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Juden und Deutsche – Symbiose!
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Scharon heizt den Terror an
Ein Friedensabenteurer
Holocaust im  Dienst der Gewalt  des Todes
"Auschwitzkult" + "Erinnerungskult"
Stimme deutlicher hören zu lassen
Verhängnisvolle Fussion
Siedler machen das Leben zur Hölle
Deutscher Emil Zola gewünscht.
Reuven Moskovitz im November 04

 

 

 

Älter werden

Sterne der Jugend wohin seid ihr hinabgefallen?
Keinen mehr von euch allen seh in Gewölk ich ziehen.
Ihr meiner Jugend Genossen,
Ach wie früh mit der Welt habt ihr Frieden geschlossen!
Junge die ihr uns Alten hohnlacht, wie habt ihr Recht!
Denn auch ich selber – wie schlecht hab ich mir treu gehalten!

Dennoch kämpfe ich weiter.
Steh entgegen der Welt!

Kann ich nicht siegen als Held, will ich doch fallen als Streiter. (
Hermann Hesse)


 

Reuven Moskovitz

 

Liebe Freundinnen und Freunde,                                                           Münster, November 2006

 

Seit 32 Jahren bemühe ich mich nun, in Deutschland ein Umdenken in der politischen Beziehung zu Israel zu bewirken. In der letzten Zeit war ich oft soweit zuzugeben, dass ich nur einen Kreis von gutmeinenden Freunden erreichte, die sich genau wie ich hilflos fühlen angesichts der eskalierenden Gewalt. Diese kann nicht aufhören, solange die israelischen Regierungen, die Fanatiker und Terrorsüchtigen ungestört entscheiden, wie und wann sie die Gegend in Brand setzen wollen, vertreiben, morden, zerstören und dafür auch noch belohnt werden und gepriesen - sei es als Helden oder als ewige "Opfer", deren Untaten in deutschen Führungskreisen mit dem "Recht auf Verteidigung" entschuldigt werden.

Der unvergessene Erich Fried schrieb Anfang der 70er Jahre, dass es nicht darauf ankomme, wann die israelische Politik angefangen habe, verbrecherisch zu sein, es komme darauf an, dass sie jetzt - 1973/74- verbrecherisch sei. Ich kann belegen, dass die Regierung seit der Staatsgründung tatsächlich Verbrechen geplant und durchgeführt hat. Wenn die demokratischen Staaten in Europa diese Art Politik nicht in die Schranken weisen, droht dem Nahen Osten und fast ohne Zweifel Europa ein verheerender Brand und Terror.

 

Über den Libanon-Krieg hab ich nichts zu sagen, weil er nur ein Glied ist in einer langen Kette von Brandstiftungen, die noch nicht zu Ende sind...deren Höhepunkt höchstwahrscheinlich noch kommen wird mit der Aufnahme des Erzkriegstreibers und Rassisten Lieberman ins Kabinett

 

Was mich erschüttert und an den Rand der Verzweiflung treibt, ist das erschreckende Schweigen Deutschlands, nicht nur der führenden Kreise in Politik, Kirche und Gesellschaft, sondern auch und besonders das Schweigen der Millionen Menschen, die in den vergangenen Jahren auf den Straßen aufgeschrieen haben gegen Kriegsdrohung, Unterdrückung und Gewalt. Dieses Schweigen könnte man die zweite Schuld der Deutschen nennen...

 

„Was ist des Unschuldigen Schuld? Wo beginnt sie? Sie beginnt da, wo er (der Mensch) gelassen, mit hängenden Armen, schulterzuckend daneben steht, den Mantel zuknöpft, die Zigarette anzündet und spricht: 'da kann man nichts machen ' Seht, da beginnt des Unschuldigen Schuld“.(Gerty Spies, eine überlebende Jüdin)

 

Ich frage mich nun, was sinnloser ist - dem Rat meines Alters zu folgen und mich zum Scheitern meiner Bemühungen zu bekennen und dadurch den Falschen das Feld zu überlassen - oder, mit meinem Trotz bewaffnet, dem Bösen auch weiterhin zu widerstehen. Dazu werde ich in dem von mir mitgegründeten Friedensdorf Neve Shalom/Wahat al Salam ein Zeichen setzen, mit dem versucht werden soll, einen Ruck zu verursachen im politischen Denken und Verhalten der Menschen.

Im Juni dieses Jahres habe ich Euch hierzu meine ersten Gedanken in einem Brief geschrieben.

Genauere Angaben zu dem Projekt sind inzwischen in einem Grobkonzept verfasst worden. Über weitere Aktivitäten dazu wird auf der Rückseite berichtet.

 

Im Oktober 2006 machten Ruth Gschwendtner, Hanja Van Dyck und ich einen Besuch in Neve Shalom /Wahat al Salam, um zu erfahren, in welchem Umfang die Bewohner die Idee unseres Projekts mittragen. In persönlichen Gesprächen und in einem gemeinsamen Workshop mit ihnen hat die Künstlerin Ruth Gschwendnter, die auch für die konzeptionelle Gestaltung der 'friedens räume' in Lindau zuständig ist, Interesse für das Projekt geweckt. Viele der Bewohner ließen sich begeistern und entwickelten eigene Ideen, auf die Ruth Gschwendtner sogleich einging und den Teilnehmern an Hand von Beispielen erklärte, wie man sie in Formen und Installationen künstlerisch umsetzen könne.

 

Die Grundidee der Räume und Wege wurde von allen Anwesenden unterstützt:

Situationen und Tatsachen werden differenziert und mit Mitteln der Interaktion  dargestellt - das regt die Neugierde der Besucher an und weckt die Lust, sich aktiv zu beteiligen. Auf spielerische Weise können sie so entdecken, dass ihre eigene 'Wahrheit', ihr eigenes Wissen, ihre eigene Wahrnehmung nicht die einzig möglichen sind. Dieses Erkennen könnte zu einem inneren Ruck führen, der den Menschen zu anderen Verhaltensweisen anregt - zu Wegen der Versöhnung.

 

Die Bewohner von Neve Shalom/Wahat al Salam möchten dieses Projekt gerne - mit unserer Unterstützung - durchführen. Dafür brauchen sie finanzielle Hilfe.

 

Wir hoffen, dass alle, die diesen Brief und Flyer erhalten, versuchen, Freunde und Bekannte für dieses Projekt zu interessieren. Die Grundidee der Versöhnung ist doch uns allen überall auf der Welt ein Bedürfnis - im konfliktträchtigen Land Israel ist sie um so dringender, auch in der Friedensoase

Neve Shalom/Wahat al Salam. Dieses Projekt könnte ein Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt werden, für Menschen aus Ländern, in denen Konflikte und Kriege herrschen, aber auch aus Ländern, in denen Frieden ist. Die Grundidee kann auf jede Situation, auf jede menschliche Beziehung angewendet werden.

 

Falls Ihr noch mehr konkrete Informationen braucht, können Ihr bei Frau Hanja Van Dyck das Grobkonzept des Projektes anfordern. Auch Flyer und Spenden-Überweisungsformulare des Vereins der Freunde von Neve Shalom/Wahat al Salam in Deutschland, sind bei ihr erhältlich.

Wichtig ist, dass Spender ihre vollständige Anschrift samt dem  Stichwort "Friedensräume" auf dem Formular angeben.

 

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

 Ich wünsche Euch einen friedlichen Advent,

 Euer Reuven                

 

Flyer - Projekt "Versöhnungsräume und Versöhungswege" in der Friedensoase Neve Shalom/Wahat al Salam

Grobkonzept - Projekt "Versöhnungsräume und Versöhungswege" in der Friedensoase Neve Shalom/Wahat al Salam

 

 

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