Live - Panzer der israelischen Armee haben offenbar den Strand von Gaza erreicht.
Der aktuelle Konflikt hat wohl bereits mehr als 3200 Kinder das Leben gekostet (...)
Save the Children: 3257 Kinder in den letzten drei Wochen getötet
FDP kritisiert deutsche Enthaltung bei Uno-Vollversammlung
Die deutsche Enthaltung in der Uno-Vollversammlung bei der Abstimmung über eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen stößt bei der FDP auf Unverständnis. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte dem »Tagesspiegel« (Montag): »Das Votum des Außenministeriums ist enttäuschend und nicht nachvollziehbar.«
Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte dazu am Abend in der ARD-Sendung »Bericht aus Berlin«, er habe mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu noch nicht sprechen können. »Ich nehme nur wahr, dass die Hamas das Votum feiert und Israel stark kritisiert«, sagte der FDP-Chef.
Unabhängig von der Entscheidung wolle er für die Bundesregierung klarstellen, dass Deutschland an der Seite Israels stehe und um dessen Recht auf Selbstverteidigung wisse. Auf der anderen Seite stehe die Terrororganisation Hamas, die zum Ziel habe, den Staat Israel zu vernichten.
Telefonat zwischen Biden und Netanyahu zu Geiseln und Schutz der Zivilbevölkerung
US-Präsident Joe Biden hat am Telefon mit Israels Premierminister Benjamin Netanyahu gesprochen. »Der Präsident bekräftigte, dass Israel jedes Recht und jede Verantwortung hat, seine Bürger vor dem Terrorismus zu schützen, und unterstrich die Notwendigkeit, dies im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu tun, das dem Schutz der Zivilbevölkerung Vorrang einräumt«, so das Weiße Haus in einer Erklärung.
Biden betonte auch »die Notwendigkeit, den Fluss der humanitären Hilfe sofort und deutlich zu erhöhen, um die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung in Gaza zu treffen«. mehr >>>
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Solidarität mit Palästina: Hunderttausend Menschen demonstrieren am Sonnabend in London
Überlebenskampf in Gaza
UNRWA: »Zivile Ordnung vor Zusammenbruch«. Blackout am Wochenende, verschärfter Bombenkrieg und Bodentruppen in Enklave
Ina Sembner - 30. 10. 2023
Die Entmenschlichung der palästinensischen Bevölkerung, um den offenbar von israelischer Seite geplanten Völkermord zu »legitimieren«, schreitet unaufhörlich voran: Am Sonntag wurde gemeldet, dass Bewohner Gazas UN-Lager »geplündert« hätten. Demnach hätten die Menschen – seit drei Wochen von jeder Versorgung abgeschnitten – Weizenmehl und andere Dinge wie Hygieneartikel mitgenommen, die nach Angaben des UN-Hilfswerks UNRWA Güter aus humanitären Konvois aus Ägypten stammen.
Bislang 80 gab es davon und das System sei ohnehin »zum Scheitern verurteilt«, sagte der für Gaza zuständige UNRWA-Leiter Thomas White. Er sprach von »sehr wenigen Lastwagen, langsamen Prozessen, strikten Inspektionen« und Gütern, die den Anforderungen nicht gerecht würden. Vor allem das Verbot für Treibstofflieferungen lasse das »System scheitern«, das Israel mit einem möglichen Missbrauch durch die Hamas begründet. White warnte zudem vor einem Zusammenbruch der zivilen Ordnung nach drei Wochen Krieg und »fester Belagerung«, die Bedürfnisse der Menschen seien enorm, sie »haben Angst, sind frustriert und verzweifelt«.
Diese Verzweiflung hat Israel seit Freitag abend noch einmal deutlich verschärft: Was offiziell als »zweite Phase« des »Kriegs gegen die Hamas« bezeichnet wird, sorgte in der Enklave für mehr als 30 Stunden ohne Kommunikation. Mit dem bislang heftigsten Bombardement hatten rund 100 Kampfflieger zunächst Internet und Telefonleitungen gekappt. Organisationen wie der Palästinensische Rote Halbmond, WHO und UNICEF verloren den Kontakt zu ihren Bodenteams, Notrufnummern funktionierten nicht, Krankenwagen wagten es nicht, Verletzte abzuholen.
Den Agenturen Reuters und AFP wurde mitgeteilt, dass für die Sicherheit ihrer Journalisten nicht gesorgt werden könne. Am frühen Sonntag dann die Nachricht der Netzüberwachungsseite Netblocks auf X: »Netzwerkdaten in Echtzeit zeigen, dass die Internetverbindung im Gazastreifen wiederhergestellt wird.«
Vom Gesundheitsministerium in Gaza hieß es am Sonntag vorläufig, dass Hunderte Palästinenser getötet und verletzt worden seien.
»Israel hat uns von der Welt abgeschnitten, um uns auszulöschen, aber wir hören die Geräusche der Explosionen und sind stolz darauf, dass die Widerstandskämpfer sie aus wenigen Metern Entfernung gestoppt haben«, sagte Shaban Ahmed, ein Beamter, der trotz einer israelischen Warnung, den Süden zu evakuieren, in Gaza-Stadt geblieben mehr >>> |
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Rauch steigt aus dem nördlichen Teil des Gazastreifens als Folge eines israelischen Luftangriffs an einem nicht näher bezeichneten Ort nahe der Grenze zum Gazastreifen in Israel auf, 29. Oktober 2023. EFE/EPA/HANNIBAL HANSCHKE
Mehr als 8.000 Tote durch Israels Bombardierung des Gazastreifens
Hannibal Hanschke - 29. Oktober (EFE) - Übersetzt mit DeepL
Die Zahl der Palästinenser, die seit Beginn des Krieges mit der Hamas am 7. Oktober im Gazastreifen durch israelische Bombardements getötet wurden, ist auf mindestens 8.005 gestiegen, berichtete das Gesundheitsministerium am Sonntag.
Der Sprecher des Ministeriums, Ashraf al-Qudra, sagte auf einer Pressekonferenz, unter den Toten seien mindestens 3.342 Kinder, 2.062 Frauen und 460 ältere Menschen.
Er fügte hinzu, dass seit Beginn des Krieges mindestens 25 Krankenwagen in dem de facto von der islamistischen Gruppe Hamas kontrollierten Streifen zerstört und 57 Gesundheitseinrichtungen angegriffen wurden.
Al-Qudra forderte erneut, dass humanitäre Hilfe über den Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten in die Enklave gelangen solle.
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) berichtete am Sonntag, dass Tausende von Menschen in Lagerhäuser und Verteilungszentren der Organisation im zentralen und südlichen Gazastreifen eingedrungen seien und Vorräte geplündert hätten.
Das UNO-Hilfswerk, das für den Empfang und die Lagerung von Hilfsgütern zuständig ist, die in der letzten Woche über Rafah in die palästinensische Enklave gelangt sind - etwa 80 Lastwagen mit Hilfsgütern -, erklärte, dass am Samstag kein Konvoi in die Enklave einfahren konnte, weil die Telekommunikation in Gaza unterbrochen war.
Am dreiundzwanzigsten Tag des Krieges schickte die israelische Armee am Sonntag weitere Truppen in den Gazastreifen, um die am Freitag mit der Entsendung von Panzern begonnene Ausweitung der Bodenaktivitäten in der Enklave fortzusetzen.
Israel und die Hamas befinden sich seit dem 7. Oktober in einem Krieg, nachdem die islamistische Palästinensergruppe israelisches Gebiet angegriffen hatte und dabei 1.400 Tote, etwa 5.400 Verletzte und 230 Geiseln in den Gazastreifen gebracht hatte. Quelle |
Netanjahus Ziel? Mit Schreckenstaten zur historischen Figur werden - Collage © Erhard Arendt - www.palaestina-portal.eu/
Alttestamentarisch - Netanjahus Amalek-Drohung
30.10.2023 - Knut Mellenthin
Seit mehr als drei Wochen führen die israelischen Streitkräfte Krieg gegen die Bevölkerung des Gazastreifens. Bisher liegt das Schwergewicht auf der Luftwaffe, die unterschiedslos militärische Einrichtungen, Wohngebiete, Schulen, soziale Einrichtungen und Krankenhäuser angreift und zerstört. Die Zahl der bis zum Freitag Getöteten lag über 8.000, 3.200 von ihnen waren Kinder. Mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner ist inzwischen obdachlos, die Lebensmittel werden knapp, die Versorgung mit Wasser, Strom und Treibstoff steht kurz vor dem Zusammenbruch. Am Wochenende stürmten verzweifelte Menschen die Vorratslager der Hilfsorganisation der Vereinten Nationen, UNRWA.
Es soll aber für die Menschen, die jetzt schon auf ein Gebiet zusammengedrängt sind, das nur ein Drittel der Fläche des deutschen Stadtstaates Hamburg hat, noch sehr viel schlimmer kommen: »Wir sind erst am Anfang des Weges«, verkündete Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonnabend während einer Pressekonferenz. Der Krieg werde »hart und lang werden«, aber Israel sei darauf vorbereitet. »Dies ist unser zweiter Unabhängigkeitskrieg«, setzte er rätselhaft hinzu. Israel führe einen »Krieg für die gesamte Menschheit«, einen »Krieg der Menschlichkeit gegen die Barbarei«, einen »Krieg des Lichts gegen die Dunkelheit, des Lebens gegen den Tod«. »Das ist die Mission unseres Lebens und meines Lebens.«
Zusammen mit Netanjahus eigener Voraussage, dieser Krieg werde »für Generationen nachklingen« und den Ankündigungen seines Verteidigungsministers Joaw Gallant, das gegenwärtige Kampfgeschehen werde die nächsten 50 oder 75 Jahren prägen, lässt das Gerede militärische Vorhaben befürchten, die über den Gazastreifen und über die Gegenwart weit hinausreichen. Israel Premierminister und ein vielleicht nur kleiner Kreis von ebenso wie er denkenden »Eingeweihten« verfolgen anscheinend die Absicht, mit Schreckenstaten zu historischen Figuren zu werden. Die Politiker der westlichen mehr >>> |
»Zerstörung, nicht Präzision« ist die Maßgabe der israelischen Militärführung (Gaza-Stadt, 20.10.2023)
KRIEG GEGEN GAZA
Genozidale Absichten
Dahiya-Doktrin und Hannibal-Direktive: Israels Kriegführung preist Bruch mit Völkerrecht ein
Lena Obermaier - 30.10.2023
In weniger als drei Wochen hat Israel bereits mehr als 7.000 Palästinenser in Gaza getötet und über 18.000 verwundet. Die Militäroffensive auf den Gazastreifen kam als Antwort auf die Verbrechen der Hamas vom 7. Oktober in Israel, bei denen mehr als 1.400 Menschen gestorben sind, die meisten von ihnen Israelis. Wer sich über das schiere Ausmaß der Vergeltungsschläge wundert, täte gut daran, der israelischen Regierung zuzuhören, die ihre genozidalen Absichten nicht einmal versucht zu kaschieren. So sagte Armeesprecher Daniel Hagari über die Bombardierungen: »Der Fokus liegt auf Zerstörung, nicht Präzision.« In Hagaris Worten erkennt man eine zentrale Militärdoktrin Israels wieder: Unverhältnismäßigkeit.
Israel bekennt sich zu einem Kriegsverbrechen – Unverhältnismäßigkeit – als grundlegendes Element seiner Militärstrategie. Dieses Prinzip zieht sich durch Israels Militärgeschichte wie ein roter Faden. In diesem Kontext erscheinen Hagaris Worte wie die schlechte Fortsetzung eines berühmten Satzes, den der ehemalige israelische Premierminister David Ben-Gurion bereits 1953 sagte: »Wenn wir den Arabern nicht zeigen, dass sie einen hohen Preis für die Ermordung der Juden zahlen müssen, werden wir nicht überleben.« Diese Disproportionalität zeigt sich in der Entwertung palästinensischen Lebens: von der ethnischen Säuberung Palästinas (1947–1949) über die Erste Intifada (1987–1993) bis hin zu den massenhaften Verstümmelungen palästinensischer Demonstranten während des »Great March of Return« in Gaza (2018–2019). Es gibt sogar einen speziellen Namen für dieses militärische Vorgehen – die sogenannte Dahiya-Doktrin.
Die Doktrin, deren Auswirkungen gerade auch in Gaza zu sehen sind, entwickelte Gadi Eizenkot 2006: unverhältnismäßige Gewalt, die in massenhafter Tötung und Verstümmelung endet. Der frühere Generalstabschef Eizenkot ist als Beisitzer im Kriegskabinett von Premier Benjamin Netanjahu auch für die derzeitige israelische Militärplanung verantwortlich. Benannt ist die Doktrin nach dem Beiruter Vorort Dahiya. Eizenkot, damals Leiter des israelischen Nordkommandos im Libanon, zerstörte mit seiner Truppe Dahiya fast komplett. Stolz erläuterte er sein Vorgehen später: »Was 2006 im Dahiya-Viertel von Beirut geschah, wird in jedem Dorf geschehen, von dem aus Israel beschossen wird. (…) Wir werden dort unverhältnismäßige Gewalt anwenden und großen Schaden und Zerstörung anrichten. mehr >>> |
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29. 10. 2023 - Palästinenser nehmen an der Beerdigung des 31-jährigen Palästinensers Naem Al Faran teil, der von den israelischen Kolonialkräften bei einer Razzia im Lager Askar in Nablus im Westjordanland getötet wurde.
Seit dem 7. Oktober haben israelische Kolonialkräfte und Siedler 114 Palästinenser im Westjordanland getötet, darunter mindestens 20 Kinder, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Die israelischen Kolonialkräfte haben Grenzübergänge und Kontrollpunkte im gesamten Westjordanland geschlossen und palästinensische Hirtengemeinschaften aufgrund von Zugangsbeschränkungen und verstärkter Siedlergewalt vertrieben. Die Razzien der Armee in palästinensischen Städten und Dörfern sowie die Verhaftungen haben in den letzten drei Wochen drastisch zugenommen, so dass sich die Zahl der palästinensischen Gefangenen nach Angaben palästinensischer Beamter auf mehr als 10 000 verdoppelt hat. Auch die Angriffe von Siedlern auf Palästinenser haben stark zugenommen, und mehrere palästinensische Gemeinden wurden zwangsumgesiedelt. Fotos: Wahaj Bani Moufleh /Activestills |
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Tausende bei pro-palästinensischer Demo in Berlin | 29.10.2023
In Berlin-Kreuzberg haben am Samstag nach Polizeiangaben tausende Menschen an einer pro-palästinensische Demonstration teilgenommen. Den Angaben zufolge verlief die Kundgebung weitgehend friedlich.
Tausende auf deutschen Straßen gegen israelische Bombardements von Gaza und deutsche Unterstützung. Rechte Hetze geht weiter
Jamal Iqrith - 30.10.2023
Vor dem Hintergrund der offenbar bevorstehenden israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen fanden am Wochenende erneut Protestkundgebungen und -demonstrationen in mehreren deutschen Städten statt. Sie richteten sich vor allem gegen die Bombardements des dicht besiedelten Küstenstreifens und die israelische Besatzung im allgemeinen.
In Berlin sind die Behörden bislang rigoros gegen Demonstrationen und sogar gegen palästinensische Symbole bei Individuen vorgegangen. Im migrantisch geprägten Neukölln beschreiben Anwohner einen belagerungsähnlichen Zustand mit polizeilicher Dauerpräsenz; einzelne Aktivisten und Passanten seien wegen des Zeigens von Palästinensertüchern oder Flaggen festgenommen worden. Zahlreiche Strafanzeigen wurden seit dem 7. Oktober gestellt. Am Freitag abend hatte die Polizei nach eigenen Angaben im Bezirk Mitte mehrere propalästinensische Demonstrationen unter anderem am Alexanderplatz sowie am Pariser Platz aufgelöst.
Am Samstag nachmittag allerdings zogen, von der Polizei weitgehend unbehelligt, nach Angaben der Organisatoren bis zu 15.000 Menschen durch Berlin-Kreuzberg und forderten unter anderem einen »sofortigen Waffenstillstand«. Auch die deutsche Unterstützung für die israelische Regierung wurde bei der Demonstration unter dem Motto »Global South United!« heftig kritisiert. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort und hatte zuvor wie üblich »Ausschreitungen« befürchtet. Es kam letztlich jedoch zu weit weniger Festnahmen als bei viel kleineren Veranstaltungen in der Vergangenheit.
Auch in anderen Städten fanden am Sonnabend Protestmärsche und Kundgebungen statt. In Dortmund, Duisburg und Aachen versammelten sich mehrere tausend Menschen. In München nahmen über 6.000 Menschen an einer Demonstration teil. In Hamburg löste die Polizei zwei nicht angemeldete propalästinensische Versammlungen mit 500 bzw. 70 Teilnehmern auf. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben 20 Strafverfahren ein.
Derweil steht die »Fridays for Future«- Ikone Greta Thunberg in Deutschland erneut in der Kritik der Unterstützer der rechten israelischen Regierung. Am Freitag hatte Thunberg in sozialen Medien erneut ihre Sympathie für die Sache der Palästinenser mehr >>> |
Quelle
Sie bombardierten die restlichen Teile der Al-Azhar-Universität
Die Al-Azhar-Universität ist eine der schönsten Universitäten im Gazastreifen |
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Es geht doch.
3000 Muslime und Juden kamen 2018 in Haifa zusammen:
Sie waren sich noch nie begegnet und lernten ONE DAY zu singen, gemeinsam in einer Stunde... Unter der Leitung des jungen Musikers Matishyahu ... |
Die massiven israelischen Bombardierungen haben seit dem 7. Oktober über 8.000 Palästinenser getötet, darunter über 3.000 Kinder. Ungefähr 1,4 Millionen Palästinenser wurden vertrieben.
Quelle Facebook - Um alle Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken
Fotos: MohammedZaanoun / Activestills - 29. 10. 2023
- Verwüstung in verschiedenen Teilen von Gaza-Stadt -
im Yarmuk-Gebiet und im Flüchtlingslager Ash Shati
- nach einer weiteren Nacht unerbittlicher und massiver Bombardierungen durch die israelischen Kolonialmächte, die auch einen totalen Telefon- und Internet-Blackout in der Nacht verursachten und die Palästinenser von der Außenwelt abschnitten.
Die massiven israelischen Bombardierungen haben seit dem 7. Oktober über 8.000 Palästinenser getötet, darunter über 3.000 Kinder. Ungefähr 1,4 Millionen Palästinenser wurden vertrieben. Bei der von der Hamas geführten groß angelegten Operation am 7. Oktober wurden 1.400 Israelis getötet und 200 als Geiseln genommen. |
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WESTBANK
»Tod den Arabern!«
Razzien, Festnahmen, Tote und Zerstörung im besetzten Westjordanland. Rassistische Anfeindungen gegen arabische Staatsbürger
Gerrit Hoekman - 30.10.2023
Im Schatten des Gaza-Kriegs geht die israelische Besatzungsmacht auch auf der besetzten Westbank brutal gegen die palästinensische Bevölkerung vor. In der Nacht auf Sonntag und am frühen Sonntag morgen wurden bei Razzien in Beit Rima, Tubas und im Flüchtlingslager Askar in Nablus drei Menschen erschossen, meldete die amtliche, palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Damit stieg die Zahl der Getöteten seit dem 7. Oktober auf 116.
Seit Sonnabend verzeichnete das israelische Militär nach eigenen Angaben 23 Festnahmen, darunter vier mutmaßliche Mitglieder der Hamas. Laut Israel beläuft sich die Zahl der Festgenommenen seit dem 7. Oktober damit auf mehr als 1.000 Personen, davon sollen rund 700 der Hamas angehören. Die arabischsprachige, palästinensische Nachrichtenseite Maan zählte hingegen in der Nacht auf Sonntag mindestens 34 verhaftete Männer und eine Frau. Insgesamt seien seit dem 7. Oktober mindestens 1.500 Palästinenser festgenommen worden. Insgesamt habe sich die Zahl der Inhaftierten in den israelischen Militärgefängnissen in dieser Zeit auf über 10.000 verdoppelt. Darunter sollen sich auch etwa 4.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen befinden, die in Israel gearbeitet haben und nun auf Militärbasen festgehalten werden.
Neben den Razzien der Besatzungsarmee müssen sich die Bewohner der Westbank auch weiterhin Angriffen radikal-militanter israelischer Siedler erwehren. In mehreren Dörfern sollen sie nach Angaben lokaler Augenzeugen in der Nacht auf Sonntag unter Begleitschutz israelischer Soldaten Häuser überfallen, die Bewohner geschlagen und Schafe und landwirtschaftliches Gerät gestohlen haben, berichtete WAFA. Südlich von Nablus seien Israelis aus der Siedlung Eli in das Dorf Qaryut eingedrungen und hätten Zäune niedergerissen, Bäume entwurzelt und einen Wassertank zerstört. »Es ist erwähnenswert, dass diese täglichen und systematischen Angriffe auf palästinensische Bürger und ihr Eigentum in ländlichen Gebieten des Westjordanlandes darauf abzielen, sie im Rahmen des laufenden israelischen Siedlungserweiterungsplans gewaltsam von ihrem Land zu vertreiben«, erklärte WAFA am Sonntag das Motiv.
Linke Literaturmesse Nürnberg 2023
In Israel selbst, wo rund 1,2 Millionen arabische Staatsbürger leben, belagerten am Samstag abend mehrere Hundert wütende jüdische Israelis in Netanja ein Studentenwohnheim. Laut der Onlinezeitung Times of Israel riefen sie: »Tod den Arabern!« Einige von ihnen hätten versucht, in das Gebäude einzudringen. mehr >>>> |
Benjamin Netanjahu, der israelische Premierminister, gab am Samstag eine Erklärung ab, die nach Ansicht vieler Beobachter die Absicht zeigt, die Palästinenser nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland und in Israel zu vernichten.
Netanjahu berief sich auf die Heilige Schrift, die die totale Vernichtung des Feindes fordert, ohne Mann, Frau oder Kind zu verschonen:
"Unsere tapferen Truppen und Kämpfer, die jetzt im Gazastreifen oder im Gazastreifen und in allen anderen Regionen Israels sind, reihen sich in diese Kette jüdischer Helden ein", sagte Netanjahu.
Netanjahu fügte hinzu, dass "es Zeiten gibt, in denen eine Nation vor zwei Optionen steht - zu existieren oder aufzuhören. Wir befinden uns jetzt in einer solchen Prüfung".
Ich habe für die IDF in Gaza gekämpft. Es brachte mich dazu, für den Frieden zu kämpfen.
Benzion Sanders . 28. Oktober 2023 - Übersetzt mit DeepL
Benzion Sanders ist der Jerusalemer Programmdirektor von Extend, einer Gruppe, die palästinensische und israelische Menschenrechtsführer mit dem amerikanisch-jüdischen Publikum verbindet, und ehemaliger Mitarbeiter von Breaking the Silence, einer Anti-Besatzungs-Veteranengruppe.
Als meine israelische Infanterieeinheit im Juli 2014 im ersten Dorf im Gazastreifen eintraf, räumten wir die Häuser, indem wir Granaten durch die Fenster warfen, Türen aufsprengten und Kugeln in die Räume schossen, um Hinterhalte und Sprengfallen zu vermeiden. Uns wurde gesagt, die palästinensische Zivilbevölkerung sei geflohen.
Mir wurde klar, dass dies nicht stimmte, als ich über der Leiche einer älteren palästinensischen Frau stand, deren Gesicht durch Schrapnell verstümmelt worden war. Sie hatte in einer Blutlache auf dem Sandboden einer Hütte gelegen.
Das war meine Erfahrung, als die israelischen Truppen das letzte Mal in großem Stil in den Gazastreifen eindrangen, als meine Spezialeinheit, die der 993. Nahal-Brigade angehörte, eine der ersten war, die dort einmarschierte.
Wie die Invasion, die nach Angaben des israelischen Militärs unmittelbar bevorsteht, wurde auch diese Kampagne durch Gräueltaten der Hamas-Terroristen ausgelöst. Am 12. Juni desselben Jahres entführte und ermordete die Hamas drei israelische Teenager; kurz darauf ermordeten Israelis einen palästinensischen Teenager. Der grausame Schlagabtausch eskalierte zu einem größeren Konflikt, in dessen Verlauf innerhalb von sieben Wochen etwa 70 Israelis und 2 250 Palästinenser getötet wurden. Damals wie heute wurde den Israelis gesagt, wir würden der Hamas einen entscheidenden Schlag versetzen.
Als die israelischen Truppen am Freitag in den Gazastreifen eindrangen und sich auf mögliche Straßenkämpfe vorbereiteten, die durch die Anwesenheit von mehr als 200 Geiseln, die immer noch von der Hamas festgehalten werden, erschwert werden, weiß ich aus erster Hand, welchen Terror sie in einer Landschaft von postapokalyptischen zerbombten Vierteln erwarten können, in denen Hamas-Kämpfer auf der Lauer liegen könnten. Hinzu kommt die ständige Angst, von Mörsern und Raketen angegriffen zu werden, und die Möglichkeit, dass ein Schütze aus dem unterirdischen Tunnelnetz der Gruppe auftaucht.
Diese drei schicksalhaften Wochen im Gazastreifen haben mich von einem tief religiösen, modern-orthodoxen Jeschiwa-Studenten und Siedler im Westjordanland zu einem Aktivisten der Bewegung gegen die israelische Besatzung der palästinensischen Gebiete gemacht, zunächst bei der Antikriegsveteranen-Organisation Breaking the Silence und jetzt bei Extend, einer Gruppe, die palästinensische und israelische Menschenrechtsaktivisten mit amerikanisch-jüdischen Zuhörern zusammenbringt.
All unsere Opfer und das Leid, das den Palästinensern in Gaza zugefügt wurde, haben nichts bewirkt, da unsere Führer sich weigerten, an der Schaffung einer politischen Realität zu arbeiten, in der weitere Gewalt nicht unvermeidlich wäre. Ich glaube zwar an die Selbstverteidigung, aber der Kampf in Gaza hat mich gelehrt, dass dieser Krieg nicht nur unzählige Israelis und Palästinenser töten wird, zusätzlich zu den Tausenden, die bereits gestorben sind, sondern dass er auch den Terror nicht entscheidend beenden wird, wenn meine Regierung ihren Ansatz nicht ändert und die palästinensischen Hoffnungen nicht zerschlägt, sondern sich für die palästinensische Unabhängigkeit einsetzt. Eine Bodeninvasion ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Noch heute erinnere ich mich daran, wie der Boden durch die ständigen Explosionen bebte, als wir in der Abenddämmerung zu Beginn der Bodeninvasion am 17. Juli in den Gazastreifen einrückten. Als wir in das Dorf Umm al-Nasr einmarschierten, pflügten unsere Merkava-Panzer durch die Felder neben uns, und die Bombardierungen aus der Luft und der Artillerie sorgten für unablässiges Donnern und Blitzen - was wir scherzhaft als Ton-und-Licht-Show bezeichneten.
Unsere Hauptaufgabe in den zwei Wochen, die ich im nördlichen Gazastreifen verbrachte, bestand darin, die Stadtgebiete zu räumen und zu sichern, damit die Kampfingenieure die nach Israel führenden Tunnel aufspüren und zerstören konnten. Wir wollten nicht untätig bleiben und zu leichten Zielen werden, also bezogen wir jede Nacht in einem neuen Haus Stellung. Jedes Haus musste gesäubert werden; in einem fand ich ein Kalaschnikow-Gewehr mit einer Kampfweste und einem Sprengsatz. Einmal hörte ich mit Schrecken die Berichte unseres Funkers über Soldaten meiner Einheit, die nach Leichenteilen suchten, nachdem eine Rakete in einem nahe gelegenen Haus, das sie übernommen hatten, eingeschlagen war und einige meiner Kameraden verletzt oder getötet hatte.
Die Schlacht war unvorhersehbar, da wir es mit einem Feind zu tun hatten, der das komplizierte Gelände zu seinem Vorteil nutzte. Es schien, dass die Hamas-Kämpfer, wie auch die meisten Zivilisten, vor unserem Vormarsch geflohen waren. Doch am vierten Tag der Bodeninvasion, als wir uns auf das Al-Burrah-Viertel in Beit Hanoun, einer Stadt im Nordosten des Gazastreifens, zubewegten, kamen plötzlich Hamas-Kämpfer aus einem Tunnel hinter uns hervor und töteten vier Soldaten am Grenzzaun.
Als wir uns aus Beit Hanoun zurückzogen, hörten wir das Dröhnen der Kampfjets der Luftwaffe über uns, gefolgt von ohrenbetäubenden Explosionen und riesigen Trümmer- und Rauchwolken, die aus Al-Burrah aufstiegen. Später erfuhr ich, dass die Luftangriffe in diesen Momenten acht Mitglieder der Familie Wahdan töteten, hauptsächlich Frauen und Kinder, deren Haus Soldaten meiner Einheit tagelang besetzt hatten, während die Familie dort war.
Irgendwann kritzelte ich einige Gedanken auf ein Blatt Papier. Ich schrieb, dass einige Mitglieder meines Teams die Zahl der getöteten Soldaten gezählt und darüber diskutiert hatten, ob dieser Einsatz die Verluste wert war. "Ich denke, es könnte sich lohnen", schrieb ich, "solange wir die Bedrohung entscheidend beseitigen."
Das ist die Lüge, die man uns erzählt hat und die auch heute noch wiederholt wird: dass wir die Bedrohung durch die Hamas durch eine Militäroperation entscheidend beseitigen können. In den Jahren seither ist die Hamas nur stärker geworden, trotz unserer Opfer und trotz des Todes und der Zerstörung, die wir in Gaza angerichtet haben.
Diese regelmäßigen Tötungen und Zerstörungen, die israelische Kommentatoren und Politiker zynisch als "Rasenmähen" bezeichnen, waren der Preis, den Israel zu zahlen bereit war, um zu verhindern, dass es zu einer Zwei-Staaten-Lösung gedrängt wurde. Wir haben uns dafür entschieden, den Konflikt durch eine Kombination aus roher Gewalt und wirtschaftlichen Anreizen zu "managen", anstatt an seiner Lösung zu arbeiten, indem wir unsere fortwährende Besetzung palästinensischer Gebiete beenden.
Viele meiner palästinensischen Menschenrechtspartner, die gewaltfreie Proteste organisieren, werden vom israelischen Militär verfolgt und schikaniert. Ich glaube, dass diese Politik darauf abzielt, Druck für einen palästinensischen Staat zu verhindern und den israelischen Siedlungsbau und die schleichende Annexion im Westjordanland zu ermöglichen.
Seit Jahren warnen viele von uns Linken in Israel davor, dass es keinen Frieden und keine Sicherheit geben wird, solange wir kein politisches Abkommen finden, in dem die Palästinenser Freiheit und Unabhängigkeit erlangen. Diesen Standpunkt vertreten nicht nur Menschenrechtsaktivisten: Auch Ami Ayalon, der ehemalige Leiter des israelischen Sicherheitsdienstes Shin Bet, argumentiert seit Jahren, dass der palästinensische Terror nur durch die Schaffung palästinensischer Hoffnung besiegt werden kann.
Tragischerweise waren viele derjenigen, die dieses Argument vorbrachten, auch die Opfer des abscheulichen Hamas-Anschlags vom 7. Oktober. Zu ihnen gehörte ein Kamerad aus meiner Einheit, der mit mir zusammen in Breaking the Silence, einer Anti-Besatzungs-Veteranengruppe, diente. Er war Wachmann in einem von der Hamas angegriffenen Kibbuz und kämpfte sieben Stunden lang gegen die Terroristen, bis ihm die Munition ausging und er ermordet wurde.
Ich verließ seine Beerdigung letzte Woche niedergeschlagen, weil ich wusste, dass wir eine so rechtschaffene Seele verloren hatten. Für mich ist die Sache klar. Mein Freund hat nicht nur in seinen letzten Momenten gegen die Hamas gekämpft, um seine Freunde und seine Familie zu schützen, sondern auch während seines jahrelangen Engagements gegen die Besatzung.
Mein Herz ist gebrochen, aber ich bin mehr denn je entschlossen, sein Vermächtnis fortzuführen. Quelle |
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Palästinensische Diplomatin Hanan Ashrawi: Die USA sind Israels "Partner im Verbrechen" bei tödlichem Angriff auf Gaza
26. 10. 2023 - GÄSTE: Hanan Ashrawi - Palästinensische Diplomatin und Wissenschaftlerin. - Übersetzt mit DeepL
Die palästinensische Diplomatin und Wissenschaftlerin Hanan Ashrawi meldet sich aus Ramallah im besetzten Westjordanland und sagt, dass die sich abzeichnende Katastrophe im Gazastreifen, wo die israelische Bombardierung bisher über 7.000 Menschen getötet hat, auch die Schuld der Vereinigten Staaten ist. "Die USA sind mit Sicherheit ein Komplize Israels", sagt Ashrawi und weist darauf hin, dass die Bomben, die derzeit auf den Gazastreifen niedergehen, größtenteils in den USA produziert und von ihnen bezahlt werden. "Israel ist schuldig des Abschlachtens, der Massaker, der ethnischen Säuberung, des Völkermords. Das sind die Begriffe, die eine Realität beschreiben, die sich vor Ihren eigenen Augen abspielt, Mr. Biden."
Abschrift
Dies ist eine Eilabschrift. Der Text ist möglicherweise nicht in seiner endgültigen Form.
AMY GOODMAN: Dies ist Democracy Now!, democracynow.org, der Bericht über Krieg und Frieden. Ich bin Amy Goodman, mit Nermeen Shaikh.
NERMEEN SHAIKH: Wir schauen uns weiterhin Israels Bombardierung des Gazastreifens an, da Israel und die Vereinigten Staaten wachsende Forderungen nach einem Waffenstillstand zurückweisen. Die Zahl der Todesopfer in Gaza ist auf über 7.000 gestiegen, da Israels Bombardierung seit 20 Tagen andauert und sich die humanitäre Katastrophe weiter verschärft, da Treibstoff, Nahrungsmittel und Wasser knapp werden. Israel begann mit der Bombardierung am 7. Oktober, nachdem die Hamas einen Anschlag verübt hatte, bei dem 1.400 Menschen in Israel getötet wurden.
Wir schalten nun in das Westjordanland, wo die israelischen Streitkräfte weiterhin zahlreiche Palästinenser im gesamten besetzten Westjordanland festnehmen. Über Nacht wurden bei einer Reihe von Razzien in Ost-Jerusalem, Hebron und anderswo mindestens 85 weitere Palästinenser festgenommen. Nach Angaben einer palästinensischen Gruppe für die Rechte von Gefangenen wurden seit dem 7. Oktober fast 1 500 Menschen im Westjordanland verhaftet, von denen viele ohne Anklage im Rahmen der so genannten Verwaltungshaftpolitik Israels festgehalten werden. Über hundert Palästinenser wurden in diesem Monat im Westjordanland getötet. Quelle |
Israel fügt dem Gazastreifen mit den bisher schwersten Bombardierungen eine neue Hölle zu
Maureen Clare Murphy Rechte und Rechenschaftspflicht 29. Oktober 2023
Die Palästinenser in Gaza, die nun von der Kommunikation mit dem Rest der Welt abgeschnitten sind, erlebten am späten Samstagabend eine weitere Höllennacht, nachdem Israel seine Bombardierungen in dem Gebiet im Laufe des letzten Tages intensiviert hatte.
Israel bombardierte am späten Samstag weiterhin intensiv die nördlichen und östlichen Gebiete des Gazastreifens, insbesondere in Beit Hanoun, während der palästinensische Widerstand weiterhin Raketen auf Israel abfeuerte, die bis nach Tel Aviv und Aschkelon reichten.
Die Vereinten Nationen erklärten am Samstagabend, dass "bruchstückhafte Informationen darauf hindeuten, dass die letzten 24 Stunden ... die intensivsten israelischen Luftangriffe und Artilleriebeschüsse" seit Beginn der Militäraktion am 7. Oktober erlebt haben.
Die Qassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, teilten am Samstag mit, dass ihre Streitkräfte östlich von al-Shujaiyeh in der Nähe von Gaza-Stadt ein gepanzertes israelisches Fahrzeug mit einer Panzerabwehrrakete beschossen haben:
Qassam erklärte, dass seine Streitkräfte die Bodentruppen der Besatzung im Gazastreifen zurückschlagen, während die israelische Führung erklärte, dass der Kampf, der sich nun in der dritten Woche befindet, für den jüdischen Staat in Palästina existenziell ist.
Benjamin Netanjahu, der israelische Premierminister, gab am Samstag eine Erklärung ab, die nach Ansicht vieler Beobachter die Absicht zeigt, die Palästinenser nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland und in Israel zu vernichten.
Netanjahu berief sich auf die Heilige Schrift, die die totale Vernichtung des Feindes fordert, ohne Mann, Frau oder Kind zu verschonen:
"Unsere tapferen Truppen und Kämpfer, die jetzt im Gazastreifen oder im Gazastreifen und in allen anderen Regionen Israels sind, reihen sich in diese Kette jüdischer Helden ein", sagte Netanjahu.
Netanjahu fügte hinzu, dass "es Zeiten gibt, in denen eine Nation vor zwei Optionen steht - zu existieren oder aufzuhören. Wir befinden uns jetzt in einer solchen Prüfung".
Er fügte hinzu, der Krieg werde "lang und hart sein, und wir sind bereit. Es ist unser zweiter Unabhängigkeitskrieg".
Palästinenser und andere Beobachter interpretierten dies als eine zweite Nakba - die ethnische Säuberung Palästinas und die Enteignung des Heimatlandes vor, während und nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.
Netanjahus Äußerungen wurden von Yoav Gallant, dem israelischen Verteidigungsminister, aufgegriffen, der sagte, dass "es kein kurzer Krieg sein wird. Es wird ein langer Krieg sein". Gallant fügte hinzu, dass es "entweder wir oder sie" sei.
Die Hamas schwor unterdessen, dass der Gazastreifen "ein Friedhof für die Invasoren" sein werde und dass die Ära der israelischen Arroganz und des Blutvergießens "ohne Rechenschaftspflicht völlig beendet" sei.
Die Gruppe fügte hinzu, dass die israelische Armee nach ihrer Niederlage am 7. Oktober nicht in der Lage sein werde, ihren Ruf der Abschreckung und der qualitativen militärischen Überlegenheit wiederherzustellen.
Abu Obeida, der Sprecher der Qassam-Brigaden, sagte am Samstag: "Wir bitten nicht die arabischen Armeen, uns zu beschützen, wir werden es selbst tun, mit dem, was wir von Grund auf aufgebaut und aus dem Unmöglichen geschaffen haben."
Mehr als 8.000 Tote in Gaza
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza wurden seit dem 7. Oktober mehr als 8.000 Menschen in dem Gebiet getötet, woraufhin am Samstag weltweit massive Solidaritätskundgebungen mit dem palästinensischen Volk stattfanden.
Fast 3 200 Kinder sind unter den Toten im Gazastreifen, obwohl die tatsächliche Zahl der Toten wahrscheinlich viel höher ist, da schätzungsweise 1 000 Kinder unter den Trümmern der zerstörten Gebäude vermisst werden.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, sagte am Samstag, er sei ermutigt worden "durch das, was ein wachsender Konsens in der internationalen Gemeinschaft zu sein scheint, einschließlich der Länder, die Israel unterstützen, dass zumindest eine humanitäre Pause in den Kämpfen notwendig ist".
Doch anstatt seine unerbittlichen Bombardierungen einzustellen, verstärkte Israel seine Angriffe, nachdem es offenbar die Kommunikationsdienste im Gazastreifen lahmgelegt hatte. Internationale Hilfs- und Medienorganisationen erklärten, sie hätten den Kontakt zu ihren Mitarbeitern in dem Gebiet verloren.
"Ich war überrascht von der beispiellosen Eskalation der Bombardierungen und deren verheerenden Auswirkungen, die die genannten humanitären Ziele untergraben", sagte Guterres.
Volker Türk, der UN-Menschenrechtsbeauftragte, sagte am Samstag, dass Israels Bombardierungen und Bodenoperationen über Nacht "diese schreckliche Krise auf eine neue Ebene der Gewalt und des Schmerzes bringen".
Türk warnte "vor den möglicherweise katastrophalen Folgen groß angelegter Bodenoperationen im Gazastreifen und der Möglichkeit, dass Tausende weiterer Zivilisten sterben könnten".
Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA, sagte am Freitag, dass zusätzlich zu den durch "Bomben und Angriffe" Getöteten noch viele weitere Menschen infolge der vollständigen Belagerung des Gazastreifens durch Israel sterben werden.
Israel lehnte am Freitag den Aufruf der UN-Generalversammlung ab, die Bombardierungen angesichts der sich verschlimmernden humanitären Katastrophe in Gaza einzustellen.
Berichten zufolge arbeiteten die USA hinter den Kulissen daran, Treibstoff für die Krankenhäuser im Gazastreifen zu beschaffen, wo Tausende von Menschenleben vom weiteren Betrieb der Notstromaggregate abhängen.
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sagte am Samstag, dass "kritische Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Wasser und Elektrizität im Gazastreifen sofort wiederhergestellt werden müssen, um Leben zu retten".
Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten erklärte am späten Abend, dass "die Abschaltung der Telekommunikation die ohnehin schon schwierige Bereitstellung humanitärer Hilfe vollständig zum Erliegen gebracht hat und die Menschen um lebensrettende Informationen bringt."
Türk sagte, dass "die Bombardierung der Telekommunikationsinfrastruktur die Zivilbevölkerung in große Gefahr bringt".
Der UN-Menschenrechtschef fügte hinzu, dass "Krankenwagen und Zivilschutzteams nicht mehr in der Lage sind, die Verletzten oder die Tausenden von Menschen, die sich schätzungsweise noch unter den Trümmern befinden, zu lokalisieren."
Die UNO erklärte am Samstag, dass "alle Grenzübergänge [zum Gazastreifen] geschlossen geblieben sind" und in der vergangenen Woche nur 84 Lastwagen mit Hilfsgütern eintrafen - ein Bruchteil der durchschnittlichen 500 Lastwagen pro Tag, die vor dem 7. Oktober Waren und Güter transportierten.
"Die UNO fügte hinzu, dass die israelischen Behörden die Einfuhr von dringend benötigtem Treibstoff weiterhin untersagt haben.
Israel verzögert Hilfe für Gaza
Israel verzögert unterdessen den Transfer dringend benötigter Hilfsgüter nach Gaza.
Die ägyptische Gruppe "Sinai for Human Rights" erklärte am Samstag, Israel habe einen Vorschlag aus Kairo abgelehnt, wonach Aufsichtspersonen der UNO oder der USA sowie israelische Überwachungskameras den Transport von Hilfsgütern nach Gaza über den Rafah-Übergang kontrollieren sollten.
Stattdessen bestand Israel darauf, dass alle Lieferungen von den israelischen Behörden am Grenzübergang Nitzana kontrolliert werden, wodurch sich die Lieferung der Hilfsgüter um bis zu zwei Tage verzögerte.
Ein ägyptischer Händler erklärte gegenüber Sinai for Human Rights, dass die Inspektion am Grenzübergang Nitzana normalerweise nicht länger als fünf Stunden dauert und in der Regel elektronisch durchgeführt wird.
Ein Foto, das ein Kommentator des israelischen Staatsrundfunks auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gepostet hat, zeigt jedoch, wie Soldaten die für den Gazastreifen bestimmten Hilfsgüter von Hand kontrollieren, was darauf schließen lässt, dass das Militär die Wartezeit am Grenzübergang absichtlich verlängert.
"Der neue Mechanismus hat die Belagerung des Gazastreifens verschärft", erklärte Sinai for Human Rights.
Die Gruppe behauptete, der Rafah-Übergang werde als Druckmittel bei "Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Geiselverhandlungen" benutzt, wobei Israel kollektive Bestrafungen gegen Zivilisten im Gazastreifen verhänge, "um die Hamas unter Druck zu setzen, damit sie die israelischen Bedingungen akzeptiert".
Ein Hamas-Beamter sagte am Freitag, dass die Freilassung der gefangenen Zivilisten, die sie seit dem 7. Oktober in Gaza festhält, von einem Waffenstillstand abhängig sei.
Abu Obeida, der Sprecher der Qassam-Brigaden, sagte am Samstag, dass die Gruppe kurz vor einem Abkommen über den Gefangenenaustausch mit Israel stehe, dieses aber eine Einigung "blockiert" habe.
Yahya Sinwar, der Führer der Hamas im Gazastreifen, gab am Samstag seine erste Erklärung seit Monaten ab, in der er erklärte, die Gruppe sei bereit, "alle vom palästinensischen Widerstand festgehaltenen Gefangenen" im Austausch gegen alle Tausende von Palästinensern, die von Israel festgehalten werden, auszuliefern.
Sinwar rief alle Institutionen und Organisationen, die sich mit palästinensischen Gefangenen befassen, dazu auf, Listen aller von der Besatzung festgehaltenen Personen zu erstellen "und auf jede Entwicklung" in naher Zukunft vorbereitet zu sein.
Mousa Abu Marzouk, Mitglied des Politbüros der Hamas, erklärte am Samstag gegenüber russischen Staatsmedien, dass die Gruppe nach acht Personen mit russischer Staatsbürgerschaft suche, von denen Moskau annimmt, dass sie in Gaza festgehalten werden.
"Wir sind sehr aufmerksam auf diese Liste und werden sie sorgfältig behandeln, weil wir Russland als unseren engsten Freund betrachten", zitierten die Medien Marzouk mit den Worten.
"Und sobald wir sie finden, werden wir sie freilassen. Trotz der Schwierigkeiten, die sich aus der aktuellen Situation ergeben", fügte er hinzu.
Familienangehörige einiger der mehr als 200 Menschen, die am 7. Oktober gefangen genommen und nach Gaza gebracht wurden, sagten, sie seien besorgt und frustriert, da ihre Angehörigen dem gleichen tödlichen Bombardement ausgesetzt seien wie die Palästinenser in dem Gebiet.
Die Mutter einer Frau, die auf dem Gelände des Nova-Trance-Festivals gefangen genommen wurde, sagte, dass die Familien der Gefangenen "glaubten, dass ein Tauschgeschäft, das die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen in Israel im Gegenzug für alle Geiseln vorsieht, breite öffentliche Unterstützung finden würde", berichtete Reuters.
Bei einem Treffen mit Netanjahu am Samstag forderten Vertreter der Familien der Gefangenen im Gazastreifen den israelischen Premierminister auf, einem Austausch "jeder gegen jeden" mit der Hamas zuzustimmen.
Die Hamas hat bisher vier Gefangene freigelassen und erklärte, weitere 50 seien bei israelischen Angriffen getötet worden. Quelle
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Wenn 'nie wieder' zum Kriegsruf wird
In einem israelischen Krieg, der auf die Schablone des Holocausts umgerüstet wurde, ist es obszön, dass ein Appell, weiteres Töten zu verhindern, nun als moralisches Versagen ausgelegt wird.
Natasha Roth-Rowland - 28. Oktober 2023 - Übersetzt mit DeepL
Weniger als eine Woche nach dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels, bei dem mehr als 1.400 Israelis getötet und über 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt wurden, sagte US-Präsident Joe Biden in einem 60-Minuten-Interview, die palästinensische islamistische Bewegung habe "eine Barbarei begangen, die so folgenschwer ist wie der Holocaust". Diese Einschätzung reiht sich ein in einen Katalog von Äußerungen israelischer, amerikanischer und anderer Politiker und Kommentatoren, die die Massaker vom 7. Oktober ausdrücklich mit dem Völkermord der Nazis in Verbindung gebracht haben, sei es, indem sie die Angriffe als den größten Verlust jüdischen Lebens seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichneten oder indem sie die Hamas als Nazi-ähnlich oder als Nazi-Nachfolger darstellten.
Bidens Beauftragte für Antisemitismus, Deborah Lipstadt, twitterte beispielsweise am Tag nach dem Angriff, dass es sich um den "tödlichsten Angriff auf Juden seit dem Holocaust" handelte; nicht lange danach veröffentlichte das US-Holocaust-Museum einen ähnlichen Tweet. Auch israelische Politiker haben dazu beigetragen, diesen Diskurs voranzutreiben. Premierminister Benjamin Netanjahu sagte letzte Woche zu Bundeskanzler Olaf Scholz: "Die Hamas sind die neuen Nazis ... Und so wie sich die Welt zusammengeschlossen hat, um die Nazis zu besiegen ... muss sich die Welt geschlossen hinter Israel stellen, um die Hamas zu besiegen." Ähnlich äußerte sich Netanjahu am Dienstag gegenüber dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Der rhetorische Wert, den man hat, wenn man seine Feinde als Nazis bezeichnet - was die israelische Rechte und ihre Anhänger häufig tun, wenn sie über die Palästinenser im Allgemeinen diskutieren - liegt darin, dass sie implizit oder explizit suggerieren, dass es nur eine logische, ja sogar moralische Handlungsweise gibt: die vollständige Beseitigung der als Nazis bezeichneten Personen und aller, die als mit ihnen verbunden gelten.
So wird der aktuelle Diskurs von unverhohlenen Aufrufen zu Völkermord und ethnischer Säuberung überschwemmt, die aus einer beunruhigend breiten Palette von Quellen kommen und von der Idee angefeuert werden, dass, in den Worten eines Kolumnisten in Israels meistgelesener Zeitung, "Hamas und die Gazaner ein und dasselbe sind".
In der Tat scheint die ständige Berufung auf den Holocaust wenig dazu beigetragen zu haben, diejenigen, die die Zerstörung des Gazastreifens fordern, für dessen Lehren zu sensibilisieren. Zusätzlich zu den Forderungen nach rachsüchtigen Massentötungen und den zahlreichen Verweisen auf Palästinenser als "Tiere" machen auch naziähnliche Bilder in den sozialen Medien die Runde. In einer Zeichnung, die direkt aus Der Stürmer stammen könnte, ist ein IDF-Stiefel abgebildet, der im Begriff ist, auf eine Kakerlake mit dem Kopf eines Hamas-Kämpfers zu treten.
Die Ironie ist durchschaubar und grotesk: Genau die Art von obszöner Propaganda, die dazu beigetragen hat, unvorstellbare Gräueltaten zu veranstalten, wird eingesetzt, um angeblich eine Wiederholung derselben Geschichte zu verhindern - und um fortgesetzte ethnische Massentötungen und Kollektivstrafen zu rechtfertigen.
Es ist grausam, in einer Zeit, in der das Wissen über den Holocaust in besorgniserregender Weise abnimmt, zu erleben, wie die Erinnerung an den Holocaust als zweischneidiges Schwert eingesetzt wird. Was eine universalistische Lehre sein sollte, die auf Gräueltaten überall angewendet wird, wird entstellt, um gewalttätige, ethnonationalistische Ziele zu rechtfertigen. Wie die Hunderte von jüdischen Demonstranten und Verbündeten, die letzte Woche das US-Kapitol füllten, um gegen den Gaza-Krieg zu protestieren, betonten, bedeutet "nie wieder" für niemanden "nie wieder".
Wenn das Erbe des Holocaust so interpretiert wird, dass es Israel einen Freibrief gibt, die 2,3 Millionen Palästinenser in Gaza - fast die Hälfte von ihnen Kinder - einzusperren, zu bombardieren, auszuhungern, auszutrocknen und auf andere Weise nekropolitische Macht auszuüben, dann klingt das "Nie wieder" nicht nur hohl. Es wird zu einem Aufruf zu unkontrollierter Gewalt, zu einem Kriegsschrei in einer eliminatorischen Kampagne der Vergeltung.
Diese "Holocaustisierung" des Geschehens in Israel-Palästina bringt uns alle - Juden, Palästinenser, Menschen in der Region und in der Diaspora - an einen gefährlichen Abgrund. In diesem Rahmen zu agieren, bedeutet nach seiner inneren Logik, uns zu einem Nullsummenkrieg zu verdammen, dessen Bedingungen klar und verheerend sind: ein Konflikt, der nur durch die Vernichtung der einen oder anderen Seite gelöst werden kann. Es ist ein Rezept für immerwährendes Blutvergießen - eine Aufforderung, in den Worten Netanjahus, "für immer mit dem Schwert zu leben".
Man braucht nicht lange zu suchen, um Beweise dafür zu finden, dass sich diese Mentalität immer mehr durchsetzt. Das US-Außenministerium hat seine Diplomaten angewiesen, Worte wie "Waffenstillstand" oder "Deeskalation" zu vermeiden. Eine altehrwürdige, 122 Jahre alte jüdische Gruppe in Boston wurde gerade aus dem jüdischen Dachverband der Stadt ausgeschlossen, nachdem sie sich an einer Demonstration beteiligt hatte, die einen Waffenstillstand forderte. In einem Krieg, der auf die Schablone des Holocaust umgestellt wurde, wird ein Appell, das Töten zu beenden, nun als moralisches Versagen gewertet.
Was ist also das Endspiel hier? Wie viel Zerstörung in Gaza, die auf das Westjordanland übergreift, wird für notwendig erachtet? Und selbst wenn das Massengemetzel endet, was dann? Solange es keine politische Lösung gibt - eine Option, die angesichts des Holocausts unmöglich ist - wird die katastrophale Gewalt weitergehen. Und sie wird, wie die jüngste Geschichte gezeigt hat, noch viel schlimmer werden.
Es stimmt, wie Adam Shatz in der London Review of Books feststellte, dass bei den Holocaust-Vergleichen, die sich um uns herum ausbreiten, mehr als nur Zynismus im Spiel ist, nicht zuletzt von Israelis und Diaspora-Juden selbst; wie er zu Recht feststellt, haben die Hamas-Angriffe "den gröbsten Teil der [jüdischen] Psyche erhellt: die Angst vor der Vernichtung". Die Aktivierung dieser Angst wird nun durch bedrohliche Berichte über antisemitische Angriffe in mehreren Ländern noch verstärkt, von zwischenmenschlicher Gewalt bis hin zu Angriffen auf Synagogen, die sogar teilweise zerstört wurden.
Dieses Eingeständnis mindert jedoch nicht die Gefahr, das israelische Militär als einen Kampf auf Leben und Tod mit einem ultimativen Bösen darzustellen. Angesichts der überwältigenden Asymmetrie zwischen den israelischen und palästinensischen militärischen Fähigkeiten und der Tatsache, dass Israel von einer globalen Supermacht unterstützt wird, gibt es in dieser Gleichung nur eine Seite, die von einem potenziellen Völkermord bedroht ist, und das sind die Palästinenser.
Dies steht keineswegs im Widerspruch zu der Tatsache, dass die israelischen Juden, wie die Hamas am 7. Oktober erbarmungslos demonstrierte, zunehmend den Preis für Israels anhaltende Übergriffe zahlen. Wie meine Kollegen Meron Rapoport und Amjad Iraqi auf +972 Magazine schrieben, haben die Anschläge endgültig die Illusion zerstreut, dass Israel Palästinenser für immer unterjochen, ausgrenzen, vertreiben und ohne große Rückschläge hinrichten kann. Doch so erschreckend und schockierend die Anschläge vom 7. Oktober auch waren, sie sind kein Indikator dafür, dass Juden - in Israel oder anderswo - massenhafter, staatlich sanktionierter Gewalt ausgesetzt sind, wie es Palästinenser sind und seit Jahrzehnten sind.
Die Scherben unserer Trauer aufsammeln
Hören Sie auf die israelischen Überlebenden: Sie wollen keine Rache
Genug mit den Kriegsherren. Es gibt einen anderen Weg
Die Palästinenser, vor allem die im Gazastreifen, sind von einer zweiten Nakba bedroht, sofern die Nakba jemals beendet wurde. Das Echo von 1948 ist allgegenwärtig: über 7.000 tote Palästinenser in drei Wochen israelischer Luftangriffe und 1,4 Millionen Vertriebene; zerstörte Stadtviertel und "Zeltstädte"; Gerede über Massenvertreibungen in den Sinai und das politische Gerangel um das Schicksal potenzieller Flüchtlinge. Hier wiederholt sich in der Tat die Geschichte. Hinzu kommt, dass die muslimischen Gemeinden ebenso wie die jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt mit einem Anstieg der gewalttätigen Hassverbrechen konfrontiert sind.
Es geht also um zwei unmittelbare Fragen: die Beendigung der Bombardierung des Gazastreifens und die Freilassung der israelischen und anderer Geiseln, die dort gefangen gehalten werden. Die Berufung auf den Holocaust unter den gegenwärtigen schwierigen Umständen bringt diese Ziele nicht näher, sondern rückt sie nur weiter weg. Es mag den Anschein erwecken, dass es dem Verfahren moralische Autorität und Klarheit verleiht, aber in einem Krieg, in dem bereits mehr als 8.000 Menschen getötet wurden, sind solche Behauptungen bestenfalls irreführend und schlimmstenfalls zynisch. Bei all den aktuellen Diskussionen über den Holocaust sollten wir sein Erbe besser würdigen. Quelle |
Jahrgang 1041 erinnern mich diese Bilder an mein Erleben des Krieges
Tag 23 der "Operation Al-Aqsa-Flut": Israel droht mit Bombardierung des Al-Quds-Krankenhauses, während Hunderttausende weltweit aus Solidarität mit dem Gazastreifen protestieren
Die israelischen Streitkräfte drohten am Sonntag dem al-Quds-Krankenhaus im Gazastreifen mit einer bevorstehenden Bombardierung, während die Kommunikationsdienste nach der Zerstörung von Internet- und Telefonleitungen durch Israel am Wochenende allmählich wiederhergestellt werden.
MUSTAFA ABU SNEINEH - 29. OKTOBER 2023
Todesopfer
8.005 getötete Palästinenser, mehr als 19.450 Verletzte im Gazastreifen, nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza
114 getötete Palästinenser, mindestens 1.950 Verletzte im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem
1.405 getötete Israelis, 5.445 Verwundete
Wichtige Entwicklungen
Internet- und Telefondienste werden im Gazastreifen nach dem israelischen Kommunikationsstopp vom Wochenende allmählich wiederhergestellt
Die mobile Datenübertragung ist noch nicht im gesamten Gazastreifen wiederhergestellt, und das Telefonsignal ist immer noch schwach, da die Teams der Paltel Group die israelischen Schäden am Netz beheben.
Die israelischen Streitkräfte drohen dem Al-Quds-Krankenhaus mit einem baldigen Bombardement und haben es zur Evakuierung aufgefordert.
Das Al-Quds-Krankenhaus behandelt derzeit Hunderte von Verwundeten und Patienten und ist Zufluchtsort für schätzungsweise 12.000 Menschen.
Seit Beginn des Krieges vor drei Wochen durften insgesamt 84 Hilfstransporter in den Gazastreifen eindringen.
Israel wird Elon Musk mit "allen Mitteln" daran hindern, den Hochgeschwindigkeits-Internetsatelliten Starlink einzusetzen, der Hilfsorganisationen die Kommunikation ermöglicht.
Bei israelischen Razzien im Westjordanland wurden drei Palästinenser getötet.
Seit dem 7. Oktober haben israelische Streitkräfte insgesamt 1.590 Palästinenser im Westjordanland und in Jerusalem festgenommen. Hinzu kommen schätzungsweise 4.000 palästinensische Arbeiter aus dem Gazastreifen, die ebenfalls inhaftiert wurden.
Fast 2,3 Millionen Palästinenser waren am Freitagabend von der Außenwelt abgeschnitten, als die israelischen Streitkräfte in den Gazastreifen eindrangen und ihre Luft- und Bodenangriffe verstärkten.
Der Stromausfall löste einen Zustand der Panik aus, da die Palästinenser stundenlang ohne Internet, Telefonsignale und Elektrizität lebten, während die israelischen Bombenangriffe auf ihre Häuser und Wohnviertel anhielten.
Am Sonntag kündigte die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel Group die Wiederaufnahme der Festnetz-, Mobilfunk- und Internetdienste im Gazastreifen an. Das Netz hat Schäden erlitten, die die technischen Teams von Paltel mit vereinten Kräften beheben, obwohl das Netz immer noch schwach ist.
Am Sonntagmittag meldete Al-Jazeera, dass die mobile Datenübertragung im gesamten Gazastreifen noch nicht vollständig wiederhergestellt ist und nur die Festnetzanschlüsse gut funktionieren.
Am 23. Tag des israelischen Krieges gab das von der Hamas geführte Medienbüro der Regierung in Gaza bekannt, dass bisher 10.000 Menschen getötet wurden, darunter schätzungsweise 1.500 Menschen, die noch unter den Trümmern vermisst werden. Mehr als 20.000 Menschen wurden verletzt.
Das palästinensische Bildungsministerium meldete, dass bei der unerbittlichen israelischen Aggression gegen den Gazastreifen 2.000 Schüler und 70 Mitarbeiter getötet und 200 Schulen beschädigt wurden.
Bei dem palästinensischen Angriff auf Militärbasen und Siedlungen am 7. Oktober wurden schätzungsweise 1.405 Israelis getötet.
Die Hamas hat außerdem schätzungsweise 230 Menschen gefangen genommen und vier von ihnen aus humanitären Gründen und im Rahmen der diplomatischen Bemühungen Ägyptens und Katars freigelassen. Mindestens 331 israelische Soldaten wurden von palästinensischen Kämpfern getötet.
Israel warnt das al-Quds-Krankenhaus, Patienten vor einem bevorstehenden Bombardement zu evakuieren
Die israelischen Streitkräfte drohten am Sonntag dem al-Quds-Krankenhaus mit einem bevorstehenden Bombardement, teilte der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) mit.
"Wir haben ernsthafte Drohungen von den Besatzungsbehörden erhalten, das Al-Quds-Krankenhaus im Gazastreifen sofort zu evakuieren, da es bombardiert werden soll. Seit heute Morgen gab es Angriffe 50 Meter vom Krankenhaus entfernt", sagte PRCS auf X.
Die amtliche Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass das Al-Quds-Krankenhaus im Gazastreifen im Stadtteil Tel al-Hawa derzeit Hunderte von Verwundeten und Patienten behandelt, von denen einige auf der Intensivstation liegen. Das Krankenhaus ist auch zu einem Zufluchtsort für schätzungsweise 12.000 Menschen geworden, die vor dem israelischen Beschuss fliehen.
Palästinensische Gesundheitsbeamte erklärten gegenüber Al-Jazeera, dass 30 Krankenhäuser und Gesundheitszentren im Gazastreifen aufgrund von Engpässen bei der Versorgung mit Medikamenten und Treibstoff geschlossen werden mussten, während andere Krankenhäuser wie das Nasser-Krankenhaus, das nur seine Notaufnahme aufrechterhalten hat, teilweise in Betrieb sind.
Seit Beginn des israelischen Angriffs vor drei Wochen wurden insgesamt 84 Hilfsgütertransporter in den Gazastreifen gelassen, was zu wenig ist, um 2,3 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Treibstoff und Trinkwasser zu versorgen.
Am Sonntagmorgen wurden bei Luftangriffen auf zwei Häuser in Gaza-Stadt und Beit Lahia 13 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt.
Das Haus der Familie Abdel Al in Tel al-Hawa wurde getroffen, wobei 10 Menschen ums Leben kamen. Wafa berichtete, dass es keine Warnung vor einem Luftangriff gab und dass Frauen und Kinder noch immer unter den Trümmern vermisst werden.
In Beit Lahia wurden drei Mitglieder der Familie Abdel Hay Abu Aita bei einem Luftangriff auf ihr Haus getötet.
UN-Chef Antonio Guterres warnte vor der Situation im Gazastreifen, die "stündlich verzweifelter wird".
"Ich bedauere, dass Israel seine Militäroperationen intensiviert hat, anstatt eine dringend benötigte humanitäre Pause einzulegen, die von der internationalen Gemeinschaft unterstützt wird", sagte Guterres bei einem Besuch in Nepals Hauptstadt Kathmandu.
"Die Zahl der getöteten und verletzten Zivilisten ist völlig inakzeptabel. Die Welt ist Zeuge einer humanitären Katastrophe, die sich vor unseren Augen abspielt."
Trotz aller diplomatischen Gespräche und Erklärungen gehen die Kämpfe im Gazastreifen zwischen israelischen Streitkräften und palästinensischen Kämpfern weiter.
Am Sonntag behauptete der bewaffnete Flügel des Islamischen Dschihad, zwei israelische Soldaten während einer Konfrontation mit Maschinengewehren und Mörsergranaten im Nordwesten des Gazastreifens verwundet zu haben, wo die israelischen Streitkräfte einen Stützpunkt im Gazastreifen sichern, wie Al-Jazeera berichtete.
Nach israelischen Angaben erlitt einer der Soldaten schwere Verletzungen.
Die israelische Armee gab bekannt, dass sie Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen hat.
"Das Militär macht in dieser Phase des Krieges planmäßig Fortschritte und weitet seine Bodenoperationen aus", hieß es in einer Erklärung der Armee.
Die Hamas behauptete auch, Mörsergranaten auf Militärfahrzeuge in der Nähe des Erez-Terminals abgefeuert zu haben, und erklärte, sie habe Raketen auf israelische Siedlungen abgefeuert.
Elon Musk will Starlink-Satelliten zur Internetversorgung von Hilfsorganisationen einsetzen
Ein israelischer Beamter erhob Einwände gegen die Entscheidung des US-Milliardärs Elon Musk, den Satelliten Starlink einzusetzen, um Hilfs- und humanitäre Gruppen im Gazastreifen mit Internet zu versorgen, nachdem die Kommunikation in Israel ausgefallen war.
Musk, dessen Firma SpaceX als erstes privates Unternehmen eine Rakete ins All geschossen hat, sagte am Samstag, dass Starlink die Konnektivität für international anerkannte Hilfsorganisationen im Gazastreifen unterstützen wird".
Musks Tweet war eine Antwort auf die US-Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, die sagte, Israels Blackout der gesamten Kommunikation von 2,3 Millionen Menschen sei "inakzeptabel".
"Journalisten, medizinisches Fachpersonal, humanitäre Bemühungen und Unschuldige sind alle gefährdet. Ich weiß nicht, wie ein solcher Akt verteidigt werden kann. Die Vereinigten Staaten haben diese Praxis seit jeher angeprangert", twitterte Ocasio-Cortez.
Sie zitierte damit einen Tweet von Husam Zomlot, dem palästinensischen Botschafter in Großbritannien, der zu den Palästinensern gehörte, die am Wochenende stundenlang ihre Familie in Gaza nicht erreichen konnten.
Shlomo Karhi, Israels Minister für Kommunikation, erklärte dagegen auf X, dass "Israel alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wird, um dagegen vorzugehen", ohne Einzelheiten zu nennen.
Er behauptete, dass "die HAMAS sie für terroristische Aktivitäten nutzen wird. Daran besteht kein Zweifel, wir wissen es, und Musk weiß es", und fügte hinzu, dass sein "Büro alle Verbindungen zu Starlink kappen wird".
Starlink ist ein Satellit, der Hochgeschwindigkeitsinternet anbietet. Musk erlaubte die Nutzung von Starlink in der Ukraine im März nach der russischen Invasion, aber der Dienst wurde eingeschränkt und zeitweise zurückgehalten, als ukrainische Streitkräfte einen Drohnenangriff auf eine russische Marineflotte planten, so die New York Times.
67. Jahrestag des Massakers von Kufr Qassem
Der 23. Tag des israelischen Krieges gegen Gaza fiel mit dem 67. Jahrestag des Massakers von Kufr Qassem im Jahr 1956 zusammen.
Jahrestag des Massakers von Kufr Qassem. Das Dorf, das 1948 besetzt und Teil des neu gegründeten Staates Israel wurde, stand damals unter Militärherrschaft.
Die israelischen Streitkräfte töteten 49 Palästinenser, die Schafhirten und Bauern waren, und verwundeten 31 Menschen, als sie sich auf den Rückweg in ihre Häuser machten.
Eine Stunde zuvor war eine Ausgangssperre verhängt worden, von der die Bewohner von Kufr Qassem, die auf ihren Feldern arbeiteten, nichts wussten, und ein israelischer Kommandeur befahl, auf jeden zu schießen, der dagegen verstieß.
Am Samstagabend, dem düsteren Jahrestag dieser Ereignisse, wurden bei israelischen Angriffen auf das Flüchtlingslager Askar in Nablus, das Dorf Beit Rima bei Ramallah und das Dorf Tamoun bei Tubas im besetzten Westjordanland drei Palästinenser getötet.
Nasser Abdul Latif Izzat al-Barghouthi, 29, wurde in Beit Rima getötet. In Tamoun wurde der 32-jährige Ramah Jalal al-Din Aktishat bei Zusammenstößen mit israelischen Besatzungstruppen erschossen, während Naeem Mahmoud Abdel Salam Farran, 31, im Lager Askar getötet wurde.
Seit dem 7. Oktober haben israelische Streitkräfte und Siedler 114 Palästinenser getötet.
Die Zahl der seit dem 7. Oktober von israelischen Streitkräften verhafteten Palästinenser im Westjordanland und in Jerusalem beläuft sich nach Angaben der Kommission der Palästinensischen Autonomiebehörde für Angelegenheiten ehemaliger Gefangener und des Gefangenenclubs auf 1.590.
Allein am Samstag wurden im besetzten Westjordanland mindestens 35 Personen verhaftet, wie die Kommission und der Prisoner's Club in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.
Die israelische Armee bestätigte am Sonntag die Verhaftung von 23 Personen in der Nacht zum Samstag und behauptete, es handele sich um "Hamas-Kämpfer". Insgesamt gab die Armee an, seit dem 7. Oktober 1.030 Personen festgenommen zu haben, von denen 700 "Hamas-Kämpfer" gewesen seien.
Nach Angaben von Al-Jazeera gaben palästinensische Beamte an, dass derzeit 10.000 Palästinenser in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind.
Weltweite Pro-Palästina-Proteste und Verhaftung hunderter jüdischer Aktivisten durch die New Yorker Polizei
Die Palästinenser gingen am Freitagabend im Westjordanland auf die Straße, während Israel den Gazastreifen bombardierte.
Am Samstag und Sonntag demonstrierten Hunderttausende in den Hauptstädten Europas, der USA, Kanadas und Australiens, um ihre Solidarität mit dem Gazastreifen zu bekunden.
In London marschierten mindestens 100.000 Menschen und forderten einen Waffenstillstand im Gazastreifen.
Sie skandierten "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein", "Frei, frei, Palästina" und "1, 2, 3, 4, Schluss mit der Besatzung. 5, 6, 7, 8, Israel ist ein terroristischer Staat".
Die Route des Marsches führte am Hauptquartier der Met Police und an den Houses of Parliament vorbei, bevor sie am Trafalgar Square und in Whitehall endete.
Am Samstagabend verhaftete die New Yorker Polizei Hunderte von pro-palästinensischen jüdischen Aktivisten, die einen Sitzprotest in der Haupthalle der Grand Central Station veranstalteten.
Die Protestierenden trugen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift: "Not in Our Name" und "Jews Say Ceasefire Now".
Proteste fanden auch in den Vereinigten Staaten sowie in Australien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien, dem Jemen, Iran und Malaysia statt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte vor Hunderttausenden von Demonstranten auf einer Pro-Palästina-Kundgebung in Istanbul, sein Land werde Israel als "Kriegsverbrecher" abstempeln.
"Israel, wir werden dich vor der Welt als Kriegsverbrecher verkünden. Wir bereiten uns darauf vor, und wir werden Israel vor der Welt als Kriegsverbrecher erklären", sagte Erdogan.
Letzte Woche sagte Erdogan, dass die islamische Widerstandsbewegung Hamas eine Befreiungsgruppe sei, die für ihr Land kämpfe, und keine Terrorgruppe.
Die Rede Erdogans am Samstag veranlasste den israelischen Außenminister Eli Cohen, seine Diplomaten aus der Türkei abzuziehen.
"Angesichts der eskalierenden Rhetorik aus der Türkei habe ich die Rückkehr der diplomatischen Vertreter aus der Türkei angeordnet, um die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei neu zu bewerten", twitterte er.
Netanjahu löscht Tweet, in dem er Armee und Geheimdienst für den Anschlag vom 7. Oktober verantwortlich macht
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sieht sich nach einem Tweet, in dem er versuchte, die israelische Armee und den Geheimdienst für das Scheitern des Hamas-Angriffs verantwortlich zu machen, einer Flut von Kritik aus seinem Kriegskabinett ausgesetzt.
Benny Gantz, ehemaliger Generalstabschef der Armee und Mitglied des Kriegskabinetts, sagte, Netanjahu müsse seinen Kommentar zurücknehmen.
Netanjahu sagte, dass er nicht vor dem Angriff der Hamas gewarnt worden sei und dass Geheimdienst- und Militäroffiziere "glaubten, dass die Hamas abgeschreckt wurde und ein Entgegenkommen suchte."
Gantz, der in den Umfragen weiterhin vor Netanjahu liegt, kritisierte den israelischen Ministerpräsidenten scharf.
"Führung bedeutet, Verantwortung zu zeigen", sagte Gantz.
"Jede andere Art von Worten oder Taten schadet der Widerstandsfähigkeit und Stärke der Nation", sagte Gantz.
Haaretz berichtete letzte Woche, dass Netanjahu versucht, Armeeoffiziere für das Versagen bei der Verhinderung des Hamas-Angriffs verantwortlich zu machen.
Der Chef des Nachrichtendienstes der Armee, Aharon Haliva, sagte jedoch, er trage die volle Verantwortung dafür, dass der Angriff nicht verhindert wurde.
Netanjahu sagte jedoch, es werde eine gründliche Untersuchung der Ereignisse vom 7. Oktober geben.
"Der 7. Oktober war ein schwarzer Tag in unserer Geschichte. Wir werden den Ereignissen an der Südgrenze und im Gaza-Umschlaggebiet auf den Grund gehen. Das Debakel wird gründlich untersucht werden. Jeder wird Antworten geben müssen - auch ich", sagte er letzte Woche. mehr >>> |
Palästinenser tragen die Leiche eines toten Kindes, das nach israelischen Luftangriffen auf Gaza-Stadt unter den Trümmern eines zerstörten Hauses gefunden wurde, 24. Oktober 2023
Israelisch-palästinensischer Krieg: Gazas Zivilschutz muss Hunderte von Opfern unter Trümmern zurücklassen
Überforderte Rettungskräfte sagen, dass sie keine andere Wahl haben, als die Verwundeten zu retten, und lassen viele der Toten unter eingestürzten Gebäuden zurück
Maha Hussaini in Gaza, besetztes Palästina - Veröffentlicht am: 29. Oktober 2023 Übersetzt mit DeepL
Die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen fordern weiterhin eine große Zahl von Opfern. Die Mitarbeiter des Zivilschutzes stehen vor der Wahl, entweder stundenlang zu versuchen, die Leichen zu bergen, oder die Toten unter den Trümmern liegen zu lassen und in andere Gebiete zu eilen, um die Überlebenden zu bergen.
Während das palästinensische Gesundheitsministerium die Tausenden von Menschen zählt, die bei israelischen Angriffen getötet und verwundet wurden, liegen nach Angaben des Zivilschutzes Hunderte von Toten unter eingestürzten Gebäuden.
Angesichts des Mangels an Rettungsausrüstung und der wiederholten Angriffe auf die Besatzungen des Zivilschutzes erklärte der Zivilschutz gegenüber Middle East Eye, dass sie einem Plan folgen, der der Rettung der noch lebenden Opfer Vorrang vor der Bergung der Toten einräumt.
"Wenn wir am Zielort ankommen und feststellen, dass noch Menschen unter den Trümmern leben, graben wir weiter, bis wir sie herausholen. Wenn wir aber sicher sind, dass die Menschen unter den Trümmern tot sind, fahren wir zu einem anderen Zielort", sagte Khalil Saifan, ein Mitglied des Zivilschutzes, gegenüber MEE.
"Die Bombardierung erfolgt an verschiedenen Orten gleichzeitig, innerhalb von 10 Minuten werden Dutzende von Orten angegriffen, und wir haben nur sehr begrenzte Ausrüstung und Besatzungsmitglieder, um zu handeln.
"Wir müssen uns also entscheiden, ob wir stundenlang versuchen, eine Reihe von Leichen zu bergen, oder ob wir den Verwundeten, die unter den Trümmern eingeklemmt sind, Priorität einräumen, bevor sie sich zu den vielen Toten gesellen."
Mindestens 8.000 Menschen wurden getötet, die große Mehrheit davon Frauen und Kinder, seit Israel am 7. Oktober einen heftigen Bombenangriff auf den Gazastreifen startete, als die Hamas einen noch nie dagewesenen Angriff auf südisraelische Städte durchführte. Rund 1 400 Israelis wurden getötet und mehr als 200 Menschen als Geiseln genommen.
Saifan, der im Hauptquartier des Gaza-Zivilschutzes in al-Bureij im Zentrum des Gazastreifens arbeitet, sagt, dass noch Hunderte von getöteten Einwohnern unter den Trümmern liegen.
"Ohne die große Zahl der Opfer eines einzigen Luftangriffs beschreiben zu müssen, können Sie sich vorstellen, wie es in einem Viertel wenige Minuten nach dem Einschlag einiger Gebäude aussieht", sagte er.
"Dort müssen wir denjenigen den Vorrang geben, die noch unter den Trümmern atmen. Diese Wahl wird immer zwischen den Toten und den lebenden Opfern getroffen, aber nie zwischen den Lebenden.
"Wenn wir wissen, dass jemand noch lebt, kann es Stunden dauern, bis wir ihn unter den Trümmern hervorholen, aber wir können ihn niemals dort zurücklassen.
Saifan fügte hinzu, dass die ständigen Angriffe auf die Zivilschutzmannschaften und der Mangel an Ausrüstung ihre Versuche, alle Menschen unter den Trümmern zu retten, nahezu unmöglich machen.
"Seit Beginn der Offensive wurden wir mehrfach und in verschiedenen Gebieten angegriffen. Unsere Besatzungsmitglieder werden von Rettern zu Opfern", sagte er.
"Kein Land ist in der Lage, eine solche Anzahl von Luftangriffen auf verschiedene Gebiete auf einmal und diese überwältigende Zahl von Opfern zu bewältigen. Können Sie sich das in Gaza vorstellen?"
Die Krise wird noch dadurch verschärft, dass es an Treibstoff für die Bulldozer mangelt, auf die der Zivilschutz angewiesen ist, um die Trümmer der mehrstöckigen Wohngebäude zu beseitigen und die Opfer zu erreichen.
Noch immer vermisst
Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, es habe bis Freitag mindestens 1 650 Meldungen von Familien erhalten, die ihre Angehörigen unter den Trümmern vermissen.
Nach Angaben von Ashraf al-Qudra, dem Sprecher des Ministeriums, befinden sich noch etwa 940 tote Kinder unter den Trümmern ihrer Häuser oder des Hauses, in dem ihre Familien Zuflucht gesucht hatten.
Im Stadtteil Shujaiya wurden Dutzende von Wohngebäuden zerstört, ohne dass die israelische Armee zuvor zur Evakuierung aufgefordert hatte. Dadurch wurden ganze Großfamilien ausgelöscht, und eine große Zahl von Menschen wird noch immer unter den Trümmern vermisst.
Als die Bombardierungen in der vergangenen Woche zunahmen, flohen Amena Mughanis Cousins und ihre Kinder aus ihren Häusern in das Haus ihrer Schwester in Shujaiya, einem der am dichtesten besiedelten Gebiete des Gazastreifens. Etwa 30 Menschen hielten sich in dem Haus auf, als der Angriff erfolgte, der das Haus und alle Bewohner zerstörte.
"Ich weiß nicht mehr, welcher Tag es war, aber ich erinnere mich, dass ich mittags einen Anruf von einem Verwandten erhielt, der mir mitteilte, dass das Haus zerstört und alle meine Verwandten dort getötet worden waren", sagte Mughani, ein Bewohner von Gaza-Stadt, gegenüber MEE.
"Zwei Tage nach dem Angriff waren ihre Leichen noch immer nicht gefunden worden. Der Zivilschutz konnte ihr Haus nicht erreichen, weil es im östlichen Teil von Shujaiya liegt, der sehr gefährlich ist.
"Ich konnte meine Familie in den letzten fünf Tagen nicht erreichen, um zu erfahren, ob die Leichen unserer Verwandten aus den Trümmern geborgen wurden, aber ich glaube, dass sie noch dort sind."
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden durch den israelischen Luft-, Artillerie- und Marinebeschuss des blockierten Gazastreifens mindestens 688 Familien mit insgesamt 4.807 Personen ausgelöscht.
"Wenn der Angriff vorbei ist und wir alle Leichen aus den Trümmern bergen können, wird die Zahl der Opfer wahrscheinlich doppelt so hoch sein wie jetzt", sagte Saifan vom Zivilschutz. Quelle |
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