Israel hat einfach einen neuen
Typ von Terrorismus erfunden
Amira Hass - 30.01.2018
Israelische
Abgeordnete diskutieren über "Bau-Terrorismus"
von Palästinensern in der Westbank.
Die israelische Armee befiehlt 300 Beduinen ihr
Dorf in der Nähe einer Siedlung zu umzusiedeln.
Die Konsequenz
verlangt, dass die israelischen Gesandten auf
ihrem Tripp nach Brüssel diese Woche der
EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini eine
Vorladung zur Vernehmung auf der Polizeistation
von Ma'aleh Adumim wegen Verdachts auf
terroristische Aktivität überbringen.
Auf der einen Hand
werden die israelischen Repräsentanten über
ihren palästinensischen Subunternehmer von der
EU einen fetten Scheck als Entschädigung für
Trumps radikale Kürzung der Gelder für die
Palästinensische Autonomiebehörde und die UNRWA
erhalten (siehe: "The cut to PA funding
undermines security coordniation"). Mit der
anderen werden sie die Vorladung zur Vernehmung
wegen Verdachts des Terrorismus und der Beihilfe
zum Terrorismus übergeben.
Wegen Auschwitz
oder wegen den Verbindungen in der
wissenschaftlichen Verteidigung werden die
europäischen Repräsentanten die Vorladung mit
einem Lächeln annehmen. "Wir haben immer gewußt,
dass Juden einen hochentwickelten Sinn für Humor
haben", werden sie sagen.
Aber sie irren
sich. Das ist kein Witz. Es ist die Vorbereitung
einer weiteren Vertreibung. Auf der Webseite der
Knesset erscheint eine neue Kategorie von
Terrorismus, der "Bau-Terror". Zu den im
vorhinein Schuldigen gehören die PA, die
Beduinen und die Europäische Union.
Staatsanwalt, Richter und Vollstrecker ist das
Knessetmitglied Moti Yogev vom Jüdischen Heim,
der auch der Vorsitzende des Subkomitees für die
Vertreibung von Palästinensern vom Komitee der
Knesset für Außenpolitik und Verteidigung, das
auch als Subkomitee für zivile- und
Sicherheitsangelegenheiten in Judäa und Samaria
bekannt ist.
Er hat erklärt,
dass Bautätigkeit von Palästinensern in der
Westbank "Terrorismus" ist, wenn es in dem
Gebiet stattfindet, das israelische List zu
einem weiteren Fels unserer Existenz gemacht hat
– Zone C, in der jedes Zelt, jeder Unterstand
für Tiere, jede Wasserleitung eine israelische
Baugenehmigung erfordert, die nie erteilt wird.
Jeder, der ein junges Paar in seinem Haus
unterbringen oder ein ausgedientes undichtes
Zelt ersetzen oder einen Vorschul-Klassenraum
bauen möchte, ist gezwungen das Herrenrecht zu
übertreten.
Vergangenen
Donnerstag hat das Vertreibungs-Subkomitee vor
Freude getanzt: 2017 hat es Fortschritte bei der
Zerstörung palästinensischer 'Strukturen' in der
Zone C gegeben, von denen einige mit Geldern der
EU errichtet worden waren.
In den Hearings
des Komitees sind Knessetmitglieder nie müde
geworden auf die Chutzpe (Dreistigkeit) der EU,
die 'Strukturen' zu finanzieren, hinzuweisen.
Sie haben mit
ihrer Phantasie eine Realität erschaffen, die
sie "caravillas" (anspruchvolle Campingzelte)
nennen. Palästinensische Dörfer werden
"Außenposten" und ihre Existenz – seit
Jahrzehnten an diesem Ort – "Übernahme" genannt.
Das besetzte Territorium wird "Staatsland"
genannt.
Wir haben den
Begriff "popular terrorism" erfunden, um
Demonstrationen von Zivilisten gegen unsere
gewaffneten Soldaten zu beschreiben. Wir haben
BDS als Terrorismus kriminalisiert, obwohl
Boykott das älteste Instrument im Buch des
gewaltfreien Kampfes gegen unterdrückerische
Regime ist. .
>>>
Leserbrief von Wolfgang Behr - Sehr geehrte
Redaktion der Leserpost von Chrismon.
- Ich kann dem Text von Barbara Vinken über die
Diskriminierung von Nichtjuden in Israel
weitgehend zustimmen. Das sind keine
„Behauptungen ohne Beleg“ wie Sie kommentieren,
sondern bestens belegbare Fakten. Auch wenn Ihr
Autor Volker Beck in seinem „umfangreichen
Beitrag“ dagegen anschreibt. Zwar wird die
Ausübung der Religion selbst nicht behindert,
abgesehen von dem 2017 verabschiedeten Gesetz,
dass die Lautsprecher-Verstärkung der
Muezzin-Gebetsrufe verbietet. Es ist vielmehr
die gesellschaftliche Diskriminierung der
nichtjüdischen Bevölkerung durch zwei Dutzend
Gesetze. Auch gibt es keine israelische
Staatsbürgerschaft. Im Pass steht entweder
„Jude“, „Araber“ oder „Druse“. Israel selbst
sieht sich als „jüdischer Staat“. So gelten z.B.
seit der Staatsgründung die Religionsgesetze der
„Halacha“, die Juden und Nichtjuden eine Heirat
verunmöglichen. Der israelische Minister
Lieberman rief kürzlich die jüdische Bevölkerung
auf „nicht bei Arabern zu kaufen“!
Eine Staatsform, die nicht allen seinen Bürgern
gleiche Rechte gibt, kann keine Demokratie sein,
wie Sie in einer Überschrift behaupten.
Völkerrechtlich gesehen ist Israel eine
Ethnokratie und läuft Gefahr sich zu einer
Theokratie zu entwickeln. Das wird befördert
durch seine bösartige und rassistische
Staatsideologie, den Zionismus. Seine
Auswirkungen können besichtigt werden in den
besetzten palästinensischen Gebieten. Die dort
tagtäglich begangenen und durch NGOs und
UN-Organisationen bestens dokumentierten
Verbrechen gegen das humanitäre Völkerrecht
müssen zwangsläufig Rückwirkungen haben auf die
Psyche der jüdischen Bevölkerung Israels. So
bewahrheitet sich leider die 50 Jahre alte
Voraussage des jüdischen Religionsphilosophen
Jeshajahu Leibowitz, dass Israel dabei ist, sich
in eine faschistische, nationalreligiöse
Gesellschaft zu verwandeln.
Über eine Veröffentlichung meines Leserbriefs
würde ich mich freuen. Andernfalls wäre es sehr
freundlich, meinen Brief an Frau Vinken und
Herrn Beck weiterzuleiten. Mit freundlichen
Grüssen - Wolfgang Behr
Gelten in Israel für alle
Religionen gleiche Rechte? - "Von wegen
Diskriminierung der Nichtjuden"- Volker Beckk
>>>
Uni Hamburg: Verhaltenskodex zu religiöser
Toleranz - Mit Schleier im Hörsaal- Barbara Vinken
>>>
2017: Kreative Kampagnen und
Widerstand gegen Delegitimierungsversuche
An Weihnachten 2017 kam die Überraschung:
Die weltbekannte Popsängerin Lorde
sagt ihren Auftritt in Tel Aviv ab,
nachdem sie von zwei neuseeländischen
Aktivisten auf die Unrechtssituation
aufmerksam gemacht wurde, unter der die
Palästinenser_innen leiden. Es ist ein
passender Abschluss für ein Jahr, in dem die
weltweite Bewegung für Boykott,
Desinvestition und Sanktionen (BDS) weiter
gewachsen ist und sich Künstler_innen,
Konsument_innen, Akademiker_innen,
Gewerkschaften, Parteien und viele mehr dem
Ruf nach einem Ende von Apartheid,
Vertreibung und Besatzung angeschlossen
haben. Weltweit sind viele kreative
Kampagnen entstanden, wie
diese Übersicht für 2017 auf
Electronicintifada zeigt.
Doch die israelische Regierung forciert ihre
Bemühungen, BDS zu diskreditieren.
Mitgliedern von 20 BDS-Gruppen soll die
Einreise nach Israel/Palästina verboten
werden. Damit beschneidet Israel weitere
demokratische Rechte und isoliert
Palästinenser_innen von ihren
Unterstützer_innen aus der ganzen Welt. Doch
Israel und die israelfreundlichen Lobbys
zielen einmal mehr am Kern der Bewegung
vorbei: Denn weltweit werden die
BDS-Kampagnen nicht von einigen wenigen
Organisationen getragen, sondern von Leuten
an der Basis, die keine israelischen
Produkte kaufen und gegen die Zusammenarbeit
mit Besatzungsprofiteuren protestieren; von
Musiker_innen, die ihre Auftritte in Tel
Aviv absagen; oder von Studierenden, die
sich gegen die Kooperation mit israelischen
Universitäten einsetzen.
BDS
Schweiz: Postkarten gegen Datteln und
Wassersprudler beim VCS
Auch in der
Schweiz werden BDS-Kampagnen von zahlreichen
Personen und Gruppen getragen, die lokal
Aktivitäten vorbereiten oder sich an
Aktionen beteiligen. 2017 hat uns
gezeigt, dass auch hierzulande Druck von
unten aufgebaut werden kann. Mit Erfolg!
Im Frühling
tauchten
israelische Kartoffeln mit dem Knospe-Label
von Bio Suisse auf. BDS Schweiz hat das
Gespräch mit Bio Suisse aufgenommen und
fordert, dass israelische Produkte nicht
zertifiziert werden, solange die
systematische Diskriminierung bei der
Wasser- und Landnutzung in Israel/Palästina
anhält. Zahlreiche Aktivist_innen
unterstützten unsere Protestschreiben an Bio
Suisse.
Das Genfer
BDS-Kollektiv
wies anlässlich eines Auftritts von Batsheva
in Genf im Dezember auf die Rolle der
Tanzkompanie in der israelischen
Weisswaschungsstrategie hin. Nicht
umsonst wird Batsheva vom israelischen
Kultusministerium als „die vielleicht
bekannteste globale Botschafterin der
israelischen Kultur“ angepriesen.
Mit einer
Postkartenaktion machte BDS Schweiz im
Herbst auf die diskriminierenden
Rahmenbedingungen des Dattelanbaus in Israel
aufmerksam. Zahlreiche Aktivist_innen
schickten unzählige Karten an Migros, Coop
und Bio Suisse und verlangten, dass
israelische Datteln aus dem Sortiment
gestrichen werden. Herzlichen
Dank an alle, die eine Karte geschickt
haben!
BDS Schweiz
kritisierte im November eine Werbeaktion des
Schweizer Verkehrsclubs (VCS) für
Sodastream. Das israelische Unternehmen
hatte seinen Firmensitz jahrelang im
besetzten palästinensischen Gebiet und
profitiert heute von der strukturellen
Diskriminierung der palästinensischen
Bevölkerung im Naqab/Negev. Zudem
verharmlost Sodastream aktiv die israelische
Politik. Nachdem Aktivist_innen und mehrere
VCS-Mitglieder intervenierten, hat der VCS
die Werbeaktion beendet und die
Zusammenarbeit mit Sodastream als „einmalige
Aktion“ bezeichnet.
mehr >>>
Quelle Facebook -
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Blinde Parteinahme für Israel kennzeichnet
Medien, ob linksliberal oder rechts! - 30. Januar 2018
- In Deutschland wird die Debatte um den
Nahostkonflikt dominiert von Sympathisanten der
israelischen Regierung, die dabei mal
linksliberal und mal konservativ sind. Gegen
kritische Linke wird dabei Stimmung gemacht,
weswegen in Berlin am 10. Februar die die
Konferenz „Zur Zeit der Verleumder“ stattfindet.
Wir sprachen mit den Organisatoren.
Die Freiheitsliebe: In rund zwei Wochen findet
die Konferenz „Zur Zeit der Verleumder“ statt,
wer sind denn die Verleumder und wen verleumden
sie?
Projekt Kritische Aufklärung: Die Verleumder
sind die Rechtsopportunisten in linken oder
ehemals linken Parteien, Stiftungen,
Organisationen und Medien, die nach der Pfeife
des westlichen, insbesondere des deutschen
Imperialismus tanzen und sich davon politischen
oder ökonomischen Profit und satte Karrieren
versprechen. Die Verleumdeten sind marxistische
und andere antikapitalistische Linke, die mit
ihrer bloßen Existenz einen Kontrapunkt setzen,
diesen Leuten den Spiegel vorhalten und ihnen
zeigen, dass deren Verrat und Ausverkauf von
Emanzipation und Aufklärung hässlich und
erbärmlich ist. Die jüdischen Linken unter
ihnen, die an Marx‘ und Engels
Weltveränderungspostulat festhalten und
vorleben, dass die Konsequenz aus der
Katastrophe, die ihr Kollektiv durchlitten hat,
der Kampf für die befreite Gesellschaft sein
muss und nicht noch mehr Mord und Totschlag sein
darf, haben natürlich eine besondere moralische
Autorität. Deshalb versuchen die Verleumder, sie
mit den schmutzigsten Methoden mundtot zu
machen.
Die Freiheitsliebe: Ihr seht eine Zusammenarbeit
in der Israelfrage von Antideutschen,
Antinationalen und christlichen
Fundamentalisten, wie äußert sich dieser?
Projekt Kritische Aufklärung: Beispielsweise hat
schon 2006 in Hannover die evangelikale
Internationale Christliche Botschaft Jerusalem
u.a. mit „Antideutschen“ − wie der „Bahamas“-Redaktion
und „Lizas Welt“ von dem „Konkret“- und „Jungle-World“-Autor
Alexander Feuerherdt − und dem rechten
zionistischen PR-Netzwerk Honestly Concerned,
das sowohl Verbindungen zu christlichen
Fundamentalisten unterhält als auch mit der im
Lager der „Antinationalen“ angesiedelten
Publizistin Jutta Ditfurth gegen jüdische und
andere linke Kritiker von Israels
Regierungspolitik vorgeht, eine „Solidarität mit
Israel“-Kundgebung abgehalten. Spätestens seit
dem ersten Gaza-Krieg 2008 sind solche
unheiligen Allianzen Standard. Entscheidend sind
aber die objektiven politischen Gemeinsamkeiten:
Was die „Antideutschen“ als Vorposten der
„westlichen Zivilisation“ gegen den Islam
fetischisieren, ist ihrem religiösen
>>>
GÖAB-Newsletter
Analysen/Dokumente Nr. 7/2018 - Posted am
30.01.2018- Fritz
Edlinger Generalsekretär -
Trumps Israelpolitik
verschlechtert Perspektiven für politische
Lösung des israelisch-palästinensischen
Konfliktes weiter
- Fritz Edlinger Generalsekretär - Die
Ergebnisse einer halbjährlich durchgeführten
repräsentativen Meinungsumfrage, welche vom Tami
Steinmetz Center for Peace Research und dem
Palestinian Center for Policy and Survey
Research durchgeführt werden, zeigen deutliche
Reaktionen auf die jüngsten Erklärungen von
US-Präsident Trump bezüglich Jerusalem. So ist
die Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung
sowohl bei Palästinensern als auch bei
israelischen Juden auf 46% gesunken (von 52% bei
den Palästinensern beziehungsweise 47% bei
israelischen Juden gegenüber Juni 2017).
Bemerkenswert sind die Ergebnisse bei den
israelischen Arabern, welche eine
Zwei-Staaten-Lösung nach wie vor mit 83%
unterstützen, und den israelischen Siedlern,
deren Unterstützung lediglich bei 20% liegt.
Sämtliche abgefragten Alternativen wie ein
demokratischer Staat, Apartheid, Transfer haben
weitaus geringere Werte erzielt. Interessant in
diesem Zusammenhang ist auch das Ergebnis,
wonach sich lediglich 10% der Palästinenser für
einen gemeinsamen demokratischen Staat
aussprechen.
Angesichts der ungehinderten israelischen
Besatzungs- und Vertreibungspolitik und der
inzwischen offenen Unterstützung Israels seitens
der USA ist es meines Erachtens eigentlich fast
noch überraschend, dass sich nach wie vor 46%
der Palästinenser für eine Zwei-Staaten-Lösung
aussprechen. Dieses Ergebnis steht in einer
gewissen Weise auch im Widerspruch zur
geäußerten Meinung, wonach 60% aller
Palästinenser eine Zwei-Staaten-Lösung für nicht
mehr realisierbar halten, was einen Anstieg von
8% gegenüber Juli 2017 beträgt.
Diese umfangreiche Studie untermauert jedenfalls
die weitverbreitete Ansicht, wonach die neue
US-amerikanische Nahostpolitik einen äußerst
negativen Einfluss auf die ohnedies bereits sehr
geringen Möglichkeiten einer politischen Lösung
des israelisch-palästinensischen Konfliktes hat.
Sie hat einerseits die kompromisslose Haltung
der israelischen Regierung untermauert und die
Hoffnungen auf palästinensischer Seite noch
weiter reduziert.
30. 1. 2018
Die Nahrungsmittel in Gaza werden knapp - UNRWA
Gaza Die USA haben bislang einen Großteil der
Hilfsgelder gestellt, die durch die UNRWA nach
Gaza fließen. - Alexandra
Föderl-Schmid - Die Lage im Gazastreifen ist
dramatischer als bisher bekannt. Das Hilfswerk
der Vereinten Nationen für die
Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA),
hat derzeit nicht ausreichend Mittel, um die
Versorgung von etwa einer Million Menschen im
Gazastreifen mit Nahrungsmitteln
sicherzustellen. "Ein Großteil der Menschen ist
wirklich von dieser Nahrungsmittelhilfe
abhängig. Wenn das wegfällt, dann gibt es ein
dramatisches Chaos inklusive Hunger", sagte der
UNRWA-Direktor im Gazastreifen, Matthias
Schmale, der Süddeutschen Zeitung.
Es kam bereits vor zwei Wochen zu Plünderungen,
als bekannt wurde, dass die USA als größter
Geber Finanzmittel streichen. US-Präsident
Donald Trump wiederholte beim
Weltwirtschaftsgipfel in Davos, dass Gelder so
lange nicht freigegeben werden, bis die
Palästinenser an Nahost-Friedensverhandlungen
teilnehmen.
60 Prozent jenes Budgettopfs, aus dem die
Nahrungsmittelhilfen im Gazastreifen bezahlt
werden, waren bisher durch Zahlungen aus den USA
abgedeckt, die nun in dem Bereich laut Schmale
nichts mehr leisten wollen. Jene Nahrungsmittel,
die seit Jahresbeginn verteilt werden, wurden
noch im Vorjahr bestellt, sind aber noch nicht
bezahlt. Eine Lieferung pro Quartal kostet etwa
20 Millionen US-Dollar. "Das noch größere
Problem ist, dass wir im Moment nicht das Geld
haben, um die Nahrungsmittel für das zweite
Quartal zu kaufen.
"Das ist tatsächlich lebensbedrohend"
Die Bestellung muss bis Mitte Februar erfolgen,
um im April die neue Verteilung zu beginnen. Wir
haben drei Wochen Zeit, um zu sehen, ob wir
zumindest das zweite Quartal abgedeckt
bekommen", erklärt Schmale, der seit Oktober für
das UN-Hilfswerk im Gazastreifen verantwortlich
ist. "Hier geht es um eine >>>
Palästinenserhilfswerk
warnt vor Versorgungsengpässe
Dem
Palästinenserhilfswerk UNRWA geht nach einem
weitreichenden Zahlungstopp der USA das Geld
aus. Es sei nicht mehr möglich, etwa eine
Million Menschen im Gazastreifen ausreichend mit
Nahrungsmitteln zu versorgen.
"Ein Großteil der Menschen ist wirklich von
dieser Nahrungsmittelhilfe abhängig. Wenn das
wegfällt, dann gibt es ein dramatisches Chaos
inklusive Hunger", sagte der Direktor des
Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen
(UNRWA) im Gazastreifen, Matthias Schmale, der
"Süddeutschen Zeitung" (SZ). 60 Prozent des
Budgettopfs, aus dem die Lebensmittelhilfen
bezahlt werden, wurden laut Schmale bisher durch
Zahlungen aus den USA abgedeckt.
Aber nicht nur die Versorgung mit Nahrung ist
gefährdet. Laut SZ gab es im Januar bereits
Probleme damit, die Gehälter für die etwa 13.000
UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen, darunter 8000
Lehrer, zu zahlen. Notfallpläne sähen nun vor,
die Zahl der Schüler pro Klasse von 40 auf 50
aufzustocken und die Schulen nach der
Sommerpause bis zum Jahresende zu schließen,
berichtete das Blatt. Engpässe werden auch bei
der medizinischen Versorgung erwartet. Ärzte
könnten demnach gezwungen sein
>>>
Trump bereitet weitere Sanktionen
gegen die Palästinenser vor
- Eugenio García Gascón/Blog Publico
(Spanien) - Us-amerikanische diplomatische
Quellen verrieten auf dem israelischen TV-Kanal
12, dass Washington auf Bitten Israels die
Verhängung neuer Sanktionen gegen die
Palästinenser prüft.
Die Palästinenser
erhalten eine schlechte Nachricht nach der
anderen.
Erst die
einseitige Erklärung Jerusalems als Hauptstadt
Israels durch Donald Trump am 6. Dezember
letzten Jahres.
Dann erklärte
Trump in Davos, die USA hätten die Frage
Jerusalems vom Verhandlungstisch genommen, das
heißt, Jerusalem werden die Israelis ganz und
so, wie es Benjamin Netanyahu und seine Minister
haben wollen, behalten.
Der US-Präsident
kündigte auch den Stopp der Hilfen für die
palästinensischen Flüchtlinge über die UNRWA an.
Und jetzt
berichten israelische Medien, dass die
Trump-Administration neue Sanktionen gegen die
Palästinenser erwägt.
Eine der
Sanktionen, die Trump vorbereitet, werde der
Verlust des Rückkehrrechts der palästinensischen
Flüchtlinge sein, das sie in Übereinstimmung mit
internationalen Resolutionen Jahrzehnte lang
beansprucht haben. Diese Frage war bis zu den
Schlußverhandlungen verschoben worden.
Natürlich erwartet
niemand, dass Israel die Rückkehr von Millionen
von Flüchtlingen erlaubt. Das würde niemals
geschehen. Es war jedoch lediglich die Rede von
der Rückkehr von einigen tausend Flüchtlingen,
nicht mehr.
Wenn Trump diese
Erklärung abgibt, von der die Israelis reden,
werden die Konsequenzen minimal sein, sie wird
aber eine tragische Wirkung auf alle Flüchtlinge
haben, von denen es in der Region und auch im
Westen wimmelt.
Eine weitere
Strafmaßnahme, die Trump erwägt, ist die
Schließung der Vertretung der PLO in Washington.
Auch hier werden die Auswirkungen nur symbolisch
sein, aber die damit übermittelte Botschaft ist
eindeutig.
Unter diesen
Umständen muss man sich fragen, was Präsident
Mahmud Abbas tun sollte. Abbas hat sein Amt seit
dem Tod Arafats inne, auf Wunsch der Israelis,
und es ist eindeutig, dass er mit seiner
versöhnlichen Haltung gescheitert ist.
Laut den
jährlichen Umfragen hat er unter den
Palästinensern an Popularität verloren. Die
Mehrheit der Palästinenser wünscht seinen
Abgang. Und schließlich müsste Israel für die
besetzten Gebiete sorgen, und nicht Abbas.
Quelle
Übersetzung (leicht gekürzt): K. Nebauer
Trumps
Kollektivstrafe - Präsident Donald
Trump hält Hilfsgelder der USA zurück. Er will
die palästinensische Führung zwingen, wieder mit
Israel zu verhandeln. Doch er trifft damit die
Armen, die im Gazastreifen auf Nahrungsmittel
der Vereinten Nationen angewiesen sind. -
Alexandra Föderl-Schmid
Für die Palästinenser ist das Streichen von
US-Finanzhilfen eine Strafaktion des Präsidenten
Donald Trump, die Leben kosten kann. Trump will,
das hat er beim Weltwirtschaftsforum in Davos
noch einmal deutlich gemacht, mit der simplen
Formel "Geld gegen Verhandlungen" die
Palästinenser zu Gesprächen mit den Israelis
unter US-Ägide zwingen. Und er verlangt Respekt
von den Palästinensern. Er meint damit Präsident
Mahmud Abbas, der Verhandlungen ablehnt, seit
die USA einseitig Jerusalem als Hauptstadt
Israels anerkannt haben, und trifft damit die
Palästinenser - vor allem jene im Gazastreifen.
Weil schon rund hundert Millionen US-Dollar
zurückgehalten wurden, haben die UN Probleme,
die Versorgung der Menschen dort
sicherzustellen, von denen eine Million auf
Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind.
Trump macht sich vermutlich keine Vorstellung
davon, welches Elend in diesem seit zehn Jahren
abgeriegelten Küstenstreifen herrscht. Die
Palästinenser in Gaza haben keine Chance, sich
ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Durch
die Blockade Israels, das die Einfuhr jeglicher
Güter kontrolliert und steuert, kann sich die
Wirtschaft nicht entwickeln. Auch das ist eine
Strafaktion, die sich gegen die Hamas richten
soll, aber die Bevölkerung trifft. Viele haben
Jobs in Israel verloren, als die Grenzen
dichtgemacht wurden.
Die Blockade wurde 2007 verhängt, nachdem sich
die Hamas bei Wahlen und im Bruderkrieg gegen
die Fatah durchgesetzt hatte. Das Kalkül
Israels, dass die radikalislamische Organisation
rasch klein beigeben würde, ging nicht auf. Die
Hamas hält sich und hat erst vor Kurzem, auf
ägyptischen Druck hin, signalisiert, die Macht
an die palästinensische Autonomiebehörde und
damit an die mit ihr rivalisierende Fatah
übergeben zu wollen >>>
Angst
vor Hunger, Sorge um die Schulen
- Nachdem die USA Hilfsgelder in Millionenhöhe
eingefroren haben, regiert im Gazastreifen die
Angst. Hunderttausende Menschen sind abhängig
von den Lieferungen durch die UNRWA. In den
vergangenen Wochen kam es bereits zu
Plünderungen. - Alexandra Föderl-Schmid, Gaza
"Wenn wir das nicht mehr bekommen, dann müssen
wir Hunger leiden." Abeer Sobeih hält ihre
grünen Coupons genauso fest umklammert wie ihre
abgewetzte Handtasche. Jeder der grünen Zettel
bedeutet ein Lebensmittel, ein Mittel zum
Überleben. Von dem, was die 35-jährige
Palästinenserin an diesem Tag vom Verteilzentrum
des UN-Hilfswerks UNRWA im Flüchtlingslager
Dschabalia im nördlichen Gazastreifen nach Hause
bringt, müssen sieben Familienmitglieder drei
Monate leben oder zumindest möglichst lange
davon zehren. Jedes Quartal gibt es eine
abgemessene Ration: pro Person 15 Kilogramm
Mehl, zwei Kilogramm Reis, einen Liter Öl, ein
halbes Kilogramm Zucker, ein halbes Kilogramm
Linsen, ein Kilogramm Kichererben und eine
Packung Milch.
Sobeih steht etwas verloren in der gewaltigen
Halle. Um sie herum türmen sich riesige Säcke.
Fünf Frauen haben in einer Ecke auf einem Tisch
eine Waage vor sich, messen die Mengen genau ab
und füllen kleinere Portionen in durchsichtige
Plastiktüten. In einer anderen Halle schaffen
junge, kräftige Männer Mehlsäcke herbei, ihre
Kleidung, Schuhe und Haare sind mit weißem Staub
bedeckt. Noch sind die Lager gut gefüllt. Aber
als bekannt wurde, dass die USA ihre Mittel
streichen, kam es in mehreren Lagern zu
Plünderungen. Dass die UNRWA Probleme hat, die
Lieferungen für das zweite Quartal
sicherzustellen, hat sich noch nicht
herumgesprochen.
Auch an diesem Tag drängen sich Hunderte
Menschen vor den beiden kleinen vergitterten
Fenstern, reichen ihre Registrierkarten herein
und bekommen dann nach mehrstündigem Warten die
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