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Rettet den Poeten Ashraf Fayadh vor der Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Das palӓstinensische Zentrum für Menschenrechte [Palestinian Centre for Human Rights- PCHR] fordert  in einem Aufruf vom 7. Dezember 2015 zu weiteren Aktionen für den in Saudi-Arabien zum Tode verurteilten Künstler Ashraf Fayadh. Als Mitglied der kunstfӧrdernden Organisation Edge of Arabia (EOA) unterstützte und organisierte Fayadh 2013 Ausstellungen von jungen saudi-arabischen Kunstschaffenden in Wien und in Jeddah. Als am 17. November das Todesurteil gegen Fayadh gefӓllt wurde, fand im Hauptquartier der Uno eine saudi-arabische Ausstellung statt (vom16. bis 27. November), die in Partnerschaftf mit EOA und der stӓndigen Vertretung von Saudi-Arabien bei der Uno organisiert wurde. Dem ehemaligen Mitglied von EOA bleiben dreissig Tage, um gegen das Todesurteil Einspruch einzulegen. 1)

 

PCHR berichtet: Am 17. November 2015 verurteilte ein Gericht in Saudi-Arabien einen palӓstinensischen Flüchtling, Ashraf Fayadh, 35 Jahre alt, wegen angeblicher blasphemischer Ӓusserungen wӓhrend einer Diskussion, in der auch seine Poesie erwӓhnt wurde, zum Tode. Das PCHR ruft zu weltweiten Aktionen auf, um die Hinrichtung von Fayadh aufzuhalten und seine Freilassung zu erreichen.

Am 1. Januar 2014 wurde Fayadh, der seit seiner Geburt in Saudi-Arabien lebt, von den saudischen Behӧrden festgenommen. Er wurde angeklagt, dass er Verse des Koran und des Propheten Muhammad infrage gestellt habe und grundlegende Postulate des Glaubens zurückweise.

Die Anklage beruhte haupsӓchlich auf der Anzeige eines saudi-arabischen Staatsbürgers bei der Religionspolizei, in der Fayadh blasphemische Stellungnahmen bei einer Unterhaltung im Café und in seinem 2008 erschienenen Gedichtband vorgeworfen wurden.

Fayahd wies die Anklagen zurück und brachte drei Zeugen vor Gericht, die die Vorwürfe des Mannes widerlegten. Diese Zeugen berichteten, dass die Anzeige nach einem Streit zwischen Fayadh und dem Anklӓger gemacht wurde und dass sie selbst nie eine Gotteslӓsterung von Fayadh gehӧrt hӓtten. Fayadh betonte, dass sein Band mit Liebesgedichten vor 8 Jahren herausgegeben wurde und Religion in keiner Weise verunglimpfen wollte.

Fayadh betonte seine Unschuld und bat das Gericht um Gnade. Am 26. Mai 2014 wurde er zu vier Jahren Haft und 800 Stockschlӓgen verurteilt.

Fayadhs Situation verschlechterte sich, als ein Berufungsgericht den Fall an das gleiche Gericht, aber mit einem mit einem neuen vorsitzenden Richter verwies. Der neue Richter ӓnderte das ursprüngliche Urteil und verurteilte Fayadh wegen Apostasie zum Tode. Das Urteil muss vor der Ausführung  vom Berufugunsgericht und dem Obersten Gericht bestӓtigt werden.

Das Verfahren gegen Fayadh war weder fair noch erfüllte es einen mimimalen Standard für ein faires Gerichtsvorgehen.

Ashraf Fayadh hatte weder während seiner Haft noch während des Gerichtsverfahrens Zugang zu seinem Rechtsanwalt. Das Gericht ignorierte die Aussagen der Zeugen der Verteidigung. Das Urteil verletzt mimimale Menschenrechtsprinzipien, vor allem das Recht auf freie Meinungsӓusserung und die Gewissensfreiheit.

 

Fünf Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen riefen die Regierung von Saudi-Arabien in einer gemeinsamen Erklӓrung am 3. Dezember 2015 dazu auf, Fayadh nicht hinzurichten. Der Sonderraporteur für aussergerichtliche und willkürliche Exekutionen, Christof Heyns betonte, dass das Urteil gegen Fayadh auf der Basis von unzuverlӓssigen Beweisen zustande kam und deshalb  als eine willkürliche und deshalb rechstwidrige Hinrichtung anzusehen sei.

Das Schicksal von Fayadh hat nationale, regionale und international Organisationen zu Aktionen bewegt, darunter Amnesty International, Human Rights Watch und die arabische Organisation für Menschenrechte. PCHR ruft Sie dringend dazu auf, dass Sie durch Briefe, Emails und direkte Aktionen Druck auf die saudi-arabischen Behӧrden ausüben, um Fayadhs Leben zu retten. Diese Aktionen sind auch ein Protest gegen die Todesstrafe allgemein und gegen die Verletzung der Gewissensfreiheit im besonderen.2)

 

Amnesty International hat einen Musterbrief auf Deutsch verfasst 3):

S. E. Herrn
Prof. Dr. med Ossama Abdulmajed Ali Shobokshi
Tiergartenstr. 33-34
10785 Berlin
Fax: 030-8892 5179
E-Mail: deemb@mofa.gov.sa

 

Mit der Bitte um Weiterleitung an:

His Majesty Salman bin Abdul Aziz Al Saud
The Custodian of the two Holy Mosques
Office of His Majesty the King
Royal Court, Riyadh, SAUDI-ARABIEN

 

 

Majestӓt,

 

mit Bestürzung habe ich erfahren, dass der Dichter Ashraf Fayadh wegen Abfalls vom Glauben zum Tode verurteilt worden ist.

Bitte lassen Sie Ashraf Fayadh sofort und bedingungslos frei, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der allein aufgrund der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf freie Meinungsӓusserung in Haft gehalten wird.

Bitte stellen Sie sicher, dass der Schuldspruch und das Todesurteil gegen Ashraf Fayadh aufgehoben werden.

Ich bitte Sie ausserdem, die Todesstrafe nicht mehr in Fӓllen anzuwenden, in denen die Straftaten nicht das Kriterium der “schwersten Verbrechen” erfüllen, dazu gehӧrt der Vorwurf des Abfalls vom Glauben, der nach dem Vӧlkerrecht kein anerkannter Straftatbestand ist.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

 

 

1)Pat Binder und Gerhard Haupt,
http://universes-in-universe.org/deu/nafas/articles/2015/save_ashraf_fayadh/2015_12_03_un_rights_experts

Vorschlag für einen Brief auf Englisch:
http://universes-in-universe.org/deu/nafas/articles/2015/save_ashraf_fayadh/urgent_appeal

2)Palestinian Centre for Human Rights, 8. Dezember 2015,

Appeal to All Human Rights Defenders and Organizations Save Prisoner of Conscience from Death Penalty Act Now!! to Save Ashraf Fayadh from Execution in Saudi Arabia

PCHR, 29 Omer El Mukhtar St., El Remal, PO Box 1328 Gaza, Gaza Strip. E-mail: pchr@pchrgaza.org, Webpage http://www.pchrgaza.org

3) https://www.amnesty.org/en/documents/mde23/2925/2015/en/

https://www.amnesty.de/urgent-action/ua-265-2015/dichter-droht-hinrichtung:

 

 

SCHREIBEN SIE BITTE

FAXE, TWITTERNACHRICHTEN ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
 

•              Bitte lassen Sie Ashraf Fayadh sofort und bedingungslos frei, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der allein aufgrund der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung in Haft gehalten wird.

•              Bitte stellen Sie sicher, dass der Schuldspruch und das Todesurteil gegen Ashraf Fayadh aufgehoben werden.

•              Ich bitte Sie außerdem, die Todesstrafe nicht mehr in Fällen anzuwenden, in denen die Straftaten nicht das Kriterium "schwerste Verbrechen" erfüllen, dazu gehört der Vorwurf des Abfalls vom Glauben, der nach dem Völkerrecht kein anerkannter Straftatbestand ist.
 

APPELLE AN

KÖNIG

His Majesty Salman bin Abdul Aziz Al Saud

The Custodian of the two Holy Mosques

Office of His Majesty the King

Royal Court, Riyadh, SAUDI-ARABIEN

(Anrede: Your Majesty / Majestät)

Fax: (00 966) 11 403 3125 (über das Innenministerium)

Twitter: @KingSalman

 

JUSTIZMINISTER

His Excellency Dr Walid bin Mohammed bin Saleh Al-Samaani, Ministry of Justice

University Street, PO Box 7775, Riyadh 11137

SAUDI-ARABIEN (Anrede: Your Excellency / Exzellenz)

Fax: (00 966) 11 401 1741 / (00 966) 11 402 031
 

KOPIEN AN

VORSITZENDER DER MENSCHENRECHTSKOMMISSION

Bandar Mohammed 'Abdullah al-Aiban

Human Rights Commission

PO Box 58889, Riyadh 11515

King Fahd Road, Building No. 3, Riyadh

SAUDI-ARABIEN

Fax: (00 966) 11 418 5101
 

BOTSCHAFT DES KÖNIGREICHS SAUDI-ARABIEN

S. E. Herrn

Prof. Dr. med Ossama Abdulmajed Ali Shobokshi

Tiergartenstr. 33-34

10785 Berlin

Fax: 030-8892 5179

E-Mail: deemb@mofa.gov.sa

 

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 5. Januar 2016 keine Appelle mehr zu verschicken.

(Zusammengestellt und übersetzt von. M.Lauer)

 

 

 
 

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