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Wie Elie Wiesel die Lüge aufrecht erhält

 

Israels Wegbereiter in den USA

 

Esam Al-Amin
 22. 4. 10         www.counterpunch.org/amin04212010.html

 

Wiesel ist einfach  “ein schrecklicher Schwindler.”  …Noam Chomsky

 

Immer wieder beginnen Israels Wegbereiter in den USA mit einer öffentlichen Kampagne, um so viel wie möglich politischen Druck auf US-Politiker auszuüben. Elie Wiesel, ein Holocaustüberlebender und Nobelpreisträger (1986), ist einer jener Apologeten, die Israel beschäftigt, wenn es in Nöten ist. 

 

Wiesels skandalöse Geschichte, indem er das Leiden einiger zugunsten anderer abtut, ist gut dokumentiert. Der verstorbene Historiker Howard Zinn nannte Wiesels Verweigerung, das Leiden von Nichtjuden unter den Nazis im Holocaust-Museum bei einer Ausstellung, die das jüdische Leiden dokumentiert, einzuschließen, einen der „schändlichsten Momente“ aus letzter Zeit. Bei dieser Episode beschrieb Wiesel die Aufnahme des schrecklichen Leidens von Nicht-Juden durch die Nazis im Museum als einen Versuch, die „Realität zu verfälschen“ und dass solche Aufrufe einem „Stehlen  des Holocaust“ von uns gleichkäme.

 

Vor zwei Monaten war Wiesels Name auf einer ganzseitigen Anzeige in der New York Times, mit der er grauenhafte und tödliche Aktionen gegen den Iran wegen seines Nuklear-Programmes fordert. Am 18. April kam ein von Wiesel unterstütztes Inserat in mehreren prominenten US-Tageszeitungen, einschließlich der NYT und der Washington Post, wobei das Jerusalemproblem aufgegriffen wird. Der Grund: der öffentliche Knatsch zwischen der Obama-Regierung und der Netanyahu-Regierung.

 

Da man sich kaum denken kann, dass Wiesel die Fakten nicht kennt, war die  Anzahl der bewussten Lügen und der irreführenden Information in dem Inserat erstaunlich. Er behauptete, dass Jerusalem „dem jüdischen Volk gehört“, während er die islamischen und christlichen Dimensionen abweist. Seine Begründung war, dass Jerusalem in der Torah „mehr als 600 mal“ erwähnt wird, während es im „Koran  nicht ein einziges Mal“ genannt wird. Solch ein ignorantes Statement  zeigt nicht nur eine vollkommene Wissenslücke  - die islamischen Schriften betreffend -  auf, sondern auch eine Verdrehung der Geschichte.

Indem er  allein die Anzahl  der Erwähnungen in den heiligen Schriften erwähnt, legt dies die Leere von Wiesels Argumentation offen. Ist es für den Ort Mekka, dem heiligsten Ort im Islam von Bedeutung, wenn es nur einmal im Koran erwähnt wurde? Außerdem werden die historischen Figuren der Bibel wie Moses, Aaron, Maria und Jesus im Koran 136, 20, 34, bzw. 25 mal erwähnt, während Mohamed nur fünf mal mit Namen genannt wird. Was beweist dies? Doch Wiesel ignoriert praktisch, welche Bedeutung  in der islamischen Doktrin die  Reise des muslimischen Propheten nach Jerusalem hat, wo er in der Al-Aqsa-Moschee betete - ein Ereignis, das nicht nur lebendig in den islamischen Schriften erwähnt wird, sondern jedes Jahr von den Muslimen rund um die Welt  seit 1400 Jahren gefeiert wird.

 

Wiesel ignoriert nicht nur die Geschichte und  das internationale Recht, sondern verbreitet auch die Lüge, dass Israel 1967 angegriffen wurde, um die Besatzung von Jerusalem und anderem arabischen Land zu rechtfertigen. Indem Israels Aggression im Juni 1967 beschrieben wird, deklariert die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrats  „die Unzulässigkeit von gewaltsamer Aneignung von Land“, und ruft zu vollkommenem Rückzug Israels aus dem vor kurzem besetzen arabischen Land auf.  Im Mai 1968 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 252, die das Versäumnis  von Israels Einwilligung in das internationale Recht beklagt und   in Erwägung zieht, dass alle legislativen und administrativen Maßnahmen und Aktionen, die von Israel unternommen wurden, einschließlich der Enteignung von Land und Besitz, die  den rechtlichen Status von Jerusalem zu verändern versuchen, ungültig sind und diesen Status nicht verändern kann.

 

Wiesel, der die Realität nicht kennt, behauptet fälschlicherweise, dass  „Juden, Christen und Muslime das erste Mal in der Geschichte freien Zugang zu ihren heiligen Stätten haben.“ Aber die Realität des palästinensischen Lebens ist, dass Israel jedem Mann unter 50 das Beten in der Al-Aqsa-Moschee oder im Felsendom verbietet. Diese diskriminierende  Politik ist seit Jahren in Kraft und wird durch über 500 israelische Militärkontrollpunkte überall in der Westbank, durch eine Apartheid-ähnliche Kontrolle aller Aspekte des  palästinensischen zivilen Lebens ermöglicht. Vor kurzem hielt der Historiker Professor Walid Khalidi vor der UN eine bemerkenswerte Rede über Jerusalems Geschichte, in der er seine islamischen und christlichen Wurzeln aufzeichnete und die brutale zionistische Politik der Diskriminierung und der Ausschließung aufdeckte.

In seinem Vortrag stellte Khalidi fest, dass „israelische Kolonisierung in und rund um Ost-Jerusalem die geostrategische Kontrolle, die demographische Vorherrschaft, den psychologischen Druck,  den wirtschaftlichen und sozialen Bruch, die doktrinelle Bestätigung, die religiöse Erfüllung und territoriale Ausdehnung zum Ziel hat.“ Also war das wirkliche Ziel von Wiesels Inserat, den Druck von Obamas Regierung und der internationalen Gemeinschaft gegenüber Israel zu lindern, um ihm die Zeit zu geben, die es benötigt, seine Kolonisierungspläne zu vollenden.

 

Israels anhaltende Versuche,  in Jerusalem neue Fakten vor Ort  zu schaffen, indem es die arabischen Bewohner ( Muslime wie Christen) zugunsten der jüdischen Siedler vertreibt, ist  gut dokumentiert. Die israelische Menschenrechtsorganisation B’tselem berichtet, dass es das primäre Ziel der israelischen Regierung sei, in Jerusalem eine „demographische und geographische  Situation zu schaffen, die jeden zukünftigen Versuch, Israels Herrschaft über die Stadt herauszufordern, vereitelt.“ Sie listet die verschiedenen Methoden auf, die angewandt wurden, um dieses Ziel zu erreichen, einschließlich der Politik institutionalisierter Diskriminierung, Enteignung und Schikanen. Rabbiner Brant Rosen von Evanston,  präsentiert auch ein spannendes in Israel produziertes Video, das die systematische, diskriminierende und brutale Politik der israelischen Regierung  dokumentiert. So viel zu Wiesels falscher Erklärung zur  Möglichkeit der Palästinenser, dass sie ihr Haus überall in der Stadt bauen könnten.

 

Außerdem verloren nach Ziad Hammouri, dem Direktor des Jerusalemzentrums für soziale und wirtschaftliche Rechte, mehr als 30 000 Palästinenser in Jerusalem in den letzten 20 Jahren ihre Wohnrechte. Rund 165 000 Leute wohnen außerdem östlich der Trennungsmauer, die Jerusalem von der Westbank trennt. Anfang April dieses Jahres verkündete die israelische Militärbehörde in der Westbank, dass in der nahen Zukunft mehr als 70 000 Palästinenser aus ihren Häusern in der Westbank und Jerusalem deportiert werden, weil „Sie keine Wohnrechte haben.“

 

Wiesels Geschichte, Israels aggressive Politik zu rechtfertigen, ist lang und umfangreich.

Schon 1948 arbeitete Wiesel als Journalist für die zionistische Terroristengruppe (wie sie von den Briten bezeichnet wurde) Irgun. Er kennt die Details des berüchtigten Deir Yassin-Massakers an unschuldigen Palästinensern ( als auch  von anderen Massakern), die von seiner Organisation begangen wurden, die damals von Menahem Begin und Yitzak Shamir geleitet wurde.

 

Er behauptet noch immer, dass Hunderttausende  Palästinenser 1948 freiwillig ihre Häuser verlassen haben und ignoriert dabei den überwältigenden Beweis, der  nicht nur in Dutzenden von UN-gesponserten Berichten und  in Zeugenaussagen von Hunderttausenden von Palästinensern existiert, sondern auch von Beweisen, die von  Israels „neuen Historikern“  wie Ilan Pappe und Benny Morris ausfindig gemacht wurden. Wiesel besteht darauf, öffentliche Entschuldigungen für Verbrechen  an Juden zu fordern, aber niemals drückt er irgendein Mitgefühl für Brutalitäten gegenüber den Palästinensern aus. Wiesel sagte einmal öffentlich:

„Ich unterstütze Israel - Punkt. Ich identifiziere mich mit Israel – Punkt. Ich greife Israel nie an und kritisiere es nicht.“

 Heuchelei im Überfluss. Wiesel stand  1986 während der Verleihung des Friedens-Nobel-preises vor der Welt und sagte: „Die Welt wusste und schwieg. Deshalb schwor ich, niemals zu schweigen, egal wo Menschen Leiden und Demütigung durchmachen. Wir müssen  immer Partei ergreifen.“

 

Gewiss ergreift  er Partei, indem er den Unterdrücker preist und das Opfer verurteilt, indem er schweigt und der Brutalität den Weg bereitet und den Ausschluss/ Vertreibung rechtfertigt – trotz des täglichen Leidens und der Demütigung der Palästinenser.

 

Esam Al-Amin kann erreicht werden:  alami191@gmail.com

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 

 

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