Auswirkung und Chance des
BDS-Einreiseverbots Israels
-
11.01.2018 -
Nada
Elia -
Als Israel seine Liste von 20 pro-BDS-Gruppen
weltweit veröffentlichte, deren Mitgliedern die
Einreise in das Land verboten werden sollte, war
die Reaktion eine, die ich ehrlich gesagt
vorhergesehen hatte. Ich werde mich darauf als
kleiner "Angeberaktivist" in der
selbstzufriedenen "wir müsssen etwas Richtiges
tun"-Haltung beziehen. Yusef Munayyer von der
US-Kampagne für palästinensische Rechte (USCPR),
eine der ausgesperrten Organisationen, beschrieb
es als ein "Ehrenzeichen". Es ist wirklich
eines.
Wenn diese Liste
auch in manchen Kreisen als folgenschwer
angesehen wird, glaube ich, dass sie wenig oder
keine Auswirkungen auf die ausgesperrten Gruppen
haben wird. Und das, weil die meisten Aktivisten
für Gerechtigkeit in Palästina schon seit langen
wissen, dass die Einreise in den 'Bauch des
Ungeheuers' keineswegs selbstverständlich ist.
Es gibt zahlreiche Geschichten, die diese Liste
Jahre vorausdatiert haben, von Menschen, die am
Flughafen Ben Gurion zurückgewiesen wurden,
denen die Einreise verweigert wurde, und die
sogar Jahre lang nicht mehr einreisen dürfen.
Wenn überhaupt etwas, so macht die Liste die
Tatsache offiziell, dass Israel an allen
Besuchern einen Lackmustest vornimmt: wenn du
dafür bekannt bist, dass du die
palästinensischen Rechte unterstützt und in der
Solidarität mit Palästinensern tätig bist, bist
du nicht willkommen. Die peniblen
Vorsichtsmaßnahmen von Aktivisten vor dem Flug
nach Israel – Namen auf Facebook ändern,
Kontakte auf dem Handy löschen, Konten auf
bestimmten sozialen Medien löschen, nicht den
Laptop mitnehmen – sind alle Beweis dafür, dass
das Einreiseverbot schon seit vielen Jahren in
Kraft ist, und dass es Aktivisten bewußt ist.
Trotz aller
Aufmerksamkeit, die diese Facette der Liste
erhielt, wird auch Juden die Einreise nicht zum
ersten Mal verweigert. Rabbinerin Alisa Wise zum
Beispiel, die stellvertretende Direktorin von
Jewish Voice for Peace, wurde im Juli 2017 daran
gehindert ein Flugzeug nach Israel zu besteigen,
gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern einer
interreligiösen Delegation. Adam Shapiro, der
mit Huwaida Arraf die International Solidarity
Movement gegründet hat, wurde 2009 für zehn
Jahre die Einreise nach Israel untersagt. Viele
andere haben es einfach nie versucht, weil sie
wissen, dass ihnen die Einreise wegen ihres
Aktivismus verwehrt würde, auch wenn sie Juden
sind.
Dazu kommt dass,
sobald die Liste öffentlich gemacht wurde,
mehrere Mitglieder der jetzt offiziell
ausgesperrten Gruppen ihren Willen äußerten,
organisiert zu bleiben und erklärten, sie wären
nicht eingeschüchtert worden.
"Unser Engagement
für die Rechte der Palästinenser und unsere
Forderung Israel für die Verweigerung dieser
Rechte zur Verantwortung zu ziehen, bleibt
unerschütterlich", erklärte Munayyer von USCPR.
"In einer Zeit, in
der die israelische Regierung sich darauf
verlegt hat den Siedlungsbau auszuweiten,
Jerusalem neu zu definieren und Teile der
Westbank zu annektieren, ist die Unterstützung
des gewaltlosen Aktivismus, der Freiheit,
Gleichheit und Gerechtigkeit anstrebt, sehr
wichtig. Daher werden wir, solange diese und
andere Menschenrechtsverletzungen bestehen,
fortfahren die von Palästinensern angeführten
Bemühungen um Boykott, Investitionsentzug und
Sanktionen zu unterstützen als wirksame
gewaltlose Instrumente für die Verwirklichung
eines politischen und sozialen Wechsels",
schrieb das AFSC (American Friends Service
Committee) in Reaktion auf das Einreiseverbot.
American Muslims
for Palestine bezeichneten ihre Aufnahme in die
schwarze Liste ebenfalls als Ehrenzeichen und
erklärten: "Wir bleiben standhaft und engagieren
uns weiter im Einsatz für die Rechte der
Palästinenser und weisen die Einschüchterung
(Schikanen) durch solche drakonischen Maßnahmen
zurück."
Ähnlich erklärte
Rebecca Vilkomersen, Geschäftsführerin von
Jewish Voice for Peace (JVP), dass
>>>
Israels
Schwarze Liste für BDS – Ehrenrolle
-
Meinung – Amira Hass – 8.Jänner 2018 - Die
Autoren der Schwarzen Liste bereiten den Grund
vor für ärgere Schritte – nicht gegen
ausländische Nationen, sondern gegen
Palästinenser
Der
Bannfluch, der auf Aktivisten aus 20
internationalen Organisationen gelegt wurde, ist
für sie eine Auszeichnung. Bei allen den
Unterschieden unter diesen Organisationen – in
Größe, Erfahrung und Hintergrund – und bei allen
politischen Meinungsverschiedenheiten unter
ihnen und miteinander verdienen sie Lob. Sie
sind erfolgreich, die Tendenz, das
palästinensische Problem als ein rein
humanitäres darzustellen oder als einen
symmetrischen Konflikt zwischen zwei angenommen
gleichen Mächten zu sabotieren.
Dass
diese Schwarze Liste von einem israelischen
Ministerium erarbeitet worden war, beweist
bereits eine der Forderungen der Organisationen:
Israel ist nicht ein demokratischer Staat. Ein
Staat, der schon seit 50 Jahren über Millionen
Menschen regiert, die kein Recht haben zu
wählen, und denen menschliche Grundrechte wie
Bewegungsfreiheit, die Freiheit, seinen
Lebensunterhalt zu verdienen und
Demonstrationsfreiheit verweigert werden,
verdient den Namen Demokratie nicht, auch wenn
seine jüdischen Bürger für Haaretz schreiben und
gegen die Korruption protestieren dürfen.
Israels sadistisches Regieren über die
Palästinenser (auch jener innerhalb der Grenzen
vor 1967) hat Millionen Kräfte und Werkzeuge.
Menschenrechtsorganisationen können mit allen
diesen Ressourcen des Staates nicht
konkurrieren, die eingesetzt wurden in die
Kräfte und Methoden der Enteignung. So macht der
politische Ruf nach Sanktionen und Boykott den
notwendigen Sprung und schlägt eine einzige,
endgültige und brauchbare Antwort auf
israelische Unterdrückung und Verfolgung vor.
Es
ist unwahrscheinlich, dass die Bürokraten des
Ministeriums für strategische Angelegenheiten
sich darüber täuschen, dass ein Bann auf die
Einreise nach Israel und die besetzten Gebiete
diese Organisationen hindern werde, nach
internationalen Boykotts und Sanktionen gegen
Israel oder gegen die Siedlungen und ihre
Produkte zu rufen. Schließlich, die Aktivisten
begründen ihre politische Analyse und ihr
Programm zur Beendigung der Kolonisierung
Israels auf Informationen und Zeugnis aus leicht
zu erhaltenden Quellen, und diese Quellen werden
weiterhin sprudeln, auch wenn die physische
Gegenwart der Aktivisten im Land nicht möglich
ist.
Aber
die Autoren dieser Schwarzen Liste sind keine
dummen Leute, die großsprecherisch nach Rache
schreien. Auch sie sind politische Denker, und
sie fahren fort, den Grund für noch schlimmere
Schritte vorzubereiten – nicht gegen
ausländische Leute sondern gegen das
palästinensische Volk.
Die
Veröffentlichung der Schwarzen Liste stellt die
Länder, in denen diese Organisationen
beheimatet sind, vor eine neue Prüfung. Israel
hat jetzt für eine lange Zeit deren Bürger
gehindert, die Westbank und den Gazastreifen zu
betreten (und nicht nur sein eigenes souveränes
Gebiet), auch wenn diese niemals die
BDS-Bewegung unterstützt haben. Es genügt für
diese Leute, palästinensischen Ursprungs zu sein
und Verwandte oder Eigentum in der Westbank zu
haben, oder studieren oder lehren an
Bildungseinrichtungen in der Westbank zu wollen,
um nicht einreisen zu dürfen.
Viele
der Leute, denen man die Einreise verweigert
hat, sind Amerikaner oder Jordanier. Aber die
Vereinigten Staaten, Europa und Jordanien haben
sich nicht sehr angestrengt, zwei
Grund-prinzipen zu verteidigen: gleiche
Behandlung für ihre Bürger, unabhängig von
Unterschieden ihrer Herkunft, d.h. Juden versus
Nicht-Juden, oder unterschiedliche Ziele für
ihre Reise, d.h. ein Besuch in Ramallah versus
ein Besuch in der Siedlung Beit El; und
symmetrische Ansuchen um das Recht auf
visafreie Einreise. Schließlich reisen Millionen
Israelis nach Europa und nach Jordanien ohne ein
Problem, auch einige, die in die Durchführung
von Kriegsverbrechen oder andere Verletzungen
des Völkerrechts involviert waren: Piloten,
Armeekommandeure, Siedler.
Donald Trump’s Amerika wäre nicht schockiert,
wenn jüdische Mitglieder der pazifistischen
Organisation Code Pink oder christliche Quäker
behindert würden bei der Einreise nach Israel
und in die besetzten palästinensischen Gebiete.
Aber was ist mit Frankreich, England, Norwegen
oder anderen europäische Länder? Einige
europäische Länder haben sich unter Druck oder
durch Anstiftung israelischer oder jüdischer
Lobbyisten bereits aus der demokratischen
Forderung nach Sanktionen gegen Israel
herausgehalten auf Grund der herabwürdigenden
Gleichung von „Kritik an Israel =
Antisemitismus“. Es ist schwierig sich
vorzustellen, dass diese in Aktion treten würden
gegen die neue Schwarze Liste.
Israel fühlt der internationalen Gemeinschaft
den Puls. Die Messgeräte sind die Sanktionen
gegen diese Organisationen und das Ziel ist
unsere Freiheit, Menschen zu entwurzeln,
(Eigentum) zu zerstören und zu stehlen. Nach
dieser widerlichen Manier: Israel prüft, wie es
die Palästinenser um noch mehr Grundrechte
bringen kann – Massenausweisungen inkludiert –
ohne dass die sogenannte demokratische Welt
dagegen wirksam einschreitet. Übers.: Gerhilde
Merz
Nachruf auf Reuven Moskovitz (Geb. 1928) - Immer
schon ging es bei ihm ums Überleben
- Gregor
Eisenhauer - Die Menschheit“, spottete Reuven,
„verhält sich wie der im Zug fahrende Jude, der
bei jedem Bahnhof unzufrieden seufzt.
Schließlich gerät er in Panik. Auf die Frage,
warum er so stöhne, antwortet er: Wie soll ich
nicht stöhnen, wenn ich bei jedem neuen Bahnhof
merke, dass ich in die falsche Richtung fahre? “
Warum kehrt er nicht um? Die Frage ist schwer zu
beantworten, denn sie betrifft uns alle. Warum
tun wir Dinge, die wir längst als unrichtig
erkannt haben?
Wo immer Menschen sind, gibt es Zwietracht und
Krieg. Seit Kain und Abel herrscht Streit ohne
Unterlass. Warum? Natürlich wusste Reuven, wie
naiv so eine Frage klingt. Aber das macht eine
Antwort nicht verzichtbar. Denn es geht ums
Überleben. Immer schon ging es bei Reuven
Moskovitz ums Überleben.
Zur Welt kam er in Frumusica, ehemals „ein
kleines, nicht besonders schönes, nicht
besonders sauberes und auch nicht besonders
glanzvolles Schtetl“ in Rumänien, das den
Kindern am schönsten schien, wenn viel Schnee
gefallen war. Reuven war ein kränklicher Knabe,
musste oft gestillt werden, und so überkam die
Tante der böse Geist, und sie hielt ihn beim
Baden lange unter Wasser, aber er begann, um
sein Leben zu strampeln und zu schreien, und das
Herz der Tante schlug heftig vor Reue.
Reuven war nicht kleinzukriegen. Ein wenig ein
Schelm. Er stellte gern Unfug an, und er lief
den Mädchen nach, kaum da er auf eigenen Beinen
stehen konnte. Er hatte ein gutes Gedächtnis,
eine schöne Stimme und eine Gabe fürs
Musikalische. „Eines Tages nahm ich eine Geige
und versucht auf ihr zu spielen. Zu meiner
großen Überraschung kam dabei tatsächlich eine
Melodie heraus.“ Mit der Mundharmonika erging es
ihm ähnlich.
>>>
Bibis
Sohn - (oder) - Drei Männer in einem Wagen
- Uri Avnery - 13. Januar 2018 - NEIN, ICH
will nicht über die Affäre von Yair Netanjahu
schreiben. Ich weigere mich unnachgiebig. Keine
Macht der Welt wird mich zwingen, dies zu tun.
Doch hier bin ich, ich schreibe über Yair,
verdammt noch mal. Ich kann nicht widerstehen.
Und vielleicht ist es mehr als nur die Sache
eines Klatsches. Vielleicht ist es etwas, das
wir nicht ignorieren können.
ES HANDELT sich nur um ein Gespräch zwischen
drei jungen Leuten in einem Wagen vor etwa zwei
Jahren. Einer der jungen Männer war Yair, der
älteste der beiden Söhne des
Ministerpräsidenten. Yair wird /wurde nach
dem Führer der „Sterngruppe“ genannt, dessen
wirklicher Name Abraham Stern war. Der
ursprüngliche Yair trennte sich 1940 von dem
Irgun-Untergrund, als Britannien allein gegen
Nazi-Deutschland stand; während der Irgun seine
Aktionen gegen die britische Regierung
einstweilen stoppte. Stern verlangte genau das
Gegenteil: nützt den Augenblick aus, um die
Britten aus Palästina heraus –zu werfen. Er
wurde von der britischen Polizei erschossen.
Der moderne Yair und seine beiden Freunde waren
auf einer Sauftour von Tel Aviv Strip-tease
Clubs, eine Bezeichnung, die oft eine höfliche
Art und Weise zu sein scheint, um ein Bordell zu
beschreiben. Irgendwer nahm das Problem / den
Ärger des Gesprächs der jungen Leute auf - der
Sohn des Ministerpräsidenten und die Söhne der
zwei reichsten „Tykoone“ des Landes. Diese
Tonband-Aufnahme ist nun aufgetaucht. Seit der
Veröffentlichung spricht kaum jemand in Israel
noch über etwas anderes.
Entsprechend der Tonbandaufnahme bat Yair
seinen Freund Nir Maimon, ihm 400 Schekel (
etwa 100 Dollar) zu geben, um eine
Prostituierte zu besuchen . Als der Freund sich
weigerte, rief Yair auf: „Mein Vater gab deinem
Vater eine Konzession, die eine Milliarde
Dollar wert ist und du weigerst dich, mir 400
Schekel zu geben ?“ Die in Frage kommende
Konzession betrifft das reiche Gasfeld im Meer
nahe Israels Küste.
In einer besonders widerlichen Weise ist es,
wie er seine äußerste Verachtung für das
weibliche Geschlecht zeigt: er bietet auch noch
all seinen Freunden die sexuellen Dienste
seiner Ex-Freundin an. #
DIESE
TONBAND-AUFNAHME weckt einen ganzen Haufen
Fragen, eine unerfreulicher als die nächste. Als
erstes: wer machte sie? Abgesehen von Yair und
seinen beiden Kumpeln waren nur noch zwei
Personen anwesend: der Fahrer des Wagens und
der Leibwächter. Dies weckt noch einige andere
Fragen: Zuerst, warum wird der 26Jährige
überhaupt von einem Leibwächter begleitet,
noch dazu zu einer Fahrt zum Strip-Tease
joint?
Yair hat keine offizielle Funktion. Kein Sohn
oder Tochter eines früheren Ministerpräsidenten
war je mit einem Leibwächter ausgestattet
gewesen. Keine bekannte Gefahr bedroht diesen
speziellen Sohn. Warum muss ich also für einen
zahlen?
Zweitens: wie ist das mit dem Fahrer? Yair fuhr
mit einem Regierungswagen, der von einem
Regierungsfahrer gefahren wird. Warum? Was für
ein Recht hat er auf einen Regierungswagen und
einem Regierungsfahrer im Allgemeinen – und im
Besonderen für solch eine Eskapade?
>>>
Die aktuelle INAMO
- »Antisemitismus-Diskurse«
Chas
Freemann, ehem. US-Botschafter in Nahost schrieb
schon vor fast zwei Jahrzehnten: Die Taktiken
der Israel-Lobby stellen Höhepunkte der Schande
und Unanständigkeit dar, sie schliessen Rufmord
ebenso mit ein wie selektive falsche Zitate,
vorsätzliche Verfälschung der Fakten,
Fabrikationen von Unwahrheiten und vollkommene
Missachtung der Wahrheit.
Er beschrieb die seinerzeitigen Verhältnisse in
den USA, die dann 2007 durch das Werk von
Mearsheimer und Walt „Die Israellobby“ noch
deutlicher gemacht wurden. In den USA und Kanada
hat sich diese Tendenz noch verstärkt und wird
mit Hunderten von Millionen Dollars von
zionistisch eingestellten Juden und Christen
unterstützt, mit gravierenden Auswirkungen auf
den Politikbetrieb und die freie Lehre an den
Hochschulen. Inzwischen finden diese
demokratiefeindlichen Methoden in beängstigender
Weise zunehmend auch in Deutschland ihre
Anwendung mit voller Unterstützung der Eliten
von Wirtschaft, Politik und Militär.
Die Ausgabe Nr.92
der Zeitschrift inamo hat jetzt diese
Entwicklung zu ihrem Thema gemacht mit 18
Beiträgen namhafter, auch jüdischer
international aktiver Autoren unter dem Titel
Antisemitismus-Diskurse.
Das Heft kostet
5.-€ und ist eigentlich ein „Muss“ für alle
demokratischen Kräfte, die sich der
Israelisierung der Welt widersetzen wollen.
W.Behr 07.01.18
Heft Nr. 92
Jahrgang 23, Winter 2017, 70 Seiten
Dezember 2017
Inhalt
(nach
unten scrollen) >>>
Norman Finkelstein on Gaza's Martyrdom (1/4)
>>>
After Israel Decimated Gaza,
Human Rights Defenders Failed It (4/4)
>>>
Injustice -
The Story of the Holy Land Foundation Five
- Miko
Peled - Miko Peled shines a light on one of the
most egregious cases of injustice committed to
date against Muslim leaders in the United States.
…an ominous and important warning about the
degradation of the rule of law and civil
liberties that increasingly characterizes
American society.
Injustice: The Story of the Holy Land Foundation
Five
This title will be released in early 2018. To
receive information about its release, or to
place a pre-order, please contact JWB’s Director
of Operations, Dina Brigish.
In July 2004, federal agents raided the homes of
five Palestinian-American families, arresting
the five dads. The first trial of the “Holy Land
Foundation Five” ended in a hung jury. The
second, marked by highly questionable procedures,
resulted in very lengthy sentences—for
“supporting terrorism” by donating to charities
that the U.S. government itself and other
respected international agencies had long worked
with.
In 2013, human rights activist and author Miko
Peled started investigating this case. He
discussed the miscarriages of justice involved
in it with the men’s lawyers and heard from the
men’s families about the devastating eff ects
the case had on their lives. He also traveled to
the remote federal prison complexes where the
men were held, to conduct unprecedentedly deep
interviews with them. Injustice traces the
labyrinthine course of this case, presenting a
terrifying picture of governmental over-reach in
post-9/11 America.
>>>
12.
1. 2018
Palestine
Update Nr. 102 – 5. Januar 2018 -
Herausforderung der Palästinenser nimmt zu – Israel kämpft um
den Erhalt der Besetzung
-
Meinung - Ranjan Solomon, Redakteur - Wenn nur die westlichen
Medien und ihre von Zionisten gestützten Förderer analytisch und
wahrheitsgemäß arbeiten würden, würde die Narrative über den
Palästina/Israel-Konflikt manchen Unterstützer von Israel
abgeschreckt haben. Die Besetzung hat in Bezug auf ihre
Grausamkeit und Irrationalität wenig Parallelen in der
Geschichte. Zu wenig ist bekannt über die Fakten, über
israelische Gesetze, Praktiken und Politik, die gleichbedeutend
sind mit massiven Verletzungen des Völkerrechts und der
internationalen Standards von Menschenrechten. Das weiß Israel
zu gut; es ist nicht abzuleugnen; es ist nur eine
Herausforderung. Israel plustert sich auf mit minimalen Normen
von Zivilisation.
In einem Interview
gibt Ehud Barak, früherer Premierminister von Israel, zu, dass
Israel sich auf einem „rutschigen Hang“ zur Apartheid befindet.
Aber geringschätzend verharrt er ohne Bedauern auf seiner
Position. In einer Art, die wie ein chronischer Fall von
politischer Schizophrenie wirkt, sagt er: „Ich sorge mich um
Moral. Aber noch mehr sorge ich mich um unser bloßes Überleben“
– eine frostige Selbstrechtfertigung, wie immer man es
betrachtet. Kein Wunder also, dass die Hamas-Führerschaft
Möglichkeiten ausschließt „dass Verhandlungen, die sich auf das
Völkerrecht gründen, zu einer Lösung des Palästinaproblems
führen.“ Er gab unzweideutig zu, dass „gewaltsamer Widerstand in
die Praxis umgesetzt werden müsste, weil nur dieser Israel zum
Rückzug bringen kann.“
Der Fall der
16jährigen Ahed Tamini lässt die Welt immer stärker auf Israels
politische Manipulationen starren. Eine Koalition von
französischen Menschenrechtsgruppen haben in einer
online-Kampagne Tamimi‘s Freilassung gefordert. 250.000 Stimmen
sind in nur wenigen Tagen zusammengekommen. Wir bitten die Leser
dringend, sich dieser Kampagne anzuschließen. (Finden Sie
Details der Kampagne in den Links mit relevanten Nachrichten.)
Tamimi’s couragierter Widerstand regt die Empathie der Welt an
und entlarvt Israel als eine faschistische Gesellschaft mit
wenig oder keinem Respekt für die gesetzlichen Regeln. Schlimmer
noch, es ist ein Land, das Gesetze nach seinem Wunsch in eine
Richtung weiter entwickelt, um das palästinensische Volk in
abscheulicher Weise zu züchtigen. Tamimi ist ein klassisches
Beispiel für „mehr Besetzung führt zu mehr Herausforderung“.
In einem anderen Akt
von offener Herausforderung forderte Issa Qaraqe, der Minister
für Innere Angelegenheiten der Palestinian Authority (PA), dass
palästinensische Gefangene gemäß dem Völkerrecht zu behandeln
seien. Die Praktik, politische Gefangene wie abgeurteilte
Kriminelle zu behandeln, ist nicht akzeptabel, erklärte er.
Israelische Gesetze – das haben wir schon wiederholt
festgestellt – sind rassistisch und skrupellos, und besonders
verletzen sie die Würde von Gefangenen. Diese Gesetze versuchen,
den nationalen Kampf der Palästinenser zu einem Unrecht zu
machen. Qaraqe stellt fest, dass israelische Gerichte zu
boykottieren ein Weg ist, die Verachtung und Zurückweisung der
Palästinenser für diese einseitigen Gesetze zu zeigen.
In einer
wichtigen Studie von Forschern der Dar-al-Kalima Universität
wurde unwiderlegbar bestätigt, dass die meisten
palästinensischen Christen, die Palästina verlassen haben, dazu
veranlasst worden sind durch die finsteren Aussichten auf die
politische Lösung der israelischen Okkupation. Der Exodus
geschieht fast zur Gänze wegen des Hochmuts Israels und nicht
wegen des religiösen Konservatismus der Muslime, wie die Medien
weltweit glauben machen wollen.
(„Zuerst sind wir Palästinenser,
nur in zweiter Linie Christen oder Muslime“ – Zitat Sumaya
Farhat-Naser).
Lesen Sie mehr über
die oben zitierten Geschichten in den nachstehenden
Kurzberichten.
Ehud
Barak: Israel auf „rutschigem Hang“ Richtung Apartheid
- Israel
könnte auf einem rutschigen Hang in Richtung auf Apartheid sein.
In einem Exklusiv-Interview warnt Ehud Barak: „Wenn wir das
ganze Gebiet vom Mittelmeer bis zum Jordan weiterhin
kontrollieren, wo einige 13 Millionen Menschen leben, 8
Millionen Israelis und 5 Millionen Palästinenser, wird dieser
Weg unvermeidbar sein – Das Schlüsselwort ist „unvermeidbar“ –
entweder nicht-jüdisch oder nicht-demokratisch. Wir wollen weder
einen bi-nationalen Staat mit einem Bürgerkrieg noch Apartheid“.
Er bleibt jedoch ohne Entschuldigung: „Ich sorge mich um Moral.
Aber mehr sorge ich mich um unser Überleben im Leben“, sagte er
bei einer Diskussion über die weiterbestehende Besetzung der
Westbank, die von 4 Millionen Palästinenser bewohnt ist.
Quelle
Israel
versteht nur die Sprache der Gewalt, sagt Hamasführer
- Der Vize-Hamasführer Salah Al-Aruri sagt, die Entscheidung des
Likud-Zentralkomitees über die de-facto israelische Souveränität
in Judäa und Samaria ist „nicht weniger gefährlich als die
Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt des Staates Israel
durch die amerikanische Administration.“ Die Likud-Entscheidung,
stellt er klar, „zeigt die komplette Ausgrenzung jeder
Möglichkeit zu Verhandlungen auf der Grundlage des Völkerrechts,
die dazu dienen sollten, das palästinensische Problem zu einer
Lösung zu bringen.“ Er erwähnte die sanfte Politik der PA, die
den Widerstand gegen Israel einbremst und fordert: „Gewaltsamer
Widerstand muss in der Praxis angewandt werden, weil nur dieser
Israel zum Rückzug bringen kann.“
Collage zum vergrößern anklicken
Quelle
Menschenrechtsgruppen
verlangen Freilassung der palästinensischen „Shirley Temper“
- Französische Menschenrechtsgruppen fordern die Freilassung der
16jährigen Aktivistin Ahed Tamimi, liebevoll „Shirley Temper“
genannt, deren Mut gegen israelische Soldaten weltweite
Unterstützung gewonnen hat. Menschenrechtsgruppen haben einen
Ruf zur Aktion mit prominenten Aktivisten-Organisationen wie „Children
of Palestine“, „CAPJPO-EuroPalestine“, ISM-France“, „Nanterre
Palestine“ gestartet und viele andere mit auf den Weg gebracht.
Die Gruppen haben eine Website gestartet, um die Botschaft
über eine Online-Petition für die Freilassung von Tamimi
auszugeben, und mehr als 250.000 Unterschriften kamen nach nur
wenigen Tagen nach der Veröffentlichung zusammen. Lesen
Sie das Ganze in „Telesur“ auf
Quelle und mehr
Wenn Sie unterschreiben wollen >>>
To sign petition >>>
Palästinenser drohen mit Boykott
israelischer Besatzungsgerichte
-
Der palästinensische
Minister für Innere Angelegenheiten in der PA, Issa Qaraqe,
droht, die israelischen Okkupationsgerichte zu boykottieren im
Falle, dass Israel insistiert, der rassistischen und illegalen
Gesetzgebung zuzustimmen, Gefangene zu exekutieren. Qaraqe
sagte, das würde zu einem Aufstand und zur Rebellion gegen die
israelische Gerichtsbarkeit führen und der Verhandlung mit
israelischen Militärgerichten ein Ende setzen.
Quelle: Facebook
Israelische
Besetzung verursacht Exodus der Christen aus Palästina
– Studie -
Der Hauptgrund für den Exodus von Christen aus Palästina ist die
israelische Okkupation der Region, und nur ein kleiner Teil
verlassen das Land wegen eines ev. muslimischen religiösen
Extremismus, fand die neue Studie heraus.
In einer Umfrage mit
mehr als 1000 Personen, einigermaßen gleich vielen
Christen und Muslimen, kamen Forscher der Dar
al-Kalima-Universität zu diesem Ergebnis (Quelle Facebook)
Die meisten
palästinensischen Christen werden in die Hoffnungslosigkeit
getrieben, weil es keine Aussicht auf das Zustandekommen der
politischen Lösung der israelischen Besetzung
gibt. Die
willkürlichen Festnahmen, die Konfiszierung von Eigentum, und
diskriminierende Praktiken, die durch die Situation bedingt
sind, hat zu diesem Exodus beigetragen. Quelle: Facebook
Übers.:
Gerhilde Merz
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