Sex, Lügen und Korruption: Israelische
Politiken von Ben Gurion zu Netanyahu - Jonathan Ofir
- 20.02.2018 - Letzte Woche hat die israelische
Polizei empfohlen Premierminister Netanyahu in zwei Fällen
anzuklagen. Über diese Fälle wird schon seit langem
diskutiert. Jonathan Cook schrieb für diese Webseite vor
über einem Jahr, wie die Skandale Netanyahus "die Korruption
im Herzen der israelischen Gesellschaft wiederspiegeln".
[...]
Tom Segev, von dem vor kurzem ein neues Buch veröffentlicht
worden ist, "David Ben-Gurion: A State at all Costs", ist
der Meinung, dass Ben-Gurion "nicht korrupt" gewesen ist, da
er keine Zigarren rauchte und keinen Champagner trank und
auf Schiffsreisen eine Kabine in der dritten Klasse mit
anderen teilte, auch wenn er die Kredite, die er für den
Kauf seines Hauses von der Histadrut und der Bank
aufgenommen hatte, nicht zurückzahlte und auch nicht immer
für die tausenden Bücher, die er kaufte, bezahlte. [...]
War Ben-Gurion tatsächlich ein integrer Mann?
Als ich etwa 15 war, besuchte ich eine Vorlesung des
legendären Professors Yeshayahu Leibowitz. Leibowitz ist
der, der die Bezeichnung "Judeo-Nazis" geprägt hat und vom
ehemaligen Präsidenten Ezer Weizmann gefeiert wurde "als
eine der größten Persönlichkeiten im Leben des jüdischen
Volkes und des Staates Israel in den letzten Jahrzehnten",
der hinzufügte, er sei "für viele in Israel das spirituelle
Gewissen" gewesen. Leibowitz sagte in der Vorlesung etwas,
was ich nie vergessen habe. Es war ein kurzer Satz: "Ben-Gurion
war ein Mann mit vielen Tugenden. Wahrhaftigkeit gehörte
nicht dazu."
Damals kannte ich die Details von Ben-Gurions Irreführungen
nicht. Trotzdem war Leibowitz's Satz in meinem Bewußtsein
eingraviert, vielleicht wegen dem schockierenden Effekt,
dass dieser Held (Ben-Gurion) einfach Lügner genannt worden
war. Erst viele Jahre später begann ich Details über
Ben-Gurions Korruption im nationalen Maßstab in Erfahrung zu
bringen.
1937 schrieb Ben-Gurion an seinen Sohn Amos, wie die Annahme
der Teilung (es war der Teilungsplan der Peel-Kommission)
nicht ein Ende, sondern ein Anfang wäre.
"Meine Annahme ist (weil ich ein glühender Verfechter
eines Staates bin, auch wenn er jetzt mit einer Teilung
verknüpft ist), dass ein jüdischer Staat auf nur einem Teil
des Landes nicht das Ende, sondern der Anfang ist. Wenn wir
tausend oder 10.000 Dunam erlangen, fühlen wir uns ermutigt.
Es verletzt unsere Gefühle nicht, dass wir bei dieser
Übernahme nicht im Besitz des ganzen Landes sind. Und das
weil diese Erweiterung des Besitzes nicht an sich wichtig
ist, sondern weil wir dadurch stärker werden und jeder
Zuwachs an Stärke beim Besitz des Landes als Ganzem hilft.
Die Errichtung eines Staates, wenn auch nur auf einem Teil
des Landes, ist die maximale Steigerung unserer Stärke zum
gegenwärtigen Zeitpunkt und ein mächtiger Auftrieb für unser
historisches Abenteuer der Befreiung des ganzen Landes."
Mit anderen Worten Ben-Gurion wußte sehr wohl, dass jegliche
Annahme eines teilweisen Territoriums nicht bindend ist. Es
ist nur ein Mittel, um Legitimität zu erlangen, von der aus
die Macht wachsen und mit der letztlich "das ganze Land
befreit" wird.
Als 1948 und die israelische Unabhängigkeitserklärung kam,
wollte die US-Administration unter Truman genau wissen, auf
welche Grenzen sich die Erklärung bezöge (weil sie in Sachen
Territorium vage war, auch wenn sie sich auf den
UN-Teilungsplan 181 als seine 'Legitimation' bezog, und dass
sie 'unwiderruflich' war). Eliahu Sasson, ein Vertreter der
Jewish Agency schrieb dementsprechend eine Mitteilung an
Präsident Truman, in der er erklärte, dass "der Staat Israel
als eine unabhängige Republik in den von der
Generalversammlung der Vereinten Nationen in ihrer
Resolution vom 29. November 1947 (Resolution 181)
proklamiert wurde". Truman brauchte nur wenige Minuten, um
die offizielle Anerkennung zu machen.
Aber Ben-Gurion wußte, dass solche 'Grenzen' nur ein Anfang,
nicht das Ende waren. Es stellt sich heraus, dass Ben-Gurion
im April 1947, fünf Monate vor dem UN-Teilungsplan von 1947,
dem britischen Kabinett seine eigene Teilungs-Landkarte
vorschlug. Das erscheint auch in Segevs neuem Buch, es war
ihm gelungen, diese Landkarte im Britischen Nationalarchiv
aufzuspüren (sie ist in dem Haaretz-Artikel). Diese Karte
ähnelt auffallend der 'Grünen Linie' des Waffenstillstands
von 1949 (womit es schließlich 78% des historischen
Palästina waren), allerdings eignete sich der jüdische Staat
auch den Gazastreifen an.
>>>
Palestine
Update Nr. 113 – 15.2.18 - Ein Exodus von
Juden aus Palästina ist unvermeidlich - Meinung -
Ranjan Solomon - Wird das Apartheid-System mitten im
unerwarteten Druck aufhören?
In einem überzeugenden Artikel schreibt Rima Najjar,
Aktivistin, Forscherin und Professorin für englische
Literatur i R. an der Al-Quds Universität in der besetzten
Westbank, wie „Israel nicht überleben kann als jüdischer
Staat ohne den ständigen Zufluss von Juden als Immigranten,
um die jüdische Majorität aufrecht zu erhalten, die es
geschaffen hatte, indem es den Palästinensern das
Rückkehrrecht verweigerte und die Sehnsucht der
Palästinenser nach Selbstbestimmung in ihrer eigenen Heimat
blockierte“.
Rima Najjar zitiert die kräftige Botschaft von Gideon Polya:
„Eine friedliche, humane Lösung, die für die ganze Welt, für
alle jüdischen Israelis und alle indigenen Palästinenser ein
enormer Vorteil wäre, ist ein einheitlicher Staat in
Palästina mit Rückkehr aller Flüchtlinge, null Toleranz für
Rassismus, gleichen Rechten für alle, alle Menschenrechte
für alle, eine Person – ein Votum, Gerechtigkeit, guter
Wille, Versöhnung, Sicherheit auf Flughafen-Ausmaß,
Wegschaffen der Atomwaffen, international garantierte
Sicherheit zum Anfang basierend auf dem derzeitigen
Waffenstand (?), und ungehinderter Zugang aller Bürger zum
ganzen Heiligen Land. Das kann und sollte morgen passieren“.
Mehr und mehr kraftvolle jüdische Erklärungen für
Gerechtigkeit in Palästina finden jetzt ihren Platz im
öffentlichen politischen Diskurs. Daraus können wir nicht
ableiten, dass das Ende der Besetzung vor uns liegt. Aber
eines ist sicher: Die Anzahl derer, die Israels Streitsucht
zurückweisen, ist noch nicht groß genug, um den Unterschied
zu machen. Aber es gibt eine signifikante Anzahl
enttäuschter Juden, die das zionistische Konstrukt von
Israel als Judenstaat zurückweisen. Mit aller Kraft ihrer
Wut ist Israel nicht in der Lage, die Enteignung und
ethnische Säuberung der Palästinenser als Kinderspiel
abzutun. Die Gleichung ist zunehmend in Veränderung.
Die Abweichler wurden traditionell in Kirchen,
Studentenbewegungen, Gewerkschaften und Gruppen der
Zivilgesellschaft gefunden. Der Anschluss fortschrittlicher
Juden, besonders in USA, ist erheblich. Mit diesen müssen
interreligiöse Dialoge über Gerechtigkeit und Leben geführt
werden. Die abstrakten theologischen Dialoge unter
Intellektuellen und Theologen mögen ihren Platz haben. Aber
die wirkliche religionsübergreifende Zusammenarbeit muss
innerhalb des täglichen Zusammenlebens stattfinden und in
Bezug auf die harten politischen Fragen, die alle in der
Forderung nach einem gerechten Frieden gipfeln.
Wie dieser Artikel von Rima Najjar zeigt, sind Bewegungen
wie die Jewish Voice of Peace an Zahl und Bedeutung
gewachsen. Ihre Kampagnen delegitimieren „Israel als einen
jüdischen Staat, als das Geburtsrecht aller Juden weltweit“.
Sie unterstreichen, wie die jüdische demographische
Entwicklung zu dem Faktor wird, der zum transformativen
Umdenken führt. Najjar gibt zu bedenken, dass „Israel nicht
als Judenstaat überleben kann ohne den ständigen Zuzug von
Juden als Immigranten, um die jüdische Mehrheit zu erhalten,
die es durch die Verweigerung des Rückkehrrechts für die
Palästinenser und durch das Abblocken der Selbstbestimmung
in ihrem eigenen Heimatland geschaffen hat“; und wie Juden
entsprechend der Gegen-Narrative von BDS sich nicht
festlegen dürfen an Sagern wie „Disputed Territory“
(strittiges Land) oder doppelten gegensätzlichen
Herkunftsgeschichten.
Sturen Optimismus zeigt nach Rima Najjar den unvermeidlichen
Zusammenbruch des jüdischen Staates im Wesentlichen aufgrund
eines befürchteten Exodus von Juden aus Palästina“.
Lesen sie den wichtigen Inhalt des nachfolgenden Artikels
und geben Sie ihn weiter. In Solidarität Ranjan Solomon
Ein
Exodus „jüdischer Siedler“ aus Palästina ist unvermeidbar.
- Rima Najjar - 12. Februar 2018 -
Die „Jüdische Stimme für Frieden“
(JVP)
ist schon lange dabei, für die Rechte der Palästinenser zu
kämpfen. Jetzt unterstützt sie die
BDS-Bewegung
mit allen Kräften, weil sie diese als die wirkungsvollste
Methode erkennt, eine Veränderung herbeizuführen. JVP ist
auf Israels BDS-Bann-Liste und wird von einer anderen
jüdischen Gruppe in der USA (ADL – Anti Defamation League –
Anti-Verleumdungs-Liga) als die „größte und einflussreichste
jüdische anti-zionistische Gruppe in den Vereinigten Staaten
bezeichnet.
In den vergangenen Jahren hat sich IVP beträchtlich
ausgedehnt und hat jetzt viele Niederlassungen in den
vereinigten Staaten. Ihre Anliegen gehen der jüdischen
Identität ans Herz, dem Zionismus, der jüdischen
institutionalisierten Kultur, Inhalten, die Israel lang von
sich weggeschoben hat.
Die kühnste gegenwärtige Kampagne ist die Kampagne, um junge
US-Juden zu überzeugen, nicht an den von Israel gesponserten
Geburtsrecht-Reisen für Juden weltweit teilzunehmen.
Diese
JVP-Kampagne ist sehr bezeichnend, weil sie Israel als
Judenstaat und als Geburtsrecht für Juden weltweit
delegitimiert. Sie richtet sich auch auf eine jüdische
Demographie, die sich auf jeden Fall von der israelischen
Hasbara wegbewegt und vergleichsweise offen ist für einen
transformativen Wechsel.
Israel kann als jüdischer Staat nicht überleben ohne den
ständigen Zuzug von Juden als Immigranten, um die jüdische
Mehrheit aufrecht zu erhalten, die es dadurch geschaffen
hat, dass man den Palästinensern das Rückkehrrecht
verweigert und das Verlangen der Palästinenser nach
Selbstbestimmung in ihrer eigenen Heimat blockiert hat.
Heute sind wir – dank BDS – nicht mehr gefangen in der
Sprache des „strittigen Landes“ oder der dualen
„Narrativen“. Es ist am Ende klar, dass das Abtreten des
Jüdischen Staates unvermeidbar ist und das wird zu einem
Exodus der Juden aus Palästina führen. Das Ende Israels wird
kommen, wie Henry Siegman, Präsident des US./Middle East
Project“
schreibt: Im nationalen Interesse von einem von zwei
Scenarios werden beide durch die Natur oder den Charakter
des Jüdischen Staates selbst angeheizt.
Erstes Scenario: „Wenn nach dem, was ohne Zweifel ein
langer und bitterer Kampf gegen die Apartheid sein wird, die
Palästinenser übrigbleiben, werden sie in der klaren
Mehrheit sein. Da das Prinzip vorherrscht, dass die Mehrheit
die religiöse und kulturelle Identität eines Staates
vorgibt, wird Israel nicht in der starken Position sein, den
Palästinensern das gleiche Recht zu verweigern. Das wird im
Laufe der Zeit zu einem signifikanten Exodus von Israels
Juden führen.“
Zweites Scenario: Wenn die Palästinenser nicht die
Oberhand gewinnen, werden der unweigerliche
Apartheid-Charakter des Staates und die Kosten des immer
währenden Kampfes zum gleichen Resultat führen – im Laufe
der Zeit zum Exodus der israelischen Juden, wodurch sie eine
noch größere demographische Ungleichheit zwischen den Juden
im Land und den arabischen Völkern schaffen. Die
Palästinenser werden nicht gehen, weil sie nirgends wohin
gehen können.“
Die Kampagne von JVP zur Überzeugung von amerikanischen
Juden im College-Alter, nicht an Israels Geburtsrecht-Trips
teilzunehmen, gipfelt darin, ihnen zu sagen, dass Israels
nationale Identität und Landanspruch in Palästina nicht
definiert werden können durch ihre eigene amerikanische
nationale Identität, die sich verkleidet als korrumpierter
Judaismus.
Das ist eine Botschaft, die wohl wert ist, sie Juden
weltweit zu sagen. Jeder Jude, der die Notwendigkeit oder
den Wunsch zur Auswanderung aus seinem oder ihrem Land
verspürt, könnte den Palästinensern die Gunst erweisen, die
Einwanderung nach Israel zu boykottieren.
Für religiöse Juden lautet die Botschaft, wie Siegman sagt:
„Die meisten Juden haben ihr Leben während der letzten zwei
Jahrtausende nicht in Jerusalem gelebt, selbst in Zeiten, wo
sie dazu in der Lage gewesen wären. Stattdessen schrieben
sie ihre Sehnsucht zur Rückkehr nach Jerusalem („nächstes
Jahr in Jersalem“) einer eschatologischen Zeit zu.“
Die Zeit ist zuletzt für die Palästinenser gekommen, um
zionistische Ketten zu zerbrechen und Selbstbestimmung,
Würde und transformierende Gerechtigkeit zu erlangen, um
vorwärts zu springen über Synagogen, Kirchen und Moscheen
hinweg weltweit.
Wie Dr. Gideon Polya in „Palestinian
MeToo“ eloquent dargestellt hat:
„140 alphabetisch aufgelistete zionistische Verbrechen legen
entsetzliche westliche Mittäterschaft und Heuchelei offen“
„Eine friedliche, humane Lösung, die für die ganze Welt, für
alle jüdischen Israelis und alle einheimischen Palästinenser
einen enormen Vorteil brächte, wäre ein vereinigter Staat in
Palästina mit Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge, Null
Toleranz für Rassismus, gleiche Rechte für alle, alle
Menschenrechte für alle, allgemeines Wahlrecht (eine Person
– eine Stimme), Gerechtigkeit, guter Wille, Versöhnung,
Sicherheit wie am Flughafen, Abschaffung von Atomwaffen,
international garantierte nationale Sicherheit, ursprünglich
basierend auf vorhandenen Streitkräften und ungehinderter
Zugang für alle Bürger zum ganzen Heiligen Land. Das kann
und sollte morgen passieren“.
Rima Najjar ist Palästinenserin, deren väterliche Familie
aus dem gewaltsam entvölkerten Dorf Lifta in den westlichen
Vororten von Jerusalem kommt. Sie ist Aktivistin, Forscherin
und pensionierte Professorin für englische Literatur an der
Al-Quds-Universität in der besetzten Westbank.
Quelle
„Wenn wir sagen „Freiheit für Palästinenser“, bedeutet das
nicht, dass wir nicht haben wollen, dass die Israelis nicht
frei sein sollten. Es ist, weil den Palästinensern die
Freiheit jeden Tag verweigert wird, derer sich die jüdischen
Israelis jeden Tag erfreuen. Es braucht nur eine kleine aber
kritische Masse, den Lauf der Geschichte zu verändern.
Daher: Gehen wir es an!
Riskieren wir die Veränderung und wählen wir die gute Seite.
Und ich spreche nicht von Verbrüderung mit einer rassischen
oder ethnischen Gruppe gegen die andere. Ich spreche davon,
sich auf die Seite der Gerechtigkeit zu schlagen, die Seite
der Geschichte.“ Aus „Die Gefahr der Neutralität“ von
Anna Baltzer (JVP ?)
Übersetzt: Gerhilde Merz
Mazin Qumsiyeh - Alan Harts letzte Empfehlung
an uns Palästinenser - Ein intellektueller Riese und
wunderbarer Mensch, ein Freund, Alan Hart, starb am 15.
Januar im Alter von 75 Jahren.
Die letzte Nachricht, die ich von Alan bekam, war vom 27.
Oktober 2017 und sie enthielt die beiden prägnantesten
Empfehlungen für uns Palästinenser, heute gerade noch
rechtzeitig
Lieber Mazin, es war schön, deine Stimme zu hören, wenn auch
nur kurz. Danke für deine Nachricht, die die Kürze erklärt.
Ich sähe einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn zwei Dinge
machbar wären:
Das erste und wichtigste ist, den PNC (Palästinensischen
Nationalrat) wieder zu aktivieren, regeneriert und durch
Wahlen bestärkt, an jedem Platz/in jedem Land, überall, wo
Palästinenser sind. Das würde die Palästinenser befähigen,
als Einheit zu den Mächtigen (und Medien und Bürgern) mit
einer Stimme zu sprechen (wie es der Zionismus immer getan
hat und tut).
Das Problem ist, dass die palästinensische Diaspora sich
zusammentut und sich engagiert. Ich verstehe die Gründe,
weshalb das bisher nicht geschehen ist. Diejenigen, die am
Golf leben, haben Angst, die korrupten und unterdrückenden
Regime zu konfrontieren. Und diejenigen, die in Europa und
Nordamerika leben, fürchten, ihre Jobs zu verlieren. Also,
ja, es ist ein brisanter Aufruf...
Das Andere, das geschehen sollte, ist, dass
pro-palästinenische Gruppen sich überall zusammentun tun
sollten, von Zeit zu Zeit, wenn es am meisten darauf
ankommt, um dann auch gegenüber den Mächtigen mit einer
Stimme sprechen können. Es sind alles kleine/kleinste
Gruppen, die ihr eigenes Ding machen in verblendeter
Isolation und die in meinen Augen wie Fliegen vom Zionismus
weggeklatscht werden. (Das ist eine Übertreibung, um eine
Aussage zu machen, aber die Aussage gilt)
Ich hoffe, mein Lieber, dass dir bewusst ist, dass meine
Bewunderung und mein Respekt für das Durchhaltevermögen der
besetzten und unterdrückten Palästinenser grenzenlos ist.
Wenn irgendein Volk auf Erden entmenschlicht durch das, was
ihm geschehen ist und immer noch geschieht, sein könnte,
dann wären sie es. Sie wurden nicht entmenschlicht, aber
ihre Unterdrücker sind es ...
Beste Grüße Alan -
(Übersetzt aus dem Englischen – Inga Gelsdorf)
Geisterjagd
Dokumentarfilm Frankreich 2015 | arte Verfügbar von 21.02.2018 bis 28.02.2018
>>>
Die Erinnerungen an seine Haft
im israelischen
Moskobiya-Verhörzentrum lassen
den palästinensischen Regisseur
Raed Andoni nicht los. Um sie zu
verarbeiten, organisiert er ein
Casting mit Männern, die einst
wie er in Moskobiya inhaftiert
waren. Gemeinsam spielen sie
ihre Geschichten nach und
schlüpfen dabei mal in die Rolle
des Opfers, mal in die des
Täters.
Der Regisseur Raed
Andoni weiß nicht, ob
seine bruchstückhaften
Erinnerungen an die Haft
im israelischen
Moskobiya-Verhörzentrum
real sind oder
eingebildet, doch die
traumatischen Gedanken
lassen ihn nicht los.
Per Stellenanzeige sucht
er andere ehemalige
Insassen – Handwerker,
Architekten und
Schauspieler –, denen er
sein Projekt erläutert:
Die erlebte Gewalt im
Verhörzentrum in einem
Kellergeschoss aus der
Erinnerung wieder
hochkommen zu lassen und
mal in die Rolle der
Täter, mal in die der
Opfer zu schlüpfen.
Sechs Wochen lang kommen
die Männer
unterschiedlichen Alters
jeden Tag in das
Tiefgeschoss, um ihr
ehemaliges Gefängnis neu
erstehen zu lassen.
Während die Zellenwände
hochgezogen werden,
kommt das
Unaussprechliche nach
und nach ans Licht. Die
ehemaligen Insassen
spielen ihre Erlebnisse
in Moskobiya nach und
lange unterdrückte
Gefühle kommen wieder an
die Oberfläche.
Anmerkung des Regisseurs
Raed Andoni: „Mehr als
40 Prozent der
männlichen Palästinenser
erleben Verhöre und
politische Haft in
Israel, oft als junge
Erwachsene. Diese
Erfahrung wird als
psychologisches und
gewaltvolles Trauma
erlebt. Vor allem aber
ist diese Art von
Initiationsritus eine
Einführung in Dominanz –
Dominanz durch andere,
Dominanz des Anderen und
Selbstdominanz. Die
konfliktbehaftete
Beziehung zwischen
Dominierendem und
Dominiertem wiederholt
sich immer wieder, auch
unter Palästinensern,
sowohl innerhalb als
auch außerhalb der
Gefängnismauern. Diese
Realität wird
totgeschwiegen. Der Film
entstand aus der
Notwendigkeit, erstmals
Worte für die Erlebnisse
zu finden. Es ging nicht
darum, das Gefängnis
oder die israelischen
Verhörmethoden
vollständig und
identisch nachzubilden.
Stattdessen konnte jeder
selbst entscheiden, wie
er seine Hafterfahrung
lebendig werden lässt:
Indem er seine
Gefängniszelle nachbaut,
in eine fremde Rolle
schlüpft oder einfach
über die schmerzhaften
Erfahrungen spricht. Das
Trauma der Folter von
einem anderen Blickpunkt
aus anzugehen, ist
befreiend, zumindest
aber kann man dabei
einen neuen Teil seiner
eigenen Persönlichkeit
kennen lernen.“
Offener Brief, 22.02.2018 - W. Behr - Sehr geehrte Frau
Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner. - In der Südd. Ztg.
vom 19.02.18 erschien unter dem Titel: "Diplomatie zwischen
Dinner und Döner" ein Bericht über das Randgeschehen bei der
Münchner Sicherheitskonferenz.
So gab die Bayrische Staatsregierung ein Bankett in der
Residenz, zu dem der israelische Premierminister Benjamin
Netanjahu als Ehrengast eingeladen wurde.
Zitat SZ:
"Ein beeindruckender Rahmen für eine beeindruckende
Freundschaft“, so der Premier.
Und pflichtschuldigst garantiert Gastgeberin und
Vize-Ministerpräsidentin Ilse Aigner ihm die selbige:
"Die Menschen in Bayern und in Deutschland sind an ihrer
Seite, an der Seite Israels.“ (Zitat SZ Ende)
Abgesehen davon, einen korrupten und friedensunwilligen
Politiker wie Netanjahu zum „Ehrengast“ zu machen, hat mich
auch Ihre Aussage entsetzt.
Ich bin sicher, dass ein grosser Teil der Menschen in Bayern
und Deutschland durchaus nicht „an der Seite Israels“ steht
und auch nicht stehen will. Weil für diese Menschen die
Solidarität mit einem faschistischen Apartheid- und
Besatzerstaat, der allgemein das Humanitäre Völkerrecht
missachtet und dabei das Volk der Palästinenser einem
schleichenden Genozid ausliefert, undenkbar ist. Ich bin
froh, dass diese Menschen sich noch nicht auf einem
ethisch-moralischen Tiefstand befinden wie viele Politiker.
Mit grosser Enttäuschung - W. Behr
Carlos Latuff looks at the reality
of the Damascus Gate in Jerusalem.
Israelis disfigure
Damascus Gate with steel watchtower - Philip Weiss -
February 21, 2018 - If there were only one place I could
visit in Palestine, it would be Damascus Gate. Going down
the tall steps to the gate is like going down into a living
theater of history. You are enveloped by a grand but not
overwhelming architectural space, and the awareness of the
flows of human beings come here in belief and humility makes
your life seem purposeful and capable of transcendence.
Before you the high wooden doors lead into the Old City and
on to the stones Jesus walked in the passion. To the east
you can see cypresses on the Mount of Olives and to the
north the busy commercial neighborhoods of Wadi al-Joz and
the American Colony. And west, uphill, you can make out
Jewish neighborhoods of West Jerusalem. You are at the
center of the world, and civilization has a deep root here.
Magnificent structures rise from rock, and storytellers
stand at the gate’s periphery, to contemplate the many
traditions and seek to explain our social mysteries.
>>>
22.
2. 2018
Werden Israel und Qatar kooperieren, um Gaza
zu retten? -16.02. 2018 - Shlomi
Eldar - Die letzten Tweets des Nahostgesandten der USA,
Jason Greenblatt, haben sehr überrascht. Am 9. Februar zum
Beispiel twitterte er über das Leiden der Bewohner des
Gazastreifens und die Sorge wegen der Last, die sie unter
der Hamasregierung zu tragen haben, und dankte Ägypten für
seine Einwilligung den Grenzübergang Rafah in den
Gazastreifen zu öffnen, um Menschen und Güter hinein und
hinaus zu lassen. Greenblatt behauptete zum ersten Mal – und
man kann die Tatsache, dass er für die Trump-Administration
spricht, nicht ignorieren - , dass nur Zusammenarbeit von
Israel und Qatar Gaza retten werde.
Greenblatt verlinkte eines seiner Tweets mit einem Interview
mit Mohammed al-Emadi, dem Leiter des Gaza
Wiederaufbau-Komitees von Qatar, der der Associated Press
erklärte, "Wenn Ihr in Gaza arbeiten wollt, müsst Ihr es
über die Israelis tun". Emadi besuchte den Gazastreifen
mehrere Male seit dem Krieg von 2014 zwischen Gaza und
Israel. Im März 2015 traf er sich mit Israels Koordinator
für die Aktivitäten in den besetzten Gebieten, Generalmajor
Yoav Mordechai, um die Durchführung größerer Projekte in
Gaza mit Geldern aus Qatar zu erörtern.
Die Idee einer israelisch-qatarischen Zusammenarbeit kam in
den letzten Wochen in Washington auf, nachdem Präsident
Donald Trump am 15. Januar mit dem Emir von Qatar, Tamim bin
Hamad al-Thani gesprochen hatte. Wenige Tage vor diesem
Telefongespräch, am 9. Februar, schrieb Trumps Freund und
vertrauter Anwalt Alan Dershowitz in einem Artikel vom 12.
Februar, der auf der politischen Webseite "The Hill"
erschien, er sei gerade von einem Besuch im Emirat
zurückgekehrt, bei dem der Emir felsenfest jegliche
Unterstützung Qatars für die Hamas abstritten habe.
Dershowitz, der Israel seit langem unterstützt, meinte
deshalb, Investitionen Qatars in den Wiederaufbau der
Infrastruktur in Gaza müsste in Koordination mit Israel
durchgeführt werden. Der Artikel lobte Qatar und gab seine
Zustimmung trotz der Sanktionen, die die zwei größten
Verbündeten der USA in der Region, Saudi Arabien und
Ägypten, über den kleinen arabischen Staat verhängt haben.
Die Verbindungen zwischen Qatar und der Hamas waren nie ein
Geheimnis. Das Emirat hat das Büro der politischen Bewegung
und seinen früheren Führer Khalel Meshal willkommen
geheissen und ihm ein freundliches Zuhause geboten; das
derzeitige Oberhaupt, Ismail Haniyeh, bezieht sich auf das
Emirat als einen eingeschworenen Freund. Der frühere Emir,
Hamad bin Khalifa al-Thani, Tamims Vater, besuchte Gaza nach
den militärischen Auseinandersetzunmgen zwischen Hamas und
Israel 2012 und fuhr in einem schwarzen, von Haniyeh
gelenkten Mercedes durch den Gazastreifen und gelobte
hunderte Millionen Dollar in Wiederaufbauprojekte zu
investieren.
In den letzten Jahren hat Qatar in die Befestigung von
Straßen und Wohnungen für junge Paare investiert und andere
Infrastrukturprojekte finanziell gefördert. Bei den häufigen
Stromunterbrechungen, die den Gazastreifen in den letzten
Jahren ins Dunkel gehüllt haben, half Qatar, indem es für
Dieseltreibstoff für den Betrieb des einzigen
Elekrtizitätswerks Gazas zahlte.
Seit die Araber im Juli 2017 Sanktionen über Qatar
verhängten, ist es für es viel schwieriger und komplizierter
geworden, Gaza zu helfen. Ägypten lehnt es ab, Güter oder
Rohmaterial mit dem Fingerabdruck Qatars in den Gazastreifen
durch sein Territorium und durch den Grenzübergang passieren
zu lassen. So gesehen hält Ägypten den Schlüssel zur Rettung
Gazas aus der humanitären Krise in der Hand, ebenso sehr wie
Israel, das seit Hamas an die Macht kam, eine Blockade über
den Gazastreifen verhängt. Wenn Ägypten es will, kann es den
Gazastreifen zur Welt öffnen. Wenn nicht, schließt es die
Tore und lässt Gaza im festen Würgegriff.
>>>
Für
Benjamin Netanjahu wird es sehr eng - Einer der engsten
Vertrauten des israelischen Premiers will als Kronzeuge
aussagen. Hinter den Kulissen beginnt die Suche nach
einem Nachfolger. - Pierre Heumann - 21.02.2018 -
Israels Premier Benjamin Netanjahu muss um seine politische
Zukunft bangen. Nachdem er während der letzten Monate in
mehreren Korruptionsfällen von der Polizei wiederholt
verhört worden ist, will jetzt einer seiner engsten
Vertrauten als Kronzeuge gegen Netanjahu aussagen: Shlomo
Filber, der von Netanjahu zum Generaldirektor des
Kommunikationsministeriums ernannt worden war.
Filber hat Netanjahu in den letzten zwei Jahrzehnten
begleitet und kennt die Hintergründe des Skandals, der
seinen Freund und ehemaligen Chef ins Gefängnis bringen
könnte.
Da Netanjahu derzeit in mindestens drei weiteren
Korruptionsfällen genannt ist, wird hinter den Kulissen die
Frage seiner Nachfolge diskutiert.
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Abbas ruft die internationale Gemeinschaft zu
Hilfe
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Abbas meets UN Secretary General to discuss
peace process, UNRWA
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Israeli forces kill two boys in Gaza boundary
area
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Palestinian prisoners boycott Israeli military
court
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Abbas fordert Konferenz für Palästinenserstaat
Israels Uno-Botschafter Danny Danon kommentierte
den raschen Abschied des palästinensischen
Präsidenten mit dem Vorwurf, Abbas laufe wieder
einmal vor einem Dialog davon. Bereits Ende
Januar hatte die US-Botschafterin bei den
Vereinten Nationen, Nikki Haley, Abbas scharf
attackiert. Sie warf ihm vor, Trump «beleidigt»
zu haben. Für einen Frieden seien «mutige
Anführer»
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`If they wanted to go to the bathroom, in their
own home, they needed my permission'
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21. 2. 2018
Palästina fordert
Stopp der Blockade um Gazastreifen
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Ägypten öffnet
Grenzübergang zum Gazastreifen für vier Tage
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UN-Vollmitgliedschaft für Palästina
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bis Mitte des Jahres
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says PA never rejected talks
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Premier Netanjahu fest
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Netanjahu- Österreich will Abstimmungsverhalten
zu Israel bei Uno ändern
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Luxemburg will Palästina vorerst nicht
anerkennen
Die Minister wiederholen, dass Luxemburg
abwarten will, wie Frankreich vorgehen wird.
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with CIA to wiretap opponents
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20. 2. 2018
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hält heute
eine Rede im UN-Sicherheitsrat. Beobachter
erwarten, dass er dabei die Vollmitgliedschaft
in der Weltorganisation und die Anerkennung
eines eigenen Palästinenserstaats fordern wird.
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B’Tselem: Israeli army brutally using Dutch dogs
to attack Palestinian civilians
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Israeli Air Force Fires Missiles Into
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