Abbas' Verbrechen war, dass er
den Zionismus ein koloniales Projekt genannt hat
-
21.01.2018 - Jonathan Ofir - Die Verurteilung
der Rede des palästinensischen Präsidenten
Mahmud Abbas vor dem Palästinensischen
Zentralrat letzten Montag durch israelische
Führer hatte kein Ende.
Die Washington
Post titelte ihre Berichterstattung "Israel
putzt den palästinensischen Führer wegen seiner
anti-Trump-Rede herunter" und zitiert den
israelischen Verteidigungsminister, Abbas habe
den "Verstand verloren", den Bildungsminister
Naftali Bennet, dies sei Abbas' Schwanengesang
gewesen, und Premierminister Benjamin Netanyahu,
Abbas habe "die Maske (von seinem Gesicht)
heruntergezogen".
Die Schlagzeile in
der Jerusalem Post: "Abbas Rede hat das gesamte
politische Spektrum verurteilt".
Bennet wurde noch
einmal zitiert, Abbas habe "Macht und seine
Verbindung zur Realität verloren"; der frühere
Verteidigungsminister Moshe Yaalon sagte, "Abbas
hat in seiner Rede den Verdacht bestätigt, dass
sein Ziel nicht der territoriale Kompromiss ist,
sondern er distanziert sich vom Recht des
jüdischen Volkes auf einen Staat im Land
Israel"; Minister für regionale Kooperation
Tzachi Hanegbi sagte, "Abbas Rede war durchsetzt
von üblen antisemitischen Verschwörungstheorien
und war eines Führers unwürdig"; der frühere
Minister Gidon Saar sagte, Abbas "hat nicht
alle Tassen im Schrank".
Und es geht
weiter. Vizeminister Michael Oren verurteilte
Abbas' "schändliche Lügen"; Vize-Außenministerin
Tzipi Hotoveli prangerte Abbas' "lächerliche
Beschuldigung, Israel sei ein europäisches
Kolonialprojekt" an; sogar der linke Politiker
Avi Gabbay verurteilte die Rede wegen ihrer
"massiven Lügen, voller Antisemitismus".
Das scheint also
ein weiter Konsens zu sein. Abbas' Rede, die
über zwei Stunden dauerte, wird in Israel
weitgehend als eine niederträchtige Rede
gesehen, und die generelle Botschaft ist, wir
sollten nicht einmal zuhören, was er sagt.
Bleibt weg.
Glücklicherweise
ist der Haaretz-Journalist Gideon Levy vor zwei
Tagen in das Thema eingestiegen und hat gesagt:
"Abbas hat Recht. Warum bleibt Israel dabei zu
sagen, er hätte Unrecht? Abbas sagt die
Wahrheit. Israels Äußerungen über ihn haben mit
der Realität nichts zu tun. Sie sind nur
nationalistisches Zähnefletschen."
Bevor ich mich mit
einigen Inhalten befasse, denken wir nur einmal
darüber nach: Wenn extreme Aussagen der Maßstab
sind, was würde das über diese angeblich
vernünftigen Führer wiedergeben, die vorhin
erwähnt wurden? Nehmen wir uns eins nach dem
andern vor:
Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hat
gefordert, "illoyale" Palästinensern mit einer
Axt zu enthaupten und sie im Toten Meer zu
versenken; der frühere Verteidigungsminister
Yaalon verglich die palästinensischen
"Bedrohung" mit einem "Krebsgeschwür" und sagte,
er würde "Chemotherapie anwenden";
Bildungsminister Bennet betrachtet Palästinenser
als "Granatsplitter im Hintern" und prahlt, er
habe "viele Araber getötet, und es gebe kein
Problem damit"; Premierminister Benjamin
Netanyahu ging zu einem richtigen
Holocaust-Revisionismus, als er die Endlösung
nicht an Hitler festmachte – sondern am
palästinensischen Groß-Mufti; der frühere
Minister Saar hat gesagt, ein palästinensischer
Staat sei einfach "nicht akzeptabel";
Vizeminister Oren hat kürzlich behauptet, die
Familie von Ahed Tamimi sei bloß eine
fake-Familie; Vize-Außenministerin Tzipi
Hotoveli wedelt den Palästinensern mit
nichtssagenden Büchern und Bibeln und nennt sie
"Geschichtsdiebe" und spuckt sogar
antisemitische Behauptungen gegen amerikanische
Juden aus; und zum Schluss der linke Politiker
Avi Gabbay, der die Linke warnte, sie hätte
"vergessen, was es heißt jüdisch zu sein", und
"wir haben nichts gemeinsam" mit den arabischen
Parteien, womit er dem Rat seines Vorgängers
folgte nicht als "Araber Liebhaber" gesehen zu
werden.
Es gibt eine
Geschichte im Neuen Testament (Joh. 8), in der
jüdische Gelehrte und Pharisäer eine Frau vor
Jesus bringen, die des Ehebruchs beschuldigt
wurde. Sie empfahlen, sie sollte gesteinigt
werden, fragten aber Jesus, was mit ihr gemacht
werden sollte. Jesus antwortete" Wer von euch
ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie".
Sie gingen alle weg.
Aber diese
israelischen Führer, alle voller Sünden, werfen
unablässig Steine auf Abbas. Und weshalb?
>>>
Jerusalem-Frage - EU und USA liefern sich
Nahost-Fernduell
- USA und EU driften in der Nahost-Politik
auseinander: US-Vizepräsident Pence schmeichelt
in Jerusalem der Regierung Israels, die Europäer
geben in Brüssel Palästinenserpräsident Abbas
eine Bühne. Das Zerwürfnis sitzt tief. - Markus
Becker
Das Timing hätte unangenehmer nicht sein können
- zumindest für jene, die glauben, dass es im
Nahen Osten keinen Frieden ohne die
Zusammenarbeit zwischen USA und EU geben kann.
Doch statt zu kooperieren, lieferten sich
Europäer und Amerikaner am Montag eine Art
Fernduell.
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Mike Pence auf Mission Schadensbegrenzung
- Die Jerusalem-Entscheidung von Donald Trump
überschattet die Reise seines Stellvertreters.
Pence soll Friedensgespräche initiieren und den
"ultimativen Deal" zwischen Israel und den
Palästinensern forcieren. - Alexandra
Föderl-Schmid, Jerusalem, und Paul-Anton Krüger,
Kairo
US-Vizepräsident Michael Pence hätte schon
Anfang Dezember in den Nahen Osten reisen
sollen, doch dann machte seine Chef mit einer
Ankündigung die Pläne zunichte: Donald Trump
sagte, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv
dorthin zu verlegen. Die Palästinenser wollen
Pence, einen maßgeblichen Verfechter der
Entscheidung, bis heute nicht sehen. Aber auch
für Amerikas arabische Verbündete wäre der
Besuch heikel geworden. Nun holt Pence die Reise
nach, in abgespeckter Form und um
Schadensbegrenzung bemüht. Doch ob das
ausreicht, um Friedensgespräche zu initiieren
und dem "ultimativen Deal" zwischen Israel und
den Palästinensern näher zu kommen, von dem
Trump zu reden pflegt, ist fraglich.
Am Sonntag traf Pence in Amman Jordaniens König
Abdullah, der in recht deutlichen Worten
forderte, die USA müssten das Vertrauen
wiederherstellen.
>>>
P
r e s s e m t t e i l u n g -
Der langjährige Diplomat und
bisherige Gouverneur von Gaza Abdallah Frangi
ist mit Beginn des Jahres 2018 im Rang eines
Ministers zum offiziellen Berater von Präsident
Abbas für europäische Angelegenheiten berufen
worden.
Diese neue Funktion wird er ab sofort von
Deutschland aus ausüben. Die erschwerten
politischen Umstände und die daraus
resultierenden neuen Herausforderungen bezüglich
einer friedlichen Regelung des Nahostkonfliktes
sowie die Diskussion um die Zwei-Staaten-Lösung
und die Anerkennung eines Staates Palästina
nimmt Frangi zum Anlass, eine
Deutschland-Vortragstour zu starten.
Der mit dem Osnabrücker Erich Maria
Remarque-Friedenspreis ausgezeichnete Politiker
wird seine Vortrags- und Diskussionsreihe von
der Friedensstadt Osnabrück aus am 02.02.2018
beginnen.
Nach einem offiziellen Empfang im Friedenssaal
um 16:30 steht Minister Frangi den geladenen
Gästen und der Presse um 17:30 Uhr im Rathaus
der Stadt Osnabrück bei einem Vortrag mit
Diskussion zur Verfügung.
Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Förderkreis der
Osnabrücker Friedensgespräche e.V.
Bernhard Stegemann, Erich Maria Remarque
Gesellschaft e.V.
Nazih Musharbash, Deutsch-Palästinensische
Gesellschaft e.V.
Open
Letter to Gilad Erdan
- Januar
2018 - “Die Jüdische Stimme für gerechten
Frieden in Nahost” nimmt Stellung zu der neuen
Liste der israelischen Regierung, auf der
zwanzig Organisationen wegen ihrer Unterstützung
der BDS-Bewegung (Boycott, Divestments and
Sanctions movement against Israel) die Einreise
nach Israel verweigert wird.
Unter diesen Organisationen befindet sich unsere
Schwesterorganisation, Jewish Voice for Peace in
den U.S.A., mit der wir viele gemeinsame Werte
und politische Ziele teilen und der wir größten
Respekt zollen.
Eine andere Gruppe ist das American Friends
Service Committee, eine Quäkerorganisation, die
sich große Verdienste für ihre Unterstützung von
Holocaust-Überlebenden erworben hat. Viele ihrer
Mitglieder haben selbst in ihren Familien
Holocaust-Überlebende. Wir sind entsetzt über
dieses Einreiseverbot, das an die McCarthy-Liste
in den fünfziger Jahren in den USA erinnert.
Zusammen mit allen betroffenen Gruppen kämpfen
wir gegen das Unrecht, das von der israelischen
Regierung gegen Palästinenser, gegen ihre
Unterstützer und gegen alle Menschen in der
Region begangen wird. Daher verurteilen wir
diesen Bann, der Reisen nach Israel, öffentliche
Kritik und das Recht auf freie Rede betrifft.
>>>
Das
Zeitalter der neuen Inquisition
- Abi Melzer - 22. Januar 2018 - (...)
Seit man erkannte, dass der
Antisemitismus-Vorwurf hervorragend zur
Immunisierung Israels geeignet war, nahm die
Zahl der Antisemiten rasant zu: Jakob Augstein,
weil er Israels Politik kritisierte und Günter
Grass, weil er ein Gedicht schrieb, das dem
israelischen Botschafter in Deutschland nicht
gefiel. Er hätte ihn wohl vorher fragen sollen.
Und zu diesen gesellten sich Sigmar Gabriel,
Peter Scholl-Latour, Wolfgang Gehrke, Norman
Paech, Norbert Blüm, Christian Ströbele, Rupert
Neudeck, Claus Kleber, Bodo Ramelow, Jürgen
Todenhöfer, Jürgen Möllemann und etliche Juden
wie Daniel J. Goldhagen, Daniel Barnboim, Avram
Burg, Alfred Grosser, Hajo Meyer, Norman
Finkelstein, Horst Berggruen, Moshe Zuckermann,
Mosche Zimmermann, Uri Avnery, Gideon Levy, Avi
Primor, Michael Degen. Dies ist nur eine kleine,
willkürliche Auswahl aus der langen Liste jener,
die von der zionistischen Lobby gebrandmarkt
wurden, weil sie nicht das taten, was diese
Lobby erwartete, nämlich ohne Wenn und Aber
hinter Israel stehen und die Augen vor dem
Unrecht verschließen, das dieses täglich begeht.
Doch dabei bleibt es nicht. Leute wie
Zuckermann, Rolf Verleger und ich könnten es
ertragen, wenn ein gewisser Herr Broder uns als
Antisemiten oder gar jüdische Selbsthasser
bezichtigt, wobei er gar nicht zu wissen
scheint, was jüdischer Selbsthass ist. Wenn aber
dieser „Hofjude außer Dienst“, wie er kürzlich
von Cicero genannt wurde, oder „jüdischer
Clown“, wie er sich selbst nannte, als
Steigbügel derjenigen dient, die Verbote und
Entzug der Redefreiheit fordern, dann ist die
Grenze überschritten, die unsere Gesellschaft
dulden darf. So zum Beispiel bei einer
Urteilsbegründung einer Richterin des
Landgerichts München, die offensichtlich von
diesem Zeckengift schon durch und durch
infiziert ist und jede Kritik an der Politik
Israels als Antisemitismus stigmatisiert und
sich dabei auch noch auf ein Urteil des OLG
Frankfurt bezieht, in dem ein Richter
entschieden hat, dass Henryk M. Broder mich mit
Hitler vergleichen darf. Ich bin aber bereits
ein Antisemit, nach Auffassung dieser Richterin,
wenn ich einen Mitarbeiter des israelischen
Außenministeriums als „Blockwart“ bezeichne:
„Damit stellt der Kläger (Melzer) unter der
Verwendung eines nationalsozialistisch geprägten
Begriffs die Mitarbeiter des israelischen
Außenministeriums als Personen dar, welche
Propaganda für die israelische Regierung machen.
Damit ist es durchaus gerechtfertigt, diese
Äußerung als antisemitisch zu beurteilen.“ Ist
es nicht die Aufgabe der Mitarbeiter des
israelischen Außenministeriums, Propaganda für
ihre Regierung zu betreiben?
Und so finden sich auf 16 Seiten
Urteilsbegründung Sätze wie: „Die Teilnahme des
Klägers als Gastredner auf einer Veranstaltung „Palestinians
in Europe Conference“ und seine dort gehaltene
Rede lassen sich ebenfalls als antisemitisch
beurteilen.“
>>>
Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe -
Wer soll über Antisemitismus sprechen?
- 22. 1. 2018
- „Antisemitismus und der Kampf um
Gerechtigkeit“ in der New School for Social
Research - Shaul Magid - 30. 11. 2017
Anm. des Herausgebers: Shaul Magid beantwortet
im Folgenden eine Reihe von Vorwürfen, die in
anderen jüdischen Publikationen veröffentlicht
wurden, in Zusammenhang mit einer Veranstaltung
über Antisemitismus, die von JVP, der führenden
jüdischen Organisation in der Unterstützung von
Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) in der
jüdischen Welt, gesponsert wurde. Tikkun hat BDS
nicht befürwortet, und unsere Leser haben ein
breites Spektrum von Meinungen darüber,
inwieweit eine solche Strategie sinnvoll ist,
das zu erreichen, was wir gutheißen - Frieden
und Gerechtigkeit für beide, Israelis und
Palästinenser. - Wir unterstützen aber das Recht
Anderer, die Versionen von BDS zu unterstützen,
die nicht ein Ende der Existenz des Staates
Israel anstreben. Wir planen in einer der
kommenden Ausgaben eine umfangreichere
Diskussion über BDS, insbesondere darüber, ob
BDS eine kluge Strategie ist.
Rabbi Michael Lerner - Am Abend des 28.
November 2017 veranstaltete die New School for
Social Research in Manhattan, seit langem
fortschrittlicher Politik und Kulturkritik
verpflichtet, eine Veranstaltung mit dem Titel:
„Antisemitismus und der Kampf um Gerechtigkeit“.
Es war zum Teil eine Feier anlässlich der
Bucherscheinung von On Antisemitism: Solidarity
and the Struggle for Justice (Über
Antisemitismus: Solidarität und der Kampf um
Gerechtigkeit), veröffentlicht 2017 von
Haymarket Books, gesponsert von Jewish Voice for
Peace (Jüdische Stimme für Frieden). Vier
Diskussionsteilnehmer befanden sich auf dem
Podium; Leo Ferguson, der für Jews for Racial
and Economic Justice arbeitet, Lina Morales,
eine latino-aschkenasische jüdische Aktivistin
aus Chicago, die sich als bi-racial sieht und
offen als Anti-Zionistin bezeichnet, Rebecca
Vilkomerson, Geschäftsführerin bei Jewish Voice
for Peace, einer progressiven jüdischen
Organisation, die BDS (Boycott, Devestment,
Sactions) gegen Israel unterstützt, und die
palästinensisch-amerikanische Aktivistin Linda
Sarsour. Die Veranstaltung erntete scharfe
Kritik in jüdischen Medien, schon Tage bevor sie
stattfand, unter andrem mit der Behauptung,
diese Diskussionsteilnehmer hätten nicht das
Recht, auch seien sie ungeeignet, über
Antisemitismus zu sprechen. Vor dem Vortragssaal
der New School stand eine Ansammlung von
Protestierenden, breit gefächert von jüdischer
Mitte-Rechts zu Ganz-Rechts; einige forderten,
der New School für die Beherbergung solch einer
Veranstaltung die Zuschüsse zu streichen. Die
Veranstaltung konnte reibungslos stattfinden,
ausgenommen zwei kleine Unterbrechungen in der
Fragen-und-Antworten - Phase.
Ich habe die ausverkaufte Veranstaltung besucht
und werde im Folgenden einige Überlegungen
mitteilen, die hoffentlich informativ sind und
weitere Gespräche befördern.
>>>
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Die
Grünen in NRW machen gemeinsame Sache mit einem
grausamen, brutalen und rassistischen
Besatzerstaat. Ein Beschluss, der zeigt, wie
uninformiert sie sind, sein wollen. Auf der
Seite der Täter, gegen die Opfer...
Antragstellerin Julia Wenzel
LDK-Beschluss
- Konsequent gegen
jeden Antisemitismus – Keine grüne Beteiligung
an BDS-KAMPAGNE
- Beschlossen auf der LDK vom 20.01.18
Die Kampagne „Boycott, Divestments,
Sanctions“(BDS) zielt auf einen Boykott des
jüdischen und demokratischen Staates Israel,
seiner Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen
und Künstler*innen ab. Als BÜNIS90/DIE GRÜNEN
NRW stellen wir uns entschieden auf die Seite
der offenen Gesellschaft und gegen jeden
Antisemitismus. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW lehnen
einen Boykott Israels als Instrument deutscher
und europäischer Politik ab. Wir wollen mit
allen Kräften in Israel zusammenarbeiten, die
sich friedlich für eine Zwei-Staaten-Regelung
einsetzen.
Dass die BDS-Bewegung bewusst die Frage offen
hält, wie der israelisch-palästinensische
Konflikt geregelt werden soll, halten wir für
politisch falsch und schädlich. Damit setzt sie
sich dem Verdacht aus, den Fortbestand des
Staates Israel nicht zu wollen und trägt
ihrerseits dazu bei, die
Zwei-Staaten-Perspektive zu untergraben. Auch
deshalb lehnen wir eine Beteiligung oder
Zusammenarbeit mit der BDS-Kampagne ab.
Die antisemitischen Übergriffe, wie sie auch
unter dem Banner der Kampagne stattfinden,
verurteilen wir scharf. Eine Zusammenarbeit von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW oder ihrer
Gliederungen mit der BDS-Kampagne lehnen wir ab.
Ebenso lehnen wir eine Unterstützung von
Organisationen ab, die sich klar zur
BDS-Kampagne bekennen. Kampagnen oder Bündnisse
stoßen wir nicht im Verbund mit BDS-Gruppen an.
Wir werden keine Veranstaltungen (mit-)ausrichten
oder unterstützen, bei denen sich positiv auf
die BDS-Bewegung bezogen wird.
Adresse und Kontakt
>>>
Volker Beck muß
sich natürlich auch äußern (Quelle facebook) :
Kommentar: Objektive Berichterstattung über
Israel in Zukunft unmöglich?
- Mit dem Beschluss einen
„Antisemitismus-Beauftragten“ einzusetzen,
schaffen CDU,CSU,FDP,AFD und GRÜNE die Grundlage
der willkürlichen Einschränkung der
Pressefreiheit. Denn die Pressefreiheit ist in
Deutschland massiv in Gefahr, wenn jede
Berichterstattung über die Zustände in Palästina
und Israel aus politischen Gründen als
„Antisemitismus“ diffamiert werden kann. (1)
Eine objektive Berichterstattung über Israel und
Palästina wäre in Zukunft in Deutschland somit
unmöglich.
Konkret kann die Einsetzung eines
„Antisemitismus-Beauftragten“ für
JournalistInnen in Deutschland bedeuten, dass
sie bei einer kritischen Berichterstattung über
Israel mit beruflichen, gesellschaftlichen und
strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen.
Auch die journalistische Aufdeckung von
Vergewaltigungen mit mutmaßlichen Tätern wie
Harvey Weinstein wären somit gegebenenfalls
unmöglich. Die Opfer müssten in Deutschland
fürchten, als Antisemiten verunglimpft und so
verächtlich gemacht zu werden. Gleichzeitig mit
diesem Beschluss geht Israels Ministerium für
strategische Angelegenheiten immer härter auch
gegen jüdische Friedensaktivisten vor. (2)
Volksverhetzung ist nach §130 des
Strafgesetzbuches eine Straftat. Darüber
entscheiden jedoch bisher deutsche Richter. Aber
ebenso wie im Falle des
Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, werden statt
ordentlicher Gerichte, Dritte mit der
Rechtsfindung durch die Bundestagsparteien
ermächtigt. Gleichzeitig werden mit diesem
Beschluss des Bundestages die Angehörigen einer
bestimmten Religion und eines bestimmten Staates
grundsätzlich zu Opfern erklärt, alle übrigen zu
potentiellen Tätern, was im Sinne des
Grundgesetzes absurd und rechtswidrig ist.
Zudem widerspricht dies der Realität. Die
Meinungs- Rede- und Pressefreiheit könnte mit
der Einrichtung eines
„Antisemitismus-Beauftragten“ entsprechend des
Entschlussantrages des Bundestages in weiten
Teilen abgeschafft werden, ebenso die Gleichheit
und Gleichberechtigung aller Menschen. Im
Extremfall würde also selbst ein auf Fakten
basierender, journalistischer Bericht nicht
publiziert werden können, wenn dieser als
„antisemitisch“ deklariert werden würde. Die
Folge wäre, dass lediglich positive Berichte und
Fake News über Israel der deutschen Bevölkerung
zugänglich wären.
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