Offen undemokratisch - Ein
Einreiseverbot trifft Kritiker der Besatzung.
Wie es sich anfühlt, einen geliebten Ort nicht
wieder besuchen zu können
- Rebecca Vilkomerson - Als Unterstützerin der
BDS-Bewegung darf Rebecca Vilkomerson nicht mehr
nach Israel einreisen
Als ich das erste Mal nach Israel kam, war ich
vier Monate alt. Während meiner gesamten
Kindheit und als junge Erwachsene war ich dort
regelmäßig zu Besuch: bei meinen Großeltern in
Haifa und meiner Tante, meinem Onkel und meinen
Cousins und Cousinen in einem religiösen Kibbuz
nahe der jordanischen Grenze. Abgesehen von der
US-Stadt, in der ich aufgewachsen bin, gab es
keinen Ort, dem ich mich stärker verbunden
fühlte. Mein israelischer Mann und ich haben mit
unseren beiden kleinen Töchtern, die ebenfalls
die israelische Staatsbürgerschaft besitzen,
drei Jahre lang in Tel Aviv gelebt.
Im März des vergangenen Jahres hat die Knesset
ein Gesetz verabschiedet, das Ausländern, „die
zu wirtschaftlichen, kulturellen oder
akademischen Boykotten Israels oder der
Siedlungen aufrufen“, die Einreise verbietet. Am
vergangenen Wochenende hat das Außenministerium
erklärt, dass infolge jenes Gesetzes 20
Organisationen auf eine schwarze Liste gesetzt
wurden. Vor allem deren Vorsitzenden sei die
Einreise nach Israel von nun an untersagt.
Jewish Voice for Peace (JVP), die Organisation,
deren Geschäftsführerin ich bin, gehört zu den
genannten Organisationen.
Obwohl meine Großeltern dort begraben sind,
meine alternden Schwiegereltern dort leben und
trotz meiner intensiven freundschaftlichen und
familiären Beziehungen führt mein Engagement für
die „Boycott, Divestment and Sanctions“-Bewegung
(BDS) zugunsten der Rechte der Palästinenser nun
dazu, dass ich nicht mehr nach Israel einreisen
darf.
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Palästinenser - Warum die Hamas nun mit
Islamisten kämpft
- 12. 1. 2018 -
Hamas Islamischer Dschihad PLO Palästina
Mitglieder des "Islamischen Dschihads" bei einem
Protest im Gaza-Streifen - vielen Extremisten
ist der neue Kurs der Hamas zu sanft.
Die ehemals radikale Palästinenserorganistation
Hamas wird zunehmend moderater - auch um der PLO
beitreten zu können. Die Lücke im extremen
Spektrum versucht unter anderem der "Islamische
Dschihad" zu schließen.
Auf einer PLO-Sitzung sollte eigentlich das
künftige Vorgehen abgesprochen werden. Die Hamas
sagte die Teilnahme daran aber am Samstag ab. -
Alexandra Föderl-Schmid -
Früher war alles übersichtlicher: Wenn eine
Rakete aus dem Gazastreifen Richtung Israel
abgefeuert wurde, dann steckte die Hamas
dahinter. Die israelische Armee macht auch jetzt
noch offiziell die seit zehn Jahren regierende
radikalislamische Organisation für die Abschüsse
verantwortlich und reagiert nach bekanntem
Muster: Mehr als 30 Raketen wurden seit der am
6. Dezember erfolgten Erklärung von US-Präsident
Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen, Richtung Israel geschossen. Israel
feuerte mehr als 40 Mal zurück.
Aber sogar Israels Verteidigungsminister Avigdor
Lieberman räumt ein, dass nicht die Hamas hinter
den Raketensalven steckt, sondern sogar
Anstrengungen unternimmt, die Angriffe auf
Israel zu unterbinden. Die Hamas hat Israel über
diverse Kanäle, auch ägyptische
Geheimdienstkreise, die Botschaft zukommen
lassen, dass man keine Eskalation vorhabe.
Besonders eine Gruppe macht der Hamas Konkurrenz
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Süddeutsche Zeitung – eine „Qualitätszeitung“?
Was für ein Witz!
- 13. Januar 2018
- Abi Melzer - Am 20. Dezember 2017 fand ein
Prozess zwischen Abraham Melzer und Charlotte
Knobloch in München statt. Ein Prozessbeobachter
von der dominanten Regionalzeitung „Süddeutsche
Zeitung“ (SZ), namens Stephan Handel, war
zugegen und veröffentlichte folgende
Karikatur dieser Verhandlung. Berichte
über dieses journalistische Machwerk sind
hier und
hier nachzulesen.
Meine Einwände gegen diese verzerrte,
vorverurteilende und diffamierende Beschreibung
des Prozesses wurden nicht als Leserbrief oder
Richtigstellung in der SZ abgedruckt.
Stattdessen erhielt ich am 11. Januar 2018 eine
Email von Andreas Gericke, Justiziar der
Südwestdeutsche Medienholding GmbH, den ich der
Öffentlichkeit im Folgenden zur Kenntnis geben
möchte.
>>>
Angst essen Israelkritik auf: Antisemitismus,
Meinungshygiene und die Selbstzerstörung Israels
- David Goeßmann - 12.01.2018 - Die
Antisemitismuskeule wird immer heftiger und
infamer geschwungen. Eine Universitätslehrerin
in Hildesheim verlor vor gut einem Jahr im Zuge
von Unterstellungen ihre Seminartätigkeit. Auch
eine Politik-Dozentin an der FU Berlin wurde
vorläufig von der Lehre entfernt. Beide wurden
wegen ihrer Israelkritik als antisemitisch
diffamiert. Der Musiker Roger Waters von Pink
Floyd wurde wegen seiner Unterstützung von
Boykott-Maßnahmen, die sich gegen die
Menschenrechtsverletzungen in Israel richten, an
den Antisemitismus-Pranger gestellt. Die ARD
beendete daraufhin die Medienpartnerschaft mit
ihm und strahlt nun nicht wie geplant sein
Konzert aus. Jüngst traf es den Linkenpolitiker
Dieter Dehm. Im Neuen Deutschland entlarvte
Daniela Dahn daraufhin die Vorwürfe der
Frankfurter Rundschau gegen Dehm nicht nur als
haltlos und diffamierend, sondern als perfiden
Bruch mit elementaren journalistischen
Standards. Natürlich sind die Beschuldigten
genauso wenig antisemitisch wie der Papst. Im
Gegenteil: Sie engagieren sich für
Konfliktlösungen, Frieden und Gerechtigkeit in
der Region. Es ist wie immer: Der Vorwurf des
Antisemitismus ist ein wunderbares Instrument,
Kritiker, Störenfriede oder Leute, die man nicht
mag, zu stigmatisieren. Der
Antisemitismus-Vorwurf funktioniert dabei wie
wenn man jemanden mit Dreck bewirft. Es bleibt
immer etwas davon hängen. Der Verdacht lässt
sich nicht widerlegen, selbst durch noch so
inbrünstige Bekenntnisse.
Das Denunziationssystem arbeitet dabei
erschreckend effizient und nachhaltig. Als ich
vor einigen Jahren auf einem großen Taz-Kongress
im Berliner Haus der Kulturen der Welt im
Gespräch mit jungen Studenten auf Noam Chomsky
zu sprechen kam, wiesen sie als erstes darauf
hin, dass er doch irgendwie den Holocaust in
Frage gestellt habe. Sie spielten auf die
sogenannte „Faurisson-Affäre“ an,
>>>
Eine Seite für Tom
Hurndall
geboren 1981 - angeschossen am 11. April 2003
gestorben 13. Januar 2004
>>>
Konzertabsage
von Lorde hat nichts mit Antisemitismus zu tun
- 11.01.2018 - In einem Artikel, der in der
Süddeutschen Zeitung, dem Tagesanzeiger und dem
Bund veröffentlicht wurde, wirft Jan Kedves der
neuseländischen Popsängerin Lorde vor, der
„antisemitischen“ BDS-Bewegung aufgesessen zu
sein. Einen scheusslichen Diffamierungsversuch
einer pro-israelischen Gruppe gegen die Sängerin
mit einer Fotomontage in der Washington Post
spielt er hingegen herunter und sieht ihn vor
allem "als Beweis für den Erfolg" von BDS. Lorde
hat ihr Konzert in Israel abgesagt, nachdem sie
von neuseeländischen Menschenrechtsgruppen auf
die BDS-Kampagne aufmerksam gemacht wurde. Lorde
selber sagte, sie habe zuvor fälschlicherweise
geglaubt, ein Konzert in Tel Aviv sei die
richtige Entscheidung.
BDS stellt sich gegen jede Form von Rassimus
- Mit der Gleichsetzung von BDS und
Antisemitimus verletzt Kedves klar
journalistische Standards. Denn der
schwerwiegende Antisemitsmusvorwurf, der als
Fakt daherkommt, wird nicht begründet und schon
gar nicht bewiesen. Der Artikel folgt mit dieser
Verlemdung einer offen geführten Kampagne der
israelischen Regierung und pro-israelischer
Kräfte mit dem Ziel, die BDS-Kampagne zu
delegitimieren.
>>>
Quelle facebook
Die Palästinenser singen dem
griechisch-orthodoxen Patriarchen „Verräter“ als
Protest gegen Landverkauf.
- Jack Khouri, Nir Hassan - 6.1. 18 -
Palästinensische Demonstranten greifen die
Wagenkolonne des griechisch-orthodoxen
Patriarchen wegen Landverkauf an .
Drei Wagen im Convoy des Patriarchen hatten ihre
Fenster verhangen, als sie an Bethlehems
Geburtskirche für die Orthodoxe Weihnachtsmesse
ankamen. Palästinensische Christen
demonstrierten gegen die Entscheidung der
Kirche, Land an die jüdische Gruppe zu
verkaufen, in mitten von Anklagen von Korruption
.Patriarch Theophilos 111 betrat die Stadt auf
dem Weg zur Geburtskirche. Dies geschah unter
schwerem Schutz durch palästinensische
Sicherheitskräfte nachdem Hunderte von
Demonstranten versuchten, sie draußen zu halten:
durch Steinewerfen und Wasserflaschen und das
Klatschen mit den Fäusten auf die Autos. Sie
sangen „Verräter“, bevor palästinensische
Sicherheitsleute sie wegstießen …
Der palästinensische Präsident Abbas kam in
Bethlehem an und erwartete die Messe, die gerade
vor Mitternacht anfing. Abbas wird jedoch nicht
am traditionellen Mittagsessen mit den
Patriarchen teilnehmen – und zwar auf Wunsch der
christlichen Gemeinde, um den Patriarchen wegen
seiner Aktivitäten zu boykottieren.
„Was heute geschieht, ist eine Botschaft an die
palästinensische Behörde und an Jordanien, dass
wir diesem Verräter nicht erlauben, in der
Kirche zu bleiben, sagte Elyeef Sayegh, einer
der Demonstranten…
.
Die griechisch-orthodoxe Kirche , eine der
größten privaten Landbesitzer im Heiligen Land;
sie hat in den letzten Jahren einige
Kontroversen zwischen Israelis und Palästinenser
durch den Versuch, erstklassigen Landbesitz an
private Investoren zu verkaufen. Israelische
Medien berichteten, dass die kontroversen
Geschäfte Besitz in Ost- und West-Jerusalem als
auch in den Hafenstädten von Cäsarera und Jaffa
enthielten. Sie identifizierten einige jüdische
und israelische Investoren als potentielle
Käufer.
Kirchliche Mitarbeiter sagten , sie mussten
einiges verkaufen, um einige Schulden zurück zu
zahlen, die sich während der letzten Jahre
anhäuften. Bis jetzt hatte die Kirche Land an
die Bewohner mit langen Pachtverträgen
verpachtet.
Mitglieder der griech.-orthodoxen Gemeinschaft
in Israel und in der Westbank sagen dass
Kirchenland nicht verkauft werden soll sondern
für Gründe der Gemeinde genützt werden.
Zusätzliche Anklagen gegen den Patriarchen
schloss Korruption ein, über die Kritiker
behaupten , dass sie zu besonders niedrigem
Preis des verkauften soliden Verkaufspreis
führte.
Unter den Besitzen, die besondere Kontroversen
auslösten, sind drei besonders große Gebäude am
Jaffa-Tor von Jerusalem, die an die Ateret
Cohanin über eine Shell-Kompagnie verkauft
wurde. Dieses Geschäft wurde während der letzten
Amtszeit des vorausgehenden Patriarchen,
Irenaios gemacht, der sein Amt wegen Kontoversen
abgeben musste.
Einige israelische Abgeordnete versuchten, die
Geschäfte zu blockieren, da sie fürchten, dass
die Grundstückpreise stark in die Höhe gehen
könnten. Die Palästinenser waren gegen Verkauf
des Landes an jüdische und israelische Gruppen
und betrachteten den Verkauf als eine Akt des
Verrats.
Die Demonstranten waren Christen aus Bethlehem,
Nazareth und anderen Städten von innerhalb
Israels.
Quelle
(dt. E. Rohlfs)
Die israelische Flotte verhaftete
z Fischer und konfiszierte ihr Fischerboot im
nördlichen Gazastreifen.
- 9.1.18 - Am Montag den 8. Januar 2018 jagten
zwei israelische Kanonenboote und eröffneten das
Feuer auf palästinensische Fischerboote.
Israelische Marineboote verhafteten zwei Fischer
und konfiszierten ihr Fischerboot.
Das Palästinensische Center für Human Rights (PCHR)
beobachtet die Eskalation des israelischen
Angriffes gegen die Fischer im Gaza-Meer.
Außerdem wurde weiter geschossen und sie wurden
seit 6 Uhr am Montagmorgen beschossen, obwohl
sie innerhalb der erlaubten Fischzone fischten.
Nach den Untersuchungen von PCHR etwa um 12 Uhr
mittags am Montag (8.1.18) hielten israelische
Marineboote an der A-Waha-Resort-Küste,
nordwestlich von Beit Lahia im nördlichen
Gazastreifen, eröffneten das Feuer auf die
palästinensischen Fischerboote und segelte mit
ihnen innerhalb der 3 Seemeilen.
Die israelischen Kanonenboote umringten dann ein
Fischerboot, das Mohamed Omar Al-Najjar gehört.
Das Fischerboot war bemannt von Jehad Suhail
Murad (25) und Mostafa Mohamed Murad (18). Beide
sind vom Al-Shati-Flüchtlingslager in Gaza-City.
Die israelischen Marinesoldaten zwangen sie
dann, ihre Kleidung auszuziehen, ins Meerwasser
zu springen und zum israelischen Kanonenboot zu
schwimmen. Die Fischer wurden dann verhaftet,
während ihr Boot konfisziert wurde.
Angesichts dessen was da oben berichtet wurd,
verurteilt PCHR streng die israelischen Angriffe
gegen die palästinensischen Fischer im
Gazastreifen und ruft nach:
1.Unmittelbarem beenden der Gewalt gegen die
Fischer und erlaube ihnen frisch und frei ins
Meer vor Gaza zu segeln.
2. Man lasse jene Fischer frei, die von
israelischem Militär verhaftet wurden und rufe
die internationale Gemeinschaft, einschließlich
den hohen vertragsschließenden Parteien der 1949
geschlossenen Vierten Genfer Partei auf, zu
intervenieren und alle israelischen Gewaltakte
gegenüber den Fischern zu stoppen und ihnen
erlauben frei im Gaza-Meer Fische zu fangen.
Quelle
(dt. E. Rohlfs)
13. 1. 2018
Auswirkung und Chance des
BDS-Einreiseverbots Israels
-
11.01.2018 -
Nada
Elia -
Als Israel seine Liste von 20 pro-BDS-Gruppen
weltweit veröffentlichte, deren Mitgliedern die
Einreise in das Land verboten werden sollte, war
die Reaktion eine, die ich ehrlich gesagt
vorhergesehen hatte. Ich werde mich darauf als
kleiner "Angeberaktivist" in der
selbstzufriedenen "wir müsssen etwas Richtiges
tun"-Haltung beziehen. Yusef Munayyer von der
US-Kampagne für palästinensische Rechte (USCPR),
eine der ausgesperrten Organisationen, beschrieb
es als ein "Ehrenzeichen". Es ist wirklich
eines.
Wenn diese Liste
auch in manchen Kreisen als folgenschwer
angesehen wird, glaube ich, dass sie wenig oder
keine Auswirkungen auf die ausgesperrten Gruppen
haben wird. Und das, weil die meisten Aktivisten
für Gerechtigkeit in Palästina schon seit langen
wissen, dass die Einreise in den 'Bauch des
Ungeheuers' keineswegs selbstverständlich ist.
Es gibt zahlreiche Geschichten, die diese Liste
Jahre vorausdatiert haben, von Menschen, die am
Flughafen Ben Gurion zurückgewiesen wurden,
denen die Einreise verweigert wurde, und die
sogar Jahre lang nicht mehr einreisen dürfen.
Wenn überhaupt etwas, so macht die Liste die
Tatsache offiziell, dass Israel an allen
Besuchern einen Lackmustest vornimmt: wenn du
dafür bekannt bist, dass du die
palästinensischen Rechte unterstützt und in der
Solidarität mit Palästinensern tätig bist, bist
du nicht willkommen. Die peniblen
Vorsichtsmaßnahmen von Aktivisten vor dem Flug
nach Israel – Namen auf Facebook ändern,
Kontakte auf dem Handy löschen, Konten auf
bestimmten sozialen Medien löschen, nicht den
Laptop mitnehmen – sind alle Beweis dafür, dass
das Einreiseverbot schon seit vielen Jahren in
Kraft ist, und dass es Aktivisten bewußt ist.
Trotz aller
Aufmerksamkeit, die diese Facette der Liste
erhielt, wird auch Juden die Einreise nicht zum
ersten Mal verweigert. Rabbinerin Alisa Wise zum
Beispiel, die stellvertretende Direktorin von
Jewish Voice for Peace, wurde im Juli 2017 daran
gehindert ein Flugzeug nach Israel zu besteigen,
gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern einer
interreligiösen Delegation. Adam Shapiro, der
mit Huwaida Arraf die International Solidarity
Movement gegründet hat, wurde 2009 für zehn
Jahre die Einreise nach Israel untersagt. Viele
andere haben es einfach nie versucht, weil sie
wissen, dass ihnen die Einreise wegen ihres
Aktivismus verwehrt würde, auch wenn sie Juden
sind.
Dazu kommt dass,
sobald die Liste öffentlich gemacht wurde,
mehrere Mitglieder der jetzt offiziell
ausgesperrten Gruppen ihren Willen äußerten,
organisiert zu bleiben und erklärten, sie wären
nicht eingeschüchtert worden.
"Unser Engagement
für die Rechte der Palästinenser und unsere
Forderung Israel für die Verweigerung dieser
Rechte zur Verantwortung zu ziehen, bleibt
unerschütterlich", erklärte Munayyer von USCPR.
"In einer Zeit, in
der die israelische Regierung sich darauf
verlegt hat den Siedlungsbau auszuweiten,
Jerusalem neu zu definieren und Teile der
Westbank zu annektieren, ist die Unterstützung
des gewaltlosen Aktivismus, der Freiheit,
Gleichheit und Gerechtigkeit anstrebt, sehr
wichtig. Daher werden wir, solange diese und
andere Menschenrechtsverletzungen bestehen,
fortfahren die von Palästinensern angeführten
Bemühungen um Boykott, Investitionsentzug und
Sanktionen zu unterstützen als wirksame
gewaltlose Instrumente für die Verwirklichung
eines politischen und sozialen Wechsels",
schrieb das AFSC (American Friends Service
Committee) in Reaktion auf das Einreiseverbot.
American Muslims
for Palestine bezeichneten ihre Aufnahme in die
schwarze Liste ebenfalls als Ehrenzeichen und
erklärten: "Wir bleiben standhaft und engagieren
uns weiter im Einsatz für die Rechte der
Palästinenser und weisen die Einschüchterung
(Schikanen) durch solche drakonischen Maßnahmen
zurück."
Ähnlich erklärte
Rebecca Vilkomersen, Geschäftsführerin von
Jewish Voice for Peace (JVP), dass
>>>
Israels
Schwarze Liste für BDS – Ehrenrolle
-
Meinung – Amira Hass – 8.Jänner 2018 - Die
Autoren der Schwarzen Liste bereiten den Grund
vor für ärgere Schritte – nicht gegen
ausländische Nationen, sondern gegen
Palästinenser
Der
Bannfluch, der auf Aktivisten aus 20
internationalen Organisationen gelegt wurde, ist
für sie eine Auszeichnung. Bei allen den
Unterschieden unter diesen Organisationen – in
Größe, Erfahrung und Hintergrund – und bei allen
politischen Meinungsverschiedenheiten unter
ihnen und miteinander verdienen sie Lob. Sie
sind erfolgreich, die Tendenz, das
palästinensische Problem als ein rein
humanitäres darzustellen oder als einen
symmetrischen Konflikt zwischen zwei angenommen
gleichen Mächten zu sabotieren.
Dass
diese Schwarze Liste von einem israelischen
Ministerium erarbeitet worden war, beweist
bereits eine der Forderungen der Organisationen:
Israel ist nicht ein demokratischer Staat. Ein
Staat, der schon seit 50 Jahren über Millionen
Menschen regiert, die kein Recht haben zu
wählen, und denen menschliche Grundrechte wie
Bewegungsfreiheit, die Freiheit, seinen
Lebensunterhalt zu verdienen und
Demonstrationsfreiheit verweigert werden,
verdient den Namen Demokratie nicht, auch wenn
seine jüdischen Bürger für Haaretz schreiben und
gegen die Korruption protestieren dürfen.
Israels sadistisches Regieren über die
Palästinenser (auch jener innerhalb der Grenzen
vor 1967) hat Millionen Kräfte und Werkzeuge.
Menschenrechtsorganisationen können mit allen
diesen Ressourcen des Staates nicht
konkurrieren, die eingesetzt wurden in die
Kräfte und Methoden der Enteignung. So macht der
politische Ruf nach Sanktionen und Boykott den
notwendigen Sprung und schlägt eine einzige,
endgültige und brauchbare Antwort auf
israelische Unterdrückung und Verfolgung vor.
Es
ist unwahrscheinlich, dass die Bürokraten des
Ministeriums für strategische Angelegenheiten
sich darüber täuschen, dass ein Bann auf die
Einreise nach Israel und die besetzten Gebiete
diese Organisationen hindern werde, nach
internationalen Boykotts und Sanktionen gegen
Israel oder gegen die Siedlungen und ihre
Produkte zu rufen. Schließlich, die Aktivisten
begründen ihre politische Analyse und ihr
Programm zur Beendigung der Kolonisierung
Israels auf Informationen und Zeugnis aus leicht
zu erhaltenden Quellen, und diese Quellen werden
weiterhin sprudeln, auch wenn die physische
Gegenwart der Aktivisten im Land nicht möglich
ist.
Aber
die Autoren dieser Schwarzen Liste sind keine
dummen Leute, die großsprecherisch nach Rache
schreien. Auch sie sind politische Denker, und
sie fahren fort, den Grund für noch schlimmere
Schritte vorzubereiten – nicht gegen
ausländische Leute sondern gegen das
palästinensische Volk.
Die
Veröffentlichung der Schwarzen Liste stellt die
Länder, in denen diese Organisationen
beheimatet sind, vor eine neue Prüfung. Israel
hat jetzt für eine lange Zeit deren Bürger
gehindert, die Westbank und den Gazastreifen zu
betreten (und nicht nur sein eigenes souveränes
Gebiet), auch wenn diese niemals die
BDS-Bewegung unterstützt haben. Es genügt für
diese Leute, palästinensischen Ursprungs zu sein
und Verwandte oder Eigentum in der Westbank zu
haben, oder studieren oder lehren an
Bildungseinrichtungen in der Westbank zu wollen,
um nicht einreisen zu dürfen.
Viele
der Leute, denen man die Einreise verweigert
hat, sind Amerikaner oder Jordanier. Aber die
Vereinigten Staaten, Europa und Jordanien haben
sich nicht sehr angestrengt, zwei
Grund-prinzipen zu verteidigen: gleiche
Behandlung für ihre Bürger, unabhängig von
Unterschieden ihrer Herkunft, d.h. Juden versus
Nicht-Juden, oder unterschiedliche Ziele für
ihre Reise, d.h. ein Besuch in Ramallah versus
ein Besuch in der Siedlung Beit El; und
symmetrische Ansuchen um das Recht auf
visafreie Einreise. Schließlich reisen Millionen
Israelis nach Europa und nach Jordanien ohne ein
Problem, auch einige, die in die Durchführung
von Kriegsverbrechen oder andere Verletzungen
des Völkerrechts involviert waren: Piloten,
Armeekommandeure, Siedler.
Donald Trump’s Amerika wäre nicht schockiert,
wenn jüdische Mitglieder der pazifistischen
Organisation Code Pink oder christliche Quäker
behindert würden bei der Einreise nach Israel
und in die besetzten palästinensischen Gebiete.
Aber was ist mit Frankreich, England, Norwegen
oder anderen europäische Länder? Einige
europäische Länder haben sich unter Druck oder
durch Anstiftung israelischer oder jüdischer
Lobbyisten bereits aus der demokratischen
Forderung nach Sanktionen gegen Israel
herausgehalten auf Grund der herabwürdigenden
Gleichung von „Kritik an Israel =
Antisemitismus“. Es ist schwierig sich
vorzustellen, dass diese in Aktion treten würden
gegen die neue Schwarze Liste.
Israel fühlt der internationalen Gemeinschaft
den Puls. Die Messgeräte sind die Sanktionen
gegen diese Organisationen und das Ziel ist
unsere Freiheit, Menschen zu entwurzeln,
(Eigentum) zu zerstören und zu stehlen. Nach
dieser widerlichen Manier: Israel prüft, wie es
die Palästinenser um noch mehr Grundrechte
bringen kann – Massenausweisungen inkludiert –
ohne dass die sogenannte demokratische Welt
dagegen wirksam einschreitet. Übers.: Gerhilde
Merz
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