Heiko Maas erweist sich bei seinem Besuch in Israel als
treuer Parteigänger des Zionismus
Arn Strohmeyer
„Wer Hitler abschütteln will, muss heute die Palästinenser
verteidigen.“ Diesen Satz hat nicht ein böser deutscher
Antisemit formuliert, sondern der deutsch-französische Jude
Alfred Grosser, der als Kind mit seinen Eltern Deutschland
verlassen musste, um der Mordmaschinerie der Nazis zu
entkommen. Man möchte den neuen deutschen Außenminister
fragen, wie er zu diesem Satz steht. Nach all den
Äußerungen, die er in den vergangenen Tagen vor seiner
Israel-Reise und im Land selbst getan hat, muss er Grossers
Worte für blanken Antisemitismus halten.
Heiko Maas hat sich in den wenigen Wochen seiner Amtszeit
als überzeugter (man kann auch sagen: blinder) Parteigänger
Israels dargestellt. Es klingt so schön, wenn er immer
wieder sagt, er sei wegen Auschwitz in die Politik gegangen.
Der Holocaust bleibe Mahnung und Auftrag, weltweit für
Menschenrechte und Toleranz einzutreten. Und dann fügt er
hinzu: Die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel sei
ein großes Geschenk. Die Solidarität mit dem jüdischen Staat
stehe im Zentrum der deutschen Außenpolitik. Es gehe darum,
für die Sicherheit Israels einzutreten und den
Antisemitismus zu bekämpfen.
Große
Worte, die man auf ihren Realitätsgehalt hin hinterfragen
muss. Und dann bleibt von Heiko Maas‘ blumiger Rhetorik
nicht viel an Substanz übrig. Der renommierte jüdische
Historiker Yakov Rabkin, ein Spezialist für die Geschichte
des Judentums, kritisiert seit Jahren, dass die deutsche
Politik und die meisten Deutschen aus ihren Schuldgefühlen
heraus den Staat Israel in seiner politischen Realität bis
heute gar nicht wahrgenommen hätten. Denn es bleibe die
Frage, wie weit Israel die Juden und das Judentum
repräsentiere, es gebe sehr viele jüdische Stimmen, die
Israel genau diesen Anspruch bestritten. Und Rabkin
konstatiert: „Wenn sich Deutschlands permanenter Kniefall
vor dem Staat Israel aus dem Mythos speist, Israel
repräsentiere die Juden in aller Welt und sei ihre
natürliche Heimat, so muss das zu denken geben.“
Was Rabkin hier meint, muss man wohl so verstehen:
Deutschland hat wegen der monströsen Verbrechen des „Dritten
Reiches“ natürlich eine Verantwortung gegenüber Juden, es
darf ihm aber auf Grund der schrecklichen Erbschaft des
Hitler-Staates auch nicht das Recht abgesprochen werden,
aktuelle Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen das
Völkerrecht anzuprangern – auch wenn sie von einem Staat
begangen werden, der sich „jüdisch“ nennt.
Die deutsche Israel-Politik hat sich dem zweiten Teil dieses
Kriteriums nie gestellt, das heißt, sie hat die politische
Realität Israels nie wirklich zur Kenntnis genommen, was ja
nur heißen kann, dass es sich hier nicht in erster Linie um
den Staat der Holocaust-Verfolgten handelt, sondern um einen
äußerst aggressives siedlerkolonialistisches System, das
seine Existenz auf der Herrschaft über ein anderes Volk
begründet. Und weil Deutschland diese Realität nicht
wahrnimmt und auch in seiner Politik nicht berücksichtigt,
ist das deutsch-israelische Verhältnis so unaufrichtig,
unredlich und letzten Endes zutiefst neurotisch.
Der deutsche Völkerrechtler Norman Paech beschreibt diese
Beziehung denn auch als „vollkommen, verkrampft, erzwungen
und verlogen – sie ist geradezu von mafiotischer Struktur.
Wie anders kann man diese Beziehung werten, in der eine
Partner mit dem Stiefel auf dem Nacken eines Volkes dessen
Vertreibung aus der Heimat betreibt, ohne sich um die
einfachsten Regeln des Völkerrechts zu kümmern – und der
andere Staat ihm die Hand reicht, ohne zu versuchen, die
angerichteten Schäden zu beheben? Das sind keine normalen
Beziehungen, die sich allein aus den Verbrechen der
Vergangenheit rechtfertigen lassen. Sie nehmen die wachsende
Kriminalität der [israelischen] Staatsführung und ihre
Isolierung in der Staatenwelt in Kauf. Normal werden diese
Beziehungen erst dann, wenn es Frieden mit dem
palästinensischen Volk gibt.“
Heiko Maas, das wird nach seinem Auftritt in Israel klar,
ist dabei, diese unselige Tradition der deutschen
Israel-Politik ohne Wenn und Aber fortzusetzen. Dass er
damit einer möglichen Friedenslösung einen Bärendienst
erweist, versteht sich von selbst. Denn eine rückhaltlose
Unterstützung des zionistischen Siedlerstaates, wie Maas sie
ankündigt, stabilisiert und festigt – allem Gerede von der
Zwei-Staaten-Lösung zum Trotz – das Besatzungssystem und die
Unterdrückung der Palästinenser. Und wenn Maas Angela
Merkels Satz von der Priorität der „Sicherheit“ Israels als
deutsche Staatsräson wiederholt, so begibt er sich vollends
auf politisches und auch militärisches Glatteis. Denn wenn
die deutsche Außenpolitik sich vollständig Israels
Interessen unterwirft (einem Staat, der sich auch 70 Jahre
nach seiner Gründung in einem permanenten Kriegszustand mit
seinen Nachbarn befindet), ist das ein äußerst riskantes
Unternehmen, das Deutschland in gefährliche Abenteuer
hineinziehen kann. Man kann auch sagen: Eine solche deutsche
Politik ist völlig verantwortungslos!
Heiko Maas erweist sich also als ein treuer
Erfüllungsgehilfe einer solchen unberechenbaren und
aggressiven israelischen Politik. Dass die Israelis eine
solche Kniefall-Politik nicht einmal honorieren, machte eine
ganz undiplomatische Äußerung der Sprecherin der
israelischen Botschaft in Berlin, Adi Farjon, deutlich. Sie
erklärte im Juli 2015, dass es im Interesse Israels liege,
die deutschen Schuldgefühle wegen des Holocaust
aufrechtzuerhalten und dass Israel deswegen keine völlige
Normalisierung der Beziehungen anstrebe. Allein diese
Äußerung straft die ständigen Bekundungen der
Bundesregierung – und jetzt auch von Heiko Maas – Lügen, wie
hervorragend und ungetrübt die Beziehungen seien.
Die Äußerung der Botschaftssprecherin belegt aber auch, wie
sehr Israel den Holocaust für seine politischen Zwecke
instrumentalisiert. Was Heiko Maas gar nicht gefallen kann,
zieht er doch (wie oben erwähnt) die Schlussfolgerung aus
dem Holocaust, weltweit für Menschenrechte und Toleranz
einzutreten – ohne in diesem Zusammenhang freilich die
Palästinenser zu erwähnen, was seinem Bekenntnis deshalb
schon jeden Wert nimmt. Die israelische Politik hat aus dem
Holocaust nie universelle Konsequenzen gezogen (dass so
etwas niemandem auf der Welt noch einmal geschehen dürfe),
sondern immer nur nationalistische Folgerungen aus dem
Holocaust betont (dass Juden so etwas niemals mehr passieren
dürfe). Dass Israel mit dem Holocaust-Argument auch den
Landraub und seine anderen Verbrechen gegen die
Palästinenser rechtfertigt („Wir haben den Holocaust
durchgemacht, uns ist alles erlaubt!“), belegt, dass man
eigentlich auch in puncto Holocaust mit Israel nicht
übereinstimmen kann.
Wenn
Maas sein Engagement für Israel mit dem Holocaust begründet,
kommen zwei weitere Argumente hinzu, die der deutsche
Außenminister bedenken müsste: Der israelische Staat hat
immer ein sehr gespaltenes Verhältnis zu diesem
Mega-Verbrechen gehabt, was mit seiner Verachtung für das
Diaspora-Judentum zu tun hat, das als „devot“ und „feige“
eingeschätzt wurde. In Israel galt das Ideal des
„tatkräftigen, starken und wehrhaften neuen Juden“. Auf die
Holocaust-Überlebenden hat man deshalb eher verächtlich
herabgeschaut, weil sie sich „wie die Lämmer haben zur
Schlachtbank führen lassen.“ Und das zweite Argument: Der
Konflikt zwischen Israelis und den Palästinensern ist nicht
– wie er heute so oft falsch dargestellt wird – die
Fortsetzung der jüdischen Verfolgungsgeschichte bis zum
Holocaust (Stichwort: „Antisemitismus“), sondern ein
siedlerkolonialistischer Konflikt ganz eigener Art. Aber
auch Tatsachen wie diese dürften am Weltbild des überzeugten
Israel-Anhängers Heiko Maas sicher nichts ändern.
So ist auch seine „Freundschaft“ zur israelischen
Justizministerin Ayelet Shaked nicht zu erschüttern, die
symbolhaft für das verquere deutsch-israelische Verhältnis
steht. Diese Frau bekennt offen, dass die Politik des
Zionismus (der israelischen Staatsideologie) nichts mit
Menschenrechten und Völkerrecht zu tun habe, der Zionismus
habe seine eigenen Gesetze. Und die auf ihrer Webseite über
die Palästinenser bekannte: „Sie sind feindseige Kämpfer
gegen uns, und sie werden dafür bluten. Dazu zählen auch die
Mütter der Märtyrer. Sie müssen verschwinden und ebenso die
Häuser, in denen sie die Schlangen großziehen.“ Ein
eindeutiger Aufruf zum Mord!
Sind das die gemeinsamen Werte – Menschenrechte und
Toleranz, für die Heiko Maas immer wieder gelobt
einzutreten? Der neue Außenminister hängt wie die gesamte
bisherige deutsche Israel-Politik einem idealistischen
Wunschbild von diesem Staat an, das mit der Realität nicht
viel zu tun hat. Aber man hofft, durch das Auftreten im
Büßerhemd die Vergebung der deutschen Schuld zu erlangen –
und sieht dabei gar nicht, dass man durch sein Schweigen und
eine grundfalsche Politik furchtbare neue Schuld auf sich
lädt.
Minister
Vorsicht - Zur Freude Israels setzt Heiko Maas in der
Nahostpolitik andere Akzente als sein Vorgänger. Er fordert
die Palästinenser zu Verhandlungen mit den USA auf. -
Alexandra Föderl-Schmid
Bei seinem Antrittsbesuch in Israel und den
palästinensischen Gebieten war Außenminister Heiko Maas
sichtlich bemüht, vorsichtig aufzutreten. In einzelnen
Formulierungen wurde dennoch deutlich, dass Maas in der
Nahostpolitik einige Akzente etwas anders setzt als sein
Vorgänger Sigmar Gabriel - was vor allem Gesprächspartner in
Israel freuen dürfte.
Als "Freund" begrüßte Premierminister Benjamin Netanjahu den
deutschen Außenminister und verwies auf dessen Äußerungen
zum Holocaust und die Aussage, Maas' Motivation, in die
Politik zu gehen, sei Auschwitz gewesen. "Das hat unsere
Herzen erreicht." Maas bedankte sich für den "warmherzigen"
Empfang: "Für einen Deutschen fühlt sich das wie ein
unverdientes Geschenk an." Er betonte: "Der Platz
Deutschlands wird bei all diesen Fragen immer an der Seite
Israels sein." In den Zielvorstellungen stimme man nahezu
überall überein. (...)
Die in Israel akkreditierten Korrespondenten deutscher
Medien durften beim Termin mit Netanjahu nicht teilnehmen,
nur Medienvertreter aus Berlin, die den Minister
begleiteten.
>>>
"Ein
solcher Staat ist keine Demokratie': Israelische Bürger
reagieren auf Änderungsvorschlag zum Anti-Boykott-Gesetz- Boykott from within -26.03.2018 - 2011
verabschiedete Israel das "Boykott-Gesetz". Das Gesetz macht
israelische Bürger rechtlich haftbar, wenn sie boykottieren
oder zum Boykott eines israelischen Produkts, Unternehmens
oder einer Institution animieren, wenn dieser Boykott "den
Staat schädigt". Seit damals häuft Israel Änderungen zum
Original-Gesetz sowie zusätzliche Gesetze auf, um Opposition
gegen seine systematische Verletzungen der Menschenrechte
des indigenen palästinensischen Volkes zum Schweigen zu
bringen.
Mit dem Boykottgesetz wird israelischen Bürgern eine Klage
auf Schadensersatz von 8.500 USD angedroht, wenn sie
öffentlich dazu aufrufen, ein Produkt oder eine
Dienstleistung eines israelische Unternehmens nicht zu
kaufen, die an Israels Verletzungen des Völkerrechts und der
Menschenrechte der Palästinenser beteiligt sind, oder wenn
sie so etwas ausdrücklich selbst tun. In solchen Fällen
identifiziert sich der Staat Israel mit dem Markennamen und
ermächtigt die Unternehmen (Schadensersatz-)Klage zu
erheben.
Als eine Illustration dieser anti-demokratischen
Gesetzgebung: wenn ein israelischer Bürger beschließt den
Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter wegen schlechter
Leistungen zu kündigen – sind sie rechtlich nicht haftbar.
Wenn sie aber einen Vertrag mit einem Mobilfunkbetreiber
kündigen wollen, weil er der israelischen Armee
Dienstleistungen zur Verfügung stellt, die eine Bevölkerung
von Millionen indigener Palästinenser systematischen,
täglichen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen
aussetzt – dann sind sie rechtlich haftbar.
Dieses anti-demokratische israelische Gesetz ermöglicht es,
israelische Bürger und Menschenrechtsaktivisten wie wir für
den vorab erwähnten hohen Betrag und zusätzlich für Schaden
zu verklagen.
Die einzige Einschränkung, die der Oberste israelische
Gerichtshof hinsichtlich des Boykottgesetzes 2015 während
der Anhörung zu einer Beschwerde formuliert hat, bezog sich
darauf, dass das Gesetz festgelegt hatte, dass es nicht
nötig sei einen Kausalzusammenhang zwischen der Aktion eines
Boykottunterstützers und dem dem Kläger zugefügten Schaden
zu beweisen. Diese "Schäden-ohne-bewiesene-Schädigung" wurde
(aus dem Gesetzestext) entfernt, das übrige Gesetz zielt
aber darauf Menschenrechtsverteidigern wirtschaftlich zu
drohen, um sie zum Schweigen zu bringen.
Seit März 2018 scheint Israel entschlossen zu sein, die
politischen Rechte seiner anerkannten Bürger auszuhöhlen und
zusätzlich die kaum existierenden Rechte der Palästinenser
unter militärischer Besatzung zu zerstampfen. Wenn sie
durchgeht, wird die neue Gesetzesänderung den "Schaden-ohne-bewiesene-Schädigung"
wieder einsetzen und die Geldstrafe auf das Dreifache
erhöhen.
Israel hat die Teilnahme seiner Bürger an seiner Politik
eingeschränkt, indem es sie vor die Wahl stellt, entweder
über die systematischen Menschenrechtsverletzungen am
indigenen palästinensischen Volk zu schweigen oder direkt an
der Siedlerkolonisierung palästinensischen Landes
teilzunehmen.
>>>
GÖAB-Newsletter
Analysen/Dokumente Nr. 26/2018 - 27.03.2018 -
Peace Now: Israel intensiviert
– völkerrechtswidrigen – Siedlungsbau - Nach dem „Annual
Construction Report 2017“ von Peace Now lag der Bau
israelischer Siedlungen in der Westbank (exklusive
Jerusalem) im vergangenen Jahr 17% über dem Durchschnitt des
Jahrzehntes zuvor. 78% davon lagen in relativ abgelegenen
Bereichen, was die offensichtliche Absicht der gegenwärtigen
israelischen Regierung, die besetzten palästinensischen
Gebiete niemals zurückgeben zu wollen, unterstreicht. Bei
den Ausschreibungen zum Bau neuer Siedlungen erreichte man
im Jahr 2017 den absoluten Höchststand seit 20 Jahren.
Dieser Bericht bestätigt einmal mehr die Befürchtung, dass
die ultrarechte israelische Regierung keinerlei Absicht hat,
ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten und die
Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates in
der Westbank und in Gaza mit Ostjerusalem als Hauptstadt zu
verhindern.
Allmählich sollten jene Regierungen, welche Völkerrecht und
UN-Beschlüsse ernst nehmen, die ganz offensichtliche reale
Situation in Palästina registrieren: Diese israelische
Regierung wird niemals zu ihren völkerrechtlichen
Verpflichtungen stehen. Völkerrecht und aufrechte Verträge
sind Schall und Rauch solange die US-amerikanische Regierung
die Politik der israelischen Rechten bedingungslos
unterstützt, einige arabische Staaten de facto bereits mit
Israel kooperieren und die restliche Welt (hier meine ich
besonders Europa!) zusieht.
Ein internationaler Skandal erster Ordnung, der durch nichts
– absolut nichts – zu rechtfertigen ist! Fritz
Edlinger Generalsekretär
Annual
Construction Report: 17% Above Average Yearly Growth,
Three-Quarters in Isolated Settlements - 25.3.18 -
Peace Now’s annual report on settlement construction in 2017
in the West Bank (excluding Jerusalem) reveals 17% more
building than the yearly average over the better part of the
past decade. Of the new construction, 78% took place in
isolated settlements beyond the Geneva Initiative border, a
slight increase from 2016. Tenders published in 2017 reached
a two-decade record high, while the new settlement of Amihai
(for the Amona evictees) and three outposts were founded.
The steady pace of construction and building deep in the
West Bank attest to Prime Minister Netanyahu’s steadfast
abetting of the settlement enterprise. It is also apparent
that the new U.S. presidency in 2017 had no marginal
deterrent effect on these Israeli unilateral moves, which
continue to inflict severe damage on Palestinians’ way of
life and on prospects for a two-state solution.
Bildung unter israelischer Besatzung - Das
palästinensische Bildungsministerium veröffentlichte Anfang
des Monats einen Bericht über den Angriff der israelischen
Besatzungstruppen auf Studenten und Lehrer sowie auf
Bildungseinrichtungen in Palästina.
Im Jahr 2017 wurden 80.279 Schüler und 4.929 Lehrer von den
israelischen Besatzungstruppen angegriffen. Die Soldaten
töteten neun Schüler und verletzten 603 Schüler. Die
Verletzungen reichen von Gummigeschossen, Schlägen,
Angriffen der Armee und den Siedlern.
Die Zahl der in israelischen Gefängnissen inhaftierten
Schüler, Lehrer bzw. Mitarbeiter beträgt 311. Darüber hinaus
heißt es in dem Bericht, dass 95 Schulen insgesamt 352
Angriffen der israelischen Besatzungstruppen ausgesetzt
waren, die von Überfällen, dem Beschuss mittels scharfer
Munition sowie dem Einsatz von Tränengas bis hin zu
Schallbomben reichten.
An den Checkpoints wurden Schüler und Lehrer von 51 Schulen
behindert. Dies führte zu einer Verspätung von 26.808
Schülern und 1.029 Lehrern. Darüber hinaus hat die
israelische Besatzung durch ihre Abrisspolitik, die den
Abriss von EU-finanzierten Klassenzimmern einschließt, auch
die Bildung ernsthaft behindert. Einige Schulen wurden
innerhalb von zwei Jahren sechsmal abgerissen. Das Büro des
EU-Vertreters hat festgestellt, dass 44 palästinensische
Schulen dem Risiko eines vollständigen oder teilweisen
Abrisses ausgesetzt sind, von dem möglicherweise fast 5.000
Schüler betroffen sind. Die Hälfte dieser Schulen sind
EU-finanziert.
>>>
Weitere
Informationen erhalten Sie in englischer und arabischer
Sprache:
Fischer zwo - Der
»Antifaschismus« des Heiko Maas - Arnold Schölzel -
Wenn bundesdeutsche Außenminister »nie wieder Auschwitz« zur
politischen Maxime erheben, haben sie schon schießen lassen.
Im Mai 1999 log der damalige Chef des deutschen Außenamts
Joseph Fischer auf einem Parteitag der Grünen, er folge dem
»nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz«. Da war der
illegale NATO-Lufkrieg gegen Jugoslawien bereits seit dem
24. März 1999 im Gang, hatte Fischer die erste bewaffnete
deutsche Aggression seit 1945 vehement mit herbeigeführt.
Sein jetziger Nachfolger im Außenamt macht den Fischer zwo.
Bei seiner Antrittsrede im Ministerium am vergangenen
Mittwoch verkündete Heiko Maas (SPD), er sei nicht wegen
Willy Brandt – gemeint war vermutlich dessen
Verhandlungspolitik mit der Sowjetunion und Osteuropa –, der
Friedensbewegung oder der ökologischen Frage, sondern »wegen
Auschwitz in die Politik gegangen«. An den folgenden beiden
Tagen winkte die Mehrheit des Bundestages sechs
Auslandseinsätze, sprich deutsche Kriegsbeteiligungen, in
die Verlängerung durch. Am Donnerstag sprach der
Antifaschist Maas im Parlament im Hinblick auf Konflikte in
der Welt imperialistischen Klartext: »Es mag manchmal
gelingen zu überzeugen, aber wo es um Macht und Interessen
geht, da darf man Machtfaktoren, militärische und
ökonomische Hard Power, aber auch die Soft Power unserer
freiheitlichen Gesellschaften nicht ausblenden.«
>>>
Fehlstart in Jerusalem -
Reiner Bernstein, z.Z. Kairo - Wer nach Israel in
politischer Mission reist, sollte gut vorbereitet sein.
Doch Heiko Maas hat es nicht einmal für nötig befunden,
die Ausführungen Sigmar Gabriels vor dem Institute for
National Security Ende Januar in Tel Aviv zu lesen. Denn
dabei wäre ihm aufgefallen, dass sich sein Amtsvorgänger
zur Politik Netanjahus verzweifelt äußerte. Dass der
Ministerpräsident seinen Gast als guten Freund Israels
bezeichnete, wird von Maas‘ westlichen Amtskollegen
(Washington ausgenommen) als glatte Ohrfeige verstanden
werden. Denn sie haben längst verstanden, dass sie von
der israelischen Politik permanent desavouiert werden.
Minister Vorsicht - Zur Freude Israels setzt
Heiko Maas in der Nahostpolitik andere Akzente als sein
Vorgänger. Er fordert die Palästinenser zu Verhandlungen
mit den USA auf. - Alexandra Föderl-Schmid - Bei
seinem Antrittsbesuch in Israel und den
palästinensischen Gebieten war Außenminister Heiko Maas
sichtlich bemüht, vorsichtig aufzutreten. In einzelnen
Formulierungen wurde dennoch deutlich, dass Maas in der
Nahostpolitik einige Akzente etwas anders setzt als sein
Vorgänger Sigmar Gabriel - was vor allem
Gesprächspartner in Israel freuen dürfte.
Als "Freund" begrüßte Premierminister Benjamin Netanjahu
den deutschen Außenminister und verwies auf dessen
Äußerungen zum Holocaust und die Aussage, Maas'
Motivation, in die Politik zu gehen, sei Auschwitz
gewesen. "Das hat unsere Herzen erreicht." Maas bedankte
sich für den "warmherzigen" Empfang: "Für einen
Deutschen fühlt sich das wie ein unverdientes Geschenk
an." Er betonte: "Der Platz Deutschlands wird bei all
diesen Fragen immer an der Seite Israels sein." In den
Zielvorstellungen stimme man nahezu überall überein.
>>>
NGO B'Tselem: "Die israelischen Behörden haben die Leute
getäuscht". - Sputnik Mundo -
26.03.2018 - Die israelische NGO B'Tselem hat soeben
ihren letzten Bericht über die Verletzung der Rechte der
palästinensischen Minderjährigen in den israelischen
Militärgerichten veröffentlicht.
"Das ganze System ist zynisch, ist Propaganda der Armee. Die
israelischen Behörden haben die Leute und die internationale
Gemeinschaft über Jahre getäuscht, und wir sind jeden Tag
pessimistischer, was die Besatzung betrifft", sagt Hagai
El-Ad, Vorstandsvorsitzender von B'Tselem, einer
israelischen NGO [...].
"Die Armee verurteilt jedes Jahr hunderte Minderjährige
und nichts weist darauf hin, dass es besser würde, wenn die
Besatzung nicht beendet wird", fährt Hagai El-Ad fort.
"Leider gibt es keinen Mechanismus, der die Länder
verpflichten würde sich an das internationale humanitäre
Recht zu halten."
Der Bericht von B'Tselem wurde diesen März veröffentlicht,
zur Zeit des Prozesses gegen die 17-jährige Palästinenserin
Ahed Tamimi, die Mitte Dezember zur Ikone des
palästinensischen Widerstandes wurde, als sie in ihrem Dorf
im Norden der Westbank einen Soldaten ohrfeigte. Das Video
über diesen Vorfall zirkulierte vom ersten Augenblick an in
allen sozialen Netzen.
Yael Stein, Leiterin der Recherche von B'Tselem, hat den
Bericht redigiert, der die systematischen Mißbräuche
verurteilt, die die palästinensischen Minderjährigen, die
von der Armee festgenommen werden, tagtäglich erleiden, die
man ihren Familien entreißt und nicht darüber informiert,
was geschieht.
"Es sind Militärgerichte, die Israel und die israelischen
Militärs als Besatzungsmacht verteidigen. Die Minderjährigen
sollten eine besondere Behandlung erfahren, aber das ist
nicht der Fall", kommentiert Stein. "Das erste Mal, dass die
Eltern ihre Kinder sehen, ist, wenn sie vor den Richter (das
Gericht) gebracht werden; generell bleiben die
Minderjährigen während des gesamten Verfahrens in Haft."
Den Eltern wird erlaubt, während der Gerichtsverhandlung
anwesend zu sein, aber nur das. Es wird ihnen nicht erlaubt,
mit den Kindern vor der Urteilsverkündung zu sprechen, außer
in seltenen Fällen. Im Fall von Ahed Tamimi wurde dem Vater
erlaubt, sie vergangene Woche zu sehen, einen Tag vor der
Urteilsverkündung, obwohl die Minderjährige seit 19.
Dezember im Gefängnis ist.
"In den ersten 48 Stunden ihrer Haft (oft auch viel länger,
Ü.) werden die Minderjährigen ohne die Anwesenheit eines
Anwalts oder eines Familienangehörigen verhört. Die
Minderjährigen haben keinerlei Rechte. Theoretisch sollten
Minderjährige nur inhaftiert werden, wenn es keine
Alternative gibt, und nicht systematisch, wie es Tag für Tag
geschieht", sagt Stein.
"Die Militärs sind sehr darum besorgt, dass alles legal
erscheint, auch wenn das nicht der Fall ist. Wenn ein
Mißbrauch gemeldet wird, untersucht die Armee, um den
Kritikern zu sagen, sie habe die angeblichen Mißbräuche
untersucht. Es wird viel Geld verwendet, um den Anschein zu
vermitteln, dass untersucht wird, aber so ist es nicht, denn
am Schluß werden alle Akten geschlossen", erklärt die
Leiterin der Recherche von B'Tselem.
Hagai El-Ad denkt, dass "sich das System nicht ändern wird
solange die Besatzung andauert", und er kritisiert, dass die
Mehrzahl der Festnahmen vor dem Morgengrauen erfolgen, wenn
die Minderjährigen zuhause schlafen. Man verbindet ihnen die
Augen und führt sie in den Raum, in dem sie verhört werden,
ohne dass sie mit der Beratung durch einen Anwalt rechnen
können.
"Das Verhör erfolgt häufig unter Drohungen, Schreien,
Beschimpfungen und in einigen Fällen physischer Gewalt. Das
Ziel ist, dass die Minderjährigen gestehen und über andere
informieren", heißt es in dem von B'Tselem erarbeiteten
Bericht.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Minderjährige
in Gefahr - B'Tselem - März 2018 - Verletzung
der Rechte palästinensischer Minderjähriger durch
israelische Militärgerichte - Jedes Jahr verhaftet und
verhaftet Israel Hunderte von palästinensischen
Minderjährigen und verletzt dabei routinemäßig und
systematisch ihre Rechte: während der Verhaftung und des
Verhörs und vor dem Militärjugendgericht. Die Minderjährigen
durchlaufen diesen Prozess völlig allein, abgeschnitten von
ihrer Familie und ohne Rechtsbeistand.
>>>
Den vollständigen Bericht als PDF herunterladen
>>>
Inhaftierung
palästinensischer Teenager in Ost-Jerusalem -
B'Tselem - Oktober 2017 -Gemeinsamer Bericht mit HaMoked,
Zentrum für die Verteidigung des Einzelnen - Der Bericht
zeigt, dass die israelischen Behörden die Menschenrechte von
Hunderten von palästinensischen Jugendlichen, die jedes Jahr
in Ost-Jerusalem verhaftet werden, weitgehend und
systematisch missachten. Von 60 dieser Jungen wurden
eidesstattliche Erklärungen eingeholt: Sie beschrieben, wie
sie mitten in der Nacht aus dem Bett gezogen, in
Handschellen gefesselt, unter Verletzung ihrer Rechte
verhört und dann unter harten Bedingungen, manchmal für
längere Zeit, in Haft gehalten wurden. Diese Praktiken sind
Teil der israelischen Politik, die die in Ost-Jerusalem
lebenden Palästinenser als unerwünschte Bewohner betrachtet.
>>>Den vollständigen Bericht als PDF herunterladen
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Kinder im Gefängnis - Der Fall Mohammad Tamimi
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Kinder im Gefängnis - Der Fall Ahed Tamimi
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Kostenlos ist leider nicht
Kostenfrei.
Sponsoren
werden
gesucht
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Einwohner von
13 niederländische Städte ehren
Ahed Tamimi
indem sie Schilder mit ihrem Namen an
Straßen und Plätzen anbrachten. Amsterdam,
den Haag, Groningen, Leeuwarden, Grijpskerk,
Assen, Leiden, Heemstede, Tilburg,
Vlaardingen und Nijmegen ehren sie damit
- weiter im französischen Text
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