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Keine Selbstverteidigung
Krieg gegen Gaza
Knut Mellenthin - 07.11.2023
Nach vier Wochen israelischer Luftangriffe auf den Gazastreifen wurde am Montag die Marke von 10.000 Toten überschritten. Darunter mehr als 4.100 Kinder und 2.640 Frauen. Es handelt sich um aktuelle Angaben des Gesundheitsministeriums der dortigen palästinensischen Verwaltung, deren Größenordnung aber von mehreren Unterorganisationen der Vereinten Nationen, darunter dem Kinderhilfswerk UNICEF, bestätigt wird.
Dieser Krieg wird voraussichtlich noch mehrere Monate dauern. So hat es die Regierung in Jerusalem angekündigt, die aufgrund des Vetorechts der USA mit Sicherheit keinen Einspruch des UN-Sicherheitsrats befürchten muss. Die Ausstattung der israelischen Streitkräfte mit Winterkleidung hat begonnen. Was die nasskalte Jahreszeit für Hunderttausende obdachlos gebombte Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets, von denen die Hälfte Kinder und Jugendliche sind, bedeuten wird, ist voraussehbar.
In keiner früheren Militärkampagne in den seit 1967 besetzten Gebieten haben Israels Streitkräfte auch nur annähernd so viele Menschen getötet und verletzt wie in den zurückliegenden vier Wochen. Während der bisher heftigsten und langwierigsten Auseinandersetzungen, der zweiten Intifada, die von September 2000 bis Januar 2005 dauerte, gab es auf palästinensischer Seite zwischen 2.700 und 3.350 Tote.
Westliche Politiker rechtfertigen das großflächige Töten, das hauptsächlich aus der Luft besorgt wird, im absolut erscheinenden Einklang mit der israelischen Regierung als »Selbstverteidigung«. Aber dass es das nicht sein würde, war vom ersten Tag dieses Krieges an offensichtlich, als Premierminister Benjamin Netanjahu verkündete, Israels »Rache« für die am 7. Oktober von palästinensischen »Terroristen« begangenen Verbrechen werde »für Generationen nachklingen«. Verteidigungsminister Joaw Gallant assistierte: An die israelische »Vergeltung« werde die Welt sich »in den nächsten 50 Jahren erinnern«.
Israels »Reaktionen« sin d schon immer weit über die Grenzen einer legitimen Selbstverteidigung hinausgegangen. Dass die israelischen »Gegenschläge« krass unverhältnismäßig ausfallen, ist geradezu das dahinterstehende Grundprinzip. Von der gegenwärtigen Kriegführung gegen die Bevölkerung des Gazastreifens versprechen sich Netanjahu und seine Regierung nicht nur eine langanhaltende Abschreckung, die auch auf die schiitische Hisbollah im Libanon und auf den Iran wirken soll, sondern zugleich eine dauerhafte Niederlage der Palästinenser, die ihnen jede Hoffnung auf das Erreichen eines eigenen Staates austreiben soll.
Israel folgt diesem zynischen Rezept seit der Staatsgründung vor mehr als 75 Jahren. Das Ergebnis der gegenwärtigen Militärkampagne werden eine weitere Verhärtung der palästinensischen Positionen und eine breite Verachtung des zionistischen Staates durch den »globalen Süden« sein. mehr >>> |
Quelle Facebook - Um alle Bilder zu sehen oder zu vergrößern auf das Bild klicken
Fotos: Mohammed Zaanoun/ Activestills - 6. 11. 2023
Palästinenser arbeiten an der Bergung der Toten und der verletzten Mitglieder der Familie Shaqura,
die unter den Trümmern ihres Hauses im Zentrum von Khan Yunis begraben sind, während die israelischen Kolonialkräfte ihre Luftangriffe im Süden des Gazastreifens verstärken. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit dem 7. Oktober 10.022 Menschen durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet worden, darunter 4.104 Kinder und 2.641 Frauen. Tausende werden noch immer unter den Trümmern vermisst, und 25.408 Palästinenser wurden verwundet.
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Hamas-Israel Krieg 2023 - Kritisches Info-Portal
Bessere Welt Info zum Israel-Hamas Krieg 2023 - 500 Links >>>
Better Word Info on the Israel-Hamas War 2023 - 3.000 Links >>>
Sei Oktober herrscht wieder Krieg zwischen Israel und der Hamas. Jahrelang war die Stimmung angespannt. Immer wieder gab es Konflike und Krisensituationen, die sich allerdings kurzzeitig befrieden ließen. Jetzt ist die Situation eine andere.
Am 7.Oktober führte die radikalislamistische Hamas einen großangelegten Terrorangriff gegen Israel durch. Über 1400 Menschen, vor allem Zivilisten, verloren dabei ihr Leben – es war der tödlichste Anschlag gegen Juden seit dem Holocaust. Die erste Überraschung und Hilflosigkeit Israels auf den plötzlichen Anschlag wandelte sich schnell in Wut und Vergeltungswillen.
Über 300.000 Reservisten wurden mobilisiert, der Gazastreifen vollständig abgeriegelt und täglich mit Raketen beschossen. Dabei kamen bis heute über 10.000 Menschen ums Leben, darunter über 4.000 Kinder. Die Zivilisten im Gazastreifen leiden zudem unter der Isolierung, denn es mangelt an Wasser, Strom und Lebensmitteln.
Ein Großteil der Palästinenser in Gaza ist auf der Flucht gen Süden vor. Die israelische Armee hat ihrerseits mit dem Einmarsch begonnen , um die über 200 israelischen Geiseln zu befreien und die Hamas vernichtend zu schlagen. Doch im Gazastreifen bedeutet dies einen langen und blutigen Häuserkampf, der schlussendlich für beide Seiten wieder nur viel Leid und Trauer bringen wird und ein friedvolles Zusammenleben der beiden Völker in weite Ferne rückt.
Dafür haben auch die EU und Deutschland in den letzten Jahren wenig beigetragen. Anstatt diplomatische Lösungen aufzuzeigen und Friedensgespräche mit beiden Parteien anzustreben, wurden über viele Jahre wichtige Impulse versäumt. Auch jetzt reicht es gerade einmal für Beileidsbekundungen und die Mahnung nach Zurückhaltung, an einem Punkt, wo die Eskalationsspirale schon viel zu weit gedreht ist. Einen Plan für die Zeit danach, hat die Regierung Netanyahu nicht. Um die Hintergründe des Kriegs besser zu verstehen, empfehlen wir dieses ausgezeichnete Erklär-Video von Michael Lüders.
Bessere Welt Info bietet mit diesem Info-Ratgeber einen aktuellen und kritischen Überblick über die Geschehnisse im Hamas-Israel Krieg 2023. Wir berichten über den Angriff bzw. Terroranschlag der Hamas, die Gegenoffensive Israels und die weltweiten Proteste. Schauen aber dabei auch insbesondere auf mahnende Stimmen, die Diplomatie fordern, internationale Reaktionen und beschäftigen uns mit der Historie des Gazastreifens. Zudem finden sich weiterführende Beiträge zum Konflikt in der West Bank, zu vergangenen Kriegen zwischen den beiden Ländern und die leider zuletzt kaum vorangetriebenen Friedensbemühungen.
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Autor: Maximilian Stark 16.10.23, Update 05.11.23, lizensiert unter CC BY-NC-SA 4.0
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Demonstrierende weisen auf den Unterschied zwischen Antizionismus und Antisemitismus hin (Berlin, 4.11.2023)
Repressionen gegen Palästinenser
Im Schein des Schutzes
Nach palästinasolidarischen Protesten: Medien und Politiker schüren antimuslimischen Rassismus
Annuschka Eckhardt - 7.11.2023
Die Mär des »importierten Antisemitismus« wird fleißig weitergesponnen: Nachdem am Wochenende in vielen bundesdeutschen Städten palästinasolidarisch demonstriert wurde, überbieten sich Politiker, Polizei und bürgerliche Medien am Montag mit Rufen nach Repressionen für Palästinenserinnen und Palästinensern bis hin zur Abschiebung.
In Berlin waren am Sonnabend Tausende Menschen friedlich durch den Bezirk Mitte marschiert, die Veranstalter sprachen von 50.000 Teilnehmenden, während die Polizei zunächst nur 6.500 Personen zählte. Nach einer Kundgebung am Freitag in Essen ermittele die Polizei gegen einen der Redner wegen Volksverhetzung. Das teilte die Behörde am Montag in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft mit. Bei dem Marsch wurden laut Polizei auch Symbole und Zeichen gezeigt, wie sie der sogenannte Islamische Staat verwendet. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) zeigte sich empört: »Nur schwer erträglich. Islamisten, Antidemokraten und Judenhasser ziehen geschützt durch das deutsche Grundgesetz durch Essen«, so Kufen am Montag.
»Es gab sehr wenige Fälle von Demonstrationen, die in irgendeiner Weise als ›islamistisch‹ bezeichnet werden könnten, zum Beispiel in Essen. Fast alle Demonstrationen fordern lediglich Gerechtigkeit für Palästina, das heißt sowohl ein Ende der Bombardierungen in Gaza als auch ein Ende der Blockade, Besatzung und Vertreibung«, sagte Wieland Hoban, Vorstandsvorsitzende des Vereins »Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost«, am Montag gegenüber junge Welt. |
Ein palästinensischer Arbeiter, der sich während des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober in Israel aufhielt und angab, von israelischen Streitkräften auf den Kopf geschlagen worden zu sein, kommt am 3. November 2023 an der Grenze von Rafah im südlichen Gazastreifen an
Israelisch-palästinensischer Krieg: Israelische Offiziere foltern und demütigen palästinensische Arbeiter
Ein palästinensischer Arbeiter berichtet dem Middle East Eye als Augenzeuge von angeblichen Folterungen durch israelische Soldaten während des Verhörs und der Inhaftierung vor der Rückkehr nach Gaza
Maha Hussaini in Gaza, besetztes Palästina - 6 November 2023 - Übersetzt mit DeepL
Auf die Schulter seines Sohnes gestützt, mit einer Plastikfessel um den linken Knöchel, betrat Khaled Ahmed* nach seiner Entlassung aus dem israelischen Ofer-Gefängnis das Haus seiner Familie im zentralen Gazastreifen.
Er arbeitete in Jaffa, als Israel am 7. Oktober den Krieg gegen den Gazastreifen erklärte, bevor er einige Tage später mit mehr als 7.000 palästinensischen Arbeitern festgenommen wurde.
Am Freitag wurde er zusammen mit etwa 4.000 Arbeitern freigelassen und zog zu seiner Frau und seinen vier Kindern in ein kleines Haus, wo sie Zuflucht vor dem israelischen Bombardement ihres Viertels suchten.
Während der Haft, so Ahmed gegenüber Middle East Eye, rächten sich israelische Beamte am Gazastreifen", indem sie Arbeiter aus dem Gazastreifen in Israel folterten.
"Ich arbeite schon seit Jahren in Israel. Ich hatte eine gültige Arbeitserlaubnis, als das alles passierte", sagte Ahmed, 63, gegenüber MEE.
Als die Hamas und andere bewaffnete palästinensische Gruppen Israel angriffen, verließen viele Arbeiter Israel und gingen in das Westjordanland, aber Ahmed war der Meinung, dass es keinen Grund gab, das Land zu verlassen.
Er erklärte, dass er nach dem Angriff vom 7. Oktober beschloss, in Israel zu bleiben, weil er bei früheren israelischen Angriffen auf den Gazastreifen in Israel noch relativ sicher war, im Gegensatz zu diesem Mal.
"In der Zeit zwischen dem 7. und 10. Oktober konnten sich die Arbeiter noch zwischen Israel und dem Westjordanland bewegen. Am 10. Oktober saßen wir in der Falle und konnten weder nach Gaza zurückkehren noch ins Westjordanland gehen."
Um den Status ihrer Arbeitserlaubnis zu überprüfen, melden sich palästinensische Arbeitnehmer in Israel bei einer israelischen Smartphone-Anwendung namens al-Monasseq (arabisch für Koordinator) an.
Wenn die Arbeitserlaubnis widerrufen wird, werden sie per SMS benachrichtigt.
Wenige Tage nach Beginn des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen haben die israelischen Behörden jedoch alle Arbeitserlaubnisse widerrufen, ohne die Arbeiter zu informieren, und anschließend eine groß angelegte Verhaftungskampagne gegen sie durchgeführt.
"Sie brachen in unsere Schlafsäle ein, legten uns Handschellen an und verbanden uns die Augen, dann hielten sie uns fest, ohne einem von uns zu erlauben, etwas mitzunehmen", sagte Ahmed. "Es war etwa 12 Uhr mittags, als wir an dem Ort ankamen, an dem wir verhört wurden. Ich wurde acht Stunden lang allein in einer Zelle gelassen, bevor ich in einen Raum gebracht wurde, wo mich ein israelischer Offizier stundenlang verhörte.
"Er fragte mich, wo ich in Gaza wohne, ich antwortete ihm, dann zeigte er mir mein Haus auf einem großen Bildschirm, um mir zu zeigen, dass er bereits wusste, wo genau ich wohne. Dann fragte er mich nach der Hamas und anderen palästinensischen Gruppierungen, und ich sagte ihm, dass ich nichts wüsste.
"Er hat versucht, mich unter Druck zu setzen, aber ich habe wirklich nichts mit ihnen zu tun, also konnte ich nicht antworten."
Während des zweistündigen Verhörs sagte Ahmed, er habe gesehen, wie viele Arbeitskollegen geschlagen, gefoltert und gedemütigt wurden.
Ein Offizier sagte zu meinem Kollegen: "Sie scheinen ein guter Mann zu sein, ich möchte Ihnen etwas zu trinken anbieten. Möchten Sie lieber Tee oder Kaffee?' Er sagte, er wolle Tee. Der Beamte kochte Wasser in dem Wasserkocher, den er im Büro hatte, goss es in einen Pappbecher und schüttete es ihm dann ins Gesicht", sagte er. "Sein Gesicht war verbrannt und er schrie vor Schmerzen, bevor er nach draußen gebracht wurde.
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"Ein anderer Kollege sagte dem Beamten während des Verhörs, dass wir nicht informiert wurden, als die Genehmigungen widerrufen wurden, und fragte ihn, warum sie keine Textnachrichten schickten, wie sie es hätten tun sollen. Er hörte zu, bis [der Arbeiter] zu Ende gesprochen hatte, schlug ihn dann heftig ins Gesicht und sagte: 'Willst du uns beibringen, was wir tun sollen?'"
Ahmed sagte, dass ein anderer Arbeiter zu Boden geworfen und von mehreren Beamten mehrmals in den Unterleib getreten wurde. Als er in die Zelle zurückgebracht wurde, schrie er noch tagelang vor Schmerzen.
"Sie schlugen und demütigten uns, als ob sie sich an Gaza rächen wollten", sagte Ahmed und beschuldigte die Beamten, sie als Vergeltung für den Einmarsch bewaffneter palästinensischer Gruppen am 7. Oktober zu misshandeln. Er und andere Arbeiter hätten jedoch "nichts mit den Angriffen zu tun".
"Die Israelis wissen sehr gut, dass wir nichts mit dem zu tun haben, was hier vor sich geht. Wir sind Arbeiter, die wiederholt verhört wurden, und wir haben uns mehreren Sicherheitskontrollen unterzogen, bevor wir die Arbeitserlaubnis erhielten".
Middle East Eye hat das israelische Militär bereits um eine Stellungnahme zu den Foltervorwürfen gegen palästinensische Arbeiter aus dem Gazastreifen gebeten, aber bis zum Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.
Verweigerung der medizinischen Versorgung
Ahmed wurde 10 Tage lang im Ofer-Gefängnis festgehalten. Während dieser Zeit waren er und seine Kollegen in Zelten untergebracht, die speziell für Arbeiter aus dem Gazastreifen errichtet worden waren.
Da sie weder ein Dach noch Betten hatten, sagte Ahmed, dass er und seine Kollegen nachts "gefroren" hätten.
"Als wir in die Zellen gebracht wurden, nahmen sie uns alles ab, einschließlich unserer Telefone, unseres Geldes und unserer Jacken", sagte er gegenüber MEE.
"Sie gaben jedem von uns eine sehr dünne Matratze zusammen mit einer kleinen Decke und einer Jacke. Ich musste meine Arme am Körper halten, wenn ich schlief, weil die Matratze sehr klein war und nicht meinen ganzen Körper umfasste, und die Zelle war überfüllt", fügte er hinzu.
"Wir haben nachts buchstäblich gezittert. Eines Nachts fing es an zu regnen und die Situation wurde noch schlimmer. Sie brachten uns jeweils eine weitere Decke, weil wir sonst erfroren wären."
Der vierfache Vater leidet an Diabetes und Bluthochdruck und durfte tagelang weder seine Tabletten noch sein Insulin einnehmen.
"Ich habe ihnen gesagt, dass ich meine Tabletten nehmen muss, vor allem, weil ich während der gesamten Haftzeit nicht gut gegessen habe. Sie legten mir Handschellen an, verbanden mir die Augen und brachten mich in die Gefängnisklinik. Auf dem Weg dorthin musste ich mehrmals einer Leibesvisitation unterzogen werden. Sie gaben mir das Insulin nur einmal, und danach durfte ich es nicht mehr nehmen", fuhr er fort.
"Fast alle von uns bekamen Fieber wegen der starken Kälte, und einige schrien vor Schmerzen, nachdem sie gefoltert worden waren. Jeder, der um Medikamente bat, wurde entweder ignoriert oder bekam nur Schmerzmittel."
Während der gesamten Haftzeit wussten die Arbeiter nicht, ob der Krieg gegen Gaza noch andauerte oder schon beendet war.
"Wir wussten nicht einmal die Uhrzeit, nachdem sie uns die Uhren abgenommen hatten. Wann immer wir einen Offizier oder einen Soldaten fragten, was in Gaza vor sich ging, schimpften sie mit uns oder ignorierten die Frage", so Ahmed.
Nach Hause laufen
Am Freitagmorgen weckten israelische Offiziere die Arbeiter im Morgengrauen und forderten sie auf, die Jacken auszuziehen, die sie erhalten hatten. Dann verbanden sie ihnen die Augen, legten ihnen Handschellen an und forderten sie auf, sich in eine Schlange zu stellen.
Ahmed fragte eine Beamtin auf Hebräisch, wohin sie sie bringen würden. Sie sagte, sie würden an einen "sehr heißen Ort" gehen, eine Antwort, die sich, wie Ahmed später feststellte, auf den Krieg in Gaza bezog.
"Wir wurden in Busse gebracht, und die Beamten banden die Knöchel eines jeden Arbeiters mit Plastikfesseln an die Knöchel seines Kollegen, der neben ihm saß. Uns wurden die Augen verbunden, und die Fenster des Busses waren mit Vorhängen verhängt, so dass wir nichts sehen konnten", fügte er hinzu.
"Aber ich spürte die Sonne auf meinem Gesicht, die aus südlicher Richtung kam, so dass ich annahm, dass wir in Richtung der Grenze von Kerem Shalom fuhren.
Etwa 90 Minuten später hielt der Bus an, und die Beamten schnitten die Plastikfesseln an den Händen und Knöcheln der Arbeiter durch und forderten sie auf, die Verbände an ihren Augen abzunehmen.
"Wir stiegen aus dem Bus aus und stellten uns in einer Schlange auf. Die Soldaten sagten uns: 'Wir lassen euch jetzt gehen. Ihr müsst so schnell laufen, wie ihr könnt. Schaut nicht nach rechts oder links. Jeder, der versucht, hinter sich zu schauen oder für Sekunden stehen bleibt, wird erschossen", sagte Ahmed.
"Wir rannten etwa zwei Kilometer nonstop, bis wir die Grenze von Kerem Shalom erreichten. Wir gingen durch das Tor und fanden schließlich palästinensische Angestellte, die uns willkommen hießen."
Ohne offizielle Papiere, Geld oder Handy kehrte Ahmed zu seiner Familie in das Haus der Zuflucht zurück, nachdem er erfahren hatte, dass sein Haus durch die anhaltenden Bombardierungen schwer beschädigt worden war.
"Sie haben uns unser ganzes Geld genommen. Einige Offiziere haben es für sich selbst gestohlen. Wir hatten unsere Gehälter gespart, nachdem wir monatelang gearbeitet hatten, ohne nach Gaza zurückzukehren.
"Ein Kollege von mir hatte etwa 100.000 Schekel (25.300 Dollar). Er hatte mehrere Monate lang jeden Tag gearbeitet und das Geld für seine Familie in Gaza gespart. Sie wollten ein Haus kaufen. Jetzt ist er mit nichts zurück. Stattdessen wird er geschlagen, ist krank und kann nicht mehr gehen".
*Die Namen der Befragten wurden geändert. Quelle |
Quelle
Ohne Worte |
In Gaza ist es schwierig, lebensnotwendige Dinge wie Wasser und Lebensmittel zu finden, und die tägliche Hygiene ist nahezu unmöglich. (Naaman Omar)
Jede Sekunde ist ein Kampf
Sahar Qeshta - 6. November 2023 - Übersetzt mit DeepL
Wir schlafen nachts nicht.
Dreißig Tage Schlafentzug können einen zum Wahnsinn treiben.
Israel wirft überall im Gazastreifen Bomben ab, zerstört ganze Häuserblocks und fordert mit einem einzigen Schlag Hunderte von Menschenleben. Wir leben mit offenen Augen in einem Albtraum.
Ich lebe mit neun Familien in einer 120-Quadratmeter-Wohnung, einem Massengrab für die Lebenden. Wir trinken schmutziges Wasser und schlafen auf dem eiskalten Boden, ohne Decke.
Aber wir haben Glück, dass wir Wände haben, die uns schützen. Ich frage mich, wie die Menschen auf der Straße leben und schlafen.
Wir essen eine Mahlzeit pro Tag. Es ist schwierig, Brot und Trinkwasser zu finden, und es ist gefährlich.
Israel greift Bäckereien und Wassertanks an, was zum Tod vieler Menschen auf der Suche nach diesen lebenswichtigen Dingen führt.
Die Märkte sind leer. Es gibt keine Eier, Linsen, Milch oder Nudeln. Die Liste lässt sich fortsetzen.
Die meisten unserer Bauernhöfe befinden sich im Osten des Gazastreifens, nahe der Grenze zu Israel, wo die Bombardierungen und der Beschuss intensiver sind. Um Gemüse zu produzieren, müssen die Bauern daher ihr Leben riskieren.
Gemüse ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können.
Auch Fisch ist keine Option. Israel hat auch die Schiffe der Fischer bombardiert.
Wenn wir nicht durch Israels Bomben sterben, werden wir an Hunger und Austrocknung sterben.
In der Stille zu sterben
Die Benutzung der Toilette ist eine der entmenschlichendsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Die Männer überlassen den Frauen das Bad im Haus, und die Männer gehen auf die Straße, um ihr Geschäft zu verrichten.
Es ist unmöglich, unsere grundlegenden hygienischen Bedürfnisse wie Baden, Zähneputzen und Wäsche waschen zu erfüllen.
Wir dachten nicht, dass die Situation noch schlimmer werden könnte. Dann kappte Israel unsere Kommunikationsnetze und ließ uns in der Stille sterben.
Wir können keinen Krankenwagen rufen, der uns hilft, wenn wir bombardiert werden.
Wir können meinen Bruder in Ägypten nicht anrufen, um ihm mitzuteilen, dass es uns gut geht - vorläufig.
Wir können meine Mutter nicht anrufen, die jeden Tag zur Arbeit ins Krankenhaus fährt.
Wir warten ängstlich, bis sie sicher nach Hause kommt, denn wir wissen, dass die Krankenhäuser Ziele sind.
Da wir nicht mehr kommunizieren können, fühlen wir uns isoliert, verängstigt und ungeschützt - wir haben das Gefühl, dass unser Leid vergessen wird.
Es gibt so gut wie keine Elektrizität. Wir gehören zu den Glücklichen, die über Solarstrom verfügen.
Dutzende von Menschen kommen zu uns nach Hause, um ihre Telefone aufzuladen, damit sie die Nachrichten darüber verfolgen können, was in ihren Häusern passiert.
In letzter Zeit hat Israel Sonnenkollektoren ins Visier genommen, um uns das zu nehmen, was wir noch haben.
Die Kinder kleben vor dem Fernseher und verfolgen die Nachrichten mit den Erwachsenen. Sie mussten so schnell erwachsen werden.
Sie mussten den Tod zu früh kennen lernen. Sie sehen, wie andere Kinder in Stücke gerissen werden, und wissen nicht, ob sie die nächsten sein werden.
Israel hat es geschafft, jeden Aspekt unseres Lebens zu zerstören und es in einen Kampf zu verwandeln. Dreißig Tage ständiger Tod, Leiden und Entmenschlichung.
Der Vorschlag eines israelischen Ministers, den Gazastreifen mit Atombomben zu bombardieren, scheint eine schreckliche Aussicht zu sein, aber das, was wir jetzt schon ertragen, übertrifft die Schrecken eines solchen Akts. Quelle |
Ich befürchte einen Ausbruch von Krankheiten in Gaza
Alaa Abu Shammala - 6. November 2023 - Übersetzt mit DeepL
Nach einer Nacht mit aggressiven Bombardierungen beschlossen mein Vater und ich, unser Haus zu verlassen. Das war ein gefährlicher und ungewöhnlicher Schritt.
Da unser Haus in einem zentralen Gebiet liegt, in der Nähe von Schulen und einem Krankenhaus, die zu Zufluchtsorten für Menschen wurden, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, beschlossen wir, das Krankenhaus zu betreten. Dort konnten wir uns ein genaueres Bild von der Situation der Vertriebenen machen.
Wir wurden sofort mit tragischen Szenen konfrontiert. Die Menschen schliefen auf den Straßen und Gehwegen.
Die "Glücklichen" unter ihnen haben Zelte aus fadenscheinigen Stoffresten gebaut, um sich und ihre Familien zu schützen.
Am beunruhigendsten waren jedoch die unhygienischen Verhältnisse. Die Situation war so schlimm, dass ich befürchte, dass es zu einem größeren Ausbruch von Krankheiten kommen wird.
Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Müll sich aufgrund der hohen Bevölkerungszahl in diesem sehr kleinen Gebiet angehäuft hat. Das ist vor allem für Kinder und Säuglinge lebensbedrohlich.
Eine weitere herzzerreißende Szene, deren Zeuge ich wurde, waren die langen Schlangen vor der Bäckerei. Man muss mindestens drei Stunden anstehen, um ein Brot zu kaufen.
Dieses Leid nimmt von Tag zu Tag zu.
Es ist keine Lösung in Sicht, um es zu beenden.
Schreie in der Dunkelheit
Ich unterhielt mich gerade mit meiner Tante, als ein sehr lautes Bombengeräusch zu hören war.
Es folgten mehrere Bomben.
Alles in meiner Wohnung ging zu Bruch - Türen, Fenster, Regale und Bilderrahmen.
Mein Tantchen und ich umarmten uns und fingen an zu schreien.
In wenigen Sekunden war unser Haus in Dunkelheit gehüllt.
Der Staub von mindestens sechs Bomben versperrte mir die Sicht und raubte mir den Atem.
Ich fing an, die Namen meines Bruders und meines Vaters zu rufen, die oben waren. Ich wusste, dass sie noch am Leben waren, Gott sei Dank.
Wir rannten aus dem Haus, weil wir dachten, wir bekämen etwas Luft zum Atmen, aber draußen war die Luft voller Staub und Schutt.
Wir wurden buchstäblich erdrückt. Die Luft war so voller Staubpartikel, dass ich immer noch nicht glauben kann, dass wir überlebt haben.
Der Rauch breitete sich immer weiter aus, und schließlich hatten wir eine etwas klarere Vorstellung davon, was geschehen war.
Drei Häuser in der Nachbarschaft waren bombardiert worden. Nicht nur die Bewohner waren im Haus, sondern auch ihre Verwandten, die im großen Haus unseres Nachbarn Schutz gesucht hatten.
Sie wollten sich in Sicherheit bringen, aber stattdessen wurden sie getötet.
Ich ging für einige Zeit weg, um zu verschnaufen. Dann ging ich zurück und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war.
Ich fand unser Haus ohne Fenster und Türen und mit zerbrochenen Möbeln vor, die schwarz bedeckt waren.
Diese Todesszene geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Ich bin immer noch in diesem Moment gefangen. In diesem Moment der Angst, der Panik und des Entsetzens.
Wo sind Frieden und Menschlichkeit geblieben? Quelle |
Palästinensische Bürger Israels und linke israelische Aktivisten bei einer Demonstration gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen in Haifa, 11. Mai 2023. (Shir Torem/Flash90)
Für die israelische Führung hat jeder palästinensische Bürger einen Platz im Bus nach Gaza
Von rassistischer Hetze bis hin zu polizeilichen Repressionen während des Gaza-Krieges: Israel bestraft arabische Bürger für das Verbrechen, dem palästinensischen Volk anzugehören.
Samah Salaime - 6. November 2023 - Übersetzt mit DeepL
Am vergangenen Samstagabend trat das Szenario ein, vor dem sich jeder palästinensische Bürger Israels in den letzten drei Wochen gefürchtet hatte: Ein Mob von Hunderten aggressiver jüdischer Israelis versuchte, in die Schlafsäle des Netanya Academic College einzudringen, wo etwa 50 arabische Studenten eingeschlossen waren und um ihr Leben fürchteten. Eine Zeit lang griff die israelische Polizei nicht ein, als der Mob "Tod den Arabern" und "Geht zurück nach Gaza" rief und versuchte, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Schließlich konnten die Studenten mit Hilfe von Freiwilligen und unter Polizeischutz gerettet werden.
Nach diesen Szenen bin ich mir sicher, dass jede arabische Mutter, die wie ich ein Kind hat, das an einer israelischen Hochschule studiert, nachts nicht mehr schlafen kann, weil sie befürchtet, dass ihr Sohn oder ihre Tochter Opfer eines Lynchmords werden könnte.
Dieser Vorfall in Netanya kam nicht aus heiterem Himmel; er ist eine direkte Folge der Atmosphäre der Unterdrückung und politischen Verfolgung, die in Israel seit den Hamas-Massakern vom 7. Oktober herrscht. Parallel zu Israels Angriff auf den belagerten Gazastreifen und der Gewalt der Siedlerarmee, die palästinensische Gemeinden im Westjordanland gewaltsam vertreiben, macht Israel die Palästinenser innerhalb des Staates zu einer weiteren Front in seinem Krieg.
Noch ist kein Blut geflossen, aber die Atmosphäre ist bereits von Einschüchterungen und Gewaltandrohungen geprägt, die ein klares Ziel verfolgen: die Bestrafung arabischer Bürger für das Verbrechen, dem palästinensischen Volk anzugehören.
Eskalierende Drohungen
Seit Beginn des Krieges haben die israelischen Behörden eine massive Verhaftungskampagne gegen palästinensische Bürger gestartet, die sich in irgendeiner Weise mit ihren Brüdern in Gaza identifizieren. Jüdische Studenten an Hochschulen und Universitäten wurden zu Cyber-Armeen umfunktioniert, um nach Schuldigen zu fahnden. Der Polizeichef Kobi Shabtai hat damit gedroht, jeden palästinensischen Bürger Israels, der aus Protest auf die Straße geht, nach Gaza abzuschieben.
Auch prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind von dieser Verfolgung nicht verschont geblieben. Der palästinensische Sänger und Neurowissenschaftler Dalal Abu Amneh und die Schauspielerin Maisa Abd Elhadi wurden beide wegen Posts in den sozialen Medien verhaftet. Viele andere, die es wagten, aus dem Koran, einem Gedicht oder sogar einem Märchen über einen biblischen Tyrannen zu zitieren, der wegen seiner bösen Taten den Tod fand - wie Dr. Jawad Atrash vom Sha'are-Zedek-Krankenhaus in den sozialen Medien -, sind der Aufwiegelungskampagne zum Opfer gefallen.
Das harte Durchgreifen wird von rechten Knessetmitgliedern angeführt, die keine Zeit verloren haben, um die Gelegenheit zu nutzen, die der Ausnahmezustand bietet. Letzte Woche wurde berichtet, dass Justizminister Yariv Levin und Innenminister Moshe Arbel sogar die Möglichkeit prüfen, eine Gesetzgebung voranzutreiben, die jedem die Staatsbürgerschaft oder den Aufenthaltsstatus entzieht, der "sich am Terrorismus beteiligt, den Terrorismus unterstützt, zum Terrorismus aufruft oder sich mit einer terroristischen Handlung identifiziert" - wobei "Terrorismus" natürlich ein extrem weit gefasster Begriff ist, der gegen alles verwendet werden kann, was auch nur im Entferntesten Palästinensertum ausdrückt.
In einer Erklärung erklärte das in Haifa ansässige Rechtszentrum Adalah, dass die Minister "die klare Absicht haben, den gegenwärtigen nationalen Notstand zynisch auszunutzen, um den palästinensischen Bürgern die Botschaft zu übermitteln, dass ihr Status und ihre Rechte von der Ablehnung ihrer eigenen nationalen Identität abhängen und dass ihnen die Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat droht".
Israels Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, hat die Situation am Montagabend weiter eskalieren lassen, indem er öffentlich gegen Ahsan Kanaan, einen Richter am Amtsgericht von Haifa, hetzte, weil dieser einen linken jüdisch-israelischen Aktivisten aus der Haft entlassen hatte. "So sehen innere Feinde aus", schrieb Ben Gvir auf X (früher Twitter). Innerhalb weniger Stunden wurde der Beitrag auf verschiedenen Social-Media-Plattformen weit verbreitet, und rechte Aktivisten begannen, nach der Adresse des Richters zu suchen. Einige riefen sogar dazu auf, ihn physisch zu konfrontieren.
Höchste Funktionalität
Eine ähnliche Atmosphäre von Mobgewalt und Aufwiegelung gegen palästinensische Bürger in Israel erlebten wir während der Ereignisse im Mai 2021. Damals fand ich mich nach einem im Fernsehen übertragenen Streit mit einem rechtsgerichteten israelischen Journalisten wieder, in dem ich die Frechheit besaß, die Tränen einer trauernden Mutter in Gaza mit denen einer trauernden Mutter in Sderot zu vergleichen. In der Folge erhielt ich Hunderte von Anrufen und Nachrichten, in denen mir unter anderem gedroht wurde: "Wir werden dich vergewaltigen und Fleischstücke von dir an die Strände von Gaza werfen." Als ich eine Beschwerde bei der Polizei einreichte, gab man mir einen kostenlosen Tipp: "Lernen Sie, den Mund zu halten, wenn Krieg ist."
Dieses Mal habe ich wirklich versucht, meinen Mund zu halten. Ich beschloss, mich auf meine inneren Gedanken und Gefühle zu konzentrieren, um das Ausmaß der Tragödie, die uns widerfahren ist, zu verdauen und allein um die Opfer dieses verfluchten Konflikts zu trauern, Juden und Palästinenser gleichermaßen. Ich beschloss, diejenigen zu unterstützen, die mich brauchen, und mich mit denjenigen zu solidarisieren, die ebenfalls einen wirklichen Frieden wollen und genug haben von einem weiteren Krieg und der Ermordung unschuldiger Männer, Frauen, Kinder und alter Menschen.
Es war von Anfang an klar, dass das "Blutometer" keineswegs ausgeglichen sein würde und dass der Aderlass an Palästinensern einen hässlichen Höhepunkt erreichen würde, den wir noch nie gesehen haben. Aber im Herzen ist auch Platz für israelische Opfer. Der Gedanke an ein entführtes 3-jähriges jüdisches Mädchen, das verängstigt irgendwo im Gazastreifen unter der Erde liegt und nicht einmal weiß, dass über 3.000 palästinensische Kinder direkt über ihm ermordet wurden, ist schwer zu ertragen.
Der israelische Polizeichef weiß sehr wohl, dass sich die meisten palästinensischen Bürger Israels mit den unschuldigen Opfern in Gaza identifizieren und dass dieser Krieg eine tiefe Wunde in ihren Herzen hinterlassen wird. Er weiß auch, dass die arabische Gesellschaft und ihre Führer sich seit Ausbruch des Krieges mit beispielhafter Verantwortung und Zurückhaltung verhalten haben, um niemanden zu gefährden. Gewählte Beamte, Knessetmitglieder, Bürgermeister, Geistliche und Pädagogen versuchen, die arabische Straße zu beruhigen, und fordern Eltern, Jugendliche und Aktivisten auf, sich zu schützen und sich jeglicher Handlungen zu enthalten, die als feindselig interpretiert werden könnten. Quelle |
Tag 31 der "Operation Al-Aqsa-Flut": Israel setzt seinen Vormarsch auf den Gazastreifen fort, während die Zivilbevölkerung zu verhungern droht
Israel ignoriert die Forderungen nach einem Waffenstillstand, während die Zahl der Todesopfer unter der Zivilbevölkerung im Gazastreifen, im Westjordanland und im Libanon steigt, wo bei einem israelischen Luftangriff drei Kinder getötet wurden. Die ehemalige Kindergefangene Ahed Tamimi war eine von 70 Palästinensern, die im Westjordanland verhaftet wurden.
Leila Warah - Mondoweiss Palästina Büro - 6. 11. 2023 - Übersetzt mit DeepL
Todesopfer: Gaza
10.022 Tote, darunter mindestens 4.800 Kinder
24.808 Verwundete
Besetztes Westjordanland
155 Tote
2.100 Verwundete
Wichtige Entwicklungen:
Mindestens 144 Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober im besetzten Westjordanland durch israelischen Beschuss getötet, darunter 43 Kinder. Dies entspricht "mehr als einem Drittel aller [383] palästinensischen Todesopfer im Westjordanland im Jahr 2023", berichtet OCHA.
Sieben Wasseranlagen im Gazastreifen wurden am Samstag und Sonntag "direkt getroffen und schwer beschädigt". Dazu gehörten laut OCHA zwei Wasserbrunnen in Rafah, drei Abwasserleitungen in Gaza-Stadt und zwei Wasserreservoirs.
88 UNRWA-Mitarbeiter wurden seit dem 7. Oktober im Gazastreifen getötet, was laut UNICEF "die höchste Zahl von UN-Todesopfern ist, die jemals in einem einzigen Konflikt verzeichnet wurde".
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministers wurden seit dem 7. Oktober 175 medizinische Mitarbeiter und 24 Mitarbeiter des Zivilschutzes in Gaza getötet.
16 von 36 Krankenhäusern und 51 von 72 Kliniken in der belagerten Enklave sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministers aufgrund der anhaltenden israelischen Bombardierung, der Verweigerung der Treibstoffzufuhr und des Mangels an Medikamenten nicht betriebsbereit.
Israelische Luftangriffe richteten sich am Sonntag gegen das dritte Flüchtlingslager innerhalb von 24 Stunden: das Lager al-Bureij, wobei mindestens 20 Menschen getötet wurden, berichtet Al Jazeera.
Ein israelischer Luftangriff im Südlibanon tötete drei Kinder und ihre Großmutter, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Die Hisbollah beschoss daraufhin Kiryat Shmona im Norden Israels und tötete einen Israeli.
Die israelischen Streitkräfte verhaften Ahed Tamimi über Nacht in ihrem Haus und beschuldigen sie der "Aufwiegelung" in den sozialen Medien. Ihre Familie streitet die Vorwürfe ab.
Nach Angaben der israelischen Armee wurden seit dem 7. Oktober mindestens 346 israelische Soldaten getötet, darunter 32, die bei israelischen Bodenangriffen auf den Gazastreifen ums Leben kamen.
Israelisches Militär rückt inmitten der humanitären Krise vor
Die israelische Bombardierung des gesamten Gazastreifens wurde am Sonntag und Montag fortgesetzt. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bei den israelischen Luftangriffen in der Nacht mindestens 200 Palästinenser getötet.
Das israelische Militär operiert nach wie vor tief im Nordwesten des Gazastreifens und behauptet, es befinde sich in der Endphase der Umzingelung des Gebiets zu Lande, zu Wasser und aus der Luft mit dem Ziel, die Hamas und ihre Ziele "auszuschalten".
Seit 2005 ist die israelische Militärinvasion so weit in die belagerte Enklave vorgedrungen, wie Al Jazeera berichtet.
Am Sonntag kündigte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu an, dass es trotz der zunehmenden internationalen Forderungen keinen Waffenstillstand geben werde.
"Es wird keinen Waffenstillstand ohne die Rückkehr unserer Geiseln geben", sagte er: "Wir sagen dies sowohl unseren Feinden als auch unseren Freunden: Wir werden weitermachen, bis wir sie besiegt haben."
Die israelische Armee sagt, sie habe die belagerte Enklave effektiv in zwei Gebiete aufgeteilt. Sie "haben Gaza-Stadt eingekreist ... Jetzt gibt es einen südlichen und einen nördlichen Gazastreifen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari, während die "ausgedehnten Angriffe" in dem Gebiet fortgesetzt wurden.
Während das israelische Militär weiterhin große Erfolge bei seinen Bodenoperationen verkündet, zeigen die steigende Zahl der israelischen Todesopfer unter den Bodentruppen (32 Tote) und die in den letzten Tagen von der Hamas veröffentlichten Videoaufnahmen eine andere Seite der Geschichte. Nach Angaben der Hamas-Bewegung führen ihre Kämpfer einen Guerillakrieg aus nächster Nähe, bei dem israelische Panzer und Bulldozer am Boden in Gaza direkt getroffen werden. Wichtig ist auch, dass der Großteil der israelischen Bodentruppen bisher in schwer gepanzerten Fahrzeugen vorgegangen ist und feste Positionen im Stadtgebiet von Gaza eingenommen hat, während der Einsatz von eigentlichen Infanterieeinheiten bisher begrenzt geblieben ist. Israelische Journalisten, die beim Militär eingebettet sind, berichten, dass die Armee Gaza-Stadt schrittweise einkesseln will, bevor sie einen umfassenderen Angriff startet. Der Haaretz-Militäranalyst Amos Harel hat behauptet, dass die "Hamas-Führung die Kontrolle über den Gazastreifen behält" und dass die nächste Phase der Invasion wahrscheinlich Monate dauern würde, in denen die Armee eingesetzt würde, um das defensive Tunnelnetz des Widerstands zu zerstören.
Aus der Luft meldete Wafa unterdessen "heftige Explosionen und ein noch nie dagewesenes Bombardement" im gesamten Gazastreifen, das am Sonntag auf die Umgebung von Gaza-Krankenhäusern, das Viertel Al-Zaytoun, Al-Sabra, Al-Rimal, Al-Rimal Al-Janubi, Al-Shati, Al-Safina, Al-Mashtal, den Ansar-Komplex, Sheikh Ajleen, Tal Al-Hawa und andere Gemeinden und Gebiete in Gaza-Stadt und Umgebung abzielte. Die Angriffe haben weiterhin ganze Stadtteile dem Erdboden gleichgemacht.
Al Jazeera berichtet, dass der schwere Beschuss im nördlichen Gazastreifen vor allem die Gebiete um das größte Krankenhaus der Region, Al Shifa, in Gaza-Stadt, betraf.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußerte sich nach Berichten über schweren Beschuss und Luftangriffe in der Nähe des Al-Quds-Krankenhauses besorgt über die Sicherheit der Patienten, des medizinischen Personals und der Tausenden von Menschen, die im Krankenhaus Zuflucht gefunden haben".
"Wir wiederholen: Das Gesundheitswesen ist #NichtZiel. Die WHO wiederholt ihre Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand, aktivem Schutz der Zivilbevölkerung und der Gesundheitsversorgung sowie der Einhaltung des humanitären Völkerrechts", hieß es auf X.
Unterdessen versuchen palästinensische Kämpfer, den israelischen Streitkräften den Zugang zu verwehren und sie zum Rückzug zu zwingen. Am Sonntagabend wurden schwere bewaffnete Zusammenstöße zwischen israelischen Truppen und palästinensischen Kämpfern im Gaza-Streifen gemeldet.
Im Internet kursieren Videos, die palästinensische Kämpfer zeigen, die aus geheimen Tunneln kommen und israelische Truppen angreifen; Mondoweiss kann die Aufnahmen jedoch nicht einzeln verifizieren.
Als die Angriffe am Sonntagabend weitergingen, wurden alle Kommunikations- und Internetdienste im Gazastreifen unterbrochen, was das dicht besiedelte Gebiet zum dritten Mal in dieser Woche in die Dunkelheit stürzte. Al Jazeera berichtete, dass Israel sich weigerte zu sagen, ob es dahinter steckte, aber hinzufügte, dass es "alles Notwendige" tun würde, um seine Streitkräfte zu schützen.
Der Stromausfall führte dazu, dass die Palästinensische Gesellschaft des Roten Halbmonds (PRCS) die Kommunikation mit ihrem Team im Gazastreifen verlor.
Paltel, ein palästinensisches Telekommunikationsunternehmen, gab bekannt, dass die Telefonleitungen und das Internet im Gazastreifen am Montagmorgen "allmählich wieder funktionieren", wie NetBlocks, das die Cybersicherheit und die Verwaltung des Internets überwacht, berichtet.
Israels langsame und grausame Tötung von Zivilisten
Die humanitäre Lage in der belagerten Enklave verschlechtert sich weiterhin exponentiell.
Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) wurden durch Israels anhaltende Angriffe fast 1,5 Millionen Menschen vertrieben.
Die kritischen Nahrungsmittelvorräte haben einen gefährlichen Tiefstand erreicht, was die Lage noch verschlimmert. Auch wenn immer mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt, "reicht sie bei weitem nicht aus, um den exponentiell wachsenden Bedarf zu decken", so das UN-Welternährungsprogramm (WFP)
"Im Moment wissen die Eltern in Gaza nicht, ob sie ihre Kinder heute ernähren können und ob sie den morgigen Tag überhaupt erleben werden. Das Leid, das nur wenige Meter entfernt ist, ist unvorstellbar, wenn man auf dieser Seite der Grenze steht", sagte Cindy McCain, Exekutivdirektorin des WFP.
Nach Angaben von OCHA sind 710.275 Menschen in 149 UNRWA-Einrichtungen untergebracht, 122.000 Menschen in Krankenhäusern, Kirchen und öffentlichen Gebäuden, 09.755 Menschen in 89 Nicht-UNRWA-Schulen und der Rest sucht Zuflucht bei Gastfamilien, von denen keine vor israelischem Beschuss sicher ist.
OCHA führt weiter aus, dass diese überfüllten Unterkünfte ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen und durch die Beschädigung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur und den Mangel an Treibstoff zum Pumpen von Wasser noch verschlimmert werden.
"In den letzten Tagen wurden die meisten Wasseranlagen in den oben genannten Gebieten, darunter etwa 60 städtische Brunnen, abgeschaltet, da es an Treibstoff mangelte und das Personal nicht in der Lage war, sie zu erreichen", so die Vereinten Nationen in ihrem Bericht.
Das israelische Militär teilte den Bewohnern des Gazastreifens mit, dass sie zwischen 10.00 und 14.00 Uhr über die Salah al-Din-Straße in Richtung Süden evakuiert werden können. Die Menschen sind jedoch verängstigt und haben wenig Vertrauen in Israel, ihre Sicherheit zu gewährleisten, da die Armee seit dem 7. Oktober mehrfach sichere Routen angegriffen hat.
Außerdem ist die Evakuierung aus logistischer Sicht sehr schwierig und gefährlich, da die Zivilbevölkerung aufgrund des Treibstoffmangels, der zerstörten Straßen und der Trümmer der zerstörten Gebäude, die durch die monatelangen Bombardierungen des Gebiets verursacht wurden, keinen Zugang zu Transportmitteln hat.
Gegen Mitternacht am Sonntag teilte der jordanische König Abdullah II. auf X mit, dass die jordanische Luftwaffe, wie es ihre "Pflicht" ist, dringende medizinische Hilfe für das jordanische Feldlazarett in Gaza abgeworfen hat.
"Wir werden immer für unsere palästinensischen Brüder da sein", sagte er.
Das israelische Militär teilte am Montag in einer Erklärung mit, dass es sich mit Jordanien abgestimmt habe, um die "medizinische Ausrüstung und Lebensmittel für das jordanische Krankenhaus im Gazastreifen" abzuwerfen.
Israelischer Angriff tötet Familie im Libanon
Israel und die Hisbollah haben ihr Feuergefecht an der libanesisch-israelischen Grenze weiter verschärft.
Am Sonntag wurden bei einem israelischen Luftangriff auf ein Auto im Südlibanon drei Kinder und ihre Großmutter getötet.
Der libanesische Ministerpräsident Najib Mikati verurteilte den Angriff als ein "abscheuliches Verbrechen des israelischen Feindes" und fügte hinzu, dass Drohnen auf die Autos gezielt hätten.
Hassan Fadlallah, ein Gesetzgeber der Hisbollah, erklärte nach dem Angriff gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Der Feind wird den Preis für seine Verbrechen gegen Zivilisten zahlen."
Die israelische Armee gab keine Einzelheiten zu dem Vorfall bekannt. Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte jedoch: "Was den Libanon betrifft, so greifen wir auf der Grundlage von Geheimdienstinformationen an, und wir werden weiterhin angreifen. Das ist unser Auftrag. Jeden, der uns bedroht, werden wir angreifen".
Seit Beginn der Kämpfe wurden im Südlibanon über 70 Menschen getötet, darunter 59 Hisbollah-Kämpfer, zehn Zivilisten und ein Reuters-Journalist, berichtet Al Jazeera.
Während die Kämpfe mit der Hisbollah eskalieren, berichteten israelische Medien, dass das israelische Militär auf einen Angriff auf den Libanon vorbereitet ist.
"Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen", sagte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Truppenbesuch an der Grenze.
"Wir wissen, dass es passieren kann. Wir haben das klare Ziel, eine viel bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen - nicht nur im Gazastreifen."
Ahed Tamimi unter Dutzenden Verhaftungen im Westjordanland
Die Gewalt gegen Palästinenser durch den israelischen Staat und illegale Siedler hat in alarmierendem Maße zugenommen.
In der Nacht zum Sonntag und in den frühen Morgenstunden des Montags fanden im gesamten besetzten Westjordanland Razzien des israelischen Militärs in palästinensischen Städten und Dörfern statt, darunter Hebron, Qalqilya, Nablus, Jenin, Tubas und das besetzte Ostjerusalem.
Nach Angaben des Palästinensischen Gefangenenclubs wurden bei diesen Razzien etwa 70 Palästinenser verhaftet, darunter ein Berater der Palästinensischen Autonomiebehörde, das Fatah-Mitglied Rafat Alian, und die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi.
Tamimi machte Schlagzeilen, als sie im Alter von nur 16 Jahren verhaftet wurde, weil sie einen israelischen Soldaten bei einer Razzia in ihrem Dorf Nabi Saleh geohrfeigt hatte. Die heute 22-Jährige wurde am Sonntag mitten in der Nacht in ihrem Haus verhaftet, "wegen des Verdachts der Anstiftung zu Gewalt und terroristischen Aktivitäten in der Stadt Nabi Saleh", wie ein israelischer Sprecher gegenüber AFP erklärte.
Der Sprecher sagte, Tamimi sei im Rahmen einer Razzia verhaftet worden, "die darauf abzielte, Personen festzunehmen, die verdächtigt wurden, an terroristischen Aktivitäten und der Aufstachelung zum Hass beteiligt zu sein". Er zitierte einen angeblichen Instagram-Post, in dem Tamimi nach Angaben der Armee sowohl auf Arabisch als auch auf Hebräisch zur Gewalt gegen illegale israelische Siedler im Westjordanland aufrief.
Tamimis Mutter erklärte gegenüber AFP, dass der fragliche Beitrag von einer gefälschten Instagram-Seite geschrieben und gepostet wurde, die ihrer Tochter zugeschrieben wird, und nicht von Tamimi stammt. "Es gibt Dutzende von (Online-)Seiten in Aheds Namen mit ihrem Foto, mit denen sie nichts zu tun hat", sagte Tamimis Mutter gegenüber AFP.
Nach Tamimis Verhaftung brüstete sich der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, dessen Ministerium für die israelische Polizei zuständig ist, mit der Verhaftung und bezeichnete Tamimi als "Terroristin" und behauptete, sie habe "in den sozialen Medien Sympathie und Unterstützung für die Nazi-Menschen ausgedrückt". Null Toleranz gegenüber Terroristen und Unterstützern des Terrorismus! Just like that!"
Ben-Gvir und die Polizei haben eine Kampagne mit gezielten Verhaftungen, Schikanen und Aufwiegelung gegen Palästinenser in Israel und im besetzten Jerusalem wegen ihrer Aktivitäten in den sozialen Medien geführt. Die Verhaftung von Tamimi und die Behauptung, sie sei wegen ihrer Aktivitäten in den sozialen Medien verhaftet worden, könnte darauf hindeuten, dass die Kampagne, die Menschen wegen ihrer Aktivitäten in den sozialen Medien ins Visier nimmt, nun auch auf das besetzte Westjordanland ausgedehnt wird.
Unabhängig davon erklärte die israelische Polizei am Montagmorgen, sie habe einen 16-jährigen Bewohner des besetzten Ostjerusalemer Viertels al-Issawiya nach einem Messerangriff erschossen, bei dem zwei Polizisten verletzt wurden.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit dem 7. Oktober mindestens 144 Palästinenser durch israelisches Feuer getötet worden, darunter 43 Kinder. Laut OCHA machen die 144 Palästinenser, die im letzten Monat getötet wurden, "mehr als ein Drittel aller [383] palästinensischen Todesopfer im Westjordanland im Jahr 2023" aus.
In dem UN-Bericht heißt es weiter, dass fast 50 % der Todesopfer bei Konfrontationen im Anschluss an militärische Durchsuchungs- und Verhaftungsaktionen und 35 % im Zusammenhang mit Solidaritätsdemonstrationen für den Gazastreifen ums Leben gekommen sind.
Palästinensische Behörde offen für künftige Rolle in Gaza
Die Palästinensische Autonomiebehörde, die das von Israel besetzte und kontrollierte Westjordanland regiert, ist offen für eine zentrale Rolle bei den "nächsten Schritten im Gazastreifen", wie US-Außenminister Antony Blinken vorschlug.
Derzeit verfolgt die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland eine Politik der Sicherheitskoordinierung mit Israel, die die ausländische Besatzung ermöglicht und palästinensische Widerstandsgruppen unterdrückt. Die USA und Israel wollen wahrscheinlich, dass die Gruppe eine ähnliche Rolle im Gazastreifen spielt.
"Wir werden unsere Verantwortung im Rahmen einer umfassenden politischen Lösung, die das gesamte Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem und den Gazastreifen, einschließt, voll und ganz wahrnehmen", sagte Abbas laut der Nachrichtenagentur Wafa.
Am späten Sonntag erörterte das Zentralkomitee der Fatah, der Regierungspartei der Palästinensischen Autonomiebehörde, die jüngsten Entwicklungen der anhaltenden israelischen Bombardierung des Gazastreifens.
"Das Zentralkomitee bekräftigte die palästinensische Position und forderte die Beendigung der israelischen Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen, wo unser Volk einem barbarischen Vernichtungskrieg durch die Besatzungsarmee ausgesetzt ist, die darauf besteht, alle Tabus zu verletzen, indem sie Kinder, Frauen und ältere Menschen ins Visier nimmt und den Zugang zu humanitärer Hilfe für unser Volk im geliebten Gazastreifen verhindert", so die Fatah in einer Erklärung, berichtete Wafa laut Al Jazeera.
Sie forderten die internationale Gemeinschaft auf, "ihrer Verantwortung gerecht zu werden, um das palästinensische Blutbad im Gazastreifen zu stoppen und dieser Aggression Einhalt zu gebieten, die die gesamte Region zu zerstören droht". Quelle
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Die USA sagen, sie seien machtlos, den von ihnen direkt finanzierten und unterstützten Völkermord zu stoppen
Caitlin Johnstone - 5. 11. 2023 - Übersetzt mit DeepL
In einem bizarren neuen Artikel mit dem Titel "White House frustrated by Israel's onslaught but sees few options" (Weißes Haus frustriert über Israels Angriff, sieht aber nur wenige Optionen) berichtet die Washington Post, dass die Biden-Administration glaubt, dass Israel bei seinem Angriff auf Gaza zu weit gegangen ist und zu viele Zivilisten tötet, aber machtlos ist, etwas dagegen zu unternehmen.
Yasmeen Abutaleb von der Post schreibt unter Berufung auf anonyme US-Beamte Folgendes:
"Während Israels Bodeninvasion in Gaza eskaliert, befindet sich die Biden-Administration in einer prekären Lage: Beamte der Administration sagen, Israels Gegenangriff gegen die Hamas sei zu hart gewesen, habe zu viele zivile Opfer gefordert und es fehle ein kohärentes Endspiel, aber sie seien nicht in der Lage, einen signifikanten Einfluss auf Amerikas engsten Verbündeten im Nahen Osten auszuüben, um dessen Kurs zu ändern.
"Die Bemühungen der USA, Israel dazu zu bewegen, seinen Gegenangriff als Reaktion auf die Morde der Hamas vom 7. Oktober, bei denen mindestens 1.400 Israelis starben, zu reduzieren, sind gescheitert oder haben nicht zum Erfolg geführt. Die Biden-Administration drängte Israel von einer Bodeninvasion ab, forderte es privat auf, bei seinen Angriffen die Verhältnismäßigkeit zu beachten, sprach sich für eine höhere Priorität bei der Vermeidung des Todes von Zivilisten aus und rief zu einer humanitären Pause auf - nur dass israelische Beamte alle diese Vorschläge zurückwiesen oder ablehnten.
..
"In den letzten Tagen, so sagten sie, hat sich die Regierung mit einigen der israelischen Taktiken zutiefst unwohl gefühlt. Letzte Woche bombardierte Israel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das dicht bevölkerte Flüchtlingslager Jabalya, ein Angriff, bei dem nach israelischen Angaben ein Hamas-Führer, aber auch Dutzende von Zivilisten getötet wurden. Am Freitag schlug ein israelischer Luftangriff in der Nähe des Eingangs des Al Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt ein, ein Angriff, der nach Angaben des israelischen Militärs auf einen Krankenwagen abzielte, der "von einer Hamas-Terrorzelle benutzt wird". Und die israelischen Behörden haben vor kurzem Tausende von Palästinensern, die sich zum Arbeiten in Israel aufhielten, ausgewiesen und zurück nach Gaza geschickt, obwohl sie die Enklave weiterhin bombardieren."
All dieses hilflose Händeringen wird ein paar Absätze weiter im selben Artikel als lächerlicher Schwachsinn entlarvt:
"Washington ist Israels größter militärischer Unterstützer, und das Weiße Haus hat den Kongress wegen der Hamas-Angriffe um zusätzliche 14 Milliarden Dollar an Hilfe für Israel gebeten. Aber Beamte und Berater der Regierung sagen, dass die Hebel, die die Vereinigten Staaten theoretisch gegenüber Israel in der Hand haben, wie z.B. die Konditionierung der Militärhilfe von einer gezielteren Militäraktion, nicht in Frage kommen, zum Teil, weil sie in jeder Regierung politisch so unpopulär wären, und zum Teil, weil Biden selbst eine persönliche Bindung zu Israel hat, wie seine Berater sagen.
Die Biden-Administration hat also tatsächlich jede Menge Druckmittel in der Hand, um das völkermörderische Massaker in Gaza zu stoppen, sie will es nur nicht, weil es "politisch unpopulär" wäre und weil "Biden selbst eine persönliche Bindung zu Israel hat."
Der US-Präsident hat in der Tat eine persönliche Bindung zu Israel. Biden hat sich selbst stolz als Zionist bezeichnet und zu Protokoll gegeben, dass die Vereinigten Staaten ein Israel erfinden müssten, um ihre Interessen im Nahen Osten durchzusetzen, wenn es Israel nicht gäbe.
Zusammengefasst sagt uns dieser Artikel der Washington Post, dass Biden machtlos ist, das völkermörderische Massaker in Gaza zu stoppen, weil er die Leute, die den Völkermord begehen, wirklich mag und sie nicht daran hindern will.
Man hat uns schon viel Dummes eingeredet, seit dieser Ansturm im letzten Monat begann, aber die Vorstellung, dass die Regierung Biden machtlos ist, einen Völkermord zu stoppen, den sie direkt unterstützt und fördert, ist wohl die absolut dümmste.
Natürlich können die USA das verhindern. Natürlich können sie das. Die USA liefern derzeit fast täglich Waffen an Israel, sie investieren Milliarden von Dollar in Israel und bereiten weitere Milliarden vor, und sie unterstützen derzeit die israelischen Operationen im Gazastreifen mit Drohnen und Spezialeinheiten, während US-Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer kreuzen. All das kann leicht weggezogen werden, wenn Israel sich weigert, mit der Ermordung von Tausenden von Kindern in einer wahllosen Bombenkampagne aufzuhören, die Berichten zufolge nicht einmal der Hamas nennenswerten Schaden zufügt.
Was ist das? Sie wussten nicht, dass diese mörderische Bombardierungskampagne der Hamas keinen nennenswerten Schaden zufügt? Nun, dann sollten wir das aufklären.
Ein neuer Bericht der New York Times zitiert einen anonymen US-Militärbeamten, der sagt, dass Israel "nicht annähernd" in der Lage ist, die Hamas-Führung oder auch nur ihr mittleres Kommando zu zerstören.
"Ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter, der anonym bleiben wollte, um sensible Details zu besprechen, sagte, dass die bisherigen Operationen nicht annähernd die Führungsebene und die mittlere Führungsebene der Hamas zerstören konnten", berichtet die New York Times.
Diese Enthüllung ist verheerend für die israelische Darstellung dessen, was Israel tatsächlich in Gaza getan hat. Israel gab am Donnerstag an, seit dem 7. Oktober etwa 12.000 Ziele im Gazastreifen bombardiert zu haben, und diese Zahl dürfte inzwischen sogar noch höher sein, vor allem angesichts der beispiellosen Anzahl von Angriffen, die von Menschen vor Ort gemeldet wurden. Berichten zufolge gibt es insgesamt nur etwa 20-25.000 Hamas-Mitglieder, was bedeutet, dass sich die Zahl der Luftangriffe schnell der Gesamtzahl der Hamas-Mitglieder annähert, wobei diesem Bericht der New York Times zufolge der Hamas selbst kein nennenswerter Schaden zugefügt wurde.
Und das, obwohl uns gesagt wird, dass die Hamas häufig auf "menschliche Schutzschilde" zurückgreift und ihre Einheiten zum Schutz in Gruppen von Zivilisten versteckt. Wie ist es Israel gelungen, etwa zehntausend Palästinenser im Gazastreifen zu töten, ohne der Hamas wirklichen Schaden zuzufügen, wenn sich Hamas-Kämpfer unter all diesen Zivilisten verstecken? Man sollte meinen, dass sie bei all dem Massaker an der Zivilbevölkerung nach dem bloßen Gesetz des Durchschnitts einige wichtige Anführer hätten ausschalten müssen.
Vielleicht benutzt die Hamas wirklich hochrangige menschliche Schutzschilde, hinter denen sich nicht einmal Hamas-Kämpfer verstecken. Es sind alles 100 Prozent menschliche Schutzschilde mit null Prozent Kämpfern - die sicherste Art von menschlichen Schutzschilden, die es gibt!
Der Bericht der Washington Post über Bidens imaginäre Machtlosigkeit, dieses Massaker zu stoppen, ergibt etwas mehr Sinn, wenn man einen Artikel von NBC News betrachtet, der ein paar Tage zuvor erschienen ist und in dem berichtet wird, dass die Führung des Weißen Hauses besorgt ist über eine aufkommende "Erzählung", dass Biden das Töten in Gaza unterstützt.
NBC News berichtet das Folgende: "Biden und seine engsten Mitarbeiter haben in der vergangenen Woche die öffentliche Botschaft der Regierung dahingehend geändert, dass sie die Sorge um die palästinensische Zivilbevölkerung und die Bemühungen der USA um humanitäre Hilfe für sie betonen. Diese Änderung folgt auf die wachsende Kritik im In- und Ausland an Bidens Entscheidung, Israels militärische Antwort auf die Hamas schnell und entschieden zu unterstützen, während er anfangs weniger energisch über den Schutz der Palästinenser sprach.
Wenn es wirklich schief geht, wollen wir auf unsere früheren Erklärungen verweisen können", sagte ein hoher US-Beamter. Der Beamte sagte, die Regierung sei besonders besorgt darüber, dass sich ein Narrativ durchsetzen könnte, wonach Biden alle israelischen Militäraktionen unterstütze und von den USA bereitgestellte Waffen zur Tötung palästinensischer Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, eingesetzt worden seien. Das Verteidigungsministerium hat erklärt, dass die USA die Waffen, die sie Israel zur Verfügung stellen, in keiner Weise beschränken oder einschränken.
Es ist also wahrscheinlich, dass die anonymen US-Beamten, die mit der Washington Post darüber sprachen, wie "frustriert" das Weiße Haus über Israels ungezügelte Mordlust ist, Beamte des Weißen Hauses sind, die versuchen, das öffentliche Narrativ über Biden zu steuern. Sie versuchen, das Weiße Haus von Biden wie Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld waschen zu lassen, obwohl es genau dieses Massaker bis zum Äußersten unterstützt.
Ich habe es schon einmal gesagt und ich wiederhole es noch einmal: Die USA sind für den Mord an all diesen Zivilisten genauso schuldig wie Israel. Lassen Sie sich von den Erzählern des Imperiums nichts anderes einreden. Quelle |
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