Netanyahu: Ich möchte keine palästinensischen
'Subjekte', aber die Westbank wird 'militärisch unter
Israel' bleiben - Allison Deger - 07.03.2018 -
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu sagte
heute, er wolle, dass die Westbank unter Israels
militärischer Kontrolle bleibt, und er möchte nicht, dass
dort lebende Palästinenser Bürger oder 'Subjekte' Israels
werden und offenbarte damit die scheinbare Hoffnung das
besetzte palästinensische Territorium zu annektieren, seine
(palästinensischen) Bewohner aber staatenlos zu lassen.
Netanyahus Ausführungen in einem Interview mit David
Rubinstein im Economic Club in Washington D.C.
signalisieren, dass er keine Verhandlungen in Gesprächen
beabsichtigt, die in eine palästinensische
Eigenstaatlichkeit münden könnten. Der Premierminister
stoppte aber abrupt bei der ausdrücklichen Forderung einer
offiziellen Übernahme palästinensischen Territoriums in Form
einer "Ein-Staat-Lösung".
"Ich denke, die meisten Israelis würden eine Situation
getrennt von den Palästinensern bevorzugen. Ich möchte die
Palästinenser nicht als Bürger Israels, und ich möchte sie
nicht als Subjekte (Untertanen) Israels", erklärte er. "Ich
möchte eine Lösung, bei der sie alle Befugnisse haben, die
sie brauchen, um sich selbst zu regieren, aber keine der
Befugnisse, die uns bedrohen würden. Das bedeutet, dass, was
immer die Lösung ist, das Gebiet westlich vom Jordan, zu dem
die palästinensischen Gebiete gehören, militärisch unter
Israel sein würde. Die Sicherheit, die vorrangige Sicherheit
und die Verantwortung würden die Israels sein."
Netanyahu gab ein Beispiel, wo Israel davon profitieren
könnte, die Palästinenser daran zu hindern die
Sicherheitskontrolle über die Westbank zu erlangen: Der Ben
Gurion-Flughafen "ist ungefähr zehn Sekunden von der
Westbank entfernt".
"Es ist also klar, wenn Sie sagen, gut, der israelische
Luftraum endet hier, dann sind wir, wissen Sie, am Ben
Gurion-Flughafen tot. Wir brauchen also einen größeren
Luftraum. Das geht über das palästinensische Gebiet", fuhr
er fort. "Das Gleich gilt – für das, was über der Erde ist,
in der Luft, auch für unter der Erde, wie es sich
herausstellt auch wegen der Terrortunnels unter der Erde."
Als er darauf angesprochen wurde, ob Palästinenser "volle
Souveränität" unter einem solchen Arrangement erwarten
könnten, sagte Netanyahu: "Ich weiß es nicht. Aber es ist
das, was wir brauchen, um zu leben. Und in dieser Region, im
Nahen Osten, voller gescheiterter Staaten, Staaten, die
zerfallen sind, ist es sehr wichtig, dass Israel die für die
Sicherheit verantwortliche Macht ist, weil sonst alles
zerfällt. Die Palästinensen scheitern (collapse)."
"Israel muss die vorrangige Sicherheitsverantwortung über
das Gebiet westlich vom Jordan haben", erklärte er.
Zurück zu den Friedensgesprächen mit den Palästinensern
sagte Netanyahu, Priorität seien Deals mit regionalen
Partnern, diesich durch Abtrennungen von
Syrien und dem Iran an den Rändern verbinden (coalescing
into sides over divides on Syria and Iran).
"Ich denke, es gibt eine neue Hoffnung am Horizont, die ich
in meinem Leben nie gesehen habe, und es hat nichts zu tun
mit den Palästinensern – es hat zu tun mit der arabischen
Welt. Denn die immer größer werdende Gefahr des Iran, ich
würde sagen, nahezu alle arabischen Länder sehen Israel
nicht mehr als ihren Feind, sondern als ihren
überlebensnotwendigen Verbündeten im Abwehren der Gefahr des
militanten Islam."
"Wir haben immer gesagt, dass wir, wenn wir Frieden mit den
Palästinensern machen, einen Durchbruch erleben würden und
sich unsere Beziehungen mit der arabischen Welt
normalisierten. Ich denke, es funktioniert sogar besser
andersherum", sagte er, die Unterstützung durch wichtige
arabische Akteure festzustellen, "hilft den Palästinensern
ihre Sichtweise zu ändern."
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Ein Leben als Diplomat - Abdallah Frangi
06.03.2018 | 6 Min. | Verfügbar bis 06.03.2019 |
Quelle: Radio Bremen
Er war 42 Jahre lang die Stimme der Palästinenser in
Deutschland und hat sich unermüdlich für gegenseitiges
Verständnis und Frieden eingesetzt. Abdallah Frangi ist in
Bremen zu Gast.
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Fortgesetzte
Vertreibung der Jerusalemer Palästinenser -
08.03.2018 - Der Angriff auf die Rechte der Palästinenser in
Jerusalem, und Recht auf Aufenthalt in ihrer Heimatstadt,
wird von der israelischen Besatzungsmacht fortgesetzt.
Illegaler israelischer Wachturm im besetzten Ostjerusalem
errichtet - Der Angriff auf die Rechte der Palästinenser
in Jerusalem, und Recht auf Aufenthalt in ihrer Heimatstadt,
wird von der israelischen Besatzungsmacht fortgesetzt.
Ermächtigt durch die Entscheidung der USA, Jerusalem als
Hauptstadt Israels anzuerkennen, hat die israelische Knesset
ein Gesetz verabschiedet, das der israelischen Regierung
erlauben würde, den Palästinensern in Jerusalem das
Aufenthaltsrecht in ihrer Heimatstadt zu entziehen, wenn sie
an "anti-israelischen" Aktivitäten beteiligt sind.
Eine Konkretisierung der „anti-israelischen Aktivitäten“ ist
vorsätzlich vage gehalten. Diese könnten sehr wohl auch
gewaltfreie friedliche Proteste gegen die israelische
Besatzungspolitik beinhalten. Für israelisch-jüdische
Extremisten, die rassistische und terroristische Aktivitäten
gegen die palästinensischen Jerusalemer durchführen, gibt es
kein gleichwertiges Gesetz.
Seit 1967 hat Israel, unter dem Vorwand rassistische und
diskriminierende Israelische Gesetze, den Aufenthaltsstatus
von mehr als 14.500 Palästinensern aus Jerusalem aufgehoben.
Dieses Gesetz zielt darauf hin, eine jüdische Mehrheit durch
die Ausweisung der einheimischen palästinensischen
Jerusalemer Bevölkerung zu erhalten. Dies stellt eine
erhebliche Rechtsverletzung des Artikels 49 der vierten
Genfer Konvention dar, welcher besagt, dass es einer
Besatzungsmacht
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Erklärung
der Offenen Akademie zu Angriffen von Vorstandsmitgliedern
des „fzs“ auf die Offene Akademie und ihre Dozenten -
Die folgende Erklärung wurde mit den Beiratsmitgliedern
beraten und in der Kürze der Zeit von 15 Mitgliedern
gezeichnet. Die Beiratsmitglieder bedauern, dass der fzs der
Offenen Akademie eine Absage erteilt hat. Die Vorwürfe des
Vorstands des fzs jedoch weisen sie als haltlos zurück.
Die Offene Akademie hatte in ihr Programm für die
Wochentagung 2018 einen Vortrag eines Vertreters des
studentischen Dachverbands „fzs“ („freier zusammenschluss
von Student*innenschaften“) aufgenommen zum Thema „Das
politische Mandat der Student*innenschaften“ (1). In
Anbetracht der an Hochschulen gängigen Zensur – die freie
politische Betätigung ist Studierenden untersagt – halten
wir das Thema als sehr bedeutend. Zu unserem Bedauern wurde
der Vortrag abgesagt.
Die Absage wurde von Seiten des Vorstands des fzs mit
Attacken auf die Offene Akademie und auf Referenten
verbunden (2). Statt mit uns die Diskussion zu suchen, wurde
vor der Teilnahme an unserer Wochentagung gewarnt (3). Der „fzs“-Vorstand
behauptet, dass die Offene Akademie durch Beiträge „mit Nähe
zu Verschwörungstheorien (diesen) eine
pseudo-wissenschaftliche Plattform“ gäbe. Zudem wird
unterstellt, dass „einige Referent*innen (eine Nähe) zu
antisemitischen Organisationen“ hätten und die Offene
Akademie die Lösung für krisenhafte Entwicklungen im
„Stalinismus“ sehen würde. Diese Behauptungen bleiben jeden
Nachweis schuldig und dürfen nicht unwidersprochen bleiben.
Die Offene Akademie hat bei ihrer Gründung 2004 Prinzipien
aufgestellt, seitdem angewendet und verteidigt. Sie steht
für Wissenschaftlichkeit, Überparteilichkeit,
weltanschauliche Offenheit bei Ausschluss
faschistisch-rassistischer sowie
religiös-fundamentalistischer Anschauungen, für eine
demokratische Streitkultur und für finanzielle
Unabhängigkeit. Dafür stehen unsere Beiratsmitglieder ein.
Im diesjährigen Programm sind Frau Prof. Dr. Helga
Baumgarten, Hochschullehrerin an der Universität Birzeit in
Palästina, eingeladen; sie referiert über „Ein halbes
Jahrhundert Besatzung von Palästina“. Ebenso ist Frau Dr.
Gabi Weber aus Freiburg zu Gast und wird zu
„Meinungsfreiheit und Palästina“ vortragen. Beide werden
auch zur Siedlungspolitik der Regierung Israels sprechen.
Diese steht (auch bei Teilen der israelischen Bevölkerung)
in der Kritik, weil nach Ansicht der Referentinnen die
palästinensische Bevölkerung gewaltsam aus ihrer Heimat
vertrieben wird. Sie problematisieren auch, dass Israel
sechst-größter Waffenexporteur der Welt ist und ihren Thesen
zufolge in den Kriegen gegen GAZA Tausende Palästinenser
tötete.
Wenn der fzs-Vorstand diese Kritiker der israelischen
Staatsführung des Antisemitismus bezichtigt, so ist das
diffamierend und unwissenschaftlich. Beide Referenten legen
Wert darauf, zwischen der Kritik an der Netanjahu-Regierung
>>>
Dokumentarfilm
"What Walaa wants" - Allen Widrigkeiten zum Trotz -
Der bei der diesjährigen Berlinale vorgestellte Film "What
Walaa wants" der Regisseurin Christy Garland porträtiert das
Leben einer jungen rebellischen Palästinenserin, die trotz
aller Widerstände Karriere als Polizistin bei der
Autonomiebehörde machen möchte. - René Wildangel
Als die Regisseurin Christy Garland das erste Mal nach
Palästina reiste, wusste sie wenig über den Konflikt im
Nahen Osten: Ungewöhnlich für Filmemacher, die meist mit
einer klaren politischen Haltung in diese Region reisen.
Und ursprünglich war Garland für etwas ganz anderes dorthin
gereist – Workshops für Jugendliche zum Design von
Computerspielen. Daraus sollte kein Film entstehen, aber
beim Workshop im Flüchtlingslager Balata bei Nablus lernte
sie zufällig eine 15-Jährige namens Walaa kennen und war von
dem Charakter der jungen Frau dermaßen beeindruckt, dass
Garland mit ihrer Langzeit-Dokumentation begann.
Walaa hatte schon damals einen überraschenden Wunsch:
Karriere bei den palästinensischen Sicherheitskräften zu
machen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren reiste Garland
regelmäßig für mehrere Wochen nach Palästina, um Walaas Weg
zu begleiten. Nicht gerade zur Begeisterung von Walaa
selbst, die plötzlich ständig eine Kamera um sich hatte.
Kinoplakat "What Walaa wants"; Quelle: Berlinale
Die Welt durch die Augen der Protagonistin: Garlands
Dokumentarfilm kommt den Beweggründen der jungen
Palästinenserin Walaa und ihrem Umfeld sehr nah. Das
Ergebnis ist ein aufrichtiger und unvoreingenommener Film,
der politisch dennoch kontrovers aufgenommen werden dürfte.
Doch durch die lange Zeit, die sie im Flüchtlingslager
verbringt gewinnt Garland ihr Vertrauen und das ihrer
Familie. So entstehen Innenansichten einer Welt, von der man
oft wenig erfährt, oder die bestenfalls mit gehörigem
Abstand von außen betrachtet wird. "Wenn ich einen
Dokumentarfilm mache, dann will ich die Welt durch die Augen
der Protagonisten erkunden", erklärt Garland.
>>>
Leserbrief von Karin Nebauer - In dem Artikel
"Notruf,
Wo beginnt der Hass?" von Verena
Mayer und Thorsten Schmitz wird über (nicht genügend
beachteten) Antisemitismus geklagt und jüdische Mitbürger
zitiert, die sich angegriffen fühlen.
Zu diesem Antisemitismus muss gesagt werden, dass die
israelische Politik den Palä#stinensern gegenüber viel
Israelfeindlichkeit und Antizionismus, und auch
Antisemitismus produziert. Besatzung und Blockade des
Gazastreifens, Landraub, Häuserzerstörungen, Vertreibung v.a.
aus Ostjerusalem, der Zone C und Dörfern im Negev, rasanter
Siedlungsbau, der eine Zwei-Staaten-Lösung längst
illusorisch gemacht hat, Zerstörung von Olivenbäumen,
Razzien, brutaler Umgang mit Palästinensern und in den
letzten 20 Jahren zunehmend gegen palästinensische Kinder,
willkürliche Tötungen, Verletzungen bei Immunität der
israelischen Armee und der jüdischen Siedler, Zerstörung von
Schulen, Tränengas gegen Schulkinder, tausende politische
Gefangene, hunderte Kindergefangene, die Kriege gegen den
Gazastreifen in regelmäßigen Abständen, dazu die humanitäre
Krise im Gazastreifen, die ungerechte Wasserverteilung usw.
- das alles ist doch bekannt, v.a. Palästinensern und
Arabern und auch vielen Deutschen. Die Türken haben auch die
Morde auf der Mavi Marmara nicht vergessen. Dazu die
häufigen Bombardierungen im Libanon und Syrien, die
Drohungen gegen den Irak... Der Umgang mit den afrikanische
Asylsuchenden..
Da muss man sich doch nicht wundern, wenn "Antisemitismus"
(wobei Antisemitismus, Antizionismus und Israelkritik nicht
sauber getrennt werden, v.a. wenn man unter Antisemitismus
eine bestimmte Wahrnehmung von Juden versteht, eine ganz
schwammige Definition!) zunimmt. Israel schafft sich den
"Antisemitismus" (plus Antizionismus und Israelkritik)
selbst, leider.
Die Antwort der SZ: Liebe Frau Nebauer, vielen
Dank für die aufmerksame Lektüre Ihres Artikels und Ihren
Leserbrief.
Dazu möchte ich folgendes sagen: Wir zeigen Fälle aus
Deutschland auf, erzählen, was für ein tief verwurzeltes
Problem Antisemitismus in unserem Land noch immer und schon
wieder ist. Wie geneigt selbst die Justiz ist, dieses
Problem nicht anzuerkennen.
Ihren Einwand, am Antisemitismus sei Israel schuld, halte
ich, mit Verlaub, für grob relativierend. Ein jüdisches Kind
aus Berlin, das von seinen Mitschülern so sehr gemobbt wird,
dass es die Eltern von der Schule nehmen müssen, hat wohl
kaum etwas mit den Entwicklungen im Nahen Osten zu tun.
Beste Grüße, Verena Mayer
Dokumentation - Nein zum wirklichen
Antisemitismus + zu seiner Instrumentalisierung
>>>
Dokumentation - Manipulation im Nahostkonflikt - Die
Hasbara Abteilungen Israels
>>>
VIDEO - Boycott, Divest, Sanction: Stopping Zionist Genocide
Against the Palestinians
05.03.2018 - University of Illinois College of
Law professor Francis Boyle speaks to the grave injustice
that is the treatment of the Palestinian people both within
the West Bank and Gaza, as well as within Israel proper. His
areas of expertise include Constitutional Law, Human Rights,
Jurisprudence, and U.S. Foreign Affairs. You wouldn’t want
to miss this opportunity to hear from a man whose served as
counsel to the Palestinian Authority and various other
countries in the International Criminal Court.
>>>
In Gaza - Rawan Yaghi - 7. 3. 2018 - In Gaza, a
father and his six-year old daughter share the front seat of
a cab after a trip to the most popular bakery in the strip.
His hands gently massaging her shoulders, he asks her if
she’s done her homework today. She guiltily replies no and
shrugs her shoulders away. He immediately worries, asks if
her shoulders hurt. He pokes her shoulder gently again and
asks her if it hurts there. She says it doesn’t and he lets
it go.
The cab driver halts the car at the corner of the main
street, knowing it’s against the law, but also knowing that
he won’t be fined. Stopping every other car on the
crossroads, the daughter takes her time getting out of the
front seat, scared of making the leap from her father’s lap
to the street.
In Gaza, men in their forties, still wearing their police
jackets, are retired. They hurry in the street with plastic
bags filled with various random items to catch the first cab
to the Middle Area. They don’t recognise those greeting them
from cabs, they smile courteously and apologise for having
full hands and not being able to shake hands. The cab driver,
also a retired policeman in his forties, smiles back and
asks the other man to send his regards to
>>>