DAS PALÄSTINA PORTAL

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BBC gibt dem Druck aus Israel nach und ändert einen Titel über Gaza
- 10.08.2018 - Die BBC wurde wieder einmal wegen ihrer Berichterstattung über die von Israel gegen Palästinenser ausgeübte Gewalt kritisiert. BBC wurde kritisiert, nachdem sie auf den Druck des israelischen Außenministeriums hin nachgab und den Titel eines Presseartikels über die israelischen Luftangriffe auf Gaza änderte.

Der Titel der BBC besagte: "Israelische Luftangriffe töten eine Frau und ein Baby", nach einer damit in Zusammenhang stehenden Nachricht über die Tötung von drei Palästinensern einschließlich einer schwangeren Mutter und eines Babys.
Der Titel fiel dem israelischen Außenministerium und dem Abgeordnetenrat der britischen Juden auf, der zur Zeit wegen einer Definition des Antisemitismus eine erbitterte Kampagne gegen den Labourführer Jeremy Corbyn anführt, (die Definition vermischt Kritik an Israel mit Rassismus gegen Juden).

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nahshon, forderte BBC auf den Titel "unverzüglich" zu ändern.
Der Abgeordnetenrat kritisierte den Titel von BBC und nannte ihn "entsetzlich". Sie erklärten, sie hätten eine Klage eingereicht und luden andere ein, das Gleiche zu tun.

Kurz darauf änderte BBC den Titel vollständig: "Die Luftschläge auf Gaza nach Raketenangriffen auf Israel töten Frauen und Kinder".  Die dramatische Änderung des Titels fiel den Nutzern von sozialen Netzen auf, sie wunderten sich über die Kapitulation der BBC vor den Diktaten eines fremden Staates. [...]

Andere wiesen auf den Einfluß der israelischen Lobby im Königreich hin und zitierten den Dokumentarfilm "The Lobby" von Aljazeera, der erklärt, wie die israelische Botschaft angeblich unabhängigen Gruppen innerhalb der Labour-Partei verdeckte Zuwendungen gewährt und eine Kampagne nicht nur zur Entfernung des Außenministers, Sir Alan Duncan, leitet, sondern auch von Crispin Blunt, dem Präsidenten des Sonderausschusses für auswärtige Angelegenheiten wegen seiner Ansichten über Israel.

"Es scheint, dass der Einfluß einer ausländischen Macht auf unsere politische Landschaft und die Medien nie verschwunden ist", twitterte ein Nutzer der sozialen Netze, der auch ein Video eines Mitglieds der israelischen Botschaft, Shai Masot, teilte, in dem es darum geht einen Boykott gegen britische Parlamentarier, die mit den Palästinensern sympathisieren und dem israelischen Staat gegenüber möglicherweise feindlich eingestellt sind.

Viele reagierten auf ihren persönlichen Accounts und betonten, bis zu welchem Punkt BBC eingeschüchtert ist, um eine pro-israelische Position zu übernehmen. In einem Video eines bekannten Studios, der Glasgow University Media Group, "Schlechte Nachrichten von Israel", kann man den Autor von Greg Philo sagen hören: "Ich habe eine Zeit lang mit Journalisten von BBC verbracht, und ein Produzent sagte mir: 'Wir warten mit Angst auf einen Telefonanruf der Israelis'", wobei er sich auf die Befürchtung der Redakteure der BBC bei der Veröffentlichung negativer Geschichten aus Israel bezog.

Es kommt selten vor, dass BBC eine Geschichte von der israelischen Aggression mit Titeln publiziert, die keine Entschuldigungen enthalten. Diesmal erklärt die Tatsache, dass die Geschichte in BBC World erscheint, vielleicht, warum der Titel nicht einer rigorosen Prüfung unterzogen wurde, wie viele verdächtige Artikel über Israel. Ein Sprecher der BBC räumte ein, dass "auch wenn der Originaltitel objektiv unkorrekt war, haben wir ihn aktualisiert, um der Geschichte mehr Kontext hinzuzufügen".          Quelle          Übersetzung: K. Nebauer

 

 

2017 - Israelische Lobbyarbeit in Großbritannien - WIE ANTISEMITISMUS ERFUNDEN WIRD  - 2 >>>

2017 - Israelische Lobbyarbeit in Großbritannien - WIE ANTISEMITISMUS ERFUNDEN WIRD - 1 >>>

VIDEOS - Al Jazeera Investigations - The Lobby >>>
 


Israelische Kulturministerin fordert Wiederaufnahme der 'gezielten Tötungen' bei Führern der Hamas
- 10.08.2018 - Die israelische Ministerin für Kultur und Sport, Miri Regev, hat heute die Rückkehr zur alten Politik der "gezielten Tötungen" gefordert, die ihr Land angewandt hat, wobei die letzte inoffiziell 2016 gegen Hamasführer erfolgte.

"Die Gleichung sollte ganz einfach sein: wenn unsere Kinder in Angst leben, dann muss die Führung der Hamas in Angst leben", erklärte Regev, die einmal Sprecherin der israelischen Armee und Brigadegeneral war, in Kommentaren, die "Jerusalem Post" gesammelt hat. "Wir müssen zur Politik der gezielten Tötungen gegen die Führer dieser terroristischen Mördergruppe zurückkehren", empfahl sie.

Regev hat diese Erklärungen nach einem Besuch der Ortschaften im Süden Israels gemacht, die unter dem Abwurf palästinensischer Raketen während einer Zunahme der Gewalt im benachbarten Gaza gelitten haben.   

"Man hat mir Dinge über die unvorstellbare (Lebens-)Realität der Kinder hier erzählt, die keine Zeltlager und soziale Aktivitäten wie die übrigen Kinder in Israel genießen können. So sollten ihre Sommerferien nicht sein", sagte sie.

Die letzte, durch die eigenen nationalen Medien Israel zugeschriebene gezielte Tötung war die von Mohammed Zawahri, einem Mitglied der Hamas, am 17. Dezember 2016.

Es wird auch vermutet, dass Israel die Tötung des hohen Verantwortlichen der palästinensischen Bewegung, Mazen Fuqaha, angeordnet hat, die laut Daten der NGO American-Israeli Cooperative Enterprise  am 26. März 2017 in seiner Wohnung erfolgte.   Quelle          Übersetzung: K. Nebauer




Israeli minister Regev calls to assassinate Hamas leaders - Regev spoke with mayors of towns in the South, and commended them for their strength. - Lahav Harkov - 10. 8. 2018     >>>
 



 

Dokumentiert: Das Programm der Gemeinsamen Liste - "Unsere Antwort auf Rassismus" - Die Gemeinsame Liste trat das erste Mal am 17. März 2015 zu den Parlamentswahlen in Israel an, errang damals 10,6 Prozent der Stimmen und ist seitdem als drittstärkste Fraktion mit 13 Abgeordneten in der Knesset vertreten. Im Folgenden dokumentieren wir ihren Wahlaufruf.

Die Gemeinsame Liste – Unsere Antwort auf den Rassismus - Die Beteiligung an den Wahlen zur 20. Knesset am 17. März 2015 ist ein Ausdruck dafür, dass die Gemeinsame Liste bereit ist, politische Verantwortung zu übernehmen und auf die öffentlichen Forderungen zu reagieren, ein Bündnis einzugehen, das aus den folgenden vier Parteien besteht: Chadasch/al-Dschabha,[1] Vereinigte Arabische Liste,[2] Balad/al-Tadschamu‘ [3] und Ta’al[4].

Die Gemeinsame Liste ist eine schallende Ohrfeige für die Rechte, die die arabischen und die demokratischen Stimmen aus dem Parlament entfernen will. Sie ist eine Reaktion auf die faschistische Offensive und die rassistische Politik im Land, die in einer Flut von antidemokratischen und rassistischen Programmen und Gesetzen, die grundlegende Menschen- und Bürgerrechte verletzen, und insbesondere die Gesetze in Bezug auf die Definition der Nation und den jüdischen Charakter des Staates[5].

In der Gemeinsamen Liste spiegelt sich die Einheit des Kampfes der palästinensisch-arabischen Bevölkerung gegen die Regierung und gegen die an ihr beteiligten Parteien wider sowie die Partnerschaft mit all denjenigen jüdischen Kräften, die gegen Besatzung, Rassismus und Diskriminierung eintreten. Die Gemeinsame Liste ist eine demokratische Alternative zu dem von Netanjahu angeführten „nationalen Lager“ und dem „zionistischen Lager“ unter der Führung von Herzog und Livni.

Die Gemeinsame Liste ist eine politische Antwort auf die faschistische Drohung, mit der Anhebung der Prozenthürde die arabische Bevölkerung aus dem politischen Leben auszuschließen.[6] Wir haben diese Bedrohung als Chance wahrgenommen, um unsere Kräfte zu bündeln und vereint gegen Rassismus und Faschismus vorzugehen, die kolonialen und rassistischen Gesetze und Initiativen abzuwehren und die rechte Regierung zu stürzen.

Die Gemeinsame Liste ist ein Meilenstein in der Geschichte des politischen Engagements und der parlamentarischen Repräsentation der palästinensisch-arabischen Bevölkerung in Israel. Sie bietet darüber hinaus einen demokratischen Rahmen für alle fortschrittlichen Kräfte im Land. Die Gemeinsame Liste ist eine Kraft, die gemeinsames kollektives Handeln ermöglicht. Sie wirkt sich zudem positiv auf die repräsentativen Institutionen der arabischen Bevölkerung aus, wie zum Beispiel das Nationale Komitee der arabischen Bürgermeister, das Oberste Nachfolgekomitee der arabischen Bevölkerung oder die arabischen Studentenausschüsse, und auf die gesamte politische und soziale Sphäre der arabischen Gesellschaft, wo es dringend einer Stärkung des Patriotismus und des Zusammengehörigkeitsgefühls bedarf, um den gemeinsamen Kampf voranzutreiben, aber auch einer Stärkung von Prinzipien wie Pluralismus, Diversität und der Achtung von berechtigten Partikularinteressen.

Die Gemeinsame Liste wurde gebildet, um die Einheitsfront gegen den Rassismus zu stärken wie auch das spezifische Gewicht und den politischen Einfluss der arabischen Bevölkerung in Israel sowie aller Kräfte, die gegen die Besatzung und den Rassismus eintreten. Während alle an der Wahlliste beteiligten Parteien ihre jeweilige politische Identität beibehalten können, ist die Grundlage der Zusammenarbeit eine Plattform von Forderungen und Grundprinzipien, auf die man sich gemeinsam geeinigt hat. >>>

 

 

ISBN 978-3-85371-436-2
Promedia Verlag
E-Mail: promedia@mediashop.at
Internet: www.mediashop.at
www.verlag-promedia.de

Buchbesprechung - Eyal Sivan/Armelle Laborie - Legitimer Protest - Plädoyer für einen kulturellen und akademischen Boykott Israels - Hermann Dierkes 

Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Buechern und Artikeln zu der palästinensischen zivilgesellschaftlichen Kampagne BDS auch im deutschen Sprachraum. Das aktuelle Buch von Eyal Sivan und Armelle Laborie, „Legitimer Protest“, zunächst 2016 in Frankreich erschienen, widmet sich einem wichtigen Zweig von BDS, der Kampagne PACBI (Akademischer und kultureller Boykott Israels), die noch weniger bekannt ist. PACBI war 2004 der Starter fuer die ein Jahr später aus der palästinensichen Zivilgesellschaft hervorgegangenen und breiter angelegten Kampagne BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen). BDS hat inzwischen, quasi als Sammelbegriff fuer beide Kampagnen, einen grossen internationalen Bekanntheitsgrad gewonnen – nicht zuletzt durch die Gegner der hinter diesen Kuerzeln stehenden Ideen und Aktionen. Das Buch ueber PACBI liegt nun auch auf deutsch vor.


Zahlreiche Akademiker unterstuetzen inzwischen den Boykott israelischer Universitäten und Institutionen, obwohl sie damit oftmals Stellung und Karriere riskieren. Es geht darum, die Beziehungen zu diesen abzubrechen, wenn und solange diese die Besatzung von Palästinensergebiet, Landraub und Unterdrueckung schönreden, verschweigen oder praktisch durch militärische F&E-Aufträge unterstuetzen. Ähnlich ist das Herangehen von PACBI an die Kulturszene. Alle Aktivitäten/Auftritte, die von staatlichen Geldern gefördert werden, bei denen Kulturschaffende sich vertraglich gegenueber offiziellen Instanzen binden muessen, als „Botschafter Israels“ aufzutreten oder die – soweit es sich um internationale Kuenstler handelt - zur sog. „Normalisierung (von Besatzung, Unterdrueckung und Apartheid) beitragen sollen, sollen boykottiert werden. Weltbekannte Kuenstler sagen inzwischen Auftritte in Israel ab, wie zuletzt Gilberto Gil und Skakira, nachdem sie angesichts des letzten Gaza-Massakers von der PACBI-Kampagne und zahlreichen Menschen dazu aufgefordert worden war. Hunderte Filmschaffende (so auf dem Filmfestival in Cannes) prangern die Unterdrueckung der Palästinenser und die undemokratische, ausgrenzende Kulturpolitik in Israel selbst an. Anfang Juni griff Roger Waters (Ex-Pink-Floyd) auf seinen ausgebuchten Konzerten in Berlin die in der Bundesrepublik laufenden Versuche an, die BDS-Kampagne gegen Israel im Namen des „Kampfes gegen Antisemitismus“ zu verunglimpfen und zu bekämpfen. Waters – dem 2017 die Uebertragung einer Konzertaufzeichnung von deutschen Sendern wegen seines angeblichen Antisemitismus verweigert worden war, nahm sich den unlängst von der Bundesregierung ernannten Antisemitismus-Beauftragten Klein vor. Der Kampf gegen Antisemitismus, so Waters, sei wichtig und unterstuetzenswert. Er duerfe sich aber nicht gegen die berechtigten Forderungen der Palästinenser und die Erklärung der Menschenrechte von 1948 richten. Roger Waters unterstuetzt seit Jahren engagiert und couragiert die Solidaritätsbewegung mit Palästina, namentlich die BDS-Bewegung, die sich ausdruecklich an den Kampf gegen Apartheid-Suedafrika anlehnt. Soeben hat die argentinische Fussball-National-Mannschaft ein Freundschaftspiel mit Israel abgesagt, nachdem die Palästinenser und Menschen aus aller Welt dies gefordert hatten aus Protest gegen die brutale Verletzung, die israelische Scharfschuetzen einem hoffnungsvollen Nachwuchs-Fussballer aus Gaza im Rahmen des Massakers gegen unbewaffnet Protestierende zugefuegt hatten.

BDS/PACBI wirken - BDS/PACBI bereiten der rechtslastigen israelischen Regierung  erhebliches Kopfzerbrechen. Nachdem BDS zunächst heruntergespielt wurde, ja sogar von Netanjahu selbst fuer tot erklärt worden war, sieht sich das Kabinett inzwischen veranlasst, Dutzende Millionen Euro in die Entwicklung von Gegenstrategien zu stecken, massiv die Botschaften einzuspannen, ein bezahltes und freiwilliges Bekämpfungsnetzwerk aus angeblichen „Freunden Israels“ (die sog. Hasbara) bis hin zu evangelikalen, faschistoiden und offen antisemitischen Kreisen zu stricken, das Regierungen, Parlamente, Institutionen und Medien weltweit auf die Regierungslinie Israels bringen soll.


Fuehlbar sind inzwischen wirtschaftliche Auswirkungen und empfindliche „Prestige-Verluste“. Mit den letzten Beschluessen der  Merkel-Regierung und der so gut wie einstimmigen Positionierung des Bundestags gegen BDS muss leider festgestellt werden, dass die Propaganda-Offensive der israelischen Regierung und ihrer Lobby auf offizieller Ebene Erfolge erzielt hat, obwohl es die Mehrheit der Bevölkerung anders sieht. Je offener die repressive Kolonial- und Apartheidpolitik-Politik Israels zutage tritt und auch in der breiten Öffentlichkeit so wahrgenommen wird,  umso unverschämter hält die deutsche Mainstream-Politik die Hand darueber, beschwört Freundschaft und „gemeinsame Werte“. Dutzende Veranstaltungen, die sich kritisch mit der israelischen Politik auseinandersetzen wollten, wurde inzwischen massiv behindert, Ratsbeschluesse wie in Muenchen und Frankfurt grenzen Kritiker im Namen des „Kampfes gegen Antisemitismus“ aus – unter ihnen reihenweise juedische bzw. israelische! Was nur beweist, dass es sich um eine politische Auseinandersetzung handelt und nicht um „Rassismus/Antisemitismus“.
 
Es geht längst um mehr - Damit ist aber auch klar, dass die Bedeutung von BDS längst ueber die Frage Israel/Palästina hinausgewachsen ist, wie die Autoren zu recht feststellen. Es geht nicht mehr allein darum, sich mit den geschundenen Palästinensern zu solidarisieren, sondern in der Tat um die Verteidigung von Demokratie und Völkerrecht. Nicht nur gegen den israelischen Kolonialismus, sondern auch gegen die Trump, Macron, May, Merkel, Nahles, Scholz, Soeder und Co., die nicht nur umfangreiche Waffengeschäfte und Handel von „Sicherheitstechnologie“ zwischen Israel und ihren jeweiligen Ländern absegnen, sondern auch die an den Palästinensern erprobten Repressionsmethoden schleichend bis galoppierend uebernehmen (die Runderneuerung von Landespolizeigesetzen lässt gruessen!). Sie verraten – wieder einmal -  die eigenen „Verfassungswerte“ – aus Verantwortung vor der Geschichte versteht sich ...
Umso wichtiger ist es, dass ueber die Ziele, Mittel und Methoden von PACBI und BDS immer wieder wahrheitsgemäss aufgeklärt wird (im Anhang zum Buch sind die Aufrufe fuer PACBI und BDS sowie die Leitlinien zu ihrer Umsetzung von PACBI dokumentiert). Umso wichtiger ist es, einer breiteren Öffentlichkeit die Ziele, Mittel und Methoden des israelischen Macht- und Propaganda-Apparats aufzudecken. Eine politische Kriminalgeschichte - Das Buch von Sivan/Laborie leistet dazu einen hervorrragenden Beitrag.  >>>

 


Wer rüttelt uns wach? - Mit ihrem Nationalstaatsgesetz macht Israels Regierung klar: An einer Lösung des Konflikts mit den Palästinensern ist sie nicht mehr interessiert.
- Kommentar von David Grossman - 8. August 2018

Das kürzlich von der Knesset verabschiedete Nationalstaatsgesetz droht die israelische Gesellschaft offenkundig zu spalten. Trotz großer Proteste weigert sich der Ministerpräsident hartnäckig, das Gesetz zu korrigieren, und erregt damit den Verdacht, er verfolge noch eine weitere, verborgene Absicht: den Wunsch nämlich, die Wunden, die der israelische Staat seiner arabischen Minderheit längst geschlagen hat, nur ja nicht verheilen zu lassen. Als sollten sie für alle Zeit entzündet und drohend offen bleiben.

Was steckt hinter einer solchen Absicht? Warum sollten die Regierung und ihr Chef so etwas anstreben? Man kann es nur erraten: Ist eine Minderheit mit klaffenden Wunden vielleicht verletzlicher? Anfälliger für alle Spielarten der Manipulation, für Hetze, Einschüchterung, Spaltung? Lässt sie sich so besser kontrollieren, nach der Strategie des "Teile und herrsche"?
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 33/2018. Hier können Sie die gesamte Ausgabe lesen.

Mithilfe eines völlig überflüssigen Gesetzes haben Benjamin Netanjahu und seine Regierung einem Fünftel der israelischen Bevölkerung auf einen Schlag den Boden unter den Füßen weggezogen. Warum? Weil sie es können. Weil sie sicher sind, dass keine Macht der Welt sie daran hindern wird. Weil sie möchten, dass die arabischen Staatsbürger beständig im Gefühl existenzieller Unsicherheit leben. Einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Auch nicht für einen Augenblick vergessen, dass sie vom guten – oder bösen – Willen der Regierung abhängig sind, dass sie quasi auf Abruf hier sind. Anwesende, die jederzeit zu Abwesenden werden könnten.

Und das Nationalstaatsgesetz verdeutlicht noch etwas: Der israelische Ministerpräsident hat beschlossen, die Besatzung des Westjordanlandes und die damit einhergehende Apartheid nicht zu beenden, sondern diesen trostlosen Zustand noch zu vertiefen und ihn aus den besetzten Gebieten ins Kernland zu transferieren. Anders gesagt: Mit diesem Gesetz hat die israelische Regierung ein für alle Mal darauf verzichtet, den Konflikt mit den Palästinensern jemals beizulegen.  >>>

 

 

 


Wie eine Palästinenserflagge Israels Opposition spaltet - Gil Yaron - Arabische und jüdische Israelis protestieren gemeinsam gegen das umstrittene Nationalstaatsgesetz. Das Regelwerk billigt nur Juden das Recht auf "nationale Selbstbestimmung" in Israel zu.

Diesen Anblick hat es wohl noch nie gegeben: Auf der Ibn Gvirol Straße, der wichtigsten Hauptstraße Tel Avivs, flatterten Samstagabend zig Palästinenserflaggen über den Köpfen Zehntausender Demonstranten. Die Massen skandierten „Gleichheit“ und „Demokratie“. Sie riefen: „Bibi, geh nach Hause!“ und forderten Premierminister Benjamin Netanjahu mit seinem Spitznamen zum Rücktritt auf.

Aber auch militante Slogans palästinensischer Nationalisten klangen durch die Straße: „Mit unserer Seele und unserem Blut werden wir Palästina befreien!“, hieß es im wirtschaftlichen und kulturellen Herzen des modernen Israel, oder „Millionen Märtyrer marschieren gen Jerusalem!“

Eine Woche nachdem die drusische Minderheit eine Demonstration in Tel Aviv abhielt, hatte diesmal die Führung der israelischen Araber zum Protest aufgerufen. Wie bei den Drusen waren ein großer Teil der laut Schätzungen 30.000 Teilnehmer israelische Juden. Anlass für den Massenprotest ist das neue Nationalstaatsgesetz, das Netanjahus Regierung am 19. Juli verabschiedete.  >>>

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild oben klicken

 

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Secret Israeli Report Reveals Armed Drone Killed Four Boys Playing on Gaza Beach in 2014 - Robert Mackey - 11. 8. 2018 - A confidential report by Israeli military police investigators seen by The Intercept explains how a tragic series of mistakes by air force, naval, and intelligence officers led to an airstrike in which four Palestinian boys playing on a beach in Gaza in 2014 were killed by missiles launched from an armed drone.

Testimony from the officers involved in the attack, which has been concealed from the public until now, confirms for the first time that the children — four cousins ages 10 and 11 — were pursued and killed by drone operators who somehow mistook them, in broad daylight, for Hamas militants.

The testimony raises new questions about whether the attack, which unfolded in front of dozens of journalists and triggered global outrage, was carried out with reckless disregard for civilian life and without proper authorization. After killing the first boy, the drone operators told investigators, they had sought clarification from their superiors as to how far along the beach, used by civilians, they could pursue the fleeing survivors. Less than a minute later, as the boys ran for their lives, the drone operators decided to launch a second missile, killing three more children, despite never getting an answer to their question.

Suhad Bishara, a lawyer representing the families of the victims, told The Intercept that Israel’s use of armed drones to kill Palestinians poses “many questions concerning human judgment, ethics, and compliance with international humanitarian law.”

Remotely piloted bombers “alter the process of human decision-making,” Bishara said, and the use of the technology in the 2014 beach attack “expands the circle of people responsible for the actual killing of the Bakr children.”  >>>

 


frühere  TAGE finden sie im chronologischen Archiv >>>

 

 

 

   

 

 

Jared Kushner’s sleight of hand
Jared Kushner, the American president’s son-in-law, may be a diplomatic novice (who would have noticed?) but he is not afraid of innovating. As his quest for the Ultimate Deal™ has shown, there is an agility of mind and ability to adapt that is truly mind-boggling. He has been quick to identify obstacles to peace.  >>>

 

 

Why Arab citizens waved Palestinian flags in central Tel Aviv  >>>

 

Tens of thousands of Palestinians, Jews protest Nation-State Law  >>>

 

Massive Tel Aviv protest sees Palestinians and Jews in solidarity against nation-state law  >>>

 

Thousands chant 'No to the nation-state law, yes to equality'  >>>

 

Azzoun: The Palestinian village filling Israeli jails with children  >>>

 

Saudi Arabia backs away from ‘Deal of the Century’

 

Settlers Inaugurate ‘Tourist Center’ in Silwan  >>>

 

Israeli Navy Abducts Five Fishermen In Gaza  >>>

 

Israeli Air Strikes Injure Three Palestinians In Gaza  >>>

 

PPS- “Israeli Soldiers Abduct Nine Palestinians In Ramallah And Hebron"  >>>

 

Health Ministry- “80% Of Cancer Medications Depleted In Gaza Hospitals"  >>>

 

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12. 8. 2018

 

Drei Tote und 300 Verletzte bei neuen Protesten im Gazastreifen  >>>

 

Tausende arabische Israelis demonstrierten gegen Nationalstaatsgesetz
Demonstranten fordern Gleichberechtigung mit jüdischen Bürgern  >>>

 

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Wikipedia founder Wales sides with Israel over Gaza, suggests Corbyn is 'antisemite'  >>>

 

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» Israel is Turning From a Security State to a Private Security State  >>>

 

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Jabal al-Baba update: ethnic cleansing on Vatican land  >>>

 

11. 8. 2018

 

Palästina: Kulturzentrum von Gaza durch israelischen Luftangriff zerstört   >>>

 

Le plus grand centre culturel de Gaza détruit par Israel.  >>>

 

'It is a war against every part of Palestinian identity': Israel destroys famed Gaza cultural center  >>>

 

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As ceasefire takes hold, all restrictions on Gaza border residents removed; Gazans prepare for border protest  >>>

 

Un message pour nous en direct de la plage de Gaza ! (Photos)  >>>

 

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10. 8. 2018

 

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9. 8. 2018

 

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9. 8. 2018

 

Klage gegen Nationalitätsgesetz eingereicht
Eine Menschenrechtsorganisation hat vor dem Obersten Gericht in Jerusalem Klage gegen das umstrittene Nationalitätsgesetz eingereicht.

Zur Begründung sagte ein Sprecher, die Regelung verweigere der arabischen Minderheit Bürgerrechte und müsse rückgängig gemacht werden. - Das Gesetz, das im vergangenen Monat vom Parlament verabschiedet wurde, definiert Israel als jüdischen Nationalstaat und erkennt unter anderem Arabisch nicht mehr als zweite Amtssprache an.  >>>

 

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Israeli Soldiers Cause Damage To Homes, Youth Institute, In Ramallah  >>>

 

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Rise in PA Standing following Rejection of U.S. “Deal"  >>>

 

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