Veolia behandelt Abwässer von
Modiin-Illit-Siedlung
Adri Nieuwhof, 2.2.2012
Eine Untersuchung aus der letzten Zeit zeigt,
dass Veolia (http://electronicintifada.net/tags/veolia)
in
„neue“ israelische Projekte in den
besetzten Gebieten der Westbank involviert ist. Veolia
Wasser Israel leistet der illegalen Siedlung von Modiin Illit
Dienste und Veolia Transportation Israel arbeitet im
Ganzen mit sieben – statt vier - Buslinien, die durch das
palästinensische Land fahren.
Wer profitiert davon? (http://www.whoprofits.org/company%20Info.php?id=581)
– ein Forschungsprojekt der Israelischen Koalition der Frauen für
Frieden – entdeckten Beweise von Veolias Beteiligung an Israels
„neuen“ Besatzungsprojekten, indem sie die Internetseite der
Gesellschaft durchsuchten, offiziell Israels Internetseiten und die
finanziellen Berichte.
Auf seiner Internetseite schreibt Veolia Water
Israel (http://veoliawater.co.il/he/services/Waterandsewage/ayalon/),
dass seine Ayalon Sewage Treatment
Plant behandeltes Abwasser an mehrere Gemeinden liefert,
einschließlich der israelischen Siedlung von Modiin Illit. Die
illegale Modiin Illit Siedlung liegt zwischen Jerusalem und Tel
Aviv in der besetzten Westbank. Veolia Water
Israel ist eine Tochtergesellschaft von Veolia
Environment nach „Who Profits?“
Veolia betreibt drei andere Buslinien, die
durch die Westbank laufen.
Im letzten August ( 2011) berichtete ich (http://electrointifada.net/blog/adri-nieuwhof/veolia-keeps-silent-about-two-bus-services-illegal-settlements),
dass Veolia in den USA die Information verbreitete, dass es
keine anderen Buslinien in der Westbank betreibt, außer der Buslinie
209 und 110 (http://electronicintifada.net/content/french-company-runs-israeli-bus-services-settlements/8127)
über zwei Busliniendienste zu den Siedlungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten (OPT). Doch Who profits? fand
heraus, dass Veolia noch zwei andere Busse im Einsatz zu
illegalen Siedlungen in die OPT hat. Bus 7 fährt von Modiin in die
Siedlungen von Hashmonaim und Kfar Ha’ Oranim. Veolia
betreibt auch den Bus 19, der zwischen Modiin und der Siedlung von
Mevo Horon fährt.
Kürzliche Untersuchungen von „Who Profits?“
ergaben, dass Veolia drei Buslinien zwischen Bnei Brak und
Jerusalem fährt, also durch die OPT mit Haltestellen, die den
Siedlern dienen. Ende November 2011 gewann Veolia einen
Arbeitsvertrag, um den Busdienst für die ultra-orthodoxen Haredim
–Gemeinschaft zu übernehmen. Who profits? schrieb in einem
Dokument (http://www.scrbd.com/doc/78578646/veolia-s-complicity-with-occupation-and-apartheid),
das am 25. Dezember gemailt wurde (Die Bushaltestellen in den OPT
sind auf der Internetseite auf dem Link jeder Buslinie):
Buslinie 422 fährt durch die OPT über die Mahane
Ofer-Kreuzung, über die Givat Zeev-Kreuzung, Sderot Golda Meir,
Shefa Haim und Ohel Jehoshua in Jerusalem.
Buslinie 425 fährt durch die OPT durch die Mahane
Ofer-Kreuzung, durch die Givt Zeev-Kreuzung, Sderot Golda Meir und
Sderot Vaitzman, Jerusalem.
Buslinie 427 fährt durch die OPT durch die
Harel-Kreuzung und Sderot Vaitzman, Jerusalem.
Veolia erwähnt den Busdienst auf seiner
Internetseite auf Hebräisch: Buslinie 422, 425, 427.
Indem Veolia diesen Busdienst ausführt,
ist Veolia direkt an der Aufrechterhaltung der illegalen
Siedlungen beteiligt.
Jerusalemer Straßenbahn
Das Jerusalemer Straßenbahn-Projekt ist von den
israelischen Behörden dafür bestimmt, den Bedürfnissen der Siedler
in den OPT zu dienen. Die Straßenbahn sorgt für eine schnelle
Verbindung mit West-Jerusalem. Doch sind die israelischen Siedlungen
in den OPT und im annektierten Ost-Jerusalem nach dem
internationalen Gesetz illegal. Der Artikel 49 der Vierten Genfer
Konvention besagt: „Die Besatzungsmacht darf keine eigene zivile
Bevölkerung in die von ihm besetzten Gebiete transferieren.“
Unterdessen erschien die Straßenbahn als ein
Verkaufsanreiz in einer Israelischen Landfond-Anzeige für ein
Bauprojekt im palästinensischen Beit Hanina, im besetzten
Ost-Jerusalem. „ Das Grundstück liegt an der Schnellstraße 60 in der
Nähe der Straßenbahn, mit der man dann nur 17 Minuten zum
Stadtzentrum benötigt.“ Das Inserat unterstreicht die Bedeutung der
Straßenbahn für die Kolonisierung der Westbank.
Der Israelische Landfond verkauft
besetztes Land in der Westbank und auf den Golanhöhen, um „jedem
Juden, ungeachtet des Standortes, die Möglichkeit zu geben, ein
Stück Land zu erwerben. Haus um Haus, Grundstück um Grundstück
sichert der Israelische Landfond ab, dass das Land
von Israel für immer in den Händen des jüdischen Volkes bleibt.
( Betonung durch AN)
Die globale Derail Veolia und Alstom-Kampagne
ruft auf zum Boykott und Divestment von Veolia wegen seiner
Komplizenschaft an Israels Verletzungen des Völkerrechts. Veolia hat
Kontrakte mit den israelischen Behörden abgeschlossen, die sich auf
die Durchführung von Jerusalems Straßenbahn , die Abfallbeseitigung
in der Tovlan-Mülldeponie im Jordantal, die Durchführung des
israelischen Busverkehrs durch die Westbank und die Behandlung von
Abwässern der Siedlung Modiin Illit beziehen. Die Derail Veolia
und Alstom-Kampagne will die beiden Gesellschaften solange
unter Druck halten, bis sie nicht mehr von der israelischen
Kolonisierung und Besatzung Palästinas profitiert.
(dt. Ellen Rohlfs)