Gaza 2018
Ein Bild des palästinensische
Künstler
Mohammed Alhaj
Netanyahu: Auch im
Frieden wird die Besatzung niemals enden - Michael
Schaeffer Omer-Man - 8.03.2018 - Das nächste Mal, wenn
jemand versucht den Palästinensern die Schuld dafür zu
geben, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, erinnert
Euch, dass Israels Premierminister immer wieder seine
Nichtbereitschaft zur Beendigung der Besatzung erklärt.
Er hat es schon früher
unzählige Male gesagt, auf tausendfache Weise. Aber er sagt
es für gewöhnlich nur in Hebräisch. Diese Woche aber hat der
israelische Premierminister Netanyahu in Englisch und vor
laufender Kamera gesagt, dass unter seiner Führung die
Besetzung Palästinas niemals enden wird.
Als Netanyahu Anfang
dieser Woche im Economic Club in Washington D.C. sprach,
wich er der Frage aus, ob er eine Ein-Staat- oder eine
Zwei-Staaten-Lösung unterstütze, und entwarf eine Vision,
die wie eine fest verankerte und verstärkte Version einer
Besatzung klingt, wie sie heute existiert.
"Ich möchte die
Palästinenser nicht als Bürger, und ich möchte sie nicht als
Subjekte (Untertanen) Israels. Ich möchte eine Lösung, wo
sie alle Befugnisse haben, die sie brauchen, um sich selbst
zu regieren, aber keines der Befugnisse, die uns bedrohen
würden", sagte der Premierminister. "Das bedeutet, was immer
die Lösung ist, das Gebiet westlich vom Jordan – zu dem die
palästinensischen Gebiete gehören – würde militärisch unter
Israel sein", fuhr er fort. "Die Sicherheit, die vorrangige
Sicherheit würde Israels Verantwortung sein."
Die Grundlage der
israelischen militärischen Besatzung ist natürlich die
israelische militärische Kontrolle über die
palästinensischen Gebiete und die Palästinenser selbst.
Durch die Osloverträge konnte Israel vieles von seiner
Kontrolle über die Palästinenser minimieren und an die
Palästinensische Autonomiebehörde outsourcen, besteht aber
darauf, das, was Netanyahu "vorrangige Sicherheit und
Verantwortung" nennt, zu behalten.
Sogar nach einem
Friedensabkommen oder in Netanyahus Worten "einer Lösung"
wird die Besatzung Palästinas weitergehen. Und ohne
souveräne Kontrolle über ihr Territorium wird es definitiv
keinen unabhängigen palästinensischen Staat geben.
Netanyahu sagt dies
seit Jahren. 2014, weniger als drei Monate nach dem
Scheitern der Kerry Friedensgespräche, erklärte Netanyahu,
"dass es keine Situation, unter irgendeinem Abkommen, geben
kann, wo wir die Sicherheitskontrolle des Territoriums
westlich vom Jordan abgeben."
Ein Jahr später, 2015,
erklärte Netanyahu, dass während seiner Amtszeit niemals ein
palästinensischer Staat gegründet werden würde. Weiter 2017
und der Premierminister begann zu versprechen, dass er
niemals eine Siedlung aus der Westbank abbauen würde, ohne
was auch eine elementare palästinensische Autonomie
undenkbar ist. Und vor mehr als einem Jahrzehnt wurde
Netanyahu gefilmt, wie er prahlte und erklärte, wie er die
Oslo-Verträge sabotiert hat.
Nichts davon besagt,
dass Netanyahu allein dafür verantwortlich ist, dass es
keinen Frieden oder keinen palästinensischen Staat gibt.
Seine Ansichten sind nicht so verschieden von der der
breiten Mehrheit der israelischen Politiker, die hoffen
einmal seine Stelle zu übernehmen. Aber das nächste Mal,
wenn irgendjemand versucht den Palästinensern die Schuld
dafür zu geben, dass sie sich weigern an den Tisch
zurückzukehren", erinnert Euch wie Benjamin Netanyahu dabei
bleibt offen seine Nichtbereitschaft zu erklären, jemals die
Besatzung zu beenden.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
VIDEO - Netanyahu says Israel will
occupy Palestinian territories even in a peace deal
>>>
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Ein palästinensischer Junge ist auf einem Auge blind,
nachdem ihm von einem israelischen Soldaten ins Gesicht
geschossen wurde. - 9. 3. 2018 -
Der vierzehnjährige Mohammed Nubani wurde am Freitag, den 9.
Februar, mit einem gummierten Metallgeschoss angeschossen,
berichtete der israelische Journalist Gideon Levy in
Haaretz, als die israelischen Besatzungskräfte versuchten,
unbewaffnete Proteste in der Nähe von Ramallah zu
unterdrücken.
Israelische Soldaten hatten ein paar Dutzend Steine werfende
Kinder mit scharfer Munition, gummierten Metallgeschossen
und Tränengas auf einen Spielplatz zurückgedrängt, als
Mohammed ins Gesicht geschossen wurde.
Wie Levy berichtet, halfen Mohammeds Freunde, ihn zu
evakuieren. Ein Krankenwagen brachte ihn zunächst zum
Regierungskrankenhaus in Ramallah, danach wurde er ins
Rafidia-Krankenhaus in Nablus gebracht.
Trotz der weiteren Behandlung im St. John of Jerusalem Eye
Hospital im besetzten Ost-Jerusalem war es nicht möglich,
die Sehkraft des von der Kugel getroffenen Auges zu retten.
Der israelische Militärsprecher sagte Haaretz, dass an dem
fraglichen Tag israelische Soldaten auf eine "öffentliche
Unruhe" reagierten und "Maßnahmen ergriffen haben, um die
Demonstration zu zerstreuen", und fügte hinzu, dass die
Armee "keinen Hinweis auf eine Verwundung eines
Palästinensers hat".
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Grafik zum vergrößern anklicken
Macron wehrt
sich gegen die Vereinahmung Jerusalems - Macron hat sich aus
Anlass eines Abendessens mit dem Rat jüdischer Initiativen
in Frankreich
(Crif) dagegen ausgesprochen, Jerusalem als Hauptstadt
Israels anzuerkennen
Francis
Kalifat, Präsident des
Crif, hat Macron den Wunsch vorgetragen, Jerusalem als
Hauptstadt Israels anzuerkennen. Er hat sich dabei auf
Trumps Ankündigung vom vergangenen Dezember bezogen. Der
französische Präsident hat darauf mit einer kritischen
Stellungnahme seines „Freundes Donald Trump“ Stellung
bezogen und versichert, dass diese Ankündigung ein
„wahrhafter Irrtum sei“, der nicht zur "Verbesserung der
Sicherheitslage" beitrage. Quelle
Übersetzt von G. Nehls
Zionism
is a Totalitarian Ideology, Gideon Levy - Dr. Ludwig
Watzal - The Israeli Haaretz journalist delivered a speech
at a conference on „Israel Lobby and American Policy“,
organized by the Washington Report on Middle East Affairs in
Washington on 2 March 2018. Levy drew a more than a
realistic picture of Israel that has nothing to do with the
reporting of the mainstream media.
He made it clear that there is no difference among the
political elite what occupation is concerned. All the
illusionary talk of political differences between left and
right concerning ending the occupation are pipe dreams. „When
it comes to Zionism, there is no difference in Israel
between left and right. When it comes to occupation, which
is part and parcel of Zionism, there is no meaningful
difference between left and right (…) The difference is only
by rhetorics.“
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Loyalität als Bürgerpflicht - Mit einem
neuen Gesetz zum Entzug der Aufenthaltsberechtigung erhöht
Israel den Druck auf die arabischen Mitbürger. Kritiker
fürchten, es diene nur dem Ziel, die Palästinenser aus
Ostjerusalem zu vertreiben. - Ulrich Schmid - 9.3.2018
Es ist nicht so, dass der Alltag für Palästinenser ein
Spaziergang wäre. An jedem Checkpoint werden sie hart
angefasst und scharf kontrolliert. Bewohner Ostjerusalems
erleben Tag für Tag, wie sich die jüdischen Wohnquartiere
ausbreiten, und heben sie den Blick, sehen sie sich
umzingelt von unablässig wachsenden jüdischen Siedlungen im
Westjordanland. Nun wird es noch härter. Mit zwei Gesetzen
erhöht Israel den Druck auf die Palästinenser. Die
Leidtragenden werden in erster Linie die Bewohner
Ostjerusalems sein.
Ausweisen – aber wohin? - Die erste neue Vorschrift betrifft
den Status des «Daueraufenthalters» für Bewohner
Ostjerusalems. Daueraufenthalter sind berechtigt, an Wahlen
teilzunehmen, in der Verwaltung tätig zu sein und sich frei
in Israel zu bewegen, zu arbeiten und zu studieren. Sie
zahlen Steuern und erhalten Sozialleistungen und
Gesundheitsvorsorge.
Am Mittwoch nun entschied die Knesset,
dass das Innenministerium das Recht hat, Personen diese
Aufenthaltsberechtigung abzuerkennen, falls sie den Status
mit falschen Angaben erschlichen haben, die öffentliche
Ordnung gefährden oder Israel «betrügen». Der Staat kann
diese Personen zudem umgehend deportieren. Vom Gesetz
betroffen sind alle Daueraufenthalter, egal, wie lange sie
schon in Ostjerusalem wohnen.
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Interview mit dem israelischen Historiker
Ilan Pappé - Weder Ein- noch Zwei-Staaten-Lösung - Der
israelische Historiker und Professor an der Universität
Exeter Ilan Pappé kritisiert im Gespräch mit Emran Feroz die
einseitige Politik der Regierung Netanjahu, die an der
Kontrolle des gesamten historischen Palästinas festhält und
die Restauration der autoritären arabischen Regime gutheißt.
- Emran Feroz
Vor Kurzem hat die israelische Regierung wieder den Bau von
neuen Siedlungen im Westjordanland beschlossen.
Währenddessen glauben Politiker in Europa sowie in den USA
weiterhin an eine Zwei-Staaten-Lösung. Wie realistisch ist
diese Vorstellung im Moment?
Ilan Pappé: Ich halte das nicht für sehr realistisch. De
facto ist die Zwei-Staaten-Lösung schon seit 2000 oder sogar
seit einem früheren Zeitpunkt unrealistisch. Der Grund
hierfür sind unumkehrbare Fakten, die von Israel geschaffen
wurden. Große Teile des Westjordanlands sind bereits
besiedelt. Es ist physisch unmöglich, dort einen Staat zu
errichten. Das ist einer der Gründe, warum eine
Zweit-Staaten-Lösung unrealistisch ist.
Der andere Grund ist, dass selbst wenn für einen kurzen
Zeitraum beide Seiten dazu gewillt gewesen wären, dies den
Konflikt nicht beendet hätte. Die Zwei-Staaten-Lösung zielt
nämlich nicht auf das Hauptproblem in Israel und Palästina
ab und dieses ist vor allem die Tatsache, dass Palästinenser
und Israelis nicht als gleichberechtigte Bürger zwischen dem
Jordan und dem Mittelmeer leben.
Israels Apartheid-System, der Siedler-Kolonialismus sowie
die ethnischen Säuberungen seitens Israel in der
Vergangenheit sind das eigentliche Problem, das nicht durch
eine Zwei-Staaten-Lösung gelöst wird. Stattdessen muss man
sich auf eine politische Struktur konzentrieren, die
derartige Strategien und Ideologien sowie ihren Einfluss auf
die Beziehung zwischen Palästinensern und Juden im
historischen Palästina stoppt.
Sie setzen sich für einen binationalen Staat als Lösung ein.
Wie könnte eine derartige Lösung unter den gegenwärtigen
Umständen in Israel und Palästina aussehen und wie würde
sich das alltägliche Leben in einem solchen Staat gestalten?
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Wie Kanal 10 des
israelischen Fernsehens gestern Abend bekannt
gab, hatte Netanjahu bei seinem
Washington-Besuch von Trump gefordert, sich
gegen den Bau von Atomkraftwerken in
Saudi-Arabien zu stellen.
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PCHR Weekly Report
On Israeli Human Rights Violations in the
Occupied Palestinian Territory (28 February – 06
March 2018)
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EU lawmaker demands
investigation of Israel lobby smears
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Israeli Army Kills
A Young Man With Special Needs In Hebron
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