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Israel unter Schock, in einer widerlichen Anwandlung von Heuchelei
Gideon Levy - 06.08.2020,

Das offizielle Israel zeigte sich schockiert über die Katastrophe, die gestern seinen Nachbarn, den Libanon, heimsuchte. Nahezu jeder zeigte sein trauriges Gesicht. Abgesehen von Richard Silverstein [https://israelpalestinenews.org/breaking-israel-bombed-beirut-silverstein/], der einen Blog, Tikkun Olam, betreibt, hat bisher niemand Israel beschuldigt, die Katastrophe verursacht zu haben. Mit Ausnahme von Moshe Feiglin und einigen anderen Rassisten äußerte niemand teuflische Freude darüber. Glücklicherweise erteilte der ehemalige Sprecher der israelischen Armee, Avi Benayahu, Feiglin einen Platzverweis: „Mit solchen Aussagen gehören Sie nicht zum jüdischen Volk", erklärte Benayahu, der Mann jüdischer Moral, und der Schandfleck wurde gelöscht.

Benayahu hat Recht: Der jüdische Staat hat nie derartige Katastrophen verursacht, und als unsere Feinde umkamen, hat er sich nie darüber gefreut. Die israelischen Verteidigungskräfte, deren Stimme Benayahu war, haben nie so viel Zerstörung und Verwüstung angerichtet, schon gar nicht im Libanon und ganz gewiss nicht in Beirut. Was hat die IDF mit Zerstörung der Infrastruktur zu tun? Mit einer Explosion im Hafen von Beirut? Warum sollte die moralischste Armee der Welt etwas mit der Bombardierung von Bevölkerungszentren zu tun haben? Und so beeilten sich die Führer des Landes, dem geplagten Land der Zedern Hilfe anzubieten, eine so typisch jüdische und israelische Geste, menschlich, erhaben und zu Tränen rührend.

Es ist wahr, dass die israelische Luftwaffe der Souveränität des Libanon eine lange Nase dreht und durch seinen Himmel fliegt, als ob es sein eigener wäre. Es stimmt, Israel hat den Libanon zweimal im Krieg verwüstet, aber was zählt das schon? Der israelische Präsident sprach dem libanesischen Volk sein Beileid aus. Der Premierminister und die Minister für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung meinten, sie hätten "Anweisungen gegeben, dem Libanon humanitäre und medizinische Hilfe anzubieten".

Als ob all diese Wohltaten nicht ausreichten, befahl der Bürgermeister von Tel Aviv, das Gebäude der Stadtverwaltung mit den Farben der libanesischen Flagge zu beleuchten. Worte versagen da. Der ganze Hass der Vergangenheit wurde aus dem Weg geräumt. Israel ist jetzt ein Freund in der Not für seinen leidenden Nachbarn. Vielleicht war gestern Tu B'Av, der Feiertag der Liebe? Aber dennoch droht eine vage Erinnerung die "Wie-großartig-wir-doch-sind"-Party zu verderben, die wir hier so lieben.
War es nicht derselbe Verteidigungsminister, der erst letzte Woche demselben Libanon mit der Zerstörung der Infrastruktur drohte? Hat nicht auch der Premierminister dem Libanon gedroht? Und wie sieht die Zerstörung der Infrastruktur aus im Libanon? Genauso wie das, was am Dienstag im Libanon zu sehen war. Donnergrollen erschütterte die Stadt, schwarzer Rauch durchzog sie, Zerstörung und Verwüstung, Blutvergießen unter der Zivilbevölkerung, 4.000 Verletzte vor den Türen der Krankenhäuser, wie es die Botschafterin eines europäischen Landes in Beirut, die zuvor in Israel gedient hatte, entsetzt beschrieb. Sie war am Dienstag bei der Explosion verletzt worden und stand unter Schock.

Halb Israel und der gesamte Generalstab der IDF [Israeli Defence Forces] wissen, die gefeierte Dahiya-Doktrin zu rezitieren. Jeder zweite Politiker hat damit gedroht, sie in die Tat umzusetzen. Das ist unsere Sprache gegenüber dem Libanon und Gaza. Es ist die Doktrin, die der israelische Carl von Clausewitz, der ehemalige Stabschef Gadi Eisenkot, die gegenwärtige Hoffnung der israelischen Linken, befürwortete, als er Befehlshaber des Nordkommandos war.

Und wofür steht diese ausgefeilte Doktrin? Für die Anwendung unverhältnismässiger, ungezügelter Gewalt gegen die Infrastruktur, die weitflächige Zerstörung und das Vergiessen von so viel Blut wie irgend möglich. "Plattmachen" - um dem Feind "ein für alle Mal" eine Lektion zu erteilen. Die IDF hat dies in der Vergangenheit mehr als einmal versucht, im Libanon und in Gaza, und es war eine schwindelerregende Erfolgsgeschichte. Das Resultat sieht genauso aus wie das, was am Dienstag in Beirut zu sehen war.

Es war keine Woche vergangen, seit Israel gedroht hatte, die Infrastruktur im Libanon zu zerstören, falls die Hisbollah es wagen sollte, die Tötung eines ihrer Kämpfer in einer begrenzten Militäraktion an der Grenze zu rächen – und aus Israel, dem Zerstörer, wird Israel, der Barmherzige. Würden Sie humanitäre Hilfe von einem solchen Land annehmen? Gibt es eine abscheulichere Zurschaustellung von Heuchelei?

Als Israel Dahiya und andere Stadtviertel in Beirut zerstört hatte, wurde das Gebäude der Stadtverwaltung von Tel Aviv nicht mit den Farben der libanesischen Flagge beleuchtet. Als Israel während der kriminellen Operation "Gegossenes Blei" und der Operation "Schutzwall" Tausende unschuldiger Frauen und Kinder, alte und junge, in Gaza tötete, wurde die Stadt nicht in den Farben der palästinensischen Fahne beleuchtet. Aber am Mittwoch waren wir alle so menschlich, für einen Moment so libanesisch. Bis zum nächsten Dahiya. Quelle  Übersetzung: Jürgen Jung


 

Nahost:"Dies hier ist mein Land"
Annexion vorgesehen - genau dort will der Farmer Muwafek Hashem nun ein Musterdorf für palästinensische Bauernfamilien bauen. Das ruft jüdische Siedler auf den Plan.


7. August 2020 - Reportage von Peter Münch

"Willkommen in Al-Awsaj", sagt Muwafek Hashem und weist mit großer Geste in die Leere ringsherum. Die hellbraunen Hügel verschwimmen am Horizont mit dem milchigen Himmel, ein paar Gazellen sind zu sehen, und von hinten rollt eine Staubwolke heran. "Hier wollen wir unser Dorf bauen", sagt Hashem - und kaum hat er ausgesprochen, kommt die Staubwolke zum Stehen, und ein mächtiger Geländewagen wird sichtbar. Heraus klettert Omer Atidiah, ein drahtiger Mann in Shorts und Springerstiefeln, gefolgt von zwei Sicherheitsleuten, die still und mit der Waffe im Hosengurt Aufstellung nehmen. Filmreif ist dieser Auftritt inszeniert, und der Titel des Thrillers könnte lauten: Der Kampf ums steinige Land.

Muwafek Hashem ist ein Palästinenser aus Jericho, 50 Jahre alt und Vorsitzender einer "Vereinigung für landwirtschaftliche Hilfe", zu der sich örtliche Bauernfamilien zusammengeschlossen haben. Sein Traum: für diese Familien ein neues Zuhause zu bauen in den Weiten des Jordantals nördlich von Jericho. Als Nachbarn haben die palästinensischen Bauern dort jedoch die Bewohner mehrerer israelischer Siedlungen. Einer von ihnen ist Omer Atidiah, der 2004 mit seiner Frau Naama ins Jordantal gezogen ist und hier auf dem Gelände einer verlassenen Armeestellung seinen Traum verwirklicht hat: Havat Omer, zu Deutsch Omers Farm, auch bekannt als Siedlung Einot Kedem. Man sieht sie in nicht allzu großer Entfernung als grüne Oase mit Dattelpalmplantagen und Viehweiden. Auch erholungssuchende Gäste werden hier empfangen für Programme wie "Stille in der Wüste" oder "Naamas Garten".

Der kurze Dialog, den Hashem und Atidiah bei ihrem Aufeinandertreffen führen, gibt einen Hinweis darauf, welches Drama sich hier entfaltet: "Dies hier ist mein Land", sagt der Palästinenser Hashem. "Ich habe für dieses Land bezahlt", sagt der Siedler Atidiah und fügt jovial mit einem Blick auf den Reporter noch an: "Aber das ist kein großes Problem, wir können ja reden." Darauf Hashem: "Wir reden nicht hier, wir reden vor Gericht." Dies ist das Ende der Szene. Omer Atidiah   >>>

Palästinenser bauen ein Dorf auf ihrem Land. Bewaffnete Siedler von einem illegalen Außenposten sabotieren sie
Eine Bauernorganisation aus der Gegend von Jericho baut ein Dorf im palästinensisch kontrollierten Gebiet A. Einheimische Siedler greifen die Bauarbeiter fast täglich an, aber der Unternehmer glaubt, dass seine Gruppe triumphieren wird.
Gideon Levy und Alex Levac - 17. Juli 2020 - Übersetzt mit DeepL

Die Aussicht von der Hügelspitze ist spektakulär. Ein blühendes Tal, Haine und grüne Felder mit einigen verstreut liegenden Gebäuden, einem Hühnerstall und einem Schweinestall - alles umgeben von ansonsten trockener, blanchierter Erde. So sieht es aus, wenn die Wildnis blüht. So sieht die israelische Apartheid aus.

Sprinkler streuen das Wasser in der brodelnden Mittagshitze im Kreis; es gibt kein Wasserproblem auf diesen Feldern. Es ist eine Sprinklerhora, die tanzt und Wasser versprüht. Rundherum ist jedoch nur Sand und noch mehr Sand. Wie Ziegen, die sich an Felsen klammern, werden die Hänge des Hügels von den Beduinen-Hirtengemeinschaften des Jordantals, von den Jahalin und anderen Stämmen, bewachsen. Sie bilden eine dichte Ansammlung von Zelten und Hütten, in denen Tausende von Menschen ohne fließendes Wasser und ohne Anschluss an das Stromnetz in der glühenden Hitze leben.

Die Glocken der Schafe klappern: Die Hirten weiden ihr Vieh hier hinter den Hügeln, weil sie Angst vor den Siedlern haben, die sie von fast überall verjagen. Gelegentlich erlässt die Zivilverwaltung der Militärregierung auch Abrissbefehle, und die Beduinenhütten werden unter den Tritten israelischer Bulldozer, der Vollstrecker des Gesetzes, zermalmt.

Die Gemeinden Al-Kaabneh, Rashidiya, Al-Maajath und Ras al-Auja kämpfen hier um ihr Überleben. Aber der riesigen Ranch im Herzen des blühenden Tals mit ihren Häusern, Feldern, Hainen und Tieren wird kein Schaden zugefügt. Sie ist eklatant illegal, aber wen kümmert das? Dies ist Havat Omer (Omers Farm), alias Einot Kedem. Sie wurde 2004 von Omer Atidiah, einem damals neu religiösen Siedler aus Moshav Ein Yahav in Zentralarrava, und seinem Partner Naama auf den Ruinen einer verlassenen Militärbasis gegründet. Sie hat sich in einem erstaunlichen Tempo wild ausgebreitet. Besuchergruppen wird jetzt eine seltsame Vielfalt an Programmen und Aktivitäten angeboten. Es gibt "Desert Lite" ("Unsere Geschichte hören + Tee und Knabbereien + Rundgang durch die Farm"); "Ruhe in der Wüste" ("Unsere Geschichte + eine Wüstenmahlzeit gegenüber der Farmlandschaft"); "Naamas Garten ("Ort der Workshops und der Gastfreundschaft für Paare"); und sogar "Das rote Zelt" ("Ort der Frauen unter dem Mond"). Wählen Sie einfach aus. Ein Gelände, das als Teil des Außenpostens Havat Omer errichtet wurde.

Aber das wahre Wunder, von fast wundersamen Ausmaßen, geschieht auf den Hügeln östlich der Farm, nördlich von Jericho. Ein Traum nimmt hier materielle Form an: Die Palästinenser bauen ein neues Dorf für sich selbst, für ihre eigenen Bauern und die Beduinenhirten in der Gegend, auf den Hügeln, die Einot Kedem von Osten her überblicken.

Währenddessen unternimmt Omer Atidiah mit Siedlern aus Mevo'ot Yericho und anderen nahegelegenen Gemeinden alles, um die Bauarbeiten zu stoppen und zu sabotieren, um die Palästinenser am Bau eines Dorfes zu hindern - Gott steh uns bei! - auf ihrem eigenen Land, in einem Gebiet, das angeblich unter ihrer Kontrolle steht. Doch Wunder, Wunder, es sieht so aus, als ob diesmal die gewalttätige Hand der Siedler nicht den Sieg davontragen wird und das Dorf tatsächlich entstehen wird.

Vor einigen Wochen veröffentlichte die Organisation Regavim, deren Ziel es ist, "Israels nationales Land zu schützen", auf ihrer hebräischen Facebook-Seite eine scharfe Reaktion auf die dreisten Traktoren der Palästinenser: "Schändlich. Wenn das Volk der Palästinensischen Autonomiebehörde der israelischen Polizei ins Gesicht lacht". Regavim behauptete, die Erdarbeiten hätten sich über das Gebiet A hinaus ausgedehnt (das nach dem Oslo-II-Abkommen unter voller palästinensischer Zivil- und Sicherheitskontrolle steht). "Das ist natürlich eine erstklassige Unverschämtheit der Palästinensischen Autonomiebehörde, aber sie wird dank der Tatsache zugelassen, dass der Staat Israel ein Auge zudrückt, und dank seines ernsthaften Mangels an Entschlossenheit. Deshalb haben wir heute die Arbeit blockiert. Wir werden weiterhin vor Ort sein, um ihre Wiederaufnahme zu verhindern", schrieb Regavim.

Man kann sich kaum eine unverschämtere Zurschaustellung von Heuchelei und mangelndem Selbstbewusstsein vorstellen, wenn es darum geht, vor einem palästinensischen Traktor ""ein Auge zudrücken"", angesichts des einschüchternden Einot Kedem, der sich über mindestens 2.400 Dunams (600 Acres) erstreckt - 4.000 Dunams, nach Einschätzung der Palästinenser - gegen die nie rechtliche Schritte eingeleitet wurden.  Was die Legalität der Landwirtschaft betrifft, so sagte ein Sprecher der Einheit des Koordinators für Regierungsaktivitäten in den Territorien diese Woche gegenüber Haaretz: "Was Havat Omer betrifft, so wurde der Bau ohne die erforderlichen Genehmigungen und Erlaubnisse durchgeführt". Wann wird also die Gesetzeskraft auf der Farm zum Tragen kommen? "Die Durchsetzung dort wird in Übereinstimmung mit den entsprechenden Befugnissen und Verfahren und vorbehaltlich der Reihenfolge der Prioritäten und operationellen Erwägungen erfolgen.

Als wir diese Woche zu Besuch waren, haben östlich von Einot Kedem riesige Bulldozer Staubwolken aufgewirbelt, das Gebiet eingeebnet und für die Errichtung des neuen, noch namenlosen Dorfes vorbereitet. Die ersten 200 Dunams werden in Grundstücke aufgeteilt, die Hunderte von Familien aufnehmen sollen. Diese Familien sind Mitglieder der Jericho Association for Agricultural Aid, einer Art Immobilien-Investmentgruppe von palästinensischen Fellahin und Beduinenhirten, die die neue Gemeinschaft mit ihrem eigenen Geld und ohne Hilfe von außen aufbauen.

Tief in diesem abgelegenen, trostlosen Ort hing diese Woche vor dem Hintergrund der Angriffe der Siedler ein Wildwestgefühl in der Luft. Es wurde noch intensiver, als plötzlich ein Lieferwagen mit israelischen Nummernschildern in der Gegend auftauchte, wo die schweren Erdbewegungsmaschinen geparkt sind, versteckt hinter den Hügeln an diesem Ort am Ende der Welt. Aus dem Fahrzeug tauchte ein plumper, lächelnder junger Mann mit einem breitkrempigen Hut auf, der sich als "Sufian Sawaad aus Dimona" vorstellte. Nun war die Fantasie komplett: Ein israelischer Araber, zurück aus 13 Jahren Exil in North Carolina, der die gewaltigen Raupen D10 betreibt, die seinem Vater gehörten. Was hat er im Ausland gemacht? "Was alle Israelis in North Carolina tun. Ich arbeitete in Kiosken in Einkaufszentren und mit Mobiltelefonen", kichert er in den Wüstenwind. Sawaad, der in Dimona aufgewachsen ist, lebt heute in Shfaram, einer mehrheitlich muslimischen Stadt im Norden Israels. Zusammen mit dem Ingenieur Tahar Hanani aus Nablus baut er jetzt ein palästinensisches Dorf im besetzten und fast annektierten Jordantal. Auch er hat den Zorn der Siedler zu spüren bekommen.

Mit Pistolen und Gewehren bewaffnet, versperren sie ihm häufig den Weg auf dem Feldweg, der zur Baustelle führt, und zwingen ihn zur Umkehr, erklärt er. "Wir haben kein Problem mit Ihnen, wir haben ein Problem mit den anderen", sagen sie ihm großmütig. Die Szene wiederholt sich ständig. Die Siedler behaupten, dass die Erdarbeiten illegal seien, rufen die Armee und die Zivilverwaltung, der Ingenieur und der Unternehmer zeigen ihnen auf Karten, dass sie sich im Gebiet A befinden, und die Siedler verlassen das Gebiet. Sawaad sagt, er versuche, Konfrontationen mit ihnen zu vermeiden, aber sie machen ihm auch Angst.

Muwafek Hashem ist der bewegende Geist hinter diesem kühnen und ehrgeizigen Unternehmen. Fünfzig Jahre alt, Mitglied einer der Beduinen-Gemeinschaften in der Gegend von Jericho, leitet er die landwirtschaftliche Vereinigung, die das Dorf auf Waqf-Land (muslimischer religiöser Trust) baut. Die Vermessungsarbeiten begannen 2017, und die Arbeiten vor Ort wurden am 11. September 2019 aufgenommen. Der Wind schnappt sich die Karten und Luftbilder, die er mitgebracht hat, um sie uns zu zeigen. Er rennt los, um die Flugdokumente zu holen und schafft es schließlich, sie alle einzusammeln.

 



Bulldozer auf der palästinensischen Baustelle. - Die Siedler riefen gleich am ersten Arbeitstag die Armee, aber nachdem Haschem ihnen bewiesen hatte, dass das Projekt auf das Gebiet A beschränkt war, durfte er weitermachen.

Die Einheit des Koordinators für Regierungsaktivitäten in den Gebieten teilte Haaretz diese Woche mit: "Die in Ihrer Anfrage erwähnten Bauarbeiten werden im Gebiet A durchgeführt. Wie bekannt, ist die Zivilverwaltung nach dem Osloer Abkommen nur für die Umsetzung der zivilen Befugnisse in Gebiet C zuständig. Palästinensische Bauarbeiten, die nicht in diesem Gebiet stattfinden, fallen nicht in die Zuständigkeit der Zivilverwaltung".

Bei mindestens drei Gelegenheiten, so Haschem, hätten Siedler Gewehre auf seinen Kopf gerichtet. Ein Dutzend Mal rissen sie die von den Landvermessern errichteten Stahlpfosten heraus, und die Arbeiter mussten von vorn beginnen. Zwei Behälter mit Dieselkraftstoff wurden vandalisiert, und die vier Wasserbehälter wurden gestohlen. Doch Haschems Geist ist durchweg unerschrocken geblieben. Zwei Beduinenwachen sind rund um die Uhr auf dem Gelände, um die Ausrüstung zu bewachen. Doch als die Siedler mit ihren bedrohlichen Geländewagen herabstürzen, lassen die Wachen (die natürlich unbewaffnet sind) alles fallen und fliehen um ihr Leben in die Berge.

Die Grundstücke auf den ersten 200 gerodeten Dunams werden zwischen 400 und 2.000 Quadratmeter groß sein (1 Dunam entspricht 1.000 Quadratmetern), je nach Größe der einzelnen Familien. Die Behausungen werden nicht aus Stein sein - dafür gibt es kein Geld -, sondern Hütten und Mobilheime. Eine grosse Herausforderung wird es sein, das neue Dorf so bald wie möglich an das Wassernetz und das Stromnetz anzuschliessen. Es gebe keine externe Finanzierung für das Projekt, betont Haschem, weder von der PA noch von der Europäischen Union. Die Finanzierung kommt zur Gänze von den 600 Familien der Vereinigung. Das Budget für die Erdarbeiten beläuft sich auf etwa 2 Millionen Schekel (etwa 580.000 Dollar), und die Verlegung der Wasserleitung wird weitere eine halbe Million Schekel kosten.

Der Plan für die nächste Phase des Traums sieht die Rodung von 3.800 Dünen des Waqf-Landes im Gebiet C (volle israelische Kontrolle) vor, was Haschem offensichtlich niemals erlaubt werden wird. In der Zwischenzeit träumt er von den Feldfrüchten, die das neue Dorf anbauen wird: Papaya, Orangen, Pomelos, Zitronen und natürlich Datteln.

In dieser Woche arbeiteten drei riesige D10 mit voller Kraft. Sie hinterlassen einen letzten Abschnitt von 10 Dunams für das Ende. Es ist der Abschnitt, der am nächsten an Omers Farm liegt, und sie haben Angst.   Quelle

 

 Israelische Knesset lehnt Änderung des rassistischen Nationalstaatsgesetzes ab
30. Juli 2020 - Übersetzt mit DeepL

Die israelische Knesset lehnte gestern eine Änderung des rassistischen Nationalstaatsgesetzes ab, um eine Klausel aufzunehmen, die die Gleichheit aller Bürger garantiert, berichtete Arab48.

Bei dem Gesetzesentwurf, der von der Yesh Atid-Telem-Partei vorgeschlagen wurde, enthielt sich die blau-weiße Allianz der Stimme. Blau und Weiß hatten während des Wahlkampfes versprochen, das Nationalstaatsgesetz dahingehend zu ändern, dass es die Gleichheit aller Bürger einschließt.

Das Nation-State-Gesetz erklärte Israel zum "historischen Heimatland des jüdischen Volkes" und ließ Arabisch als offizielle Sprache Israels fallen.

Der Gesetzentwurf wurde mit 53 zu 21 Stimmen abgelehnt.

"Das Nationalstaatsgesetz ist der Personalausweis des Staates Israel und wird das erste Kapitel einer zukünftigen Verfassung sein, aber es ignoriert ein Viertel der Bürger des Staates, mich eingeschlossen", sagte Yesh Atid-Telem MK Gadeer Mreeh, der der drusischen Gemeinde angehört, und brachte den Gesetzentwurf voran.

"Das ist nicht ethisch und nicht demokratisch", erklärte sie.

Die arabischen Mitglieder der Knesset, die die Partei Gemeinsame Liste bilden,    

 enthielten sich der Stimme und sagten, sie seien gegen den Gesetzentwurf und würden nicht über eine Änderung des Gesetzes abstimmen, ) und sagten, sie seien gegen den Antrag und würden keiner Änderung zustimmen. Sie fügten hinzu,  das National-Staats-Gesetz solle annuliert werden, anstatt es zu ändern,.wobei die Hinzufügung des Nationalstaatsgesetzes aufgehoben und nicht geändert werden sollte.

In einer Erklärung erklärte die Gemeinsame Liste: "Der Gesetzentwurf schlägt nur sehr wenige Änderungen vor, die sich nicht mit seinem rassistischen Wesen befassen, das die Existenz der Palästinenser und der arabischen Minderheit in Israel leugnet.

"Die Änderungen wiederholen praktisch die Annexion des besetzten Ost-Jerusalem durch Israel sowie die Unterlegenheit der Araber und ihrer Sprache.

Die Abstimmung, so fuhren sie fort, "entlarvt die rassistischen Anreize" der Koalitionsregierung, die sich gegen die Gleichberechtigung der arabischen Bürger in Israel ausspricht.   Quelle

 

Bericht: Biden intervenierte persönlich, um das Wort "Besatzung" aus dem Programm der Demokratischen Partei zu entfernen Michael Arria 7. August 2020 Übersetzt mit Google In einem Bericht der Außenpolitik wird behauptet, Joe Biden habe persönlich eingegriffen, um sicherzustellen, dass das Wort „Besatzung“ auf der Plattform der Demokratischen Partei weggelassen wurde.

Laut drei mit den Diskussionen vertrauten Quellen erfolgte Bidens Schritt nach starkem Druck von pro-israelischen Gruppen. Die Helfer des mutmaßlichen demokratischen Kandidaten riefen auch progressive Delegierte an und ermutigten sie, die Nachfrage nach Berufssprache zu senken.

Im vergangenen Monat lehnte das Demokratische Nationalkomitee mit überwältigender Mehrheit einen Antrag ab, die Hilfe für Israel zu konditionieren und dem Programm das Wort „Besatzung“ hinzuzufügen. Die Abstimmung war 34-117. Wie Josh Ruebner bei Mondoweiss berichtete , war der vorgeschlagene Antrag tatsächlich eine verwässerte Version eines stärkeren Änderungsantrags, der von palästinensisch-amerikanischen Delegierten verfasst worden war.

Acht palästinensisch-amerikanische DNC-Delegierte schickten einen Brief an das Plattformkomitee, in dem sie darauf aufmerksam machten, dass sie aus dem Entwurfsprozess ausgeschlossen wurden, während pro-israelische Stimmen offen begrüßt wurden. „Es ist inakzeptabel, unerschütterliche Unterstützung für ein Land auszudrücken, das sich weiterhin mit dem Völkerrecht auseinandersetzt, während es palästinensisches Land stiehlt, die Apartheid festigt und die grundlegenden Menschenrechte unserer Familien leugnet. Es ist für uns inakzeptabel; es ist für eine wachsende Mehrheit der Demokratischen Partei inakzeptabel; und es sollte für jeden Amerikaner inakzeptabel sein, der echte Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie anstrebt “, heißt es darin.

In den letzten Wochen wurde Biden von Antikriegsgruppen unter Druck gesetzt, die vom ehemaligen Vizepräsidenten eine fortschrittlichere Außenpolitik forderten . Ein Brief , in dem Bidens hawkischer innerer Kreis kritisiert wird, wurde von über 275 demokratischen Delegierten unterzeichnet, von denen fast alle Bernie Sanders unterstützen.   weiter im englischen Text >>>

Palästina soll Briefe an die Vereinten Nationen wegen israelischer Verstöße richten: offiziell
By Twitter Smash on August 8, 2020

Ein hochrangiger palästinensischer Beamter sagte am Donnerstag, Palästina werde offizielle Briefe an die Vereinten Nationen über die israelischen Verstöße gegen das palästinensische Volk in seinem Hoheitsgebiet richten.

Omar Awadallah, Leiter der öffentlichen Verwaltung für UN-Menschenrechtsorganisationen beim palästinensischen Außenministerium, beschuldigte Israel, den Zyklus seiner Verstöße gegen das palästinensische Volk zu verlängern.

"Wir werden den UN-Generalsekretär Antonio Guterres über Israels Annexionsplan und den zunehmenden illegalen Bau von Siedlungen informieren", sagte Awadallah gegenüber Reportern.

Awadallah sagte nicht, wann die palästinensische Seite die offiziellen Briefe an die UN senden wird.

In der Zwischenzeit wird der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas laut Azzam el-Ahmad, einem Ausschussmitglied, am Donnerstag in Ramallah den Vorsitz einer Sitzung des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) führen.

"Die palästinensische Führung befindet sich in einem Status offener Treffen, um die gefährliche Situation zu verfolgen, die die palästinensische Sache bedroht, vor allem den israelischen Plan, Teile der Westbank zu annektieren", sagte er der Stimme Palästinas. Enditem   Quelle

VIDEO - Israel - Palästina: 1897 bis 1948, Mein gelobtes Land: (1/2)
Doku | ARTE

Der zweiteilige Dokumentarfilm zeichnet die Entstehung des Nahostkonflikts nach. Von Theodor Herzls Projekt beim ersten Zionistenkongress 1897 bis hin zum Sechstagekrieg 1967 werden die verschiedenen Stationen dieses entscheidenden Kapitels der Gegenwartsgeschichte nachvollzogen. Teil 1: 1896-1948. Nach dem Krieg von 1948 sah der junge israelische Staat seine Hauptaufgabe darin, jüdische Einwanderer aus der ganzen Welt aufzunehmen. Den Holocaust-Überlebenden aus Europa folgten Sepharden, deren Integration sich als schwieriger erwies. 1956 verstärkten sich in der Folge der Verstaatlichung des Suezkanals durch den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser die ständigen Spannungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, während der palästinensische Nationalismus schärfere Konturen annahm. Vier Jahre nach Ben Gurions Rücktritt brach 1967 der Sechstagekrieg aus. Er endete mit dem militärischen Triumph Israels, das sein Territorium beträchtlich vergrößerte und fortan die eroberten palästinensischen Gebiete, darunter Ost-Jerusalem, militärisch verwaltete.


 

 

 

VIDEO - Israel - Palästina: 1897 bis 1948, Mein gelobtes Land: (2/2)
Doku | ARTE

Zweiteiliger Dokumentarfilm über die Entstehung des NahostkZweiteiliger Dokumentarfilm über die Entstehung des Nahostkonflikts. Teil 2: 14. Mai 1948. Der Staat Israel verkündet die Unabhängigkeit. Ein langgehegter Traum wird wahr. "Eretz Israel." Für Israels Nachbarn ist die Staatsgründung eine Zumutung. Sie wollen mit Mitteln des Krieges die Unabhängigkeit rückgängig machen ... Nach dem Krieg von 1948 sah der junge israelische Staat seine Hauptaufgabe darin, jüdische Einwanderer aus der ganzen Welt aufzunehmen. Den Holocaust-Überlebenden aus Europa folgten Sepharden, deren Integration sich als schwieriger erwies. 1956 verstärkten sich in der Folge der Verstaatlichung des Suezkanals durch den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser die ständigen Spannungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, während der palästinensische Nationalismus schärfere Konturen annahm. Vier Jahre nach Ben Gurions Rücktritt brach 1967 der Sechstagekrieg aus. Er endete mit dem militärischen Triumph Israels, das sein Territorium beträchtlich vergrößerte und fortan die eroberten palästinensischen Gebiete, darunter Ost-Jerusalem, militärisch verwaltete. onflikts. Teil 2: 14. Mai 1948. Der Staat Israel verkündet die Unabhängigkeit. Ein langgehegter Traum wird wahr. "Eretz Israel." Für Israels Nachbarn ist die Staatsgründung eine Zumutung. Sie wollen mit Mitteln des Krieges die Unabhängigkeit rückgängig machen ... Nach dem Krieg von 1948 sah der junge israelische Staat seine Hauptaufgabe darin, jüdische Einwanderer aus der ganzen Welt aufzunehmen. Den Holocaust-Überlebenden aus Europa folgten Sepharden, deren Integration sich als schwieriger erwies. 1956 verstärkten sich in der Folge der Verstaatlichung des Suezkanals durch den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser die ständigen Spannungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, während der palästinensische Nationalismus schärfere Konturen annahm. Vier Jahre nach Ben Gurions Rücktritt brach 1967 der Sechstagekrieg aus. Er endete mit dem militärischen Triumph Israels, das sein Territorium beträchtlich vergrößerte und fortan die eroberten palästinensischen Gebiete, darunter Ost-Jerusalem, militärisch verwaltete. >>>

Israel verbannt Bibelsatire aus Kurrikulum
Satirische Sketche zur jüdischen Geschichte

7. 8. 2020

​Nach Protesten aus dem konservativ-religiösen Lager hat Israels Bildungsministerium eine Reihe satirischer Sketche zur jüdischen Geschichte aus dem Curriculum des Bibelunterrichts genommen.

Entsprechende Links auf einer Lehrerplattform seien gelöscht worden, berichtet die Zeitung "Haaretz" (Freitag). Das Ministerium kündigte nach dem Protest mehrerer Abgeordneter, Parteimitglieder und Aktivisten aus dem konservativen und religiösen Lager an, den Inhalt der Videos zu prüfen. Eine spätere Wiederaufnahme der Inhalte sei nicht ausgeschlossen.

Der orthodox-jüdische Schas-Abgeordnete Uriel Bouso kritisierte das Programm laut dem Bericht in einem Brief an Bildungsminister Joav Gallant als verabscheuungswürdig. Es verspotte "alles, was dem jüdischen Volk heilig und teuer ist" und könne in den Händen von Pädagogen unvorstellbaren Schaden anrichten. Auch mehrere Mitglieder der Likud-Partei hatten in einem Schreiben an Gallant die Sendung kritisiert. Sie verspotte "Prinzipien von Religion, Glauben und Tradition und verzerre die Geschichte der Bibel".

Bezalel Smotrich (Jüdische Heimat - Nationalunion) forderte Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit auf, die Sendung aus dem Programm zu nehmen. Er argumentierte mit dem Verbot von öffentlicher Verletzung von Religion oder religiöser Gefühle.

Gruppe von Fachlehrern wehren sich

Gegen die Kritik wandte sich laut Bericht eine Gruppe von Fachlehrern an staatlichen Schulen, die in einem Schreiben an die zuständige Inspektorin ankündigten, die Videos weiter im Unterricht einzusetzen. Die Streichungsforderungen seien eine Verletzung der pädagogischen und akademischen Freiheit im Bildungssystem.

Der Sender KAN bietet unter dem Titel "Die Juden kommen" satirische Sketche unter anderem zu biblischen Episoden wie Noahs Arche oder der Geschichte von Josef und seinen Brüdern, aber auch zu aktuellen israelischen Themen. Bereits bei der Einführung des Programms 2014 kam es laut Medienberichten zu einer heftigen Kontroverse. Die Macher des Programms argumentierten, die Sendung rege zum Nachdenken über Texte an.  >>>

 

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