Jürgen
Jung -
Nachdem die
Carolin Emcke
nun den Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels
erhalten hat und sie mit
Lobhudeleien geradezu überschüttet
wird, scheint es mir an der Zeit,
noch mal auf ihre intellektuellen
Grenzen aufmerksam zu machen.
Selbstverständlich ist das meiste,
was sie in ihrer wöchentlichen
Kolumne in der SZ so von sich gibt,
in Ordnung, manches sogar sehr gut.
Dennoch: die bizarre Einäugigkeit
der meisten westlichen Journalisten
und Publizisten hinsichtlich des
Palästina-Konflikts reproduziert
leider auch die Emcke. Das wird
überdeutlich an einem Artikel, der
am 21. 3. des letzten Jahres unter
dem Titel "Ein Bier wartet"
veröffentlicht wurde.
Ich hatte damals einen Leserbrief
dazu geschrieben: Leserbrief zu „Ein
Bier wartet“
(SZ, 21. 3. 2015, S. 5) Jürgen Jung
- doc Datei.
-
Wieder einmal ein Artikel in der SZ,
der deutlich macht, wie
„Ausgewogenheit“ im Grunde den zur
Debatte stehenden Sachverhalt
geradezu vernebelt und damit -
insbesondere im Falle Israels -
unversehens die herrschende
Einäugigkeit bekräftigt. „Das
deutsche Schweigen zu Israel“ - so
der deutsch-israelische Philosoph
Omri Böhm -, dem sich, mit ganz
wenigen Ausnahmen, die deutschen
Intellektuellen und Vordenker
unterworfen haben, reproduziert sich
hier als der sattsam bekannte
Versuch, über unbezweifelbare
Tatsachen hinwegzusehen.
Eine der dabei praktizierten
Methoden ist die empörte
Zurückweisung des Popanzes der nicht
erlaubten Israelkritik.
Selbstverständlich dürfe Israel
kritisiert werden, und die SZ - v.
a. in Gestalt ihres
Nah-Ost-Korrespondenten Peter Münch
- tut dies durchaus, aber
letztendlich wird diese Kritik stets
relativiert durch den Verweis auf
die kräftig dämonisierten „Feinde“
Israels, gegen die es sich ja
schließlich zur Wehr setzen müsse.
So bedient auch Carolin Emcke dieses
Ideologem, indem sie den letzten
„Krieg“ (vom Sommer vergangenen
Jahres) als „Reaktion auf den nicht
nachlassenden Raketenbeschuss aus
dem Gazastreifen“ erklärt , wo
„unter der radikal-islamischen Hamas
Alkohol.....strikt verboten (ist)“,
und ausreisen darf man aus diesem
Gefängnis auch nicht. An dieser
Darstellung ist so ziemlich alles
problematisch, wenn nicht falsch
>>>
Ein
Bier wartet - Carolin Emcke >>>-
(nach dem dort auch veröffentlichten
Leserbrief von Jürgen Jung zu
lesen) >>>>
Live
aus der Frankfurter Paulskirche
- Am Sonntag, 23. Oktober, 10:45 Uhr
ist hr2-kultur live bei der
Preisverleihung an Carolin Emcke
dabei. |