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Wo bleibt der Aufschrei?


Die Schande des Schweigens  angesichts der israelischen und US-Verbrechen
Paul J. Balles  (“Information Clearing House“)

 

Wo bleibt der Aufschrei,  wo  die Stimmen moralischer  Rechtschaffenheit, dass die Welt immer wieder von den üblen Machenschaften siegender Kriegsherren  abhängig ist und sie im Zaune halten muss?  Wo sind die Lehrer und Professoren – warum schweigen sie?  Die Rechtschaffenen – die Geistlichen, die Kirchenältesten  und die von Moscheen und Synagogen? Wer verschließt ihren Mund mit Klebestreifen und zerbricht ihre Schreibwerkzeuge?

Früher klangen ihre Stimmen lauter als  Hymnen für die Toten. Sie brachten die Öffentlichkeit, die sich ihrer Führung und ihrem Rat anschloss, auf die Straßen. Die Orte des Gottesdienstes und die der Bildung waren die Kanzeln und Podien, von denen Männer und Frauen von Ehre und moralischer Integrität lehrten und den Rest von uns leiteten.

 

Wo sind diese Stimmen heute, wenn wir sie am nötigsten  brauchen? Wo sind sie in den Jahren geblieben, als  die selbst ernannten Kriegsherren die Regierungen übernahmen und uns alle zu Mittätern der  abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit des letzten halben Jahrhunderts machten?

 

Die anhaltenden Verbrechen gegen die Palästinenser allein wüten nun schon länger als 50 Jahre. Seit  fünf Jahrzehnten hat die restliche Welt  die Selbstgerechtigkeit der besetzenden Kriegsherren schweigend hingenommen, den Mord, die Enteignung, den Diebstahl, die Zerstörung, die Massaker und Folterungen der Palästinenser.

 

Warum die stillschweigende Akzeptanz dieser Verbrechen, wenn sie in folgender Weise gerechtfertigt wird: das Leben eines  Israeli sei nach dem Talmud 200 mal wertvoller als das Leben eines Palästinensers. Wo bleiben die Stimmen der Gerechten, während solche Brutalitäten unter dem Vorwand der Verteidigung begangen werden?

 

44 unschuldige Kinder wurden im Gazastreifen  ermordet nachdem 2 oder 3 israelische Soldaten von der Hamas getötet wurden. All dieser Hass traf die Unschuldigen, während der Libanon brannte und die Weltpresse  sich mit der Verurteilung der Hisbollah beschäftigte.

 

Hier sind nur ein paar  der Todesfälle  des Stammesmords ( tribal murder) in Gaza:

 

Bara Nasser Habib, 3, (von Schrapnellteilen in den Kopf und Körper getroffen, 26.7.06)

Shaled Saleh Al-Sheikh Eid, 3 Tage alt, (verblutete nach einem Luftangriff, 9.8.06)

Rajaa Salam Abu Shaban, 3, ( zerbrochene Schädeldecke nach Luftangriff, 9.8.06)

Khaled Nidal Wahba, 15 Monate (starb an Wunden nach einem Luftangriff, 10.7.06)

Rawan Farid Hajjaj, 6( starb mit seiner Mutter und Schwester bei einem Luftangriff, 8.7.06)

 

Das sind nur ein paar aus der Menge der Babys und Kleinkinder, die durch den Stammeshass der Israelis auf die Palästinenser gemordet wurden. Sind diese Kinder weniger menschlich oder verdienen sie das Leben weniger  als ihre semitischen  Gegenbilder?

 

Die gewöhnlich teilnahmslosen Amerikaner  wissen nichts und kümmern sich nicht um diese weit Entfernten. Es ist wie mit den Ermordeten in Dafur, ausländische Kinder sind keine Kinder, sondern nur Nummern. Es sind reine Daten, über die die Zeitungen berichten, ohne die Massen davon zu überzeugen, dass die Medien von dem betroffen sind, was in der Welt geschieht.

 

Die Medien zeigen keine Bilder der ermordeten Babys, weil Enthüllungen dieser Art von Wahrheit – nach den „Teufeln“ in der Regierung – den Terrorismus schüren könnte.

 

Wenn jemand wie  der venezuelanische Präsident Hugo Chavez auf dem Podium der UN steht und G.W.Bush  einen Teufel nennt, bezeichnet die NY-Times-Kolumnistin Mareen Dowd Chavez einen  „ Weltklassespinner“. Sie kann und darf es und gibt Bush andere Schimpfnamen, der venezuelanische Präsident darf aber solche Wahrheiten nicht aussprechen.

 

Was macht Chavez zu einem Weltklasse-Spinner, Maureen? War es sein Statement, dass  das unmoralische Veto der USA den Israelis erlaubt, straflos den Libanon zu zerstören. Direkt vor uns beobachteten wir, wie eine Resolution des UN-Rates verhindert wurde? Sie sagte nichts. Sie nannte Chavez nur einen Spinner.

 

Vielleicht nörgelte Dowd deshalb an Chavez  herum, weil er Noam Chomskys Buch  „Hegemonie oder Überleben: Amerikas Streben nach globaler Vorherrschaft“ empfahl. Chomsky ist die eine Stimme in der Wüste, die die üblen Mächte der erobernden Warlords zu zähmen versucht. Und wo sind die anderen?

 

Professor J. Mearsheimer und Stephen Walt  bemühten und bemühen sich noch immer, gegen die israelischen Lobbyisten zu reden, die den US-Congress und die Medien durch ihre  organisierten  Israel-zuerst-Kampagnen  kontrollieren. Aber wo sind die anderen?

 

Das Internet erlaubt wenigen meist ungehörten Stimmen, einem kleinen, auserwählten Publikum  gegenüber, die Wahrheit zu verbreiten, was kaum Konsequenzen hat. Aber wo sind die Hunderte – nein, Tausenden Stimmen der Intellektuellen Amerikas, die es besser wissen  und die es wagen sollten, (die Wahrheit) auszusprechen?

 

Professoren, Minister, Anwälte, Mediziner, Richter: ich schäme  mich für Sie alle. Haben Sie jedes Gefühl für  Zivilcourage und Verantwortung verloren?  Oder schlafen  oder spielen Sie  nur, während das Geschäft blüht und die Kriegsherren morden und verstümmeln und an Unschuldigen in Ihrem Namen Massaker begehen?

 

Paul Balles ist  Professor Emeritus aus den USA und freischaffender Autor, der 38. Jahre lang  im Nahen Osten gelebt hat . ( www.pballes.com)

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 

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