Muslimischer Antisemitismus - Dr. Ludwig Watzal - Fast wöchentlich wird in Deutschland eine „antisemitische Sau“ durchs Dorf getrieben. Der jüngste „Skandal“ rankt sich um eine Karikatur von Dieter Hanitzsch in der Süddeutschen Zeitung. Die politischen Sittenwächter in der BRD haben anscheinend einige „antisemitische“ Spurenelemente darin entdeckt. Die SZ hat sich von ihrem langjährigen Karikaturisten mit sofortiger Wirkung getrennt. Der 85-jährige Hanitzsch teilte auf seiner Facebook-Seite mit, dass er diese Zeichnung nicht bedauere, die SZ scheinbar doch. Fliegt die „journalistische Institution“ jetzt auch aus Helmut Markworts Talk im Bayerischen Fernsehen? Reicht der lange Arm von „Königin Charlotte von München und Oberbayern“ auch bis in den BR?

In dem Buch von David Ranan, Kultur- und Politikwissenschaftler, geht es um das ernste Thema des Antisemitismus, und zwar in seiner angeblich muslimischen Variante. Diese Form des „Antisemitismus“ ist im Augenblick der letzte Schrei in Deutschland, knapp gefolgt von einem „Israel-bezogenen Antisemitismus“, was immer das sein soll. Da der Antisemitismus à la Horst Mahler (1) auszustreben droht, kamen die muslimischen Zuwanderer als Ersatz-„Antisemiten“ gerade zur rechten Zeit, Dank Angela Merkel. Der Zentralrat der Juden in Deutschland samt seiner Heerschar von Antisemiten-Jägern und Blogwarten müsste Merkel überaus dankbar sein, dass sie für „frisches Blut“ in diesem Genre gesorgt hat, sonst hätte dieser „Industriezweig“ wohl Kurzarbeit anmelden müssen. Aber dieser unproduktive „Industriezweig“ lebt sowie auf Kosten des Steuerzahlers, und zwar nicht schlecht.

Die Ergebnisse, die Ranan präsentiert, stören das Image vom „muslimischen Antisemiten“. Was die deutschen Sittenwächter als „muslimischen Antisemitismus“ oder „Judenhass“ zu diagnostizieren scheinen, hat mit beiden Phänomenen nichts zu tun, weil es sich schlicht und ergreifend nur um Kritik an der brutalen israelischen Besatzungs- und Unterdrückungspolitik handelt. Deshalb kommt Ranans Buch auch schlecht bei der politisch-medialen Klasse an. Es passt einfach nicht ins Klischee vom „antisemitischen Muslim“. Folglich wird es negativ rezensiert oder lächerlich gemacht.

Für diese Art des Sudel-Journalismus eignet sich keiner besser als Henryk M. Broder, frei nach dem Motto: Warum sachlich, wenn es auch polemisch geht. Broder will es einfach nicht wahrhaben, dass sogenannter muslimischer Antisemitismus nichts anderes ist als Israelkritik. Auch macht sich Deutschlands „Hofjude“ über die 70 Interviews lustig, die Ranan für seine Studie geführt und ausgewertet hat. (In Parenthese sei erwähnt, dass ich als Redakteur eine Kollegin in der Redaktion „Aus Politik und Zeitgeschichte“, herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, hatte, die so genannte „empirische“ Studien veröffentlicht hat, deren Sample aus fünf, maximal zehn Umfragen bestanden!) Broders empirische Erkenntnis dagegen scheint sich nur aus einer Quelle zu >>>

 

 

(1) Broder schrieb und sagte im Bundestag "Überlassen sie die Beschäftigung mit dem guten alten Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen, den Antiquaren und den Historikern. Kümmern Sie sich um den modernen Antisemitismus im Kostüm des Antizionismus und um dessen Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen gibt. " Er meint die, die diese Form des realen politischen Zionismus Rassismus nennen.
Hier entlarvt sich Henryk M. Broder, gleichzeitig entlarvte er all die, die Kritiker Israels als Antisemiten diffamieren. Es geht ihm nicht um Rassismus um die Bekämpfung des Antisemitismus, es geht ihm um die Bekämpfung der legitimen Israelkritik
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Interview mit |Dieter Hanitzsch - "Ich habe die Zeichnung nicht in den Druck geschmuggelt"
- Jonas Mueller-Töwe - 19.05.2018 - "SZ"-Karikaturist Dieter Hanitzsch nach Antisemitismus-Vorwürfen im Interview.

Dieter Hanitzsch ist einer der bekanntesten Karikaturisten Deutschlands – und nun aufgrund von Antisemitismus-Vorwürfen seinen Job los. Im Gespräch schildert er seine Sicht der Dinge.

Die Seite 4 der Süddeutschen Zeitung vom Dienstag sorgt für einen Eklat: Eine Karikatur zeigt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu mit großen Ohren, riesiger Nase und einem vermeintlich allzu bekannten Ausdruck auf dicken Lippen. Davidsterne zieren eine Rakete, die er in Händen hält, und den Schriftzug "Eurovision Song Contest".

Der Vorwurf ist klar: Antisemitismus. t-online.de berichtet zuerst darüber. Mittlerweile hat der Deutsche Presserat ein Prüfverfahren aufgrund von Beschwerden eingeleitet.  >>>