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Statement der Verweigerung
Omri Evron, 19 Jahre,  Tel Aviv, 12.10.06 (Einberufung November 2006)

 

Ich, Omri Evron, weigere mich,  in der Armee zu dienen, weil ich mich an die moralischen Prinzipien halte, von denen ich überzeugt bin. Meine Weigerung, mich bei der Armee zu melden, geschieht aus Protest gegen  die andauernde militärische Besatzung des palästinensischen Volkes, eine Besatzung, die den Hass vertieft und den Terror zwischen beiden Völkern verstärkt. Ich will mich nicht an dem grausamen Krieg um der Kontrolle über die besetzten Gebiete willen beteiligen, einem Krieg, der  nur geführt wird, um die israelischen Siedlungen zu schützen und die Ideologie von Groß-Israel aufrecht zu erhalten. Ich weigere mich, einer Ideologie zu dienen, die nicht das Recht aller Völker auf Unabhängigkeit  und friedliche Koexistenz anerkennt. In keiner Weise bin ich bereit, mich an der systematischen Unterdrückung  einer zivilen Bevölkerung und der Beraubung ihrer Rechte zu beteiligen – wie es durch das Apartheidregime und das israelische Militär in den besetzten Gebieten ausgeführt wird. Ich bin entsetzt über das Aushungern und  Einsperren von Millionen Menschen hinter Mauern und Checkpoints. Ich weigere mich, mich vom Militär einberufen zu lassen, weil ich nicht glaube, dass Gewalt eine Lösung des Konfliktes ist, dass Gewalt Frieden bringt.

 

Ich weigere mich, der Rüstungsindustrie, den Mega-Aktiengesellschaften, den gierigen Bauunternehmern, den Predigern von Rassismus und  den zynischen Führern zu dienen, deren Geschäft es ist, das Leiden zu vergrößern und Menschen der grundlegenden Menschenrechte zu berauben.

Ich  verweigere den Wehrdienst, um die Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass nicht jeder bereit ist, sich aus nationalistischen und rassistischen Gründen indoktrinieren zu lassen. Mit diesem Akt der Verweigerung möchte ich meine Solidarität  mit allen Gefangenen um Freiheit weltweit zum Ausdruck bringen. Ich weigere mich, die Lügen zu glauben, die nur Feindschaft zwischen den Arbeitern auf beiden Seiten der Grenze säen, dass sie sich beim Kampf um ihre Rechte nicht die Hände reichen können. Ich möchte, dass meine Verweigerung eine Botschaft für Frieden und Solidarität  ist und ein Appell an all jene, die töten und zum Töten für Interessen vorbereitet werden, die nicht ihre eigenen sind, damit sie ihre Waffen hinlegen und sich dem Kampf für eine gerechtere Welt anschließen.

 

Auch wenn mir bewusst ist, dass dieser Akt der Verweigerung eine Verletzung des israelischen Gesetzes ist, fühle ich mich gezwungen, an meinen demokratischen, humanistischen und egalitären Werten fest zu halten.  Militärherrschaft über Millionen von Palästinensern ist nicht demokratisch. Es ist meine Pflicht, gegen jedes Gesetz zu sein, das ermöglicht, andere ihrer Rechte und ihrer Freiheit zu berauben oder sie mit solcher Gewalt zu behandeln, dass ihre bloße Menschlichkeit geleugnet wird.

Ich weigere mich zu töten! Ich weigere mich zu unterdrücken! Ich weigere mich zu besetzen.

Ich fühle mich dem Frieden verpflichtet und weigere mich, dem Krieg und der Besatzung zu dienen.

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3311436,00.html

 

 

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