Die letzte Serie von Siedlergewalt gegen Palästinenser
Dr. Erekat, 21.April 2010
Der Chefunterhändler der PLO Dr. Erekat verurteilte die andauernden
Siedlerangriffe gegen die Palästinenser, was er einer Kultur der Gewalt, des
Hasses und des Extremismus zuschreibt, da die israelische Regierung mit
ihrer Ankündigung, weiter Siedlungen zu bauen, sie dazu ermuntert.
Seine Bemerkungen folgen der letzten Serie von Siedlerangriffen gegen
die Palästinenser: Das Ausreißen von 250 jungen Olivenbäumen gestern
durch Siedler von Givat Hayivel. Die Bäumchen waren von den Bauern des
Dorfes Qaryut erst am Tag des Bodens ( 30.März) neu gepflanzt worden.
Am Montag gab es einen Angriff auf den Gebäudekomplex der
palästinensischen Arbeiterunion in Ein Sinyia, nördlich von Ramallah, wo die
Siedler die Wassertanks und den Besitz rund herum zerstörten. Letzte Woche
gab es einen Angriff auf das palästinensische Dorf Huwara, wo die Siedler
eine Moschee mutwillig beschädigten und die Wände mit
rassistischen Slogans beschmierten, zwei Autos anzündeten und mehr als 300
Olivenbäume des Dorfes zerstörten.
Siedlergewalt und die absichtliche Zerstörung palästinensischen
Eigentums ist nur die Wiederholung dessen, was in einem größeren Ausmaß von
Israel getan wird, da es mit dem Siedlungsbau weiter in die Westbank,
einschließlich Ost-Jerusalem hineinstößt. Sie machen die Gewalt deutlich,
die Israels Politik des illegalen Siedlungsbaus untermauert und den
Preis, den die Palästinenser zahlen müssen“, sagt Dr. Erekat.
„Die Siedler sind die Nutznießer dieser Staatspolitik, die meint, es sei ok
, das Land eines andern Volkes zu besetzen und zu stehlen, ihre Häuser zu
zerstören, ihr Wasser zu stehlen, ein getrenntes Straßensystem zu bauen und
ganze Städte hinter der Mauer eines Apartheidsystems zu bauen, das
Siedlungen fördert, den Palästinensern aber ihre Grundrechte und die
Freiheit nimmt.
Die Folge davon ist eine Kultur der Gewalt, des Hasses und des Extremismus,
in der israelische Siedler - oft von israelischen Soldaten begleitet - in
der Westbank randalieren, angetrieben von einer Ideologie, die solche
Akte glorifiziert, da sie der Sache von Großisrael dient.
Statt die Israelis auf Frieden vorzubereiten, ermutigt die augenblickliche
Regierung die Extremisten, nach Lust und Laune (die Palästinenser)
einzuschüchtern und ( deren Besitz) zu zerstören und dies alles mit
der absurden Vorstellung, dass sie ein göttliches Recht hätten, zu
stehlen, zu verwüsten und ein anderes Volk zu verfolgen. Außer dem enormen
Schaden, den die Siedler anrichten, ist es auch ein Beispiel für reine
israelische Hetze.
Dr Erekat sagte, dass sogar Mitglieder des israelischen Militärs die
Siedlergewalt anerkennen, die bewusst zu Krawallen anstachelt, um
Palästinenser zu provozieren. Dr. Erekat nahm dabei Bezug auf
israelische Medienberichte von heute.
Israels Verweigerung, den Siedlungsbau einzufrieren, macht jede Hoffnung auf
eine Zwei-Staatenlösung zunichte, während die Siedlergewalt die
Spannungen in den besetzten Gebieten eskalieren lässt.
Die Siedlungen sind das größte Hindernis für Frieden und die größte
Bedrohung für eine Zweistaatenlösung. Jeder in der internationalen
Gemeinschaft erkennt dies an. Sie – die Siedlungen sind wie ein schwarzes
Loch, in dem die Hoffnung auf Frieden schnell verschwinden. Die
Palästinenser wünschen Frieden und Freiheit – die israelische Regierung
wünscht Siedlungen und Apartheid. Während die Palästinenser einen
Staat bauen, haben die Siedler nur die Absicht, alles zu zerstören,
was ihnen in den Weg kommt.
„Das ist die Gleichung, der wir heute grundsätzlich gegenüberstehen
und die Herausforderung, der die internationale Gemeinschaft
gegenübersteht“, sagt Dr. Erekat abschließend.
(dt. Ellen Rohlfs) |