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Gazas Flughafen, einst Symbol für die Staatlichkeit, ist jetzt Ödland
- Ahmad Kabariti - 4.01.2018 - Um 8 Uhr 50 stoppte ich ein Taxi in Gaza City und bat den Fahrer, zum Flughafen zu fahren. Der Fahrer starrte mich an: "Welchen Flughafen? Meinen Sie den Kairoer?" Ich antwortete: "Zum Gaza Airport. Fahren Sie bitte nach Rafah." Muhsin al-Balawi, der 23-j. Fahrer mag zu Recht sehr erstaunt über meinen Wunsch gewesen sein. Er hatte noch nie einen Fluggast. Er ist drei Jahre vor der Eröffnung des Flughafens 1998 geboren.

Nach 40 Minuten Fahrt auf der Salah al-Din Strasse, der Hauptverkehrsstrasse im Gazastreifen, erreichten wir das Ende der Asphaltstraße. Ein par hundert Meter weiter stand der Abflugterminal, der von Hügeln von Haushaltsmüll umgeben war.

Alles auf diesen etwa 2,8 Quadratkilometern Halbwüste war ohne Leben. Der Gestank eines gerissenen Esels erfüllte die Luft. Ich wußte, dass ich diesen Ort nie nach Dunkelheit besuchen würde.

Dieser aride Bereich war einmal der erste Flughafen für Palästinenser in Gaza, ein Schritt in Richtung des Traums von einem unabhängigen Staat. 2000, während der zweiten Intifada bombardierte Istrael den Kontrolltower, dann die Rollbahn, und schließlich die eleganten marrokanisch-inspirierten Terminals. 2001 ebneten die Bulldozer der israelischen Armee ein, was noch übrig geblieben war.

Nur wenige Menschen wagen sich in dieses Gebiet, dessen Landschaft voll von dutzenden großen Bombenkratern ist. Vielleicht ein oder zwei Leute jede Woche, die das Feld auf der Suche nach etwas Brauchbarem durchwühlen. Hierher kommt man nervös wegen der Nähe israelischer Militärbasen, die jederzeit bereit sind, bei jedem Verdacht auf eine Bewegung in der Umgebung der Flughafenruinen zu schiessen.

In der Nähe einer umgestürzten Betonsäule sammelte der 29-j. Abdullah al-Qarra rostige Eisenstäbe aus den Ruinen der Ankunftshalle, um sie auf dem lokalen Schrottmarkt zu verlaufen. "Obwohl ich damals erst 11 Jahr alt war, spürte ich während der Eröffnungszeremonie des Flughafens, dass sich etwas Monumentales ereignete, und als ich nach seiner Zerstörung wieder hierher kam, weinte ich richtig" sagte Abdullah.

Abdullah, der einmal mit seinem Vater von diesem Flughafen nach Riad flog, als er 14 war, erinnert sich an ihren drei-stündigen Flug. "Wenn ich heute Glück habe, dauert der gleiche Flug einen ganzen Tag wegen der Routineprozeduren auf der ägyptischen Seite von Rafah und der Fahrt zum Kairoer Flughafen, aber auch das ist nur möglich, wenn der Grenzübergang offen ist."

2017 war der Grenzübergang von Rafah insgesamt an 20 Tagen geöffnet. Die israelische Blockade geht in voller Kooperation mit Ägypten in ihr 11 Jahr.

Der Grenzübergang von Rafah ist Gazas einziges Tor zur Welt und wurde vor neun Monaten geschlossen. Er war zwischendurch wieder geöffnet worden, nachdem Kairo seit dem Sommer 2013 eine Reisesperre verhängt hatte.

Abdullah, der in Kairo Management studiert und letztes Jahr die Prüfungen nicht bestanden hatte, sagt, die ägyptischen Behörden würden Reisenden aus Gaza eine Menge Beschränkungen auferlegen. "Reisende aus Gaza müssen für mehrere Stunden an Militärcheckpoints im Sinai halten, bevor es dann zu unzähligen weiteren Checkpoints auf der fast 450 km langen Fahrt nach Kairo weitergeht."

"Einmal beschlagnahmte ägyptische Militärs am Checkpoint Raysa mein Samsung Handy und 200 US-Dollar und sagten: 'Du Hurensohn, gib mir das', sagte Abdullah. Raysa ist ein Militärcheckpoint in el Arish im nördlichen Sinai und Reisenden aus Gaza bekannt, die oft von den langen Autoschlangen wegen der langsamen Gepäckkontrolle durch die ägyptische Armee berichten. 
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Mehrere führende arabische Staaten wollen sich um die internationale Anerkennung von Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates bemühen.
Das hat der jordanische Außenminister Aiman Safadi am Samstag in Amman bei einer Pressekonferenz mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit angekündigt. >>>


 


 

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Der Nahostkonflikt in der Ära Trump - Ob eine Aussöhnung gelingen kann, liegt auch in der Verantwortung von Israels Alliierten in den USA und Europa - Tsafrir Cohen - Mit seiner jüngst erfolgten Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels nährt US-Präsident Trump wachsende Zweifel an der Realisierbarkeit der Zweistaatenlösung. Diese international bevorzugte Option, den israelisch-palästinensischen Konflikt dauerhaft zu regeln, umfasst den Rückzug Israels zu seinen international anerkannten Grenzen bei geringem und vereinbartem Gebietstausch, für beide Seiten akzeptable Sicherheitsarrangements und Regelung der palästinensischen Flüchtlingsfrage sowie Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten.

Die Realität vor Ort spricht indes eine klare Sprache. In den 1967 besetzten Palästinensergebieten etablierte sich allen Friedensgesprächen zum Trotz ein Projekt der permanenten israelischen Herrschaft. In jenen 60 Prozent der Westbank, die Israel direkt unterstellt sind, und im von Israel annektierten Ostjerusalem wurden über eine halbe Million israelische Staatsbürger völkerrechtswidrig angesiedelt, während die dort lebenden Palästinenser in dicht bevölkerte Enklaven verdrängt werden. Diese werden von Palästinensern zwar verwaltet, doch das Eigenständigkeit simulierende Gebaren der im bitterarmen Gazastreifen herrschenden Hamas oder der Präsidententitel von Mahmud Abbas, der der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vorsteht, die die Westbank-Enklaven verwaltet, sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Enklaven in allen wesentlichen Aspekten von Israel abhängen.
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Israelkritiker sollen mundtot gemacht werden
– Im Gespräch mit Annette Groth - Julius Jamal - Kritik an Israel ist in Deutschland ein schwieriges Thema, schnell werden Veranstaltungen abgesagt und Kritiker als Antisemiten dargestellt. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Annette Groth hat eine Broschüre zu der Stimmungsmache gegen Friedensaktivisten geschrieben. Wir haben mit ihr über die Bedrohung der Meinungsfreiheit im Kontext der Israelkritik gesprochen.

Die Freiheitsliebe: Du hast vor kurzem zusammen mit Günter Rath die Broschüre „Meinungsfreiheit bedroht – Die Gefährdung der Meinungsfreiheit durch die sogenannten Freunde Israels“ veröffentlicht. Wo siehst du denn die Meinungsfreiheit bedroht, was hast du persönlich erlebt?

Annette Groth: Persönlich habe ich das erlebt, als man versucht hat, mich oder die Veranstalter, die mich einluden, einzuschüchtern. Zunehmend werden Menschenrechtsveranstaltungen, die Israel oder Palästina zum Thema haben, nach Ausübung von öffentlichem Druck abgesagt oder verboten bzw. können nur per Gerichtsentscheid durchgeführt werden, wie z.B. die KOPI Tagung im Juni im Ökohaus in Frankfurt.

Die Einschränkungen und Verbote haben inzwischen solche Ausmaße angenommen, dass ich ernsthaft unser im Grundgesetz verankertes Recht auf Meinungsfreiheit gefährdet sehe. Ich habe die Broschüre auch deshalb veröffentlicht, weil diese Auftritts- und Redeverbote Israel-kritischer ReferentInnen oftmals nicht in den überregionalen Medien thematisiert werden. Eine Freundin, die Korrektur gelesen hat, war entsetzt, als sie die zahlreichen Behinderungen, Drohungen und Auftrittsverbote gesehen hat. Ich bin der Meinung, dass diese Einschüchterungen weit über das Nahost-Thema hinausgehen und darauf abzielen, kritische Diskurse aus den Mainstream-Medien zu verbannen. Vielleicht können wir demnächst auch keine Veranstaltungen zu den Polizeiausschreitungen des G20 Gipfels in Hamburg oder zu rassistischer Gewalt gegen Geflüchtete abhalten. Darum müssen wir uns mit aller Vehemenz gegen Redeverbote und Einschränkungen der Meinungsfreiheit zur Wehr setzen. An dieser Stelle möchte ich an den ausgezeichneten Appell „Empört Euch“ von Stephane Hessel erinnern, der 2011 bei Ullstein erschienen ist. Dieser Aufruf ist von erschreckender Aktualität und verdient nach wie vor große Aufmerksamkeit.

Die Freiheitsliebe: Du weist in der Broschüre auch daraufhin, dass es immer schwieriger wird, Solidaritätsarbeit mit Palästina durchzuführen. Ist das nur im politischen Bereich der Fall oder auch in anderen?

Annette Groth: Es zieht sich durch alle Bereiche. Nehmen wir als Beispiel den Evangelischen Kirchentag. Es ist leider nicht möglich, innerhalb des offiziellen Kirchentagsprogramms einen Palästina-Tag durchzuführen, das ist den Veranstaltern anscheinend zu heikel, warum auch immer. So müssen die Organisatoren des Palästina-Tags immer einen Veranstaltungsort außerhalb des Kirchentages suchen. Beim letzten Kirchentag in Berlin im Mai 2017 hatten die Organisatoren ein Jahr im voraus die Katholische Akademie gebucht, einen Monat vor der Veranstaltung wurde der Vertrag durch die Akademie gekündigt. Der Versuch, den Vertragsbruch auf dem Klageweg juristisch aufzuheben, ist leider gescheitert. Glücklicherweise hat eine Kirchengemeinde in Marzahn ihre Räume für den Palästina-Tag zur Verfügung gestellt, so dass diese wichtige Veranstaltung mit Gideon Levy und anderen namhaften Nahost-Experten zustande kam.

Skandalös war auch die kurzfristige Absage einer langgeplanten Konferenz „Nahostpolitik im Spannungsdreieck – Israelisch-palästinensische Friedensgruppen als Lernorte für deutsche Politik?“ in der Evangelischen Akademie Tutzing, die die Akademie zusammen mit der Petra-Kelly-Stiftung und der Münchner Evangelischen Stadtakademie durchführen wollte. Ein gutes Jahr haben die Organisatoren diese Tagung mit hochrangigen VertreterInnen aus Israel (u.a. Moshe Zimmermann, Lizzie Doron) und Palästina, sowie aus Deutschland vorbereitet, und dann kam urplötzlich die Absage. Offizieller Grund dafür war, dass es „nicht gelungen sei, alle für die Veranstaltungen maßgeblichen Gesprächspartner zu gewinnen“. Dies war eine Ohrfeige für die Organisatoren  >>>



 


 


Philosemitismus: Die andere Seite der Antisemitismus-Medaille
- Abi Melzer - Viele werfen mir vor, ich würde den Antisemitismus verharmlosen. Ich frage mich ernsthaft, was es da zu verharmlosen gibt. Was ist denn eine im Grunde harmlose Demonstration von meist arabischen Demonstranten, die anti-israelische Parolen skandieren im Vergleich zu den judenfeindlichen Gemetzeln im Mittelalter oder zu den Pogromen in Osteuropa zu Beginn der Neuzeit? Wie müssen sich Juden in Frankreich während des Dreyfus-Prozesses gefühlt haben, und welche Angst hatten Juden in Deutschland, als die Nazis ihre judenfeindlichen Parolen skandierten? Davon sind wir doch heute meilenweit entfernt, auch wenn unverantwortliche jüdische Zentralratsvorsitzende und fanatische jüdische Publizisten ein Bild an die Wand malen, als ob der nächste Holocaust vor der Tür steht. Sie sind es, die bei jüdischen Bürgern Furcht und Angst säen. Haben sie wirklich nicht bemerkt, dass die Welt sich geändert hat? Ich habe in meinem ganzen Leben seit ich 1945 geboren wurde, nicht ein Bruchteil der Angst gehabt wie mein Vater in den zwanziger Jahren in Berlin.

Deutschland von heute ist nicht zu vergleichen mit Deutschland der 1920er Jahre wie auch ganz Europa von heute ein vollkommen anderes Europa ist. Zwar ist in der Politik alles möglich, auch das Unmögliche, aber so liberal und vermischt wie Europa und Deutschland heute sind, kann man sich nicht vorstellen, dass der Nationalismus wieder erwacht und gefährlich wird, und schon gar nicht für die Juden. Die Juden stehen auch nicht im Mittelpunkt der Debatten, obwohl sie immer wieder versuchen, an die Spitze zu drängen und so zu tun, als ob es in der Welt nur ein Problem gibt, nämlich den Antisemitismus.

Wir sind heute umgeben von unzähligen innenpolitischen und außenpolitischen Problemen, für die es keine oder sehr schwierige Lösungen gibt. Da ist der Nahost-Konflikt nicht der einzige, wenn auch vielleicht der Gefährlichste.
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Heldin des Widerstands - Eine palästinensische Teenagerin ist ein Ikone des Kampfs gegen die israelische Besatzung - Gerrit Hoekman - Ahed Al-Tamimi ist ein arabischer Internetstar. Millionen Nutzer schauen sich auf Youtube ihre Videos an. Die Palästinenserin ist populär, weil sie israelische Soldaten anbrüllt, schubst und tritt. Am 19. Dezember war sie zum letzten Mal im Einsatz. Sie zeigte einem Soldaten die Faust, beleidigte ihn und verpasste ihm eine Ohrfeige. Die Soldaten reagierten nicht, aber am nächsten Tag wurde Ahed verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Am Montag veröffentlichte die israelische Staatsanwaltschaft die Anklageschrift. Der 16jährigen werden ganze zwölf Vergehen vorgeworfen, die teilweise bereits länger zurückliegen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an Dienstag berichtete. So soll die junge Frau mehrfach Steine auf Soldaten geworfen und Gefangene befreit haben. Ihr droht jahrelange Haft.

Die arabischen Medien berichten ausführlich über den Fall. Kinder, die sich gegen die Besatzungstruppen wehren, machen Quote, weil das die erwachsenen Zuschauer besonders rührt. Seit ihrer Verhaftung ist Ahed nun erst recht eine Volksheldin. »Palästinensische Teenager sehen die Fotos und denken: Ich will so sein wie sie«, schrieb der bekannte Friedensaktivist Uri Avnery am Dienstag in einem Kommentar für die israelische Tageszeitung Haaretz. »Jeanne d’Arc« nennt er sie.

Ahed ist inzwischen ein Profi. Schon als Elfjährige ging sie unerschrocken auf Soldaten los. Von einem kleinen Mädchen angegriffen zu werden, bereitete den Israelis sichtbar Kopfschmerzen. Auf den Videos ist die Überraschung in ihren verdutzten Gesichtern zu sehen. Manche grinsen verlegen. Ein Ziel ist damit schon erreicht: Die Besatzungsarmee wird vorgeführt.
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Was geschah als eine jüdische Siedlerin einen Soldaten ohrfeigte - Noa Osterreicher - Diese Ohrfeige schaffte es nicht in die Abendnachrichten. Diese Ohrfeige, die auf der Wange eines Nahal-Soldaten in Hebron landete, führte auch nicht zu einer Anklage.

Die Angreiferin, die einen Soldaten schlug, der versuchte, sie daran zu hindern, Steine zu werfen, wurde zur Befragung festgenommen, aber noch am selben Tag gegen Kaution wieder freigelassen und durfte nach Hause gehen.
Zuvor war sie bereits fünf mal verurteilt worden – für das Werfen von Steinen, für Angriffe auf Polizisten und für andere Ordnungwidrigkeiten, doch sie musste kein einziges mal ins Gefängnis. In einem Fall wurde sie verurteilt und auf Bewährung freigelassen, in den anderen Fällen zu einem Monat Sozialdienst verurteilt und zu einer symbolischen Geldstrafe als Entschädigung für die Opfer.

Die Beschuldigte missachtete systematisch die Vorladungen zu Vernehmungen oder Gerichtsverfahren, aber es kamen dennoch keine Soldaten, um sie mitten in der Nacht aus dem Bett zu zerren, und es wurden auch keine ihrer Verwandten verhaftet. Abgesehen von einem kurzen Bericht von Chaim Levinson über den Vorfall, am 2. Juli 2010, gab es kaum Folgen für die Ohrfeige und die Kratzer, die Yifat Alkobi dem Soldaten zufügte, der sie beim Steinewerfen auf Palästinenser erwischt hatte.

Der Sprecher der Einheit der israelischen Streitkräfte sagte damals, dass die Armee „jeden Vorfall von Gewalt gegen die Sicherheitskräfte sehr ernst nehme“, dennoch lebte die Angreiferin weiterhin friedlich zu Hause. Der Bildungsminister verlangte nicht, dass sie ins Gefängnis käme, die sozialen Medien explodierten nicht mit Aufforderungen zu Vergewaltigung und Mord und der Kolumnist Ben Caspit empfahl nicht, dass sie „in einem dunklen Raum ohne Kameras“ bestraft werden solle.

Wie Ahed Tamimi ist auch Alkobi den Militär- und Polizeikräften, die um ihren Wohnort herum stationiert sind, seit Jahren bekannt, und beide werden für Nervensägen gehalten und sogar als gefährlich betrachtet. Der Hauptunterschied zwischen ihnen besteht darin, dass Tamimi einen Soldaten angegriffen hat, der von einer feindlichen Regierung geschickt wurde, die ihre Existenz nicht anerkennt, ihr Land stiehlt und ihre Verwandten tötet und verwundet, während Alkobi, eine Serienverbrecherin, einen Soldaten ihres eigenen Volkes und ihrer Religion angegriffen hat, der von ihrer Nation geschickt wurde, um sie zu beschützen, eine Nation, in der sie eine Bürgerin mit besonderen Privilegien ist. (pdf)  >>>
 

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Warum ich wütend bin. - Uri Avnery, 6. Januar 2018 - ICH BIN wütend über die Misrachi-Elite. Tatsächlich sehr zornig. Misrach ist das hebräische Wort für Osten. Östliche Juden sind jene. die viele Jahrhunderte in der islamischen Welt lebten. Westliche Juden sind jene, die im christlichen Europa lebten

Die Wörter als solche sind natürlich falsche Bezeichnungen. Die russischen Juden sind „Westliche“, die Marokkanischen sind „Östliche“. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass Russland weit östlich von Marokko liegt. Es würde genauer sein, sie „Nördliche“ und „Südliche“ zu nennen. Nun ist es zu spät.

Die Westlichen werden gewöhnlich „Aschkenazim“ genannt nach dem alten hebräischen Ausdruck für Deutschland. Die Östlichen wurden gewöhnlich „Sephardim“ genannt nach dem alten hebräischen Ausdruck für Spanien. Aber nur ein kleiner Teil der Östlichen ist tatsächlich aus der blühenden jüdischen Gemeinde im mittelalterlichen Spanien gekommen.

IM HEUTIGEN Israel wird der Widerspruch zwischen diesen beiden Gemeinden von Jahr zu Jahr stärker mit großen politischen und sozialen Auswirkungen. Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass dies jetzt das entscheidende Phänomen der derzeitigen israelischen Gesellschaft ist. (...)

Bevor ich fortfahre, erlaube man mir (noch einmal, fürchte ich) meinen persönlichen Teil davon festzuhalten.

Heute, viele Jahre später, hat eine neue Generation das Problem übernommen … Der interne Konflikt beherrscht viele Aspekte unseres Lebens, Die Misrachim machen etwa die Hälfte der jüdischen Bevölkerung von Israel aus, die Aschkenasim sind die andere Hälfte. Die Teilung hat viele Erscheinungsformen, aber man spricht nicht offen über sie.

Zum Beispiel: die große Mehrheit der Likud-Wähler sind Misrachim, obwohl die Parteiführung vor allem Aschkenasim sind. Die Opposition – die Labor-Partei besteht fast vollkommen aus Aschkenasim, obwohl sie gerade einen Misrachim-als Führer wählten, in der vergeblichen Hoffnung, dass dies ihnen helfen wird, den tiefsitzenden Hass der Misrachim zu überwinden.

MEINE OPPOSITION gegenüber der Behandlung der Misrachim war hauptsächlich eine moralische. Dies kam vom Wunsch nach Gerechtigkeit. Es hing auch von meinem Traum ab, dass wir alle, Aschkenasim und Misrachim schließlich in eine allgemeine hebräische Nation eintauchen. Doch muss ich bekennen, dass ich auch noch ein anderes Motiv habe.

Ich habe immer geglaubt - wie ich auch jetzt glaube, dass es für Israel keine Zukunft als fremde Insel im orientalischen Meer gibt. Meine Hoffnungen gehen viel weiter als bis zum Frieden. Ich hoffe, dass Israel ein integraler Teil der „semitischen Region“ wird (ein Ausdruck, den ich vor langer Zeit erfand). >>>

 

 

 

 


Ultraorthodoxe in Israel - Der verklebte Blick
- Mit befremdlichem Verhalten versuchen Anhänger der Charedim in Israel die Liberalisierung in den eigenen Reihen aufzuhalten. - Lissy Kaufmann - Gerade, als die Zuschauerinnen unterhalb der Bühne zu tanzen beginnen, schnappt sich Musiker Yonatan Razel schwarzes Klebeband und drückt es sich über die Augen. Dann spielt er blind weiter auf dem Keyboard und singt. Die Menschen im Publikum singen mit, klatschen. Die bunten Lichter wippen im Takt – genauso wie die Frauen vor der Bühne. Die aber will der Musiker bei seinem Konzert in Jerusalem auf gar keinen Fall sehen. Denn Yonatan Razel ist einer der Charedim, also der Gottesfürchtigen, ein Mann mit Kippa und Bart, der die 613 strengen jüdischen Gesetze einhält, die Mitzwot, der also am Shabbat nicht arbeitet oder elektrische Geräte bedient, der koscher isst und der es vermeidet, fremde Frauen anzublicken – erst recht, wenn diese tanzen.

Das kurze Video des Auftritts machte in den sozialen Netzwerken die Runde, israelische Medien berichteten darüber – denn wieder einmal, so schien es, waren die Ultraorthodoxen auf der Extremismus-Leiter eine Stufe weiter nach oben geklettert. Die Säkularen schüttelten den Kopf. Ihnen können im Sommer die Jeanshosen nicht kurz genug sein, am Strand flirten sie hemmungslos. Für so viel Züchtigkeit haben sie kein Verständnis.

Frauenbilder auf Geldscheinen übermalt
- Doch immer wieder machen die Charedim damit auf sich aufmerksam. So tauchten vor wenigen Wochen Geldscheine auf, die mit schwarzen Stiften übermalt wurden. Und das, obwohl die Scheine gerade erst in Umlauf gebracht wurden. Auch hier waren die Gottesfürchtigen am Werk: Die neuen 20- und 100-Schekel-Scheine zeigen Abbilder der beiden Schriftstellerinnen Leah Goldberg und Rachel Blustein. Für die Streng-Religiösen ein Skandal: Unzüchtig wäre es, die beiden Frauen beim Bezahlen anblicken zu müssen.

Das Fatale: Lediglich eine kleine radikale Gruppe unter den Charedim sorgt für >>>
 



 

 

 

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Die aktuelle INAMO


»Antisemitismus-Diskurse«


Heft Nr. 92
Jahrgang 23, Winter 2017, 70 Seiten
Dezember 2017
 


Inhalt
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Kurznachrichten  + BERICHTE
 

Mehrere führende arabische Staaten wollen sich um die internationale Anerkennung von Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates bemühen. . >>>

 

US-Außenamts-Vertreter dementiert Einfrieren von Palästinenserhilfen >>>

 

Ahed Tamimi's lawyer- Her case is making people see the occupation again >>>

 

Israeli-US Campaign against UNRWA Condemned by Foreign Ministry >>>

 

Israel to Seize Equipment Used on Worksites without Permits >>>

 

6. 1. 2018

 

Israels Parlament stimmt Todesstrafe für Palästinenser zu
 Das israelische Parlament hat am Mittwoch einen Gesetzesentwurf über die Verhängung der Todesstrafe für Palästinenser, die anti-zionistische 'Märtyrer-Operationen' durchführen, mit knapper Mehrheit verabschiedet. 52 Abgeordnete votierten am Mittwoch für den von der Partei "Jisra'el Beitenu" unter Leitung des israelischen Kriegsministers Avigdor Lieberman vorgelegten Gesetzentwurf, 49 Abgeordnete stimmten dagegen. Um Gesetz zu werden, muss der Entwurf noch drei weitere Lesungen im Parlament passieren.
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Israel will Todesstrafe für Palästinenser einführen >>>

 


??? Israel-Hass wird zum Thema im Bundestag ???
Vor dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar wollen CDU und CSU einen Antrag zur Bekämpfung von Antisemitismus in den Bundestag einbringen. "Wer jüdisches Leben in Deutschland ablehnt oder das Existenzrecht Israels infrage stellt, kann keinen Platz in unserem Land haben"
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A foreign leader — Netanyahu — set Trump’s agenda in Middle East, Michael Wolff book says >>>
 

Attacks on Palestinians Increase after Trumps' Decision on Jerusalem  >>>

 

Israel's new death penalty bill 'targets Palestinians' >>>

 

'They came to kill': Palestinian village grieves for 16-year-old Musaab al-Tamimi  >>>

 

Israel Step Closer to Making Jerusalem Jewish-Only City >>>

 

Gaza’s airport, once a symbol of statehood, is now a wasteland >>>

 

Israel prevents Omar Barghouti from accompanying his mother to Jordan for critical surgery >>>

 

Exiled Fatah leader Dahlan planning political comeback >>>

 

Majority of Jewish Israelis back Trump’s Jerusalem declaration  >>>

 

The EU response to Israel’s ‘death penalty for Palestinians’ bill is painfully weak  >>>

 

Lieberman calls meeting on settlement expansion >>>

 

US Halts $125 Million in Funding for Palestinian Refugees - Report >>>

 

Defiant symbol of Palestine >>>

 

Israel approves construction of over 2,200 new settler units in occupied West Bank >>>

 


Terreur israélienne dans toute la Palestine
Nouveaux bombardements sur Gaza, interruption des funérailles de Firas près de Ramallah et invasion du camp de réfugiés de Deishé à Bethléem, tirs à balles réelles, blessés dans un état critique : les ordres sont donnés à l’armée d’occupation pour un maximum de terreur dans toute la Palestine, y compris en l’absence de tout événement. 
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Libérez Ahed : Plus de 600 manifestants en colère jeudi soir à Paris (Photos) >>>

 

Israeli Settler Bus Pelted with Molotov Cocktails near Hebron >>>

 

Israel Plans Massive Expansion of West Bank Colonial Settlements- 3,829 New Units >>>
 

Ahed Tamimi's lawyer- Her case is making people see the occupation again >>>


5. 1. 2018

 

Israel’s prosecution of Ahed Tamimi is blaming the victim   >>>

 

Israeli prosecutors try to make Ahed Tamimi a terrorist >>>

 

Israel step closer to making Jerusalem Jewish-only city  >>>

 

Shin Bet: Lose your job if your kid thows stones >>>

 


We have taken Jerusalem off the table’ — Trump bullies Palestinians
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Firas, 17 ans, assassiné d’une balle dans la nuque par l’armée israélienne  >>>

 

Jüdische Hochzeit in der al-Aqsa-Moschee!s
Und wenn wir über Ahed Tamimi sprechen, werden wir über "Provokation" sprechen. Am Mittwoch feierten israelische Siedler das Ritual einer jüdischen Hochzeit in der al-Aqsa-Moschee in Ost-Jerusalem.

Unter dem Schutz der israelischen Polizei haben sich Siedler an diesem muslimischen heiligen Ort in dieser Provokation engagiert, deren Zugang für die Palästinenser immer schwieriger wird.

Dies sind keine bloßen Besuche auf der Esplanade der Moscheen mehr, sondern der eklatante Bruch des Abkommens zwischen Jordanien und Israel seit 1967, das jede nicht-muslimische Feier oder jedes Ritual in al-Aqsa verbietet.
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PCHR Weekly Report On Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory (28 December 2017 – 03 January 2018) >>>

 

First Reading of Death Penalty Bill for Palestinian Prisoners Approved >>>

 

PJS Report- 909 Violations Against Palestinian Journalists in 2017 >>>

 

Israeli Soldiers Use Excessive Force Against Funeral Of Slain Teen, Seriously Injure One Palestinian >>>

 

4. 1. 2018

 

Deal mit Tücken - Immer wieder werden Gerüchte über die Ansiedlung von Palästinensern im Nordsinai angeheizt  >>>

 

Israel stimmt Todesstrafe für Terroristen zu >>>

 

In der Jerusalem-Frage zeigt die Fassade der EU Risse - Europa möchte im Nahen Osten mit einer Stimme sprechen – doch Länder wie Tschechien oder Rumänien unterlaufen das. >>>

 

Ahed Tamimi has polarized western opinion -- but stirred some liberals to solidarity >>>

 

Who is responsible for annexing the West Bank to Israel?  >>>

 

The trauma of being Palestinian >>>

 

Rights group warns of medicine shortage in Gaza hospitals >>>

 

Israeli Chief of Staff hints at full-scale war against Syria >>>

 

3. 1. 2018

 

Nahost-Konflikt: Trump droht mit Stopp der Hilfen für Palästinenser   >>>

Palästinenser zu Trump "Werden uns nicht erpressen lassen" >>>

«Nichts als Lügen und Betrug»: Trump will Palästina und Pakistan den Geldhahn zudrehen >>>

 

Israels Parlament billigte umstrittenes Gesetz zum Status Jerusalems >>>

 

PLO-Exekutivmitglied Dr. Hanan Ashrawi „Entscheidung der Likud-Partei, weite Teile der besetzten Westbank zu annektieren, zerstört Chancen auf Frieden“ >>>

 

Israeli Army Fires Missiles Into Southern Gaza >>>

 

Israeli Soldiers Assault And Abduct A Palestinian Teen Near Hebron >>>

 

The 'NY Times' puts apartheid on page one >>>

 

Breaking the Silence › Testimony - “No problem, beat them up – but do it behind some wall." >>>

 

Israeli settlers set up tents on Palestinian land in Nablus area >>>

 

2. 1. 2017

 

Papst Franziskus warnt zum Jahreswechsel mit diesem Foto vor einer Katastrophe >>>

 

Netanyahu’s Party Leadership Votes Unanimously to Annex West Bank >>>

 

Court Hearing of Palestinian poet postponed until January >>>

 

Army Hands A Demolition Order Targeting Home Of A Detainee Near Jenin >>>

 

Israeli Soldiers Bulldoze Palestinian Lands In Southern Gaza >>>

 

Israeli Soldiers Abduct 26 Palestinians In The West Bank >>>

 

Army Refuses Court-Ordered Bail, Decides To Hold Nour Tamimi For Additional 100 Days >>>

 

Imagining Palestine's children as our own >>>

 

1. 1. 2018

 

Israels Regierungspartei stimmt für Annexion des Westjordanlands

Weite Teile des besetzten Gebietes sollen nach Vorstellung der israelischen Regierungspartei Likud annektiert werden. Die richtungsweisende Entscheidung setzt Ministerpräsident Netanjahu unter Druck. >>>

 

Jerusalem-Entscheidung: Palästinenser rufen ihren US-Gesandten zurück >>>

 

WATCH (mit Video): Israeli troops train assault rifles on medics and journalists >>>

 

NBA entschuldigt sich bei Israel
Die amerikanische Basketball-Profiliga NBA hat sich bei Israel entschuldigt und einen umstrittenen Eintrag auf ihrer Webseite geändert. In einer Online-Umfrage zu den beliebtesten Spielern hieß es Medienberichten zufolge bei der Länderkennung "Palästina - besetztes Gebiet".   >>>

 

Government creates joint program for rapid BDS response
Israeli government joins hands with Diaspora Jewry to combat delegitimization of Israel in the world; Strategic Affairs Minister Erdan promotes decision to create 'PR commando unit'—similar to 'Birthright Israel' project—enabling to provide rapid response to anti-Israeli attacks; 'Imagine Lorde was hit with a viral campaign the same day she announced her show's cancelation,' says source close to program. >>>

 

The Israeli government is paying for anti-BDS journalism  >>>


 


 

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