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Israel  schützen!
  Dr. Eyad Sarraj, Gaza , Gaza Community Mental Health  Programm, GCMHP, 29.8.06

 

In Israel gibt es einen allgemeinen Konsens, dass der Libanonkrieg II  nicht seine beiden erklärten Ziele erreicht hat: die Zerstörung der Hisbollah und  die Befreiung der  gefangen genommenen israelischen Soldaten. Der  Libanonkrieg hat deshalb die westlichen Mächte und besonders die USA über die Realität erschreckt, dass Israel nicht so  Furcht erregend ist, wie man gedacht hat – und das war wirklich erstaunlich. Einen ganzen Monat lang hat Israel alles aus seinen Waffenarsenalen über und im Libanon angewandt, außer seinen Atombomben, kam aus diesem  Krieg aber  verwundbar, unsicher und demoralisiert heraus. So unsicher, dass der einseitige Trennungsplan ( für Siedler) in der Westbank , der Olmert  zum Sieg bei den letzten Wahlen geholfen hatte, jetzt fast eine tote Option darstellt.  Israelis fürchten, dass Tulkarem, Jenin und Bethlehem von den Palästinensern nun als Basis für Raketenabschussrampen nach Tel Aviv und Haifa  - im Stile  der  Hisbollah -  benützt werden würde.

 

Die Bushregierung wurde unruhig, als die israelische Kriegsmaschine systematisch brutaler wurde und das Ziel nicht erreichte. Anfangs erklärte  Bush, Israel habe das Recht sich zu verteidigen und seine Regierung blockierte den Aufruf zur Waffenpause und gab Israel zumutbare vier Wochen, um den Job zu beenden, konnte sie aber auf internationalen Druck hin  diese Zeit nicht  verlängern. Bilder aus dem zerstörten Libanon und die Hunderte von massakrierten Kindern wurden für die Welt unerträglich. Bush musste nachgeben.

 

Als dies so deutlich wurde, dass Israel den Job nicht erledigen konnte, kamen Bush und Chirak mit einem Vorschlag für eine UN-Resolution des Sicherheitsrates, der vor allem dahin zielte die nördliche Grenze Israels zu schützen. Internationale robuste  Militärkräfte von 15 000 Mann sollten neben einer etwa gleichgroßen libanesischen Armeetruppe an der libanesischen Grenze stationiert werden. Keiner kümmerte sich um die Sicherheit des Libanon. Wichtig allein bleibt die Sicherheit Israels.

 

Wie kann  nach dem Libanon auch Israel geschützt werden??  Wie vorauszusehen war glauben Analytiker, dass Israelis in den Krieg gehen und ihn gewinnen müssen. Naive Leute wie ich haben  niemals  über diese Frage von Israels Sicherheit  ernsthaft genug nachgedacht. Vielleicht waren wir zu sehr mit unserer eigenen Sicherheit beschäftigt und unserm Recht, uns zu verteidigen. Vielleicht waren wir auch  zu sehr von Israels  militärischer Überlegenheit im Krieg beeindruckt , dass wir niemals daran dachten, dass das Beispiel der Hisbollah  wirken könnte. Der Fehlschlag des  30 Jahre andauernden PLO-Guerilla-Krieges gegen Israel   und dann die relativ leichte Zerstörung der PLO hatte die Idee fast umgebracht. Die Hamas-Selbstmordanschläge konnten nie als Antwort oder Alternative angesehen werden . Wir sind davon überzeugt, dass es moralisch nicht akzeptabel ist, unbewaffnete Zivilisten selbst im Namen der Befreiung oder Selbstverteidigung zu töten.

Vor dem  Libanonkrieg wurden Araber langsam aber stetig in einen Zustand der Hilflosigkeit und Verzweiflung getrieben. Sie wurden von der Hisbollah aufgeweckt und Millionen wollen nun eine neue Art Krieg versuchen.

 

Wenn Israelis und Araber einen Krieg wünschen, würde ich nicht überrascht sein, wenn die US-Regierung beide in diesen hineintreiben. Bush muss auch etwas gewinnen.

 

Kann all dies gestoppt werden?

Wenn Israel sich so unsicher fühlt, die Araber sich so (zum Krieg)  gedrängt fühlen und der Westen  so besorgt ist, warum  benützen wir diese Angst nicht in positiver Weise? Ich schlage vor, dass die Araber bei der nächsten Sitzung des UN-Sicherheitsrates den Vorschlag auf den Tisch legen,  eine internationale Truppe  möge an den Grenzen des UN-Teilungsplanes für Palästina ( von 1948) aufgestellt werden. Diese Kraft, die die Welt vertritt, wird Israel schützen und  sicher machen.

 Solch  eine Kraft würde dann auch Palästina und sein Land schützen. Seit vielen Jahren habe ich für ein internationales Mandat über Palästina gestimmt. Vielleicht ist jetzt die Zeit, da Israel Schutz benötigt; denn ein neuer Krieg ist nahe.

Die internen Probleme der Palästinenser  sind ein viel schwierigeres Problem und dafür habe ich jetzt keine Vorschläge und keinen Grips. Man kann nur hoffen , dass solch eine internationale Truppe und ein internationales Mandat die Palästinenser vor sich selbst schützt und sie für einen Staat vorbereitet.

 

(dt. Ellen Rohlfs)   

 

 

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