Ungeschützt: Die
Inhaftierung palästinensischer Teenager in
Ost-Jerusalem. Zusammenfassung
- B'Tselem_Oktober 2017 - B'Tselem und
HaMoked
Palästinensische
Teenager werden mitten in der Nacht aus dem
Bett gerissen, ohne Notwendigkeit werden ihnen
Handschellen angelegt und müssen sie dann lange
Zeit auf den Beginn ihres Verhörs warten. Erst
dann, wenn sie müde und gebrochen sind, werden
sie zu langen Verhörsitzungen geholt, ohne dass
ihnen Gelegenheit gegeben würde mit einem Anwalt
oder den Eltern vor Beginn des Verhörs zu
sprechen und ohne zu wissen, dass sie das Recht
haben zu schweigen.
Dann werden sie für Tage und Wochen in einer
Hafteinrichtung unter harten Bedingungen
festgehalten, selbst wenn das Verhör bereits
beendet ist. All das wird von Drohungen und
verbalen und physischen Mißhandlungen begleitet
– vor oder während des Verhörs.
Sind die Jungen dann einmal offiziell in Haft,
sind die Eltern von allen Verfahren
ausgeschlossen. Zu keinem Zeitpunkt betrachten
die Strafverfolgungsbehörden die Eltern oder
die, die berechtigt sind, das Kind zu schützen,
als relevant für den Prozess. Sie erhalten nicht
die mimimalste Information darüber, was mit
ihrem Sohn geschehen ist oder welche Rechte er
hat. Nur sehr selten wird ihnen erlaubt ihr Kind
zu sehen. Das lässt die Eltern machtlos, unfähig
ihrem eigenen Kind zu helfen. Ohne den Schutz
ihrer Eltern oder eines Erwachsenen, dem sie
vertrauen können, und ohne jede Berücksichtigung
ihres Alters müssen diese Jungen den ganzen
Prozess allein durchstehen, fern von ihren
Familien, ihrem Alltag und allem Vertrauten.
Die Jungen finden sich selbst in einer
bedrohlichen und verwirrenden Situation wieder,
ohne dass einer der Erwachsenen um sie herum
sich die Mühe macht ihnen zu erklären, was
gerade geschieht. Niemand erklärt ihnen, wohin
sie gebracht werden, wessen sie verdächtigt
werden, welches ihre Rechte sind, niemand, mit
dem sie sich beraten könnten, wie lange der
Prozess dauern wird, und wann sie zu ihren
Familien und ihr Zuhause zurückkehren werden.
Noch schlimmer, die Berichte der Jungen zeigen,
dass die Erwachsenen um sie herum –
Polizeioffiziere, Agenten der israelischen
Sicherheitsbehörde ISA, Gefängniswärter und
Richter – sie behandeln, als hätten sie
keinerlei Rechte. Wann immer die Jungen um etwas
bitten, was ihnen bewilligt wird – sei es Essen
oder Trinken, ein Handtuch, der Gang zur
Toilette, ein Gespräch mit den Eltern – wird als
eine Geste des guten Willens gesehen, ganz nach
dem Gutdünken des Diensthabenden.
Infolge dieser
Praktiken wird den Strafverfolgungsbehören die
Freiheit gelassen Druck auszuüben, um sie zu
Geständnissen zu zwingen. Und tatsächlich
unterschreiben viele minderjährige Häftlinge
unfreiwillig Geständnisse (manchmal sind die
Geständnisse falsch und manchmal in einer
Sprache geschrieben, die sie nicht verstehen),
die dann als Grundlage für die Anklage gegen sie
verwendet werden.
Diese Realität
spiegelt sich in 60 eidesstattlichen Erklärungen
wieder, die B'Tselem und HaMoked von Teenagern
aus Ost-Jerusalem gesammelt haben, die im
Zeitraum von Mai 2015 bis Oktober 2016 verhaftet
und verhört worden waren. Einige der Jungen
wurden nach dem Verhör freigelassen, während
andere angeklagt wurden.
Die Erkenntnisse
aus diesen eidesstattlichen Erklärungen zeigen
in Verbindung mit sehr vielen von HaMoked,
B'Tselem und anderen
Menschenrechtsorganisationen gesammelten
Informationen, dass die Situation wie in diesem
Bericht beschrieben die vorrangige
Verhaltensweise des Staates Israel für den
Umgang mit Jungen ist, die verdächtigt werden
Steine geworfen zu haben.
Wir haben dabei
nicht nur mit ein paar bösen Verhörenden oder
Gefängniswärtern zu tun, die sich über die
Regeln hinwegsetzen. Vielmehr ist es der Fall
einer klaren und eindeutigen Politik, die von
den verschiedenen Behörden verfolgt wird: der
Polizei, die die Verhaftungen durchführt; dem
israelischen Gefängnisdienst (ISP), der die
Jungen unter harten Bedingungen gefangen hält;
und schließlich den Gerichten, wo Richter
praktisch automatisch die Untersuchungshaft der
Jungen verlängern, auch in Fällen, wo die
Inhaftierung von Anfang an nicht gerechtfertigt
ist, auch wenn das Verhör bereits vorüber ist,
und sogar in Fällen, in denen die Jungen sich
beschweren, dass sie körperlich mißhandelt
worden seien.
>>>
Palestine
Update Nr. 106 – 22. Jan. 2018 - -
Gedanken und Ansichten über die sich
abzeichnende Zukunft -
Meinung - Ranjan Solomon
In
dieser Ausgabe von Palestine Updates bringen wir
Ihnen eine Sammlung aus einer Analyse von innen
zu Themen, die 2017 Ramzy Baroud gesammelt hat.
Ramzy Baroud schreibt seit mehr als 20 Jahren
über den Mittleren Osten. Er ist ein
international vernetzter Kolumnist, ein
Medienberater, Autor von einigen Büchern und der
Gründer von PalestineChronicle.com. Sein
jüngstes Buch hat den Titel „Mein Vater war ein
Freiheitskämpfer: Gazas nicht berichtete
Geschichte“ (Pluto Press, London).
Jeder
dieser Artikel beschreibt nicht einfach eine
einzelne Situation. Stattdessen zeigen sie die
weitgefächerten Optionen auf, die die
Palästinenser wählen müssen, wenn sie eine
glaubwürdige und tragbare Formel für ihre
Selbstbefreiung aus den Fängen eines Regimes
schmieden wollen, das nicht leicht zustimmen
wird, sich zu verabschieden von der Asymmetrie,
die es durch seine kolonialistisch-rassistischen
Praktiken und Politik erworben hat.
In
der Folge der „Nakba“ haben die Palästinenser
ständig Grund verloren. Angespornt durch seinen
militärischen Triumph 1967 schreibt Israel
täglich die Konturen seiner Geschichte um, indem
es „Fakten am Boden“
mit einer Geschwindigkeit schafft, die auf der
Einführung illegaler Gesetze, Landraub und einer
ganzen Menge brutaler Taktiken basiert. Wie
Baroud es ausdrückt, hat Israel diese Art von
politischer Stellung durch die Anwendung von
Methoden angenommen, die seine „neu gefundene
Macht“ reflektieren.
Israel hat diese Linie überschritten und
unterwirft nun Millionen seiner Bewohner und
hält sie für eigentlich „kein Volk“. Baroud
erinnert uns, wie die frühere israelische
Premierministerin Golda Meir unentwegt erklärte,
dass Palästinenser „nicht existieren“ und dass
es ein „Ding wie ein palästinensisches Volk“
überhaupt nicht gäbe. Baroud beobachtet, dass
dieses Kommentar offenkundig „viel gefährlicher
war als ein einfacher rassistischer Kommentar …“
Wenn
Palästinenser in der Vorstellung Israels
„existiert“ hätten, hätte es niemals eine
moralische Rechtfertigung für die Schaffung von
Israel geben können; keine Drehung wäre kräftig
genug gewesen, um bei der Geburt des
israelischen „Wunders“ zu jubeln, das „die Wüste
zum Blühen gebracht habe“.
Schnell weiter: 2018! Zwei Intifadas und einige
Angriffskriege auf den Gazastreifen durch
Israel, die Mauer, unverantwortliche
Siedlungsaktivitäten und monumentaler
Landdiebstahl, um mit dem Expansionsdrang
Israels zurechtzukommen, Aneignung von Erbe und
Kultur, koloniale Schemata markieren die Spur.
Israel ist jetzt zur Gänze ein faschistisches
Regime. Es versklavt ganze Völker, nimmt ihnen
die Freiheit des Wahlrechts weg und geht weiter
… nicht nur in Palästina. Es versucht, die ganze
Region zu destabilisieren, indem es jedes Land
und jeden Herrscher entmachtet, das/der es wagen
sollte, Israels überheblichen Vorstellungen
entgegen zu treten. Die Aggression in Israels
Intensionen führt in die Richtung von sichtbaren
Zeichen von ethnischer Säuberung. Sein Modell
der Besetzung wird durch militärische Domination
und plumpe Propaganda hochgehalten.
Kürzliche Geschehnisse haben die Hoffnungen der
Menschen in Palästina gedämpft und selbst die
radikalsten Denker und Aktivisten erwägen
Kapitulation. Die UNO war ein solcher Ort
gewesen mit kraftvollen Resolutionen, die von
dieser erhabenen Körperschaft gekommen waren. In
ihrer Verzweiflung beziehen sich Palästinenser
oft auf diese Resolutionen als tapfere Worte –
die leider weder Zähne noch Biss haben. Aber das
ist ein Pessimismus, der sich nicht festsetzen
kann und sollte bei denen, die Freiheit von der
Besatzung suchen. Das ist im scharfen Kontrast
zu dem wachsenden internationalen Widerstand.
Das selbst muss zu Formen von zivilem Ungehorsam
führen, die Israels böse Entwürfe frustrieren.
Israels Gebiet und besonders das besetzte Gebiet
müssen unregierbar gemacht werden. Man kann die
Schultern nicht hängen lassen und eine nahe
Übergabe andeuten, wenn der Feind lautstarke
Maßnahmen setzt, wissend, dass seine
Einschüchterungstaktik funktioniert. Freiheit
wurde nie durch gütige Missbilligung gewonnen.
Die herrschenden Klassen und die privilegierte
herrschende Clique haben oft Militanz vermieden
unter der irgendwie dubiosen Idee, dass
Gewaltlosigkeit schlecht sei. Zurückzuschlagen
ist legitim, besonders, weil die Konsequenzen
einer solchen Aktion sind, ein noch größeres
Übel auszuschalten. Außenstehende von dieser
Situation, westliche Medien und religiöse
Institutionen würden eher den leichten Weg
hinaus wählen und Gewalt auf eine Weise
romantischer Politisierung hineinwerfen. Das
ist krasse Feigheit. Israel hat von
Hamas-Kämpfern gelernt, dass sogar eine
unendlich weniger bewaffnete Gruppe von Kämpfern
mit primitiven Waffen Israel zwingen kann, nach
einem Waffenstillstand zu rufen. Und nur wegen
der feigen internationalen Gemeinschaft findet
Israel seine barbarischen militärischen und
politischen Führer noch nicht vom ICC
(International Criminal Court) abgeurteilt und
eingesperrt.
Für
eine friedliche Vision zum Ersatz für den
derzeitigen Zustand der Eroberung braucht es
eine wohlüberlegte Strategie, die sorgfältig und
strategisch aufgebaut werden muss. Die
Bodenständigen werden immer im Mittelpunkt einer
solchen Strategie stehen – die Palästinenser
müssen das Ziel definieren. Solidarität von der
internationalen Gemeinschaft und deren
Bereitschaft hängen davon ab, auf welcher Höhe,
in welchem Land, welcher Region und welchem
Sektor die Aktion vor sich geht. Dort ist es, wo
die Hoffnung liegt. Heute schließen sich mehr
jüdische Stimmen palästinensischen
Intellektuellen an, um die Wurzeln des Kampfes
der Palästinenser zu skizzieren.
Israel ist verärgert, dass eine zunehmende
Bewegung unter Palästinensern, Israelis und
anderen weltweit einen Paradigmen-Wechsel
fordern, um die Wurzeln des Konflikts in
Palästina zu verstehen. Sie haben das Ableben
der „Zweistaatenlösung“ erklärt. Israel ist
wütend. Es hat die schlimmste Form von
Grausamkeiten aufgebracht, sowohl was
legislative Begriffe betrifft wie auch
militärische Methoden. Seine legislativen Normen
können internationaler Rechtsprechung nicht
standhalten. Israel hat herausgefunden, was für
den zionistischen Clan „selbsthassende Juden“
bedeuten, um damit auf langen Strecken zu
bestrafen. Ungeachtet dessen werden jene Juden,
die die offizielle israelische Narrative
herausfordern, immer mehr. Israels
Zwangsmethoden haben es in einen Zustand von
„Selbst-Belagerung“ getrieben. Jede
unterdrückerische Maßnahme trifft auf Hohn und
offene Verstimmung. Und das sind Elemente, die
den Grund legen für den ultimativen Angriff auf
die zionistische barbarische Eskapade. (Es macht
Sinn, hier nach dem Webster Dictionary
„barbarisch“ zu definieren als: sich beziehend
auf – oder charakteristisch für eine Gruppe von
Menschen, die Fremde sind in einem anderen Land,
einer anderen Kultur, einem anderen Volk …)
Sieben Jahrzehnte nach der Nakba findet sich
Israel als im Schlamm durch seine schmutzige
Vergangenheit wühlend.
Nachfolgend finden Sie wertvolle Quellen eines
angesehenen Kommentators. Lesen Sie diese und
verteilen Sie sie. In Solidarität Ranjan
Solomon
Was ist das nächste für
Palästina? -
18. Jänner 2018 – 14
palästinensische Intellektuelle
erzählen uns über den Weg vorwärts
für Palästina (Aljazeera)
>>>
„Kinder der Steine“ -
8. Dezember 2017 – Heute vor 30
Jahren machten Palästinenser den
ersten Schritt, um ihre Identität zu
reklamieren und gegen ihre
Unterdrücker aufzustehen >>>
Wie ein fehlendes „the“
die israelische Besetzung
ermöglichte: Palästina
- 21. November 2017 – Die Wortwahl
in der UNO-Resolution 242 half
Israel, seine Besetzung von
palästinensischem Land zu
rechtfertigen. >>>
Der Krieg von 2014,
mit den Augen eines Jugendlichen in
Gaza gesehen: Gaza, Nach dem Krieg
– 14.
9. 2017 – Sechs junge Gazaer teilen
ihre Gedanken und Erfahrungen über
ein Leben unter Belagerung >>>
Die Israel-Lobby
gegen das First Amendment (erster
Gesetzeszusatz)
USA, 30 Juli 2017 – Der Versuch des
Kongresses, die BDS-Bewegung zu
bannen, ist ein Angriff auf die
innersten demokratischen Werte der
USA >>>
Nakba für immer –
unter exilierten Palästinensern
internalisiert
- Gaza, 30. Juli 2017 – Über die
Grenzen von Erinnerung, Geographie
und Trauma hinaus ist die Nakba ein
Brennpunkt in der weitergehenden
Tragödie der Palästinenser. >>>
Wie Israels
gewalttätige Geburt Palästina
zerstörte
- Al Nakba, 1. Mai 2017 – Fast 70
Jahre nach der Gründung von Israel
ist die Vergangenheit noch immer
von großer Bedeutung.
>>>
Übersetzt: Gerhilde Merz
Lange
Nacht über Filmemacher Amos Gitai - Audio und
Text -
"Ich folge den Ablagerungen der Geschichte in
mir" - Heike Brunkhorst und Roman Herzog -
Der Filmemacher Amos Gitai widmet sich dem
jüdischen Israel in all seinen Widersprüchen und
Konflikten. Er ist unbequem und herausfordernd -
und überaus produktiv: In 40 Jahren sind über 60
Dokumentar- und Spielfilme entstanden.
"Ich denke, seit dem Jom-Kippur-Krieg bin ich
ein Zeuge, der aufgrund merkwürdiger Umstände
überlebt hat, als mein Helikopter abgeschossen
wurde. Ich bin extrem interessiert, fasziniert
und verstört von diesem Land. Und ich denke, es
braucht ein starkes Kino, kein schmeichelndes
oder wohlgefälliges, sondern ein Kino, das sich
mit der Geschichte Israels auseinandersetzt."
Vom Staat zensiert, geht Amos Gitai 1982 ins
Exil nach Paris und kehrt zurück nach der Wahl
Yitzhak Rabins zum Ministerpräsidenten 1992.
Heute in beiden Welten lebend, eckt er mit
seinen Filmen immer wieder an, hinterfragt die
Gewaltgeschichte seines Landes, die
Diskriminierung der Palästinenser und politische
Mythen - der Linken wie der Rechten, der
Israelis und der Palästinenser
>>>
Israel, are you a real state?
- Jonathan Ofir - 26. 1. 2018 - This week, three
things related to Israel made my jaw drop:
1) It turned out that centrist Israeli lawmaker
(deputy minister and former Ambassador to the
US) Michael Oren had not merely opined that the
Tamimi family was “not a real family”, but that
he had initiated a parliamentary committee
investigation into this matter, already 2 years
ago.
2) Palestinian-Israeli lawmakers were expelled
from Israel’s parliament plenum during US Vice
President Mike Pence’s speech, for lifting signs
of protest.Their expulsion took about 10 seconds
from the moment they lifted signs, and the rest
of the crowd cheered.
3) The publication by Israeli journalist Ronen
Bergman (in The New York Times), of how Israel
in the 1980s was so bent on assassinating Yasser
Arafat, that it was willing to bomb a crowded
stadium in Beirut where he was to speak, willing
to down commercial airliners if he was aboard,
and willing to have Israeli journalists killed (including
Uri Avnery) as collateral, if they could only
provide a trail to him when meeting the
Palestinian leader.
And that’s just in one week. Where do you even
start, right? Let’s start with Michael Oren.
Michael Oren and the Tamimi family - Haaretz
revealed that Oren had been heading an inquiry
by a Knesset subcommittee two years ago, into
whether the Tamimis were a “real family”. The
inquiry “didn’t reach unequivocal conclusions,”
and was prompted by suspicions that the family
from the West Bank village of Nabi Saleh was
“not genuine, and was specially put together for
propaganda” purposes by the Palestinians, a
statement issued by Oren’s office said. “The
incident with the Tamimi family is simply
exploitation of children,” the statement added.
The final assessment of the investigation was
that it “apparently is a family, but slowly, [other]
children who fit the profile they sought were
‘annexed’ to it,” a spokeswoman for Oren told
Haaretz. Nevertheless, she added, “there was no
unequivocal conclusion on the matter.”
Oren told Haaretz that the subcommittee also
investigated many other aspects of “the Tamimi
phenomenon. For instance, there was a boy who
ostensibly belonged to the family but has rather
disappeared. He would come to demonstrations one
day with a cast on his right hand and the next
day with a cast on his left or no cast.”
>>>
"Der israelische Staat raubt ihnen ihre
Identität" - 7. Dezember 2017
- Die israelische Autorin Lizzie Doron lebt in
Tel Aviv und Berlin - aber sie kennt die
bedrückende Realität der Palästinenser im
Ostteil der Stadt. - Interview von Thorsten
Schmitz
Lizzie Doron gehört zu den bekanntesten
Schriftstellerinnen in Israel. In ihren ersten
Büchern, die autobiografisch gefärbt waren, hat
sie sich mit den Traumata von
Holocaust-Überlebenden auseinandergesetzt und
sich so eine große Fangemeinde erschrieben. Ihr
jüngstes Buch aber, "Sweet Occupation", wurde in
Israel nicht veröffentlicht, sondern nur in
Deutschland. Viele israelische Verlage lehnten
es ab, den Text zu drucken, in dem sie
Palästinenser zu Wort kommen lässt und ehemalige
Soldaten, die heute die Besatzung kritisieren.
Doron lebt in Tel Aviv und Berlin.
SZ: Haben Sie inzwischen einen israelischen
Verlag gefunden, der Ihr Buch "Sweet Occupation"
druckt?
Lizzie Doron: Nein, man druckt mich in Israel
nicht, weil mein Thema jetzt nicht mehr der
Holocaust ist, sondern die Geschichte unseres
Feindes, der Palästinenser. Wer aber, wie ich,
die Perspektive wechselt und anstatt über
jüdische Narrative zu schreiben, die Geschichte
der Palästinenser erzählt, der gilt als
Verräter. Ich gehöre jetzt zu den Bösen. Von mir
möchte man Bücher über die zweite Generation von
Holocaust-Überlebenden lesen, nicht über die
bedrückende Realität im Westjordanland und im
Ostteil Jerusalems.
Haben Sie Ihr Buch denn auf Arabisch
veröffentlichen können?
Nein, leider auch nicht. Es macht mich sehr
traurig, dass genau die Menschen, also Israelis
und Palästinenser, die mein Buch lesen müssten,
es nicht lesen können.
Wie erklären Sie sich das?
Bei so beladenen Themen wie der Besatzung und
der Frage, wie diese Besatzung den Menschen
schadet, ihn korrumpiert, zögern Verleger.
Manche israelischen Verlage haben mir gesagt,
das Buch würde niemand kaufen. Ich glaube auch,
dass arabische Verlagshäuser Angst haben, eine
israelisch-jüdische Schriftstellerin zu drucken,
selbst wenn es in meinem Buch ja um die
Besatzung geht.
>>>
27. 1. 2018
Das hüpfende Parlament
- Uri Avnery -
27. Januar 2018 - (...) Ich erinnerte mich in
dieser Woche an diesen kleinen Vorfall, als
etwas viel Ernsteres in der Knesset geschah.
DER AMERIKANISCHE Vize-Präsident ehrte Israel
mit einem Besuch und wurde wie ein König
empfangen.
Warum? Ich weiß es
nicht. Meiner Meinung nach ist er ein gut
aussehender und gut gekleideter Tor. Wo immer
er hielt, hielt er Reden, die selbst
begeisterte Zionisten erröten ließen. Er lobte
Israel in Ausdrücken kindischer Lobhudelei,
häufte schamloses Geschmeichel über falsche
Geschichte an.
Das offizielle Israel war ekstatisch. Keiner
erinnerte die Öffentlichkeit, dass die extreme
christliche Evangelisation, wie sie von Pence
vertreten wird, kein glückliches Ende für
Juden hat. Es sagt, dass wenn sich schließlich
alle Juden im Heiligen Land versammelt haben,
Christus auf die Erde zurückkehren wird und
alle Juden zu seiner Religion konvertieren
werden. diejenigen, die es nicht tun, werden
verderben.
Der Höhepunkt des Besuches war Pence’s Rede im
Knesset-Plenum. Allein dies war seltsam. Solche
Ehren werden für ausländische Staatshäupter
reserviert. Pence , nur ein Vize, hatte nicht
solch ein Recht. Aber die israelische Regierung
war darauf aus, dem Mann zu schmeicheln, der
vielleicht eines Tages selbst Präsident wird.
(Tatsächlich kann ich mir einen einzigen Grund
vorstellen, Donald Trump nicht abzusetzen - die
erschreckende Idee, dass Pence Präsident
werden würde.)
Als früheres Knesset-Mitglied wurde ich
eingeladen bei dieser Gelegenheit im Plenum zu
sitzen. Natürlich habe ich die Ehre abgelehnt.
Was folgt, war beschämend.
Als der Vize-Präsident anfing, seine Kette von
Schmeicheleien zu äußern, sprangen die Knesset
Mitglieder in die Höhe und gaben ihm ein wildes
standing Ovation. Das wiederholten sie immer
wieder, auf und ab, auf und ab, und sah
lächerlich und abscheulich aus.
Im Gegensatz zum US-Kongress erlaubt die Knesset
keinen Applaus. In den 10 Jahren meiner
Mitgliedschaft, während der ich an jeder
einzelnen Plenum-Sitzung teilnahm, erinnere ich
mich nicht, je Händeklatschen gesehen zu haben,
geschweige denn vielfach stehende Ovationen.
Nach der Rede des Gastes haben Vertreter der
Parteien das Recht auf Erwiderungen. Alle
jüdischen Parteien lobten den amerikanischen
Politiker aus ganzem Herzen. Es gab keinen
Unterschied zwischen Koalition und Opposition.
ABER
DIE beinahe schändliche Szene kam direkt zum
Beginn. Als Pence zu reden begann, standen die
Mitglieder der Arabisch Vereinten Liste auf
und schwenkten Plakate, die gegen Trumps
kürzliche Anerkennung von Jerusalem als die
Hauptstadt Israels protestierten.
Die Knesset-Wache schien schon vorher gewarnt
worden zu sein: im Split einer Sekunde vertrieb
sie die 13 Mitglieder der Liste gewaltsam. Es
war ein hässlicher Anblick, der durch den
stürmischen Applaus von Seiten der jüdischen
Mitglieder noch hässlicher gemacht wurde.
>>>
Messianic Mike Pence spouts pseudo-biblical
literalism in Jerusalem
- Dorgham Abusalim - 25. 1. 2018 - Not long ago
it seemed that the Israeli government and the
Palestinian Authority were eager to negotiate a
peace deal. Secretary of State John Kerry’s
leadership of this effort from July 2013 to
April 2014 will likely never be matched by the
Trump administration. Over a period of nine
months, Kerry’s shuttle diplomacy raised
eyebrows amidst strained relations between
Benjamin Netanyahu and Barack Obama as he
attempted to chart a proposal through almost a
hundred meetings between Palestinian, Israeli,
and American negotiators. The effort ultimately
proved fruitless; yet it remains instructive.
Five months into the talks and after repeated
leaks of intense discussions among the
negotiators, the most scathing assessment came
from Moshe Ya’alon, then Netanyahu’s Defense
Minister. In January 2014, he said “the American
security plan presented to us is not worth the
paper it’s written on,” and that the Secretary
was “acting out of incomprehensible obsession
and a messianic feeling, cannot teach me
anything about the conflict with the
Palestinians.”
Ya’alon’s remarks were not unnoticed by the
American team. The mutual disdain between Obama
and Netanyahu had, by that point, fueled several
instances of such derogatory public comments by
Israeli officials. While Ya’alon quickly
apologized, his words soon proved a harbinger of
the negotiation’s death. After all, no deal
could materialize without the Defense Minister’s
approval. Moreover, Israeli approval of 14,000
illegal settlement units during those nine
months of shuttle diplomacy undermined the
confidence of the Palestinian negotiating team.
Kerry himself admitted toward the end of his
effort that the settlements approval was a
“cloud” that made it “very difficult for any
leader to deal under.”
Today, it seems that roles have been reversed.
The U.S. is indeed on a messianic mission – only
of a different kind – and, this time around,
Israel could not be any more supportive. This is
especially so in light of the Trump
administration campaign to upend fact with
biblical prophecy and the stuff of fantasy.
Vice President Mike Pence’s speech at the
Knesset on January 22, 2018, is only the latest
display of his evangelical Christian worldview
as it relates to Israel.
>>>
Slovenia Nixes
Plans to Recognize Palestinian State >>>
New Orleans City
Council rescinds human rights resolution,
igniting the movement for Palestinian rights
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PCHR Weekly Report
On Israeli Human Rights Violations in the
Occupied Palestinian Territory (18 – 24 January
2018) >>>
French
Intellectuals’ Statement on Palestinian Child
Detainees Published in “Le Monde" >>>
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‘ambush youths’ in Palestinian village, shoot
16-year-old in neck
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Palestinian
ambassador reveals details about Trump’s
meetings with Abbas, accuses the U.S. of
‘backstabbing’
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Nahost-Erklärung der Parlamentarischen
Versammlung des Europarates
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Der Präsident des Zentralrats der Juden in
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