US-Vizepräsident vor Nahost-Reise - Mike Pence,
der unerwünschte Christ
- Die Nummer zwei der USA besucht den Nahen
Osten. Israel empfängt Mike Pence wie einen
Helden. Doch die Christen im Heiligen Land
wollen den evangelikalen Hardliner nicht in
ihren Kirchen haben. - Christoph Sydow
"Ich bin Christ, Konservativer und Republikaner
- in dieser Reihenfolge" - das sagt
US-Vizepräsident Mike Pence selbst über sich.
Die christlichen Rechte, allen voran die
evangelikale Bewegung, preist ihn als den Mann,
der ihre konservativen Werte ins Weiße Haus
zurückgebracht hat. Pence gilt auch als die
treibende Kraft hinter Donald Trumps
Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen.
Am Sonntagabend kommt Pence nun als erster
Vertreter der US-Regierung seit der
Hauptstadtentscheidung zu einem Besuch nach
Israel. Zuvor wird er am Samstag in Kairo mit
dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah el-Sisi
und einen Tag später in Amman mit Jordaniens
König Abdullah II. zusammentreffen. Eigentlich
hätte Trumps Stellvertreter schon im Dezember
kurz nach der Jerusalem-Verkündung in den Nahen
Osten reisen sollen. Wegen der Abstimmung über
die Steuerreform im US-Kongress hatte das Weiße
Haus die Visite jedoch mehrfach kurzfristig
verschoben.
Premierminister Benjamin Netanyahu wird den
Vizepräsidenten wie einen Helden empfangen, weil
er maßgeblich dafür gesorgt hat, dass der
langgehegte Wunsch Israels nach der Anerkennung
Jerusalems als Hauptstadt endlich erfüllt wird.
Am Montag redet Pence vor der Knesset in
Jerusalem, kritische Töne muss die israelische
Regierung nicht fürchten.
>>>
"Christliche"
Fundamentalisten - ".....Wenn
also die Kampagne Juden zu Jesus zu bringen ihr
erklärtes Ziel erreichen würde und jeder Jude
Christ werden würde, dann wäre das Endergebnis
als hätte Hitler den Krieg gewonnen. Es gäbe
keine Juden mehr......" - Rabbiner Dr. Chaim
Z. Rozwaski, liberaler Gemeinderabbiner Berlin
Quelle
Der
Vorsitzende der Rabbinerkonferenz in
Deutschland, Henry G. Brandt
erwähnte das heikle Thema "Judenmission".
Sie
sei ein "feindlicher Akt, eine
Fortsetzung des Wirkens Hitlers auf
anderer Basis".
-Quelle
Unter anderem die göttlichen Erleuchtungen des
Hans Jürgen
Krug >>>
Meinung: Die
Zwei-Staaten-Lösung hat immer nur ein
Groß-Israel bedeutet, das über ein
palästinensisches Bantustan herrscht. Lasst sie
los.
-
18.01.2018 - Jeff Halper -
In
seinem op-ed Artikel in Haaretz ('Was die "Ein
Staat-Lösung" wirklich bedeutet: Von Israel
genehmigte Apartheid oder ewiger, blutiger
Bürgerkrieg") fragt Eric Yoffie: "Gibt es keine
'vernünftigen' Israelis – linke, rechte und vor
allem Mitte -, die die Gefahren (einer
Ein-Staat-Lösung) verstehen?"
Diese Frage könnte
man ebensogut anders herum stellen: Was muss
noch passieren, bis die Israelis, linke, rechte,
von der Mitte, endlich begreifen, dass ihre
Regierung die Zwei-Staaten-Lösung absichtlich,
systematisch und effektiv bereits beseitigt hat.
Yoffie schlägt
eine falsche Symmetrie vor: beide, eine radikale
Linke und eine radikale Rechte unterstützten de
facto oder ausdrücklich einen einzigen
bi-nationalen Staat, während eine angebliche
zukünftige israelische Regierung wieder einmal
eine "stolze, liberale und demokratische
jüdische Heimat" verkörpern wird, die friedlich
neben einem palästinensischen Nachbarn in einer
Zwei-Staaten-Lösung lebt.
Das ist gelinde
gesagt eine zugespitzte Sicht. Tatsächlich hat
es jede israelische Regierung seit 1967
versäumt, diese stolzen liberalen Werte zu
leben, indem sie ein erweitertes Israel
verfolgten, das über ein entwurzeltes
palästinensischen Bantustan herrscht und hat das
sogar unter dem Deckmantel einer
"Zwei-Staaten-Lösung" getan.
Binnen Wochen nach
Beginn der Besatzung 1967 empfahl der Allon-Plan
(unter Premier Levi Eshkol von der
Arbeitspartei) bereits Territorium rund um die
palästinensischen Zentren zu annektieren und sie
zu isolieren.
Dieser Plan hat
die israelische Siedlungspolitik in diesen 50
Jahren geleitet und ist heute ein irreversibles
fait accompli. Als der "Oslo-Prozess" begann,
gab es 200.000 Siedler (und ich beziehe
Ost-Jerusalem mit ein, das besetzt ist,
gleichgültig, was Israel und die Trump
Administration behaupten).
Zu Oslos Ende 2000
gab es 400.000 Siedler in massiven
"Siedlungsblöcken", die das palästinensische
Territorium in 70 winzige Enklaven in den Zonen
A und B fragmentierten, plus das Gefängnis, das
Gaza ist. Heute nähert sich die
Siedlerbevölkerung den 800.000.
Wenn die
Zwei-Staaten-Lösung tot ist, dann wegen der
aufeinander folgenden "vernünftigen" Israelis an
der Regierung, vor allem der von Golda Meir und
Ehud Barak, ebenso wie von Likud und Kadima und
der religiösen Rechten und der zionistischen
Linken, der radikalen Rechten und der immer
geschmeidigen Mitte, die sie ins Amt gebracht
hat.
Netanyahu und die
religiöse Rechte verkünden das Ende der
Zwei-Staaten-Lösung von den Dächern, während die
beiden Parteien der zionistischen Linken,
Arbeitspartei und Meretz, den Kampf für den
Frieden effektiv aufgegeben und sich selbst zu
"sozialdemokratischen" Parteien erklärt haben
und sich in erster Linie um innere
Angelegenheiten Israels kümmern. Besonders
Führer der Arbeitspartei stimmten mehrere Jahre
lang ausdrücklich mit Likud überein, dass "die
Zeit nicht reif für eine Zwei-Staaten-Lösung"
sei. >>>
Stimmen zur Ein-Staaten Lösung, zur Zwei-Staaten
Lösung
>>>
EU im Schlepptau der USA und Israels kein
Vermittler im Nahen Osten
- Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait - Ein
illegaler Besatzer verdient keine Anerkennung.
„Sicherheitskooperation“ mit einem wiederholten
Aggressor ist der größte Humbug. Von Vergeltung
und Eskalation zu schreiben, wenn es sich um
eine konsistente palästinensische Entscheidung
handelt, ist eine irrige Ansicht in der
Süddeutschen Zeitung, sowohl in der Notiz
„Eskalation in Nahost“ als auch im Leitartikel
„Nahost – Prinzip Vergeltung“ (SZ 17.1.). Eine
kontinuierliche Politik der Vergeltung hat
Israel über 70 Jahre lang betrieben. Dieser
Tatbestand darf nicht öffentlich verkehrt
werden.
Palästinenser seit über 70 Jahren nicht mehr
Herr in ihrem Haus - Der
Nahost-Friedensprozess ist tot. Die
SZ-Journalistin Alexandra Föderl-Schmid hat
diesbezüglich Recht (SZ-Leitartikel „Nahost –
Prinzip Vergeltung“, 17.1.). Aber die Idee,
neben Israel einen palästinensischen Staat zu
konzipieren, ist ebenso tot, obsolet und
unanwendbar, solange die Teilung Palästinas noch
gilt, denn es gibt keinen Raum für einen solchen
Staat in einem Land, das okkupiert und unter
voller Kontrolle des Besatzers ist, und das seit
Jahrzehnten. Schon mit der Gründung Israels vor
über 70 Jahren waren die Palästinenser nicht
mehr Herren in ihrem Haus. Redaktionen und
Politiker müssen diese Realität zuerst erkennen,
um sich mit dem Problem Palästina versus Israel
sachlich zu befassen.
Rechtsstaatliche, völkerrechtmäßige Haltung
gegenüber einem Rechtsbrecher und illegalen
Besatzer im Bundestag statt
Antisemitismusdebatte - Diese Erkenntnis
verpflichtet auch den Bundestag, nämlich die
rechtsstaatliche, völkerrechtmäßige Haltung
Deutschlands gegenüber einem Rechtsbrecher und
illegalen Besatzer einzunehmen, der über siebzig
Jahre lang einen dauerhaften Konflikt immer
wieder verschärft und zugespitzt hat. Aber
anstatt sich mit diesem gravierenden politischen
Problem zu befassen, umgeht der Bundestag dieses
vordringliche Anliegen mit einer Debatte über
Antisemitismus (18.1.), als ob die zornigen
Demonstrationen von Israel-Gegnern Juden-Hass
äußerten.
>>>
Von Ohrfeigen und Gefängnis - Wer seinem
Gegenüber eine runter haut, handelt selten
richtig. Jemanden deshalb zu inhaftieren ist
nicht souverän. Die
Kolumne. - 19.01.2018 - Inge Günther - Von der
Straße in meinem sonst so ruhigen Berliner
Wohnviertel gellen Schreie hoch. Unten tobt eine
heftige Auseinandersetzung zwischen einem
bulligen Mann und einer hysterischen Frau. Ich
verharre auf dem Balkon, unschlüssig, ob ein
Eingreifen geboten ist. Im Geiste sehe ich ihn
schon ausrasten, als sie, von eher zierlicher
Statur, ihm noch eine Backpfeife verpasst. Aber
nein, er wendet sich ab, steigt ins Auto und
fährt davon. Was immer ihren Beziehungskrach
ausgelöst hat, in dieser Situation erweist sich
der Stärkere auch als der Klügere.
Mir fallen die beiden israelischen Soldaten ein,
die kürzlich ebenfalls ein paar Ohrfeigen
ungerührt wegsteckten, was im Nachklapp
allerdings erst recht die Gemüter in Wallung
brachte. Dabei bewiesen die zwei Uniformierten
eigentlich nur einen kühlen Kopf, den wiederum
einige Entscheidungsträger vermissen ließen.
Inzwischen haben sich auch Amnesty International
sowie Vertreter der Europäischen Union besorgt
zu Wort gemeldet, weil eine 16-Jährige, die es
wagte, Soldaten zu watschen, nun seit einem
Monat in einem Militärgefängnis sitzt.
Die Palästinenser verklären derweil die
blondgelockte Ahed Tamimi zu ihrer „Jeanne d’Arc“,
die sich unerschrocken mit bloßen Händen der
Besatzungsmacht entgegengestellt habe. Dass
Stunden zuvor ihr 15-jähriger Vetter bei
Protesten gegen Trumps Jerusalementscheidung von
einem Armeegeschoss mitten ins Gesicht getroffen
worden war, lässt sie in palästinensischen Augen
noch heldenhafter erscheinen.
>>>
Bitte verbreitet die Solidaritätsbotschaften
oder teilt die digitale Aktion und die
aktualisierte Pressemitteilung auf Facebook und
Twitter unter Verwendung der vorgeschlagenen
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#FreiheitFürAhedTamimi #FreiheitFürAhed #GerechtigkeitFürAhed
#SolidaritätMitNabiSaleh #GerechtigkeitFürNabiSaleh
#FreeAhedTamimi #FreeAhed #Justice4Ahed #SolidarityWithNabiSaleh
#Justice4NabiSaleh (...)
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.@IsraeliPM
.@AvigdorLiberman
VORSCHLÄGE FÜR TWITTER-BOTSCHAFTEN - DEUTSCH
- Ahed Tamimis Inhaftierung löst globale
Entrüstung aus. Aber es sind gerade
DREIHUNDERFÜNFZIG palästinensische Kinder –
manche erst 12 Jahre alt - in israelischen
Gefängnissen und Haftzentren. #FreiheitFürAhedTamimi
- Sagt #Israel: Stoppt den systematischen
Missbrauch von Kindern durch Militärhaft @IsraeliPM
@AvigdorLiberman
- #Israel muss 16-jährige Ahed Tamimi
unverzüglich freilassen. #FreiheitFürAhedTamimi
- Sagt @IsraeliPM @AvigdorLiberman: NICHTS, das
sie getan hat, rechtfertigt Inhaftierung und
mögliche Gefängnisstrafe für ein Kind.
- #Nichts, das Ahed Tamimi getan hat, kann ihre
Inhaftierung und mögliche Haftstrafe
rechtfertigen. #FreiheitFürAhedTamimi
- #350 palästinensische Kinder befinden sich
aktuell in #Israelischen Gefängnissen und
Haftanstalten.
- #Palästinensische Kinder werden bei Festnahmen
und Verhören durch #Israelische Truppen
routinemäßig Misshandlungen unterzogen.
VORSCHLÄGE FÜR FACEBOOK-BOTSCHAFTEN - DEUTSCH:
Ahed Tamimis fortlaufende Haft und ihr Verfahren
vor einem Militärgerichtshof ist ein Beispiel
für die institutionelle Diskriminierung, die für
die Behandlung palästinensischer Minderjähriger,
die sich am Aktivismus beteiligen, typisch ist
... und das zeigt, wie Israel seine
internationalen menschenrechtlichen
Verpflichtungen Kindern gegenüber verletzt. Die
16-jährige Ahed Tamimi ist eine von geschätzt
350 palästinensischen Minderjährigen, die
gegenwärtig in israelischen Gefängnissen und
Haftzentren festgehalten werden. Jedes Jahr
verhaften israelische Truppen rund 500-700
palästinensische Kinder, die durch den Prozess
der Jugendmilitärhaft systematisch missbraucht
werden, und stellen sie vor Gericht. Einmal
festgenommen, werden Minderjährige systematisch
Folter und anderen Misshandlungen unterzogen wie
etwa durch das Verbinden der Augen, Drohungen,
barsche Befragungen in Abwesenheit von Anwälten
oder Eltern, Einzelhaft und in manchen Fällen
körperliche Gewalt. Eine Inhaftierung von
Minderjährigen sollte immer nur das Mittel der
letzten Wahl sein. Deshalb - #Israel muss Ahed
Tamimi unverzüglich freilassen.
GÖAB-Newsletter Analysen/Dokumente Nr. 2/2018 -
18.01.2018 -
Beiträge zum UN-Palästinahilfswerk UNRWA: Die
USA verfälschen die Realitäten
- US-Präsident Trump hat also einen Teil des
Beitrages der USA zum UN-Palästinahilfswerk
UNRWA zurückgehalten. Er will damit die
Palästinenser zurück an den Verhandlungstisch
zwingen, wie er das in seiner
Deal-Maker-Mentalität ausgeführt hat. Er hat
dabei aber auch – leider weitgehend
unwidersprochen und unkorrigiert – den Eindruck
vermittelt, als ob die USA der „big spender“ für
UNRWA wären. Dem ist nämlich absolut nicht so
und das sollte man entsprechend registrieren.
Die letzten verfügbaren Zahlen über die
tatsächlich für UNRWA ausgegeben Gelder aus dem
Jahr 2016 sehen folgendermaßen aus:
1. Europa1 USD 468.898.698
2. USA USD 368.429.712
3. Saudi Arabien USD 148.000.000
4. Japan USD 44.497.634
5. Kanada USD 18.477.458
6. Islamic Dev. Bank USD 17.500.000
7. VAE USD 16.800.000
8. Australien USD 15.001.493
9. UAERCS2 USD 9.935.051
10. Palästina USD 6.096.193
(Österreich lag mit USD 1.977.610 weltweit an
der 31. Position)
Fasst man also die zehn größten Einzelspender
zusammen so befinden sich darunter sieben
Europäer (inklusive EU), die USA, Saudi Arabien
und Japan. Wenn man also vom „big spender“
sprechen möchte, so ist dies – wie auch in
anderen Bereichen – Europa! Die europäischen
Zahlungen lagen weit höher als ursprünglich
vorgesehen, Europa springt oft in aktuellen
Krisensituationen mit spontanen Zahlungen ein.
Übrigens ist dies bei den Zahlungen an die
Palästinensische Autonomieverwaltung in noch
weitaus größerem Ausmaß der Fall.
Diese aktuelle Krise wirft wieder einmal ein
bezeichnendes Licht auf die reale Situation: Die
USA dominieren die Politik, obwohl sie längst
kein neutraler Vermittler sondern der
bedingungslose Unterstützer der israelischen
Besatzungs- und Vertreibungspolitik sind. Gerade
jetzt stellt sich – wieder einmal die Frage –
wann Europa endlich einen ernsthaften Versuch
unternimmt, nicht mehr alleine der Zahler
sondern auch ein wesentlicher politischer Akteur
zu werden. Bei den Iran-Atom-Verhandlungen hat
man bereits einmal bewiesen, dass hier durchaus
einiges möglich ist.
In der Beilage übermitteln wir einen aktuellen
Aufruf des UNRWA-Generalkommissars, die exakten
UNRWA-Statistiken sowie auch einen
zusammenfassenden Tätigkeitsbericht der UNRWA.
Palästina liegt in unmittelbarer Nachbarschaft
Europas, Europa ist auch der primäre Verursacher
des israelisch-palästinensischen Konfliktes (der
Antisemitismus ist eine europäische „Erfindung“,
der Holocaust war ein europäisches Verbrechen
und die Konflikte in Palästina haben nicht
zuletzt ihre Wurzeln in der britischen
Kolonialverwaltung) und es ist auch alleine von
den Folgen (z.B. Flüchtlingsbewegungen,
Terrorismus) betroffen. Es ist also wahrlich
höchste Zeit, dass sich Europa aufrafft und eine
führende Rolle im Nahen Osten übernimmt.
Fritz Edlinger Generalsekretär
[1]Hier sind die EU, sämtliche
EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen und Schweiz
berücksichtig)
2United Arab Emirates Red Crescent Society
Die neue Waffe gegen die israelische Besetzung
ist das Internet
-
Palästinensische Online-Aktivisten haben zwei
Gegner. Der eine ist Israel, das jahrelang die
3G- und 4G-Dienste im Westjordanland blockiert
hat. Wer der andere ist, wird viele überraschen
-
Ulrich Schmid - 19.1.2018
Izzadine Mustafa kämpft gegen die israelische
Besetzung des Westjordanlandes, und seine Waffe
ist das Internet. Der 26-Jährige kommt aus
Brooklyn, hat einen palästinensischen Vater,
glaubt an die emanzipative Macht eines neutralen
Internets, an die Mobilisierungskraft der
sozialen Netzwerke und natürlich an die
palästinensische Sache, denn «unser Narrativ ist
besser». Auch gegen die kleine nette Prise
Pathos hat er nichts: «Unser Schlachtfeld ist
das Internet.»
Für mehr Online-Tempo - Mustafa ist am
Mittwoch mit knapp 300 andern Online-Aktivisten
aus der ganzen Welt nach Ramallah gekommen, um
am «Palestine Digital Activism Forum»
teilzunehmen, an dem die «Herausforderungen und
Trends in der digitalen Aktivität ergründet und
angesprochen» werden sollten, wie es offiziell
hiess. Das klang vielen der Teilnehmer jedoch
etwas matt, denn ihr Hauptinteresse gilt dem
politischen Kampf. Mustafa zum Beispiel ist als
Vertreter des «Institute for Middle East
Understanding» nach Ramallah gekommen, einer
Organisation, die die palästinensische Sache
durch Internet-Aktivismus vor allem in den USA
befördern will, weil dort, so erklärt Mustafa,
in manchen Milieus die Auffassung herrsche, «wir
seien allesamt Terroristen».
Mustafa hat vieles an Israel zu kritisieren,
nicht zuletzt, dass die Regierung Netanyahu die
Einführung des flächendeckenden
Hochgeschwindigkeits-Internets der dritten und
vierten Generation (3G und 4G) für Palästina
jahrelang blockiert hat und erst jetzt, auf Ende
Januar 2018, einführen will. Der Schritt kommt
zehn Jahre nachdem Mobilfunkanbieter wie
Wataniya and Jawwal die israelischen Behörden um
Lizenzen ersucht haben, da sie sich in heftiger
Konkurrenz sehen nicht nur zu Anbietern aus dem
arabischen Raum, die längst auf 4G umgestellt
haben
>>>
Heiliges Land: Zwischen Hoffnung und
Verzweiflung - Wut, Ratlosigkeit, Angst - und
ein bisschen Hoffnung: Das internationale
Bischofstreffen im Heiligen Land ist beendet.
Was bleibt?
Wie steht
es um die Christen? Und hat der Frieden
überhaupt eine Chance? - 18.01.2018
Sie drückten Schulbänke, diskutierten mit
Schülern, standen Studierenden Rede und Antwort:
Das Gespräch und der Austausch mit der jungen
Generation auf zwei Seiten eines anhaltenden
Konflikts stand im Zentrum des 18.
internationalen Solidaritätsbesuchs katholischer
Bischöfe im Heiligen Land.
Fünf Tage lang hörten die Kirchenvertreter aus
Europa, den USA und Südafrika der muslimischen
und christlichen Jugend Palästinas und ihren
jüdisch-israelischen Altersgenossen zu, sahen
ähnliche Hoffnungen und grundverschiedene
Rahmenbedingungen. Der Wunsch nach einer
friedlicheren Zukunft prägten die Gespräche
ebenso wie Wut, Enttäuschung, Ratlosigkeit und
Angst.
Gespräche mit Schülern und Studenten -
Besuche in Schulen in Beit Dschallah, Beit
Sahour, Jerusalem und Modi'in, Gespräche mit
Studierenden der Hebräischen Universität
Jerusalem und der Krankenpflegeschule in
Emmaus-Qubeibeh, ein Gottesdienst mit der
kleinen katholischen Gemeinde in Gaza: Nur ganz
am Rande standen in diesem Jahr Treffen mit der
örtlichen Kirchenführung. Die Bischöfe wollten
stattdessen die Stimme der Jungen hören, einer
Generation, der, so die Abschlusserklärung des
Treffens, "eine grundlegende Rolle" im
Friedensprozess zukommt". Zugleich sei aber "die
Aussicht auf Frieden erneut in weite Ferne
gerückt, durch moralisch und rechtlich
inakzeptable Entscheidungen" der politisch
Verantwortlichen im eigenen Land und in der
Welt.
Fehlende Arbeitsplätze, anhaltende Verletzung
der Würde, mangelnde Perspektiven: Die
Frustration der jungen Palästinenser ist ebenso
real wie die Angst auf beiden
>>>
Netanyahu kritisiert über Bollywood Selfie'
(Selbstmord)
-
BDS-Mitglieder in Indien haben Israel
beschuldigt, Bollywood zur Verbesserung seines
globalen Images ausgenutzt zu haben, nachdem der
israelische Premierminister mit dem legendären
Filmstar Amitabh Bachchan auf der Bühne stand,
während er Mumbai besuchte.
Aktivisten stellten die Behauptungen auf,
nachdem die israelische Regierung am Donnerstag
ein Outreach-Event mit dem Titel "Shalom
Bollywood" veranstaltet hatte, um indische
Regisseure und Produzenten dazu zu bewegen, ihre
Filme in Israel zu drehen. An der Veranstaltung
nahmen hochrangige Persönlichkeiten der
indischen Filmindustrie teil, darunter Bachchan
und seine Schwiegertochter Aishwarya Rai.
Proteste fanden außerhalb der Veranstaltung in
Mumbai statt, der Heimat der indischen
Kinobranche. Apoorva Gautam, die die Boykott-,
Desinvestitions- und Sanktionskampagne in
Südasien leitet, sagte, dass Israels Appell an
Bollywood eine breitere "ideologische
Verschiebung" im Land seit der Wahl des
indischen Premierministers Narendra Modi im Jahr
2014 widerspiegelt.
Indiens Filmindustrie ist die größte der Welt
und hat einen Wert von mehreren Milliarden
Dollar.
Nach Angaben von Days of Palestine hat Israel
ähnliche Filmkooperationen mit anderen Ländern
durchgeführt, um sein globales Image zu
verbessern, einschließlich einer Initiative mit
dem chinesischen Kino, als seine
Tourismusindustrie nach dem Überfall auf Gaza
gelitten hat.
Die Veranstaltung war Teil eines sechstägigen
Staatsbesuchs des israelischen Premierministers
Benjamin Netanyahu in Indien, bei dem er mehrere
Städte im ganzen Land besuchte und mit Modi
zusammentraf.
Bachchan behauptet, keine politische
Zugehörigkeit zu haben, war aber das Gesicht
mehrerer Kampagnen der indischen Regierung.
Pläne, Bachchan zum Markenbotschafter von "Incredible
India" zu machen, einer globalen
Marketingkampagne der indischen Regierung, um
Touristen ins Land zu locken, wurden verzögert,
nachdem sein Name in den Zeitungen Panamas
erschien.
Imtiaz Ali, eine weitere bemerkenswerte
Bollywood-Figur, wurde ebenfalls mit Netanyahu
am Donnerstag fotografiert. Er führte Regie bei
der Bollywood-Filmfahrt, die vom israelischen
Tourismusministerium finanziert und in Israel
gedreht wurde.
Netanyahu ist der zweite israelische
Premierminister, der Indien besucht. Seine Reise
kommt, nachdem Modi der erste indische Führer
war, der 2017 Israel besuchte.
Quelle - übersetzt mit DeepL
Ausstellung
"Juden, Christen, Muslime" - Das Märchen vom
Abendland
- Die Berliner Ausstellung "Juden, Christen,
Muslime" zeigt die abenteuerlichen Wege des
Weltwissens im Mittelalter und demontiert
nebenbei die These, es gäbe ein
christlich-jüdisches Europa. Von Gustav Seibt
Seit einigen Jahren ist vermehrt von den
"jüdisch-christlichen Wurzeln" des "Westens"
(oder des "Abendlands") zu hören, vor allem wenn
es darum geht, Europa vom Islam abzugrenzen. Das
ist schon deshalb ziemlich heuchlerisch, weil es
den Eindruck erweckt, das Miteinander von Juden
und Christen sei eine zweitausend Jahre lange
Woche der Brüderlichkeit gewesen. Zugleich
unterschlägt es, dass Juden und ihre
Gemeinschaften viele Jahrhunderte lang in den
arabisch-osmanischen Reichen mehr Luft zum Atmen
hatten als in der vormodernen Christenheit.
Die Verhältnisse waren viel komplizierter und
reicher. Das wird am besten sichtbar, wenn man
auf die Geschichte des Wissens blickt. Da kann
eine nicht untypische Geschichte ungefähr so
verlaufen: Im neunten Jahrhundert wurden im
"Haus der Weisheit", einer Übersetzerakademie im
abbasidischen Bagdad, Texte der antiken Medizin
von Hippokrates und Galen aus dem Griechischen
ins Arabische übersetzt. Von Bagdad gelangten
sie ins muslimische Spanien und von dort in die
christlichen Königreiche, und zwar nach Toledo.
Dort wurden diese arabischen Versionen
griechischer Wissenschaft in der Mitte des
zwölften Jahrhunderts ins Lateinische übersetzt.
An der Übersetzung beteiligten sich nicht selten
des Arabischen kundige Juden, die (oft nur
mündliche) Zwischenversionen in der romanischen
Volkssprache erstellten, die danach von
gelehrten Geistlichen in die abendländische
Wissenschaftssprache Latein übertragen wurden.
Damit wurden diese Texte für den Rest Europas
zugänglich und konnten in den akademischen
Unterricht von Paris oder Köln eingespeist
werden.
Gewaltige
Transformationen der Wissenschaften - Der
Wissenstransfer verlief also in einer gewaltigen
raumzeitlichen Bewegung im Uhrzeigersinn vom
Zweistromland über Nordafrika und Spanien nach
Mitteleuropa, auf einem Weg, der gern
vierhundert Jahre dauern konnte. Dabei
wechselten solche Texte bis zu viermal ihre
Sprache und mindestens dreimal die Schrift. Und
diese gewaltigen Transformationen betrafen
selbstverständlich nicht nur die medizinische
Wissenschaft.
>>>
A Conversation
With Richard Falk
The scholar, adviser to governments and
civil-society groups, and advocate of
Palestinian rights speaks on international law
and world affairs. By Patrick Lawrence
>>>
Why the United
Nations Matters (even for the Palestinians) - By
Richard Falk
>>>
Soldiers Abduct A
Guard Of Al-Aqsa Mosque In Occupied Jerusalem
>>>
Not just Ahed-
Israel holding 300 Palestinian minors in prison
>>>
Revealed- Shin Bet
controlled Arab schools for decades >>>
'I was on my way
back from school and saw the ruins' >>>
Palestinian
prisoner dies of cancer in Israeli prison >>>
21. 1. 2018
Abbas confirms
Trump tried to sell Abu Dis as Palestinian
capital, in ‘Oslo is dead’ speech >>>
Trump’s line on
‘shithole countries’ is a mainstream view in
Israel >>>
20. 1. 2018
Brüsseler
Zuckerbrot für Abbas
Die EU stellt den Palästinensern ein
vollwertiges Assoziierungsabkommen in Aussicht.
Mehr Geld möchten die Europäer allerdings nicht
überweisen.
>>>
EU berät über
neues Abkommen mit Palästinensern
>>>
Buchautor: Mossad soll 3000 Menschen getötet
haben
Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hat
laut einem israelischen Experten mehrere Tausend
Menschen getötet
>>>
US-Regierung friert Finanzhilfen für
Palästinenser ein
>>>
Palästinenser-Führung will Anerkennung des
Staates Israel aussetzen
>>>
Asselborn spricht sich für Staat Palästina aus
>>>
Ahed Tamimi should stay in prison because she
might slap again — Israeli ethicist
>>>
After New Orleans City Council implicitly
endorses BDS, officials say resolution was not
about Israel
>>>
16. 1. 2018
Die Palästinenserin Ahed Tamimi bleibt
vorerst in Haft. Über eine mögliche Freilassung, während ihr
der Prozess gemacht wird, soll erst am Mittwoch
entschieden werden.
>>>
Abbas nennt Trumps Jerusalem-Entscheidung
"Ohrfeige des Jahrhunderts"
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Israeli Jews will
never accept Palestinians as equals >>>
Hundreds protest
in Nabi Saleh to demand freedom for Tamimi women
| +972 Magazine
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Experte: Trump
stärkt indirekt Europas Rolle im Nahostkonflikt
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