TÄGLICH NEUE INFORMATIONEN - Sonntag, 25. Oktober 2020 16:53 -  HELFEN     BDS     facebook    LINKS     ARCHIV    THEMEN

 

Die Histadrut

ihre Geschichte und Rolle in Besatzung, Kolonisierung und Apartheid



Gewerkschaft der Freunde Palästinas
Solidaritätskampagne mit dem palästinensischen Volk

 

Die Histadrut - der allgemeine Gewerkschaftsbund in Israel

Zusammenfassung:

Die Histadrut wurde im Dezember 1920 in Palästina unter dem britischen Mandat gegründet. Von Anfang an war ihr Ziel nicht darauf gerichtet, Solidarität unter den Arbeitern zu schaffen oder sie zu repräsentieren, noch sich für die Rechte der Arbeiter einzusetzen; sie wurde als exklusiv jüdische Organisation gegründet, um die Besiedlung Palästina zu fördern. Als solche arbeitete sie mit der Jewish Agency zusammen, um den Ausschluss palästinensischer Arbeit voranzutreiben und zu bewirken und stand an der Spitze der Bewegung, Palästina von einem arabischen Land zu einem zionistischen zu machen. Heute arbeitet sie weiter Hand in Hand mit der israelischen Regierung und fördert und verteidigt Politiken, die die grundlegenden zivilen, politischen und Menschenrechte der Palästinenser verletzen.
 

Die frühe Geschichte der Histadrut

Die Hauptrolle der Histadrut während der Zeit des Britischen Mandats (1920-1948) war es, die jüdische Arbeitskraft unter seine Kontrolle zu bringen, um sicherzustellen, dass keine Solidarität oder Integration zwischen palästinensischen und jüdischen Arbeitern entsteht – eine Strategie, die man "Arbeitszionismus" nannte. Geführt von David Ben Gurion, dem späteren Premierminister und Verantwortlichen für die Vertreibung der Palästinenser 1948-49 forderte sie aktiv rassische Diskriminierung und Boykotte. Als Organisation duldete sie Palästinenser und Juden nicht gemeinsam in derselben Gewerkschaft, wobei Ben Gurion gegen das "Übel der gemischten Arbeit" (1) wetterte. Zu diesem Zweck trennte sie sich aktiv von Gewerkschaften wie der Gewerkschaft der Eisenbahn-, Post- und Telegraphenarbeiter, die eine gemischte jüdisch – arabisch-palästinensische Mitgliedschaft (2) hatte, und ebenso lehnte sie, als sie ihre eigenen Unternehmen gründete und irgendwann der zweitgrößte Arbeitgeber im Land wurde, es ab nicht-Juden zu beschäftigen.

_______________________________________________________________

(1) David Ben Gurion, Rebirth and the Destiny of Israel, Philosophical Library, 1954, p. 74.

(2) Sawt al-Ameln citing Zachary Lockman, Comrades and Enemies: Arab and Jewish Workers in

Palestine, 1906-1948, University of California Press, 1996.

In ähnlicher Weise beeinflusste sie die britischen Behörden unterschiedliche Löhne für Juden und Araber (3) zu zahlen, und obwohl sie Palästinenser selbst ausschloss, tat sie alles, was sie konnte, um palästinensische Gewerkschaften zu schwächen, ironischerweise indem sie sich mit der Begründung politisch gegen sie engagierte, sie wären Separatisten, würden ausgrenzen und gegen den Geist   der Arbeitersolidarität verstoßen. (4)

 





Angehenden jüdischen Einwanderern wurde erzählt: "Palästina ist ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land."

Mit westlicher Technologie würden die Einwanderer "das Land erlösen" und "die Wüste zum Blühen bringen".

 

Abbildung 1: Zionistisches Plakat aus den 1920er Jahren, das osteuropäische Juden ermutigte zu kommen und das Land zu "erlösen".



 

 

In ähnlicher Weise nutzten, als die Palästinenser Kampfmaßnahmen zur Unterstützung einer repräsentativen nationalen Regierung ergriffen, die Jewish Agency und die Histadrut die Gelegenheit und besetzten ihre Plätze, am bekanntesten während des Streiks der Hafenarbeiter von Jaffa 1936, als sie Tel

Aviv als alternativen Hafen neben Jaffa einrichteten. Tatsächlich waren die Aktionen der Histadrut von einer geplanten und strukturierten Diskriminierung durchdrungen, ähnlich der einer Apartheid. Ein führender Arbeitszionist, Haim Arlosoroff, empfahl 1927, der Zionismus sollte  die südafrikanischen Rassenschranken nachahmen, die schwarze Arbeiter von qualifizierter, gewerkschaftlich organisierter Beschäftigung ausschlossen. (5)

Zusätzlich war ein Boykott der palästinensischen Arbeit mit einem Boykott palästinensischer Waren gekoppelt; David HaCohen, ehemaliger Geschäftsführer des Histadrut-Bauunternehmens Solel Boneh beschrieb, was da bedeutete:

__________________________________________________________________________

(3) Gabriel Piterberg, The Returns of Zionism, Verso, 2008, p. 77

(4) und (5) Sawt el-Amel citing Zachary Lockman, Comrades and Enemies: Arab and Jewish Workers in Palestine, 1906-1948, University of California Press, 1996

Bezüglich des jüdischen Sozialismus musste ich mit meinen Freunden streiten, um die Tatsache zu verteidigen, dass ich in meiner Gewerkschaft, der Histadrut, keine Araber akzeptieren würde; um zu rechtfertigen, dass ich Hausfrauen predigte nicht in arabischen Geschäften zu kaufen; um zu rechtfertigen, dass wir in den Obstplantagen Wache standen, um zu verhindern, dass arabische Arbeiter dort Jobs bekämen... um Kerosin auf arabische Tomaten zu gießen; um auf dem Markt jüdische Hausfrauen anzugreifen und arabische Eier, die sie gekauft hatten, zu zerschmettern... dutzende Dunum Land von einem Araber zu kaufen ist erlaubt, aber einen  jüdischen Dunum, Gott bewahre, an einen Araber zu verkaufen, ist verboten;

Rothschild, die Inkarnation des Kapitalismus, als Sozialisten zu akzeptieren und ihn 'Wohltäter' zu nennen – all das zu tun, war nicht einfach.(6)

Ähnlich dokumentiert der französische Historiker Nathan Weinstock, dass das "bloße Gerücht, dass ein Café in der exklusiv jüdischen Stadt Tel Aviv einige arabische Arbeiter eingestellt hätte, eine wütende Ansammlung von tausenden Demonstranten zur Folge hatte". Ebenso: "Jedes Mitglied der Histadrut hat zwei Pflichtabgaben zu leisten: (1) 'Für jüdische Arbeit' – Geld, um gegen die Beschäftigung arabischer Arbeiter Wachposten etc. organisieren zu können, und (2) 'Für jüdische Produkte' - , um den Boykott arabischer Produkte organisieren zu können. (7)
 


 

 


"um Kerosin auf arabische Tomaten zu gießen; um auf dem Markt jüdische Hausfrauen anzugreifen und arabische Eier, die sie gekauft hatten, zu zerschmettern..."

David HaCohen

 

Abb. 2: Zionistisches Poster aus den 1930er-Jahren ermuntert Einwanderer nur jüdische Produkte zu kaufen (Israel MFA).

 


 

 

(6) David Hirst, The Gun and the Olive Branch, Nation Books, 2003, second edition, p.185, citing Haaretz, 15. November 1969.

(7) Nathan Weinstock, Zionism: False Messiah, Ink Links Ltd, 1979, p. 184.
 

Alle diese Aktivitäten waren darauf gerichtet, einen exklusiv jüdischen Staat zu schaffen, und die Histadrut stimmte sich eng mit der Jewish Agency, dem Jewish National Fund und der Jewish Colonial Agency ab. Über die Histadrut wurde Mapai, die von Ben Gurion angeführte israelische Arbeitspartei gegründet, und tatsächlich auch die Hagana, die jüdische paramilitärische Organisation, die später die Israelische Armee wurde. In der Tat wirkte die Histadrut in Zusammenarbeit mit der Jewish Agency während der gesamten Mandatszeit heimlich aktiv mit den Briten zusammen, um den Palästinensern ihr Recht auf Selbstbestimmung zu verweigern; ihr Bauunternehmen Solel Boneh baute viele von den Forts und Grenzzäunen, die die britische Kolonialherrschaft zementierten. (8)     mehr   >>>
 


Premierminister trifft UNO- und EU-Beamte und informiert sie über die neuesten Entwicklungen.
- 8. Februar 2018  - Premierminister Rami Hamdallah traf am Donnerstag mit dem Sonderkoordinator der Vereinten Nationen für den Nahost-Friedensprozess, Nikolay Mladenov, und dem EU-Vertreter für Palästina, Ralph Tarraf, in zwei getrennten Sitzungen in seinem Büro in Ramallah zusammen und diskutierte mit ihnen die neuesten politischen Entwicklungen.

Während der Treffen ging Hamdallah auf die israelische Politik ein, die darauf abzielte, die Zwei-Staaten-Lösung mit ihrer Siedlungstätigkeit zu untergraben und Gesetze zu entwerfen, die den bestehenden rechtlichen und historischen Status, insbesondere in Jerusalem, verändern werden.

Hamdallah rief internationale Organisationen, insbesondere die UNO, dazu auf, ernsthafte Schritte zu unternehmen, um Israel zu zwingen, seine Militär- und Siedlungsaktivitäten einzustellen und den Palästinensern zusammen mit ihren islamischen und christlichen Heiligtümern von der israelischen Armee und den Verletzungen der Siedler internationalen Schutz zu gewähren.

Der Premierminister erörterte mit Tarraf die jüngsten Ergebnisse des AHLC-Treffens der Geberländer, das kürzlich am Hauptsitz der EU in Brüssel stattfand. Er informierte Tarraf über die Notwendigkeit von Geldern der Geberländer für Projekte wie die Entsalzungsanlage in Gaza und eine Gaspipeline, um sie in einem Elektrizitätswerk zu nutzen.

Er würdigte die Position der EU im Friedensprozess und ihre Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung und bekräftigte die Notwendigkeit, einen internationalen Mechanismus zu finden, um Verhandlungen mit Israel auf der Grundlage internationaler Resolutionen zu fördern, um eine gerechte und dauerhafte Lösung zu erreichen und einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt zu errichten. C.K./M.K.        Quelle
 


Der Blick in den Spiegel  - Vorurteile von und über Juden und Muslime.
- Rolf Verleger - Viel ist in den Medien und in der Politik von Antisemitismus die Rede, wenig von Antiislamismus. Dieser Diskurs entspricht nicht der realen Verbreitung dieser beiden Vorurteilsmuster. Zudem entsteht Respekt für andere am ehesten dann, wenn sich alle Beteiligten ihrerseits respektiert fühlen. Der wirklichkeitsverzerrende Fokus auf Antisemitismus in der öffentlichen Debatte steht einer solchen Respektbalance entgegen und wird daher keine positiven Wirkungen haben.

Vorurteile gegen Juden gehen stetig zurück
- Der Verbreitung von negativen Vorurteilen über Juden schenken Politik und Medien breite Beachtung. Gängiger Ausdruck, unter dem solche Vorurteile subsummiert werden, ist "Antisemitismus" – eine befremdliche Übernahme des positiv, selbstlobend gemeinten Begriffs, den sich die gutbürgerlichen deutschen Fremdenfeinde 1879 gaben, als der jüdische Auswandererstrom aus dem Zarenreich begann, und in dessen Namen die Nazis den industriellen Massenmord an den Juden Europas organisierten.

Der Bundestag beschloss im November 2008 und Dezember 2014 die Berufung jeweils eines Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus. Der dreihundert Seiten starke aktuelle Bericht des zweiten Expertenkreises vom April 2017 (1) enthält Empfehlungen, wie man dem Antisemitismus besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen könnte, unter anderem durch "ein regelmäßiges, vom Bund finanziertes Monitoring antisemitischer Einstellungen in Form einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung sowie qualitativer Studien unter Berücksichtigung besonderer Bevölkerungsgruppen" ((1), Seite 290).

Diese Empfehlung wird ausgesprochen, obwohl die Verbreitung negativer Vorurteile über Juden seit Jahrzehnten und zusätzlich nochmals in den letzten fünfzehn Jahren immer mehr zurückgegangen ist.

Für die letzten fünfzehn Jahre liegen sehr gut vergleichbare Daten vor, da immer die gleichen Fragebögen benutzt wurden: Solche Vorurteile wurden 2002 von ungefähr 10 Prozent der Befragten geteilt, 2016 nur noch von circa 5 Prozent ((1), Seite 62). Und auch der relativ hohe Ausgangswert von 10 Prozent von 2002 ist offenbar weit niedriger als die Zustimmungsquote zu Vorurteilen gegen Juden in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und auch noch in der Nachkriegszeit:  >>>
 


Ashrawi fordert Großbritannien auf, historisches Unrecht zu korrigieren und die israelische Besatzung zu beenden.
- 8. Februar 2018 - PLO-Exekutivkomitee-Mitglied Hanan Ashrawi Donnerstag sagte, dass die Palästinenser erwarten, dass die britische Regierung die historischen Ungerechtigkeiten der Vergangenheit korrigieren und mutige Schritte unternehmen wird, um die militärische Besetzung zu beenden.


Ashrawi empfing den britischen Generalkonsul Philip Hall OBE im PLO-Hauptquartier in Ramallah und dankte dem Vereinigten Königreich dafür, dass es für die Resolution der UNGA gestimmt hat, in der die Entscheidung von US-Präsident Trump, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, sowie die fortgesetzte Unterstützung der Zwei-Staaten-Lösung abgelehnt wurde.

Sie hat die schwierigen Bedingungen vor Ort eingehend analysiert, insbesondere die nachteiligen Schritte Amerikas in Richtung Palästina und seine einseitigen Aktionen, die Israel in die Lage versetzt haben, seine eklatanten Verletzungen und drakonischen Maßnahmen gegen Palästinenser fortzusetzen.

Ashrawi sagte: "Eine solche bewusste Ausrichtung auf Palästina und das palästinensische Volk ist kontraproduktiv und gefährlich."

Sie betonte die Bedeutung des multilateralen Engagements und die Notwendigkeit, dass alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft ihre eigenen Gesetze und Rechtsvorschriften umsetzen, um die Einhaltung des Völkerrechts und des Konsenses durch Israel zu gewährleisten.  M.H.  
Quelle

8. 2. 2018

 

 

 

 


Die EU baut Schulen für palästinensische Kinder. Israel zerstört sie.
- Kate - 6. 2. 2018 - Die Vereinten Nationen warnten davor, dass Palästinenser und Beduinen im Gebiet C von Israel zwangsweise transferiert werden könnten, nachdem die IDF zwei illegal gebaute Grundschulklassenzimmer in der Westjordanland-Beduinen-Gemeinschaft Abu Nuwar vor den Toren Jerusalems abgerissen hatte.

Israel muss "unverzüglich alle Praktiken einstellen, die direkt oder indirekt ein Risiko der gewaltsamen Überführung von Palästinensern in verschiedenen Teilen des Westjordanlandes mit sich bringen, einschließlich der Zerstörung von Schulen und damit zusammenhängendem Eigentum", sagte Roberto Valent, der amtierende humanitäre Koordinator der UNO für das besetzte palästinensische Gebiet. Abu Nuwar ist eine der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften, die humanitäre Hilfe im besetzten Westjordanland benötigen", sagte er.

Der Abbruch am Sonntag markierte die sechste IDF-Abbruch- oder Beschlagnahmung in Abu Nuwar in den letzten zwei Jahren, sagte Valent. Eine Kombination aus israelischen Politiken und Praktiken - einschließlich Abriss und eingeschränktem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung - haben ein Zwangsumfeld geschaffen, das die Menschenrechte der Bewohner verletzt", fügte Valent hinzu.

Die beiden modularen Klassenzimmer, in denen 25 Schüler der dritten und vierten Klasse untergebracht waren, wurden im September mit Mitteln der Europäischen Union gebaut. In einem weiteren Gebäude der Schule werden 72 Schülerinnen und Schüler im Kindergarten, in der ersten und zweiten Klasse betreut. Die Spannungen zwischen Israel und der EU über die Finanzierung illegaler palästinensischer und beduinischer modularer Strukturen im Gebiet C des Westjordanlandes sind hoch.….    mehr im englischen Text >>>
 


UN: Treibstoff für kritische Gaza-Anlagen wird in 10 Tagen ausgehen
- 7. 2. 2018 - Der Gazastreifen befindet sich am Rande einer Katastrophe, warnen die Vereinten Nationen. Intensivmedizinische und chirurgische Operationssäle, Kläranlagen und Entsalzungsanlagen sind unmittelbar gefährdet - Krankenhäuser haben bereits begonnen zu schließen.

Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in den besetzten palästinensischen Gebieten hat am Dienstag eine Erklärung veröffentlicht, in der es warnte, dass der Gazastreifen aufgrund von Strom- und Treibstoffknappheit "am Rande der Katastrophe" stehe. Es wird erwartet, dass Notbrennstoff für kritische Einrichtungen in Gaza innerhalb der nächsten zehn Tage ausgehen wird.

 Laut OCHA : Der Notfallbrennstoff für kritische Einrichtungen in Gaza wird innerhalb der nächsten zehn Tage erschöpft sein, warnten die Vereinten Nationen heute und wiesen auf die dringende Notwendigkeit einer Geberunterstützung hin, um eine humanitäre Katastrophe aufgrund der Energiekrise zu vermeiden.

Mit Unterstützung von Geldgebern koordiniert die UNO die Lieferung von Notbrennstoff, um Notstromaggregate und Fahrzeuge zu betreiben, um sicherzustellen, dass ein Mindestmaß an lebensrettenden Gesundheits-, Wasser- und Sanitärdienstleistungen inmitten der extremen Stromknappheit des Landes aufrechterhalten wird blockierten Streifen. Gegenwärtig erhalten die fast zwei Millionen palästinensischen Einwohner von Gaza, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind, Strom für nicht mehr als acht Stunden pro Tag.

Im Jahr 2018 werden 6,5 Millionen US-Dollar benötigt, um 7,7 Millionen Liter Notbrennstoff bereitzustellen. Dies ist das absolute Minimum, um einen Zusammenbruch der Dienste zu verhindern. Für das volle Funktionieren kritischer Einrichtungen sind 1,4 Millionen Liter pro Monat oder etwa 10 Millionen Dollar pro Jahr erforderlich. Derzeit gefährdet sind Notfall- und Diagnosedienste wie MRT, CT und Röntgen, Intensivstationen und Operationssäle in 13 öffentlichen Krankenhäusern; etwa 55 Abwasserbecken; 48 Entsalzungsanlagen; und Sammelkapazität für feste Abfälle.

"Sofortige Geberunterstützung ist dringend erforderlich, um sicherzustellen, dass gefährdete Palästinenser in Gaza Zugang zu lebensrettenden Gesundheits-, Wasser- und Sanitärdiensten erhalten", sagte der amtierende humanitäre Koordinator für das Amt, Roberto Valent. "Krankenhäuser haben bereits begonnen zu schließen. Ohne Finanzierung werden mehr Dienstleistungsanbieter in den kommenden Wochen gezwungen sein, ihre Operationen auszusetzen, und die Situation wird sich dramatisch verschlechtern, mit möglichen Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung. Das können wir nicht zulassen. "  Quelle

 

 


Kommentar - Trumps Deal trifft die Ärmsten
- Frauke Wolter - Die Stimmung im Nahostkonflikt ist ohnehin vergiftet. Nun hat der US-Präsident Geld für die palästinensische Flüchtlingshilfe eingefroren. Das könnte auch für Israel zu einem Problem werden.

Im Vokabular des US-Präsidenten kommt das Wort Deal – Abmachung, Geschäft – sehr oft vor. Vor kurzem hat Donald Trump wieder einen Deal gemacht: Er legte 65 Millionen US-Dollar (53 Millionen Euro) für die Flüchtlingshilfe der Palästinenser auf Eis. Das Geld soll so lange gesperrt sein, bis diese bereit seien, mit Israel wieder über den Frieden zu verhandeln. Das klingt nach Erpressung – klug ist es jedenfalls nicht.

Zum einen, weil von dem Geld akut Hunderttausende abhängig sind. Die USA sind neben der EU die größten Geber des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) und spendeten allein 2016 insgesamt 306 Millionen Euro. Das Einfrieren der jüngsten Tranche hat also sofort Konsequenzen: Eine Million Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen könnten nicht mehr ausreichend mit Lebensmitteln versorgt werden, meldete UNWRA. Zudem gab es bereits Probleme, die Januargehälter für die 13 000 UN-Angestellten auszuzahlen. Insgesamt kümmert sich die UNWRA um mehr als fünf Millionen Flüchtlinge in den Palästinensergebieten, Syrien, Jordanien und im Libanon; es unterhält 267 Schulen und 21 Gesundheitsstationen.

Zum anderen ist die politische Stimmung in Nahost ohnehin vergiftet, seitdem die USA Anfang Dezember angekündigt haben, Jerusalem als Hauptstadt Israels zu akzeptieren. Jahrzehntelang war international Konsens gewesen, den Status der Stadt erst in Friedensvereinbarungen mit den Palästinensern festzulegen. Letztere sehen den Osten der Stadt ebenfalls als ihre Kapitale. >>>

 

 



Vor etwa 30 Jahren schrieb Erich Fried das oben stehende Gedicht. Leider ist es immer noch zutreffend. Ein Artikel in der Jerusalem Post belegt es wieder einmal:

 

What Israel’s policy should be regarding Gaza’s ‘humanitarian’ crisis - Hillel Frisch - (ein Kollege von Benjamin Weinthal) - 6. 2. 2018 - To prevent humanitarian crisis, Hamas should be left with policing capabilities, because the most important single cause preventing humanitarian crisis is law and order. >>>

 



frühere texte UND TAGE finden sie Archiv >>>

 

 

 

 

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8. 2. 2018


Palästina bereitet Beziehungsende mit Israel vor
Die palästinensische Regierung hat den Prozess zum Abbruch der Beziehungen mit Israel gestartet. Ein Ausschuss auf Ministerebene solle errichtet werden, der für den Abbruch der Beziehungen in Politik, Administration, Wirtschaft und Sicherheit verantwortlich sein soll, verkündete die palästinensische Regierung am Dienstag in einem Pressekommuniqué. Zudem solle ein weiterer Ausschuss errichtet werden, der entscheide, wie die gegenwärtige Währung in Palästina, der neue israelische Schekel, durch eine andere oder eine eigene Währung ersetzt werden könne. Alle Maßmaßnahmen sollten dazu beitragen, sich von der Kontrolle Israels in mehreren Bereichen zu befreien, hieß es. >>>

 

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Gegen Israel und Präsident Abbas
Im Westjordanland ist eine neue Welle der Gewalt ausgebrochen. Palästinenser attackieren die Inaktivität der eigenen Führung und greifen jüdische Siedler an. >>>

 

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