Palestine
Update Nr. 102 – 5. Januar 2018 -
Herausforderung der Palästinenser nimmt zu – Israel kämpft um
den Erhalt der Besetzung
-
Meinung - Ranjan Solomon, Redakteur - Wenn nur die westlichen
Medien und ihre von Zionisten gestützten Förderer analytisch und
wahrheitsgemäß arbeiten würden, würde die Narrative über den
Palästina/Israel-Konflikt manchen Unterstützer von Israel
abgeschreckt haben. Die Besetzung hat in Bezug auf ihre
Grausamkeit und Irrationalität wenig Parallelen in der
Geschichte. Zu wenig ist bekannt über die Fakten, über
israelische Gesetze, Praktiken und Politik, die gleichbedeutend
sind mit massiven Verletzungen des Völkerrechts und der
internationalen Standards von Menschenrechten. Das weiß Israel
zu gut; es ist nicht abzuleugnen; es ist nur eine
Herausforderung. Israel plustert sich auf mit minimalen Normen
von Zivilisation.
In einem Interview
gibt Ehud Barak, früherer Premierminister von Israel, zu, dass
Israel sich auf einem „rutschigen Hang“ zur Apartheid befindet.
Aber geringschätzend verharrt er ohne Bedauern auf seiner
Position. In einer Art, die wie ein chronischer Fall von
politischer Schizophrenie wirkt, sagt er: „Ich sorge mich um
Moral. Aber noch mehr sorge ich mich um unser bloßes Überleben“
– eine frostige Selbstrechtfertigung, wie immer man es
betrachtet. Kein Wunder also, dass die Hamas-Führerschaft
Möglichkeiten ausschließt „dass Verhandlungen, die sich auf das
Völkerrecht gründen, zu einer Lösung des Palästinaproblems
führen.“ Er gab unzweideutig zu, dass „gewaltsamer Widerstand in
die Praxis umgesetzt werden müsste, weil nur dieser Israel zum
Rückzug bringen kann.“
Der Fall der
16jährigen Ahed Tamini lässt die Welt immer stärker auf Israels
politische Manipulationen starren. Eine Koalition von
französischen Menschenrechtsgruppen haben in einer
online-Kampagne Tamimi‘s Freilassung gefordert. 250.000 Stimmen
sind in nur wenigen Tagen zusammengekommen. Wir bitten die Leser
dringend, sich dieser Kampagne anzuschließen. (Finden Sie
Details der Kampagne in den Links mit relevanten Nachrichten.)
Tamimi’s couragierter Widerstand regt die Empathie der Welt an
und entlarvt Israel als eine faschistische Gesellschaft mit
wenig oder keinem Respekt für die gesetzlichen Regeln. Schlimmer
noch, es ist ein Land, das Gesetze nach seinem Wunsch in eine
Richtung weiter entwickelt, um das palästinensische Volk in
abscheulicher Weise zu züchtigen. Tamimi ist ein klassisches
Beispiel für „mehr Besetzung führt zu mehr Herausforderung“.
In einem anderen Akt
von offener Herausforderung forderte Issa Qaraqe, der Minister
für Innere Angelegenheiten der Palestinian Authority (PA), dass
palästinensische Gefangene gemäß dem Völkerrecht zu behandeln
seien. Die Praktik, politische Gefangene wie abgeurteilte
Kriminelle zu behandeln, ist nicht akzeptabel, erklärte er.
Israelische Gesetze – das haben wir schon wiederholt
festgestellt – sind rassistisch und skrupellos, und besonders
verletzen sie die Würde von Gefangenen. Diese Gesetze versuchen,
den nationalen Kampf der Palästinenser zu einem Unrecht zu
machen. Qaraqe stellt fest, dass israelische Gerichte zu
boykottieren ein Weg ist, die Verachtung und Zurückweisung der
Palästinenser für diese einseitigen Gesetze zu zeigen.
In einer
wichtigen Studie von Forschern der Dar-al-Kalima Universität
wurde unwiderlegbar bestätigt, dass die meisten
palästinensischen Christen, die Palästina verlassen haben, dazu
veranlasst worden sind durch die finsteren Aussichten auf die
politische Lösung der israelischen Okkupation. Der Exodus
geschieht fast zur Gänze wegen des Hochmuts Israels und nicht
wegen des religiösen Konservatismus der Muslime, wie die Medien
weltweit glauben machen wollen.
(„Zuerst sind wir Palästinenser,
nur in zweiter Linie Christen oder Muslime“ – Zitat Sumaya
Farhat-Naser).
Lesen Sie mehr über
die oben zitierten Geschichten in den nachstehenden
Kurzberichten.
Ehud
Barak: Israel auf „rutschigem Hang“ Richtung Apartheid
- Israel
könnte auf einem rutschigen Hang in Richtung auf Apartheid sein.
In einem Exklusiv-Interview warnt Ehud Barak: „Wenn wir das
ganze Gebiet vom Mittelmeer bis zum Jordan weiterhin
kontrollieren, wo einige 13 Millionen Menschen leben, 8
Millionen Israelis und 5 Millionen Palästinenser, wird dieser
Weg unvermeidbar sein – Das Schlüsselwort ist „unvermeidbar“ –
entweder nicht-jüdisch oder nicht-demokratisch. Wir wollen weder
einen bi-nationalen Staat mit einem Bürgerkrieg noch Apartheid“.
Er bleibt jedoch ohne Entschuldigung: „Ich sorge mich um Moral.
Aber mehr sorge ich mich um unser Überleben im Leben“, sagte er
bei einer Diskussion über die weiterbestehende Besetzung der
Westbank, die von 4 Millionen Palästinenser bewohnt ist.
Quelle
Israel
versteht nur die Sprache der Gewalt, sagt Hamasführer
- Der Vize-Hamasführer Salah Al-Aruri sagt, die Entscheidung des
Likud-Zentralkomitees über die de-facto israelische Souveränität
in Judäa und Samaria ist „nicht weniger gefährlich als die
Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel
durch die amerikanische Administration.“ Die Likud-Entscheidung,
stellt er klar, „zeigt die komplette Ausgrenzung jeder
Möglichkeit zu Verhandlungen auf der Grundlage des Völkerrechts,
die dazu dienen sollten, das palästinensische Problem zu einer
Lösung zu bringen.“ Er erwähnte die sanfte Politik der PA, die
den Widerstand gegen Israel einbremst und fordert: „Gewaltsamer
Widerstand muss in der Praxis angewandt werden, weil nur dieser
Israel zum Rückzug bringen kann.“
Collage zum vergrößern anklicken
Quelle
Menschenrechtsgruppen
verlangen Freilassung der palästinensischen „Shirley Temper“
-
Französische Menschenrechtsgruppen fordern die Freilassung der
16jährigen Aktivistin Ahed Tamimi, liebevoll „Shirley Temper“
genannt, deren Mut gegen israelische Soldaten weltweite
Unterstützung gewonnen hat. Menschenrechtsgruppen haben einen
Ruf zur Aktion mit prominenten Aktivisten-Organisationen wie „Children
of Palestine“, „CAPJPO-EuroPalestine“, ISM-France“, „Nanterre
Palestine“ gestartet und viele andere mit auf den Weg gebracht.
Die Gruppen haben eine Website gestartet, um die Botschaft
über eine Online-Petition für die Freilassung von Tamimi
auszugeben, und mehr als 250.000 Unterschriften kamen nach nur
wenigen Tagen nach der Veröffentlichung zusammen. Lesen
Sie das Ganze in „Telesur“ auf
Quelle und mehr
Wenn Sie unterschreiben wollen >>>
To sign petition >>>
Palästinenser drohen mit Boykott
israelischer Besatzungsgerichte
-
Der palästinensische
Minister für Innere Angelegenheiten in der PA, Issa Qaraqe,
droht, die israelischen Okkupationsgerichte zu boykottieren im
Falle, dass Israel insistiert, der rassistischen und illegalen
Gesetzgebung zuzustimmen, Gefangene zu exekutieren. Qaraqe
sagte, das würde zu einem Aufstand und zur Rebellion gegen die
israelische Gerichtsbarkeit führen und der Verhandlung mit
israelischen Militärgerichten ein Ende setzen.
Quelle: Facebook
Israelische
Besetzung verursacht Exodus der Christen aus Palästina
– Studie -
Der Hauptgrund für den Exodus von Christen aus Palästina ist die
israelische Okkupation der Region, und nur ein kleiner Teil
verlassen das Land wegen eines ev. muslimischen religiösen
Extremismus, fand die neue Studie heraus.
In einer Umfrage mit
mehr als 1000 Personen, einigermaßen gleich vielen
Christen und Muslimen, kamen Forscher der Dar
al-Kalima-Universität zu diesem Ergebnis (Quelle Facebook)
Die meisten
palästinensischen Christen werden in die Hoffnungslosigkeit
getrieben, weil es keine Aussicht auf das Zustandekommen der
politischen Lösung der israelischen Besetzung
gibt. Die
willkürlichen Festnahmen, die Konfiszierung von Eigentum, und
diskriminierende Praktiken, die durch die Situation bedingt
sind, hat zu diesem Exodus beigetragen. Quelle: Facebook
Übers.:
Gerhilde Merz
Der
Tod des Schuldbewußtseins in Israel
-
11.01.2018
- Gideon Levy - Morgenprogramm von Keshet TV. Es ist der übliche
Mix von Nachrichten, Freizeit und Unterhaltung. Eine Diskussion
über Gaza, mit der üblichen Besetzung – ein pensionierter
Armeegeneral und ein Nahostexperte. Wann immer sie über Gaza
sprechen, bringen sie einen Reservegeneral und einen
Nahostexperten, der dem Verteidigungsestablishment nahesteht.
Die Botschaft ist immer die
gleiche: bombardieren, zerstören, abschrecken. Nichts über die
Blockade, die seit fast 11 Jahren besteht. Keine Blockade. Kein
Kontext. Die Palästinenser sind geboren, um zu töten, und die
Gazaner, um Qassam-Raketen abzuschießen. Darüber hinaus haben
sie kein Interesse am Leben. Man geht zum nächsten Thema.
Sie gehen weiter, um über Ahed
Tamimi zu sprechen. Sie stellen sicher, dass die heilige Balance
gewahrt ist: ein linker Journalist neben einem Vertreter der
faschistischen Bewegung Im Tirzu. Und wieder kein Kontext.
Tamimi wachte eines Morgens auf und ging hinaus, um Soldaten zu
schlagen. Sie hat keinen 15-j. Cousin, dem - aus kurzer Distanz
– eine Stunde zuvor in den Kopf geschossen wurde, keine Soldaten
sind in ihr Zuhause eingedrungen.
Dr. Uzi Rabi, der Nahostexperte,
bestätigt, dass ihre Familie eine "Familie von Mördern" ist,
womit er die vom Vertreter von Im Tirtzu geäußerte Verleumdung
wiederholt.
Rabi weiß Bescheid. Er ist ein
Nahostexperte. Die Tamimi-Familie besteht aus 5.000 Personen,
alle Mörder. Rabi kennt sie. Er besucht Nabi Saleh sehr oft. Er
hat Bassem und Nuriman getroffen, Naji und Bushra, die
beeindruckenden Anführer des Kampfes, er weiß Bescheid. Vertraut
Rabi. Das ist das, was sie im Verteidigungsestablishment sagen,
und Rabi gibt ihnen den akademischen Genehmigungsstempel.
Man kann vermuten, dass er die
Tamimis nie getroffen hat noch jemals in Nabi Saleh war. Aber er
spielt gehorsam seine Rolle, sonst würden sie ihn nicht zu den
Morgenshows im TV oder zu Konferenzen im Institut für Studien
zur nationalen Sicherheit einladen.
Ich war in der Rolle des links
Eingestellten. Ich bemerkte, dass sie die Blockade nicht erwähnt
hätten. Der pensionierte General, Yom-Tov Samia, stand trotzig
auf und verließ das Studio. Er würde nicht mit einem
Israelhasser zusammensitzen, sagte er. Wenige Minuten zuvor
hatte er mich herzlich begrüßt. Aber jetzt, vor laufenden Kamers
und vielleicht an der Schwelle zu den Labor Vorwahlen – er
möchte Verteidigungsminister werden, so erklärte er – ist es
besser, hinauszugehen. Vielleicht wird das ein Nachrichtenthema
sein.
Er ist natürlich ein unbedeutender
Mann, der General, der die Doktrin des "Druckkochtopfs" zur
Zerstörung von Häusern entworfen hat, in denen sich Flüchtlinge
verstecken. Aber sein Verhalten ist symbolträchtig. Der
selbsternannte Kandidat für die Führung der Mitte-Links-Partei
will nicht mit einem Israelhasser zusammensitzen, der es gewagt
hat, die Blockade des Gazastreifens anzuschneiden. Der Hasser
hat auch erwähnt, dass Tamimi ein Recht hatte, Widerstand gegen
die Besatzung zu leisten, die ihrem Cousin barbarisch in den
Kopf geschossen hat.
Soweit es die Medien und die
öffentliche Meinung betrifft, gibt es da keinen Kontext, keine
Ursache und keine Folgen. Ach, wie gemütlich und angenehm ist es
blind zu sein. Dafür haben wir die Kommentatoren, dass sie uns
im bequemen Dunkel lassen. Dafür haben wir sie in den TV
Morgenshows, vor den Kochprogrammen.
Aber es gab auch etwas
Ermutigendes im Auftreten von Samia. Er stand auf und ging
hinaus, weil er involviert ist, und das, weil er die Wahrheit
über sich, einen Kandidaten für den Internationalen
Strafgerichtshof in Den Haag, nicht hören kann. In seiner
Vorstellung ist ein moralisch einwandfreier Mensch ("Ich habe
für Gaza mehr gemacht als du", sagte der ehemalige Chef des
Südkommandos). Eine solche Geisteshaltung kann nur aufrecht
erhalten werden, wenn man die israelischen Gräueltaten aus
seinem Bewußtsein ausspart. Das ist die Routine der Diskussionen
auf TV-Kanälen, und deswegen war Samia so aufgeregt, wenn jemand
Dinge erwähnt, die zu erwähnen verboten ist.
Samia ist ein wundervolles
Beispiel für den israelischen psychologischen Mechanismus, der
es möglich macht, dass der Horror unbegrenzt weitergeht, dank
einem systematischen unbewußten Weglassen der Schuldgefühle.
Jeder Versuch, darüber zu diskutieren, bringt ihn aus der
Fassung. Er war ins Studio gekommen, um über Abschreckung zu
sprechen, und dann plötzlich die Blockade. Er war gekommen, um
über den weiblichen Teroristen zu sprechen, und dann plötzlich
hat sie einen Cousin, dem nur der halbe Kopf geblieben ist. Was
geht hier vor sich? Ich musste von dort hinausgehen.
Zu Samias Ehre: sein
theatralisches Hinausgehen zeigte, dass in ihm noch etwas lebt,
sich bewegt, rebelliert. Er fühlt sich noch schuldig, deswegen
hat er so dramatisch protestiert. Bei der indifferenten Mehrheit
ist bereits alles tot. Schuldgefühle sind hier schon vor langer
Zeit gestorben.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Der doppelte Trump -
10. 1. 2018 - Die Regierung Netanjahu nutzt den Rückhalt des
US-Präsidenten aus, um ihre provokative Siedlungspolitik
voranzutreiben. Doch längst nicht alles, was Trump im Nahen
Osten treibt, gefällt Israel. Die USA sind unter ihm ein
unberechenbarer Verbündeter. - Alexandra Föderl-Schmid
Mit seiner Ankündigung, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen, hat US-Präsident Donald Trump im Dezember Israelis
und Palästinenser gleichermaßen überrumpelt. Doch während sich
Israels Politiker von der Überraschung rasch erholten, brauchte
die palästinensische Führung lange, ehe sie aus der Schockstarre
erwachte. Erst an diesem Sonntag findet eine Sitzung der PLO
statt, auf der angeblich wichtige Entscheidungen fallen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas war seit Trumps Vorstoß fast
pausenlos auf Reisen, zu Hause hält ihn wenig. In der
Bevölkerung ist die Wut auf die palästinensische Führung fast so
groß wie auf die israelische oder amerikanische Politik. Wie ein
>>>
Activists celebrate
closure of Israeli settlement builder’s New York store
- Nora Barrows-Friedman Activism - 10. 1. 2018 - A Madison
Avenue diamond store owned by Israeli billionaire and settlement
profiteer Lev Leviev shut its doors late last year.
The closure is being celebrated by activists who held creative,
holiday-themed protests against Leviev’s companies for years.
A former Leviev employee, who was at the epicenter of a recent,
high-level New York City bribery scandal, revealed in court
testimony that employees of Leviev’s diamond store had bribed
the city’s police department in an attempt to repress the
protests. Leviev himself had told the assistant that the
protesters were “a big headache” for him.
“Every holiday season since 2007 we sang, ‘He put a store here
in New York, and we will shut him down.’ So we’re proud to have
contributed to the store’s closing,” said Mindy Gershon, an
activist with Adalah-NY, a group that organized protests and
boycott campaigns against Leviev’s businesses.
“Principled civil society campaigns of boycott, divestment and
sanctions work, and they won’t be stopped by state repression,”
Gershon added.
>>>
11. 1. 2018
Israel, in
welche Abgründe willst du noch sinken?
Israel verlangt Schadensersatz von Familie eines
Palästinensers, der von einem Armeejeep
überfahren wurde und unter dem Jeep verblutete
Die israelische
Armee hat gegen die Familie - und die gesamte
Ortschaft – eines Palästinensers, der von einem
Militärjeep, der ihn überfuhr und zerquetschte,
als die Armee in Kafr Malek östlich von Ramallah
eindrang, Klage eingereicht.
Das Militär verlangt von der Familie von
Abdullah Ghanayem (Ghneimat) und der gesamten
Ortschaft 95.260 israelische Schekel als
Schadensersatz für den am Militärjeep
entstandenen Schaden.
Ghanayam wurde am 14. Juni 2016 von einem
Militärjeep erdrückt, nachdem Soldaten in Kafr
Malek eingedrungen waren.
Er blieb drei Stunden unter dem Jeep und
verblutete, weil die Soldaten Sanitäter und
Rettungsteams daran hinderten ihm zu helfen.
[...]
Quelle Übersetzung: K. Nebauer
Statement von ECCP zu Israels schwarzer
BDS-Liste - 09.01.2018
- Die Europäische Koordination von Komitees und Vereinigungen
für Palästina (ECCP) ist eine der 20 Organisationen aus aller
Welt, die für die palästinensischen Rechte kämpfen, und deren
Mitgliedern durch die Regierung des Staates Israel wegen ihrer
Verteidigung der palästinensischen Menschenrechte und ihre
Unterstützung für die BDS-Bewegung (Boykott, Investitionsentzug
und Sanktionen) die Einreise nach Palästina untersagt worden
ist.
ECCP, gegründet 1986, ist ein
Netzwerk von 42 europäischen Komitees, Organisationen, NGOs,
Gewerkschaften und internationalen Solidaritätsbewegungen aus 19
europäischen Ländern, die sich dem Kampf des palästinensischen
Volkes für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit widmen.
BDS ist eine globale, friedliche
Bewegung, die in der Universalen Erklärung der Menschenrechte
verankert ist: sie wird angeführt von der palästinensischen
Zivilgesellschaft, die auf Israel Druck ausüben möchte, damit es
seine Verpflichtungen nach dem internationalen humanitären Recht
und den Menschenrechten hochhält, wie es in zahlreichen
UN-Resolutionen gefordert wird.
Nachdem es die wachsende
Unterstützung und die Wirkung der BDS-Bewegung im Mainstream
nicht aufhalten konnte, hat Israel eine bisher nicht dagewesene
anti-demokratische Kampagne gestartet, um den Aktivismus für
palästinensische Rechte zum Schweigen zu bringen und BDS zu
ächten. Zu den von Israel veranlassten Angriffen auf die
BDS-Bewegung gehört Druck Regierungen, Gesetzgeber und
Amtsträger, um die Aktivitäten von BDS mittels Durchsetzung
repressiver Maßnahmen zu bekämpfen, die eine Gefahr für die
zivilen und politischen Freiheiten insgesamt darstellen. Die
Veröffentlichung der sogenannten schwarzen BDS-Liste Israels ist
das letzte Beispiel dieser Politik. Sie folgt auf eine Reihe von
Einflussnahmen auf verschiedene europäische Länder, die die
Unterbindung von Initiativen der Palästina-Solidarität
bezwecken, die im öffentlichen Raum organisiert sind.
Das Recht BDS-Aktivitäten
durchzuführen, wurde von der EU-Außenbeauftragten Federica
Mogherini bekräftigt, als sie feststellte: "Die EU steht fest in
der Verteidigung der Meinungsfreiheit und der
Versammlungsfreiheit in Übereinstimmung mit der Charta der
Grundrechte der Europäischen Union, die auf dem Territorium von
EU-Mitgliedsstaaten zur Anwendung kommt, einschließlich
hinsichtlich BDS-Aktivitäten, die in diesem Territorium
durchgeführt werden."
2012 bestätigte Frank La Rue, ein
hochrangiger UN-Beamter, dass das "Aufrufen zur Teilnahme an
einem Boykott eine Form der Meinungsäußerung ist, die friedlich,
legitim und international akzeptiert ist".
Vertreter der schwedischen,
irischen, niederländischen und spanischen Regierung haben das
Recht sich für die palästinensischen Rechte nach dem
internationalen Recht (Völkerrecht) mittels BDS einzusetzen und
für sie zu kämpfen, öffentlich verteidigt.
Ein Bericht, der Anfang des Jahres
(2017) von der Wirtschafts- und Sozialkommission der Vereinten
Nationen für West-Asien (ESCWA) veröffentlicht wurde, beweist
zweifelsfrei, dass Israel ein Apartheidssystem über das gesamte
palästinensische Volk verhängt hat, und ruft zu weitreichenden
von der UNO und (ihren) Mitgliedsstaaten unterstützten Boykotten
und Sanktionen auf.
Die europäische Union und
europäische Regierungen müssen dieses letzte scharfe Vorgehen
gegen eine friedliche, gewaltfreie Bewegung verurteilen und
sofort Maßnahmen ergreifen, um den Staat Israel für die
dauernden Verletzungen der palästinensischen Rechte zur
Verantwortung zu ziehen, wie unverzügliche Suspendierung ihrer
wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen mit Israel. Es
gibt sogar einen größeren Grund für EU-Mitgliedsstaaten
hochrangige israelische Beamte nicht mehr einzuladen, die
ziemlich sicher mit Anklagen wegen Kriegsverbrechen Anklagen zu
rechnen haben. Sie können nicht einfach nur dasitzen, während
einigen ihrer Bürger, die friedlich für Grundrechte und
politischen Rechte des palästinensischen Volkes kämpfen, die
Einreise nach Israel und in die besetzten palästinensischen
Gebiete untersagt ist, ganz zu schweigen von der Missachtung des
Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge durch die
israelische Regierung.
ECCP versucht in seiner Arbeit der
EU-Komplizenschaft mit den permanenten Verletzungen des
internationalen Rechts und der palästinensischen Rechte durch
Israel den Kampf anzusagen. Wir koordinieren politische
Aktionen, Graswurzelkampagnen und Debatten auf europäischer
Ebene, und heben die Wege hervor, auf denen die EU trotz vieler
verbaler Verurteilungen fortfährt, israelische Unternehmen und
Institutionen, die direkt an der Aufrechterhaltung des
israelischen Regimes der Apartheid, Kolonialismus und Besatzung
involviert sind, finanziell zu unterstützen. Wir werden unsere
Bemühungen Israel für seinen systematischen Missbrauch der
Menschenrechte der Palästinenser zur Verantwortung zu ziehen und
die europäische Komplizenschaft mit den israelischen
Verletzungen des interantionalen Rechts zu beenden.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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