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Günter Grass
Was gesagt werden muss
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Warum
schweige ich,
verschweige zu lange,
was offensichtlich ist
und in Planspielen
geübt wurde, an deren
Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten
sind.
Es ist
das behauptete Recht auf
den Erstschlag,
der das von einem
Maulhelden unterjochte
und zum organisierten
Jubel gelenkte
iranische Volk
auslöschen könnte,
weil in dessen
Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet
wird.
Doch
warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim
Namen zu nennen,
in dem seit Jahren -
wenn auch geheimgehalten
-
ein wachsend nukleares
Potential verfügbar
aber außer Kontrolle,
weil keiner Prüfung
zugänglich ist?
Das
allgemeine Verschweigen
dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen
untergeordnet hat,
empfinde ich als
belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in
Aussicht stellt,
sobald er mißachtet
wird;
das Verdikt
"Antisemitismus" ist
geläufig.
Jetzt
aber, weil aus meinem
Land,
das von ureigenen
Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und
zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein
geschäftsmäßig, wenn
auch
mit flinker Lippe als
Wiedergutmachung
deklariert,
ein weiteres U-Boot nach
Israel
geliefert werden soll,
dessen Spezialität
darin besteht,
allesvernichtende
Sprengköpfe
dorthin lenken zu
können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe
unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von
Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt
werden muß.
Warum
aber schwieg ich
bislang?
Weil ich meinte, meine
Herkunft,
die von nie zu tilgendem
Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache
als ausgesprochene
Wahrheit
dem Land Israel, dem ich
verbunden bin
und bleiben will,
zuzumuten.
Warum
sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter
Tinte:
Die Atommacht Israel
gefährdet
den ohnehin brüchigen
Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät
sein könnte;
auch weil wir - als
Deutsche belastet genug
-
Zulieferer eines
Verbrechens werden
könnten,
das voraussehbar ist,
weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen
Ausreden
zu tilgen wäre.
Und
zugegeben: ich schweige
nicht mehr,
weil ich der Heuchelei
des Westens
überdrüssig bin; zudem
ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom
Schweigen befreien,
den Verursacher der
erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt
auffordern und
gleichfalls darauf
bestehen,
daß eine unbehinderte
und permanente Kontrolle
des israelischen
atomaren Potentials
und der iranischen
Atomanlagen
durch eine
internationale Instanz
von den Regierungen
beider Länder zugelassen
wird.
Nur so
ist allen, den Israelis
und Palästinensern,
mehr noch, allen
Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten
Region
dicht bei dicht
verfeindet leben
und letztlich auch uns
zu helfen.
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27.4.2012
Leipzig: Rechte Zionisten
und Studentenrat lösen Versammlung zur Verteidigung
von Günter Grass auf
- Am Dienstag fand in
Leipzig die dritte Veranstaltung der International
Students for Social Equality (ISSE), der
Studentenorganisation der Partei für Soziale
Gleichheit (PSG), zum Thema „Verteidigt Günter
Grass“ statt. Wie schon zuvor in Frankfurt und
Berlin wurde auch diese Versammlung massiv
attackiert. Im Bündnis mit rechten zionistischen
Provokateuren setzte schließlich ein Vertreter des
Studentenrats das vorzeitige Ende der Veranstaltung
durch. - Gegenkundgebung der zionistischen
Provkateure - Zu Beginn der Versammlung erschien
eine Gruppe rechter Grass-Gegner und versuchte sich
Zutritt zu verschaffen. Sie beschimpfte den Autor
der „Blechtrommel“ und Literaturnobelpreisträger als
Antisemiten und zerrissen Einladungsflugblätter. Da
offensichtlich war, dass sie die Veranstaltung
stören und verhindern wollten, verweigerte ihnen die
Versammlungsleitung die Teilnahme. Kurz darauf
erschien eine weitere Gruppe gewaltbereiter
Zionisten mit mehreren Israel-Flaggen, Transparenten
mit der Aufschrift „Stopp dem Mullah-Regime“ und
einem Megaphon. Durch laute Sprechchöre „Lang lebe
Israel“ und „Nieder mit den Mullahs“ versuchten sie
die Versammlung, die mittlerweile begonnen hatte,
von außen zu attackieren. >>>
Vom
Holocaust zum Ehrenmord
-
Velten Schäfer - Broder: das passende Buch
zur Grass-Debatte
- F**k you, ZDF«,
durfte Mitte-Rechts-Publizist Henryk M. Broder
jüngst in der »Welt« in eine Überschrift schreiben.
Weil das mutmaßlich eine Premiere darstellt, ist die
dem Schocker folgende Story erwähnenswert: Ein
ZDF-Kulturredakteur habe ihn hereingelegt. Dieser
habe mit ihm, Broder, kurz vor dem Erscheinen jenes
Israel-Gedichtes von Günther Grass ein Interview
über sein neuestes Buch geführt - und seine Aussagen
nach dem Erscheinen des Gedichtes so gegen ein
Grass-Interview geschnitten, dass der falsche
Eindruck eines Streitgespräches entstanden sei: »Der
Zuschauer musste den Eindruck gewinnen, Grass und
ich seien zur gleichen Zeit interviewt worden. Grass
konnte sich zu den Reaktionen auf sein Gedicht
äußern, ich konnte aber nichts zu dem Gedicht sagen,
weil ich es nicht kannte.« Was mal wieder beweist:
Broder als wehrhafter Jude wird geschnitten - oder?
Was er beklagt, wäre in der Tat eine »kleine
Manipulation«, über die er sich zu Recht beschwerte.
Nur stimmt die Geschichte offenbar nicht ganz.
Tatsächlich war es nämlich wohl so, dass der
ZDF-Redakteur, vom Erscheinen des Grass-Gedichtes
überrascht, seinen Beitrag umarbeiten musste und
dazu auf die Schnelle mit Grass sprechen konnte,
während Broder ein zweites Interview als überflüssig
ablehnte. Der ZDF-Mann soll das schriftlich haben.
>>>
Offener Brief
der Berliner
Freidenker an
Günter Grass
- Mittwoch, den
25. April 2012
Sehr geehrter
Günter Grass,
natürlich haben
Sie Recht, das
belegen die
Fakten
dass
nicht
der
Iran,
sondern
Israel
über
Atomwaffen
verfügt
und
somit
in
der
Lage
ist,
den
Iran
zu
vernichten;
dass
nicht
Iran,
sondern
Israel
dem
Atomwaffensperrvertrag
nicht
beigetreten
ist
und
keinerlei
internationale
Kontrolle
über
sein
Atomprogramm
zulässt;
dass
Deutschland
mit
der
Lieferung
eines
weiteren
Atom-U-Boots
an
Israel
sich
zum
Beihelfer
eines
möglichen
Präventivkrieges
gegen
Iran
machen
würde;
dass
von
der
realen
Atommacht
Israel
eine
Gefahr
für
den
"brüchigen
Weltfrieden"
ausgeht;
dass
die
Politik
des
Westens
gegenüber
Iran
und
Israel
von
Heuchelei
geprägt
ist;
und
dass,
wer
Israels
Politik
kritisiert,
all
zu
leicht
unter
das
Verdikt
des
"Antisemitismus"
fällt.
Dass
Sie
Recht
haben,
bestätigen
Ihnen
viele
Menschen
(u.a.
durch
eine
Rundfrage
in
der
Financial
Times).
|
Es sind hoch
angesehene
Personen
darunter,
Intellektuelle
wie Chomsky,
Finkelstein,
Duisenberg,
Verleger,
Losurdo,
Kirppendorff,
Maguire,
Strutynski,
Paech,
Zuckermann, auch
viele andere
Israelis.
Leider ist es
so, dass - wie
Sie und wir
feststellen
müssen - diese
Stellungnahmen
in der
mainstream-
Presse nicht
oder kaum zu
Wort kommen.
>>>
|
|
17.4.2012
Nahost-Experte
stellt sich auf Grass' Seite
-
Der Islamwissenschaftler Udo
Steinbach hält Günter Grass’ Gedicht
„Was gesagt werden muss“ für den
richtigen Text zum richtigen
Zeitpunkt. Im Gespräch mit LN Online
verteidigt er den
Literaturnobelpreisträger gegen
Antisemitismus-Vorwürfe, kritisiert
die Palästina-Politik der
israelischen Regierung und hält dem
Westen vor, mit zweierlei Maß zu
messen, wenn es um die Atomprogramme
von Israel und Iran geht. Herr
Steinbach, was halten Sie vom
Gedicht „Was gesagt werden muss“?
Günter Grass’ Gedicht ist ein
großartiger Beitrag dazu, um einen
Krieg herumzukommen, der schon
programmiert erscheint. Eigentlich
sagt Grass nichts anderes als das,
was viele andere, auch ich, schon
vorher in prosaischer Form
geschrieben haben. >>>
Was auch
noch gesagt werden muss!
-
Hintergrund - Intellektuelle melden
sich in Hintergrund zu Wort.
Kommentare zur Grass-Debatte von
Moshe Zuckermann, Noam Chomsky,
Domenico Losurdo, Rolf Verleger,
Ekkehart Krippendorff, Norman Paech,
Adam Keller, Michel Warschawski,
Tariq Ali, Yonatan Shapira, Yakov M.
Rabkin und Moshé Machover - was sie
sagen >>>
Grass mit
Herzproblemen in Hamburger Klinik
- Mit Herzproblemen ist der
Schriftsteller Günter Grass
stationär in einer Hamburger Klinik
aufgenommen worden >>>
Dokumentation
zu "Was
gesagt werden muss - Günter Grass"
>>>
|
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16.4.2012
VIDEO -
"Berlin direkt" - "„Planspiele
für den Ernstfall - Stunde der
Wahrheit. Israel, Iran und die
deutsche Außenpolitik“ - Demagogie
hoch drei -
Die Kriegstreiber heizen
ein
>>>
Video
- Bei Günther Jauch - Der Blechtrommler - was ist
dran an Grass' Israel-Kritik? >>>
Falsches
Zitat - Martin Forberg fragt im
Internetblog palestina-portal.eu,
warum Hellmuth Karasek in der
Osterausgabe der Berliner Morgenpost
ein Zitat von Günter Grass gefälscht
hat:
(…) Der Literaturkritiker Hellmuth
Karasek hat in seiner Kolumne
»Karasekswoche« ein falsches Zitat
untergebracht. Es ging – wieder
einmal – um Günter Grass’ Gedicht
»Was gesagt werden muß«. Karasek hat
zu etwas ähnlichem wie einer
Generalabrechnung angesetzt (»Rache
einer Lebenslüge. Hellmuth Karasek
über den Sündenfall von Günter
Grass« lautete der vielversprechende
Titel). Als Krönung aller Vorwürfe
»entlarvt« Karasek Grass
abschließend als ausgewiesenen
Antisemiten. Und das liest sich so:
»Er hat den neuen alten Schuldigen
gefunden, wie kann es anders sein:
die Juden.« Schreibt Karasek. Und
fährt dann fort: »Als ›Atommacht >>>
UN
verhängen Tinten- und
Pfeifentabakembargo gegen Günter
Grass
- Die Vereinten Nationen haben ein
sofortiges Tinten- und
Pfeifentabakembargo* sowie weitere
Sanktionen gegen Günter Grass
verhängt. So soll verhindert werden,
dass der Literaturnobelpreisträger
an weiteren Gedichten arbeitet, die
geeignet sind, den guten Ruf Israels
nachhaltig zu zerstören. Ein erstes
Testgedicht, das eindeutig beweist,
dass Grass an einem geheimen
Lyrikprogramm arbeitet, hatte zuvor
zu einem einhelligen medialen
Aufschrei geführt.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
begründete die Maßnahmen bei einer
Pressekonferenz: >>>
Feridun
Zaimoğlu: „Ich kann Grass nur
beglückwünschen“
- Der
Schriftsteller Feridung Zaimoğlu
findet die Grass-Kritiker
unverschämt. In Deutschland und in
Israel versuche man sich im Vorwurf
des Antisemitismus zu überbieten.
Dabei vergesse man allerdings die
Wahrheit. - Feridun Zaimoğlu findet
die Diskussion um Günter Grass
Gedicht einfach nur lächerlich. Es
sei natürlich klar gewesen, dass
beim Ansprechen dieses Themas die
„Antisemitismuskeule aus dem Sack“
geholt werde. Er findet, Grass habe
lediglich die Wahrheit
ausgesprochen. >>>
Tsunami im
Klärbecken
- Hilmar
Hacker-Kohoutek - Was gesagt
werden muß ist ein schwaches Gedicht
- dennoch überraschend kraftvoll.
Immerhin türmte es einen Tsunami
öffentlicher Empörung auf, der viel
Klärschlamm aufwirbelte und im
Gehirn des obersten Wächters
koscherer Gesinnung sogar einen
Kurzschluß auslöste.
»Antisemitismus!« krähte er. »Günter
Grass hat zwar die Waffen-SS
verlassen. Aber offenbar hat die
Judenfeindschaft der Waffen-SS
Günter Grass niemals verlassen«, so
Dieter Graumann, Präsident des
Zentralrats der Juden in
Deutschland. Eigentlich gehört
Graumann vor den Kadi, wegen
Verhetzung und übler Nachrede.
>>>
|
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15.4.2012
Grass nach dem Hype - Was bleibt?
-
Otmar Steinbicker - Wohl noch nie
zuvor hat ein Gedicht so schnell so
viel mediale Aufmerksamkeit erfahren
wie Günter Grass Zeilen "Was gesagt
werden muss". Jetzt, wo der Hype
abklingt, die Zahl der neuen Artikel
abnimmt und auch die Zugriffszahlen
auf die Internetseiten bisheriger
Beiträge zum Thema sinken, kann eine
Zwischenbilanz gezogen werden. Ja,
die von Grass gewählte Überschrift
"Was gesagt werden muss" klang
ziemlich großspurig, so als habe
noch niemand zuvor über das Thema
israelische Kriegsdrohungen gegen
Iran geschrieben und das, obwohl
seit Wochen die Weltpresse voll
davon ist und auch in Israel und
Deutschland kritische Stimmen zu
Wort kommen. Nein, Grass ist auch
nicht der erste Schriftsteller, der
sich dieses brisanten Themas
kritisch annahm und der von einer
großen deutschen Zeitung gedruckt
wurde. Bereits am 13. März
veröffentlichte die "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" ein Essay des
israelischen Schriftstellers David
Grossman der unter dem Titel "Bevor
unsere Ohren taub werden" zur
Zurückhaltung mahnt: "Greift Israel
Iran an, um eine mögliche
Katastrophe zu verhindern, beschwört
es selbst eine sichere Katastrophe
herauf". Grossman kennt nicht
einkalkulierte Kriegsfolgen aus
bitterer persönlicher Erfahrung. >>>
Bildquelle -
Arbeiterfotografie
Günter
Grass hat ein Gedicht geschrieben
- Otmar Steinbicker - Günter Grass
hat ein Gedicht geschrieben mit dem
Titel "Was gesagt werden muss"1 und
er hat damit in ein Wespennest
gestochen! Wohl selten haben so
wenige Zeilen eines
Literaturnobelpreisträgers so
schnell ein so riesiges Echo in der
Weltpresse gefunden. Es ist seine
zentrale These "Die Atommacht Israel
gefährdet den ohnehin brüchigen
Weltfrieden", die polarisiert. Da
melden sich auch gleich die üblichen
Lager zu Wort. Von "Antisemitismus"
ist sofort die Rede bei einigen
unkritischen Befürwortern einer
brandgefährlichen israelischen
Regierungspolitik, die ihrerseits
offen auf eine baldige militärische
Konfrontation mit dem Iran setzt.
Andererseits sehen sich einige
Friedensbewegte schnell in ihrem
Urteil durch eine prominente Stimme
bestätigt, die obendrein in den
Medien wahrgenommen wird - endlich
drucken die Zeitungen Warnungen vor
einer israelischen Kriegspolitik.
Doch die Probleme liegen tiefer!
Günter Grass äußert in seinem
Gedicht seine Befindlichkeit, seine
sehr persönliche Sicht der Dinge. Da
geht es um Grass und seine eigene
Biografie, da geht es um Iran,
Israel und den Weltfrieden - ein
weites Feld für spätere
Gedichtinterpretationen. Natürlich
hat sein Gedicht auch eine
politische Dimension, aber welche?
>>>
Why No
Sympathy for the Palestinians?
- The
Disgusting Attacks on Gunter Grass -
Tariq Ali - The German writer Gunter
Grass (The Tin Drum) had already
predicted the response to his poem
in SdZ. There is no reason to be
surprised, but there is every reason
to be disgusted. Within Germany both
the elite and a layer of the
population by their words and
actions appear to have accepted the
disgraceful Goldhagen thesis whereby
all German were guilty for the
crimes of the Third Reich. This
thesis has now been developed
further: all Germans are guilty for
eternity for the crimes of the Third
Reich. Behind this thinking is the
Zionist and Zionophile argument that
the crime against the Jews of Europe
was unique in the annals of history.
>>>
Kurzkommentar: E.
Arendt - Nicht jeder der
differenziert reden kann sollte zu
allem etwas sagen. Fritz Stern hätte
besser schweigen sollen:
Fritz Stern
zum Fall Grass Eine Provokation mit
bedrückendem Ergebnis
- Die
Notwendigkeit der Kritik
rechtfertigt nicht diese Form der
Anklage: Ein Gespräch mit dem
Historiker Fritz Stern über Günter
Grass, die Debatte über dessen
Gedicht und konstruktive Kritik an
Israel. - Herr Stern, wie war Ihre
erste Reaktion auf das Gedicht von
Günter Grass? Die erste Reaktion war
Trauer - und Bedauern. Weil ich
sofort merkte, damit schadet er sich
selbst. Das Gedicht ist ja eine
ungeheure Selbstverwundung. Dass er
der Sache geschadet hat, das kam mir
natürlich auch gleich in den Sinn.
>>>
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Der
Dichter Israel und die Denkverbote
Die
Kampagne gegen Günter Grass offenbart die eklatanten
Schwächen der deutschen und westlichen Position im
Nahostkonflikt
-
Arn Strohmeyer
Günter
Grass hat in seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“
einige Wahrheiten über Israels äußerst aggressive
Politik niedergeschrieben, die auszusprechen bisher
in diesem Lande offiziell tabu war. Aber Tabus
verschleiern die Wirklichkeit, lähmen das Denken,
stoppen nötige politische Aktivitäten, ja machen
politisch handlungsunfähig. Insofern muss man Günter
Grass dankbar sein, dass er den Mut gehabt hat, auf
die Gefährlichkeit der israelischen Politik für den
Weltfrieden hinzuweisen und eine Diskussion darüber
auszulösen. Zugleich spricht er aber auch die
moralische Sackgasse an, in der die deutsche
Nahost-Politik steckt, wenn sie meint, mit der
Zusicherung von „Staatsräson“ und Waffenlieferungen
an Israel (übrigens nicht erst neuerdings, sondern
schon seit der Adenauer-Zeit) „Wiedergutmachung“
betreiben zu wollen für das, was Auschwitz
symbolisiert, ohne dabei die gefährlichen Folgen zu
bedenken. Und schließlich hat Grass auf den
unhaltbaren Widerspruch hingewiesen, den sich der
Westen leistet, wenn er vom Iran die Kontrolle
seiner Atomanlagen fordert, Israel in dieser
Hinsicht aber unkontrolliert gewähren lässt. Man
kann das auch ein moralisches Debakel nennen. Denn
man sollte doch meinen, vor dem Völkerrecht sind
alle Staaten gleich. Aber ein Staat ist offenbar
gleicher als die anderen, weil er Sonderrechte
genießt. Was nach Erscheinen des Gedichts an Kübeln
von Dreck, Unrat, Lügen und >>>
Ein Text eines in Berlin
lebenden israelischen Studenten als Beitrag zur
Grass-Gedicht-Debatte - Über Günther Grass
- Avner Ofrath - Das ist aber wirklich schön. Da
schreibt der alte Grass ein zugegeben eher
mittelmäßiges, stellenweise auch fragwürdiges
Gedicht und verurteilt Israels Politik. Und sofort,
wie ein pawlowscher Reflex, tauchen allerlei
Journalisten und Politiker auf und beschimpfen ihn
als Antisemit. Da ist nun ein kleines Problem, und
zwar hat der alte Grass nichts, aber wirklich
nichts, über Die Juden gesagt, nicht mal über Die
Israelis. Da versucht man also mit großer
Anstrengung, den Antisemitismus irgendwie, irgendwo
zwischen den Zeilen zu finden; da macht's man sich
bequem und sagt, Grass habe schon immer „ein Problem
mit Juden“ gehabt. Das mag sein. Ein „Problem mit
Juden“ haben ziemlich viele Leute in diesem Land.
Nur dass Grass, anders als ziemlich viele Leute in
diesem Land, dieses Problem seit mehr als fünfzig
Jahren sukzessiv aufzuarbeiten sucht. Dass man heute
in Deutschland über die eigene Vergangenheit
reflektiert, schriebt und diskutiert, ist unter
anderen Grass zu verdanken. Eine kleine historische
Erinnerung >>>
Günter der Schreckliche -
Uri Avnery - Stoppt
mich, wenn ich diesen Witz schon einmal erzählt
habe: Irgendwo fand in den USA eine Demonstration
statt. Die Polizei kam und schlug gnadenlos auf
die Demonstranten ein. „Schlag mich nicht!“ schrie
einer, „Ich bin ein Anti-Kommunist!“ Das ist mir
völlig egal, zu welcher Art von Kommunisten du
gehörst,“ antwortete ein Polizist und hob seinen
Schlagstock.
ALS ICH das erste Mal diesen
Witz erzählte, war es vor einer deutschen Gruppe,
die die Knesset besuchte und sich mit in Deutschland
Geborenen traf, also auch mit mir.
Sie strengten sich
besonders an, Israel zu loben, sie lobten alles, was
wir getan hatten, verurteilten die geringste Kritik,
so harmlos sie auch gewesen sein mochte. Es wurde
geradezu peinlich, da einige von uns in der Knesset
sehr kritisch gegenüber der Regierungspolitik
in den besetzten Gebieten standen.
Für mich ist diese extreme Art von Philosemitismus
nur eine verborgene Art von Antisemitismus:
beide haben im Wesentlichen einen Glauben gemeinsam:
Juden – und deshalb auch Israel – sind etwas
Besonderes, die nicht mit denselben Standards
gemessen werden dürfen wie andere. Was ist ein
Antisemit ? Jemand der einen Juden hasst, nur weil
er Jude ist. Er hasst ihn nicht für das, was er als
Mensch ist, sondern für seinen Ursprung. Ein Jude
mag er gut oder böse sein, freundlich oder
widerwärtig, reich oder arm – allein dafür, dass er
jüdisch ist, muss er gehasst werden. Das stimmt
natürlich für jede Art von Vorurteilen,
einschließlich Sexismus, Islamophobie, Chauvinismus
und was es sonst noch gibt. Die Deutschen pflegen
ein bisschen gründlicher zu sein als andere >>>
Israelischer Autor Uri
Avnery zu Grass-Gedicht "Kritik-Verbot an Israel ist
antisemitisch"
- Der israelische Autor Uri Avnery nimmt Günter
Grass in Schutz: Es sei antisemitisch darauf zu
bestehen, dass Israel in Deutschland nicht
kritisiert werden dürfe. Das Einreiseverbot für
Grass in Israel empört derweil viele deutsche
Politiker - dennoch will die SPD künftig auf seine
Hilfe im Wahlkampf verzichten. Der israelische Autor
Uri Avnery nimmt Literaturnobelpreisträger Günter
Grass in Schutz. Nicht dessen israel-kritisches
Gedicht sei antisemitisch, sagte Avnery der
Hannoverschen Neuen Presse. "Es ist antisemitisch,
darauf zu bestehen, dass Israel in Deutschland nicht
kritisiert werden darf." >>>
Absage wegen Israel-Gedicht
- Preisträger boykottiert Grass-Stiftung
- Die
Israel-Kritik von Günter Grass sorgt weiter für
Wirbel. Der US-Autor Dave Eggers sagte deshalb eine
Reise nach Bremen ab. Dort sollte er einen
Literaturpreis überreicht bekommen - den die Günter
Grass Stiftung vergibt. >>>
In Defense of Gunter Grass
- Matthew Rothschild - The controversy over
Gunter Grass’s poem about Israel and Iran only
confirms what Grass was saying: That it’s impossible
to criticize Israel without being lambasted. Grass,
the Nobel-Prize-winning author of The Tin Drum,
among many other works, dared to question Israel’s
first strike policy against Iran, dared to
underscore “the West’s hypocrisy” that permits
Israel to have an arsenal of uninspected nuclear
weapons and then permits Israel to threaten to
annihilate the Iranian people if Iran tries to get
one of its own. >>>
What on earth do Gunter
Grass and Ido Kozikaro have in common?
- An elderly, Nobel
Prize-winning German author and an Israeli
basketball player were both accused of racism this
week for their provocative acts. - Ravit Hecht -
What on earth can Gunter Grass and Ido Kozikaro have
in common? What thread can possibly connect the
elderly, Nobel Prize-winning German author and the
player from the Hapoel Gilboa-Galil basketball team?
It is doubtful whether the two are aware of each
other's output, but this week they found themselves
sitting on the same bench in the Israeli tribunal
where the accused are tried for racism. Grass wrote
a poem (a rather weak one, to tell the truth ) that
puts the blame on Israel for the nuclear crisis in
the Middle East, while Kozikaro posted a Facebook
page status on the eve of Passover, saying: "There
is nothing better than beginning the holiday with
matzot dipped in the blood of Christian and Muslim
children." >>>
|
Videos mit Günter Grass
>>>
Ein Text
eines in Berlin lebenden
israelischen Studenten als Beitrag
zur Grass-Gedicht-Debatte - Über
Günther Grass / von Avner Ofrath -
Das ist aber wirklich schön. Da
schreibt der alte Grass ein
zugegeben eher mittelmäßiges,
stellenweise auch fragwürdiges
Gedicht und verurteilt Israels
Politik. Und sofort, wie ein
pawlowscher Reflex, tauchen allerlei
Journalisten und Politiker auf und
beschimpfen ihn als Antisemit.
Da ist nun ein kleines Problem, und
zwar hat der alte Grass nichts, aber
wirklich nichts, über Die Juden
gesagt, nicht mal über Die Israelis.
Da versucht man also mit großer
Anstrengung, den Antisemitismus
irgendwie, irgendwo zwischen den
Zeilen zu finden; da macht's man
sich bequem und sagt, Grass habe
schon immer „ein Problem mit Juden“
gehabt.
Das mag sein. Ein „Problem mit
Juden“ haben ziemlich viele Leute in
diesem Land. Nur dass Grass, anders
als ziemlich viele Leute in diesem
Land, dieses Problem seit mehr als
fünfzig Jahren sukzessiv
aufzuarbeiten sucht. Dass man heute
in Deutschland über die eigene
Vergangenheit reflektiert, schriebt
und diskutiert, ist unter anderen
Grass zu verdanken. Eine kleine
historische Erinnerung:
Als 1959 die Blechtrommel erschien,
die die Pogromnacht in Danzig
beschreibt und deren letzter Teil
nicht in Danzig und nicht an der
Front, sondern in Düsseldorf der
Nachkriegszeit spielt, sprach man
noch so gerne von der „Stunden
Null“. Der alte Koni war noch
Kanzler und hatte im Bundestag
bereits aufgefordert, endlich mal
mit diesem Entnazifizierungswahn
aufzuhören.
Als Grass Anfang der siebziger Jahre
in Israel war und Menschen aus der
zerstörten Danziger jüdischen
Gemeinde interviewete, als er dann
darüber in Tagebuch einer Schnecke
schrieb, hatte die Bundesrepublik
Deutschland bereits einen Altnazi
als Bundeskanzler gehabt. Praktika
und Urlaub in Israel waren noch
lange nicht so cool wie heute und
von Versöhnung und Hebräisch-Kursen
hat man noch kaum gehört.
Das waren anfängliche Versuche, die
NS-Vergangenheit aufzuarbeiten.
Mittlerweile haben aber die Eliten
dieses Landes einen leichteren Weg
gefunden: Sie schwören dreimal
täglich ihren Beistand für Israel,
liefern Waffen und laden das
ultra-nationalistische israelische
Kabinett zur gemeinsamen Sitzung in
Berlin ein. Weg mit Reflexion über
historische Kontinuitäten und
heutigen Rassismus in Deutschland,
immer her mit Israels Sicherheit,
Israels Rechte, Israels Sorgen.
Ist das nicht schön? Ein
öffentlicher TV-Sender macht eine
Serie über die Krupps (!), man fährt
weiterhin mit Volkswagen (!), singt
ungestört das Deutschlandlied (!)
und jubelt dann die
„jüdisch-christliche Tradition“
Deutschlands (?!). Ja, Grass hat
jahrelang die Tatsache verschwiegen,
dass er am Ende des Krieges bei der
SS war. Damit verkörpert er mit
seiner eigenen Biographie ein
Kapitel der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland. Aber
Grass, dem man auf einmal so leicht
Antisemitismus vorwirft, ist
sicherlich nicht derjenige in diesem
Land, der dieses Etikett verdient
hat. - Kritische Juden, Jüdinnen und
Israelis |
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12.4.2012
Grass hat
grundsätzlich recht - Kommentar Der
israelische Staat hat die Angst
seiner Bürger vor ausländischen
Feinden zur Staatsräson erhoben.
Damit hat er seine Demokratie
geschwächt und die Bedrohung nur
verschärft.
von Mohssen Massarrat - Günter Grass
hat mit seinem Prosagedicht "Was
gesagt werden muß" eine wichtige
Debatte über Israel angestoßen. Die
internationale Gemeinschaft ist reif
dafür, die Frage nach der
Legitimation von Israels Staatsräson
in der Vergangenheit und der
Gegenwart zu diskutieren.Der
Ausgangspunkt einer zielführenden
Diskussion ist das
Sicherheitsbedürfnis der
israelischen Bevölkerung. Ihre Angst
blockiert oft die Suche nach
alternativen Lösungen. >>>
"Wer
Schriftsteller boykottiert,
verbrennt am Ende Bücher"
- Das Einreiseverbot gegen Günter
Grass stößt auch in Israel auf
Kritik. Doch viel mehr beschäftigt
die Menschen dort, wie mit dem Iran
umgegangen werden soll. >>>
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11.4.2012
Günter Grass reagiert
auf Israels
Einreiseverbot "Wie bei
Minister Mielke"
- Günter Grass hat sich
erstmals kritisch über
das Einreiseverbot
geäußert, das die
israelische Regierung
gegen ihn verhängt hat.
In einem kurzen Text mit
der Überschrift "Damals
wie heute - meine
Antwort auf jüngste
Beschlüsse" beschreibt
der Schriftsteller, dass
ihm bisher zweimal die
Einreise in ein Land
verwehrt worden sei: in
die DDR und Ende der
achtziger Jahre nach
Birma. >>>
An vielen Orten
Deutschlands mahnen die
Ostermärsche 2012
-
In einer gefährlichen
Zeit -
Anneliese Fikentscher
und Andreas Neumann -
Karin
Leukefeld sagt es beim
Ostermarsch Rhein-Ruhr
deutlich: „Im Wettlauf
mit den so genannten
‚sozialen Medien’ feuern
herkömmliche Medien –
nicht alle, aber zu
viele – Konflikte an,
anstatt sie zu
hinterfragen. Mit
einseitiger
Berichterstattung,
ungeprüften angeblichen
Fakten und dem
Verschweigen bekannter
Tatsachen drängen sie
zum Handeln, anstatt
Ereignisse transparent
zu machen. Medien
kontrollieren nicht mehr
die politische Macht,
sie sind Teil dieses
Machtapparats geworden.
Sie trommelten zum Krieg
gegen Afghanistan. Sie
trommelten zum Krieg
gegen den Irak. Sie
trommelten zum Krieg
gegen Libyen, und heute
trommeln sie zum Krieg
gegen Syrien und gegen
Iran.“
Und wenn jemand
wirkungsvoll
dazwischenfunkt wie
Günter Grass, der die
Atommacht Israel als
eine Gefahr für den
Weltfrieden bezeichnet,
dann heulen die nahezu
gleichgeschalteten
Medien auf wie die
Hyänen. Und wenn er
dabei den Begriff
Erstschlag verwendet -
in Anspielung darauf,
dass es ein atomarer
Angriff sein könnte,
aber in jedem Fall eine
atomare Katastrophe
gigantischen Ausmaßes -
dann wird er in der
Wochenzeitung DIE ZEIT
von der
Iran-Kriegs-Propagandistin
Beate Klarsfeld in die
Nähe von Hitler gerückt
>>>
The disgusting
attacks on Gunter Grass:
why no sympathy for the
Palestinians?
- Tariq Ali -
Counterpunch - German
citizens should ponder
the following: it was
not the Palestinians who
were responsible for the
murder of millions of
Jews during the Second
World War. Yet they, the
Palestinians, have
become the indirect
victims of the
Judeocide. Those to whom
evil is done, do evil in
return to others. So why
no sympathy for the
Palestinians? >>>
Einfach mal den
umgedrehten Guttenberg
geben. - Warum hat
Hellmuth Karasek ein
Zitat von Günter Grass
gefälscht?
- Martin Forberg -
Vielleicht wollte der
Literaturkritiker
Hellmuth Karasek einfach
mal den umgedrehten
Guttenberg geben: Der
hatte fremdes geistiges
Eigentum als eigenes
ausgegeben, Karasek hat
dagegen in der Berliner
Morgenpost behauptet,
dass ein Zitat von
Günter Grass sei, was in
Wirklichkeit auf seinem
eigenen Mist gewachsen
ist.
Die Leserinnen und Leser
der Berliner Morgenpost
konnten sich in diesem
Jahr in der Osterausgabe
über ein ganzes
besonderes Bonus-Ei
freuen. Sie brauchten
nicht lange zu suchen,
es war auf Seite Eins an
prominenter Stelle
versteckt. Vielleicht
hatte die Redaktion auch
nur vergessen, das
Geschenk wegzuräumen.
Denn auch Zeitungsleuten
aus dem Springer-Verlag
könnte dieses Präsent
peinlich sein: der
Literaturkritiker
Hellmuth Karasek hat in
seiner Kolumne
"Karasekswoche" ein
falsches Zitat
untergebracht. Es ging -
wieder einmal - um
Günter Grass' Gedicht
"Was gesagt werden
muss". Karasek hat zu
etwas ähnlichem wie
einer Generalabrechnung
angesetzt ("Rache einer
Lebenslüge. Hellmuth
Karasek über den
Sündenfall von Günter
Grass" lautete der
vielversprechende
Titel). Als Krönung
aller Vorwürfe
"entlarvt" Karasek Grass
abschließend als
ausgewiesenen
Antisemiten. Und das
liest sich so: "Er hat
den neuen alten
Schuldigen gefunden, wie
kann es anders sein: die
Juden." Schreibt
Karasek. Und fährt dann
fort: "Als 'Atommacht
Israel gefährden sie den
ohnehin brüchigen
Weltfrieden'". Das soll
O-Ton Grass sein - die
Anführungszeichen lassen
da keinen Zweifel zu.
Tatsächlich aber lautet
die entsprechende
Passage in dem
mittlerweile berühmten
Gedicht:"Warum sage ich
jetzt erst, gealtert und
mit letzter Tinte: Die
Atommacht Israel
gefährdet den ohnehin
brüchigen Weltfrieden."
Das verräterische "sie"
findet sich in dem
ganzen Gedicht so wenig
wie der (laut Karasek)
dazu gehörige Begriff
"die Juden". Hätte Grass
geschrieben, was ihm
Karasek in den Mund
legt, dann wäre dies
tatsächlich
Antisemitismus pur. Hat
er aber nicht, sondern
Karasek und seine Tinte
waren's. Ist der
Kritiker also am Ende
der heimliche Antisemit?
Das ist zwar zunächst
eine Spekulation, aber
nicht abenteuerlicher
als mancher Vorwurf, den
Grass-Kritiker in den
letzten Tagen
formulierten. Karasek
schießt dabei den Vogel
ab.
Was bringt, veranlasst,
treibt Hellmuth Karasek
- der laut Weltonline
vom 28.02.2012 "neben
Reich-Ranicki der
zweitbekannteste
Literaturkritiker
Deutschlands" ist -
dazu, ein Zitat des
Schriftstellers Günter
Grass so eklatant falsch
wiederzugeben, ordinär
ausgedrückt: zu
fälschen? Es gibt nur
zwei Möglichkeiten:
Entweder Karasek hat aus
seiner Erinnerung ein
"Zitat"
niedergeschrieben - und
das war dummerweise
falsch. Diese Variante
ist peinlich. Die
zweite,
wahrscheinlichere
Auflösung des Rätsels
setzt ein gewisses Maß
an krimineller Energie
voraus, hat aber für
Karasek den Vorteil,
dass er weiterhin als
ein Autor gilt, der weiß
was er tut. Diese
Variante lautet: der
prominente Publizist hat
einfach ganz bewusst
eine - fürwahr äußerst
plumpe - Fälschung
vorgenommen. Wer den
Schriftsteller so
"nachdichtet", wie
Karasek das getan hat,
muss die Absicht haben,
ihn zu verleumden.
Karaseks Retusche macht
aber auch
schlaglichtartig eine
bewusste
Anti-Grass-Kampagne
sichtbar, für die der
Literaturnobelpreisträger
die übertriebene
Formulierung von einer
"fast wie
gleichgeschaltete(n)
Presse" (http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht112.html)
gewählt hat.
(Selbstverständlich ist
nur ein Teil der
Grass-Kritik als
Kampagne zu verstehen).
Indem nun Karasek durch
sein eigenes Handeln die
Manipulationen in Sachen
Grass als aktive
Bastelarbeit an Worten
und Wörtern sichtbar
macht, hat er -
dialektischer als ihm
lieb sein kann - selbst
einen Beitrag zur
Aufklärung geleistet. Er
muss zugleich seine
Leserinnen und Leser für
reichlich unaufmerksam
(oder gleich für
ausgesprochen blöd)
halten, wenn er
erwartet, dass sie sich
so primitiv täuschen
lassen. Noch ein Stück
Aufklärung also: diesmal
in Sachen Karasek. Und
wie steht's nun mit der
ersten Möglichkeit, dass
Karasek einfach aus dem
Gedächtnis und aus
Versehen falsch zitiert
hat? Das wäre dann "nur"
peinlich - und dies
gleich mehrfach.
Erstens: ein bisschen
Recherche beim Verfassen
einer sicherlich gut
bezahlten Kolumne darf
schon sein. Zweitens:
dass Karasek, wie einige
andere vor ihm, Grass
unterstellt, er
unterscheide nicht
zwischen Juden und
Israel, ist wohl auch
darauf zurückzuführen,
dass er und seine
Mitkritiker dies selbst
nicht tun.
Das heißt: in ihrer
Vorstellung über
Jüdinnen und Juden
kommen vermutlich
bestenfalls jüdische
Israelis vor (und selbst
das ist wegen ihrer
Fixierung auf die
politisch-militärische
Klasse des Staates
Israel fraglich).
Jüdische Iraner,
Franzosen, Ungarn,
Argentinier oder
Deutsche geraten in den
Hintergrund. Und gerade
aufgrund ihrer
Israel-Zentriertheit,
bleiben die
Palästinenserinnen und
Palästinenser für diese
Kritiker höchstens
Schattenwesen. Die
solidarische Haltung zu
Juden haben die
vermeintlich
Israelophilen durch die
ideologische Verklärung
eines Staates ersetzt.
Es darf bestritten
werden sie, dass sie
überhaupt "Israel
lieben", also wirklich
"israelophil" sind. Die
Zuneigung primär zu
einem Staat (und
bestenfalls an zweiter
Stelle zu den Menschen)
versetzt grundsätzlich
die auf diese Art
unkritisch "Liebenden"
in eine Narkose oder
macht gespaltene
Persönlichkeiten aus
ihnen - wenn es ganz
dumm läuft, auch beides.
Immer wieder müssen sie
über dunkle Flecken und
über die von ihrem
vermeintlichen
"Liebling" ausgeübte
Gewalt hinwegsehen -
oder sogleich
relativierend tätig
werden. Dies mag bei den
Israelzentrierten selbst
antisemitische
Einstellungen im
Verborgenen entstehen
lassen. Wenn in
der alltäglichen
politischen Debatte
Kritik an der Politik
des Staates Israel laut
wird, dann stellen
israelzentrierte
Menschen oft fest,
Kritik "dürfe"
selbstverständlich sein,
aber doch nicht so, wie
sie gerade geübt wird.
Die Verklärung (wie auch
die Dämonisierung) eines
Staates sind
pathologische
Erscheinungen. Sie
treten an die
Stelle des nüchternen,
kritischen (das heißt:
unterscheidenden)
Blickes, der nicht umhin
kann, festzustellen,
dass die meisten
Regierungen im "Nahen
Osten" die
Menschenrechte
verletzen, Israel
eingeschlossen. Und dass
die imperiale Politik in
und gegenüber dieser
Region wiederum mit den
Menschenrechten nicht
vereinbar ist.
Da
ist die erste Variante,
die bewusste
Zitatfälschung für den
so Handelnden selbst
vielleicht am Ende
leichter zu tragen?
Einfach mal den
umgedrehten Guttenberg
geben: Der hatte fremdes
geistiges Eigentum als
eigenes ausgegeben,
Karasek hat dagegen
behauptet, dass ein
Zitat sei, was in
Wirklichkeit auf seinem
eigenen Mist gewachsen
ist. Guttenberg hat Amt
und Titel verloren.
Karasek wird aber wohl
Kolumnist bleiben, oder?
Vielleicht war es am
Ende doch ein sorgfältig
platziertes Osterei, ein
Art Intelligenztest für
Leserinnen und Leser der
Berliner Morgenpost.
Vielleicht ist doch das
der Grund, warum
Hellmuth Karasek ein
Zitat von Günter Grass
gefälscht hat.
In defense of Gunter
Grass
- Matthew Rothschild -
The Progressive - The
controversy over Gunter
Grass’s poem about
Israel and Iran only
confirms what Grass was
saying: That it’s
impossible to criticize
Israel without being
lambasted >>>
|
|
10.3.2012 |
Alfred
Grosser über Kritik an Israel "Grass
hat etwas Vernünftiges gesagt" -
Interview: Cornelius Pollmer - Der
deutsch-französische Publizist
Alfred Grosser, Sohn jüdischer
Eltern, stellt sich in der Debatte
um die Äußerungen von Günter Grass
auf die Seite des Schriftstellers.
Ein Gespräch über den Verlauf der
Diskussion in Deutschland und
Frankreich, über Kritik an Israel
und "jüdischen Selbsthass". (...)
SZ: Herr Grosser, haben Sie
überhaupt Lust, sich zu Günter Grass
und seinem Text zu äußern? Alfred
Grosser: Ja ja, sehr. Ich bin auf
Seiten von Grass und das Pro ist in
dieser Diskussion doch sehr
schweigsam gewesen. Außer in der
Zeitung Haaretz, die sich auch
fragt: Ist unsere Regierung verrückt
geworden? SZ: Warum stehen Sie auf
Seiten von Grass? Grosser: Weil er
etwas Vernünftiges gesagt hat in
seinem sogenannten Gedicht. Es ist
natürlich kein Gedicht, aber was
darin steht ist doch viel wichtiger
als die Form: Die israelische
Regierung provoziert. Doch was
passiert, wenn sie Iran wirklich
angreift und was ist, wenn Iran dann
Raketen hat, mit denen er Tel Aviv
angreifen kann? Dann ist der Krieg
los. SZ: Sachliche Kritik an
israelischer Politik ist doch aber
kein Tabu, auch nicht in
Deutschland. Grosser: Es heißt aber
immer sofort, das sei
Antisemitismus. >>>
Audio - In einem aus
diesem Anlass am 7.
April im Deutschlandfunk
geführten Gespräch
äußerte Dr. Manfred
Kock, der ehemalige
Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in
Deutschland, Verständnis
und Mitgefühl für die
Menschen in Palästina.
Für
sie werde es immer
schwieriger, ihr Leben
zu leben, sie würden
zermürbt und kaputt
gemacht, sagte Manfred
Kock. Die Palästinenser
würden zu wenig
wahrgenommen in ihrem
Leiden.
Solche Worte sind, wie
wir in diesen Tagen
wieder einmal erfahren,
alles andere als
selbstverständlich.
Auf die Frage „Was dient
dem Frieden?“ äußerte
der evangelische
Theologe, wie wichtig es
sei, „Leute
zusammenzubringen, damit
sie die Ängste … der
anderen Seite
wahrnehmen…. Da findet
etwas statt, das
verstehen hilft. ..Ich
kann nicht verstehen,
dass man sich wehrt in
unserem Land, die
Geschichtssicht der
jeweiligen anderen Seite
durch eine Ausstellung
zum Ausdruck zu
bringen.“ Damit bezieht
sich Herr Kock auf die
Ausstellung mit dem
Titel „Die Nakba -
Flucht und Vertreibung
der Palästinenser 1948“.
Inhalt und Konzeption
stammen von Ingrid
Rumpf, der Vorsitzenden
der Organisation
Flüchtlingskinder im
Libanon e.V.
FrauenWegeNahost werden
die Ausstellung vom 15.
bis 23. Juni 20123 im
Allerweltshaus in
Köln-Ehrenfeld zeigen
(Genaue Informationen
über Ort und Zeit
nächste Woche).
Wir begrüßen die
Äußerungen von Präses
Manfred Kock und danken
ihm für seine positive
Einschätzung der
Ausstellung. - Bonn, den
10. April 2012 - Ulrike
Vestring,
FrauenWegeNahost,
ulrike@vestring.net
Wer
das Interview mit
Manfred Kock hören
möchte, hier ist der
link:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/04/07/dlf_20120407_0718_7496e363.mp3
|
|
9.3.2012
Friedensaktivisten
unterstützen
Günter Grass
- "Grass hat
Tatsachen ins
rechte Licht
gerückt": Zum
Abschluss der
traditionellen
Ostermärsche
sprangen
Friedensaktivisten
dem
Nobelpreisträger
bei. Nicht Grass
gehöre an den
Pranger, hieß
es, sondern die
Politiker, die
die Lage in
Nahost
eskalieren
ließen.
>>>
Israelischer Autor Uri
Avnery zu Grass-Gedicht
"Kritik-Verbot an Israel
ist antisemitisch" - Der
israelische Autor Uri
Avnery nimmt Günter
Grass in Schutz: Es sei
antisemitisch darauf zu
bestehen, dass Israel in
Deutschland nicht
kritisiert werden dürfe.
Das Einreiseverbot für
Grass in Israel empört
derweil viele deutsche
Politiker - dennoch will
die SPD künftig auf
seine Hilfe im Wahlkampf
verzichten. >>>
Ostermärsche
-
Friedensaktivisten
unterstützen
Günter Grass
- "Grass hat
Tatsachen ins
rechte Licht
gerückt": Zum
Abschluss der
traditionellen
Ostermärsche
sprangen
Friedensaktivisten
dem
Nobelpreisträger
bei. Nicht Grass
gehöre an den
Pranger, hieß
es, sondern die
Politiker, die
die Lage in
Nahost
eskalieren
ließen. Es ging
wie immer gegen
Krieg und
Waffenexporte,
doch in diesem
Jahr spielte bei
den
traditionellen
Ostermärschen
auch das
umstrittene
Gedicht von
Nobelpreisträger
Günter Grass
eine zentrale
Rolle. In
Deutschland
liefen am
Osterwochenende
Tausende bei den
traditionellen
Kundgebungen mit
und
demonstrierten
für Frieden. Sie
prangerten die
"Kriegspropaganda"
im Westen gegen
Iran und Syrien
an sowie den nun
zehnjährigen
Bundeswehreinsatz
in Afghanistan.
Es gab etwa 80
Märsche, die
durch hundert
Städte führten
>>>
Dokumentation zu
"Was
gesagt werden
muss - Günter
Grass" >>>
Kommentar:
Günter Grass
beweist Mut
- Rainer Sütfeld
-
Literaturnobelpreisträger
Grass habe die
Moralkarte
ausgespielt,
meint Rainer
Sütfeld. Wäre
der Anlass nicht
so ernst und
gefährlich,
könnte man sich
über den medial
perfekt
inszenierten
Auftritt zweier
alter
Streithähne
auslassen.
Günter Grass hat
die altbekannte
Moralkarte
ausgespielt und
Henryk M. Broder
mit der
Antisemitismuskeule
geantwortet.
Doch sowohl die
weltweit
verbreitete und
"mit letzter
Tinte
geschriebene"
Wortmeldung des
Nobelpreisträgers,
als auch die
reflexartige
Reaktion des
bekennenden
Polemikers,
können der
Anfang einer
lange
überfälligen,
breiten
Diskussion über
den Kalten Krieg
zwischen Israel
und Iran sein.
Und sollten es
auch >>>
Literatur -
Israel: Analyse:
Der «gute
Deutsche» Günter
Grass
- Selten erregen
literarische
Texte eine
solche
Aufmerksamkeit.
Mit seiner
Israel-Kritik in
Versform erzielt
Günter Grass ein
Medienecho, wie
es
Intellektuelle
in Deutschland
schon lange
nicht mehr bekam
- Immer wieder
hat er
getrommelt - war
das nun ein
Schlag zuviel?
Mit seinem
Gedicht «Was
gesagt werden
muss» und der
Israel-Kritik
hat Günter Grass
mit 84 Jahren
entschieden:
«Ich schweige
nicht mehr.» Das
sagt ein
Literaturnobelpreisträger,
der sich über
mehr als ein
halbes
Jahrhundert
immer wieder zu
Wort gemeldet
und seinen Namen
unter Hunderte
Aufrufe und
Erklärungen
gesetzt hat. Nur
zum Verhältnis
von Deutschland
und Israel
schwieg er lang.
>>>
Günter Grass'
israelkritisches
Gedicht - Bin
ich Antisemit?
- Die Kritik an
Günter Grass ist
nicht nur
ungerecht,
sondern eine
Schande für die
Demokratie. Ein
Kommentar. - Sie
existiert also
immer noch. Die
große
israelische
Angst vor dem
Antisemiten im
Schafspelz. Die
große Paranoia
vor
antisemitischen
Kräften aus dem
Ausland.
Strömungen, die
Gewalt gegen
Juden
verherrlichen,
ja, gar als
Resultat aus dem
gesunden
Menschenverstand
deklarieren. Was
in diesen Tagen
in inländischen
und
ausländischen
Zimmern der
Politik und
nicht zuletzt in
den Medien
geschieht, ist
eine Hetzjagd
gegen die freie
Meinungsäußerung,
ein
Armutszeugnis
der Demokratie,
eine Schande für
den
Freiheitsgedanken:
Die Debatte um
Günter Grass.
Ein Königreich
dem, der mir
erklären kann,
was an Grass'
Gedicht so
offensichtlich
antisemitisch
sein soll, dass
ich es nicht
erkenne. >>>
W.Behr am
9.4.12
Offener Brief
- Es herrscht
ein schamloser
und agressiver
Entrüstungswettbewerb
bei fast allen,
überwiegend
zweitrangigen
deutschen
Intellektuellen
und Politikern
gegenüber Günter
Grass, der
aufzeigt, wie
sehr
Duckmäusertum
und Sklavenseele
tief in der
deutschen
Mentalität
verankert sind.
Man könnte es
auch eine
geistige
Bücherverbrennung
nennen. Wenn man
die letzten
Aussagen des
Herrn Graumann
vom Zentralrat
der Juden
richtig deutet,
Zitat:
„...offenbar hat
die
Judenfeindschaft
der Waffen-SS
Grass doch
niemals
verlassen“, dann
erfährt man
auch, dass
gerade eine
Zäsur in
Deutschland
stattfindet.
Was in den USA
schon längst
Alltag ist,
nämlich die
Kontrolle von
Wirtschaft,
Politik und
Medien durch die
mächtige
nationalzionistische
Lobby, findet in
Deutschland
gerade seine
Vollendung.
Herr Graumann
hat sich ganz
offensichtlich
zu einem
McCarthy
Deutschlands
entwickelt, zum
hysterischen
Antisemitenjäger
und zusammen mit
seiner
Jagdgefährtin
Knobloch zu
einer Vertretung
der
faschistoiden
Regierung
Netanjahu/LIebermann.
Und man muss
wohl annehmen,
dass künftig die
deutsche Politik
weitgehend von
West-Jerusalem
aus gestaltet
wird. Wem das zu
phantastisch
klingt, dem
möchte ich noch
folgendes Zitat
mit auf den Weg
geben: Ariel
Sharon zu Shimon
Peres am
3.10.2001:“ Wir,
das jüdische
Volk,
kontrollieren
Amerika und die
Amerikaner
wissen es“.
Wissen es die
Deutschen?.
Wer die Wahrheit nicht
kennt ist nur ein
Dummkopf. Aber wer sie
kennt und sie eine Lüge
nennt, der ist ein
Verbrecher.“
aus „Leben des Galilei“
von Bertolt Brecht
M. Velten -
Vorstandsvorsitzender
Vereinigung der Freunde
Palästinas - Sehr
geehrter Herr Grass, Sie
haben Ihre guten Verse
direkt an die Mauern der
Wallstreet, die die Welt
beherrschen möchte,
geschrieben. Nun brechen
die Oligarchen und deren
Lakaien in Wehgeschrei
aus. Das heißt, sehr
geehrter Herr Grass, Ihr
Hieb hat gesessen. Sie
haben allen friedens-
und freiheitsliebenden
Menschen aus der Seele
gesprochen. Danke
vielmals und bitte
weiter so. Aber seien
Sie auf der Hut, Sie
stehen Menschen
gegenüber, die Skrupel
nicht kennen und die vor
Rufmord und Gewalt nicht
zurück schrecken. M.
Velten -
Vorstandsvorsitzender
Vereinigung der Freunde
Palästinas
Einreiseverbot
Die israelische
Regierung gerät
im Fall Günter
Grass nun selbst
unter Druck.
Haaretz -
"Hysterisch" sei
der Schritt der
Regierung in
Jerusalem,
schreibt die
israelische
Zeitung
"Haaretz".
Israels früherer
Botschafter
Shimon Stein
sagte, die
Regierung tue
Grass mit ihrem
Einreiseverbot
den größten
Gefallen. "Es
lenkt vom
eigentlichen,
wirklich
wichtigen Thema
ab:
Uri Avnery
kritisierte
das
Einreiseverbot.
"Grass zur
Persona non
grata zu
erklären, ist
völliger
Blödsinn - schon
allein deswegen,
weil Günter
Grass gar nicht
den Plan hat,
hierher zu
kommen", sagte
Avnery der
Hannoverschen
"Neuen Presse".
Im Übrigen sei
das Gedicht
nicht
antisemitisch.
"Unnötiger
politischer
Krawall" "Es ist
antisemitisch,
darauf zu
bestehen, dass
Israel in
Deutschland
nicht kritisiert
werden darf",
sagte Avnery.
Israel wolle mit
denselben
Maßstäben wie
andere Staaten
gemessen werden.
"Jede
Einstellung, die
besagt, dass
Israel eine Art
Sonderbehandlung
haben muss, ist
antisemitisch",
Moshe
Zimmermann
wertete das
Einreiseverbot
als "Versuch von
Zensur". Grass
habe mit seinem
Gedicht der
israelischen
Politik "die
ideale Vorlage"
geliefert, um
das Bild zu
pflegen, Israel
sei von Feinden
umzingelt. "Die
Reaktion aus
Jerusalem zeigt,
wie groß der
Bärendienst ist,
den Grass der
Sache des
Friedens
erwiesen hat"
Tom Segev
nannte den
Schritt des
Innenministers
"absolut zynisch
und albern". Er
rücke Israel "in
die Nähe
fanatischer
Regime - wie
etwa Iran".
Der
außenpolitische
Sprecher der
FDP-Fraktion,
Rainer Stinner,
kritisierte in
der
"Süddeutschen
Zeitung" den
Schritt als
"Überreaktion
der israelischen
Regierung",
sagte aber auch,
Grass sei nicht
in der Lage, die
Komplexität der
politischen
Situation im
Nahen Osten zu
verstehen.
Präsident der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft,
Reinhold Robbe
(SPD), sagte
der Tageszeitung
"Die Welt",
souverän wäre es
gewesen, wenn
Israel Grass
eingeladen
hätte, damit
dieser seine
Vorurteile und
Feindbilder
anhand der
Wirklichkeit
überprüfen
könne. Zugleich
griff Robbe
Grass' Gedicht
scharf an:
"Dieses Machwerk
ist das eines
alten Mannes,
der
offensichtlich
unter
Realitätsverlust
leidet."
Klaus Ernst
- Zur
Versachlichung
der Debatte
forderte der
Linken-Vorsitzende
Klaus Ernst auf
und bezeichnete
das
Einreiseverbot
in der
Mittelbayerischen
Zeitung als
"absurd". Zwar
sei die Politik
der iranischen
Führung
inakzeptabel und
gefährlich - es
gebe aber kein
Recht eines
Staates auf
einen
Erstschlag.
Vorsitzende
der Jungen Union
(JU), der
CDU-Politiker
Philipp
Mißfelder,
forderte Grass
im
"Tagesspiegel"
dagegen auf,
sich für seine
Kritik an Israel
zu
entschuldigen.
Zustimmung
erhielt Grass
für sein Gedicht
auf den
traditionellen
Ostermärschen.
Auf den
Kundgebungen
habe es viel
Rückendeckung
für dessen
Haltung gegeben,
wonach es kein
Recht auf
präventive
Militärangriffe
gebe, teilten
die
Organisatoren
mit. Dass Israel
gegen Grass ein
Einreiseverbot
verhängt habe,
sei ein
"unmögliches
Verfahren",
sagte der
Sprecher der
Infostelle
Ostermarsch,
Willi van Ooyen.
Der jüdische
Publizist Ralph
Giordano
verteidigte
dagegen das
Einreiseverbot.
Er könne "die
Regierung
Netanjahu
absolut
verstehen",
sagte Giordano
der "Frankfurter
Rundschau".
Giordano
begründete seine
Ansicht mit der
existentiellen
Not, in der sich
Israel
angesichts der
von Iran
ausgehenden
Bedrohung
befinde.
Michael
Wolffsohn
verteidigte den
Beschluss aus
Jerusalem. "Ich
begrüße die
Entscheidung der
ansonsten auch
von mir in
vielen Punkten
kritisierten
Regierung
Israels. Hier
geht es nicht um
den Innen- oder
Premierminister,
sondern ums
Grundsätzliche.
Ein Ex-SS-Mann
ist keine
moralische
Instanz, schon
gar nicht
gegenüber den
Opfer-Nachfahren",
Thierse
warnt davor,
Grass zum
Antisemiten zu
erklären In der
Debatte um
künftige
Wahlkampfauftritte
von Grass für
die SPD hat
Bundestagsvizepräsident
Wolfgang Thierse
vor voreiligen
Schritten
gewarnt. "Ich
halte nichts
davon, dass die
SPD nun
gewissermaßen
wie der Staat
Israel Günter
Grass zur
Persona non
grata erklärt"
(...) "Man soll
mit ihm in der
Sache streiten,
seine Urteile
kritisieren,
aber ihn nicht
als Person
diskreditieren",
sagte Thierse.
(...) Thierse
fügte hinzu:
"Wenn man Günter
Grass wegen
dieser
einseitigen
kritischen
Position zum
Antisemiten
macht, dann ist
das fatal."
Dadurch entstehe
der Eindruck,
"Deutsche
höheren oder
mittleren Alters
könnten dem
Antisemitismus
niemals
entrinnen".
Zudem werde das
Vorurteil
bestätigt, "dass
Kritik an Israel
ganz schnell des
Antisemitismus
verdächtig ist".
Der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Rainer Stinner - "Grass ist Schriftsteller. Politisch habe ich Grass schon immer für einen Trottel gehalten. Seine Äußerungen haben das ein weiteres Mal bestätigt", sagte Stinner. Grass sei nicht in der Lage, die Komplexität der politischen Situation im Nahen Osten zu verstehen.
Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Christian Lange - SPD-Politiker lehnen Wahlkampfhilfe von Grass ab - Seit Jahrzehnten macht Günter Grass Wahlkampf für die Genossen. Nach dem Streit um dessen Israel-Gedicht wollen SPD-Politiker künftig allerdings auf die Hilfe des Schriftstellers verzichten. "Seine Zeit ist einfach vorbei" (...) sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Christian Lange, der Zeitung "Die Welt >>>
Die
Grünen-Fraktionsvorsitzende
im Bundestag,
Renate Künast,
sagte, sie finde es
schade, dass
Israel so
reagiert habe:
"Am Ende reden
alle über das
Einreiseverbot
und nicht mehr
über den Inhalt
von Grass."
Der
stellvertretende
SPD-Fraktionsvorsitzende
Gernot Erler
nannte das
Einreiseverbot
im Berliner
"Tagesspiegel"
falsch und
kontraproduktiv.
Jan van Aken.
-
Von einem
"mittelalterlichen
Bann" sprach der
außenpolitische
Sprecher der
Linke-Bundestagsfraktion,
Jan van Aken.
|
|
8.3.2012
Einreiseverbot wegen
Gedicht - Wie Grass
Israels Rechte bedient
hat
- Ein Gastbeitrag von
Moshe Zimmermann - Grass
hat Israels Regierung
eine Steilvorlage
geliefert - um von den
wirklich wichtigen
Debatten abzulenken. Das
Einreiseverbot für den
Dichter ist absurd. Die
Auseinandersetzung muss
im Feuilleton
stattfinden. Nicht in
der Politik. (...)
Es ist eine politische
Maßnahme, die überhaupt
keinen praktischen
Effekt haben wird. Grass
ist 84 Jahre alt und er
will sowieso nicht nach
Israel kommen. Das hat
er schon vor 40 Jahren
entschieden, als er bei
einem Besuch im Land mit
Tomaten beworfen wurde.
>>>
Israels
Ex-Botschafter
kritisiert
Einreiseverbot für Grass
-
Avi Primor -
Der frühere israelische
Botschafter in
Deutschland, Avi Primor,
hat das von der
israelischen Regierung
gegen Günther Grass
verhängte Einreiseverbot
kritisiert. Die von
Innenminister Eli
Jischai verhängte
Maßnahme gegen den
Literaturnobelpreisträger
sei übertrieben und
populistisch, sagte er
am Sonntagabend in den
ARD-„Tagesthemen“. „Ich
glaube, dass der
Innenminister gar nichts
von Deutschland
versteht. >>>
Einreiseverbot für Grass
- "Damit rückt Israel
sich in die Nähe Irans"
- Günter Grass darf nach
einem Beschluss der
Regierung in Jerusalem
nicht mehr nach Israel
reisen. Ein alberner und
zynischer Beschluss,
kritisiert der
israelische Historiker
Tom Segev. Im Interview
spricht Segev über
Zensur - und Grass'
Umgang mit seinem
umstrittenen Gedicht.
>>>
Das von Israel verhängte
Einreiseverbot gegen den
Literaturnobelpreisträger
Günter Grass stößt in
Deutschland auf Kritik.
„Die Reaktion der
israelischen Regierung
ist unangemessen und
wird dem Thema nicht
gerecht“, sagte der
außenpolitische Sprecher
der
SPD-Bundestagsfraktion,
Rolf Mützenich, dem
„Handelsblatt online“.
Nötig sei eine sachliche
Auseinandersetzung mit
den Thesen von Grass.
Auch der
Parlamentarische
Geschäftsführer der
Grünen im Bundestag,
Volker Beck,
hält das Einreiseverbot
für überzogen und
falsch. „Das ist
unsouverän und
demokratisch nicht klug.
Ich hoffe, dass man das
noch einmal überdenkt.“
Günter Grass: „Atommacht
Israel gefährdet den Frieden“
- Izzeddin Musa
- Es erscheint, die
Menschheit driftet seit langem, von einer Tugend,
immer mehr ab. „Die Macht der Sprache“ wird
vernachlässigt und gerät zusehends in
Vergessenheit. Stattdessen drängt sich, in unserer
heutigen Zeit, eine „Untugend“ auf. Statt die Macht
des Wortes, zum verhandeln und zum Dialog, um
Konflikte zu lösen, lässt man nur noch die Macht der
Muskeln, der Waffen und der Drohungen, eine
verheerende Unsprache, zu Wort kommen. Günter Grass,
ein begnadeter Literat und Lyriker, wenn nicht er,
wer sonst kann die Macht der Sprache verhelfen,
wieder zur Geltung zu kommen, um auf eine missliche
Situation hinzuweisen? Der Nobelpreisträger hat, mit
seinem Gedicht, die Finger in die offene Wunde getan
und traf damit ins Schwarze, eben Mitten ins Herz
der Lobbyistenmeute. Deshalb attackierte die Horde
den Literaten kopflos und willkürlich an. >>>
Schweizer Schriftsteller
sehen im Gedicht über
Israel keine
antisemitischen
Aussagen.
- Für sein Gedicht über
Israel wird Günter Grass
in Deutschland einhellig
verurteilt und als
Antisemit beschimpft.
Jetzt erhält Grass
Unterstützung aus der
Schweiz. Für den
Schriftsteller Adolf
Muschg ist der
Antisemitismus-Vorwurf
gegen seinen deutschen
Kollegen Günter Grass
«so absurd unbillig und
unverhältnismässig, dass
man über die fast
geschlossene Front gegen
den Autor nur staunen
kann». Das schreibt
Muschg in einem Essay
für den «Sonntag» und
ist damit der erste
international
renommierte
Schriftsteller, der sich
auf die Seite von Günter
Grass schlägt. Seine
Kritiker würden Grass
«für etwas geisseln, was
er nicht geschrieben
hat; sie verurteilen
ihn, dass er geschrieben
hat; sie strafen ihn
dafür ab, dass er ist,
und dass er auch noch
Grass ist». Grass wird
die Kompetenz
abgestritten, Kritik an
Israel zu üben. «Warum»,
fragt Muschg, «drückt
sich die
deutschsprachige
Reaktion fast einhellig
vor der Frage, ob sich
diese Kritik denn
erledigt hat? Und womit
hat ein Autor wie Grass
das Recht verwirkt, sich
weltbürgerlich zu
äussern? Warum begnügt
man sich damit, seinen
ernst gemeinten Beitrag
indiskutabel zu finden?»
«Das dröhnende
Schweigen» zeige, «dass
die Selbstgefälligkeit
nicht nur auf seiner
Seite» sei. Andere
Schweizer Autoren wie
Klaus Merz und Lukas
Bärfuss üben zwar auch
Kritik am umstrittenen
Gedicht, sehen Grass
aber nicht als
Antisemiten. >>>
Hier das Essay von Adolf
Muschg im Wort:
Nicht diese Töne -
Günter Graß` Gedicht
verzichtet auf
Mehrdeutigkeit, es ist
also eigentlich gar kein
Gedicht, und der
Hinweis, er habe schon
bessere geschrieben,
darf gleich entfallen.
Es ist schlecht oder
recht ein Manifest,
mahnend und warnend,
gegen die Anwendung von
Gewalt mit
Katastrophenpotential,
gerichtet an Israel, dem
sich der Verfasser
kritisch verbunden
fühlt. An dem, was er
sagt, mag noch so viel
Wahres sein: daß es
nicht die ganze Wahrheit
sei, wird ihm jetzt
unerbittlich
vorgerechnet. >>>
Tageschau -
Einreiseverbot Grass >>>
Israelis can be angry
with Gunter Grass, but
they must listen to him -
After we denounce the
exaggeration, after we
shake off the
unjustified part of the
charge, we must listen
to the condemnation of
these great people.
- Gideon Levy - The
harsh, and in some parts
infuriating, poem by
Gunter Grass of course
immediately sparked a
wave of vilifications
against it and mainly
against its author.
Grass indeed went a few
steps too far (and too
mendaciously ) - Israel
will not destroy the
Iranian people - and for
that he will be
punished, in his own
country and in Israel.
But in precisely the
same way the poem's nine
stanzas lost a sense of
proportion in terms of
their judgment of
Israel, so too the angry
responses to it suffer
from exaggeration. >>>
„Antisemitismus-Debatte“
im Deutschen Bundestag
- Nach der
„antisemitischen“
Attacke des
Schriftstellers Günter
Grass gegen die
verbrecherische und
friedengefährende
Politik Israels ist die
nächste Eskalationsstufe
erreicht: Grass erhält
Einreisverbot! in den
zionistischen
Gottesstaat Israel
Bravo, kann man da nur
sagen. Grass kann nach
Nord-Korea, Iran,
Simbabwe und
Saudi-Arabien ohne
Probleme einreisen, nur
nicht in das pseudo
"jüdisch und
demokratische" Israel.
Yesheyahu Leibowitz
hatte einmal die
israelischen
Besatzungstruppen als
"judeo-nazis"
bezeichnet. Diese
Bezeichnung trifft auf
den
zionistisch-faschictischen
Staat Israel under dem
Netanyahu-Libermann-Regime
perfekt zu.
Aber der Deutsche
Bundestag sollte
wichtigeres zu tun
haben, als sich über das
Einreiseverbot für Grass
aufzuregen. Eine erneute
aktuelle Stunde zum
"Antisemitismus" von
Günter Grass ist
wesentlich dringender.
Es gilt, erneut dem
antisemitischen Phantom
in der BRD nachzujagen.
Beantragten sollte
dieser anschwellende
Bocksgesang die
Frontfrau der
Linkspartei Petra Pau,
die die „gute“
Vorzeigefigur der
Israellobby in der
ansonsten verschmähten
Partei „Die Linke“ ist.
Dieses Mal sollten aber
nicht die von
Ahnungslosigkeit
gesegneten hochbezahlten
Abgeordneten auftreten,
was die Peinlichkeit die
Krone aufsetzen würde.
Dieses Mal ist der „Hohe
Rat“ der
Holocaust-Industrie aus
den USA und der BRD
gefordert. Als erster
Redner muss der „Hohe
Priester“ dieses
Industrieunternehmens,
Elie Wiesel, zu Wort
kommen. Gefolgt von
Ralph Giordano, Marcel
Reich-Ranicki und
Charlotte Knobloch,
bevor dann die die
zweite Garde der
aggressiven
zionistischen Muppetshow
von den Graumännern über
den islamophoben
Hassprediger Henryk M.
Broder zu den anderen
Dunkelmännern
fortgesetzt werden
sollte. Den Deutschen
würde seit Jahren das
beste, unterhaltsamste
und kostenloseste
politische Kabarett
geboten werden, das sie
sich aber selber
finanzieren müssen, plus
Gage und Spesen für die
Rentner und Rentnerin
natürlich.
Damit das deutsche
Judentum nicht völlig
der Lächerlichkeit
preisgegeben werden
will, sollten auch
Abraham Melzer, Felicia
Langer und Evelyn
Hecht-Galinski als
Redner auftreten dürfen,
da sonst diese Debatte
die beste Munition für
die Zunahme des
„Antisemitismus“ in der
BRD werden würde. Aber
vielleicht sind daran
gerade die rassistischen
Zionisten interessiert,
weil ihre
rassistische Ideologie
ohne den eingebildeten
Antisemitismus verloren
wäre, wegen ihres
menschenverachtenden
Inhalts. Also mit
vereinten Kräften auf
zur Bekämpfung des
„Antisemitismus“ in der
Schaubude der
westdeutschen Demokratie
unter der Regie des
"Hohen Rates" der
Holocaust-Würdenträger.
W. Frankenberg, 8.4.12
Ein
englischer
Muttersprachler im
Palästinakomitee
Stuttgart war nicht so
recht zufrieden mit der
Übersetzung des
Grass-Gedichts im
Guardian, da zum Teil
Missverständnisse
provoziert werden
könnten.
Er hat daher eine
weitere angefertigt, die
sehr klar die Inhalte in
die englische Sprache
bringt. (...) Herzliche
Grüße Verena Rajab,
Palästinakomitee
Stuttgart >>>
|
|
Dokumentation zu "Was
gesagt werden muss - Günter Grass"
>>> |
Oft geübt und angewandt
versucht man aus
legitimer, notwendiger
Kritik einen neuen
Antisemitismusbrei
anzurühren.
Der Skandal ist nicht
das Gedicht von Günter
Grass sondern sind die
Zustände in Palästina.
Die israelische
Regierung legt nach: Der
Schriftsteller Günter
Grass sei ein
"antisemitischer
Mensch", erklärte
Innenminister Jischai
(...) Man müsse Grass
nun eigentlich den
Literaturnobelpreis
aberkennen, so Jischai
weiter im israelischen
Rundfunk. Der von
orientalischen Juden
abstammende Politiker
verglich Grass'
Äußerungen mit der
antisemitischen Hetze,
die letztlich zum
Holocaust geführt habe.
>>>
Innenminister Eli
Jischai
von der strengreligiösen
Schas-Partei Grass zur
Persona non grata
erklärt. Nach Angaben
seines Sprechers sagte
er, das Gedicht von
Grass habe darauf
abgezielt, „das Feuer
des Hasses auf den Staat
Israel und das Volk
Israel anzufachen“.
Grass wolle so „die Idee
weiterbringen, die er
früher mit dem Tragen
der SS-Uniform offen
unterstützt hat“.
Außerdem erklärte
Jischai: „Wenn Günter
Grass weiter seine
verqueren und
lügnerischen Werke
verbreiten will, sollte
er dies vom Iran aus
tun, dort kann er sicher
ein begeistertes
Publikum finden.“
Der israelische
Außenminister Avigdor
Lieberman
kritisierte Grass nach
Rundfunkangaben
ebenfalls scharf. Bei
einem Treffen mit dem
italienischen
Regierungschef Mario
Monti habe er gesagt,
die Äußerungen von Grass
seien ein Ausdruck des
Zynismus. Intellektuelle
wie er seien bereit,
„Juden auf dem Altar der
Antisemiten zu opfern“.
Geisteskranke Zitate von
Henryk M. Broder:
"Während Grass pünktlich
zu Ostern mit einer
Ritualmordlegende um die
Ecke kommt" - "Und
„wenn’s Judenblut vom
Messer spritzt“, dann
gehts Jakob und seinen
Brüdern gleich “nochmal
so gut”, dann haben sie
ihren Judenknacks
endlich überwunden." >>>
Dokumentation zu "Was
gesagt werden muss - Günter Grass"
>>>
|
|
|
7.4.2012
|
Voten sie - Die
Israel-Thesen von
Günther Grass sind ...
>>>
(Financial Times)
Was auch noch gesagt
werden muss! -
Intellektuelle melden
sich in Hintergrund zu
Wort. Kommentare zur
Grass-Debatte von Moshe
Zuckermann, Noam
Chomsky, Domenico
Losurdo, Rolf Verleger,
Ekkehart Krippendorff
und Norman Paech
- Redaktion Hintergrund
-
Am Mittwoch, den 4.
April, veröffentlichte
Günter Grass sein
Gedicht „Was gesagt
werden muss“. Noch am
gleichen Tag setzte ein
medialer Amoklauf gegen
den
Literaturnobelpreisträger
ein. Vergessen schien
Grass' Regierungstreue,
die noch vor über zehn
Jahren in seiner
Unterstützung der
rot-grünen Koalition bei
deren Beteiligung am
Krieg gegen Jugoslawien
gipfelte, vergessen
seine Nähe zu dem großen
Wegbereiter des
Neoliberalismus, Gerhard
Schröder. Grass, einst
des Kanzlers Liebling,
gehätschelt von der SPD
und den etablierten
Medien, hatte ein Tabu
gebrochen.
Plötzlich waren sich
fast alle – egal welcher
politischer Couleur –
einig: Grass hat mit dem
Text nicht nur den Bogen
überspannt, er hat
vielmehr ein
hasserfülltes,
antisemitisches Pamphlet
verfasst. Kritik an
Israels Politik ist
unerwünscht, und wer es
wagt, vor der
Kriegsgefahr durch
Netanjahu und Barak zu
warnen, sieht sich in
Deutschland einem
Frontalangriff
ausgesetzt. Beate
Klarsfeld,
Präsidentschaftskandidatin
der Partei Die Linke,
verstieg sich sogar zu
einem Vergleich Günter
Grass’ mit Hitler. Sie
zitierte aus einer
Drohrede, die Hitler
1939 gegen „das
internationale
Finanzjudentum“ gehalten
hat und erklärte, wenn
man den Ausdruck „das
internationale
Finanzjudentum“ durch
„Israel“ ersetze, „dann
werden wir von dem
Blechtrommelspieler
(Anm.: gemeint ist
Grass) die gleiche
antisemitische Musik
hören“. Dass mit diesem
Trommelfeuer an den
Haaren herbeigezogener
NS-Vergleiche letztlich
die Opfer der
nationalsozialistischen
Schreckensherrschaft
verhöhnt werden, ficht
die moralisierenden
Meinungsmacher aus
Medien, Politik und
Gesellschaft nicht an.
Hintergrund möchte
diesem Unisono der
Affirmation
schwarz-gelber
Außenpolitik und des
„War on Terror“ die
Stimmen ausgewiesener
Ideologiekritiker
entgegensetzen. „Was
halten Sie von dem
Grass-Gedicht und seiner
Rezeption in
Deutschland“, fragten
wir namhafte
Intellektuelle aus den
Bereichen Wissenschaft,
Politik, Literatur und
Kunst. Die ersten
Antworten sind
eingegangen, weitere
werden folgen. >>>
Kooperation für den
Frieden - An die
Presse - (pdf) Bonn, den
07/04/2012 -
(...)
Günter Grass hat vor
Krieg gewarnt, Israel
als eine Gefahr für den
Weltfrieden bezeichnet.
Wir hätten auch die USA,
die Erfinderin der Achse
des Bösen, genannt,
aber auch die vielen
arabischen und
islamischen Staaten, die
mit der Kalaschnikow
oder der G 36 spielen
und aktuelle Konflikte
anheizen. Deutschland,
das in Konfliktzonen
Waffen liefert.
Wir hätten noch auf die
Gewaltsucht vieler
herrschender Kräfte
gedeutet, auf ihre
Unfähigkeit, ja sogar
Unwilligkeit, Frieden zu
stiften. Wir hätten auf
die vielen Industrien
des Todes verwiesen und
auf ihre glänzenden
Geschäfte. Wir vergessen
auch nicht die
Produzenten der
Verklärung von Krieg:
Humanitäre
Interventionen mit etwa
50 000 Toten in Libyen!
Und auch nicht die
Umarmungen aller
getreuen Diktatoren
durch die westlichen
demokratischen
Regierungen.
Schlammschlachten zur
Abwehr der Lyrik von
Günter Grass, über seine
SS-Zugehörigkeit als
17-jähriger
Jugendlicher, sein
angeblich gestörtes
Verhältnis zu Israel
oder gar zu dem Versmaß
seines Gedichtes sollen
von seiner Botschaft
ablenken, die lautet:
Keine Politik, die zu
einem Krieg im
Iran-Konflikt führen
kann! Wir aus
Friedensbewegung und
Friedensforschung
fordern zum großen
Wettbewerb auf um eine
friedliche Lösung, um
einen Nichtangriffspakt
zwischen den
Kontrahenten, um
Kontrolle der nuklearen
Bestrebungen durch die
IAEA, und die folgende
Aufhebung aller
Sanktionen, um die
Schaffung einer
atomwaffenfreien Zone in
Mittel- und Nahost, um
die Eröffnung eines
regionalen Dialogs für
Sicherheit und
Zusammenarbeit zur
Entfaltung von Vertrauen
und zum Abbau der
Konfrontation zugunsten
von Kooperation der
Völker und Staaten.
Deutschland könnte dazu
beitragen. Günter Grass
hat dazu beigetragen,
diese Aufgabe wieder auf
die Tagesordnung zu
setzen. Danke! >>>
Ostermarschierer:
Weil Grass Recht hat
... - Pressemitteilung
des Bundesausschusses
Friedensratschlag -
Kassel, 6.
April 2012 - Zu der medialen
Aufregung um Günter Grass erklärte
der Sprecher des Bundesausschusses
Friedensratschlag in einer ersten
Stellungnahme: Selten ist ein
Literaturnobelpreisträger von den
Medien und der herrschenden Politik
so schlecht behandelt worden wie
Günter Grass nach Veröffentlichung
seines Poems "Was gesagt werden
muss". Darin rückt Grass ein paar
Tatsachen ins rechte Licht, die hier
zu Lande nur zu gern verschwiegen
werden:
-
dass nicht der Iran,
sondern Israel über
Atomwaffen verfügt
und somit in der
Lage ist, den Iran
zu vernichten;
-
dass nicht Iran,
sondern Israel dem
Atomwaffensperrvertrag
nicht beigetreten
ist und keinerlei
internationale
Kontrolle über sein
Atomprogramm
zulässt;
-
dass Deutschland mit
der Lieferung eines
weiteren
Atom-U-Boots an
Israel sich zum
Beihelfer eines
möglichen
Präventivkrieges
gegen Iran machen
würde;
-
dass von der realen
Atommacht Israel
eine Gefahr für den
"brüchigen
Weltfrieden"
ausgeht;
-
dass die Politik des
Westens gegenüber
Iran und Israel von
Heuchelei geprägt
ist; und
-
dass, wer Israels
Politik kritisiert,
all zu leicht unter
das Verdikt des
"Antisemitismus"
fällt.
Den Beweis dafür
lieferten postwendend
die abfälligen bis
geifernden und
"empörten" Verrisse, die
sich Grass gefallen
lassen musste: Der
notorische Islamhasser
Henrik Broder
beschimpfte Grass als
"Prototyp des gebildeten
Antisemiten", Micha
Brumlik meint in einem
taz-Kommentar, "der
Grass von 2012" sei noch
"schlimmer als ein
Antisemit", und die
israelische Botschaft in
Berlin stellt Grass in
eine Traditionslinie des
europäischen
Antisemitismus, der die
Juden regelmäßig vor dem
Pessach-Fest des
"Ritualmords" angeklagt
habe. Und die
"Bild"-Zeitung titelt in
bekannter Manier: "Irres
Gedicht gegen Israel".
Der Bundesausschuss
Friedensratschlag findet
nichts Irres und keine
Spur von Antisemitismus
in dem Gedicht von
Grass. Und da es in
keinem der ablehnenden
Kommentare um eine
literarische Bewertung
des Textes geht, sondern
nur um dessen politische
Aussage, wollen wir
dieser ausdrücklich
zustimmen. Die an diesem
Wochenende
stattfindenden
Ostermärsche der
Friedensbewegung sind
dankbar für die klaren
Worte des
Nobelpreisträgers - auch
wenn er womöglich bei
seinem Gedicht nicht an
die Friedensbewegung
gedacht hat. Grass
Thesen decken sich mit
den Forderungen der
Ostermarschierer, etwa
wenn es in der Erklärung
des "Friedensratschlags"
heißt: "Sofortiger Stopp
aller Waffenlieferungen
in die Staaten des Nahen
und Mittleren Ostens;
dies schließt
Schützenpanzer in die
Vereinigten Emirate
genauso ein wie
Kampfpanzer nach
Saudi-Arabien oder
U-Boote nach Israel." -
Für den Bundesausschuss
Friedensratschlag: Peter
Strutynski (Sprecher)
Israel vs. Iran - Wie
in 'Des Kaisers neue
Kleider': Warum Grass
recht hat
- Uwe-Jürgen Ness - Es
ist ein wenig wie in dem
Märchen Des Kaisers neue
Kleider[1], in dem ein
Kind das ausspricht, was
eigentlich alle wissen,
aber aus untertänigem
Gehorsam gegenüber dem
Monarchen und aus
Staatsräson
verschweigen: Der Kaiser
ist nackt. Was im
Märchen das Kind aus
infantiler Unbedarftheit
tut, macht in unserem
Fall der gealterte
Schriftsteller. Und so
wie Franz Kafkas "Mann
vom Lande"[2] nach
lebenslangem Warten vor
dem Gesetz wieder
"kindisch" (=natürlich
unbefangen) wird,
nachdem er endlich den
"Glanz, der
unverlöschlich aus der
Türe des Gesetzes
bricht"[3], gesehen hat
und ihm schlussendlich
die entscheidende
Einsicht gewährt wird,
so schreibt Günter Grass
mit "letzter Tinte"[4],
was offensichtlich ist:
Der Iran hat keine
Atombombe. - Kriegslüge
auf Vorrat - Vor einigen
Wochen schrieb das
Online-Satire-Magazin
Der Postillion: "Iran
feiert, seit 20 Jahren
kurz vor Fertigstellung
von Atombombe[n] zu
stehen >>>
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6.4.2012
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Felicia Langer -
Offener Brief an Günter
Grass
Sehr geehrter , lieber
Günter Grass, wir,
Felicia und Mieciu
Langer befürworten Ihr
mahnendes Anti Kriegs
Gedicht, mit Recht als
ein Aufschrei in der
S.Z. ( 4.4.2012 )
bezeichnet .
Wir bewundern Ihre
Zivilcourage gegen die
allgemeine Verlogenheit,
was die israelische
Politik betrifft. Wir
haben die israelische
und die deutsche
Staatsbürgerschaft und
leben seit 22 Jahre in
Deutschland. Ich bin
eine Trägerin des
Alternativen
Nobelpreises, 1990 für
mein Lebenswerk , als
israelische Anwältin die
die palästinensische
Gefangene in den
Besetzten Gebieten
vertreten hat. Im Jahre
2009 habe ich das
Bundesverdienstkreuz 1-e
Klasse bekommen.
Ich habe eine
schreckliche Verleumdung
- Kampagne gegen mich
gerichtet durch
israelische Lobby in
Deutschland und
teilweise in Israel,
erlebt.
Ich kann mir gut
vorstellen mit aller
Bescheidenheit , was Sie
jetzt empfinden und es
tut mir sehr, sehr Leid.
Mieciu, mein Mann ist
Holocaustüberlebender,
der in 5 Nazilager
inhaftiert war und der
einzige der Familie der
überlebt hat.
Wir sind empört über die
Verleumdungskampagne die
gegen Sie zur Zeit
geführt wird. Wir
solidarisieren uns
völlig mit Ihnen, und
wünschen Ihnen das
Beste.
! Soll diese Ihre
gesegnete Tinte nie
austrocknen. !
Herzlichst Felicia und
Mieciu Langer
- Tübingen
6.4.2012
Jagdaktion gegen Felicia
Langer >>>
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Grass selbst versucht
(...), in der "SZ" zu
erklären,
was er mit seinem
Vorwurf einer
"Gleichschaltung der
Meinung" sagen wollte.
Es gebe einen
Hordenjournalismus gegen
ihn, klagte er. "Ich bin
entsetzt, wie 30-, 35-
und 40-jährige
Journalisten, die das
Glück gehabt haben, in
einer langen
Friedensperiode
aufzuwachsen, über einen
Mann urteilen, der im
Alter von 17 Jahren in
die Waffen-SS gezogen
wurde, sich nicht
freiwillig gemeldet
hat." Diese Kritik komme
von einer Generation,
"die von ihren
Freiheitsrechten viel zu
wenig Gebrauch macht".
>>>
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Debattenbeitrag zu
Günter Grass - Es musste
gesagt werden - Ein
Debattenbeitrag von
Jakob Augstein
- Mit seinem Gedicht
"Was gesagt werden muss"
liegt Günter Grass
richtig: Er holt
Deutschland aus dem
Schatten der Worte von
Kanzlerin Merkel, die
Sicherheit Israels
gehöre zur deutschen
"Staatsräson". Und der
Schriftsteller
kritisiert zu Recht,
dass Israel der Welt
eine Logik des
Ultimatums aufdrängt.
Ein großes Gedicht ist
das nicht. Und eine
brillante politische
Analyse ist es auch
nicht. Aber die knappen
Zeilen, die Günter Grass
unter der Überschrift
"Was gesagt werden muss"
veröffentlicht hat,
werden einmal zu seinen
wirkmächtigsten Worten
zählen. Sie bezeichnen
eine Zäsur. Es ist
dieser eine Satz, hinter
den wir künftig nicht
mehr zurückkommen: "Die
Atommacht Israel
gefährdet den ohnehin
brüchigen Weltfrieden."
Dieser Satz hat einen
Aufschrei ausgelöst.
Weil er richtig ist. Und
weil ein Deutscher ihn
sagt, ein
Schriftsteller, ein
Nobelpreisträger, weil
Günter Grass ihn sagt.
Darin liegt ein
Einschnitt. Dafür muss
man Grass danken. Er hat
es auf sich genommen,
diesen Satz für uns alle
auszusprechen. Ein
überfälliges Gespräch
hat begonnen. Es ist ein
Gespräch über Israel.
>>>
Friedensnobelpreis für
Günter Grass?
- Dr. Ludwig Watzal -
Die politisch-mediale
Schlammschlacht, die im
Nachklapp zum
Prosagedicht des
Großschriftstellers
Günter Grass die
Bundesrepublik
Deutschland überrollt,
sagt viel über die
psychische Verfasstheit
der deutschen
Meinungsbildungselite
aus, die sich über einen
Satz, der bereits durch
eine Umfrage der
Europäischen Union im
Jahr 2003 von zirka zwei
Dritteln der Deutschen
und anderen Europäern
bejaht worden ist,
echauffiert. Damals
wurde bereits Israel als
die größte Gefahr für
den Weltfrieden dicht
gefolgt von Iran,
Nord-Korea und den USA
umfragefest gemacht. Wie
es sich gehörte,
distanzierte sich die
EU-Kommission flugs von
den Ergebnissen ihrer in
Auftrag gegebenen
eigenen Untersuchung.
Neben diesem provokanten
Satz findet sich
eigentlich kein einziges
Faktum über die
behauptete
„existentielle
Bedrohung“ Israels durch
Iran in dem
Polit-Gedicht. Lag also
Grass mit seiner
Quasi-Frage: „Die
Atommacht Israel
gefährdet den ohnehin
brüchigen Weltfrieden?“
fast zehn Jahre nach der
EU-Umfrage gar nicht so
daneben, wenn man sich
die hysterischen
Reaktionen vor Augen
führt, die einige
schwammige Aussagen und
dieser Aussagesatz
ausgelöst haben? Nicht
Israel gehört auf die
Couch, wie einst ein
Buchtitel von Ofer
Grosbard für die
Israelis meinte
feststellten zu müssen.
Wäre nicht eine solche
Therapie auch für
Deutsche angebracht?
>>>
Das
Grass-Gedicht: Wo ist
die deutsche
Friedensbewegung? Wo die
deutsche Linke?
- Niema Movassat - Ich
möchte Günter Grass
danken. Danken für sein
aufrüttelndes Gedicht.
Danken für seine klaren
Worte. Danken für seinen
Mut, zu sagen, was man
sagen muss. Wir stehen
vor einem neuen Krieg im
Nahen Osten. Einem
Krieg, der alles, was
bisher in der Region
passiert ist, in den
Schatten stellen kann.
Man hatte das Gefühl,
die Mahner in diesem
Land sind verstummt, die
deutschen Medien seit
Jugoslawien 1999 auf
Krieg geprobt. Dann kam
Grass und mahnte – und
ein Tagesschau-Kommentar
kritisierte die
„meinungspolizeilichen
Maßnahmen“ gegen ihn.
Ein Schimmer Hoffnung
keimt auf. Die Hoffnung,
Widerstand gegen den
drohenden Krieg
entwickeln zu können und
eine breite
Öffentlichkeit gegen den
Krieg zu erreichen und
zu organisieren. Es ist
an der deutschen
Friedensbewegung und der
deutschen Linken nun in
die Offensive zu gehen.
Grass hat es geschafft,
der herrschenden
deutschen Politik einen
gewaltigen Strich durch
die Rechnung zu machen.
Diese hoffte, schweigen
zu können über das, was
demnächst passieren
könnte – nämlich ein
verheerender Krieg im
Nahen Osten. Sie hat
gehofft, verschweigen zu
können, dass es ihre
Waffen sein werden, die
dabei zum Einsatz kommen
werden, so v.a. ihre
atomar gerüsteten
U-Boote. >>>
Grass - Gedicht zum
Krieg - Vom
schrecklichen Unrecht
Recht zu haben
- U. Gellermann - Da
meldet sich einer von
den deutschen
Intellektuellen aus
tiefer Sorge. Da sieht
er einen Krieg auf die
Welt zukommen, der mehr
sein kann als einer
zwischen Israel und dem
Iran, da fürchtet er das
Deutschland, dem er sein
Leben und seine
Literatur gewidmet hat,
könnte diesen Krieg mit
der Lieferung von
U-Booten befördern. Aus
diesen Befürchtungen
heraus schreibt er ein
Gedicht und lässt die
Welt davon wissen. Und
dann erhält er ein Echo
aus dem Land. Natürlich
ist es der furchtbare
Journalist Henryk
Broder, dem die
platteste Schlagzeile
entgleitet: „Günter
Grass – Nicht ganz
dicht, aber ein Dichter“
schreibt er in der
„Welt“ und nennt den
Mann, der bisher allen
als Freund Israels galt,
einen Antisemiten.
Widerlich in seinem
Wüten gebärdet sich der
israelische Botschafter,
der den Dichter mit
denen vergleicht, die
den vorgeblich jüdischen
Ritualmord an
christlichen Kindern
erfunden haben. >>>
Günter
Grass im blinden Fleck
des deutschen
Imperialismus
(SB) - Als Günter Grass
den Überfall der NATO
auf Jugoslawien guthieß,
war die Welt noch in
Ordnung. Die Fürsprache
des angesehenen
Schriftstellers für den
humanitären
Interventionismus war
Balsam für die damals
noch "brennenden"
rot-grünen Seelen.
Heute, da die
Rauchschwaden über der
Asche am realpolitischen
Vollzug entzündeter
Gemüter längst verweht
sind und rot-grüne
Politiker die
schwarz-gelbe
Bundesregierung in
Sachen Bellizismus
rechts überholen,
herrscht nicht einmal
mehr Bedarf an
affirmativen
Intellektuellen. Wer
wollte noch ins Horn
gegen den Iran erhobener
Kriegsdrohungen stoßen,
wenn dies im Grundton
einer Freiheitslyrik
erfolgt, mit der sich
die Gauck und Broder
schmücken? Wer wollte
sich entblöden, durch
das Heulen mit einer
Meute, die Widerspruch
nicht sanktionieren muß,
weil er auf Höhe ihres
Hegemonialanspruchs
nicht existiert, die
eigene Bedeutung so
inflationär zu
entwerten, daß sie im
Schatten der
Nichtbeachtung immer
noch besser aufgehoben
ist? Um so greller ist
das Schlaglicht, in das
ein prominenter Name wie
der von Günter Grass
getaucht wird >>>
Nach
Debatte um sein Gedicht
Grass präzisiert Kritik
an Israel
- Heribert Prantl -
Nicht das Land Israel,
sondern allein die
Regierung Netanjahu habe
er kritisieren wollen:
Im Gespräch mit der
"Süddeutschen Zeitung"
erklärt Günter Grass,
dass er sein
Israel-Gedicht jetzt
anders fassen würde. Die
Kritik an seiner Person
treffe ihn - besonders
der "kränkende und
pauschale Vorwurf des
Antisemitismus". Der
Literaturnobelpreisträger
Günter Grass hat sich
gegen Angriffe wegen
seines umstrittenen
Israel-Gedichts
verteidigt und zugleich
beteuert, er würde es
jetzt anders schreiben.
Im Interview mit der
Süddeutschen Zeitung
sagte Grass am
Karfreitag, er würde nun
seine Kritik präziser
formulieren: "Ich würde
den pauschalen Begriff
'Israel' vermeiden und
deutlicher machen, dass
es mir in erster Linie
um die derzeitige
Regierung von
Premierminister Benjamin
Netanjahu geht", sagte
Grass. >>>
Grassierende Vorwürfe
gegen Israel-Kritiker:
Vieles muss gesagt
werden
- Jamal Karsli,
06.04.2012 - Während die
meisten Medien und
Politiker beteuern, dass
Israel
selbstverständlich
kritisiert werden dürfe
und täglich kritisiert
würde, beweist das
aktuelle Gedicht von
Günter Grass erneut, wie
jegliche substanzielle
Israel-Kritik
reflexartig mit scharfen
und teilweise
hysterischen Worten
abgekanzelt wird. Ob
WELT, FAZ, Spiegel,
Tagesspiegel – viele
Medien drucken und
vertreten hanebüchene
Antisemitismusvorwürfe
und maßlose
Übertreibungen. Die
israelische Botschaft
stellt „Was gesagt
werden muss“ in eine
Reihe mit christlichen
Ritualmordvorwürfen an
Juden, der
unvermeidliche Henryk M.
Broder nennt Grass in
der WELT den „Prototyp
des intelligenten
Antisemiten“, die FAZ
nennt das Poem ein
„Dokument der Rache“, im
Tagesspiegel heißt es,
das Gedicht könne ebenso
gut „Die Juden sind
unser Unglück" heißen.
Und das sind nur
Beispiele.
Kein Wunder also, dass
die meisten
Politikerinnen und
Politiker
eingeschüchtert sind und
sich nicht trauen, ihre
Meinung zu sagen. In
meiner Zeit als
Landtagsabgeordneter
(1995 bis 2005)
habe ich hinter die
Kulissen schauen können
und kenne diesen
Sachverhalt hinlänglich
aus persönlicher
Erfahrung. Und es
betrifft nicht nur
Politiker, sondern auch
Journalisten und
eigentlich alle, die in
der Öffentlichkeit
stehen. >>>
Kriegstrommeln werden
gerührt
- Arnold Schölzel -
(...) Zahlreiche
Kommentatoren widmeten
sich den von ihnen bei
Grass vermuteten
Motiven, nutzten aber
vor allem die
Gelegenheit, um den Iran
als angeblichen
Kriegstreiber
anzuprangern. Eine
monströse
Diffamierungsleistung
lieferte am Freitag die
Kandidatin der Linken
zur
Bundespräsidentenwahl
Beate Klarsfeld ab. Sie
zitierte in einer
Mitteilung aus einer
Hitler-Rede im Jahr 1939
die Formulierung »das
internationale
Finanzjudentum« und fuhr
fort: Wenn man diesen
Ausdruck durch »Israel«
ersetze, »dann werden
wir von dem
Blechtrommelspieler die
gleiche antisemitische
Musik hören.« Ähnlich
schrieb der Präsident
des Zentralrats der
Juden in Deutschland,
Dieter Graumann, für
Handelsblatt online:
»Günter Grass hat zwar
die Waffen-SS verlassen.
Aber offenbar hat die
Judenfeindschaft der
Waffen-SS Günter Grass
doch niemals verlassen.«
>>>
Tatsachen ins rechte
Licht gerückt
- * Der Sprecher des
Bundesausschusses
Friedensratschlag, Peter
Strutynski, erklärte am
Freitag in einer
Pressemitteilung zu der
medialen Aufregung um
Günter Grass: -
Ostermarschierer: Weil
Grass recht hat … -
Selten ist ein
Literaturnobelpreisträger
von den Medien und der
herrschenden Politik so
schlecht behandelt
worden wie Günter Grass
nach Veröffentlichung
seines Poems »Was gesagt
werden muß«. Darin rückt
Grass ein paar Tatsachen
ins rechte Licht, die
hier zu Lande nur zu
gern verschwiegen werden
>>>
»Die
Reaktionen sind
unverschämt«
- Die Kritik von Günter
Grass an Israel wird von
den Medien
niedergebrüllt. Ein
Gespräch mit Wolfgang
Gehrcke - Interview:
Peter Wolter - Wolfgang
Gehrcke ist im Bundestag
Obmann der Linksfraktion
im Auswärtigen Ausschuß
- Der Schriftsteller
Günter Grass hat den
Medien ein Osterei
geschenkt: Nach dem
Wulff-Skandal haben sie
wieder ein Thema, über
das sie sich kollektiv
empören können. Sie sind
eine der wenigen
Persönlichkeiten, die
sich hinter Grass
gestellt haben – werden
Sie auch schon
angefeindet? Eigentlich
nicht, ich habe sehr
viele Briefe, Mails und
Anrufe bekommen, die
mich in ihrer großen
Mehrheit ausdrücklich
und sehr sachlich
unterstützen. Auch aus
der israelischen
Friedensbewegung haben
mich Reaktionen erreicht
>>>
Kriegshelden - Grass
wußte, worauf er sich
einließ
- Werner Pirker -
Die israelische
Regierung hat ihre
Absicht, das iranische
Atomforschungsprogramm
mit militärischer Gewalt
zu beenden, nicht erst
einmal offen kundgetan.
Doch fehlt dafür die
Zustimmung aus
Washington, auf dessen
zumindest politische
Unterstützung Israel
angewiesen ist. Die von
Günter Grass in seinem
Gedicht getroffene
Feststellung, daß Israel
den Iran mit Krieg
bedroht, kann und will
die Netanjahu-Regierung
deshalb auch nicht
widerlegen. Und obwohl
Israels Führung in aller
Öffentlichkeit den Krieg
als einzige Möglichkeit
zur Sicherung des
Existenzrechtes ihres
Staates rühmt, wird die
Benennung dieser
kriegerischen Absicht
durch den deutschen
Literaturnobelpreisträger
von der prozionistischen
Meinungsmaschinerie als
»antisemitische
Verleumdung« denunziert.
>>>
Der
Schwarze Kanal: Doppelte
Standards
- Werner Pirker - Als
»beschämenden Ausdruck
von
Geschichtsvergessenheit
und politischer
Dummheit« bezeichnet
Micha Brumlik in einem
taz-Gastbeitrag die
»Erklärung aus der
Friedensbewegung und der
Friedensforschung«, in
der vor einer weiteren
Eskalation des Konflikts
um das iranische
Atomforschungsprogramm
gewarnt wird. »Das vom
Westen beschlossene
Ölembargo und der
Boykott der iranischen
Zentralbank sind
gefährliche
Interventionen«, heißt
es in dem Aufruf, der
bisher von mehr als 1700
Personen unterzeichnet
wurde. >>>
Helmut Käss -
Leserbrief: Zur BZ von
heute, 5.4.12, Seite:
Kultur, „Schlechtes
Gedicht, große
Aufregung“
-
Günter Grass hat ein
Gedicht geschrieben, für
die Süddeutsche und die
New York Times. Damit
hat er unter vielem
verbalem Zögern ein
wirkliche heißes Eisen
angefasst mit
entsprechender Reaktion.
Nebenbei, mir gefällt
das Gedicht sehr. Die
„heißen“, die
Regierungspolitik von
Israel unterstützenden
„Krieger“ wie
Broder/Welt oder
Brumlik/Taz aus
Deutschland schmähen ihn
wegen seiner
„Antisemitischen“ Worte,
da man als Deutscher
Israel nur unterstützen,
aber auf Grund der
Geschichte mit dem
grässlichen Holocaust
nicht kritisieren dürfe.
Verschiedene überzeugte
Israel-“Freunde“
schmähten auch uns vom
Friedensbündnis und
Friedenszentrum wegen
der Präsentation von
israelischen
Regierungskritikern
2010.
Aber es geht um
weltpolitische Dramatik:
Israel hat einen Angriff
auf den Iran
angekündigt. Es hat dies
schon öfters getan und
bisher nicht
durchgeführt. Aber
allein die Ankündigung
ist nach dem Völkerrecht
ein Verbrechen in
angeblicher
vorweggenommener
Verteidigung. Dabei wäre
das Problem mit einer
Atomwaffenfreien Zone im
Mittleren und Nahen
Osten einfach zu lösen,
wozu der Iran nach
meiner Überzeugung gerne
beitreten würde. Israel
atomare Vernunft zu
unterstellen und Iran
Unvernunft, ist völlig
einseitig. Chomsky weist
darauf hin, dass die
Militärausgaben vom Iran
relativ gering und
defensiv sind.
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Iran/chomsky3.html
Israel ist mit seinen
Atomunterseeboten
zweitschlagfähig. Die
Vernichtung Israels
würde den atomaren
Untergang des Iran
bedeuten, der selten
gegen Nachbarn Kriege
geführt hat. Einseitige
Atombewaffnung kann
diese Welt nicht dulden,
weder bei Israel noch
bei den USA noch
irgendwo, das ist viel
zu gefährlich. Wir
müssen zügig zu einer
international
überwachten
vollständigen Abrüstung
von diesen potentiell
menschheitsvernichtenden
Massenvernichtungswaffen
wegkommen.
Herzliche Grüße
Helmut Käss -
http://www.helmutkaess.de/Wordpress/
Grassierende Vorwürfe
gegen Israel-Kritiker:
Vieles muss gesagt
werden -
Jamal Karsli,
06.04.2012 - Während die
meisten Medien und
Politiker beteuern, dass
Israel
selbstverständlich
kritisiert werden dürfe
und täglich kritisiert
würde, beweist das
aktuelle Gedicht von
Günter Grass erneut, wie
jegliche substanzielle
Israel-Kritik
reflexartig mit scharfen
und teilweise
hysterischen Worten
abgekanzelt wird. Ob
WELT, FAZ, Spiegel,
Tagesspiegel – viele
Medien drucken und
vertreten hanebüchene
Antisemitismusvorwürfe
und maßlose
Übertreibungen. Die
israelische Botschaft
stellt „Was gesagt
werden muss“ in eine
Reihe mit christlichen
Ritualmordvorwürfen an
Juden, der
unvermeidliche Henryk M.
Broder nennt Grass in
der WELT den „Prototyp
des intelligenten
Antisemiten“, die FAZ
nennt das Poem ein
„Dokument der Rache“, im
Tagesspiegel heißt es,
das Gedicht könne ebenso
gut „Die Juden sind
unser Unglück" heißen.
Und das sind nur
Beispiele.
Kein Wunder also, dass
die meisten
Politikerinnen und
Politiker
eingeschüchtert sind und
sich nicht trauen, ihre
Meinung zu sagen. In
meiner Zeit als
Landtagsabgeordneter
(1995 bis 2005)
habe ich hinter die
Kulissen schauen können
und kenne diesen
Sachverhalt hinlänglich
aus persönlicher
Erfahrung. Und es
betrifft nicht nur
Politiker, sondern auch
Journalisten und
eigentlich alle, die in
der Öffentlichkeit
stehen.
Man kann dies nur eine
Doppelmoral nennen. Ein
EU-Umfrageergebnis im
Jahr 2003 ergab, dass
eine große Mehrheit
Israel als Gefahr für
den Weltfrieden ansieht.
Sind das alles
Antisemiten und Pöbel
oder liegen begründete
Argumente vor? Hat
Israel vielleicht nicht
gegen Dutzende
Uno-Resolutionen
verstoßen? Ist es
vielleicht kein
Besatzungsstaat und
keine Atommacht? Hat es
kein Land raubendes und
fälschlich
„Sicherheitsmauer“
genanntes Bauwerk
errichtet? Baut es keine
Siedlungen auf fremdem
Land und verstößt damit
gegen die Genfer
Konventionen? Ist es
nicht die viertgrößte
Militärmacht der Welt?
Gibt es keine
rassistische Politik in
Israel, die Juden
bevorzugt? Ist es nicht
fraglich, ob Deutschland
weitere atomfähige
U-Boote in dieses
Krisengebiet liefern
soll?
Die Kritik an der
Iran-Hetze Israels ist
offenbar ebenfalls tabu,
wie die oben genannten
Beispiele von Hysterie
zeigen. System-Medien
und System-Politiker
sind sich einig darüber,
dass Iran die Bedrohung
ist und auf keinen Fall
Israel. Aber wie kann
das sein, wo doch Israel
die Bombe hat und Iran
nicht? Ist es da nicht
ganz natürlich, nach
einer atomwaffenfreien
Zone im Nahen und
Mittleren Osten zu rufen
und Israel aufzufordern,
den
Atomwaffensperrvertrag
zu ratifizieren, wie es
Iran schon längst getan
hat? Ansonsten wird die
atomare
Aufrüstungsspirale in
der Region weiter gehen,
wo auch andere arabische
Länder Israel und Iran
nachahmen werden, um
sich zu schützen und das
strategische
Gleichgewicht in der
Region zu bewahren.
Anscheinend nicht.
Lieber werden „die
Juden“ ins Spiel
gebracht, die angeblich
keiner mag, dann muss
man sich nicht mit
leidigen Argumenten
abgeben. Die so genannte
„Antisemitismusdebatte“
habe ich am eigenen Leib
erlebt und 2003
in dem Buch „Maulkorb
für Deutschland,
Fakten, Analyse,
Aufklärung zur
Antisemitismusdebatte“
ausführlich beschrieben.
Dort habe ich unter
anderem darauf
hingewiesen, wie wichtig
die Unterscheidung
zwischen Juden, Israelis
und Zionisten ist. Heute
etwa wird jeder
Boykottaufruf gegen
Israel reflexhaft mit
„Kauft nicht beim Juden“
gleichgesetzt, selbst
wenn es um die besetzten
Gebiete geht, so als
wäre „Jude“ und
„Israeli“ dasselbe. Auch
Günter Grass’ Argumente
werden von führenden
Medien und Politikern
einfach als Angriffe auf
„das Judentum“
umgedeutet, was ebenso
unsinnig wie unlogisch
ist. Beim Besuch von
Sigmar Gabriel in
al-Khalil (Hebron)
zeigte sich ebenfalls
dieser Reflex, als er –
ähnlich wie Jimmy Carter
– den Begriff
„Apartheid“ verwendete,
um die Menschen
verachtende
Segregationspolitik
Israels zu kritisieren.
Sind aber Günter Grass,
Sigmar Gabriel, Jürgen
Möllemann, Rupert
Neudeck, Norbert Blüm,
Hermann Dierkes und
andere Israelkritiker
Antisemiten? Im Falle
von Jürgen Möllemann
sieht man, dass der
Antisemitismusvorwurf
sogar tödlich sein kann.
Man bedenke, dass
zionistische
Organisationen selbst
antizionistischen Juden
Antisemitismus
vorwerfen. Doch sind
Felicia Langer, Ilan
Pappe, Shraga Elam, Hajo
Meyer und andere
tatsächlich Antisemiten?
Oder Nestbeschmutzer?
Unsere Kinder wachsen
mit dieser Doppelmoral
auf, was israelische
Politik betrifft, und
das ist nicht in Ordnung
und hilft auch keinem.
„Das Verdikt
'Antisemitismus' ist
geläufig“, schreibt
Grass, und: „Es mögen
sich viele vom Schweigen
befreien“. Tatsächlich
finden sich einige
Medien, Politiker und
Künstler, die sich dem
Diktat nicht mehr
beugen, wie zum Beispiel
Beiträge im NDR und WDR
zeigen.
Jamal Karsli MdL a. D.
|
|
|
|
Offener Brief des
Vorsitzenden der
Deutsch-Palästinensischen
Gesellschaft (DPG) und
der Palästinensischen
Gemeinde Deutschland
(PGD)
Auch wenn einige
Vertreter der deutschen
politischen Elite
meinen, dass sie das
Licht der Sonne mit
bloßen Händen verdecken
könnten – dies wird an
der Tatsache nichts
ändern, dass sie nicht
nur realitätsfern sind
und sich überdies von
der Meinung der Mehrheit
der deutschen
Bevölkerung weit
entfernt haben.
Die Debatte, die
Nobelpreisträger Günter
Grass angestoßen hat,
hat in der Tat eine
heilige Kuh getroffen.
Israel nicht nur zu
kritisieren, sondern die
ganze Wahrheit
auszusprechen, war der
Kern seines Gedichtes.
Israel beansprucht für
sich – und das seit
Jahrzehnten – über dem
Recht zu stehen und dort
Recht zu haben, wo kein
Recht greift.
Die blinde Solidarität
mancher deutscher
Politiker, darunter
einige, die sich zu
Grass Gedicht geäußert
haben, zeigt, wie
verkrampft die deutsche
politische Elite mit der
Thematik umgeht. Ihnen
geht es kaum um die
Sache, ihnen geht es um
ihren Heiligen Stuhl.
Sie meinen, mit einer
blinden Solidarität für
eine koloniale,
rechtsgerichtete,
israelische Politik und
mit dem Schweigen über
die israelische
Realität, dem Zorn der
herrschenden Klasse in
Jerusalem und ihrer
Handlanger in
Deutschland zu entgehen.
Das mag zutreffend sein.
Die Meinung der
deutschen Gesellschaft
vertreten diese
Politiker in dieser
Sache aber kaum mehr.
Die Umfrage unter
europäischen
Jugendlichen zeigte
bereits vor einigen
Jahren, dass die
Mehrheit von ihnen die
israelische Politik als
große Gefahr für den
Weltfrieden sieht. Die
letzte Forsa-Umfrage vom
Juli 2011 verdeutlichte
ebenfalls, dass die
Mehrheit der deutschen
Bevölkerung, das Recht
des palästinensischen
Volkes auf
Selbstbestimmung – ein
Recht, das von Israel
weiterhin verhindert
wird – unterstützt.
Israel ist, und das ist
kein Geheimnis, eine
Atommacht, die als
einziges Land auf der
Welt die Gebiete dreier
Nachbarsländer seit
Jahrzehnten besetzt. Das
muss einmal gesagt
werden.
Israel verweigert einem
ganzen Volk seine
minimalen
Menschenrechte, Israel
hält Millionen von
Menschen in
Gefangenschaft und
kolonialisiert sein
Land. Auch das muss
einmal mehr gesagt
werden.
Die Aussage, Israel sei
ein demokratischer
Staat, ist nicht mehr
als eine Floskel. Und
das nicht nur, weil
Israel eine
Besatzungsmacht ist –
was an sich schon ein
Widerspruch zum
demokratischen
Grundgedanken ist -
sondern weil Israel ein
Sechstel seiner
Bevölkerung, nämlich die
palästinensische
Minderheit, lediglich
als ungeliebter Gast
betrachtet und
behandelt. Das Adjektiv
„arabisch“ ist im
demokratischen Israel
ein Synonym für
primitiv, schmutzig,
unfähig und vor allem
für minderwertig.
Arabische Arbeit, auf
Hebräisch „avoda
aravit“, ist der
Ausdruck oder der
Begriff für schlechte
Arbeit oder
minderwertige Arbeit.
Diese Fakten scheinen
aber die eifrigen
Politiker in
Deutschland, die blind
die israelische Politik
unterstützen, kaum zu
stören. Auch nicht, weil
sie all diese
Begrifflichkeiten und
ihre Aussage aus der
deutschen Geschichte
heraus sehr genau kennen
müssen.
Fakt ist: Israel wird
nicht zum Frieden mit
sich selbst und mit
seinen Nachbarn
gezwungen, sondern wird
mit deutschen U-Booten
und anderen
Waffenlieferungen, mit
denen es ein anderes
Volk unterdrückt,
belohnt. Der Rechtsruck
in der israelischen
Politik und die
rassistische
Gesetzgebung sollte
eigentlich ein
Alarmzeichen für Israels
„echte Freunde“ sein.
Aber stattdessen werden
immer und immer wieder
die Sprechblasen vom
„demokratischen Staat“
und der „Historischen
Verantwortung“ in die
Welt gesetzt.
Deutschland hat in der
Tat eine historische
Verantwortung für die
Verbrechen, die begangen
wurden – aber nicht
gegenüber einem Staat,
der seinerseits
unterdrückt und
Menschenrechte mit Füßen
tritt. Das muss einmal
gesagt werden.
Günter Grass hat
ausgesprochen, was viele
Deutsche seit Langem
wahrnehmen – aber nur
wenige haben den Mut,
dieses auch laut zu
formulieren. Und erst
recht nicht an der
Spree. Günter Grass hat
mit seiner zutreffenden
Kritik genau wiederholt,
was Siegmar Gabriel,
bevor er zurück
gepfiffen wurde, in
Hebron wahrgenommen und
zum Ausdruck gebracht
hat. Die heftige
Reaktion der „Freunde
Israels“ in Berlin
zeigt, dass die heilige
Kuh zum Schlachthof
geführt wurde. Es ist
kein Tabu mehr, die
israelische Realität
genau zu skizzieren. Wer
das bis heute noch nicht
begriffen hat, hat
leider die Signale der
Gesellschaft nicht
wahrgenommen.
Die deutsche
Gesellschaft lässt sich
nicht mehr den Mund
verbieten. Sie nimmt
aktuelle Realitäten
wahr, spricht sie aus –
ohne dabei die eigene
Historie unter den Tisch
zu kehren. Das muss
einmal gesagt werden.
Die Kritik von Günter
Grass beschönigt die
Realität im Iran nicht.
Der Iran ist ein Land,
in dem Menschenrechte
nicht viel wert sind.
Ein Despot ohnegleichen
herrscht in Teheran mit
der Unterstützung des
Klerus und strebt nach
regionalem Einfluss. Es
ist nicht bewiesen, dass
der Iran und sein Despot
Atomwaffen entwickeln.
Es ist aber beweisen,
dass Israel Atomraketen
besitzt. Es ist auch ein
Signal, ein warnendes
Signal, was Günter Grass
den Herrschenden in der
westlichen Welt gibt.
Schließlich wurde vor
einigen Jahren ein
verheerender Krieg gegen
ein Volk geführt, weil
man seinem Despoten
Saddam Hussein
nachgesagt hat, dass er
Vernichtungswaffen
besitzen würde. Damals
haben hochrangige
westliche Politiker und
Medien die Sprechblasen
von „Vernichtungswaffen
im Irak“ so aufgeblasen,
bis die Mehrheit der
Menschen das Licht der
Wahrheit nicht mehr
sehen konnte. Es folgte
ein Krieg mit
hunderttausenden Toten
und totaler Vernichtung.
Tausende Milliarden
wurden und werden
weiterhin ausgegeben für
einen Krieg, der uns Al
Khaida und Terrorismus
noch stärker gemacht
hat. Und zum Schluss
musste doch festgestellt
werden, dass die
Menschen von ihren
politischen Eliten im
Westen belogen wurden.
Und genau eine
Wiederholung eines solch
tragischen Szenarios
möchte Grass mit seinen
Worten verhindern. Das
nenne ich Verantwortung
und Mut. Das ist genau
die Aufgabe von Denkern.
Netanjahus
rechtsgerichtete
Regierung in Israel ist
politisch pleite. Sie
hat keine Lösung für die
dramatische
wirtschaftliche und
soziale Situation im
Land. Sie strebt
eindeutig nicht nach
Frieden mit den
Palästinensern. Ein
Krieg gegen den Iran
würde die Rettung für
die rechtsgerichtete
Regierung in Israel
bedeuten – denn dann
hätte sie endlich was
getan und muss nicht
über die neuen
Realitäten im Nahen
Osten nach dem
arabischen Frühling
nachdenken und darauf
reagieren. Sie
instrumentalisiert die
Angst der eigenen
Bevölkerung und die
Angst der westlichen
Länder für ihre billigen
Pläne. Pläne, die doch
eigentlich so
durchschaubar sind.
Der Status Quo würde für
die Herrscher in
Jerusalem das Aus
bedeuten. Ein Krieg aber
war ja schon immer der
Ausweg aus einer heiklen
politischen Situation.
Ein Ausweg, der aktuelle
Tatsachen verdeckt. Ein
Ausweg, der andere
politische Abgründe im
Land für Wochen und
Monate vergessen lässt.
So war es 2006 als
Israel den Libanon
überfallen hat. Und so
war es auch 2008, als
Israel den Gazastreifen
überfallen hat.
Die Angst in Israel wird
„gezüchtet“. Mit der
Angst in der Bevölkerung
lassen sich viele Themen
unter den Teppich kehren
– und die gibt es in
Israel en masse. Das
muss einmal gesagt
werden.
Die Debatte, die Günter
Grass dankenswerterweise
angestoßen hat, könnte
endlich einmal zum
Befreiungsschlag der
deutschen
Doppelmoral-Politik im
Nahen Osten. Führen.
Könnte….
Raif Hussein Hannover,
06.04.2012
|
|
|
|
Hochachtung Herr
Günther Grass, Sie sind
das GUTE und GESUNDE
Gewissen Deutschland
-
Elia Baz - Sehr geehrter
Herr Günther Grass, Sie
vertreten mutig, edel
und wahrhaftig das
gesunde Gewissen dieses
großen Landes
Deutschland. Ihre
ehrliche Stimme und ihr
geschichtsträchtiger
Schrei gegen die
Massensuggestion in
dieser verlogenen Zeit
im Westen bezüglich des
Unrechtstaates Israel
hätte viel früher,
heftiger und lauter
gesagt werden müssen,
erst Recht im Interesse
der Juden.. Nein, Nein
es ist nie zu spät für
die Wahrheit, zu mahnen,
zu warnen und laut zu
schreien, besonders wenn
der Weltfrieden
ernsthaft und bedrohlich
gefährdet ist.
Nur getroffene Hunde
bellen laut, Ihre
Kritiker sind
gleichzeitig arme
verführte Mitläufer oder
Ignoranten aber oft
fanatische
Fundamentalisten mit
westlich israelischer
Prägung. Die unzähligen
Kommentare gegen Ihre
Äußerung bezüglich
Israels sind die besten
Zeugnisse und
Auszeichnung für Sie,
Kopf hoch, wir Sind
stolz auf Sie, Sie
befreien dieses Land von
seinem ewigen Joch,
welches zu grenzenlose
Erpressung auf vielen
Ebenen führt..
Ihre Gegner in diesem
Fall sind die echten
Feinde der Wahrheit aber
die besten Förderer des
Unrechts auf Kosten
entrechteter,
unterdrückter
heimatberaubter Völker
wie es die Palästinenser
sind. Sie sind mit Ihrer
Meinungsäusserung, die
kultivierste
Zeiterscheinung in
diesem Lande, Sie sind
die Stimme des Volkes,
ja der Völker….
Für Ihre befreiende
Aussage von der
Unterdrückung des
politischen Zionismus
und sein Produkt Israel
verdienen Sie noch mal
den Nobelpreis. Ich bin
sicher, dass 90 Prozent
der Deutschen auf Ihre
Seite sind, nur der
verpasste Maulkorb
hindert sie , so sich zu
artikulieren. . Sie
vertreten wie kein
anderer in diesem Land
gleichzeitig die
entrechteten,
unterdrückten und
regelrecht misshandelten
Völker, die keine Stimme
haben. Sie leiten mit
Ihren großen Worten ein
neues Zeitalter der
politischen Reife und
der geistigen Hygiene im
Sinne universeller
Gerechtigkeit. Sie haben
einmalig Mut zu Wahrheit
bewiesen, auch wenn
dieses Thema unpopulär
und so nicht salonfähig
ist. Sie befreien Ihr
Volk von dem
zionistischen
Medienschleier und von
der israelischen Keule.
Sie leiten eine
revolutionäre Wende in
Richtung Weltethos,
universelle
Menschenrechte und
gerechter Frieden Made
in Germany.
Mögen Ihre goldenen
Worte viele Herzen und
Köpfe der politischen
Entscheidungsträger
erreichen, denn diese
sind leider
Schreibtisch-Mittäter.
Herr Grass, die Welt ist
Ihr Nachbar, Ihre
menschliche, politische,
literarische und
moralische Größe hat
Deutschland und der
Westen bitter nötig.
Gott sei Dank, dass es
doch noch solche
orientierungsgebende
Stimmen wie ihrige
gibt….
Leider bei den
überwältigenden
Reaktionen der Medien
auf Günther Grass
Äußerung bekommt man das
Gefühl, Deutschland ist
medienmäßig fest in
zionistischer Hand.
Hoch lebe Günther Grass,
Hoch lebe das neue
humanistische und um
Wahrheit und
Gerechtigkeit sich
bemühende Deutschland!
Irreführenden
Massensuggestioneure der
westlichen
Fundamentalisten und
ihre
menschgenverachtende
Politik sind die wahren
Züchter des Terrors.
Es grüsst Sie herzlich
ein stolzer Deutscher
aus dem Libanon Elia Baz
(Dipl.-Ing.)
|
|
|
|
Oft geübt und
angewandt versuchen
bekannte Namen und
Gruppierungen aus
legitimer, notwendiger
Kritik
einen neuen
Antisemitismusbrei
anzurühren.
Henryk M. Broder dreht
durch und veröffentlicht
volksverhetzend, nicht
mehr ganz dicht:
Für Günter
Mit letzter Tinte ächzt
der Alte
in ungereimter Poesie:
Dass die sich nicht mehr
schlachten lassen,
verzeihe ich den Juden
nie >>>
Der Ästhetik-Professor
Bazon Brock
spricht nun im
FOCUS-Online-Interview
davon, dass Grass nicht
mehr „Herr seiner Sinne“
sei. >>>
Westerwelle
nennt Israel-Vergleich
von Grass absurd -
Außenminister
Westerwelle hat als
erstes Mitglied der
Bundesregierung in die
Debatte über Günter
Grass eingegriffen. Es
sei absurd, Israel und
Iran auf die gleiche
moralische Stufe zu
stellen >>>
Wolf Biermann
nannte das umstrittene
Gedicht des
Nobelpreisträgers eine
"literarische Todsünde"
>>>
Die Liste der
Grass-Gegner wird um
einen bedeutenden Namen
länger: Der
Literaturkritiker
Marcel Reich-Ranicki
bezeichnete dessen
Israel-Gedicht als
ekelhaft, es sei
politisch und
literarisch wertlos.
"Das ist eine
Gemeinheit, so etwas zu
publizieren." >>>
Israel-kritischer Text -
Reich-Ranicki
brandmarkt Grass'
Gedicht als "ekelhaft" -
Der Literaturkritiker
und der Schriftsteller
haben sich schon manchen
verbalen Schlagabtausch
geliefert. Reich-Ranicki
zerreißt das
Israel-kritische Werk
von Grass in der Luft.
>>>
Grass-Denkmal in
Göttingen beschmiert
- Unbekannte haben auf
dem Campus der Göttinger
Universität ein von dem
Schriftsteller Günter
Grass entworfenes und
gestiftetes Denkmal
beschmiert. Auf dem
Sockel der rund zwei
Meter hohen Skulptur
hinterließen sie mit
braunroter Farbe den
Spruch „SS! Günni Halts
Maul“. >>>
Der Schweizer
Historiker Raphael Gross
(Leiter des
Leo-Baeck-Instituts in
London sowie des
Jüdischen Museums
Frankfurt)
bezeichnete die Verse
als "Hassgesang". Man
könne Grass aber nicht
so leicht als
Antisemiten zu
bezeichnen, schreibt
Gross >>>
Dramatiker Rolf
Hochhuth über Grass
im "Münchner Merkur".
Ebenfalls direkt an
Grass gewandt schreibt
Hochhuth, er schäme sich
"als Deutscher Deiner
anmaßenden Albernheit,
den Israelis verbieten
zu wollen, ein U-Boot
deutscher Produktion zu
kaufen".
Es
ist die schärfste Waffe
im öffentlichen Streit:
der Verweis auf Hitler.
Nazijägerin
Beate Klarsfeld
setzt sie jetzt ein und
greift Günter Grass an.
Mit seinem
Israel-Gedicht spiele er
die gleiche
"antisemitische Musik"
wie einst der Diktator.
Politisches Gedicht -
Klarsfeld wirft Grass
Hitler-Analogie vor
- Außer Klarsfeld hat
sich auch der
israelische
Schriftsteller Eli Amir
zu Grass geäußert. Er
warf ihm vor, mit seinem
Gedicht Hass zu säen. In
einem Beitrag für das
Nachrichtenmagazin Focus
schreibt Amir: "Sind die
Ohren des preisgekrönten
Dichters taub?" Amir
fragt, ob Grass nicht
die Ankündigungen des
iranischen Präsidenten
Mahmud Ahmadinedschad
gehört habe, Israel zu
vernichten. Deutsche
U-Boote schützten die
Holocaust-Überlebenden
ebenso wie Flüchtlinge
aus den arabischen und
muslimischen Staaten.
>>>
Presseschau zum Gedicht
von Günter Grass:
"Der ewige
Störenfried hat sich
verrannt"
- Ist Günter Grass'
Gedicht letztlich nicht
mehr als die Torheit
eines alten Mannes? Die
Kommentatoren der
Tageszeitungen gehen mit
dem Nobelpreisträger
hart ins Gericht. Eine
Presseschau. >>>
Weitere bewusste
MIssversteher >>>
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5.4.2012
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Was gesagt werden muss
Abraham Melzer
Mit Befremden und
Entsetzen verfolge ich
die Debatte um das
Gedicht von Günter
Grass, das in der SZ
veröffentlicht worden
ist. Es fällt mir schwer
darin antisemitische
Tendenzen zu entdecken
und ein Vergleich mit
den früheren
Ritualmordanklagen, wie
es vom israelischen
Gesandten gemacht worden
ist, wäre mir niemals in
den Sinn gekommen.
Allein schon dafür
möchte ich mich bei Ihm
entschuldigen, auch wenn
ich nicht der Urheber
dieser absurden und
zynischen Diffamierung
bin. Ich finde es
unerträglich und absurd
wie führende jüdische
Persönlichkeiten auf
diese harmlose Kritik
reagieren, wie zum
Beispiel auch Elie
Wiesel, der sich
öffentlich fragt, ob
„der Deutsche wieder
sein Haupt erhebt.“ Eine
Nummer kleiner ging es
offensichtlich nicht.
Wiesel und seine
Kollegen tun so, als ob
die Kritik von Grass aus
seiner angeblichen
Nazivergangenheit stammt
und nichts zu tun hat
mit der wahnsinnigen
Politik Israels. Da
argumentiert man lieber
demagogisch und
veröffentlicht
Beleidigungen zur
Person, statt sich mit
der Sache
auseinanderzusetzen. Das
ist aber typisch für
diese
Auseinandersetzung, in
der das übergeordnete
Motto wohl ist: Warum
sachlich, wenn es auch
persönlich geht. Was in
dieser Geschichte so
schrecklich ist, das ist
dieser so billige und
unverantwortliche Umgang
mit dem Begriff
„Antisemit“. Heute ist
jeder, der Israels
Politik auch noch so
harmlos kritisiert, ein
Antisemit. Aber
irgendwann, wenn wir uns
mit dem real
existierenden
Antisemitismus und mit
echten Antisemiten
werden auseinandersetzen
müssen, wird uns kein
Mensch mehr glauben.
>>>
Günter Grass, Israel
und der „Antisemitismus“
Dr. Ludwig Watzal
Der Großschriftsteller
Günter Grass ein
„Antisemit“, ja sogar
ein „gebildeter
Antisemit“? Kluge
Menschen wie Tom Segev,
Avi Primor u. a. weisen
diesen ungeheuerlichen
Vorwurf zurück. Sie
betonen sogar Grass`
Verbundenheit mit dem
Staat Israel.
Günter Grass hat das
getan, wozu
Schriftsteller auch da
sind: Er hat ein
gesellschaftliches
Unbehagen verbalisiert,
das nicht nur in der
deutschen Öffentlichkeit
grassiert und das die
veröffentlichte Meinung
ignoriert, nämlich, dass
die Menschen in den
Angriffsdrohungen
Israels und der USA
gegen Iran eine
Bedrohung des
Weltfriedens sehen. Die
international
veröffentlichte Meinung
hat aber das iranische
Regime bereits so
dämonisiert, dass die
offenen Aggressionen der
beiden Atommächte
widerspruchslos
akzeptiert werden. Grass
hat diese
Fehlentwicklung durch
sein etwas schwammiges
Prosagedicht versucht,
zu korrigieren, was
deshalb wohl nach hinten
losgegangen ist.
Was ist an Grass`
Vorwurf dran, „die
Atommacht Israel
gefährde den ohnehin
brüchigen Weltfrieden?“
Auch David Grossmann hat
kürzlich in der
„Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ ähnliches
insinuiert >>>
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"Chapeau, Herr Grass!
Gut gemacht!"
Martin Forberg
Das
Gedicht "Was gesagt
werden muss" von Günter
Grass hat für ein
starkes Echo gesorgt -
von "Empörung" ist in
den Schlagzeilen die
Rede. Es hat den
Anschein, als seien die
zustimmenden Reaktionen
spärlicher und leiser.
Das aber kann sich sehr
schnell ändern. Denn es
wird immer deutlicher,
dass es bei dem Text, in
dem Grass vor einem
israelischen Angriff auf
Iran warnt, nicht in
erster Linie um dessen
exakten Inhalt geht. Der
Literaturnobelpreisträger
hätte auch dichten
können: "Do Re Mi La Ti
Do - Kein Krieg gegen
Iran - Basta.Dot.Com"!
Er hat sich ein wenig
mehr Mühe gegeben und
hat viel "Richtiges"
geschrieben (wenn diese
Kategorie bei der
Beurteilung eines
Gedichts nicht überhaupt
albern ist). Andere
Passagen mögen weniger
gelungen sein. Sei's
drum: der drohende
Waffengang mit
unabsehbaren Folgen für
Iran, für Israel, für
die Region, und
wahrscheinlich für die
ganze Welt ist wieder in
der öffentlichen
Diskussion. Und da
gehört dieser zukünftige
Krieg hin - bevor das
erste Kampfflugzeug
aufsteigt. Er sollte
erst in die Mitte der
gesellschaftlichen,
politischen Debatte
befördert werden - und
dann auf den Müllhaufen
der Geschichte, ehe er
schreckliche
Wirklichkeit geworden
ist. >>>
Danke, Herr
Grass!
Aufgabe
eines
Schriftstellers,
des Dichters
gar, ist
nicht,
die Leser
einzulullen.
Darum ist
Günter
Grass'
Gedicht nur
pflichtgemässe
Störung,
die Reaktion
darauf nicht
überraschend.
Trotzdem ist
seine
Unerschrockenheit,
die Stimme
nach (zu)
langem
Schweigen zu
erheben,
- des zu
erwartenden,
hyster'schen
Aufruhrs
wohl bewusst
-
zu loben.
Zu fragen
bleibt:
warum erst
jetzt?
Wo andre
sich der
Israelkritik
bereits
enthalten,
da der …..
Charakter
des Regimes,
die breite
Gleichschaltung
der Medien,
die
parteiisch
Willfährigkeit
des Westens
nur all zu
offen
liegen.
|
Berechtigt
ist sein
Hinweis auf
das falsche
Mass,
mit dem
vorhandne
Waffenarsenale
und
Erstschlagpläne
mit
unterstellten
Absichten
verglichen
werden.
Vergessen
aber blieb,
dass
„Ausradieren“,
dass
Völkermord,
dem Einen in
den Mund
gelegt,
vom Andern
aber lange
schon und
zielbewusst
vollzogen
wird,
verschleiert
einerseits
durch
Friedensreden
und
Bombenphantasien
andererseits.
Die Mahnung
ist: wir
wollen nicht
die Hehler
sein,
wenn aus den
Opfern Täter
werden.
Und unsere
Staatsraison
ist nicht:
Gross-Israel.
Frau Merkel!
G.M.
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Günter
Grass geißelt
"Gleichschaltung der
Meinung"
Video - NDR - Grass:
Kritik verletzend und
nicht würdig
-
Literaturnobelpreisträger
Günter Grass fühlt sich
von seinen Kritikern
missverstanden.
Gegenüber dem NDR nahm
er erstmals nach der
Veröffentlichung seines
umstrittenen
Israel-Gedichts "Was
gesagt werden muss"
Stellung. Grass
wörtlich: "Der
durchgehende Tenor ist,
sich bloß nicht auf den
Inhalt des Gedichtes
einlassen, sondern eine
Kampagne gegen mich zu
führen, und zu
behaupten, mein Ruf sei
für alle Zeit
geschädigt." >>>
Video -
"Widerrufen werde ich
auf keinen Fall" - Grass
nimmt im
Kulturzeit-Interview
Stellung >>>
Schriftsteller
verteidigt Israel-Kritik
Grass geißelt
"Gleichschaltung der
Meinung"
- Er bricht sein
Schweigen: Zunächst ließ
Günter Grass keinen Ton
zu den Kommentaren
verlauten, die sein
Israel-Gedicht "Was
gesagt werden muss"
ausgelöst hatte. Nun
meldet sich der
Schriftsteller zu Wort
und legt sogar nach: Die
Diskussion um ihn trage
Züge einer Kampagne, sei
"verletzend" und in
Teilen der
"demokratischen Presse
nicht würdig." Nach der
massiven Empörung über
sein Gedicht zum
Atomkonflikt mit dem
Iran hat sich Günter
Grass nun erstmals
persönlich zu Wort
gemeldet. Der 84-Jährige
fühlt sich von den
Kritikern missverstanden
und sieht eine Kampagne
gegen sich. "Der Tenor
durchgehend ist, sich
bloß nicht auf den
Inhalt des Gedichtes
einlassen, sondern eine
Kampagne gegen mich zu
führen und zu behaupten,
mein Ruf sei für alle
Zeit geschädigt" >>>
Günter Grass beklagt
"Gleichschaltung der
Meinung"
- Günter Grass äußert
sich erstmals zu seinem
Israel-kritischen Gedicht:
Nach weltweiter Kritik
spricht der
Nobelpreisträger von
einer Kampagne gegen
sich - und kritisiert
die "Gleichschaltung der
Meinung". Lob erhält er
aus Iran, dort wird sein
"tödlicher lyrischer
Schlag gegen Israel"
gefeiert. >>>
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Oft geübt
und
angewandt
versuchen
bekannte
Namen und
Gruppierungen
aus
legitimer,
notwendiger
Kritik
einen neuen
Antisemitismusbrei
anzurühren.
Man kann
sagen was
man will.
Broder
scheint ein
Naturtalent
zu sein.
So "gekonnt"
wie er neue
Wirklichkeiten
schafft und
damit die
Realität
verfälscht,
verdreht,
ins Unrecht
stellt, das
ist schon
"meisterlich".
Mir wollte
der Satz:
"Von ihm
hätte selbst
Göbels viel
lernen
können"
rausrutschen,
aber was
soll das....
Trinken sie
sich vorher
einen
Jägermeister,
aber nur
einen. Die
Geschwindigkeit
mit der
Broder die
Wahrheit
entstellt
ist
Atemberaubend
-
Video -
Grass'
Gedicht - Im
Interview
Henryk M.
Broder
- Henryk M.
Broder,
Buchautor
und
Journalist,
zu dem
Gedicht von
Günter Grass
"Was gesagt
werden
musste".
>>>
Benjamin
Netanjahu
reagierte
mit scharfen
Worten auf
die Zeilen
des
Literaturnobelpreisträgers.
"Die
schändliche
Gleichstellung
Israels mit
dem Iran,
einem
Regime, das
den
Holocaust
leugnet und
damit droht,
Israel zu
vernichten,
sagt wenig
über Israel,
aber viel
über Herrn
Grass aus",
hieß es in
einer
Mitteilung
seines Büros
am
Donnerstag.
Grass habe
sechs
Jahrzehnte
verschwiegen,
dass er
Mitglied der
Waffen-SS
war >>>
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4.4.2012 |
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Genug der
Heuchelei!
Endlich spricht
es einer aus: Israel
bedroht den Weltfrieden
Arn Strohmeyer
Es hat lange, fast zu
lange gedauert, bis
einer der wichtigsten
und bedeutendsten
deutschen
Intellektuellen
ausspricht, was sehr
viele Menschen hier im
Land und in der Welt
denken, aber nicht zu
sagen wagen: Israels
Politik ist eine Gefahr
für den Weltfrieden! Mit
amerikanischer, aber
auch mit deutscher
Waffenhilfe hat sich
Israel zu einer kleinen
atomaren Supermacht
hochgerüstet und maßt
sich als Weltpolizist
schon seit Jahren an,
der ganzen Nahostregion
seine Hegemonie
aufzuzwingen. Alles ist
diesem Staat erlaubt -
ohne Rücksichtnahme auf
Völkerrecht und
Menschenrechte:
furchtbare Kriege gegen
seine Nachbarn zu führen
und seit Jahrzehnten ein
ganzes Volk zu
unterdrücken, ihm sein
Land zu rauben und es so
in seiner Existenz zu
vernichten. Um nur die
letzten beiden
militärischen Angriffe
Israels zu nennen: 2006
zerstörte die
israelische Armee fast
die gesamte
Infrastruktur des
Libanon. An der
Jahreswende 2008/09 kam
dann der Gazastreifen an
die Reihe.
Die mörderische Invasion
der Israelis dort
richtete - bei so gut
wie keiner Gegenwehr der
angeblich so
gefährlichen Hamas -
unvorstellbare
Zerstörungen an. Eine
Kommission des
Menschenrechtsrates der
Vereinten Nationen unter
Leitung des
Völkerrechtlers Richard
Goldstone warf Israel
massive Kriegsverbrechen
vor: etwa vorsätzliche
Tötung, Folter oder
unmenschliche
Behandlung,
vorsätzliches Zufügen
großen Leids
beziehungsweise schwerer
körperlicher und
gesundheitlicher
Schäden, im großem
Ausmaß betriebene, nicht
durch militärische
Erfordernisse
gerechtfertigte und auf
unerlaubte und
willkürliche Weise
vorgenommene Zerstörung
von Eigentum und den
Einsatz menschlicher
Schutzschilde. Die
Bilanz dieses Krieges
entsprach dieser
Beurteilung: Mehr als
1400 tote Palästinenser,
von denen vier Fünftel
Zivilisten und 350
Kinder waren. Auf
israelischer Seite
wurden insgesamt zehn
Kombattanten getötet
(vier von ihnen durch
Beschuss der eigenen
Truppen). Dass bei
Israels Bombardement auf
die wehrlose Bevölkerung
auch geächtete Waffen
wie weißer Phosphor
eingesetzt wurde -
Israel ist eben alles
erlaubt.
Bei all dem ging es
neben der „Bestrafung“
(wofür eigentlich ?) und
der Demütigung der
Palästinenser vor allem
um die Wiederherstellung
von Israels
„Abschreckungsfähigkeit“,
denn der Krieg 2006
gegen die Hisbollah im
Libanon war nicht so
erfolgreich verlaufen,
wie die israelischen
Militärs sich das
vorgestellt hatten. Der
frühere Regierungschef
Ariel Sharon hat immer
wieder davor gewarnt,
„dass Israel seine
Abschreckungsfähigkeit
verlieren könne und
damit unsere wichtigste
Waffe: die Angst vor
uns.“ Das heißt ja
nichts anderes, als dass
Israel alle diejenigen
Akteure in die Knie
zwingen will, die sich
der israelischen
Hegemonie im Nahen Osten
widersetzen. >>>
Kommentar: Günter
Grass beweist Mut - Rainer Sütfeld -
Literaturnobelpreisträger
Grass habe die
Moralkarte ausgespielt,
meint Rainer Sütfeld.
Wäre der Anlass nicht so
ernst und gefährlich,
könnte man sich über den
medial perfekt
inszenierten Auftritt
zweier alter Streithähne
auslassen. Günter Grass
hat die altbekannte
Moralkarte ausgespielt
und Henryk M. Broder mit
der Antisemitismuskeule
geantwortet. >>>
Kommentar -
Friedenspreis statt
Schelte für Günter Grass
- Thomas Nehls, WDR,
ARD-Hauptstadtstudio -
Empörend, ja
beängstigend ist nicht
der Vorstoß von Günter
Grass, sondern das
Bündel der meisten
Berliner Reaktionen.
Kaum einer Stellungnahme
ist zu entnehmen, dass
der
Literaturnobelpreisträger
sehr wohl auch die
iranischen Atomanlagen
einer unbehinderten,
permanenten und
internationalen
Kontrolle unterziehen
lassen will - aber eben
auch die längst
existierenden
Atomwaffen-Arsenale der
Israelis. Von einer
Verkennung von Ursache
und Wirkung, wie sie der
doch sonst so ausgewogen
argumentierende
CDU-Außenpolitiker
Ruprecht Polenz sieht,
kann ebenfalls keine
Rede sein. Schon gar
nicht von den
wutschnaubend
vorgetragenen
Motivationsvarianten der
jüdischen und der
deutsch-israelischen
Lobby in der
Bundesrepublik. >>>
Neo-Totalitarismus -
Kesseltreiben gegen
Günter Grass
- Werner
Pirker - Günter Grass
hat das Unglaubliche
gewagt. Er hat die
israelische Politik
gegenüber dem Iran einer
scharfen Kritik
unterzogen. In
Gedichtform machte der
Schriftsteller Israel
den Vorwurf, »alles
vernichtende
Sprengköpfe« auf den
Iran zu richten. »Es ist
das behauptete Recht auf
den Erstschlag«,
schreibt er, »der das
iranische Volks
auslöschen könnte«. Das
Imperium der
veröffentlichten Meinung
schlug umgehend zurück.
Als federführend erwies
sich einmal mehr Henryk
M. Broder, der in einem
Beitrag für Die Welt
Günter Grass als
»Prototyp des
intelligenten
Antisemiten«, der immer
schon »ein Problem« mit
Juden gehabt habe,
bezeichnete. Die vom
Haßprediger der Nation
wie selbstverständlich
vorgenommene
Gleichsetzung von
Israel-Kritik und
Antisemitismus findet
sich auch in einer
Stellungnahme auf der
Homepage der
israelischen
Botschaft>>>
Günter Grass hat
recht
- Rüdiger Göbel - Was
gesagt werden muß« – 383
Worte kurz ist die
Stellungnahme des
Schriftstellers und
Literaturnobelpreisträgers
Günter Grass, in der er
Israel wegen dessen
Haltung im Atomkonflikt
mit Iran und die
deutschen Waffenexporte
in die Krisenregion
kritisiert. Sein Text
erschien am Mittwoch in
der Süddeutschen
Zeitung, der New York
Times, El Pais und La
Repubblica. Das
Prosagedicht, inhaltlich
deckungsgleich mit
Dutzenden Aufrufen der
Friedensbewegung zu den
bevorstehenden
Ostermärschen, schlug
ein wie eine Bombe.
Binnen Stunden brach
sich ein anschwellender
Bocksgesang Bahn, der in
massive
Antisemitismusvorwürfe
gipfelte. Was hat Günter
Grass Schlimmes
geschrieben >>>
|
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Stimmen
„Was
gesagt
werden
Muss
...“
und
nicht
verschwiegen
werden
darf
-
Stellungnahme
der
Jüdischen
Stimme
für
gerechten
Frieden
in
Nahost
e.V.
zum
Gedicht
von
Günter
Grass
Wir,
die
Mitglieder
der
Jüdischen
Stimme
für
gerechten
Frieden
in
Nahost,
gratulieren
Günter
Grass
für
seine
aufrichtige
Aussage
in
bezug
auf
die
Atompolitik
Israels.
Auch
wenn
Günter
Grass
durch
sein
langes
Schweigen
über
seine
ehemalige
Angehörigkeit
zur
Waffen-SS
Glaubwürdigkeit
in
Sachen
NS-Aufarbeitung
einbüßt,
so
zeigt
die
hysterische
Reaktion
jüdischer
und
nicht-jüdischer
Deutscher
deutlich,
dass
er
ins
Ziel
getroffen
hat.
Mit
Recht
weist
Grass
auf
die
überlegene
Stärke
der
vierten
Atommacht
des
Staates
Israel
und
die
Gefahr
eines
tödlichen
Kriegs,
der
mit
oder
ohne
Unterstützung
der
USA
den
ganzen
Nahen
Osten
in
Mitleidenschaft
ziehen
und
möglicherweise
auf
die
restliche
Welt
übergreifen
würde.
Der
Wunsch
der
im
Iran
Herrschenden,
dass
das
"zionistische
Regime"
verschwinden
möge,
hat
seine
genaue
Entsprechung
im
Wunsch
der
USA
und
Israels,
dass
das
"islamistische
Mullah-Regime"
verschwinden
möge.
Unsere
Medien
und
Politiker
verteufeln
das
eine
als
"Vernichtungsdrohung
gegen
die
Bevölkerung"
und
spielen
das
andere
als
"berechtigte
Forderung"
herunter.
Wir
verteidigen
das
Recht
aller
deutscher
Bürger
und
Bürgerinnen
die
menschenverachtende
Politik
des
Staates
Israel
zu
kritisieren,
ohne
als
Antisemiten
diffamiert
zu
werden.
Diese
Taktik
dient
nur
dazu,
jegliche
Kritik
an
der
israelischen
Politik
abzuwürgen,
wie
auch
vom
real
existierenden
Antisemitismus
abzulenken.
Ein
„jüdischer“
Staat
sollte
und
wollte
ein
Staat
sein
wie
jeder
andere
und
als
solcher
Muss
auch
Israel
Menschenrechte
respektieren
und
sich
dem
Völkerrecht
beugen,
ohne
wegen
der
Vergangenheit
einen
Ausnahmestatus
zu
beanspruchen.
Wie
Günter
Grass
unterstreicht,
sollte
gerade
Deutschland
sich
nicht
zum
Handlanger
einer
neuen
Katastrophe
machen.
In
diesem
Zusammenhang
ist
es
mehr
als
bedenklich,
dass
die
von
der
Bundesrepublik
an
Israel
gelieferten
U-Boote
mit
atomaren
Sprengköpfen
aus
gerüstet
werden
können.
Auch
deshalb
beobachten
wir
die
Waffenlieferungen
der
Bundesregierung
an
Israel
mit
Sorge
und
fordern
diese
auf,
den
nötigen
Druck
auszuüben,
auch
durch
Sanktionen,
um
Inspektionen
und
Kontrollen
des
israelischen
Atomprogramms
zu
ermöglichen
wie
für
jedes
andere
Land
üblich
ist.
Als
Jüdische
Stimme
befürworten
wir
einen
atomfreien
Nahen
Osten.
Jüdischen
Stimme
für
gerechten
Frieden
in
Nahost
e.V.
05.04.2012
Wolfgang
Gehrcke
erklärt
zum
heute
in
der
Süddeutschen
Zeitung
veröffentlichten
Gedicht
von
Günter
Grass
über
den
Iran,
Israel
und
deutsche
U-Bootlieferungen:
"Günter
Grass
hat
Recht.
(...)
Günter
Grass
hat
den
Mut
auszusprechen,
was
weithin
verschwiegen
wurde.
Günter
Grass
beschämt
die
deutsche
Politik,
die
weithin
damit
beschäftigt
ist,
die
diplomatischen
Folgen
eines
israelischen
Angriffs
auf
den
Iran
zu
kalkulieren,
statt
alles
zu
tun,
um
diesen
Krieg
zu
verhindern
und
damit
„allen,
den
Israelis
und
Palästinensern,
mehr
noch,
allen
Menschen,
die
in
dieser
vom
Wahn
okkupierten
Region
dicht
bei
dicht
verfeindet
leben,
und
letztlich
auch
uns
zu
helfen“.
>>>
Avi
Primor.
"Herr
Primor,
was
sagen
Sie
zu
der
massiven
Kritik,
die
Günter
Grass
an
Israel
übt?
Ich
habe
viel
von
Günter
Grass
gelesen,
ich
schätze
ihn
und
um
das
klipp
und
klar
zusagen:
Ich
halte
Günter
Grass
weder
für
einen
Antisemiten
noch
für
einen
Feind
Israels."
Jerzy
Montag
-
Die
Grünen.
-
Montag,
der
Vorsitzender
der
deutsch-israelischen
Parlamentariergruppe
ist,
findet
Grass'
Worte
zwar
politisch
verheerend
-
allerdings
nicht
als
Lyrik-Werk.
"Das
ist
ein
Gedicht
und
kein
politischer
Beitrag",
sagt
Montag.
"Bei
Günter
Grass
handelt
es
eben
um
einen
Schriftsteller,
und
mit
dem
muss
man
sich
nicht
streiten."
Johano
Strasser
-
"Präsidenten
des
deutschen
Pen-Zentrums
-
Johano
Strasser,
der
die
Meinung
des
Schriststeller
teilt:
Er
warne
dringend
vor
Waffenexporten
Deutschlands
an
eine
israelische
Regierung,
die
den
Anschein
erwecke,
ein
Krieg
gegen
den
Iran
sei
unausweichlich,
sagte
Strasser
dem
NDR."
Tom
Segev
-
Israelischer
Historiker
hält
Günter
Grass
für
"pathetisch"
und
"egozentrisch"
-
Tom
Segev:
Grass
ist
aber
"kein
Antisemit"
und
auch
"nicht
antiisraelisch"
-
Moderation:
Andreas
MüllerSegev:
Ja,
also,
ich
habe
manchmal
das
Gefühl,
wenn
ich
so
Äußerungen
von
Günter
Grass
lese,
ich
habe
ja
auch
kürzlich
mit
ihm
ein
Interview,
langes
Interview
gemacht.
Ich
habe
manchmal
den
Eindruck,
dass
er
das
Bedürfnis
hat,
zu
Unrecht
angegriffen
zu
werden.
Und
das
passiert
ihm
jetzt
wieder.
Aber
wirklich
zu
Unrecht
...
Er
ist
kein
Antisemit,
er
ist
nicht
antiisraelisch,
er
ist
auf
keinen
Fall
gegen
Israel
in
irgendeiner
Weise.
Er
kritisiert
die
Politik
der
israelischen
Regierung.
>>>
Gertrud
NehlsGertrud
NehlsGertrud
Nehls
Gertrud
Nehls
-
Die
Strategie
ist
durchsichtig:
derjenige,
der
Tacheles
redet,
wird
diffamiert.
Dieses
Mal
ist
Herr
Grass
an
der
Reihe!
Vor
mehreren
Jahren
wurde
Herr
Avner
Cohen
ähnlich
behandelt:
er
hatte
1998
ein
Buch
in
der
Columbia
University
Press
veröffentlicht
:"
Israel
and
the
bomb"!
Darin
beschreibt
er,
dass
es
im
Nahen
Osten
schon
1966
Proteste
gegen
den
Bau
der
israelischen
Atombomben
gab.
Wurde
dazu
nicht
das
Uran
aus
Frankreich
geliefert?
Herrn
Grass
ist
es
gelungen,
Kriegstreibern
mit
einem
Gedicht
die
Maske
vom
Gesicht
zu
ziehen.
Klar,
dass
die
empört
aufheulen!
-
W. Behr an Graumann vom Zentralrat der Juden. - 4.4.12 Ach, Herr Graumann. Ausgerechnet Sie reden zum Grass-Gedicht von einem agressiven Pamphlet der Agitation. Sind Sie doch in Ihrer Hasbara-Abteilung der israelischen Regierung (auch genannt Zentralrat der Juden) und Ihrer Funktion als heimlicher Aussenminister Deutschlands Vorbild für Faktenverdrehung.
Ich stehe voll und ganz hinter der Aussage von Grass und der kürzlich erfolgten von Sigmar Gabriel.
Schreiben Sie sich doch bitte die Aussage von Todenhöfer hinter die Ohren: Jeder hat ein Recht auf eigene Meinung, nicht aber auf eigene Fakten. Vielleicht hilft auch zur Ergänzung zu Grass ein Gedicht von Erich Fried.
Ihre perfide Antisemitismus-Keule zieht nicht mehr. Sie ist abgenutzt. Es grüsst Sie - W.Behr
Video - Tagesschau -
Israelkritisches Gedicht
von Günther Grass sorgt
für Aufruhr
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Oft geübt und
angewandt versuchen
bekannte Namen und
Gruppierungen aus
legitimer, notwendiger
Kritik
einen neuen
Antisemitismusbrei
anzurühren.
Dieter Graumann,
Präsident des
Zentralrats der Juden
in Deutschland nannte
den Text "ein
aggressives Pamphlet der
Agitation". Es sei
traurig, dass Grass sich
in dieser Form zu Wort
melde und Israel
dämonisiere, sagte
Graumann. Der Text sei
unverantwortlich und
eine Verdrehung der
Tatsachen. Nicht Israel,
sondern der Iran bedrohe
den Frieden
Charlotte Knobloch,
warf dem Schriftsteller
ein "durchschaubares
Schmierentheater" vor.
Emmanuel Nahshon
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Israels Gesandter in
Berlin, ordnete Grass'
Gedicht ein in
jahrhundertealte
antisemitische Hetze
gegen Juden. "Was gesagt
werden muss ist, dass es
zur europäischen
Tradition gehört, die
Juden vor dem
Pessach-Fest des
Ritualmords anzuklagen.
Früher waren es
christliche Kinder,
deren Blut die Juden
angeblich zur
Herstellung der Mazzen
verwendeten, heute ist
es das iranische Volk,
das der jüdische Staat
angeblich auslöschen
will", >>>
Grass bediene
sich antisemitischer
Klischees. mehr... >>>
Das American Jewish
Committee (AJC)
zeigte sich entsetzt
über das Gedicht. "Grass
schadet der
deutsch-israelischen
Freundschaft ungemein,
wenn er Israels
notwendige
Sicherheitspolitik als
Verbrechen bezeichnet
und den eigentlichen
Verursacher des
Konfliktes in Schutz
nimmt", erklärte Deidre
Berger, die Direktorin
des AJC in Berlin.
Der Präsident der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft, Reinhold
Robbe, nannte das
Gedicht "überflüssig und
eitel". Grass' Unwissen
über die komplexen
politischen Verhältnisse
im Nahen Osten sei
"erschreckend", er
diskreditiere "sich
selbst, als
Intellektueller wie als
Künstler".
Henryk M. Broder
- Günter Grass ist
"Prototyp des gebildeten
Antisemiten" - "Günter
Grass – Nicht ganz
dicht, aber ein Dichter"
- "Grass hat schon immer
zu Größenwahn geneigt,
nun aber ist er
vollkommen
durchgeknallt.">>>
Broder zu Gedicht von
Günter Grass - „Damals
war er ein SS-Mann,
heute schreibt er wie
einer“
Michael Wolffsohn
-
Verbreitet Günter Grass
rechtsextreme Ideen?
Eindeutig, sagt Michael
Wolffsohn "Grass macht
in dem Gedicht die Opfer
zu Tätern und auch sonst
steht so ziemlich jedes
antisemitische Klischee
darin, das man aus der
rechtsextremen Ecke
kennt." - - "was
Grass geschrieben hat,
ist ein in Scheinlyrik
gepresstes,
antisemitisches
Pamphlet"
Michel Friedmann:
"In der „Bild“-Zeitung
sagt der Publizist
Michel Friedmann über
Grass: „Wie krank ist
die Argumentation, er
habe über Jahrzehnte
schweigen müssen, um nun
endlich der Welt zu
erklären, der jüdische
Staat ist die größte
Bedrohung für die
Menschheit? (...)
Grass spielt mit
antisemitischen
Klischees. Unverzeihlich
wäre es, wenn er selbst
daran glaubt.“
Ralph
Giordano
verurteilte hingegen die
Israel-Kritik von Günter
Grass als einen
"Anschlag auf Israels
Existenz". "Selten hat
mich etwas so
erschüttert", schrieb
der 89-Jährige der
Nachrichtenagentur dpa.
Mit seiner einseitigen
Anklage stelle Grass die
Dinge auf den Kopf.
"Diese Umkehrung der
Tatsachen, wer hier wen
bedroht, trifft mich
persönlich besonders
tief"
Efraim Zuroff,
Direktor des
israelischen Simon
Wiesenthal Zentrums,
in der "Jerusalem Post":
Der Angriff zeige die
Transformation, die der
deutsche Antisemitismus
in den vergangenen
Jahren durchlaufen habe:
"Während Angriffe auf
einzelne Juden in der
Bundesrepublik politisch
inkorrekt und allgemein
inakzeptabel geworden
sind, ist Israel der
Prügelknabe für
antisemitische Deutsche
geworden, die den
Holocaust leid sind und
die Verantwortung dafür
los werden wollen."
Cem Özdemir
wird noch deutlicher:
"Günter Grass tappt in
die Populismusfalle, ein
vermeintliches Tabu,
Israel nicht kritisieren
zu dürfen, zu benennen,
um es dann lautstark zu
brechen, obwohl es
dieses Tabu gar nicht
gibt." Er sagte SPIEGEL
ONLINE: "Es ist perfide,
wenn er den Vorwurf des
Antisemitismus
vorschiebt, um das
angebliche Tabu zu
begründen." Im Übrigen
empfiehlt Özdemir,
Deutschland tue "gut
daran, keinen Zweifel zu
lassen, wer der
Aggressor ist und an
wessen Seite es in
dieser Situation steht".
Philipp Mißfelder
CDU: "Das Gedicht ist
geschmacklos,
unhistorisch und zeugt
von Unkenntnis der
Situation im Nahen
Osten"
Jan Korte
- Die LInke - Auch sei
die Behauptung des
Dichters fragwürdig,
dass Kritik an Israel in
Deutschland unter dem
Verdacht des
Antisemitismus stehe.
"Es ist gelinde gesagt
fragwürdig, dass
ausgerechnet ein
ehemaliges Mitglied der
Waffen-SS ein
angebliches Tabu
bricht", meint Korte.
Tilman
Krause
-
Grass'
"letzte
Tinte"
transportiert
NS-Stereotypen"
-
Der
alte
Kulturhass
der
Nazis,
projiziert
auf
die
jüdischen
Mitbürger,
die
das
insgeheim
beneidete
und
bewunderte
zivilisiert
Urbane
verkörpern,
während
man
für
sich
selbst
nur
die
Mächte
des
Instinkts
und
„gesunden
Volksempfindens“
reklamieren
kann:
diese
NS-Stereotypen
klingen
an"
-
"Auch
die
bei
den
Nazis
so
beliebte
Untergangs-Metaphorik,
diese
Angewohnheit,
als
Alternative
zur
eigenen
Politik
nur
die
komplette
Auslöschung
gelten
zu
lassen,
findet
gleich
zu
Anfang
von
Grassens
Gedicht
ihren
Nachhall,
-
>>>
Malte
Lehming
-
langjähriger
Lobbyist
-
Wenn
der
Geist
in
Deutschland
seine
Hand
nach
dem
Mob
ausstreckt,
meint
unser
Autor
Malte
Lehming,
droht
einerseits
die
Vergeistigung
des
Mobs,
andererseits
die
Verrohung
des
Geistes.
Ist
Günter
Grass
ein
Antisemit?
Ja,
das
ist
er.
Das
beweist
sein
jüngstes
Gedicht
"Was
gesagt
werden
muss",
das
ebenso
treffend
"Die
Juden
sind
unser
Unglück"
hätte
heißen
können.
Der Brandstifter
Gerd Buurmann -
Verständnis für
Günter Grass - >>>
"Weil Günter mal bei der
SS war, muss heute
verhindert werden, dass
sich Israel gegen die
Vernichtungsdrohungen
des Irans zur Wehr
setzt. Israel muss
einfach an den medialen
Pranger gestellt werden
und zwar, wie es sich
gehört, vor dem
Pessach-Fest. Es gehört
schließlich zur
europäischen Tradition,
Juden vor dem
Pessach-Fest des
Ritualmords anzuklagen."
>>>
Frank Schirrmacher
-
Was Grass uns sagen will
- Das Gedicht „Was
gesagt werden muss“ von
Günter Grass ist ein
Dokument der Rache. Eine
Interpretation.
Micha Brumlik -
Ein Fachmann für
Geschichtsvergessenheit
und politischer Dummheit
- Hört nicht die
Signale: - Kolumne von
Micha Brumlik (...)
Genau deshalb aber, weil
Sanktionen der einzige
Weg sind, dies zu
verhindern, ist die in
der Süddeutschen Zeitung
vom 31. 4.
veröffentlichte, von
inzwischen 1.767
Personen unterzeichnete
„Erklärung aus der
Friedensbewegung und der
Friedensforschung“ als
das namhaft zu machen,
was sie ist: als zwar
argumentativ
auftretender, gleichwohl
beschämender Ausdruck
von
Geschichtsvergessenheit
und politischer
Dummheit. >>>
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