Du
bist gegangen
An
einen Ort
Zu
dem mir der Zugang verwehrt ist
Du
hast mir zugerufen:
„Hier
Ist alles besetzt
Das Land
Die Stadt
Das Dorf
Das Haus
Das Feld
Der Hügel
Die Kirche
Die Moschee
Die Fabrik
Die Werkstatt
Die Schule
Die Universität
Der Himmel...“
Die Leitung ist tot
Ich gebe nicht auf
Ich brülle
Ich rufe
Ich heule:
„Tom, Tom...
Bist du da?
Antworte mir!“
Die Leitung ist tot.
...für immer.
Er
hat als Zeuge ausgesagt
sie haben ihn getötet
Andere werden hingehen müssen
An
den Ort
Zu
dem mir der Zugang verwehrt ist
Und sei es auch nur
Um
weiter
Nach mir zu rufen.
Übersetzung: Michael Schiffmann
Links
Eltern Tom Hurndalls von Israelis beschossen
Augenzeugenbericht von Tom Hurndalls Ermordung
Nicht schon wieder - von Joe Smith
ISM-Aktivist Tom Hurndall ist tot
Israels Vorwürfe gegen Friedensaktivisten gezielt
unwahr - von Paul Burrows
The Thomas Hurndall Fund
Internationale Friedensaktivisten unter Feuer Peter
Schäfer 13.04.2003 - Telepolis
Tom Hurndall: Honouring a legacy
Ausländer unerwünscht in Israel Nach Powell-Besuch erneute Verschärfung gegenüber Palästinensern
22.01.04 -
Der Versuch einen Toten zu Ehren
Merkwürdigkeiten - Die Wahrheit
darf nicht gesagt werden.
nach anfänglicher
Zusage durch das a
Anzeigenbüro der Frankfurter Rundschau am 16.1. und
nach nochmaliger telefonischer Bestätigung der a
Anzeigenannahme am
19.1. kamen dem FR-Angestellten offensichtlich bedenken: erst wolle
er sich „wegen des politischen inhalts“ bei seinen vorgesetzten
absichern.
Auf telefonische
nachfrage teilte die Anzeigenannahme der FR heute mit, dass eine
Veröffentlichung der Anzeige wegen des „politischen Inhalts“ nur als
„allgemeiner Text“ möglich wäre, die dann allerdings 2.407,50 Euro
kosten sollte. Auf die bitte, dies schriftlich zu formulieren, kam
ein fax mit dem og. druckangebot, jedoch ohne Begründung.
Mittlerweile
signalisierte eine erste telefonische anfrage bei der FAZ
Einverständnis für einen Abdruck, wenn eine Name verantwortlich
zeichnet und ein okay der Familie Tom Hurndal vorliegt. Die anzeige
sollte ca. 900 euro kosten. norman kuehl (www.freace.de)
hatte sich bereit erklärt, eine Website mit der Namensliste der
unterzeichnerInnen ins netz zu stellen und ggf. die
einverständniserklärung der familie Hurndall einzuholen.
aufgrund der absage der FR ein
neuerlicher anruf heute nachmittag bei der FAZ: eine website mit der
namensliste wird nicht akzeptiert. Des weiteren wurde nun eine
„Eidesstattliche Erklärung der Familie Tom Hurndalls“ verlangt.
Meine E-mail an die
Frankfurter Rundschau ist rechts angefügt.
Mit herzlichen
grüßen
Claudia Karas +
Elisabeth Schneider
|
Eine Seite für Tom Hurndall
geboren 1981
angeschossen am
11. April 2003
gestorben 13. Januar 2004
Nach 8 Monaten im Koma erlag der 22jährige
britische ISM-Aktivist
Tom Hurndall
am 13. Januar.
seinen
Verletzungen.
Er war von einem israelischen Scharfschützen in den Kopf
geschossen worden, als er versuchte, zwei kleine
palästinensische Kinder aus der Schusslinie zu retten.
Wir trauern mit der Familie Tom Hurndalls
Freunde und Freundinnen Palästinas
Bitte nicht
noch einmal. Wir hörten die
Schüsse - wir hören ständig Schüsse - aber wiederholtes
Scharfschützenfeuer wie dieses ist besonders beunruhigend. Ich hörte den Schuß, ich hörte einen Schrei, drehte mich um und sah einen
floureszierenden, orangefarbenen Klumpen am Boden liegen, aus dessen
Kopf Blut floß. Ich schwankte vor und zurück, unschlüssig, was ich tun
sollte bis nach einigen Sekunden mein medizinisches Training die
Oberhand gewann. Die Palästinenser hoben ihn auf, um ihn aus der
Gefahrenzone zu bringen. 'Legt ihn hin!' schrien Alice, die andere
Medizinerin, und ich.
Schließlich lag er auf dem Asphalt und ich versuchte die Blutung zu
stillen. In Momenten wie diesem denkt man nicht an Gummihandschuhe. Blut
lief aus seinem Hinterkopf, ich konnte es nicht verhindern. Sekunden
später wurde er wieder angehoben und in ein Taxi gezogen. 'Wartet auf
den Krankenwagen!' versuchten wir sie zu überzeugen, aber sie waren
hysterisch und er wurde weggezogen und in einem braunen Mercedes ins
Krankenhaus gebracht. Der Krankenwagen kam nur Minuten später, aber es
war zu spät, er war weg.
Er war für mich
in dem Moment tot, als er auf den Boden gelegt wurde damit wir ihn
versorgen. Alice versuchte eine Mund-zu-Mund-Beatmung und ich hielt es
für sinnlos. Er war für mich tot als man ihn von uns zog und in das Auto
brachte. Selbst als man ihn aus dem Al-Najjar Krankenhaus in das Europa
Krankenhaus in Khan Younis brachte lebte er in meinen Gedanken immer
noch nicht.
Jetzt wird er im Saroka Krankenhaus in B'ersheva künstlich am Leben
gehalten. Er ist hirntot aber atmet. Egal, wie regelmäßig sein Herz
schlägt, ich spreche von ihm weiterhin in der Vergangenheit. Ich
brauchte eine Weile um zu akzeptieren, daß Rachel tatsächlich gestorben
war und ich denke, mein Verstand versucht auf diese Weise sich auf einen
weiteren Verlust vorzubereiten.
Sein Name war Thomas Hurndall und er kam aus London. Als er ankam,
gab es schon einen Engländer mit dem Namen Tom und so entschied er sich
für den Spitznamen 'Tab', und unter dem Namen kannte ich ihn. Tab war
unglaublich leidenschaftlich wenn es darum ging, Menschen zu schützen
wenn sie es am meisten brauchten. Wir waren in Yibna, ein
Flüchtlingscamp in Rafah nah der ägyptischen Grenze, weil er wußte, daß
die Menschen dort ständigen israelischen Beschuß erdulden mußten.....
Quelle
Welchen Preis hat ein Leben?
Die israelische Armee erschoss meinen
Sohn, und die Zahl der Opfer steigt weiter an
Jocelyn Hurndall - Samstag, 10. Januar 2004 -
Übersetzt mit DeepL
In
den nachdenklichen Stunden der Nacht bin ich
erstaunt über die unterschiedlichen Werte, die
die Menschheit dem Leben zuschreibt - so wie
mein Sohn Tom.
Anfang dieses Monats las ich mit gemischten
Gefühlen die Nachricht, dass lokale
palästinensische Milizen einen Wachturm der
israelischen Verteidigungsstreitkräfte in der
Stadt Rafah im Gazastreifen gesprengt hatten.
Von diesem Wachturm aus, der für unsägliches
Elend vieler unschuldiger Familien in Rafah
verantwortlich ist, wurde Tom im vergangenen
April in den Kopf geschossen. Damals versuchte
er gerade, palästinensische Kinder in Sicherheit
zu bringen. Er liegt nun in einem vegetativen
Zustand in einem Krankenhaus in London ohne
Hoffnung auf Besserung.
Diese Woche erfuhren wir, dass der israelische
Soldat, der wegen der Schießerei verhaftet
wurde, angeblich mit seinem Bataillon Cannabis
geraucht hat. Als sich das letzte Jahr dem Ende
zuneigte, informierte mich ein Anruf des
britischen Außenministeriums, dass dieser Soldat
im Verhör gestanden hat, meinen Sohn erschossen
zu haben, obwohl er wusste, dass er ein
unbewaffneter Zivilist war. Er behauptete, dass
der Schuss als "Abschreckung" gedacht war. Von
was? Von der Rettung von Kindern? War er so
konditioniert worden, dass ein Akt der
Menschlichkeit in ihm nur eine solch
gewalttätige Reaktion hervorrufen konnte?
Ich fühlte damals kein Gefühl der Erleichterung,
sondern erlaubte mir zum ersten Mal, zunehmende
Wut zu empfinden. Die Unfähigkeit der IDF,
zwischen Freund und Feind, Wahrheit und
Unwahrheit zu unterscheiden und sich selbst so
zu sehen, wie sie gesehen werden, ist allen
klar.
Ich lese die Beobachtungen, die in Toms
Nahost-Tagebüchern festgehalten sind. Sie zeigen
einen jungen Mann, der entschlossen war,
aufgeschlossen zu sein, zu verstehen und vor
allem etwas zu verändern. Er hatte, so wie wir
heute, die übliche illegale, unmenschliche
Vergeltung verstanden, die die IDF von diesem
speziellen Wachturm aus an der örtlichen
Gemeinschaft verübten, ohne sich darüber im
Klaren zu sein, dass er dadurch nur einen Faden
vom Tod entfernt war.
Es scheint, dass das Leben in den besetzten
Gebieten billig ist. Dem Leben wird ein
unterschiedlicher Wert beigemessen, je nachdem,
ob das Opfer zufällig ein Israeli, ein Ausländer
oder ein Palästinenser ist. Dies wurde kürzlich
durch die Reaktion der israelischen
Öffentlichkeit auf die Erschießung eines
israelischen Friedensaktivisten veranschaulicht,
der frisch aus seinem dreijährigen
Militärpolizeidienst kam und gegen den illegalen
"Sicherheits"-Zaun demonstrierte. Zwei Tage
später wurde bekannt gegeben, dass eine
militärpolizeiliche Untersuchung der Schießerei
durchgeführt werden sollte. Fragen wurden in der
Knesset aufgeworfen. Dies steht in krassem
Gegensatz zu den sechs Monaten, die es dauerte,
bis eine Untersuchung der Erschießung von Tom
eingeleitet wurde.
Seit der Intifada hat es Tausende von Morden in
Palästina gegeben, nur bei einer Handvoll wurde
eine Untersuchung eingeleitet. Jetzt hat die
dreiwöchige Besetzung von Nablus (der größten
Stadt Palästinas) weitere 19 Tote und Dutzende
von zerstörten Häusern und Gebäuden zur Folge,
wodurch Dutzende von unschuldigen Menschen
obdachlos wurden, alles unter dem Vorwand, nach
einem Terrorverdächtigen zu suchen.
Wann werden die Verantwortlichen akzeptieren,
dass es illegal ist, kollektiv und zwanghaft
eine ganze Gemeinschaft zu bestrafen? Hat die
hartgesottene Scharon-Regierung Verbindungen
zwischen dem Schrecken des Holocausts und den
aktuellen brutalen Übergriffen hergestellt?
Unzählige einsichtige Israelis, Palästinenser
und Menschen auf der ganzen Welt haben dies
getan. Ist es überraschend, dass Israel in einer
kürzlichen Umfrage der Europäischen Union zur
gefährlichsten Bedrohung des Weltfriedens
gewählt wurde?
Es
schmerzt mich, das ohrenbetäubende Schweigen
unserer eigenen Regierung zu hören. Wie kann es
sein, dass es keine Erklärung der Verurteilung
oder des Beileids für die unschuldigen Opfer von
Israels sinnloser Gewalt von unserem eigenen
Premierminister Tony Blair gab? Das Schweigen
wurde erst gebrochen, als der Präsident der
Vereinigten Staaten am Weihnachtstag die Taten
der Selbstmordattentäter, die für die Tötung von
vier israelischen Soldaten an einer
Bushaltestelle in der Nähe von Tel Aviv
verantwortlich waren, "scharf verurteilte".
Unterstreicht diese Doppelmoral nicht die
Geringschätzung, die sowohl die britische als
auch die US-Regierung dem palästinensischen
Leben entgegenbringen?
Ich habe also Fragen an Tony Blair. Betrachtet
er die Kinder Palästinas als Kinder eines
geringeren Gottes? Akzeptiert er, dass eine
solche Untätigkeit gleichbedeutend ist mit einer
Mitschuld an der Zerstörung jeglicher
Friedensinitiative im Nahen Osten? Herr Blair,
Sie wissen jetzt, dass ein israelischer Soldat
gestanden hat, kaltblütig einen unbewaffneten
britischen Bürger erschossen zu haben, der
versuchte, Kinder in Sicherheit zu bringen. Wann
werden Sie bereit sein, diese Handlungen offen
zu verurteilen?
- Jocelyn Hurndall ist im Vorstand der Thomas
Hurndall Stiftung, die sich für Gerechtigkeit
für das palästinensische Volk einsetzt
tomhurndall.co.uk
Quelle,
|
Wie deutsche Medien (FR) sich
scheuen, eine Todesanzeige für Tom Hurndal
zu veröffentlichen
----- Original Message -----
From: "CLAUDIA KARAS" To: <S.R(at)fr-aktuell.de>Sent:
Wednesday, February 04, 2004 6:14 PM
Subject: Re:
Anzeige/Nachruf für Tom Hurndall
sehr geehrter Herr R., vielen dank für Ihre antwort. allerdings überrascht uns Ihr angebot, unsere anzeige im
"allgemeinen text" zum preis von 960 Euro zzgl. MwSt. abzudrucken. Herr
Reuter hatte uns für
> eine Todesanzeige den Preis von 597 Euro genannt. Für eine
anzeige im "allgemeinen Text" faxte er uns mit Datum vom 22.1.04 ("150 3 Sp") einen
> Preis von 2.407,50 Euro, den wir nicht aufbringen konnten. >
> Da die FR einen weit größeren Kreis von LeserInnen erreicht,
bedauern wir > sehr, dass uns Ihr Angebot erst jetzt bekannt wird.
Mittlerweile haben wir > die anzeige bei der "junge Welt" geschaltet, weil wir nicht
noch länger > warten wollten. > > Uns verwundert auch, dass Sie "politische Äußerungen" in
Todesanzeigen > "nicht akzeptieren" können. > die anzeigen für Mustafa Badawi, die letztes Jahr in der FR
erschienen, > hatten u.E. durchaus auch einen politischen Inhalt, sie sind
in der anlage > beigefügt. > > Mit freundlichen Grüßen > Claudia Karas + Elisabeth Schneider >
>
> ----- Original Message ----- > From: <S.R(at)fr-aktuell.de>>
To: <C.k.> Sent: Tuesday, February 03, 2004 10:57 AM> Subject:
Anzeige/Nachruf für Tom Hurndall > > Sehr geehrte Frau Karas, >
> Ihre Mail vom 22.01.04 und 02.02.04 wurde zur Beantwortung an
mich > weitergeleitet. Bitte entschuldigen Sie die verzögerte
Beantwortung. > Natürlich möchten wir Ihnen auf Ihre Mail gerne antworten. >
> Leider können wir politische Äußerungen (erster Absatz Ihres > Anzeigentextes) in Traueranzeigen nicht akzeptieren. Wir
bitten hierfür um > Ihr Verständnis. > > Wie Ihnen unser Anzeigenverkäufer Herr Reuter bereits
mitteilte, bieten wir > Ihnen jedoch an, Ihre Anzeige als allgemeinen Text
abzudrucken. > > Der Millimeterpreis pro Anzeigenspalte beträgt hierfür: 4,80
Euro zzgl. > MwSt. > > Anzeigenformat - Bsp. 100mm hoch / 2spaltig: 960,- Euro zzgl.
MwSt. > > Für Ihre Rückfragen steht Ihnen gerne unser
Anzeigenverkaufsleiter Herr > Weidling zur Verfügung: Telefon 069/2199-3815. >
> Mit freundlichen Grüßen > S. T. >
> FRANKFURTER RUNDSCHAU > Stellvertr. Verlagsleiter > 60266 Frankfurt > Tel.: 069/2199-3331 > Fax: 069/2199-3680 >
>
----- Original Message -----
Sent: Monday, February 02, 2004
7:21 PM
Subject: Fw: Anzeige/Nachruf
für Tom Hurndall
sehr geehrte damen und herren,
natürlich besteht kein rechtsanspruch auf eine antwort, ganz offensichtlich hat es die FR nicht nötig, ihren abonnenten zu antworten. soviel an höflichkeit und kundenorientierung ist anscheinend zuviel verlangt.
mit dennoch freundlichen grüßen claudia karas
----- Original Message -----
Sent: Sunday, February 01, 2004
4:47 PM
Subject: Re: Anzeige/Nachruf
für Tom Hurndall
sehr geehrte
damen und herren, darf ich Sie
an die beantwortung meiner anfrage erinnern ? mit
freundlichen grüßen
Claudia Karas
Sehr geehrte damen und herren,
ich bin eine der initiatorInnen für einen nachruf für Tom
Hurndall, den Sie nach einer früheren telefonischen zusage aus
Ihrer anzeigenannahme an elisabeth schneider, „wegen des
politischen inhalts“ nun doch nicht abdrucken wollen.
gleichwohl sind Sie jedoch bereit, ihn als „allgemeinen Text“
für eine wesentlich höhere Gebühr abzudrucken.
der nachruf beinhaltet die todesursache Tom Hurndalls, die ja
nun eine unbestreitbare tatsache ist, und ein gedicht, eine
hommage an den friedensaktivisten Tom Hurndall. Eine
todesanzeige gehört nach meinem verständnis auf die
entsprechende nachrufseite.
deshalb kann ich Ihre erklärung nicht nachvollziehen und bitte
Sie, Ihre entscheidung nochmals zu überdenken bzw. um begründung,
warum Sie den abdruck des nachrufs ablehnen. diese begründung
werde ich dann an die unterzeichnerInnen des nachrufs (darunter
wie ich eine beträchtliche anzahl FR-AbonnentInnen !)
weiterleiten. Vielen dank im voraus Mit freundlichen grüßen
Claudia Karas
Sent: Thursday, January
22, 2004 6:34 PM - Subject: Anzeige/Nachruf für
Tom Hurndall To: anzeigen(at)fr-aktuell.de
;
redaktion(at)fr-aktuell.de |