Abbas nennt Trumps Jerusalem-Entscheidung
"Ohrfeige des Jahrhunderts"
- US-Präsident
Trump habe die Jerusalem-Frage "mit einem Tweet
vom Tisch gewischt", kritisiert
Palästinenserpräsident Abbas. Er will die USA
nicht mehr als Vermittler im Nahostkonflikt
akzeptieren. Mit Israel getroffene
Vereinbarungen würden überdacht.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die
Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels
durch US-Präsident Donald Trump als "Ohrfeige
des Jahrhunderts" kritisiert. "Herr Trump hat
die Jerusalem-Frage mit einem Tweet vom Tisch
gewischt", sagte Abbas am Sonntag bei einer Rede
zum Auftakt eines zweitägigen Treffens des
PLO-Zentralrats in Ramallah im Westjordanland.
Die Friedensverträge mit Israel erklärte Abbas
der Zeitung Haaretz zufolge für "tot". Trump
hatte mit seiner einseitigen Anerkennung
Jerusalems als Hauptstadt Israels Anfang
Dezember eine jahrzehntelang bestehende Politik
der USA beendet. Weltweit wurde der Schritt
heftig kritisiert, in den Palästinensergebieten
kam es zu Unruhen. Abbas sprach den USA eine
weitere Vermittlerrolle im Friedensprozess ab.
Im Verhältnis zu Israel würden die Palästinenser
nun die Verträge von Oslo und alle anderen
Vereinbarungen überdenken.
Die israelische Regierung reagierte mit scharfen
Worten. Abbas habe den Verstand verloren, sagte
der israelische Verteidigungsminister Avigdor
Lieberman.
>>>
Palästinenser-Führung will Anerkennung des
Staates Israel aussetzen
- Die Entscheidung des PLO-Zentralkomitees folgt
auf den umstrittenen Schritt von US-Präsident
Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen.
Formal muss den Beschluss das
PLO-Exekutivkomitee herbeiführen - nur dieses
höchste Gremium kann Entscheidungen über den
Friedensprozess treffen. Dort gilt die
Zustimmung aber als sicher. - Alexandra
Föderl-Schmid
Die palästinensische Führung will die
Anerkennung des Staates Israel aussetzen. Das
Zentralkomitee der Palästinensischen
Befreiungsorganisation (PLO) hat am Montagabend
mit großer Mehrheit für diesen Schritt gestimmt.
74 Delegierte votierten dafür, zwei dagegen, es
gab etwa ein Dutzend Enthaltungen. Die
Suspendierung soll sofort in Kraft treten und so
lange bestehen bleiben, bis Israel "den
palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967
anerkennt", die Annexion Ost-Jerusalems aufhebe
und seine Siedlungsaktivitäten stoppe, hieß es
in der in Ramallah verabschiedeten Erklärung.
1967 hatte Israel das Westjordanland und
Ost-Jerusalem erobert und später annektiert. Ob
damit auch die Koordinierung der Zusammenarbeit
im Sicherheitsbereich mit Israel ausgesetzt
wird, war am Montagabend noch unklar.
>>>
Israel:
Gaza-Wirtschaft stürzte von "Null auf unter
Null" ab
- Die israelische Tageszeitung Haaretz
berichtete am Montag, dass israelische
Militärbeamte eingeräumt haben, dass sich die
Lage in Palästina verschlechtert und dass die
Wirtschaft und die Infrastruktur im Gazastreifen
"von Null auf unter Null" gesunken sei.
Haaretz sagte, laut PNN, dass israelische
Politiker so taten, als ob der militärische
Druck auf Gaza weitergehen könnte, und
ignorierte dabei die sich verschlechternde
wirtschaftliche Lage im Gazastreifen.
Langfristig birgt die sich ständig
verschlechternde Infrastruktur die Gefahr eines
unkontrollierbaren Explosionsrisikos in Gaza",
so die Tageszeitung.
Diese Verschlechterung wird durch die Zahl der
Lastwagen festgestellt, die den Karm Abu Salem
zwischen Gaza und Israel überqueren, die um die
Hälfte zurückgegangen ist, da die Kaufkraft der
in Gaza lebenden Palästinenser zurückgegangen
ist.
In dem Bericht heißt es auch, dass etwa 95
Prozent des Wassers in Gaza ungenießbar seien
und dass die Arbeitslosigkeit auf 50 Prozent
zunehme und bei jungen Menschen sogar noch höher
sei.
Quelle >>>
Prozess in Israel - Militärgericht klagt
16-Jährige an
- Nicola Albrecht - Sie schlug vor laufender
Kamera einem israelischen Soldaten ins Gesicht.
Nun steht die Palästinenserin vor Gericht. Die
einen sehen sie als Provokateurin, die anderen
als Ikone.
Wie so oft im israelisch-palästinensischen
Konflikt ist es ein Amateurvideo, das sich über
die sozialen Netzwerke verbreitet und eine
heftige Kontroverse auslöst, sogar über die
Konfliktregion hinaus. Auf den Bildern ist die
16-jährige Palästinenserin Ahed Tamimi aus Nadi
Saleh zu sehen, einem kleinen Dorf im
Westjordanland. Das Mädchen mit blonder
Lockenmähne tritt und schlägt auf zwei
israelische Soldaten ein, einer ihrer Hiebe
trifft schließlich einen Soldaten ins Gesicht.
Der bewaffnete Soldat reagiert kaum.
In Israel wurden daraufhin die Soldaten für ihre
zurückhaltende Reaktion gelobt und Tamimi als
Provokateurin kritisiert. In den
palästinensischen und anderen arabischen Medien
wurde die junge Frau als Heldin, ja Ikone des
Widerstands gegen die israelische Besatzung
gefeiert. Seit dem 19. Dezember 2017 sitzt sie
in Untersuchungshaft. Nun steht sie vor dem
israelischen Militärgericht und wird unter
anderem wegen Körperverletzung angeklagt. Der
Fall Tamimi - eine klassische
David-Goliath-Geschichte, nicht zuletzt
vermutlich auch deswegen so viel diskutiert,
weil Ahed mit ihren blonden Korkenzieherlocken
und blauen Augen optisch so gar nicht ein
gewalttätiges Image unterstützt.
Menschenrechtsorganisation fordert Freilassung
- Amnesty International fordert zum
Prozessauftakt Ahed Tamimis sofortige
Freilassung: "Nichts, was Ahed Tamimi getan hat,
kann die fortwährende Inhaftierung eines
16-jährigen Mädchens rechtfertigen", heißt es in
der Stellungnahme der
Menschenrechtsorganisation. "Die israelischen
Behörden müssen sie umgehend freilassen."
>>>
Sonderseite - Kinder in
Palästina - Der Fall Ahed Tamimi
>>>
Ahed
Tamimi should stay in prison because she might
slap again
— Israeli ethicist - Jonathan Ofir - One month
after she slapped a soldier in occupied Nabi
Saleh, 16-year-old Ahed Tamimi faces a final
bail hearing today at court.
Tamimi has been imprisoned since December 19 for
the December 15 incident. The Israeli
prosecution is trying to make Ahed Tamimi a
terrorist.
And now Israel’s greatest ethical authority (not
by me though), Professor Asa Kasher, has come to
join the chorus.
Yesterday, Kasher appeared as a commentator on
Ahed’s case. In news coverage for the Dutch NOS
Journaal, he is seen viewing a video of her slap
(see link from 7:47).
Here’s the text of his short interview:
Kasher: “So she is permanently provocative. So I
can understand the judge” [who has so far not
released Ahed on bail, unlike her cousin Nour,
ed].
Interviewer: “But she’s a minor. How can she be
dangerous?”
Kasher: “Dangerous in the sense that she can
slap the… slap another officer, and another…
‘Dangerous’ doesn’t need to mean jeopardizing
life. It means breaking law and order. I mean,
not acting properly, to the extent that disturbs
the people from accomplishing their missions.”
Get it? Ahed has simply disturbed the soldiers
from accomplishing their mission – which had
included shooting her cousin Mohammed in the
face earlier that day, and occupying their
village as they do daily. That’s dangerous –
because it’s a really important mission. And
Ahed could slap again, and again. Who knows, one
day she could come to slap the Chief of Staff,
and then all hell would break loose.
But it is Asa Kasher who is far more dangerous
than Ahed Tamimi. Because he is a kind of moral
authority, and particularly where Israel’s
military occupation is concerned, because he is
the author of the Israel Defense Forces Ethics
code (written in 1994). Kasher has recently also
been commissioned by Education Minister Naftali
Bennnett to write an ‘ethics code’ for Israeli
universities, the main purpose of which was to
stifle any discussion of Boycott, Divestment,
and Sanctions (BDS ). The American Association
of University Professors (AAUP) as well as the
American Federation of Teachers (AFT) joined
Israeli academics in condemning the document for
its encroachment on academic freedom.
>>>
Fotoserie Free Ahed
>>>
Sonderseite - Kinder in
Palästina - Der Fall Ahed Tamimi
>>>
Redaktion
Christ und Welt -
Leserbrief zum
Artikel von Frau Christina Rietz in Ihrer
Zeitung vom 4.1.2018
-
Hermann
Dierkes - Werte Redaktion, ich bitte um
Beruecksichtigung des nachfolgenden Leserbriefs.
Zunächst
einmal darf von einer Zeitung erwartet werden,
dass sie – auch bei unterschiedlichen
Standpunkten in der Sache - den Regeln des
Deutschen Presserats entsprechend
wahrheitsgetreu und fair informiert. Der Artikel
von Frau Rietz entspricht diesen Geboten fuer
seriösen Journalismus nicht. Da wird die
”Ohrfeige” des kleinen 16-jährigen
palästinensischen Mädchens Ahed Tamimi gegen
einen Besatzungssoldaten, das verzweifelt nach
seinem (verhafteten und schwerverletzten) Bruder
fragt, wahrheitswidrig zum ”Faustschlag” (man
fuehlt den bis an die Zähne bewaffneten
israelischen Soldaten buchstäblich wanken und
fast zu Boden gehen). Da ist dieser Vorfall fuer
Frau Rietz ein Szenario, ”in dem sich die
grossen Debatten des ganzen Landes spiegeln”.
”Grosse Debatten” finden unter demokratischen
Verhältnissen statt mit dem Ziel einer
politischen Lösung – davon kann ja wohl keine
Rede sein in einer Situation, wo der koloniale
Besatzerstaat Israel systematisch Völkerrecht
bricht, gegen alle UN-Entschliessungen verstösst
und die Palästinenser tagtäglich entwuerdigt,
sie beraubt und unterdrueckt – im Grossen wie im
Kleinen. ”Grosse Debatten” sehen dann so aus,
dass grossmäulige rechtsradikale Minister die
Richtung fuer das anstehende
Militärgerichtsverfahren (!) vorgeben und die
tapfere Ahed fuer lange Zeit hinter Schloss und
Riegel sehen wollen. Was hat das alles
ueberhaupt mit Rechtsstaat, Menschenrecht, denen
Sie sich möglicherweise verpflichtet fuehlen –
und ganz zu schweigen – mit christlicher
Einstellung zu tun, Frau Rietz?
Ich weiss, wovon ich rede, ich habe die Region
mehrmals besucht und mit den Menschen gesprochen
– zu beiden Seiten der Mauer. Ich halte Sie,
Frau Rietz, fuer informiert und intelligent
genug, um diese empörenden Verhältnisse nicht zu
kennen bzw. sich ggfs. gruendlich kundig zu
machen. Fragen Sie doch einfach mal die
ueberlebenden christlichen Gemeinden in
Jerusalem bzw. im Westjordanland!
Frau
Rietz erwähnt immerhin, dass neben dem
Heimatdorf der Familie Tamimi eine
völkerrechtlich illegale israelische Siedlung
entsteht. Ich fuege hinzu: wie fast
ueberall im Westjordanland. Die Familie Tamimi –
und ihre Tochter Ahed – ist seit Jahren unter
grossen Opfern im Widerstand engagiert. Ist
Ihnen wirklich nicht bekannt, Frau Rietz, dass
eine unterdrueckte Nation – und damit auch die
betroffene Familie Tamimi - nach dem Völkerrecht
das Recht zum Widerstand hat? Wie kommen Sie
dazu, darueber zu fabulieren, ”wer wen als
Erstes und wie lange provoziert hat”, welche
Seite ”was fuer sich in Anspruch nimmt”? Wie
kommen Sie dazu, ”beiden (!) Seiten physische,
strukturelle oder politische Gewalt” zu
unterstellen? Wo findet sich diese auf
palästinensischer Seite? Sind Sie wirklich
ausserstande, Unterdruecker und Unterdrueckte,
Recht und Unrecht zu unterscheiden? Welch eine
reife journalistische Leistung! Geht Ihnen
wirklich jede Empathie flöten, wo ein wehrloses
Volk von einer hochgeruesteten und ökonomisch
ueberlegenen Militärmacht mit einer entsetzlich
verlogenen Ideologie an die Wand gedrueckt wird?
Sie schreiben diesen unsäglichen Artikel in
einer Zeit, wo sich massgebende Kreise der
israelischen Mainstream-Politik anschicken, das
besetzte Land auch förmlich zu annektieren und
auch dem Letzten deutlich werden muss, dass
dieser sog. ”Friedensprozess” ein einziger
Betrug ist? Ihre scheinbare Ausgewogenheit -
”beide Seiten beanspruchen” - ist in Wahrheit
eine schlecht verhuellte Parteinahme fuer die
koloniale Unterdueckung. Mit dieser Einstellung
hätten die Schwarzen Suedafrikas niemals gegen
die Apartheid kämpfen duerfen, sondern sie
erdulden muessen, wären die schwarzen
Buergerrechtler in den US-Suedstaaten immer noch
gezwungen aufzustehen, wenn ein weisser Mann im
öffentlichen Bus ihren Sitzplatz beansprucht. Wo
ist die Publizistik in Deutschland inzwischen
(wieder) gelandet?!
Sonderseite - Kinder in
Palästina - Der Fall Ahed Tamimi
>>>
Quelle facebook
Zweiundsiebzigste
Sitzung - TOP XX der vorläufigen Tagesordnung* -
Verbesserung und Schutz der Menschenrechte:
Menschenrechte, Lage und Berichte der
Sonderberichterstatter -Die Lage der
Menschenrechte in den seit 1967 besetzten
palästinensischen Gebieten ** - 23. Oktober 2017
Bericht des Sonderberichterstatters über die
Lage der Menschenrechte in den seit 1967
besetzten palästinensischen Gebieten
I.
Einleitung
1.
Der
vorgelegte Bericht vermittelt einen kurzen
Überblick über die besorgniserregendsten
Tatbestände bezüglich der Lage der
Menschenrechte in den besetzten
palästinensischen Gebieten zum Zeitpunkt der
Vorlage des Berichts, die dem Berichterstatter
in Gesprächen und bei Treffen mit Vertretern der
Zivilgesellschaft zur Kenntnis gebracht wurden.
Sodann enthält der Bericht eine detaillierte
Analyse des internationalen Rechtsrahmens der
seit mehr als 50 Jahren andauernden Besatzung.
2.
Der
Sonderberichterstatter macht darauf aufmerksam,
dass er von den israelischen Behörden keine
Genehmigung erhalten hat, seinen Auftrag in den
besetzten palästinensischen Gebieten zu
erfüllen. Er hat mehrfach um Genehmigung
nachgesucht, die von Israel besetzten
palästinensischen Gebiete zu betreten, zuletzt
am 24. März 2017. Bis zum Zeitpunkt der
Abfassung dieses Berichts hat er keine Antwort
erhalten. Der Sonderberichterstatter weist
darauf hin, dass seinen beiden unmittelbaren
Vorgängern der Zugang zu den besetzten
palästinensischen Gebieten ebenfalls verweigert
worden war. Er weist außerdem darauf hin, dass
für den Schutz und die Förderung der
Menschenrechte ein offener Dialog zwischen allen
Beteiligten unverzichtbar ist und betont, dass
er bereit und willens ist, sich in diesem Sinne
einzusetzen. Darüber hinaus macht er darauf
aufmerksam, dass der Zugang zu den Gebieten ein
wichtiger Bestandteil der lückenlosen Analyse
der Lage ist. Die fehlende
Kooperationsbereitschaft ist Anlass für
ernsthafte Besorgnis. Ein vollständiges und
umfassendes Verständnis der Situation, das auf
unmittelbarer Anschauung beruht, wäre für die
Tätigkeit des Sonderberichterstatters von
äußersten Nutzen.
3.
Der Bericht
stützt sich hauptsächlich auf schriftliche
Stellungnahmen und Gespräche mit Repräsentanten
der Zivilgesellschaft, Opfern, Zeugen,
palästinensischen Regierungsmitgliedern und
Vertretern der Vereinten Nationen in Amman,
Jordanien, während der jährlichen Mission des
Sonderberichterstatters in der Region im Mai
2017.
4.
Der
Sonderberichterstatter konzentriert sich gemäß
seinem Auftrag im vorliegenden Bericht auf die
Verletzungen der Menschenrechte und des
humanitären Völkerrechts durch Israel.[1]
Er betont, dass die Menschenrechtsverletzungen,
egal ob sie von Staatsorganen oder
nichtstaatlichen Verursachern begangen werden,
bedauerlich sind und die Friedensaussichten
behindern.
5.
Der
Sonderberichterstatter spricht der Regierung des
Staates Palästina Dank und Anerkennung für die
umfassende Zusammenarbeit bei der Erfüllung
seiner Aufgabe aus. Er bedankt sich außerdem bei
allen, die nach Amman gereist sind, um sich mit
ihm zu treffen, und bei allen, die die Reise
nicht antreten konnten und sich schriftlich oder
mündlich geäußert haben. Der
Sonderberichterstatter zollt den Aktivitäten der
Verteidiger der Menschenrechte und der
Zivilgesellschaft Anerkennung und betont seine
Verpflichtung, ihre Tätigkeit so intensiv wie
möglich zu unterstützen.
6.
Der
Sonderberichterstatter weist darauf hin, dass
einige Gruppen auf Grund der Reisebeschränkungen
durch die israelischen Behörden nicht in der
Lage waren, nach Amman zu reisen, um sich mit
ihm zu treffen. Das betraf vor allem Personen
aus Gaza, die daher in einer Videokonferenz
angehört wurden.
>>>
(Übersetzt von: Götz Schindler, Elke und
Herbert Diekmann, Bärbel und Hans-Peter Faro,
Ulrike Kunert - Hervorhebungen von Dr.
Martin Breidert)
Stellungnahme der Quäker zur
Aufnahme des AFSC in die Liste der in Israel
nicht mehr willkommenen Organisationen.
- Seit gestern steht das Friends Service
Committee (AFSC) auf einer Liste mit 20
Organisationen, deren leitenden Mitgliedern
wegen ihrer Unterstützung der von den
Palästinensern geleiteten Bewegung für Boykott,
Kapitalabzug und Sanktionen (BDS) die Einreise
nach Israel verweigert werden kann.
Geleitet vom Glauben der Quäker an den Wert und
die Würde aller Menschen unterstützt das AFSC
seit über 100 Jahren den gewaltlosen Widerstand
und beteiligt sich daran. Wir haben dem Aufruf
zum Kapitalabzug aus Süd Afrika zur Zeit des
Apartheid-Regimes Folge geleistet und leisten
ebenso dem Aufruf der Palästinenser Folge, uns
der BDS-Bewegung anzuschließen, nachdem diese
jahrzehntelangen Menschenrechtsverletzungen
ausgesetzt waren und immer noch sind.
Während unserer gesamten Geschichte standen wir
auf der Seite von Gemeinschaften in aller Welt,
die Unterdrückung und Gewalt ausgesetzt waren.
Im Jahr 1947 wurden wir mit dem
Friedens-Nobel-Preis ausgezeichnet, unter
anderem für unsere Unterstützung jüdischer
Flüchtlinge, die vor dem Holocaust flohen. Wir
werden auch weiterhin unserer Tradition treu
bleiben, im Angesicht der Macht die Wahrheit zu
sagen und uns für Frieden und Gerechtigkeit
einzusetzen, und zwar ausnahmslos, auch in
Israel und dem besetzten Palästina und in aller
Welt.
Alle Menschen, auch die Palästinenser, haben das
Recht, unter Respektierung ihrer Menschenrechte
in Sicherheit und Frieden zu leben. Seit 51
Jahren verweigert Israel den Palästinensern in
den besetzten Gebieten unter Missachtung des
Völkerrechts ihre fundamentalen Menschenrechte.
Während die israelischen Juden in den Genuss
ihrer vollen bürgerlichen und politischen Rechte
kommen und in Wohlstand und relativer Sicherheit
leben, genießen die Palästinenser unter
israelischer Kontrolle nur wenige oder gar keine
solchen Privilegien.
Ziel des Aufrufs der Palästinenser zu BDS ist
es, diese Situation zu ändern und die
internationale Gemeinschaft zu bitten, bewährte
gewaltfreie Taktiken für soziale Veränderungen
anzuwenden, bis Gleichheit, das Ende der
Besatzung und die Anerkennung des Rückkehrrechts
der Flüchtlinge erreicht sind. Die Prinzipien
des AFSC bezüglich eines gerechten und
dauerhaften Friedens in Israel und Palästina
unterstreichen jedes dieser Rechte. Darum
leisten wir gemeinsam mit anderen in aller Welt
dem Aufruf der Palästinenser zu BDS Folge.
Welche Alternativen haben die Palästinenser in
ihrem Versuch, ihre Rechte zu verwirklichen und
die Unterdrückung durch Israel zu beenden, wenn
wir ihnen diese Option verweigern?
Die Quäker waren die ersten, die von Boykotten
Gebrauch machten, als sie sich zu Beginn des 19.
Jahrhunderts an der Führung der „Free Produce
Movement (Bewegung für freie Produkte)“
beteiligten, einem Boykott von Waren, die mit
Sklavenarbeit produziert wurden. Das AFCSC
blickt auf eine lange Geschichte der
Unterstützung von wirtschaftlichem Aktivismus
zurück, den wir als Apell an das Gewissen
betrachten, um das Bewusstsein von Menschen zu
verstärken, die sich an schädlichen Praktiken
beteiligen, und als effektive Taktik, um
strukturelle Förderung von Unterdrückung zu
beenden.
Im 17. Jahrhundert sprach der Quäker und
Abolitionist John Woolman von den spirituellen
Grundlagen dieser Arbeit, als er sagte: „Mögen
wir unsere Schätze und die Möbel in unseren
Häusern und die Kleidungsstücke, in die wir uns
hüllen, betrachten und uns überzeugen, ob die
Saat des Krieges Nahrung in diesen unseren
Besitztümern findet.“
Die Verweigerung der Einreise nach Israel für
Aktivisten, die die von Palästinensern geführte
BDS-Bewegung unterstützen, ist Bestandteil eines
umfassenden Versuchs der israelischen Regierung,
Aktivisten zum Schweigen zu bringen und zu
behindern, die sich für die Menschenrechte und
gegen die Besatzung einsetzen. In den letzten
Monaten war eine zunehmende Zahl von
Palästinensern Verhaftungen, Todesdrohungen und
Inhaftierung ohne Anklage und Prozess als
Antwort auf ihren gewaltlosen Einsatz für die
Menschenrechte ausgesetzt. Hinzu kommt, dass
Organisationen innerhalb Israels jede
finanzielle Unterstützung sowie der Zugang zu
Veranstaltungen verweigert wurde, und dass sie
mit Anklagen und Inhaftierung bedroht wurden.
Zu einer Zeit, zu der die israelische Regierung
daran arbeitet, die Siedlungen zu erweitern,
Jerusalem umzudefinieren und Teile des
Westjordanlandes zu annektieren, ist die
Unterstützung von gewaltlosem Aktivismus von
ausschlaggebender Bedeutung.
Solange diese und andere
Menschenrechtsverletzungen fortgesetzt werden,
werden wir darum auch weiterhin die von
Palästinensern geleiteten Bemühungen um Boykott,
Kapitalabzug und Sanktionen als effektive und
gewaltlose Mittel zur Realisierung von
politischen und sozialen Veränderungen
unterstützen. Wir hoffen, dass Israelis und
Palästinenser eines Tages in Frieden
zusammenleben. Dies ist nur dann möglich, wenn
die Menschenrechte aller anerkannt und
respektiert werden
In Solidarität Joyce Ajlouny Generalsekretärin
Übersetzung ins Deutsche Sigrid Langhaeuser
Yes, Palestinians Teach Their Children to Hate
the Jewish State
- 9. 1. 20128 - Rima Najjar - Zionism is an
insidious ideology. Its ideologues often gain
traction by well-placed and oft repeated
constructs – in films and TV series, in posts
and comments on social media, and even in
academia. So, it is no wonder that people end up
having ideas about certain things, like the
nature of Israel, the Zionist Jewish state, or
the nature of Palestinian Arab culture and
identity, or the nature of Jewish culture and
identity, as if by osmosis.
One of these “memes” in the air, if you will, is
the oft repeated comment by hasbara agents on
social media that says Palestinian children
teach their children to hate Jews. This notion
can also be found in numerous attacks on the
Palestinian Authority curriculum with the same
accusation of “teaching children to hate Jews”,
when in fact, the opposite is true, as is often
the case with Zionist propaganda (see Nurit
Peled-Elhanan’s Palestine in Israeli School
Books: Ideology and Propaganda in Education –
Library of Modern Middle East Studies).
An experience that caused me to be suspended
from posting on Facebook for three days
illustrates the above.
The comment cited in the Facebook warning above
is clearly out of context – the fourth word (bolded
in what follows) indicates a continuity with
something that came before it:
“It’s true, though, Palestinians teach their
children to hate the Jewish state, as So they
must.”
Zionist hasbara about Jewish identity is so
ingrained that Facebook takes an attack on the
Zionist Jewish state to be synonymous with
attacking “people based on their religion, etc.
…”
The censured comment was in response to an
assertion during discussion that Palestinians
teach their children to hate. I objected to that,
making the distinction between hating Jews and
hating Israel, the Jewish state that continues
to dispossess and oppress Palestinians, to
“exist” on stolen Palestinian land and property,
keeping Palestinians languishing in refugee
camps for close to 70 years now (See Palestine
refugees, UNRWA), its politicians stating
shamelessly that Palestinian children are a
“demographic threat”. (See To understand the
history of Palestinian dispossession look to the
words of Zionist and Israeli leaders)
Put another way, as Rafeef Ziadeh, the
Canadian-Palestinian spoken word artist and
activist, put it in a powerful poem, we teach
our children life, we teach them to survive.
>>>