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Die Wahrheit über Israel

Alison Weir, 4.4.2009-04-08

 

Nach so viel gewalttätiger Ungerechtigkeit ist es Zeit nachzudenken

 

In seinem op-ed (Meinung) „Wenn es kein Israel gäbe“ ( vom 15.März ) fragt Edward Glick, wie der Nahe Osten aussehen würde, wenn Israel nicht existieren würde.

 

Anstatt darauf zu antworten, gibt er seine eigene fremdenfeindliche,  verzerrte Darstellung der Region von heute. Und was noch schlimmer ist, er untersucht nicht, wie viel wirkliche Not und Elend  Israels gewalttätiger Errichtung vor 60 Jahren  und seinen ( u.a militärischen ) Aktionen seitdem zuzuordnen ist. 

Es ist, als hätten die Angreifer vom  11. 9 . nicht nur die Zwillingstürme zerstört, sondern hätten auch noch Manhattan erobert und wären geblieben. Und als ob ein Kolumnist fragen würde, wie würde New York ohne den 11.9.  aussehen und weiterfahren und die Ruinen, die Dreckschichten und die traumatisierten, zornigen Überlebenden beschreiben und unterstellen, dass die Amerikaner  von Natur aus minderwertige, schlampige, faule, neurotische Bürger seien.

Glick behauptet, dass ohne Israel die „Palästinenser immer noch arbeitslos und arbeitsunfähig seien.“ Doch 2007  berichtete die Weltbank, dass palästinensische  Geschäfte handwerkliches Können, Einfallsreichtum und Unternehmergeist haben, um Erfolg zu haben. Sie sind zuverlässig, engagierte und hart arbeitende Lieferanten von hochwertigen Produkten.

 

Glick behauptet, Ostjerusalem und die Westbank würden weiter von Amman, und der Gazastreifen von Kairo aus regiert werden. Doch das war nicht der Fall im Palästina der vorisraelischen Zeit,  es war  Jahrhunderte lang unter ottomanischer, dann unter britischer Herrschaft. Jerusalem war ungeteilt und Muslime, Christen und Juden lebten friedlich neben einander.

Als sich die christlichen Denominationen nicht einigen konnten, wer den Schlüssel zu Jerusalems ältester Kirche, der Grabeskirche,  bewahren sollte, vertrauten sie diesen einer muslimischen Familie an.  (Husseini)

In dieses multi-kulturelle Gemisch kamen die zionistischen Immigranten mit dem Ziel,  einen Staat „nur für Juden“ zu gründen – was bedeutete, die Muslime und Christen, die damals 95 %  der Bevölkerung ausmachten, hinaus zu stoßen. Wie der frühere Time-Magazin-Herausgeber Donald Neff schrieb, begann der israelisch-palästinensische Konflikt damit, dass die Immigranten darum kämpften,  sich an die Stelle der einheimischen Bevölkerung zu setzen. Alles, was dann folgte, leitet sich von dieser Tatsache ab.

Während Israels Gründungskrieg 1947-49 begingen die zionistischen Kräfte 33 Massaker und vertrieben 800 000 Menschen  - viele von ihnen, bevor die arabischen Armeen, die zusammen  weniger als die israelischen Kräfte waren,  sich verspätet in den Kampf einschalteten.

 

Israel verweigerte den Flüchtlingen die Rückkehr, enteignete ihr Land und ihren Besitz. UN-Analytiker schätzen, dass 80% von Israels ganzem Gebiet diesen Flüchtlingen gehörte und bestätigten, dass dieser  äußerst wertvolle Besitz  der größte Beitrag war, um Israel zu einem lebensfähigen Staat werden zu lassen.

Diese jetzt verarmten palästinensischen Flüchtlinge füllen den Nahen Osten und bilden ein verzweifeltes, politisch destabilisierendes Element in nach-kolonialen Nationen, die sich um Modernisierung bemühen. Als sie versuchten, in ihre Städte und auf ihre Bauernhöfe zurück zu kehren, bezeichnete Israel sie als Infiltranten/ Eindringlinge, erschoss sie und griff die Länder an, aus denen sie kamen.

Israel fürchtet, seine Nachbarn könnten die Rechte der Palästinenser verteidigen;  es wünscht  aber, die regionale Vorherrschaft zu behalten und wendet  deshalb eine Kombination von militärischen Angriffen, eine Teile-und-herrsche-Taktik und  große Machtmanipulation an, um ihre Entwicklung zu verhindern.  Israel hat - abgesehen von einem - bei all seinen Kriegen  zuerst an gegriffen.

 

Da man unmöglich wissen kann, wie der Nahe Osten aussehen würde, wenn diese gewalttätige Ungerechtigkeit nicht mitten in sein Herz getroffen hätte, könnten sinnvollere Anstrengungen  gegenwärtige Möglichkeiten erwägen.

 

Was würde geschehen, wenn Amerikaner, die täglich 7Millionen Dollar nach Israel gehen lassen und so Israels rücksichtslose und systematische Gewalt - nicht nur gegen  Muslime, sondern auch gegen die Nachkommen der ersten Christengemeinde – finanzieren, sich schließlich entscheiden würden, das Geld zu Hause zu behalten?

 

Alison Weir, frühere Journalistin, ist Exekutivdirektorin von „Wenn Amerikaner wüssten“ einem Institut, das Informationen an die amerikanische Öffentlichkeit über Israel-Palästina bringt. Sie lebt in Portland.

 

http://www-oregonlive.com/opinion/index.ssf/2009/the_truth_about_israel.html

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 

 

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