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TEXTE 5 |
Die
israelische Hysterie wegen der
Abstimmung in den Vereinten Nationen festigt
den neuen Status des Landes, den eines
Schurkenstaates
Philip Weiss - 27.12.2016
Die
Entscheidung von Präsident Obama, eine
Resolution des UN-Sicherheitsrates, die die
israelischen Siedlungen als illegal
verurteilt, durchgehen zu lassen, hat mehr
für eine Veränderung der Gestalt des
Konflikts bewirkt als jede andere Aktion in
den letzten zehn Jahren, mehr sogar als die
israelischen Massaker in Gaza. Es hat Israel
und die Medien in eine Richtung gestossen,
in der der neue Status des Landes erkannt
wird, der Status eines Schurkenstaates; es
hat die Israel-Lobby gespalten, jedenfalls
an seinen Rändern; es hat der BDS-Bewegung
(Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen)
großen Auftrieb gegeben.
Aus diesem
Grund sind die israelischen Politiker an
diesem Wochenende durchgedreht und haben in
den Kabelnetzen und auch in den nationalen
Nachrichtenagenturen mit Vorwürfen um sich
geworfen. Weil das, was Obama getan hat, so
aussagekräftig war.
Die
Unterstützer Israels haben lange behauptet,
Israel würde nur dann Fortschritte machen,
wenn du es umarmst und sagst, du würdest
Israel lieben. (Dennis Ross sagt dies die
ganze Zeit.) Obama hat diesen Rat Jahre lang
beherzigt und hat nichts erreicht. Jetzt hat
er eine Geste gegen Israel gemacht, und der
Fortschritt innerhalb weniger Tage ist
verblüffend.
Die Medien sprechen über Siedlungen wie nie
zuvor. Jedes Mal, wenn ich National Public
Radio einschalte, höre ich eine Geschichte
über die Siedlungen.
Es ist an der
Zeit, dass unser Land über die Besatzung
spricht, da ihr Jubiläum näher rückt. Und
jeder vernünftige Mensch, der diese
Diskussion hört, akzeptiert die einfache
Wahrheit der UN-Resolution: Israel hätte
seine Bevölkerung nicht in Gebiete
transferieren dürfen, die es durch Krieg
erobert hat. Durch die Besiedlung der 22%
des ursprünglichen (palästinenmsischen)
Territoriums, die in der Zwei-Staaten-Lösung
als palästinensisch galten, hat es die
Zwei-Staaten-Lösung zunichte gemacht.
Die Hysterie
der israelischen Politiker wegen der
Resolution erinnert sogar mäßig gut
informierte Amerikaner an Ideen, die einmal
Häresien waren, aber sich jetzt als
Meinungen der Öffentlichkeit festigen: Wir
geben diesen Leuten dutzende Milliarden
Dollar und sie führen sich auf wie verzogene
Rotzbengel. Sie haben Jahrzehnt um Jahrzehnt
die Warnungen unserer Präsidenten ignoriert
und ihren Kritikern eine lange Nase gedreht,
weil sie die mächtige Israel-Lobby stets auf
Abruf zur Verfügung hatten. Jetzt liegt das
Land vor den Amerikanern offen wie nie
zuvor, und raten Sie mal – es dreht durch!
Ihr Premierminister hatte im Kabinett einen
Wutanfall wegen des amerikanischen Verrats
und dem Mangel an Freundschaft, dabei haben
sie doch unsere 38 Milliarden Dollar
genommen. Ihr Chefdiplomat beschimpft Obama
und Ben Rhodes als Lügner und macht small
talk über die Dolphins von Miami. Diese
Leute haben keine Ahnung: die ganze Welt ist
gegen sie; die Abstimmung war 14 zu 0 zu 1.
Dass Obama
kein Veto eingelegt hat, signalisiert den
Amerikanern, dass die US-Politik nicht mehr
von der Israel-Lobby diktiert wird,
zumindest dieses Mal. Sicherlich ist die
Lobby jetzt gespalten. Die Gruppen der Mitte
und des rechten Flügels, die die Führung
dominieren, sind alle von der Entscheidung
von Obama erschreckt und setzen
Denunziationen in Umlauf. Die
Anti-Defamation-Leage ist "schockiert" und
"unglaublich enttäuscht", die Konferenz der
Präsidenten und AIPAC kochen. Die
Trump-verwirrte Zionistische Organisation
von Amerika beschuldigen unseren Präsidenten
des Antisemitismus.
Liberale
zionistische Gruppen aber waren noch nie so
glücklich. Peace Now, New Israel Fund und
JStreet stehen hinter Präsident Obama. Und
das deshalb, weil ihre Basis höchst kritisch
zu Israel steht – amerikanische Juden
unterstützen in überwältigendem Ausmaß
Aktionen gegen die Siedlungen – und weil die
Basis der demokratischen Partei noch weiter
links steht; und so wurde Israel schließlich
zu einer parteipolitischen Angelegenheit,
mit einer echten Diskussion.
Der
potentielle Verlust an einheitlicher
Unterstützung durch die Lobby animiert jetzt
die israelischen politischen Klassen. Wie
Shmuel Rosner richtig beobachtet, wenn er
sich auf Walt und Mearsheimer von vor zehn
Jahren beruft, ist Amerika alles, was Israel
hat. Seine ganze Außenpolitik ist eine
Innenpolitik: übte die Lobby Druck auf
amerikanischen Politiker und Medien aus, war
eine einheitlich unterstützende Politik die
Folge. Nachdem diese Taktik des Druck
Ausübens gescheitert ist, befinden sich die
Israelis in der vollen Krise.
Diese Leute
sind aus einem guten Grund hysterisch. Sie
verlieren das Wichtigste, was sie haben, um
den status quo der jüdischen Überlegenheit
und Apartheid beizubehalten, eine Ordnung,
die dem Großteil der israelischen
Gesellschaft zugute kommt (serves).
Sie wissen,
dass Obamas Abtrünnigkeit große Konsequenzen
haben kann. Sie kann zu palästinensischen
Aktionen in internationalen Foren führen.
Sie wird die BDS-Bewegung enorm ermutigen,
weil die Aktion von Obama von den
Unterstützern Israels als milde Form von BDS
wahrgenommen wird - warum es also nicht auf
die harte Tour versuchen?
Die
Konsequezen in der israelischen Gesellschaft
sind schon evident. Die jüdische Linke
beschuldigt die Rechte ganz zurecht, Israel
zu isolieren. "Bibi" ist jetzt durch eine
liberale Werbekampagne BBDS geworden. Die
Rechte scheint entschlossen zu sein, Israel
noch mehr zu isolieren. Einige rechte
Israelis sagen jetzt ihre Meinung gegen
Netanyahu.
Es ändert sich
etwas innerhalb der israelisch jüdischen
Gesellschaft und seiner politischen
Struktur, das könnte tatsächlich eine
Richtungsänderung des Landes zur Folge
haben. Ich habe lange Zeit gehofft, dass ein
Politiker erscheint, der sagt: "Welt, wir
hören dich! Wir werden Änderungen
vornehmen." Ich denke, dieser Tag kommt
schneller als die Leute meinen, und Obama
kann den Verdienst zum Teil für sich in
Anspruch nehmen. (Welche Auswirkung diese
Änderungen haben werden, ist allerdings eine
andere Frage.)
Die Fragen der
Studierenden der US-Politik sind: Wie wird
Trump die Richtungsweisung von Obama ändern?
Und warum hat Obama nicht eher gehandelt?
Obama hat
gegen eine ähnliche Resolution 2011 wegen
der Israel-Lobby ein Veto eingelegt; weil er
von dem Establishment der jüdischen Stimmen
bedrängt wurde, die sagten, er wäre zu
streng mit Israel; er konnte es sich nicht
leisten sie zu ignorieren, da er sich dem
Jahr seiner Wiederwahl näherte. So einfach
ist das. Präsidenten werden in den letzten
Monaten ihrer Amtszeit tätig, weil sie dann
endlich eine gewisse politische
Unabhängigkeit (Autonomie) haben.
Was Trump
betrifft, so kann auch er ein Verdienst
wegen der UN-Resolution für sich in Anspruch
nehmen. Hätte er die Wahl nicht gewonnen und
nicht David Friedman, den Siedlerhelden, zu
seinem Botschafter in Israel und Steve
Bannon, einen weißen Nationalisten, zu einem
Strategen des Weissen Hauses gemacht, hätten
wir ein ganz anderes politisches Terrain vor
uns. Hillary Clinton wäre designierte
Präsidentin und die Angst ihres
traditionell/konservativen
demokratisch/jüdischen Establishments den
Großspender Haim Saban abzuschrecken, hätte
zur Folge gehabt, dass Präsident Obama wegen
der Kontinuität ein Veto gegen die
Resolution eingelegt hätte. Die Lobby würde
sich rund um die Glaubensartikel der
Mitte-Rechts vereinen: Siedlungen sind kein
Hindernis für den Frieden, und das ist schon
alles. So wie es ist, wurde Saban und der
Abhängigkeit der Demokratischen Partei von
den reichen Eliten die Schuld an dem
Wahldebakel gegeben; und Saban hat an
Einfluss verloren.
Aber wird
Trump Obamas Aktionen bezüglich der
Siedlungen umkehren? Ich weiß es nicht.
Seine Tweets zu dieser Frage waren
gegenwärtig sehr vorsichtig; sie könnten
nahelegen, dass Trump sich auf die Seite von
Obama gegen das verzogene Kind Israel
stellen könnte. Was Trump auch immer macht,
die Lobby wird sich weiter fragmentieren.
Das ist der weitere Prozess, der im Gang
ist, und es ist eine gute Nachricht für
Amerikaner und Israelis und Palästinenser.
-
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer |
Obama bietet Trump (und Israel) die
Stirn
Phyllis Bennis - 24.12.2016
Erst gestern
hat der UN-Sicherheitsrat eine Resolution
verabschiedet, die die israelischen
Siedlungen verurteilt und eine vollständige
Einstellung der Siedlungsaktivitäten
verlangt und die Siedlungen
völkerrechtswidrig nennt.
Zum ersten Mal
haben die USA die Verabschiedung einer
solchen Resolution ermöglicht - durch
Stimmenthaltung anstatt wie in der
Vergangenheit ein Veto gegen die Resolution
einzulegen. Die Verabschiedung der
Resolution war ein Schlag ins Gesicht für
Donald Trump, der sich in der Nacht (zuvor)
mit Ägypten und Israel bemüht hatte, die
Kontrolle der Nahost-Diplomatie zu
übernehmen, Wochen vor seiner Einführung in
das Amt des Präsidenten.
In den Tagen
vor der Abstimmung wurde verbreitet, die
Obama-Administration überlege eher eine
Stimmenthaltung als ein Veto. Israelische
Regierungsbeamte reagierten mit
vorhersehbarer Wut und übten intensiven
Druck auf Ägypten aus, damit es den
Resolutionsentwurf zurückzieht.
Premierminister Benjamin Netanyahu forderte
spät in den Nacht auf Twitter, die USA
sollten gegen die Resolution ein Veto
einlegen. Trump reagierte mit seinem eigenen
Mitternachts-Tweet und drängte die
Obama-Administration ebenfalls ein Veto
gegen die Resolution einzulegen. Trump – der
noch, wie wir uns bewußt halten müssen,
Zivilist war und kein Regierungsamt
innehatte – rief dann den ägyptischen
Präsidenten Sisi an und hielt, wie es ein
Sprecher beschrieb, eine weit ausladende
Rede über Nahostfragen einschließlich der
Siedlungsresolution. In Reaktion auf den
Anruf kündigte Ägypten an, es würde seinen
eigenen Resolutionsentwurf zurückziehen,
wobei Regierungsbeamte einräumten, das Ziel
sei gewesen, der kommenden Trump-
Administration freien Weg für die Festlegung
seiner eigenen Nahostpolitik
einzuräumen. Zu diesem Zeitpunkt entschieden
vier Ratsmitglieder (Malaysien, Senegal,
Venezuela und Neuseeland) sich ohne Kairo
für die ägyptische Resolution einzusetzen,
und Diskussion und Abstimmung wurden für
Freitag nachmittag angesetzt. 14 Mitglieder
stimmten für die Resolution bei einer
Enthaltung – von Washington.
Bezüglich
dieser Abstimmung gibt es drei wichtige
Gesichtspunkte.
Einmal
bedeutet die Resolution, dass die
Obama-Administration stillschweigend die
Unzulänglichkeit ihrer früheren Polititk
eingesteht, die die Siedlungen rhetorisch
verurteilte, tatsächlich aber ein Veto gegen
jede Resolution einlegte, die sich auf die (Völkerrechts)Verletzungen
der israelischen Siedlungen auswirken
konnte. (Die USA legten 2011 gegen eine
ähnliche Resolution des Sicherheitsrates ein
Veto ein.) Obwohl UN-Botschafterin Samatha
Power in ihrer Rede nach der Abstimmung
klagte, Israel werde bei den UN angeblich
anders als alle anderen Länder behandelt,
spricht die UN-Resolution Bände über die
nackte Wirklichkeit der israelischen
Rechtsbrüche. Es ist ein großer Beitrag (contribution)
zu Obamas Vermächtnis zum Nahen Osten.
Die Resolution
ist außerdem wichtig wegen ihrer Sprache,
die viel stärker ist als bei den meisten
früheren Resolutionsentwürfen beim
Sicherheitsrat. Sie verurteilt die
Errichtung der Siedlungen in dem 1967
besetzten palästinensischen Territorium als
"ohne Rechtsgültigkeit" und "eine flagrante
Verletzung des Völkerrechts"und verlangt von
Israel "eine sofortige und vollständige
Einstellung aller Siedlungsaktivitäten". In
einer Sprache, die eindeutig auf die
israelischen Bemühungen gerichtet ist, die
sich häufenden europäischen Hindernisse bei
der Einfuhr von Siedlungsprodukten in die
Europäische Union zu Fall zu bringen; sie
ruft alle Länder auf "zwischen dem
Territorium des israelischen Staates und den
seit 1967 besetzten Gebieten zu
unterscheiden". In ihrem Vorwort verurteilt
die Resolution "alle Maßnahmen, die darauf
gerichtet sind, die demografischen
Verhältnisse (im besetzten Territorium) zu
verändern", einschließlich "Bau und
Expansion von Siedlungen, Transfer
israelischer Siedler, Konfiszierung von
Land, Häuserzerstörungen und Vertreibung
palästinensischer Zivilisten". Außerdem
werden die Bemühungen verurteilt, den "status"
des besetzten Territoriums zu verändern, was
Israel auf die Bemühungen um eine
internationale Anerkennung Palästinas als
"Staat" beziehen könnte, aber es werden ganz
klar die Aktionen der Besatzungsmacht
verurteilt, nicht der Bevölkerung unter
Besatzung.)
Und drittens
wirft der Prozess ein klares Licht auf die
Drohungen der spontanen pro-israelischen
Reaktionen Trumps, die sogar viel extremer
sind als die der am meisten pro-israelischen
Administrationen in der Geschichte der USA –
vor allem wenn er bei seinen Aktionen eine
unbegrenzte Macht für sich geltend macht,
noch bevor er den Amtseid abgelegt hat.
Trump ist noch ein privater Bürger; es
bleibt offen – und das müsste vom
US-Justizministerium unverzüglich untersucht
werden – ob sein direktes Engagement bei dem
ägyptischen Präsidenten den Logan Act
verletzt, der es jedem nicht authorisierten
US-Bürger verbietet, US-Außenpolitik mit
einer fremden Regierung auszuhandeln.
Die nächsten
vier Wochen – die letzten von Obamas
Amtszeit – werden umstritten bleiben,
nachdem Trumps Operation versucht im
Interesse von Trumps extremistischer Agenda
mehr Macht zu usurpieren. Wird er einmal an
die Macht gekommen sein, werden die Rechte
der Palästinenser unter den ersten sein, die
bedroht sind. Nach der historischen
UN-Abstimmung nannte der israelische
Botschafter den Freitag "einen schlechten
Tag für diesen (Sicherheits)Rat". Er hatte
Unrecht. Es war einer der besten Tage des (Sicherheits)Rates.
Wir sollten (diesen Tag) würdigen – ohne
eine Menge Arbeit dürften wir in nächster
Zeit nicht viele ähnliche Tage sehen.
Quelle:
www.mondoweiss/net/2016/12/obama-stands-israel/
Übersetzung: K. Nebauer |
„Bethlehem Heart of
Christmas“
Hunderte Kinder kommen nach Bethlehem
Am Freitag den 16. Dezember besuchten 350
Kinder aus ganz Palästina Bethlehems
heilige Stätten, um aus erster Hand das
christliche Erbe Palästinas kennen zu
lernen. Dieses Ereignis war Teil des 12.
Jahrestages der christlich-ökumenischen
„Reise nach Bethlehem!“. Für die Mehrheit
dieser Kinder stellt dies das erste Mal dar
, dass sie diese heiligen Stätten besuchen.
Die Kinder kamen aus Schulen und
Waisenhäuser rund um Zababdeh, Jenin,
Tulkarem Jericho und Birzeit.
Während ihrer Reise lernten die Kinder das
Hirtenfeld in Beit Sahour, die
Geburtskirche, die Milchgrotte und das
Betlehem-Museum kennen, wo sie die Rolle
kennen lernten, die Palästinenser beim
täglichen Bewahren des Christentums im
Heiligen Land spielten. Nachdem sie die
Stätten besucht hatten, dachten sie über
ihre Lieblings Dinge nach-
„Wir mochten den Besuch in der
Geburtskirche. Wir sahen das erste Mal wie
die Priester eine Messe halten. Es war
wirklich wunderbar (cool ) sagte Alisa, die
8Jährige aus Jericho.
Wir freuten uns, das Museum zu besuchen, und
spürten besonders die Solidarität im Kreuz,
weil das Wort Friede darin geschrieben war.
Wir hoffen, dass es auch für uns bald
Frieden gibt“ Dalia, 8 Jahre alt aus
Jericho.
Mir gefiel besonders der Weihnachtsbaum auf
dem Krippen -Platz. Er war so schön. Mir
gefiel es, dass wir in Bethlehem sein
konnten. Hala, 12., aus Jenin-
Ich lernte eine Menge, dass wir einander
lieben und für einander beten sollen“, Zaed,
9, aus Birzeit.
Nach ihrer Tour waren die Kinder noch bei
lokalen Familien und nahmen an einer
Weihnachtsfeier des katholischen
Gemeindezentrums teil. Sie hatten dort den
Spaß, sich das Gesicht anzumalen, zu spielen
und erlebten ein Weihnachtsspiel. Nachdem
jeder ein Geschenk vom Santa Klaus erhalten
hatte, ging die Gruppe von 400 Kindern die
Sternen Straße entlang zum Krippenplatz
hinunter, von der Christen denken, dass auch
die Heilige Familie vor 2000 Jahren entlang
ging. Die Prozession wurde von Fanfaren
begleitet, Gemeindeglieder die am
Straßenrand standen freuten sich am Singen
und Lachen der Kinder.
Dieses Ereignis wurde vom Internationalen
World-Vision finanziert, und vom Brigham
Young Universität Jerusalem-Zentrum für
Nahöstliche Studien, Charitas, Jerusalem und
von Vielem aus aller Welt.
Der regionale Direktor der
christlich-ökumenischen Stiftung des
Heiligen Landes, Anthony Habash sagte, die
Prozession trägt die Botschaft des Friedens
und der Hoffnung in die ganze Welt und
überbringt eine Botschaft, dass die Kinder
Palästinas, wie alle andern Kinder in Würde,
Gerechtigkeit und Frieden zu leben
verdienen.
Er fügte noch hinzu, dass die Kinder in
dieser Prozession, die aus verschiedenen
Teilen der Westbank kommen, Christen und
Muslime bringen eine Botschaft der
Brüderlichkeit und des Friedens, die
Botschaft von Weihnachten in der heiligen
Stadt von Bethlehem.
Habash drückte seine Hoffnung aus, dass
solche Aktivitäten helfen, Brücken zu
bauen, um Beschränkungen und Barrieren zu
brechen, die von Israels Besatzungs-Armee in
Palästina aufgebaut wurden.
Kayed Boulos, Vize-Präsident der Terra
Sancta-Schule in Jericho, sagte, er käme mit
einer Friedensprozession nach Bethlehem, um
die Kinder zum Geburtsort von Jesus
Christus einzuführen.
Samer Sharqawi, der Leiter der Ta’ayush –
Graswurzel-Bewegung, sagte der Besuch und
diese Aktivität soll die Kinder Palästinas
mit Bethlehem und seiner Bedeutung bekannt
machen.
Sharqawi sagte noch, dass Palästina das
Land des Zusammenlebens und des Dialogs und
ein historisches Beispiel für Liebe und
Brüderlichkeit sei und dass die Kinder, die
aus Tulkarem, Jenin, Nablus und Bethlehem
kommen, die großartige Gelegenheit bekommen,
Bethlehem kennen zu lernen und alle
heiligen Stätten in ihrer Heimat.
Schwester Mariam Ba’abish der Rosemarie
–Schule, sagte, es gäbe so viele Kinder, die
nichts von der Bedeutung all der heiligen
Stätten in Palästina wissen und dass diese
großartige Möglichkeit gegeben wurde, dass
sie dies kennen lernen.
Quelle
(dt. Ellen Rohlfs) |
Ein düsteres
Bethlehem ruft ein
Disaster hervor, das über es fällt die
Illusion von Normalität an Jesu
Geburtsort ist mit dem Anblick der Mauer,
die die Stadt abwürgt, zerbrochen - und die
Siedlung gleich auf dem nächsten Hügel.
Gideon Levy und Alex Levac schreiben am 16.
Dezember : Bethlehem ist eine traurige
Stadt. Die Melancholie herrscht vor: In den
geschlossenen Souvenirläden, in den offen
gebliebenen ist niemand, in den Gäste-losen
Hotels, in den niedergeschlagenen Gesichtern
der einheimischen Leute. Es stimmt, dass am
Nachmittag der Obst- und Gemüsemarkt voller
Leben ist und der Verkehr sich staut. Die
Stadt ist für Weihnachten festlich
geschmückt worden: seine bunten Lichter
leuchten in der Nacht. Aber es geschieht
hier nichts. Die Ortspolizei leitet den
Verkehr in die Nähe des Marktes - doch das
ist eine Illusion von Normalität und ein
Anschein von Souveränität.
Aber jede Illusion zerbricht am Anblick der
Mauer, die die Stadt am Ende der Hauptstraße
und der Siedlung Har Homa – ein jüdischer
Vorort liegt schwer auf der Stadt gleich auf
dem nächsten Hügel. Bethlehem ist besetzt
und am Ersticken. Dies macht sich besonders
in der Weihnachtszeit bemerkbar, wo man den
Kontrast zwischen dieser schönen Stadt,
Jesu Geburtsort, sein könnte und zu was sie
reduziert wurde. Nächstes Jahr wird ein
Jubiläum des Disasters sein.
Es ist möglich, dass es der traurigste Ort
der Stadt sein wird, wo wir das letzte
Wochenende verbrachten. Das
Jacir-Palast-Hotel, früher das
Intercontinental, die scheinbare Kronjuwele
von allen Bethlehemer Hotels mit einer
feinen Fassade; dies teure Hotel hat einen
großen Swimmingpool, viel Platz , einen
Tanzsaal und einen Konferenzsaal,
Appartements, Cafes, Bar und Restaurants …
Lange gedämpfte Korridore, die nirgendwo
hinführen, viel ungenutzte Räume .Ein
fünf-Sterne-Hotel mit mehr als 200 Räumen,
die verfallen. Es gibt nichts
Entmutigenderes als ein leeres Hotel. Es
waren außer uns beiden nur noch drei andere
Gäste im Jazir-Palast-Hotel. Ein
Palästinenser aus Ramallah und ein
arabisches Paar aus Haifa. Das
Frühstückbuffet war üppig, aber die Tische
rund herum waren verlassen. Eine in
Nazareth befindliche Tourismus-Agentur bot
in dieser Woche für drei Tage/Nächte mit
Frühstück während der Weihnachtswoche für
$275 pro Person. Aber es ist
unwahrscheinlich, dass das Hotel selbst zu
diesem Preis voll wird. Man kann sich leicht
vorstellen, wie dies Hotel an Wochenenden
aussehen könnte: voller Touristen aus
allen Ecken der Welt, Geschäftsleute, reiche
Pilger und auch Israelis.
Doch so schlimm es ist, es ist nicht die
schlimmste Zeit. Vor beinahe fünfzehn
Jahren, im März 2002 als die israelische
Armee als Teil der Operation „Schutzschild“
die Stadt überfiel: Die israelische Armee
übernahm das Hotel und brachte seine
Soldaten dort unter. Dies war wahrscheinlich
das letzte Mal, dass das Hotel keine Ferien
hatte. Seitdem wurden die Räume alle
renoviert und alle Schäden, die der IDF
verursachte, repariert, doch jetzt ist keine
Seele zu sehen. Draußen wurde die Yassir
Arafat-Straße zur Hebron-Straße. Sie ist
die Hauptverkehrsader, die die Stadt vom
Norden zum Süden durchquert. Links vom Hotel
liegt versteckt durch die Mauer Rachels
Grab; brandgeschädigt und matschig von
aufgebrachten Demonstrationen, die hier
gehalten wurden. Im Norden liegt Al-Aida,
eines der kleinsten und trostlosesten
Westbank-Flüchtlingslager.
Eine Reihe von Kindern und Jugendlichen
sind hier in den letzten Jahren getötet
und verletzt worden, wenn sie die Soldaten
im befestigten Turm, der Rachels Grab
beschützt, .in der Vergangenheit
provozierten. In den letzten paar Monaten,
zwischen der Armee-Antenne und der
Installation des großen
Metall-Heimkehr-Schlüssels, der direkt über
dem Lager-Eintrittstor errichtet wurde,
entlang der örtlichen Friedhofmauer -
wurden große Mengen von Tränengasbomben
verteilt, auch viel scharfe Munition
abgefeuert und nicht wenig Blut vergossen.
Und all dies nur wenige hundert Meter vom
Jazir.Palast-Hotel, wo an einem
Dezember-Wochenende äußerste Stille
herrscht.
Ich war hier, um an einer internationalen
Konferenz über Kairos-Palästina, einer
christlich-palästinensischen Bewegung,
teilzunehmen, die sich auf religiöse
Komponenten des Kampfes gegen die Besatzung
konzentrierte. Das Thema dieser
alljährlichen Konferenz war „Glaube, Sumud
(Standhaftigkeit) und kreativer Widerstand.
Die zweitägige Veranstaltung wurde vom
früheren Minister für
Jerusalem-Angelegenheiten in der
Palästinensischen Authority moderiert, Hind
Khouri, palästinensischer Geistlicher Rev.
Mitri Raheb hielt die Grundsatzrede.
Ein Gast erschien nicht: Dr. Isabel Phiri,
eine Leitende Theologin des
Weltkirchenrates, der der Eintritt nach
Israel vor ein paar Tagen verwehrt wurde,
weil das WWC (Weltkirchenrat) den
internationalen Boykott Israels unterstützt.
Der WCC-General-Sekretär, Rev Olav Fykse
Tweit, ein Norweger, dem es erlaubt war,
nach Israel zu kommen, sprach auch bei der
Veranstaltung. Der Affront gegen seine
Kollegin, die abgewiesen wurde und der
Ärger, der von seiner Organisation empfunden
wurde, war offensichtlich in seinen
Bemerkungen, obwohl er sehr zurückhaltend
war, wie es sich für nordischen Geistlichen
gehört.
Die WCC- Aktivisten in ihren braunen Westen
sind ein familiärer Anblick in Bethlehem:
die vom Morgengrauen bis zur
Abenddämmerung am Checkpoint 300 stehen, um
die anhaltende Situation dort zu
beobachten. Dies ist die große harsche
Kreuzung, an der Tausende von Arbeitern
stehen, die die Genehmigung haben, Israel zu
betreten und jeden Morgen gedemütigt werden.
Der Beobachter-Zeugenbericht an ihre
Kirchen ist ihre Sünde. Aber die
Kairos-Palästina-Konferenz strahlt auch
einen Grad von Optimismus und Hoffnung aus,
wie man es auch von einem christlichen
Geistlichen erwartet. Ein Orchester und
Sänger führen bewegende religiöse Hymnen auf
arabisch auf. Danach auch „Biladi,Biladi“
die palästinensische National-Hymne.
Einer der Sänger war auch nicht da. Er war
auf dem Weg nach Bethlehem verhaftet worden
und zwar an dem Container-Checkpoint, der
den südlichen Teil vom nördlichen Teil der
Westbank teilt. „Seine Stimme blieb am
Checkpoint“ , sagte der Moderator..
Christliche Geistliche in ihren Gewändern
und Bischofhüten; unter ihnen war der
frühere katholische Patriarch von Jerusalem,
der bejahrte und ehrwürdige Michel Sabbat.
Am Morgen mache ich einen Spaziergang in der
sonnigen Yassir Arafat-Str.. Auf dieser
Straße war ich im März 2002auf der Höhe der
verlängerten Ausgangssperre, den die IDF
über die Stadt verhängt hatte.
Damals
schrieb ich: ……. Die Stadt der Geburt Jesu
wurde eine Stadt des Todes. Seitdem hat
sich viel verändert …. Was tut Israel hier?
Nach welchem Recht fährt Israel fort, das
Leben der Menschen hier zu stören. Nach
welchem Recht? Der Krippenplatz vor der
Geburtskirche ist voller Touristen. Gruppen
aus Ghana und den Philippinen, aus Russland
und Kolumbia strömen in die Kirche, die
gerade eine Restoration durchmacht. Ganz
wenig Pilger bleiben über Nacht – zum Ärger
der Hotelier, Kaufleute und Straßenbettler
…. Und hier ist das Friedenszentrum-
Restaurant, eine Erinnerung an die Tage der
Irreführung, die schnell in der
Vergangenheit verschwinden und zu
verblichenen Erinnerungen werden.
(Dt. und im letzten Teil stark verkürzt:
Ellen Rohlfs)
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Hebron:
Mikrokosmos der Besatzung und
Musterbeispiel für den Volkswiderstand
Daniel Roselló
und Marta M. Losa - 22.12.2016
Aus der Ferne
wirkt Hebron ruhig, sogar langweilig, was
sich vollständig ändert, wenn man seine
Strassen betritt.
Im vergangenen
August berichteten die Medien, Israel wolle
eine der jüdischen Siedlungen in Hebron zum
ersten Mal in mehr als einem Jahrzehnt auf
einem Areal, das der Militärbasis Mitkanim
gehört, erweitern. Israelische Quellen
behaupten, es handle sich um einen privaten
Besitz, der schon seit vor der Gründung des
Staates Israel 1948 in jüdischen Händen ist.
Auch wenn sich
diese Nachricht als Neuigkeit präsentiert,
ist es sicher, dass diese Pläne Teil einer
langfristigen Strategie Israels zur
"Eroberung" Hebrons sind. Viele
palästinensische Aktivisten stimmen überein,
dass es in den letzten Jahrzehnten
oberflächliche Veränderungen gegeben habe.
Jedoch erklärt Musa Hashash von B'Tselem:
"Obwohl der Grad der Gewalt deutlich
nachgelassen hat, ist die Auswirkung der
Besatzung in diesen Jahren viel stärker,
sowohl sozial als auch psycholgisch, und
zeigt sich in mehr Häuserzerstörungen,
Ausbau der Siedlungen und tägliche
Schikanen. Nach 16 Jahren friedlichem
Widerstand ist die Situation ziemlich
frustrierend".
All das hat zu
einer Atmosphäre geführt, in der die Gewalt
normal erscheint (normalisiert ist), aber zu
schwerwiegenden sozialen Konsequenzen
geführt hat, die das Leben der Palästinenser
in Hebron auf allen Ebenen treffen. Daher
ist die Arbeit der lokalen Vereinigungen im
Kampf gegen die Besatzung besonders
schwierig, sie sind gezwungen sich an die
Besonderheiten einer Stadt anzupassen, die
zu einem "Mikrokosmos" der kolonialen
Straegien Israels geworden ist.
Aufgrund
dieser Situation wurde 2012 das Hebron
Defense Committee (HDC) gegründet, um
gewaltfreie Widerstandspraktiken gegen die
Apartheidstrategien des Staates Israel
durchzuführen. Neben seinen zahlreichen
Aktivitäten organisieren sie Kundgebungen
und Piquetlines in den Strassen,
unterstützen die BDS-Bewegung und
informieren täglich über die Situation in
Hebron. Hishan Sharabati, Mitgründer von HDC;
sagt: "Unsere wichtigsten Ziele sind die
internationale Gemeinschaft und die
Palästinensische Autonomiebehörde, da sie
die Besatzung de facto normalisieren und die
systematische Verletzung des Völkerrechts
durch Israel akzeptieren".
Das HDC ist
aber nicht die einzige Vereinigung, die sich
auf diesem Gebiet engagiert. Daneben
versuchen Organisationen wie Jugend gegen
die Siedlungen (YAS) die internationale
Gesellschaft durch die Entsendung von
Voluntären in andere Länder, die über die
schwierige Situation in Hebron berichten, zu
sensibilisieren. Mutassem Hashlaman sagt:
"Wir suchen internationale Verbündete, die
unsere Kampagnen unterstützen, und holen sie
nach Hebron, damit sie direkte Zeugen des
Geschehens werden". Ein anderes ihrer Ziele
ist, die Bevölkerung von Hebron erleben zu
lassen, dass sie in ihren täglichen
Schwierigkeiten nicht allein gelassen ist
und so versucht wird, die Last des
Widerstands zu erleichtern. Um das zu
garantieren, "unterstützen wir die Familien,
die unter der Besatzung leben, psychologisch
und sozial und ermutigen sie, sich
gewaltfrei gegen die Besatzung zu stellen",
sagt Hashlaman.
In diesem
Engagement restauriert das Komitee zur
Rehabilitierung von Hebron (HRC) Gebäude in
der Altstadt und sorgt für öffentliche
Dienstleistungen. Damit wollen sie eine
gewisse Sicherheit garantieren, um zu
versuchen Familien, die vertrieben worden
sind, (zu bewegen) in das Herz von Hebron
zurückzukehren und damit gleichzeitig den
Siedlungsausbau zu bremsen.
Um diese
Aufgabe zu erfüllen, "betrachtet das HRC die
Förderung des Geschäftslebens und von
Unternehmen als von höchster Wichtigkeit,
damit Hebron wieder ein Touristenort wird
und lebendig bleibt", sagt Waleed Abu
Alhalawi.
Nach Jahren
der Arbeit vor Ort haben diese und viele
andere Organisationen definitiv gelernt,
eine andere Seite der harten Realität zu
akzeptieren: das Scheitern der
internationalen Gemeinschaft zur rechten
Zeit für ein wirkliches Engagement zur
Verteidigung der Menschenrechte in Palästina
und die Schwierigkeiten in der
Zusammenarbeit mit der israelischen Justiz.
"Die Menschenrechte in Hebron sind ein
Witz", sagt Hashlaman. Aus diesem Grund
haben sie ihre strategische Herangehensweise
geändert, die sich jetzt auf die tägliche
Meldung (Anprangern) der ständigen
Menschenrechtsverletzungen konzentriert.
Außerdem haben sie internationale Medien zu
wichtigen Plattformen für sich gemacht, um
Informationen zu verbreiten und über die
Situation der Besatzung in Palästina zu
sensibilisieren. Fahmi Shahim, sozialer
Aktivist und Mitglied des Zentralkomitees
der Palästinensischen Volkspartei sagt: "Wir
ermutigen die politischen Parteien und das
palästinensische Volk, die Ergebnisse der
internationalen Abkommen nicht zu
akzeptieren und bitten die internationale
Gemeinschaft einen Schritt vorwärts zu
wagen."
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer |
15.12.2016
Internationale Erklärung von
Juristen für das
Recht auf Boykott
BDS Madrid
Erklärung von Juristen, Akademikern und
Rechtssachverständigen gegen die Maßnahmen,
die einige Regierungen gegen die
BDS-Bewegung (Boykott, Investitionsentzug
und Sanktionen) zugunsten der Menschenrechte
der palästinensischen Bevölkerung ergriffen
haben.
Die BDS-Kampagne ist eine von der
palästinensischen Zivilgesellschaft
angeführte, globale und friedliche Bewegung,
die versucht Druck auf die israelische
Regierung auszuüben, damit diese ihren
Verpflichtungen nach dem internationalen
humanitären Recht nachkommt, so wie es die
Resolutionen festlegen, im Besonderen für
ein Ende der Besatzung in den syrischen und
palästinensischen Gebieten, ein Ende der
systematischen Diskriminierung der
palästinensischen Bevölkerung in den
besetzten palästinensischen Gebieten und in
Israel und die Ermöglichung der Rückkehr der
palästinensischen Flüchtlinge.
Basierend auf der Anti-Apartheid-Bewegung,
die die Zivilgesellschaft gegen die
südafrikanische Anti-Apartheid mobilisierte,
ist die BDS-Bewegung zu einer erfolgreichen
globalen Bewegung geworden, die zu Maßnahmen
anregt, um einerseits Druck auf die
israelische Regierung auszuüben, damit sie
sich an das Völkerrecht hält, und
andererseits, um andere Staaten und
Unternehmen davon zu überzeugen sich aus
jeglicher Unterstützung der israelischen
Völkerrechtsverletzungen zurückzuziehen. Die
Mobilisierung der Zivilgesellschaft für die
Menschenrechte wie bei der Kampagne gegen
die südafrikanische Apartheid und die
Zivilrechtsbewegung in den USA wurde von
ausländischen Regierungen nicht gebremst.
Der Erfolg der BDS-Bewegung hat aber die
israelische Regierung und andere Staaten
dazu gebracht Maßnahmen zur Unterdrückung
der Bewegung zu ergreifen.
Frankreich, England, Kanada und bestimmte
Staaten der USA haben Gesetze verabschiedet
und Vollstreckungsmaßnahmen genehmigt zur
Unterdrückung, Illegalisierung und – in
einigen Fällen sogar – Kriminalisierung der
Förderung von BDS. Damit sollen Personen,
Unternehmen und öffentliche und private
Institutionen bestraft werden, die ethische
und rechtlich verantwortliche Entscheidungen
treffen.
Andere Staaten, unter denen Schweden, die
Niederlande und Irland hervorgehoben zu
werden verdienen, haben entschieden, wenn
sie auch zur Zeit keinen Boykott der
israelischen Regierung durchführen, dass die
Verteidigung und Förderung der BDS-Bewegung
ein legales und legitimes Mittel der freien
Meinungsäußerung ist, eine Freiheit, die
höchst geschätzt und in nationalen Gesetzen
und vielen internationalen
Menschenrechtskonventionen niedergelegt ist.
Renommierte Menschenrechtsorganisationen wie
Amnesty International, die Internationale
Föderation für Menschenrechte und Human
Rights Watch haben sich ebenfalls auf dieser
Linie positioniert und verteidigen das Recht
von Einzelpersonen sowie Vereinigungen,
öffentlichen und privaten Institutionen,
lokalen Regierungen und Unternehmen auf
Äußerung und Durchführung von BDS als
grundlegende Ausübung der Meinungsfreiheit.
Die Staaten und Organisationen, die in BDS
eine Ausübung der Meinungsfreiheit sehen,
haben Recht. Es geht in der
Auseinandersetzung nicht darum, ob jemand
den Methoden von BDS zustimmt oder nicht. In
dem Streit geht es darum, die israelische
Regierung zu schützen, (und darum) ob
Ausnahmen vom Recht auf Meinungsfreiheit
gemacht werden sollen, das ein zentrales und
wichtiges Recht der Menschenrechte ist.
Die Staaten, die die BDS-Bewegung
illegalisieren, verletzen nicht nur dieses
fundamentale Menschenrecht und gefährden
seine Glaubwürdigkeit, indem sie verhindern,
dass Druck auf einen bestimmten Staat
ausgeübt wird, damit dieser seinen
Verpflichtungen nach dem Völkerrecht
nachkommt, oder einen Staat der Verteidigung
friedlicher Mittel zur Erreichung der
Beachtung des Völkerrechts entheben.
Es folgen die Namen der Unterzeichner: siehe
Original
(Vereinigtes Königreich 40, Irland 1,
Niederlande 8, Belgien 12, Luxemburg 1,
Frankreich 67, Österreich 1, Deutschland 1,
Schweiz 19, Italien 13, Portugal 1, Spanien
30, Norwegen 7, Schweden 2 und Finnland 2).
Quelle:
www.palestinalibre.org/articulo.php?a=62913
Übersetzung: K. Nebauer
Unterzeichnende:
UK
Prof. Guy Goodwin-Gill, Emeritus Fellow, All
Souls College, University of Oxford
Prof. Sir Geoffrey Bindman QC, barrister;
University College London and London South
Bank University
Prof. Conor Gearty, London School of
Economics
Prof. Iain Scobbie, University of Manchester
Prof. William Schabas, Middlesex University,
London
Prof. Bill Bowring, Birkbeck University of
London
Prof. Rachel Murray, University of Bristol
Prof. Robert Wintemute, King’s College
London
Prof. Kevin Jon Heller, SOAS University of
London
Prof. Penny Green, Queen Mary University of
London
Prof. Sol Picciotto, Lancaster University
Prof. Oren Ben-Dor, University of
Southampton
Prof. Wade Mansell, University of Kent
Michael Mansfield QC, barrister, London
Kirsty Brimelow QC, barrister, London
Paul Ridge, barrister, London
David Renton, barrister, London
Daniel Machover, lawyer, London
Dr. Ntina Tzouvala, University of Durham
Dr. Gleider I. Hernández, University of
Durham
Dr. Ralph Wilde, University College London
Dr Vanja Hamzić, SOAS University of London
Dr. Christine Schwoebel-Patel, University of
Liverpool
Dr. Mazen Masri, City, University London
Dr. Michael Kearney, University of Sussex
Dr. Brenna Bhandar, SOAS University of
London
Dr. Isra Black, University of York
Dr. Nadine El-Enany, Birkbeck University of
London
Dr. Gina Heathcote, SOAS University of
London
Dr. Edel Hughes, University of East London
Dr. Ioannis Kalpouzos, City, University of
London
Dr. Sarah Keenan, Birkbeck University of
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Dr. Vidya Kumar, University of Leicester
Dr. Thomas MacManus, Queen Mary University
of London
Dr. Paul O’Connell, SOAS University of
London
Dr. Graham Smith, University of Manchester
Dr. Nimer Sultany, SOAS University of London
Dr. Michelle Burgis-Kasthala, University of
Edinburgh, Scotland
Dr. Charlotte Peevers, University of Glasgow
Dr. Mohsen Al-Attar, Queen’s University
Belfast
IRELAND
Dr. John Reynolds, National University of
Ireland, Maynooth
NETHERLANDS
Prof. John Dugard, University of Leiden
Prof. Paul de Waart, Emeritus VU University
Amsterdam
Prof. Liesbeth Zegveld, University of
Amsterdam; lawyer
Prof. Karin Arts, ISS of Erasmus University
Rotterdam
Dr. Jeff Handmaker, ISS of Erasmus
University Rotterdam
Dr. Joseph Powderly, Assistant-Professor,
University of Leiden
Dr. Marloes van Noorloos, Tilburg University
Dr. Michiel Bot, Tilburg University
BELGIUM
Prof. Eric David, Université Libre de
Bruxelles
Prof. Jean Salmon, Université Libre de
Bruxelles
Prof. Olivier Corten, Université Libre de
Bruxelles
Prof. Francois Dubuisson, Université Libre
de Bruxelles
Prof. Pierre Klein, Université Libre de
Bruxelles
Prof. Jaques Englebert, Université Libre de
Bruxelles
Prof. Anne Lagerwall, Université Libre de
Bruxelles
Prof. François Ost, Université Saint-Louis,
Bruxelles
Prof. dr. emeritus Dirk Voorhoof, Ghent
University; European Centre for Press and
Media Freedom
Prof. Dr. Eva Brems, Human Rights Center,
Ghent University
Alexis Deswaef, avocat au barreau de
Bruxelles; président de la Ligue des Droits
de l’Homme (Belgique)
Véronique van der Plancke, advocate au
barreau de Bruxelles; Université de Louvain
LUXEMBOURG
Dr. Parvathi Menon, Max Planck Institute
Luxembourg for Procedural Law
FRANCE
Prof. Jean Matringe, Université de Paris I
Panthéon Sorbonne
Prof. Xavier Dupré de Boulois, Université de
Paris I Panthéon Sorbonne
Prof. Catherine Kessedjian, Université de
Paris II Panthéon Assas
Prof. Thomas Perroud, Université de Paris II
Panthéon Assas
Prof. Gilles Guglielmi, Université de Paris
II Panthéon Assas
Prof. Stéphanie Dijoux, Université de Paris
Ouest Nanterre La Défense
Prof. Franck Latty, Université Paris Ouest
Nanterre La Défense
Prof. émérite Géraud de la Pradelle,
Université de Paris Ouest Nanterre La
Défense
Prof. émérite Alain Pellet, Université de
Paris Ouest Nanterre La Défense
Prof. émérite Monique Chemillier-Gendreau,
Université Paris Diderot
Prof. émérite Robert Charvin, Université de
Nice Sophia Antipolis
Prof. émérite, Paul Allies, Université de
Montpellier I
Prof. émérite, Gérard Blanc, Université
d’Aix-Marseille
Prof. Delphine Costa, Université
d’Aix-Marseille
Prof. Marie-Pierre Lanfranchi, Université
d’Aix-Marseille
Prof. Elise Carpentier, Université
d’Aix-Marseille
Prof. Josiane Auvret-Finck, Université de
Nice Sophia Antipolis
Prof. Philippe Lagrange, Université de
Poitiers
Prof. Arnaud de Nanteuil, Université du
Maine
Prof. Alina Miron, Université d’Angers
Prof. Diane Roman, Université François
Rabelais Tours
Prof. Marie-Laure Basilien-Gainche,
Université Jean Moulin Lyon III
Prof. émérite Armel Kerrest, Université de
Bretagne Occidentale
Prof. Xavier Souvignet, Université de
Grenoble Alpes
Prof. Thierry Garcia, Université Grenoble
Alpes
Prof. Romain Tinière, Université Grenoble
Alpes
Prof. Aurélien Antoine, Université Jean
Monnet – Saint-Etienne
Prof. Jacques Larrieu, Université de
Toulouse I Capitole
Prof. Sébastien Platon, Université de
Bordeaux
Prof. François Quastana, Université de Lille
II
Prof. Emmanuelle Tourme Jouannet, Institut
d’études politiques de Paris
Prof. Vincent Dubois, Institut d’études
politiques de Strasbourg
Prof. Laurent Sermet, Institut d’études
politiques d’Aix-en-Provence
Prof. Pascal Jan, Institut d’études
politiques de Bordeaux
Prof. Dominique Darbon, Institut d’études
politiques de Bordeaux
Prof. Cécile Rapoport, Université de Rennes
1
Prof. Mouloud Boumghar, Université de
Picardie Jules Verne
Prof. Carlos Miguel Herrera, Université de
Cergy-Pontoise
Marine Eudes, Maître de conférences,
Université de Paris Ouest Nanterre La
Défense
Christophe Voilliot, Maître de conférences,
Université de Paris Ouest Nanterre La
Défense
Marc Touillier, Maître de conférences,
Université Paris Ouest Nanterre La Défense
Ismael Omarjee, Maître de conferences,
Université de Paris-Ouest Nanterre La
Défense
Nicolas Gabayet, Maître de conférences,
Université Paris Est Créteil
Lucie Sponchiado, Maître de conférences,
Université Paris Est-Créteil
Véronique Mikalef-Toudic, Maître de
conférences, Université de Caen Normandie
Magalie Flores-Lonjou, Maître de conférences,
Université de La Rochelle
François-Xavier Morisset, Maître de
conférences à l’Université de La Rochelle
Malik Boumediene, Maître de conférences,
Université de Toulouse II Le Mirail
Lucien Maurin, Maître de conférences,
Université d’Aix-Marseille
Bastien Brignon, Maître de conférences,
Université d’Aix-Marseille
Pascal Richard, Maître de conférences,
Université du Sud Toulon Var
Anouche Beaudouin, Maître de conférences,
Université de Nice Sophia Antipolis
Philippe Enclos, Maître de conférences,
Université de Lille II
Alexandre Barège, Maître de conférences,
Université de Lille II
Rhita Bousta, Maître de conférences,
Université de Lille II
Patrice Le Maigat, Maître de conférences,
Université de Rennes I
Romain Loir, Maître de conférences,
Université de La Réunion
Aurélien Siri, Maître de conférences, Centre
universitaire de Mayotte
Jean-Christophe Lapouble, Maître de
conférences, Institut d’études politiques de
Bordeaux
Alexandre Zabalza, Maître de conferences,
Université de Bordeaux
Philippe Icard, Maître de conférences,
Université de Bourgogne
Christine Bertrand, Maître de conferences,
Université d’Auvergne
Caroline Lantero, Maître de conferences,
Université d’Auvergne
Anne-Sophie Denolle, Maître de conferences,
Université de Nimes
Rodolphe Bigot, maître de conférences,
Université de Picardie Jules Verne
François Henot, Maître de conferences,
Université de Picardie Jules Verne
AUSTRIA
Prof. Franz Leidenmühler, University of Linz
GERMANY
Prof. Norman Paech, Emeritus, University of
Hamburg
SWITZERLAND
Prof. Robert Kolb, Université de Genève
Prof. Marco Sassòli, Université de Genève
Prof. Stefan Trechsel, Emeritus, University
of Zurich; Bern
Prof. Regula Kägi-Diener, University of St.
Gallen; lawyer
Prof. em. Dr. Wolf Linder, political
scientist and jurist, Bern
Dr. h .c. Marco Mona, lawyer, Zurich
Dr. Tom Moerenhout, Graduate Institute of
International Development Studies, Genève
Markus Bischoff, lawyer, member of
Council-Kanton of Zurich
Jürg Meyer, jurist; member of Council-Kanton
Basel City
Robert Cramer, avocat, Conseiller aux Etats,
Genève
Nils de Dardel, avocat, ancien conseiller
national, Genève
Marcel Bosonnet, lawyer, Zurich
Romolo Molo, avocat, Genève
Jean-Michel Dolivo, avocat, Lausanne
Hüsnü Yilmaz, avocat; co-president des
Juristes Progressistes Vaudois
Beat Leuthardt, jurist, Basel
Olivier Peter, avocat, Genève
Leila Batou, avocat, Genève
Miriam Gantner, jurist, Basel
ITALY
Livio Pepino, già magistrato, consigliere
della Corte di Cassazione e membro del
Consiglio Superiore della Magistratura,
Torino
Prof. Gustavo Gozzi, Università di Bologna
Fabio Marcelli, Istituto Studi Giuridici
Internazionali – Consiglio Nazionale delle
Ricerche
Prof. Marco Balboni, Università di Bologna
Prof. Silvia Buzzelli, Università di
Milano-Bicocca
Prof. Chantal Meloni, Università degli Studi
di Milano
Prof. Luca Masera, Università degli Studi di
Brescia
Prof. Marco Pertile, Università di Trento
Prof. Carlo Sotis, Università della Tuscia
Dr. Francesca De Vittor, Università
Cattolica del Sacro Cuore, Milano
Gilberto Pagani, avvocato, Milano
Fausto Gianelli, avvocato, Modena
Dario Rossi, avvocato, Genova
PORTUGAL
Dr. Tor Krever, London School of Economics;
Centre for Social Studies, University of
Coimbra
SPAIN
Prof. David Bondia García, University of
Barcelona; president, Human Rights Institute
of Catalonia
Justice José Antonio Martín Pallín, former
judge, Supreme Court
Justice Juan Pedro Illanez Suárez, Palma de
Mallorca
Prof. Nicolás Navarro Batista, Gran Canaria
Prof. Itziar Ruiz-Gimenez Arrieta, Madrid
Prof. Rosario Gonzalez Arias, lawyer, Oviedo;
Autonomous University of Querétaro, Mexico
Antonio Segura Hernández, lawyer, Madrid
Carmelo Faleh-Pérez, Spanish Association for
International Law and Human Rights (AEDIDH)
Jacinto José Gil Ugena, lawyer, Madrid
Francisco García Cediel, lawyer, Madrid
César Pinto Cañón, lawyer, Madrid
Enrique Santiago Romero, lawyer, Madrid
Nadia Chliha ben Mohito, lawyer, Madrid
Diego Catriel Herchhoren, lawyer, Madrid
Tarek Khalaf Alonso, lawyer, Madrid
Redouan Zidi Tassakourt, lawyer, Madrid
Hana Cheikh Ali, lawyer, Madrid
Amira Cheikh Ali, lawyer, Madrid
María Soledad García Bau, lawyer, Madrid
José Ricardo Gayol García, lawyer, Madrid
Andrés García, lawyer
Montserrat Vinyest i Pagès, lawyer, Girona
Benet Salellas i Vilar, lawyer, Girona
Ana Maria Fernandez Llamazares, lawyer,
Barcelona
Ana Osa Farré, lawyer, Barcelona
Concepción Trabado Álvarez, lawyer, Fabero (León)
Juan M. Prieto Santos, lawyer, Gijón-Xixón
María Xulia Fernández Suárez, lawyer,
Gijón-Xixón
Joan Tamayo, lawyer, Terrassa
Pilar Mateo Lisa, lawyer, Terrassa
NORWAY
Prof. Peter Ørebech, Arctic University of
Norway, Tromsø
Justice Ketil Lund, Supreme Court (1990 –
2009); chair, International Commission of
Jurists- Norway
Harald Stabell, barrister, Oslo
Kjell Brygfjeld, lawyer, Stavanger
Geir Høin, lawyer, Oslo
Bent Endresen, lawyer, Stavanger
Pål Hadler, lawyer, Stavanger
SWEDEN
Prof. Pål Wrange, Stockholm University;
Stockholm Center for International Law and
Justice
Dr. Markus Gunneflo, Lund University
FINLAND
Prof. Emeritus Lauri Hannikainen, University
of Helsinki
Prof. Jarna Petman, University
of Helsinki; Erik Castrén Institute of
International Law and Human Rights
Fuente:
BDS - Madrid |
Amnesty
International RUFT Israel auf, mit
grundlosen Angriffe gegen Aktivisten
aufzuhören
Bethlehem (Maan, 10.12.16.) Die
Menschenrechtsorganisation Amnesty
international veröffentlichte eine
Erklärung in der es Israel auffordert,
palästinensische Aktivisten,
Menschenrechtsaktivisten Farid al-Atrash und
Isso Amro, die im Augenblick wegen ihrer
Aktivitäten vor israelischem Gericht stehen,
frei zu lassen.
Beide kommen aus der südlichen besetzten
Westbank, aus dem Hebron –Distrikt. Sie
wurden beide für schuldig erklärt und sind
jetzt im Gefängnis. Die 1. Gerichtliche
Anhörung wurde auf den 21. Dezember
gelegt, nachdem ihr Anwalt sie nach dem
fragte, worin sie schuldig seien. Bei der 1.
Anhörung am 23. November waren Vertreter
aus den Botschaften und Konsulaten anwesend:
aus den USA, Großbritannien, Belgien,
Finnland, Deutschland, Spanien, Schweden und
der Schweiz anwesend, auch Vertreter der
UN-Hochkommissar für Menschenrechte.
Beide Aktivisten wurden im Februar von
israelischen Behörden in Hebron verhaftet
worden, weil sie an einer friedlichen
Demonstration teilnahmen.
Al-Atrash, ein Anwalt, nahm an einer Demo
teil, die am 26. Februar im Gedenken an den
Mord an 29 Palästinensern durch Baruch
Goldstein in der Ibrahim-Moschee 1994
geschah. (und 120 verletzten).Die Demo rief
auch zur Öffnung der Shuhada-Straße auf, die
bald nach dem Massaker geschlossen wurde.
Während des Protestes warfen israelische
Kräfte Lärmbomben und Tränengas in die Demo.
Al-Atrasch wurde später von israelischen
Offiziellen dem Ofer –Militärgericht
vorgestellt und angeklagt, dass er an einer
illegalen Demo teilgenommen und israelische
Soldaten angegriffen habe, nach a.i.
Al-Atrash leugnete vehement diese Anklagen
mit einem Videofilm der Verhaftung, der
bekräftigte, dass er dastand und friedlich
ein Poster vor Soldaten hielt, als er von
israelischen Soldaten geschubst und gestoßen
wurde und dann gewalttätig von Soldaten
verhaftet wurde, nach Amnesty.
Einige Tage später, am 29. Februar, wurde
Amro als Koordinator von Hebrons „Jugend
gegen Siedlungen“ in dessen Zentrum
verhaftet, und zwar in Tel Rumeida-Stadtteil
von Hebrons Altstadt wegen seiner Teilnahme
am 26.2.
Am 7. Juni belasteten israelische Behörden
Amro mit 18 Vergehen: Beleidigung eines
Soldat, einen Angriff und einige (geheime)
Vergehen in den Jahren ab 2010.
Nach Amnesty hat Amro alle Vergehen
geleugnet und behauptet, dass er von
israelischer Polizei geschlagen worden sei,
während er bei zwei Gelegenheiten in Haft
war. Er behauptete auch, dass er auch
bedroht und von der israelischen Armee und
von Siedlern schikaniert wurde.
Die Erklärung fügt noch Folgendes hinzu:
Amro und al-Atrashs Anwalt fragte, ob man
nicht einige der Anklagen gegen Amro fallen
lassen kann? Weil einige schon vor langer
Zeit geschahen und einige aus geschlossenen
Polizei-Unterlagen waren.
Amnesty International glaubt, dass diese
Vergehen gegen beide Männer grundlos sind
und sich nur auf Menschenrechts Verteidigung
beziehen.
Die Erklärung von a.i. fragte abschließend,
ob es nicht Leute gäbe, die die israelischen
Behörden bitten könnten, ob nicht alle
Vergehen von Issa Amro und dem Al-Atrash
nicht sofort fallen lassen kann.
Während der zehn Jahre seiner Aktivitäten
wurde er von Palästinensern und
internationalen Aktivisten für sein
unnachgiebiges Engagements seines
gewaltfreien, friedlichen Protestes gelobt.
Magdalena Mughrabi, Vertreterin des
Regionaldirektors von a.i. von Nordafrika
und dem Nahen Osten hat kürzlich die
fortwährende Kampagne von Schikanen und
Angriffen des israelischen Militärs und der
Siedler verurteilt.
Sie sagte auch, dass die Gefängnisstrafe von
Amro eine Travesty der Gerechtigkeit sei
und es würde eine bedeutende kritische
Stimme in den besetzten palästinensischen
Gebieten fehlen. Amro würde für Amnesty
International ein politischer Häftling sein.
Quelle
(dt. und etwas großzügig übersetzt, da der
Englischtext sehr klein gedruckt war E.Rohlfs)
|
Eine
Studie über Heuchelei
Michael Lesher, 22.9.16
„Sie verstehen nicht!“ sagt ein junger Mann
außerhalb einer orthodoxen neu-Jersey
Synagoge, in der ich oft bete, und breitet
seine Hände hilflos aus, um den großen
Unterschied zwischen dem Bewusstsein
religiöser und nicht religiöser Juden zu
betonen: „Für uns kommt Gott zuerst“.
Er erklärte, warum Haredi-Juden in Israel es
mit lautstarkem Protest und Drohungen fertig
gebracht haben, die Regierung zu zwingen
einiges zu streichen: 17 von 20
„Infrastruktur-Projekten“, die Israel
-Züge, am jüdishen Sabbat zu bauen geplant
hatte.
Und natürlich hat er Recht: orthodoxe Juden
setzen Gottes Gebot vor jede andere
Überlegung. Das ist es, was wir manchmal
tun.
Indem wir dem Rest des Landes
Unannehmlichkeiten bereiten, wenn wir den
orthodoxen Sabbat halten, tun wir das
offensichtlich mit Rücksicht auf die
Sabbatge/verbote.
In der Tat trotz des verursachten Aufruhrs
durch einen teilweisen Sieg über die
Regierung, ist Israels orthodoxe Führung
noch nicht zufrieden: sie verlangt auch
die Streichung der drei restlichen
Bauprojekte, die für Samstag geplant sind,
auch wenn die Polizei behauptet, dass das
Streichen der drei Projekte Leben gefährden
könnte . Die Rabbiner bestehen auch darauf,
dass am Freitagnachmittag und Samstagnacht
der Eisenbahnverkehr reduziert wird, was für
viele Israelis, einschließlich Tausender
Soldaten große Probleme verursacht..
Aber was kann man als junger orthodoxer
Jude außerhalb der Synagoge tun, wenn das
jüdische Gesetz auf dem Spiel steht?
Ich wünschte nur. Es wäre so einfach.
Was sagt man über Gebote, die Diebstahl
verbieten?
Ja, Haredi -Führer sind sich sicher, dass
sie heftig protestieren, wenn ein Zug oder
Bus fährt oder am Sabbat im Kino ein Film
läuft. Aber wann war es das letzte Mal, dass
jemand eine Klage wegen jener Angelegenheit
von irgendeinem älteren orthodoxen Rabbiner
oder von jemand anderen über den
systematischen Diebstahl von Eigentum
anderer Leute in Israel hörte? Es geht um
die Besatzung der Westbank?
Das ist keine müßige Frage. Das Tolerieren
von Enteignung palästinensischen Landes
schneidet in das Herz der traditionellen
jüdischen Doktrin. Die Halakhah oder das
rituelle jüdische Gesetz schließt ethische
Imperative genauso ein wie rituelle
Dekrete: Blutvergießen, Gewalt, Diebstahl
und Täuschung sind alle ausdrücklich von
derselben Torah verboten, die auch
spezifische Arbeit am Sabbat verbietet.
Die jüdische Tradition vereinigt sogar solch
ethische Normen in Erwägung, die wir heute
als Fragen der „nationalen Sicherheit“
beschreiben würden.
Wenn Rashi, der große mittelalterliche
Glossator Deuteronomy25, 17 kommentiert,
warnte er davor, dass eine ganze jüdische
Gemeinde vor einem Feind in Angst gesetzt
wird, wenn seine Bewohner unlautere Gewichte
und Maßstäbe benützt – das heißt, falls sie
sich selbst erlauben zu stehlen, selbst wenn
es um unbedeutende Mengen geht. Für
diejenigen, die solche Texte ernst nehmen,
um wie viel größer muss die Gefahr für
Israelis sein, die mit Gewalt Land und
Ressourcen von einem ganzen Volk stehlen?
Dies ist genau das, was jetzt in der Region
geschieht, in dem alle 15 Richter des
Internationalen Gerichtshofes
übereinstimmen, und dies „besetztes
palästinensisches Gebiet“ nennen.
„Israels ideologische und politische Ziele
sind ausbeuterischer als jene von anderen
Siedler-Regimen“, schreibt Sara Roy, eine
führende Wissenschaftlerin am
Harvards-Zentrum für Nahost-Studien in einer
zuverlässigen Studie von 1995. Norman
Finkelstein zitiert daraus in „Beyond
Chutzpah“, weil sie der einheimischen
Bevölkerung die wichtigsten wirtschaftlichen
Ressourcen stehlen: Land, Wasser und die
Arbeit, als auch die interne Kapazität und
Möglichkeit, diese Ressourcen zu entwickeln.
Der israelische Wissenschaftler Neve Gordon
hat dokumentiert, wie außer dem direkten
Zugriff auf Land und Wasser, Israels
Besatzung die Palästinenser Milliarden
Dollar kostet: auf Grund von repressiven
Steuern und Vorschriften. Es ist ganz klar
Diebstahl.
Überwältigendes Schweigen
Doch Israels orthodoxe jüdische Führung
schweigt zu den Übeltaten der israelischen
Besatzung, selbst dann, wenn Zehntausend
Haredim-Siedler illegal in
Westbank-Siedlungen leben.
Dieses Schweigen kann nicht als Unwissenheit
erklärt werden; es ist ein schlimmer Fall
einseitiger Prioritäten. Erst im letztem
Monat waren Orthodoxe Veröffentlichungen
gespannt auf den „Freiheits-Marsch“, der von
Menschenrechts-Gruppen am 2.September,
einem Freitagnachmittag in der Nähr eines
Checkpoint an der Gush Etzion-Siedlung
geplant war, um gegen die israelische
Verwaltungshaft ohne Gerichtsverhandlung zu
protestieren und in Solidarität mit
hungernden Palästinensern , die in Israels
Gefängnissen schmachten, obwohl sie nie
wegen eines Verbrechens angeklagt wurden.
War es die willkürliche Verhaftung von
Palästinensern, die die Editoren der
orthodoxen jüdischen Presse ärgerte, die die
Geschichte „brach“? Oder die Tatsache, dass
der Ort, auf dem der Protest stattfand, eine
Schnellstraße war, die nur für Juden
bestimmt, aber über palästinensischem Land
war. Nein, Sie waren aufgeregt, weil die
Demo es für orthodoxe jüdische Siedler
schwieriger macht, vor Shabbat zu Hause zu
sein.
Es reicht, wenn Israels Checkpoints für die
Palästinenser überall auf der Westbank,
einschließlich Ost-Jerusalem, jeden Tag der
Woche zur Hölle machen.
Es reicht, wenn die Bereitschaft des
Rabbinats gepriesen wurde, die
Sabbath-Gesetze zu beugen, wenn Leben in
Gefahr ist - obwohl dies bei zusätzlichen
Bauprojekten, die sie streichen wollten,
nicht der Fall ist. Die Rabbiner
behaupteten, es gäbe Alternativen, doch
wird dies nur bei jüdischem Leben
angewandt.
Der unendliche Todeszoll von
Palästinensern, der das grimmigste,
regelmäßigste Merkmal der Besatzung ist,
erscheint in ihren Berechnungen nicht. Für
die orthodoxen Editoren, wie für das
Rabbinat, sind formelle
Sabbath-Beobachtungen (freiwillig oder
nicht) von Bedeutung; die palästinensischen
Menschenrechte haben für sie aber keine
Bedeutung.
Zum Glück gibt es noch eine andere
Einstellung zum Sabbath. Es ist eine, die
wir Juden dringend benötigen und neu
entdecken sollten. Diese Einstellung
erkennt den Sabbath als eine Feier der
menschlichen Freiheit und Würde an. Im
Gegensatz zum Schreckgespenst der
ägyptischen Sklaverei, aus der die jüdische
Nation in der hebräischen Bibel auftaucht.
Diese Einstellung nimmt den Frieden des
Sabbath als kostbare Alternative begeistert
an -- im Gegensatz zur kaum verborgenen
Gewalt, die dem Wettbewerb und Stress der
Arbeitswoche unterliegt.
Von dieser Perspektive aus gesehen, konnte
der Sabbath nie als Deckmantel für Israels
Besatzung von palästinensischem Land dienen.
Im Gegenteil orthodoxe Juden, die auf
strenger Einhaltung des Sabbaths bestehen,
sollten niemals die Ursache für die
Unterdrückung eines Volkes sein.
Wenn wir in der orthodoxen Gemeinde diese
Einstellung gegenüber dem Sabbath haben ,
kann unsere religiöse Energie ein tief
empfundenes Mitleid mit den Opfern der
Besatzung sein und kann so mit größere r
Entschlossenheit andere menschliche Übel
bekämpfen.
Wenn wir das nicht tun, bleiben wir mit der
monströsen Karikatur, die vom orthodoxen
Rabbinat definierte und verdrehte
Priorität, wie sie in Israels Operation
Cast-Lead 2008/09 reflektiert wurde. Dieser
militärische Angriff auf Gaza begann an
einem Sabbat mit einer Offensive von
Kampf-Flugzeugen, Helikoptern und Drohnen,
die allein an diesem 1. Tag mehr als 200
Palästinenser tötete. Doch während des
blutigen 22 Tage-Massakers, das folgte und
zu Ehren des heiligen Tages verweigerte die
israelische Armee, dass verzweifelt
notwendige Schiffsladungen am Sabbath nach
Gaza kamen.
In jenen dunklen Wochen protestierte die
orthodoxe Führung nicht gegen die
israelische Regierung, die den Sabbath
missbrauchte. Kein Wunder, dass andere Leute
uns jetzt nicht verstehen
( ob jetzt wohl jedem klar ist, was der
Autor unter Heuchelei versteht? ER)
Quelle
(dt. Ellen Rohlfs)
|
Aufruf der Ärzte in Gaza Kinderleben zu
retten
Isra Namey/Gaza
City - 6.12.2016
Im belagerten
Gazastreifen zeichnet sich eine Katastrophe
im Gesundheitswesen ab, da in den
Krankenhäusern der Treibstoff zu Ende geht.
Serag Tafesh
und Hassan el-Qaied drohen zu sterben, wenn
kein Strom mehr da ist. Beide sind 2 Monate
alte Babys auf einer Intensivstation im
Kinderkrankenhaus Al Dura in Gaza, und ihre
Lebens rettenden Apparate funktionieren
nicht, wenn der Strom wegbleibt.
Beide Babys
haben angeborene Mißbildungen, die dazu
führten, dass sie ins Koma fielen.
Yousef Reziq,
ein Arzt in dem Krankenhaus, sagte Al
Jazeera, dass seine Intensivstation (ICU)
die Abteilung ist, die vom gravierenden
Kraftstoffmangel in Gaza am meisten
betroffen ist. Gaza befindet seit 2007 unter
israelischer Blockade. "Wenn der Strom
wegbleibt, stehen die Herzmonitoren und
Beatmungsmaschinen still, mit denen die
beiden Babys ums Überleben kämpfen können.
Das heisst, sie können in weniger als 5
Minuten sterben," sagte Reziq.
"Wenn die
Krise länger andauert und wir die benötigte
Menge Treibstoff nicht rechtzeitig bekommen,
werden wir die Kinder in andere
Krankenhäuser verlegen müssen."
Mit den
Stromausfällen, die in Gaza 16 Stunden
täglich dauern, müssen die Krankenhäuser auf
Stromgeneratoren zurückgreifen. Aber
Treibstoff für das Funktioneren der
Generatoren wird immer knapper und teurer,
was ein unlösbares Problem darstellt.
"Mein
Herz ist schwer, ich leide, weil ich mein
kleines Baby in diesem
Zustand sehe und es nichts gibt, was ich tun
kann, um es zu retten."
Mona,
Mutter von Hassan el-Qaied
Das
medizinische Personal des Krankenhauses
fühlt sich unwohl mit der Zuverlässigkeit
und Dauerhaftigkeit dieser Generatoren, sie
klagen über häufige Stromschwankungen, die
die empfindlichen Apparaturen stark in
Mitleidenschaft ziehen.
"Wir müssen
rund um die Uhr aufpassen, dass die
Apparaturen ordungsgemäß funktionieren und
unsere Patienten die benötigte
Intensivbehandlung bekommen", erzählte die
Krankenschwester Hakiem Hamoda Al Jazeera.
Jedenfalls
verbrauchen diese Generatoren das bißchen
verfügbaren Treibstoff, und das
Krankenhauspersonal fürchtet, dass er in
drei Tagen zu Ende gehen könnte. Das
Gesundheitsministerium von Gaza warnte
Anfang letzter Woche, dass Al Dura seinen
Betrieb einstellen müsse, wenn es nicht
genügend Treibstoff bekommt; andere lokale
Krankenhäusern stehen vor ähnlichen
Problemen.
Laut Ashraf
el-Qidra, dem Sprecher des
Gesundheitsministeriums von Gaza, benötigen
die Krankenhäuser in Gaza 420.000 l
Treibstoff im Monat, damit die Generatoren
in den acht Stunden, in denen es keinen
Strom gibt, funktionieren und die
Krankenhäuser ihre Patienten während der
Stromausfälle behandeln können.
Der
Gazastreifen leidet an chronischem
Strommangel, seit das einzige
Elektrizitätswerk von Israel während seiner
Angriffe 2006 und 2014 teilweise zerstört
wurde. Seither hat das Elektrizitätswerk
nicht mehr mit voller Leistung gearbeitet.
Inzwischen hat
die gemeinsame israelisch-ägyptische
Blockade die Elektrizitätskrise im
Gazasstreifen weiter verschlimmert und macht
es beinahe unmöglich die benötigte Menge an
Treibstoff zu importieren.
Dr. Majed
Hamada, Direktor von Al Dura, sagte Al
Jazeera, das Gesundheitsministerium habe
sein Krankenhaus angewiesen, Notpläne für
den Fall vorzubereiten, dass der Treibstoff
zu Ende geht.
"Unser Plan
besteht darin, unsere medizinischen Dienste
für unsere Kinder stark zu reduzieren,
obwohl wir während der Wintermonate mehr
Patienten bekommen. Wir dürfen an Treibstoff
nur so wenig wie möglich verbrauchen, damit
wir die Auswirkungen der Krise für unser
Krankenhaus etwas mildern können", sagte
Hamada.
Hamada merkt
an, dass es für alle Abteilungen des
Krankenhauses schwieriger wird den
Bedürfnissen ihrer Patienten gerecht zu
werden. Die Inkubatoren für Frühgeburten
dürfen nur an der unteren Grenze arbeiten,
und Kinder, die husten oder an Atemproblemen
leiden, müssen warten, bis sie beim
Vernebler drankommen.
Der Arzt hat
Aufrufe an internationale Organisationen
gerichtet, das Leben von Kindern zu retten
und ihnen eine würdevolle und angemessene
Pflege zu sichern. Das Ministerium habe für
die Versorgung des Gesundheitsbereichs mit
Treibstoff Kontakt mit der Entwicklungsbank
in Dschidda aufgenommen, fügte Hamada hinzu.
Er ersuchte
auch andere internationale
Gesundheitsorganisationen, auf seine
wiederholten Appelle zu reagieren und etwas
für die Beendigung der Krise zu tun.
Als ob die
derzeitige Krise nicht genug wäre, sind die
Krankenhäuser auch überbelegt, was ein hohe
Risiko für die Verbreitung ansteckender
Krankheiten schafft.
Der
dreijährige Mahdi Hijazi war wegen Krämpfen
6 Tage im Krankenhaus. Seine Großmutter
Nisreen befürchtete, er könnte sich bei
anderen Kindern im Krankenzimmer anstecken.
"Die Anzahl der Räume und ihre Größe
entsprechen nicht der großen Zahl von
Patienten in ihnen", sagte Nisreen gegenüber
Al Jazeera, nachdem sie ihren Enkel beruhigt
hatte.
Der
Strommangel gefährdet weiterhin die
grundlegenden medizinischen Dienste. Kinder
mit Nierenversagen können nicht oft genug an
die Dialyse kommen, was ihre Gesundheit
schädigen kann. Der siebenjährige Saher
Faied hatte bisher dreimal pro Woche Dialyse
bekommen, sagte sein Vater Ahmed. Wegen der
Elektrizitätskrise bekommt er in Al Dura die
Behandlung nur ein Mal, dann muss er zum Al
Shifa-Krankenhaus wechseln, wo er zwei
zusätzliche Behandlungen pro Woche erhält.
Yahia Mousa,
Chef der Legislative der Hamas im
Gazastreifen, sagte gegenüber Al Jazeera,
die israelische Blockade und ihre
Unterstützer seien Schuld an der Krise, ihr
Ziel sei es den bewaffneten Widerstand der
Palästinenser zu schwächen und die Gazaner
glauben zu machen, dass Widerstand ihre
Probleme nicht lösen werde.
"Wir halten
Beziehungen zu regionalen und
internationalen Gruppen offen, um die
schädigenden Folgen der lähmenden Praktiken
abzumildern, die gegen die Bereiche
Gesundheit, Elektrizität, Beschäftigung und
Bildung im Gazastreifen ergriffen werden",
sagte Mousa.
"Wir sind
dankbar für die unternommenen Bemühungen,
die Blockade zu durchbrechen und den Druck
auf das Leben der Palästinenser zu
vermindern, aber es könnte mehr getan
werden, um (die Blockade) ein für alle Mal
aufzuheben."
Hassan el-Qaieds Mutter Mona sagt, sie sei
äußerst besorgt wegen der geringer werdenden
Möglichkeiten des Überlebens unter diesen
kritischen Bedingungen. Das 2 Monate alte
Baby ist für zwei Wochen in ein Krankenhaus
in Israel gebracht worden, sie sagt aber,
die Ärzte hätten gesagt, sein Zustand sei
chronisch und man könne nichts mehr tun, um
ihn zu verbessern.
"Mein Herz ist
schwer, ich leide, weil ich mein kleines
Baby in diesem Zustand sehe und es nichts
gibt, was ich tun kann, um es zu retten."
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer
|
Analyst:
Ägypten verbessert Beziehungen zu Gaza, um
Abbas zu schwächen
Isra Saleh
El-Namy - 05.12.2016
Die Nachricht
von einer möglichen Annäherung zwischen
Ägypten und dem Gazastreifen wird von der
palästinensischen Bevölkerung des belagerten
Territoriums begrüßt, da viele eine
Lockerung der von Ägypten unterstützten
israelischen Blockade ersehnen, die vor fast
10 Jahren eisern verhängt wurde und Importe
und Exporte vom Gazastreifen erschwert.
Vor einem
Monat luden ägyptische Behörden Unternehmer
und Wirtschaftsfachleute zur Teilnahme an
einer Konferenz in Ain Sokhna ein, die vom
National Center for Middle East Studies in
Ägypten veranstaltet wird, um mögliche
Änderungen in den Handelsbeziehungen mit
Gaza zu diskutieren, in der Hoffnung auf
eine neue Ära der Zusammenarbeit nach
Jahren, in denen die Einfuhr von Material
und Rohstoffen in den Gazastreifen
unterbunden wurde.
Usama Khail,
der Chef des Palästinensischen
Unternehmerverbands und einer der Teilnehmer
an der Konferenz, sagte, die Vorbereitungen
und Diskussionen zur Überwindung der Kluft
zwischen Gaza und Kairo hätten begonnen; man
wolle den Zwist beenden und miteinander
daran arbeiten die Beziehungen zwischen
beiden Parteien wieder herzustellen.
"Die Konferenz
hat sich auf drei Teile des Plans geeinigt:
den Grenzübergang Rafah häufiger zu öffnen,
zwischen beiden Territorien einen offenen
Übergang für Handel und Industrie zu
errichten und Gaza mit Wasser und Strom von
ägyptischer Seite zu versorgen", sagte Khail.
Er bemerkte, die Aussichten für eine Öffnung
des Grenzübergangs Rafah seien
hoffnungsvoll, die Funktionäre warteten auf
grünes Licht von den ägyptischen
Sicherheitsbehörden für die Genehmigung der
Änderungen.
Wenn alles
nach Plan verläuft, wird Ägypten Gaza zur
Milderung der Elektrizitätskrise mit 20
Megawatt Strom sowie mit einer Anlage für
sauberes Wasser versorgen.
Ägyptens
Wirtschaft befindet sich in einer akuten
Krise mit Inflation, Arbeitslosigkeit und
stark ansteigender Armut, weshalb solche
Änderungen für beide Seiten vorteilhaft
sind. Der Wirtschaftsexperte Maher el-Tabba
mit Sitz in Gaza sagt, Ägypen brauche
dringend Entwicklung und Wachstum in seiner
Wirtschaft.
"Jedes Jahr
gibt Gaza drei Milliarden Dollar für Importe
aus, wovon Israel am meisten profitiert, da
es die Waren am Übergang in den Gazastreifen
kontrolliert. Ägypten kann nun an diesem
Prozess teilhaben und den Profit
umverteilen", sagte al-Tabba. Er fügte
hinzu, die andauernde Blockade habe zu
fehlender Produktion geführt, die Arbeit in
den lokalen Betrieben behindert und aus Gaza
einen großen Konsumenten gemacht.
Dazu ist
Ägypten mit einer ernsten Abwertung des
ägyptischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar
konfrontiert, was eine generelle
Abschwächung der Währung und der lokalen
Wirtschaft zur Folge hat. Wenn Gaza beginnt
Rohstoffe von Ägypten gegen Dollar
einzutauschen, wird Ägypten mehr
ausländische Währung erhalten und seine
eigene stärken. Die Möglichkeit der
Errichtung einer freien Gewerbe- und
Handelszone zwischen Ägypten und dem
Gazastreifen wird die Wirtschaft in der
ägyptischen Sinai-Halbinsel beleben und den
lokalen Bürgern Arbeitsmöglichkeiten bieten.
Die Bevölkerung des Sinai leidet unter der
Unterentwicklung und verweist oft auf die
ägyptische Regierung, die sich nicht um ihre
Bedürfnisse kümmere. Die wachsende
Unzufriedenheit mit dem Regime von
Abdel-Fath el-Sisi wird wahrscheinlich seine
Herrschaft schwächen.
Ali el-Selmi,
ein früherer Amtsträger in der ägyptischen
Regierung, sagte, Ägypten begrüße
Vorschläge, die Lösungen für die derzeitigen
wirtschaftlichen Probleme bieten können.
"Die
Sicherheitsbehörden und Geheimdienste in
Ägypten wissen sehr wohl, dass Gaza niemals
eine Rolle bei den Unruhen auf der
Sinai-Halbinsel gespielt hat, deshalb denke
ich, dass es nicht viele Faktoren gibt, die
von einer Zusammenarbeit mit Gaza
abschrecken, die für beide Seiten garantiert
vorteilhaft sein wird", fügte el-Selmi
hinzu.
Warum
jetzt?
Der Deal hat
bedeutende wirtschaftliche Aspekte, aber das
allein kann nicht erklären, warum Ägypten
eine Änderung in den Beziehungen zu Gaza
anstrebt.
Nach Faiez Abu
Shamalah, einem palästinensischen
politischen Kommentator, bestehen die
wirklichen Gründe hinter dieser plötzlichen
Annäherung zwischen Gaza und Kairo darin,
den Präsidenten der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, zu schwächen
und in die post-Abbas-Ära hinüberzuführen.
"Ägypten,
Jordanien, Saudi Arabien und die Vereinigten
Emirate sind sich einig, den Weg für den
entlassenen Fatahführer Mohammad Dahlan zu
ebnen, damit er nach Abbas Abtreten eine
bedeutende Rolle spielt. Dieser Vorschlag
wurde von Abbas entschieden zurückgewiesen,
da er es ablehnt, dass sein Rivale seine
Position einnimmt", stellt Abu Shalamah
fest. "Wir müssen mit unserem Optimismus
vorsichtig sein, all das bleibt im Reich der
Spekulationen, wenn die ägyptische Regierung
sich dafür entscheidet, sich nicht vorwärts
zu bewegen und die neue Strategie nicht
umzusetzen."
Dahlan ist in Gaza wegen einiger
philantropischer Aktivitäten gut angesehen,
wie dem Verteilen von Lebensmittelpaketen
und dem Arrangieren von Massenhochzeiten für
die jungen Menschen in der verarmten
Küstenenklave.
Ägypten hat
damit begonnen, die Beziehungen zu Abbas
schrittweise zu reduzieren und hat ihn mit
der plötzlichen Annäherung an Gaza erzürnt.
Ägypten möchte, dass die Palästinenser die
letzten Entwicklungen Dahlan zuschreiben und
möchte das palästinensische Volk ermutigen,
ihn als Retter zu sehen, den Helden mit dem
Wundermittel für die Befreiung Gazas aus
seinen Problemen.
Quelle:
www.mondoweiss.net/2016/12/analyst-mending-relations/
Übersetzung: K. Nebauer
|
Obama
hätte überwältigende
Unterstützung in der
amerikanischen
Öffentlichkeit, wenn er den
Vereinten Nationen die
Anerkennung (Establishment)
eines Palästinensischen
Staates ermöglichen würde
Philip Weiss - 04.12.2016
Vor ein paar Tagen posteten
wir über die dringende Bitte
von Jimmy Carter an
Präsident Obama, den Staat
Palästina anzuerkennen,
bevor er im Januar seine
Adresse ändert. Alle Zeichen
deuten darauf hin, dass
Obama nichts tun wird, dass
er unentschieden zögern
wird, während er nichts tut.
Aber Shibley Telhamis
Umfrage für Brookings zeigt,
dass Kritik an Israel im
letzten Jahr in der
amerikanischen
Öffentlichkeit zugenommen
hat, v.a. unter den
Demokraten; und dass Obama
breite Unterstützung im Volk
haben würde, wenn er sich in
der UNO gegenüber Israel
behaupten und Sanktionen
wegen der Siedlungen
verhängen oder der UNO
ermöglichen würde, einen
Staat Palästina
anzuerkennen. Obama hat
politischen "Rückhalt",
sagte Telhami bei Brookings,
als er seine Ergebnisse
bekannt gab.
Die andere Neuigkeit aus der
Umfrage war, dass sich die
Einstellung der Demokraten
zu Israel rapide verändert
hat.
Einige dieser Ergebnisse: Fast 2/3 der Amerikaner
würden sich der Anerkennung
(Establishment) eines
palästinensischen Staates
durch die Vereinten Nationen
nicht entgegen stellen.
Auf die Frage, was die USA
als Mitglied des UN
Sicherheitsrates tun sollte,
wenn die UNO die
Unterstützung der
Anerkennung eines Staates
Palästina in Erwägung ziehen
sollte, sagten 32%, die USA
sollte sich der Stimme
enthalten, 31% sagten, die
USA sollte gegen die
Unterstützung für einen
palästinensischen Staat
votieren und 34% sind der
Meinung, die USA sollte für
die Unterstützung der
Anerkennung eines
palästinensischen Staates
stimmen.
Ähnliche Zahlen zu einer
gegen die Siedlungen
gerichteten Resolution:
Fast 2/3 der Amerikaner
unterstützen oder würden
sich der
Obama-Administration nicht
widersetzen, wenn er eine
UN-Resolution zur Beendigung
des israelischen
Siedlungsbaus in der
Westbank unterstützen würde,
bevor er sein Amt abgibt...
viele Amerikaner (40%)
unterstützen das sehr oder
etwas. 23% der Amerikaner
sind weder dagegen noch
dafür und 33% sind entweder
sehr oder etwas gegen eine
solche Resolution.
Demokraten unterstützen
überwiegend eine solche
Aktion. 65% der
Demokraten unterstützen es
entweder sehr oder etwas,
wenn er eine Resolution
gegen die Siedlungen
unterstützt. 70% der
Demokraten unterstützen Obama, wenn er
eine UN-Resolution
unterstützt, die die
"Parameter für eine
Beendigung" des Konflikts
aufzeigt.
Die Einstellungen der
Demokraten zu Sanktionen und
einem palästinensischen
Staat verändern sich rapide,
junge Amerikaner sind für
Sanktionen. Verglichen mit
letztem Jahr (Nov. 2015) ist
der Anteil der Demokraten,
die die Anerkennung eines
palästinensischen Staats
unterstützen, von 39% auf
51% gestiegen.
Im November 2016 war die
Mehrzahl (60%) der
Demokraten für bestimmte
Sanktionen oder für das
Ergreifen ernsthafter
Maßnahmen, verglichen zu 49%
im November 2015. Die Zahl
derer, die Sanktionen
befürworten, ist in den
letzten 2 Jahren von 38 auf
46% gestiegen.
51% der unter 34-Jährigen
befürworten Sanktionen gegen
Israel wegen der Siedlungen.
Demokraten sagen, Israel
hätte zu viel Einfluss. 55%
der Demokraten sagen, Israel
hätte "zu viel Einfluss" auf
die Politik der USA.
Insgesamt sind 39% der
US-Amerikaner der Meinung,
Israel hätte zu viel
Einfluss. Nur 9% der
Demokraten sagen, Israel
hätte zu wenig Einfluss. 35%
meinen, es wäre gerade
richtig (so wie es ist).
Demokraten sind
unentschlossen, auf welcher
Seite die USA stehen
sollten. - 17% sagen,
die Trump-Administration
sollte sich Israel zuneigen,
aber 11% sagen, er sollte
sich den Palästinensern
zuneigen. Bei seinem
öffentlichen Auftritt bei
Brookings sagte Telhami,
diese Zahlen würden sich
rasch aneinander angleichen
und seien überraschend.
Die meisten Demokraten sind
der Meinung, Israel sei für
die USA eine Last. Weniger
als 1/4 der Republikaner
(24%) stimmen zu, dass
Israel eine Last ist,
während das mehr als die
Hälfte der Demokraten tut
(55%).
Übrigens hat der
Kongressabgeordete Keith
Ellison zur Zeit keinen
Kontakt mit der Basis der
Demokraten. Das ist der
Hauptgrund dafür, dass die
Basis der demokratischen
Partei gegenüber Israel sehr
kritisch geworden ist, sogar
nachdem die republikanischen
Wähler stärker zu Israel
stehen.
Haim Saban weiss das. Er hat
Keith Ellison beim
Brookingsinstitut als
Antisemiten verleumdet,
sogar als Ellison in Kontakt
mit der Basis war. Er ist
ein gigantischer Spender;
kein Wunder, dass Tamara
Cofman Wittes von Brookings
zu diesen Nachrichten nichts
zu sagen hatte.
Neera Tanden beim Center for
American Progress war
ebenfalls hin und her
gerissen, als sie vor einem
Jahr Benjamin Netanyahu beim
Demokratischen Thinktank
küsste, als dieser mit dem
Versuch begann, Präsident
Obamas Iranabkommen
umzustossen, und das weil
sie um einen neuen rechten
Zionisten als Sponsor werben
konnte. Heute früh küsste
Haim Saban Benjamin
Netanyahu und sagte, er
hätte kritische Fragen der
versammelten Journalisten
abgeschmettert. Vielleicht
muss die Demokratische
Partei die Gazillionäre
(Zeitungs-Millionäre)
loswerden. [...]
Quelle Übersetzung: K. Nebauer |
Ärzte für
Menschenrechte in Israel
(PHRi)
72 Stunden im Gazastreifen
Liebe Freunde, der
Grenzzaun, der den
Gazastreifen vor der
israelischen Öffentlichkeit
verbirgt, verbirgt ihn auch
vor den Augen der Welt.
Seitdem die Hamas den
Gazastreifen übernahm,
zuerst durch demokratische
Wahlen und später durch
einen Militärschlag gegen
die Einheitsregierung gehen
die meisten internationalen
Kontakte und sicherlich
auch mit Israel über die
palästinensische Behörde in
der Westbank. Diese Prozedur
hat große Auswirkungen auf
den Gesundheitszustand der
Menschen im Gazastreifen.
Armut schädigt die
Infrastruktur, die nach den
Kriegen nicht wieder
hergestellt wurde. Das
Gesundheitssystem befindet
sich in chronischer Krise.
Das sind nur einige der
Probleme, unter denen
1,8Millionen Bewohner
leiden.
Die Ärzte für Menschenrechte
in Israel kämpfen darum,
Kanäle der Kommunikation
mit dem Gazastreifen
aufrecht zu halten, in der
Hoffnung, einen Bruch in der
Mauer der Gleichgültigkeit
gegenüber dem Schicksal
seiner Bewohner zu
verursachen. Es geht um
zwei Hauptmerkmale: das
eine sind Anfragen von
Patienten, die eine
Genehmigung benötigen, um
den Gazastreifen für eine
Behandlung zu verlassen,
die sie nicht in
Krankenhäusern im
Gazastreifen bekommen
können. Das andere ist die
Genehmigung, den
Gazastreifen mit der
Mobilklinik der PHR zu
erreichen, um Operationen an
Patienten durchzuführen und
gleichzeitig die Ärzte im
Gazastreifen fortzubilden,
die daran gehindert
werden, zur Fortbildung ins
Ausland zu gehen. Außerdem
bringen sie medizinische
Ausrüstung und Medikamente
mit, die im Gazastreifen
fehlen.
Die PHR-Mobil-Klinik war
drei Tage im Gazastreifen.
Während dieser Zeit
arbeiteten die Ärzte in fünf
Kliniken, die unter
chronischen Krisen leiden.
Untersuchung und Behandlung
von 600 Patienten:
unsere Ärzte arbeiteten in
fünf Krankenhäusern: dem
Europäischen in Khan Yunis,
im Nasser-Hospital (Khan
Yunis,) im Rantisi-Hospital,
Shifa Hospital und im
Indonesischen Hospital in
Beit Lahia, als auch in der
Basmat Amal -Assoziation für
Krebskranke. Während des
Besuches untersuchten wir
mehr als 600-Patienten,
Kinder und Erwachsene auf
den Gebieten von Krebs,
Nierenkranke, Innere
Medizin, Nervenkranke,
Orthopädie,
Gastroenterologie und
Diabetes. Die Begegnung mit
den Patienten zeigte die
kritische Knappheit der
diagnostisch-medizinischen
Ausrüstung auf, die eine
schnelle und effektive
Diagnose verhindert.
Außerdem wird vielen
Patienten die konsequente
pharmazeutische Behandlung
verweigert, weil viele
Medikamente einfach fehlen.
Operationen
sieben komplizierte
Operationen wurden an
Patienten durchgeführt, die
auf die PHR –Ärzte warteten;
einigen wurde die Ausreise
aus dem Gazastreifen
verweigert. Dafür brachten
wir unerlässliche
medizinische Ausrüstung mit,
ohne die wir die Operationen
nicht hätten durchführen
können. Wir führten sie so
aus, dass unsere
palästinensischen Partner in
der Lage sind, ähnliche
Operationen in Zukunft
selbst durchführen zu
können. Z.B. PHRi Doktor
Iyad Khamaysi und Dr Mustafa
Yassin arbeiteten im Khan
Yunis-Hospital im südlichen
Gazastreifen neben Dr Khaled
Mater, Direktor der
endoskopischen Abteilung und
Dr. Ittihad Shbeir, Direktor
der Orthopädischen
Abteilung. Die sieben
Operationen wurden um
Mitternacht vollendet. Ein
besonders bewegender Moment
war, als das PHRi-Team einen
der Patienten traf, der bei
einem unserer früheren
Besuche operiert wurde, ein
junger Mann, der in einem
sehr ernsten Zustand war,
nachdem er erfolglos
behandelt wurde und der
damals nur 45kg wog. Er
wurde von Dr. Khameysi
untersucht und operiert. Als
wir ihn jetzt trafen, wog er
80kg und war bei guter
Gesundheit.
Fortbildung der Ärzte im
Gazastreifen:
eine große medizinische
Konferenz wurde im Abu
Hasira-Auditorium mitten in
Gaza-Stadt in Zusammenarbeit
mit dem palästinensischen
Gesundheitsministerium
gehalten. Etwa 200 Ärzte,
einschließlich Krankenhaus-
und Abteilungsleiter nahmen
an der Konferenz von 6
bis !0 Uhr30 teil. Vier
medizinische Vorlesungen
wurden gehalten, denen
Diskussionen folgten. Dr.
Abd Agbariya, Direktor der
Onkologie am Bnei
Zion-Hospital in Haifa
sprachen über Innovationen
bei der Behandlung von
Lungenkrebs; Dr Khaled
Thabet, Direktor der
Onkologie im
Shiva-Krankenhaus im
Gazastreifen – sprach über
die Behandlung von
Krebskranken im
Gazastreifen, über Fakten
und Zahlen, Schwierigkeiten
und Probleme; Dr.Mohammed
Awawdeh, Direktor der
Dialyse-Abteilung im
Hospital zur Heiligen
Familie in Nazareth, über
Hämofiltration, die
state-of-the-art
Dialyse-Behandlung; Prof.
Abdalla Bowirrat, ein
Neurologe aus dem
EMMS-Hospital, Nazareth,
über das dopaminergic System
und Gehirn-stem-Krankheiten.
( dt. E.Rohlfs) |
Rassismus
Amos Gvirtz, 28.11.16
Die Angst wird heftig.
Israelische Bürger sind in
ihren Wohnungen, während
über ihnen eine Abrissorder
schwebt, die jetzt jeden Tag
ausgeführt werden kann. Was
wird ihnen geschehen? Wohin
werden sie gehen? Wo werden
sie leben. Keiner bietet
eine Alternative. Sie sind
schließlich keine Siedler,
die auf Land siedeln, das
ihnen nicht gehört, die
auch das israelische und
das internationale Gesetz
nicht verletzen. Sie sind
Bürger Israels. Ihr einziges
„Verbrechen“ ist, dass sie
als Beduinen im Staat der
Juden geboren wurden. Sie
wurden von ihrem Land
vertrieben, das 1949
enteignet wurde. Die
israelische Regierung
siedelte sie zweimal um, bis
sie endlich vor 60 Jahren
in Umm-Al Hiran und Attir
angesiedelt wurden. Jetzt
behauptet diese Regierung,
sie wären Eindringliche, in
Orte eingefallen, wo doch
die Regierung selbst sie
vor 60 Jahren dort
ansiedelte.
Warum ist dies für die
Regierung so wichtig, sie
von dort, wo sie angesiedelt
wurden, zu vertreiben?
Jeder, der Umm-Al Hiram
besucht, wird eine rund
herum große, leere Fläche
sehen. Aber anscheinend hat
die Regierung von Israel
entschieden, hier eine
jüdische Siedlung mit Namen
Hiran zu schaffen, genau
dort, wo einst die
Beduinen-Bewohner von Umm Al
Hiram lebten; und einen Wald
genau dort anzulegen, wo die
Regierung von Israel einst
die Bewohner von Attir
ansiedelte.
Man fragt sich, warum die
Regierung dies macht. Leider
ist die Antwort: weil sie es
kann. Weil es nicht genug
Bürger gibt, die gegen diese
rassistische Politik
opponiert.
Die UN-General Versammlung
kam einmal mit einer
skandalösen Erklärung, die
aussagte, dass Zionismus
gleich Rassismus ist. Die
Beleidigung war
schwerwiegend. Wie konnte
man den Staat des jüdischen
Volkes, das so lange unter
Rassismus litt - des
Rassismus‘ anklagen?
Tatsächlich hat die
UN-Generalversammlung ein
paar Jahre später seine
skandalöse Aussage
zurückgenommen.
In den 1980er Jahren gab die
israelische Knesset
(Parlament) ein Gesetz gegen
Rassismus heraus. Ich
fürchte, dass dieses Gesetz
tatsächlich gegen
rassistische Anstiftung ist,
nicht gegen rassistische
Taten. Das Gesetz schützt
tatsächlich alle
rassistischen Handlungen,
die von der Regierung
begangen werden. So kann
keiner die israelische
Regierung wegen seiner
eigenen rassistischen
Handlungen ächten.
Wenn eine Regierung ihre
Beduinen-Bürger von ihrem
Land vertreibt, um dort
seine eigenen jüdischen
Bürger anzusiedeln, so ist
das eine rassistische
Handlung. Leute von ihrem
Land zu vertreiben und zu
enteignen, um dort einen
Wald anzupflanzen, ist
unmenschlich. Wären diese
Beduinen jüdische Siedler
gewesen, würde die
Regierung sie gewiss nicht
vertreiben, bevor sie einen
alternativen Wohnort
gefunden hätte, der ihren
Ansprüchen genügt.
Die Regierung von Israel
beweist durch ihre eigenen
Handlungen, dass der
skandalöse Beschluss der UN
kein Irrtum war. Die Bürger
Israels, die nicht gegen
diese Ungerechtigkeit
protestieren, unterstützen
tatsächlich die Regierung
mit ihrer rassistischen
Politik.
(dt. Ellen Rohlfs) |
Israel
testet „schmutzige“
Bomben in der Negev-Wüste
Eine schmutzige Bombe,
kombiniert mit
radiologischem Material und
anderem, üblichem explosivem
Material wird in der
Negev-Wüste getestet. Diese
Tests wurden nach einem
ähnlichen
Vier-Jahres-Projekt
(„Grünes Feld“) am Dimona
Nuklear-Reaktor ausgeführt,
36 km entfernt von der Stadt
Beersheba. Dies endete
2014.
Der größte Teil der
Explosions-Versuche wurde
in der Wüste durchgeführt,
während eine in einer
geschlossenen Anlage
durchgeführt wurde. Was
die letztere betrifft,
wurde das Gebiet abgesperrt,
bis die Auswirkungen der
Strahlung abgeklungen waren.
Die gesammelten
Untersuchungstests stellten
fest, dass im Zentrum der
Explosionen hochgradige
Strahlung gemessen wurde.
Es gab auch eine Strahlung
auf niedrigerer Stufe, durch
Teilchen, die der Wind
verbreitete; sie wurde aber
nicht als ernsthafte Gefahr
von Seiten des Reaktors
angesehen.
Die Forschungsergebnisse
sind im
atomwissenschaftlichen-Datenspeicher
gesammelt und bei einem
Treffen von Wissenschaftlern
dargestellt worden. Nach den
Forschern wurden die Tests
nur zu Verteidigungszwecken
durchgeführt und nicht zu
Angriffen.
Die Tests bestanden aus 20
Detonationen mit 250g -25kg
Explosivstoffen, gemischt
mit radioaktivem Material,
das 99 mTc genannt wird und
das für medizinische Zwecke
benützt wird. Winzige
Drohnen wurden benützt, um
die Strahlung zu messen,
während Sensoren die Wirkung
jeder Explosion messen.
Haaretz sagt, dass die Tests
die öffentliche Sorge über
den radiologischen
Terrorismus nach den
Angriffen vom 11. Sept.
2001 in den USA beruhigen,
zusätzlich zu der Bedrohung,
die von Al-Qaeda-Mitgliedern
durchgeführtem Angriff auf
die US .
Israel hat vorher keinen
radioaktiven Angriff
durchgeführt, die Regierung
hat aber alle
Vorsichtsmaßnahmen getroffen
und vereinbarte Regelungen,
im Falle dass solch eine
Situation eintritt. Im Falle
solch eines Vorfalls
schließt die israelische
Website des
Heimatfront-Kommandos eine
Erklärung ein, wie zu
reagieren wäre.
Die Negev-Wüste hat nicht
nur den Dimona-Atomreaktor,
sondern ist auch die Heimat
von 200 000
palästinensischen Beduinen.
Etwa 90 000 von ihnen leben
in 46 Dörfern, von denen 35
nicht von Israel anerkannt
sind und die deshalb keine
Grund-Versorgung wie Wasser
oder Strom erhalten.
Es gibt in der
Beduinen-Gemeinschaft
Befürchtungen, dass Israel
mit einem bis jetzt noch
zurückgestellten Plan
fortfahren will, der als
Prawer-Plan bekannt ist,
dass die nicht anerkannten
Dörfer unter Zwang
vertrieben werden sollen –
etwa 70 000 - und in von
der Regierung gebaute
Stadtteile umgesiedelt
werden sollen.
Es ist lange spekuliert
worden, ob außer dem Aufbau
jüdischer Siedlungen -
anstelle dieser
Beduinendörfer - die
Regierung plante, einige
dieser Dörfer ethnisch zu
reinigen, um ihr Land als
militärische Training-Basis
zu benützen, da die auch
von städtischen Gebieten
weit entfernt liegt.
Israel hat es lange
vermieden, seine Aktivität
im Atommeiler zu erwähnen,
auch nachdem sein
Atom-Programm 1986 von den
Medien durch Mordechai
Vanunu bekannt wurde, der
als Techniker im Reaktor
gearbeitet hatte. Außerdem
berichtete er, dass es
Israel gelungen sei, ein
ganzes unterirdisches
Atom-Arsenal aufzubauen,
indem schätzungsweise bis
zu 80 Sprengköpfe bereit
stehen. Dies geschah mit
relativer Ruhe der
internationalen
Gemeinschaft.
http://www.middleeasteye.net/news/israel-tests-dirty-bombs-negev
(dt. E.Rohlfs)
|
Arafat hat die Brände
gelegt!
Hatim Kanaaneh - 01.12.2016
Arafat muss alle diese
Brände in unserem Land
gelegt haben. Oder war es
Hadsch Amin al-Husseini?
Schließlich wissen wir, dass
es der Mufti war, der Hitler
davon überzeugt hat die
Juden in Europa zu
verfolgen. Oder könnte es
Abbas gewesen sein, nachdem
wir jetzt nach Belieben auf
ihn einschlagen können?
Eine der Fabeln in meinem
arabisch-sprachigen Lesebuch
für die 4. Klasse erzählt
vom bösen Wolf und dem
unschuldigen Lamm. An einem
Frühlingstag sah ein
hungriger Wolf am Flußufer
ein kleines Lamm in der Nähe
und begann es zu beschimpfen
und zu beschuldigen, es
würde den Schlamm aufwühlen
und das saubere Wasser
verschmutzen. Das Lamm war
sehr erschrocken, nahm aber
seinen Mut zusammen und
erklärte, dass es, nachdem
es flußabwärts vom Wolf war,
das Wasser in seinem Bereich
des Flusses gar nicht hätte
verschmutzen können. Der
Wolf antwortete mit bissigen
Erinnerungen daran, wessen
Sohn das Lamm war. Wir alle
erinnern uns, wie oft dein
Vater in seinen Tagen den
Schmutz im Fluss
aufgewirbelt hat. Und wie
könnte das Lamm es wagen,
seine Stimme zu erheben und
ihn respektlos anzusprechen.
Es genügte dem Wolf das Lamm
zu beschuldigen und es zu
erledigen. Es war natürlich
ein festliches Mahl und alle
Beteiligten genossen das
Frühlingswetter und das
glitzernde Wasser.
An all das erinnerte ich
mich, als ich Ayman Odeh
sah, das führende
palästinensische Mitglied im
israelischen Parlament, der
hebräisch mit einem
israelischen TV-Moderator
über die weithin akzeptierte
israelische Sicht
diskutierte, dass so viele
Feuer in Israel von
palästinensischen
Brandstiftern gelegt worden
wären, eine Sicht, die in
der ganzen Regierungsbranche
vertreten wird. Es ist
dasselbe Genre wie das
panikartige SOS von
Netanyahu wegen Arabern, die
in Scharen zur Wahl strömen
würden: Palästinenser sind
mit keiner Sache
einverstanden, die nicht
bösartig ist. Die Tatsache,
dass sie in der Nähe von
jedem Feuer sind, das in
unserem Land ausgebrochen
ist, beweist unseren
Standpunkt. Es gibt keinen
Zweifel an der Schuld der
Araber: Offiziere der
Geheimpolizei haben
bestätigt, dass sie die
Araber verdächtigen und
haben 30 von ihnen
verhaftet. In einem
kürzlichen Artikel brach
Gideon Levy das Schweigen
und verkündete, dass der
Shin Bet den Beweis hat: Sie
haben einen Palästinenser
erwischt mit Toilettenpapier
in der Hosentasche. Schauen
wir uns an, wie Ayman Odeh
das erklärt! Es stellt sich
heraus, dass es Finanzbeamte
sind, die behaupten, den
Beweis für "Pyro-Terrorismus"
zu haben, während die
Polizei und die Feuerwehr
diese Theorie anzweifeln.
Aber Politiker, insbesondere
Siedler vom Typ des
Kolonialisten kennen die
Fakten, wenn sie sie sehen.
Ich war ein bisschen
verärgert, dass mein Freund
Ayman, ein Anwalt, nicht
seine Ausbildung eingesetzt
hat, und er ist doch in
Israel ausgebildet worden,
dass er gegenüber dem
Journalisten nicht das
Berufsgeheimnis gelüftet
hat, dass nämlich in den
inneren Heiligtümern der
israelischen Gerichtshallen
eine Person solange als
unschuldig gilt bis ihre
Schuld erwiesen ist. Na ja,
den mit dem Toilettenpapier
in der Hosentasche können
wir alle abschreiben. Aber
was ist mit den andern 29?
Und einige Nachrichtenmedien
stellen die ausländische
Behauptung auf, dass Araber,
die nahe bei den Feuern
gesehen wurden, in
Wirklichkeit Feuerwehrleute
waren. Pyromanie kennt keine
Grenzen. Wirf einen Blick
auf die Karte, die unser
Konsulat in New York
ausgesendet hat, in der es
alle Länder, die bei dem
Löschen der Feuer geholfen
haben, anerkennt und ihnen
dankt. Jedes hat ein
Flugzeug mit seiner Fahne.
Siehst du eines mit einer
palästinensischen Fahne?
Lass mich bitte lachen!
Andere sprechen von dem
Unmöglichen: Sie geben die
Schuld an den Bränden den
hundert Millionen Kiefern,
die der Jüdische
Nationalfond gepflanzt hat,
um die Schandflecke
zuzudecken, die unsere
schöne Landschaft
verunstaltet haben, den
ganzen Schutthaufen, den
Palästinenser zurück
gelassen haben, als sie 1948
davon flaniert sind, um mit
ihren nächsten Angehörigen
in den benachbarten
arabischen Ländern ihren
Urlaub zu machen, wie sie
ihn gewählt haben. Sie
möchten, dass du glaubst,
dass der austrocknende
Effekt der Wüstenwinde die
harzigen Kiefern selbst in
Brand gesteckt hat. Was für
eine Vorstellung!
Angenommen, wir akzeptieren
diesen Unsinn eine Minute
lang, von wessen Wüste sind
diese austrocknenden Winde
gekommen? Ja, natürlich,
aus der arabischen Wüste.
Und sie leugnen alles und
behaupten, im ganzen Nahen
Osten gäbe es Brände, warum
nicht auch hier? Wenn
irgendetwas, dann beweist
das unseren Standpunkt. Die
Araber sind geborene
Pyromanen, jeder einzelne
von ihnen. Ich bin froh,
dass wir Israelis Europäer
sind, von Natur und von der
Erziehung. Sogar Miri Regev
gibt sich grötße Mühe.
Lass mich nur an all diese
Erfinder von Blutlegenden
(Ritualmord) erinnern, mit
denen sie unsere
Überlegenheit angegeben
haben. Ihre eigene
islamische Religion, die
Quelle solcher Plagen wie
Hamas und Hizbollah, erzählt
das Wunder, das unser
Patriarch Abraham gewirkt
hat. Als er von einem Feuer
behindert wurde, war alles,
was er tun musste, die
Flammen bitten "kühl und
friedlich" zu werden. Und
siehe da, kühl und friedlich
war es für ihn, als er wie
ein Yogiexperte darüber
schritt. Und jetzt denken
sie, sie könnten uns
überwältigen, indem sie in
unseren Städten und Wäldern
Feuer legen. Aber wir werden
die Oberhand haben, kein
Zweifel. Sie haben diese
deutschen U-Boote vergessen.
Aber wir nicht.
Unterseeboote operieren im
Wasser. Und Wasser löscht
Feuer. Folgst du der Logik?
An erster Stelle aus diesem
Grund war Netanyahu in den
Deal verwickelt. Erinnere
dich an diese Kinder, die
angeblich Fussball gespielt
haben am Strand von Gaza.
Wir haben sie weggeräumt von
weit draußen im Meer her,
nicht wahr? Jeder, der diese
Fähigkeit entwickelt hat,
kann die Fähigkeit
entwickeln, Feuer von den
U-Booten im Meer aus zu
löschen. Und vice versa:
Feuer an Land kann brennende
Fragen von U-Booten in
internationalen Gewässern
ins Wasser tauchen. Das war
die Logik des
Premierministers, als er der
Welt erzählte, wie die
Palästinenser hinter all
diesen Feuern stünden. Diese
Info hat automatisch das
explosive Thema im Meer
ausgelöscht, das gedroht
hatte, ihn aus den
politischen Gewässern
wegzublasen.
Naftali Bennet hat das alles
herausgefunden. Wer ist
besser als er, unser
Unterrichtsminister, bei der
Berechnung einer
Null-Summen-Situation: "Er
hat die Schuld an den
Bränden dem 'nationalen
Terroristen' gegeben und
hinzugefügt, dass die Brände
nicht von Juden gelegt
worden sein können." Wer ist
also übrig zum Legen der
Brände? Die Antwort ist
klar: "nur jemand, dem das
Land nicht gehört, ist
fähig, es anzuzünden." Wie
wir oben gezeigt haben,
haben die Araber das Land
angezündet. Daher ist es
nicht ihr Land. Folgst du
mir? Und fang nicht an mit
irgendwelchen Ideen. "Wenn
arabische Gesetzgeber von
ihrer Liebe zum Land
sprechen, fragt sich
Radiosprecher Aryeh Golan,
ob diese Liebeserklärung
nicht den Juden sagt, es
sei nicht ihr Land."
Wow! Das ist Bennetts
geradlinige Überlegung, die
entweder-oder Logik. Er ist
tatsächlich den Logikern
weltweit als der "Naftali
Bennett Binary Meme" (oder
NBBM) (duales Mem) bekannt.
Andere Logik-Autoritäten
verwenden den
anschaulicheren Namen
Straight Hpyerbolic Israeli
Thinking (Geradliniges
hyperbolisches/übertreibendes
israelisches Denken). Das
führt mich zu meiner
eindeutigen Folgerung, dass
Arafat die Brände gelegt
hat: Abbas hatte nicht
gewagt, das zu tun. Also
muss es Arafat sein.
Du kannst wohl nicht
mitkommen, oder? Wir werden
immer einen Schritt vor dir
sein. Ich weiss, die Saudis
versuchen uns einzuholen.
Aber sie haben keine Chance.
Schau nur, wie wir das Geld
für ihr Öl via US-Hilfen
abschöpfen. Wir nennen das
Feuerlöschen mit Öl.
Quelle:
www.mondoweiss.net/2016/12/arafat-started-fires/
Übersetzung: K. Nebauer
|
Brief aus Newe Shalom
von Evi Guggenheim-Shbeta
Feuer!
Es war Mitternacht und ich
war gerade eingeschlafen,
als meine jüngste Tochter
Karin mich aufweckte: „Mama,
komm und sieh! Da brennt ein
großes Feuer im Wald. Kurz
danach wurde uns gesagt,
dass wir das Haus verlassen
sollen. Bei Workshops in
der Schule hatte ich bei
einer der Übungen gefragt:
Was müssen wir tun, wenn
unser Haus brennt. Was
werden wir zuerst retten
und mitnehmen?.
Jetzt war es Wirklichkeit.
Ich zog mich schnell an und
sammelte die Foto-Alben der
Mädchen und etwas Schmuck.
Wir verließen das Haus und
gingen zum Eingang des
Dorfes, wo schon viele aus
der Gemeinde Neve-Shalom
versammelt waren, einige im
Schlafanzug, andere
angezogen. Es war eine gute
Atmosphäre beim
Zusammensein. Nach
anderthalb Stunden wurde uns
von den Sicherheitskräften
gesagt, dass wir nach Hause
gehen können.
Natürlich dauerte es einige
Zeit, bis wir wieder
eingeschlafen waren, da wir
wegen des großen Feuers, das
noch immer im schönen Wald
bei Neve Shalom brannte ,
beunruhigt waren; es könnte
ja bei starkem Wind wieder
in Richtung unseres Dorfes
gehen . Endlich gelang es
mir, wieder einzuschlafen,
als Karin, die nicht
geschlafen hatte, wieder kam
und mich aufweckte; diesmal
mit wirklichem Druck, dass
wir unser Haus schnell
verlassen sollen; wir
verließen es so schnell wir
konnten. Wir stiegen ins
Auto und mussten uns in die
Autoschlange stellen. Die
Bewohner hatten sogar ihre
Hunde und Katzen
mitgenommen. Wir
versammelten uns kurz am
Eingang, als uns von den
Sicherheitskräften gesagt
wurde, so schnell wie
möglich das Dorf zu
verlassen. Wir fuhren den
Hügel hinunter und schauten
zurück und sahen zu unserm
Schrecken wie das Feuer rund
ums Dorf wütete. Dies war
der Augenblick, als ich
wirklich Angst hatte. Ich
fuhr so schnell ich konnte,
bis ich die Felder unten am
Hügel erreichte und wir uns
sicher fühlten, da wir nun
weit genug vom Feuer weg
waren. Mit Sorge
beobachteten wir das Dorf
und das Feuer und beteten,
dass die Feuerlöscher
stärker und schneller als
das Feuer waren und unser
Dorf retten konnten.
Ich schrieb diese Zeilen
während der langen Nacht
zwischen Montag und Dienstag
auf mein Phone, als wir im
Wagen zwischen den Feldern
unterhalb von NSWAS saßen.
Wir wollten nicht weg, da
wir das Gefühl hatten, ein
Auge auf unser Dorf zu
behalten. Indem wir es
sahen, hatten wir mehr
Kontrolle über das, was dort
geschah. Wir waren sehr
glücklich: denn den
Feuerwehrmännern gelang es ,
das Feuer von den Häusern
des Dorfes fern zu halten.
Wir waren von der
Solidarität unserer
Nachbarn gerührt. Sobald
der Morgen graute, wurden
wir von fast allen
benachbarten Dörfern
eingeladen, zu kommen und
bei ihnen zu bleiben. Im
Clubraum von Tal Shahar
trafen sich einige von uns.
Leute dieser Gemeinde
kümmerten sich um uns.
Leider waren wir nur die
ersten der vielen Gemeinden,
die vom Feuer bedroht
wurden. Nicht alle hatten
das Glück, das wir hatten.
Viele verloren ihr Haus.
Es kann sein, dass einige
der Brände absichtlich
gelegt wurden. Was uns am
meisten Sorgen bereitete,
sind die Feuerbrände, die
mit Worten gelegt werden und
die das Misstrauen zwischen
der jüdischen und arabischen
Bevölkerung unsres Landes
vergrößern. Es beweist
wieder einmal, wie wichtig
unsere Arbeit hier ist, um
das Verständnis
untereinander zu vergrößern
und den Hass und das
Misstrauen zwischen uns
abzubauen.
Danke all jenen, die sich um
uns Sorgen machten und uns
während dieser Tage
unterstützten. Evi
(dt. Ellen Rohlfs) |
Gazas
humanitäre Katastrophe
Tauschpfand für Israel
Rachel Beitarie - 03.11.2016
Wenn Verteidigungsminister
Avigdor Lieberman neben der
ganzen politischen und
militärischen Staffel das
Ausmaß des Leidens der
Bevölkerung von Gaza kennt,
weshalb bestehen sie dann
darauf, dieses Leiden als
Tauschpfand zu benutzen?
Mitte letzter Woche geschah
etwas Ungewöhnliches: der
israelische
Verteidigungsminister
Avigdor Lieberman entschloss
sich, der palästinensischen
Tageszeitung Al-Quds ein
Interview zu geben, in dem
er über Lösungen für die
Probleme Gazas sprach. Kurz,
er schlug den Wiederaufbau
des Gazastreifens vor,
einschließlich des Baus
eines Hafens, eines
Flughafens und von
Industriezonen. All das im
Tausch gegen vollständige
Entmilitarisierung.
"Wenn die Hamas das Graben
von Tunnels, ihre Bewaffnung
und das Abfeuern von Raketen
beendet", sagte Lieberman, "
werden wir die Blockade
beenden und selbst einen
Hafen und einen Flughafen
bauen." Etwas später im
Interview drohte Lieberman
Gaza mit einer weiteren
Runde von Kämpfen und
Tötungen – nur dass dieses
Mal das Ausmaß ein nie
dagewesenes und endgültiges
sein würde. Zwei Dinge aus
dem Interview sind klar:
Lieberman mit der ganzen
politischen und
militärischen Staffel kennt
sehr wohl die Probleme, mit
denen die Einwohner von Gaza
kämpfen. Zweitens sieht
Lieberman diese Probleme als
Tauschpfand.
Rechte – keine Wohltaten
Seien wir uns über eines
klar: die Bewegungsfreiheit
der Palästinenser in Gaza –
so wie ihr Recht auf ihren
Lebensunterhalt, auf Handel,
Ein- und Ausreise von Gaza,
die Pflege von
Familienbindungen, den
Besuch der Universität – ein
normales Leben zu leben –
sind nicht Gegenstand von
Verhandlungen. Sie sind
keine Karotten, die für
gutes Verhalten zugeteilt
werden – es sind
grundlegende Rechte, auf die
jeder Mensch Anspruch hat.
Das Interview zeigt weiters,
dass Liebermann auf einer
nicht ganz neuen Strategie
besteht und sie auch
durchsetzt: er wendet sich
direkt an die
palästinensische
Öffentlichkeit und umgeht
seine anerkannte
Führungsriege – eine Taktik,
die jetzt auch COGAT (Coordinator
of Government Activities in
the Territories) langsam
immer öfter in
arabisch-sprachigen sozialen
Medien anwendet. Liebermans
gelegentliche (casual)
Drohungen und Versprechungen
gegenüber den Einwohnern des
Gazastreifens offenbart
genau das, was wir von Gisha
immer gesagt haben: Israel
kontrolliert im Gazastreifen
viele Lebensbereiche, und in
diesen Tagen ist die
Kontrolle besonders streng.
Man kann nicht behaupten,
wir hätten Gaza verlassen,
wenn Israel weiter die
Schlüssel in der Hand hält;
Liebermann tut wenig, um
dieser Behauptung zu
widersprechen. Am Tag nach
der Veröffentlichung des
Interviews sprang Yair Lapid
auf den fahrenden Zug auf
und stellte sich neben den
Verteidigungsminister.
Der intuitive Wunsch eine
Verbindung zwischen Ruhe an
der Grenze und der Forderung
nach Entmilitarisierung
herzustellen ist lobenswert.
Nach genauerer Prüfung sind
Liebermans Statements aber
zynisch und empörend, vor
allem wenn man bedenkt, dass
der Verteidigungsminister
weiterhin 2 Millionen
Palästinenser unter
menschenunwürdigen Umständen
als Tauschpfand in seinem
politischen Spiel hält, mit
anderen Worten:
Kollektivbestrafung.
Derzeit offenbart die
Realität vor Ort eine
widersprüchliche Politik.
Auf der einen Seite verweist
COGAT stolz darauf, dass es
begrenzt (die Ausfuhr von)
Waren aus Gaza nach Israel
und dem Westjordanland
erlaubt und angekündigt hat,
dass die Fischereizone
wahrscheinlich für eine
begrenzte Zeit ausgedehnt
wird. In der Zwischenzeit
beschränken Israels
"Sicherheitsbedenken" die
Bewegungsfreiheit der
wenigen Gazaner, die die
erforderlichen Kriterien für
eine Ausreisegenehmigung
über den Grenzübergang Erez
erfüllen. Mädchen im
Teenageralter, die im
Ausland studieren wollen,
entdecken, dass sie nicht
einmal zu dem Konsulat für
ihr Visums-Interview fahren
dürfen, während es Frauen
verboten wird ihre kranken
Familienangehörigen im
Westjordanland zu besuchen.
Unterdessen widerrufen
israelische Behörden
Reisegenehmigungen von
Unternehmern und Händlern,
ohne eine Erklärung
abzugeben; wird die Einfuhr
von Waren verzögert und
Material, das Gaza eine
funktionierende Wirtschaft
ermöglichen würde, wird
wegen willkürlicher
Sicherheitsbedenken
verboten, die von den
Behörden nicht erklärt
werden. Die Wirtschaft des
Gazastreifens soll sich
weiterhin herumschlagen,
während es internationaler
Konsens – zu dem Israel
gehört – ist, dass eine
florierende Wirtschaft
Bedingung für regionale
Stabilität ist.
Es ist wichtig, dass das
politische Establishment in
Israel seine Macht
anerkennt, die (Lebens)Bedingungen
in Gaza wesentlich zu
verbessern. Es ist
bedauerlich, dass die
magelnde Bereitschaft etwas
für die Verbesserung der
Situation zu tun an
Bedingungen geknüpft wird –
und nicht auf dem
Verständnis basiert, dass
die Einwohner von Gaza
dieselben Grundrechte
verdienen wie Lieberman -
und alle Israelis. (Anm.d.Ü.:
Anspruch auf dieselben
Grundrechte haben.)
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
(Rachel Beitarie ist
Miedienkoordinatorin für
Gisha – dem Legal Center for
Freedom of Movement.) |
Israelisches Militär
nimmt bei nächtlicher Razzia
Computer und Server einer
palästinensischen NGO mit
Allison Deger - 16.11.2016
Israelische
Sicherheitskräfte zerstörten
in den frühen Morgenstunden
von Mittwoch die Türen einer
von einem führenden
palästinensischen Politiker
gegründeten
Hilfsorganisation in
Ramallah und nahmen
Computer, Server und
Filmmaterial der
Überwachungskameras mit. Sie
hinterliessen in dem Büro in
der Unterstadt von Ramallah
ein Chaos von zersplittertem
Glas und herumgeworfenen
Papieren.
Das Team des Health
Development Information and
Policy Institute (HDIPI)
arbeitete in den
Nachmittagsstunden in dem
Durcheinander in Anwesenheit
von Reportern und Beamten
der Palästinensischen
Autonomiebehörde. In einem
Flur klafften in der Wand
Löcher, die die Soldaten in
der Nacht zuvor geschlagen
hatten.
Obwohl Einfälle des
israelischen Militärs in
Ramallah, dem Sitz der PA,
häufig vorkommen, ist es
nicht üblich, dass
Sicherheitskräfte in die
Arbeitsräume von NGOs
eindringen. Noch weniger, um
Computer und Server
abzutransportieren.
HDIPI wurde 1989 von Mustafa
Barghouti gegründet, dem
Chef der Palästinensischen
Nationalen Initiative, einer
unabhängigen politischen
Partei.
"Wir denken, dass dies ein
Angriff auf Organisationen
der Zivilgesellschaft ist",
sagte Barghouti. "Die
israelische Armee kann
eindringen, wann sie will
und wo sie will."
"Die Alarmanlage hat
funktioniert", sagte Walid
Azzat, Direktor der HDIPI,
er habe vom dem Einbruch in
sein Büro erfahren, nachdem
die Alarmanlage im Haus die
palästinensische Polizei
informierte, die dann ihn
anrief und ihm mitteilte,
dass jemand gegen 2 Uhr 30
morgens in das Haus gegangen
sei. Aber erst am Morgen
erfuhr Azzat durch die
Berichte der lokalen Medien,
dass die israelische Armee
eingebrochen hatte.
Eine Angestellte sagte, sie
sei von einem Nachbarn
angerufen worden, der ihr
sagte, Soldaten seien im
Büro gewesen. Was die
israelischen
Sicherheitskräfte mit den
elektronischen Geräte einer
Gesundheitsorganisation
wollten, sei ein Geheimnis,
das aufzudecken sich nicht
lohne, wie das Personal
sagt. "Fragt sie doch, was
sie hier gemacht haben",
spottete die Angestellte,
die bat, nicht namentlich
genannt zu werden [...].
Nach früheren Vereinbarungen
zwischen Israel und den
palästinensischen
Regierungen sind
militärische Operationen
innerhalb der Zone A
einschl. Ramallah strikt
verboten. Trotzdem wird
diese Richtlinie
routinemäßig ignoriert, was
von palästinensischen
Politikern (Führern) häufig
verurteilt wird, die die
Aktionen der Armee in
palästinensischen Städten
als Verletzung ihrer
Souveränität anprangern.
Zu Beginn dieses Jahres
setzten die Soldaten bei
einem anderen Überfall in
der Unterstadt von Ramallah
einen halben Häuserblock in
Brand, als sie das Safe
eines Wechselgeschäfts
sprengten.
Während das Feuer noch auf
einen outdoor Obst- und
Gemüsemarkt übergegriffen
hatte, wurde die
palästinensische Feuerwehr
von den israelischen
Soldaten, die noch am Ort
tätig waren, daran
gehindert, ihn zu erreichen.
Armeeoffiziere gaben
gegenüber der Times of
Israel an, die Soldaten
hätten gearbeitet, um
"Gelder für die
Terrorfinanzierung zu
konfiszieren".
Palästinensische
Geschäftsinhaber entdeckten
beim Aufwachen einen Schaden
von zehntausenden Dollar.
Es war das zweite Mal, dass
das Militär in Büros des
HDIPI eindrang. 2002,
während der zweiten Intifada
übernahmen die israelischen
Sicherheitskräfte die
Kontrolle des Arbeitsplatzes
und machten daraus ein de
facto-Basislager für die
Zeit, in der sie für 40 Tage
die Kontrolle von Ramallah
übernahmen.
"Das Büro liegt an einem
strategischen Punkt, von dem
man alles rundherum
überblicken kann", sagte
Azzat und fügte hinzu, der
Schaden sei damals größer
gewesen, "es sah aus wie
nach einem Erdbeben".
Im Konferenzraum
katalogisiert eine Reihe von
Fotografien den Schaden von
2002.
Nachdem das israelische
Militär das Büro verlassen
hatte, kam es im Zentrum von
Ramallah zu einem
Zusammenstoß zwischen
Soldaten und
palästinensischen
Jugendlichen. Laut einem
Statement von HDIPI wurden
bei dem Zusammenstoss zwei
Palästinenser von den
israelischen
Sicherheitskräften verletzt,
die Soldaten hätten
Tränengas, Gummigeschosse
und Blendgranaten
abgefeuert, während
Palästinenser Steine warfen
und Autoreifen anzündeten.
Quelle:
www.mondoweiss.net/2016/11/military-computers-palestinian/
Übersetzung: K. Nebauer |
Aktionsaufruf für Salah
Khawaja:
http://stopthewall.org/2016/11/11/freesalah-send-message-your-governments-now
und
#FreeSalah Khawaja
Der bekannte
palästinensische
Menschenrechtsverteidiger
Salah al-Khawaja wurde gegen
2:00 Uhr morgens am 26.
Oktober 2016 verhaftet, ohne
über die Anklagen oder
Gründe für seine Verhaftung
informiert zu werden. Wir
bitten Sie um Ihre
Unterstützung! Bitte helfen
Sie uns, an ihre Parlaments-
und Regierungsmitglieder
heranzutreten und fordern
Sie, dass diese:
- entlang der entsprechenden
Kanäle zu israelischen
Offiziellen sofortige
Bedenken über die Verhaftung
von Salah al-Khawaja erheben
und seine Freilassung
verlangen;
- gemäß den Bestimmungen der
Richtlinien zu
Menschenrechtsverteidigern
dafür Sorge tragen und
sicherstellen, dass die
Prozessbeobachtung in
israelischen
Militärgerichtshöfen wieder
aufgenommen wird und schon
ab der Anhörung zu seinem
Fall am 9. November 2016
Vertreter von UN-Büros
anwesend sind;
- entschlossene Maßnahmen
ergreifen, um dahingehend
Druck auf Israel auszuüben,
dass Repressionen gegen
Menschenrechtsverteidiger,
sei es durch zunehmende
Verhaftungen oder durch
fortlaufende Folter- und
Misshandlungspraktiken,
beendet werden;
- auch weiterhin nicht mit
den nationalen israelischen
Institutionen kooperieren,
die für die Beaufsichtigung
und Umsetzung illegaler
israelischer
Repressionsstrategien
zuständig sind, oder die
Zusammenarbeit mit diesen
Stellen aussetzen;
die Entscheidung des ICJ
(Internationaler
Gerichtshof) zu den
rechtlichen Folgen der
Errichtung einer Mauer durch
Israel gemäß den daraus
folgenden Verpflichtungen
für Drittstaaten wirksam
unterstützen.
Details
Die israelische Armee rückte
ins Zentrum von Ramallah in
der A-Zone vor (die
rechtlich vollständig unter
palästinensischer Hoheit
steht) und drang dort in die
Wohnung von Salah Khawaja
ein. Alle Räume wurden
gewaltsam durchsucht und die
Computer sowie die Telefone
der gesamten Familie
konfisziert. Seine Ehefrau
und seine Tochter wurden
durch diese Vorgänge
traumatisiert. Nach der
gewaltsamen Durchsuchung des
Hauses, wurde Herr Khawaja
unrechtmäßig festgenommen,
ohne ihn über die Gründe
dafür zu informieren. Er
wurde zunächst in einer
Isolationszelle ohne Kontakt
zur Außenwelt untergebracht
und befindet sich jetzt ohne
Zugang zu einem rechtlichen
Beistand im Verhörzentrum
von Petah Tikva. Angesichts
der regelmäßigen und
systematischen Anwendung
solcher Praktiken in Israel,
gibt erhebliche
Befürchtungen, dass Herr
al-Khawaja derzeit diversen
Härten und/oder
Misshandlungen unterzogen
wird.
Nur wenige Stunden nach
seiner Verhaftung wurde eine
Anhörung vor dem
Militärgerichtshof
anberaumt, ohne dass Herrn
Khawajas Anwalt darüber
informiert oder über den
Aufenthaltsort seines
Klienten in Kenntnis gesetzt
worden wäre. Der
Militärrichter erlaute
zunächst eine - selbst für
israelische Verhältnisse
ungewöhnlich harsche -
Verlängerung des
Befragungszeitraums zur
strafrechtlichen Verfolgung
auf 15 Tage. Nach der
Anhörung eines
entsprechenden Widerspruchs
am 30. Oktober 2016, die von
Salah Khawajas
Rechtsberatern angestrengt
worden war, wurde eine
erneute Anhörung zum
Befragungszeitraum für den
9. November 2016 einberufen.
Der 45-jährige Salah
al-Khawaja wurde in Ni’lin
in der Westbank geboren und
hat sein Leben der
Verteidigung von
palästinensischen
Menschenrechten gewidmet.
Der Schwerpunkt seiner
Arbeit liegt darin, örtliche
palästinensische Gemeinden
zu befähigen, ihre
Menschenrechte im Angesicht
der Verstöße zu verteidigen,
die durch die israelische
Besatzung hervorgebracht
werden. Dadurch sah sich der
Staat Israel veranlasst,
Salah al-Khawaja auch schon
in früheren Phasen seines
Leben mehrfach ins Gefängnis
zu bringen. Seit Beginn des
Oslo-Prozesses konzentriert
Herr Khawaja seine
Anstrengungen auf die
Entwicklung
palästinensischer
zivilgesellschaftlicher
Organisationen und Methoden
des gewaltfreien
Widerstands. Er war an der
Gründung diverser
palästinensischer NGOs und
zivilgesellschaftlicher
Netzwerke beteiligt und ist
gegenwärtig dabei, seinen
Master in Gewaltfreiem
Widerstand an der
Universität Beirut zu
vollenden. Herr al-Khawaja
ist ein Mitglied des
Vorstand des
Koordinierungsausschusses
der
StopTheWall–Kampagne
und gehört zur Führung der
Palästinensischen
Nationalen Initiative (al-Mubadara).
Für seine Arbeit ist er
weithin geachtet und zu
vielen nationalen und
internationalen Konferenzen
von NGOs und
zivilgesellschaftlichen
Organisationen eingeladen
worden. Auch mit der
diplomatischen Gemeinde in
Palästina ist er bei
zahlreichen Gelegenheiten
zusammengetroffen. Als
weithin sichtbare Person des
Kampfes gegen Israels
rechtswidrigen Mauerbau und
seine illegalen
Siedlungsprojekte hat Salah
al-Khawaja nie versucht,
seine Aktivitäten zu
verstecken oder zu
verbergen.
Seine Festnahme und
Inhaftierung folgt dem
Muster illegaler
israelischer Praktiken, die
unter anderem auf
Menschrechtsverteidiger und
gewaltfreie Aktivisten
abzielen.
Es gehört zur gängigen
israelischen Praxis, dass
Palästinenser außerhalb der
OPT (der besetzten
palästinensischen Gebiete)
ohne Anklage verhört und
inhaftiert und ihre Anwälte
daran gehindert werden, ihre
Klienten zu besuchen. Diese
Vorgehensweisen verstoßen
gegen die Internationalen
Menschenrechtsnormen, wie
sie in der Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte
in Artikel 9 und im
Internationaler Pakt über
Bürgerliche und Politische
Rechte in den Artikeln 15,
16 und 18 dargelegt sind,
und stehen auch im
Widerspruch zum
Internationalen Humanitären
Völkerrecht (Vierte Genfer
Konvention, Kapitel III) und
zur Europäischen
Menschenrechte- Charta, die
allesamt willkürliche
Inhaftierungen, unzulässigen
Freiheitsentzug,
Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit und die
Zerstörung von Eigentum
verbieten. Willkürliche
Inhaftierungen sind dann
verboten, wenn sie durch
eine Besatzungsmacht gegen
Zivilisten aus besetzten
Gebieten zur angewendet
werden, obwohl diese
keinerlei gewalttätige
Angriffe gegen die Besatzer
getätigt haben. Insbesondere
in Artikel 9 des
Internationalen Pakts über
Bürgerliche und Politische
Rechte heißt es: „Jeder
Mensch hat das Recht auf
Freiheit und Sicherheit der
Person. Niemand darf einer
willkürlichen Festnahme oder
Inhaftierung unterzogen
werden. Es darf niemandem
seine Freiheit genommen
werden, außer aufgrund von
und in Übereinstimmung mit
solchen Verfahren, wie sie
im Gesetz etabliert sind.“
Die Inhaftierung von Salah
al-Khawaja außerhalb der
besetzten palästinensischen
Gebieten (OPT) im
Verhörzentrum von Petah
Tikva steht in direktem
Widerspruch zu Artikel 76
der Vierten Genfer
Konvention, die
festschreibt, dass eine
Besatzungsmacht Bewohner
eines besetzten Gebietes in
Gefängnissen innerhalb des
besetzten Territoriums
unterbringen muss. Die
Zustände in Israels
Haftanstalten sind wegen der
Anwendung von Misshandlungen
und Folter schon mehrfach
als
Menschenrechtsverletzungen
angeprangert worden. Israel
hat seit dem Jahr 2001 schon
fast 1.000 Beschwerden über
Folterhandlungen erhalten,
die zum Teil sogar
durchgeführt wurden, ohne
dass im Anschluss daran je
ein Strafverfahren eröffnet
wurde.
Diese Inhaftierung sollte im
weiteren Kontext der
beständigen und zunehmenden
israelischen Repressionen
gegen palästinensische
Menschenrechtsverteidiger
und Aktivisten gesehen
werden, die, so wie Salah
al-Khawaja, in ihren
lobbyistischen Bemühungen
gegen die israelische
Besatzung palästinensischer
Gebiete wie zum Beispiel
gegen die fortgeführte
Beschlagnahme von Land und
den illegalen Bau der Mauer
zur Annektierung weiterer
palästinensischer Gebiete
vor Ort und international
erfolgreich waren. Dieses
Jahr hat eine massive
Zunahme dieser Repressionen
stattgefunden. Israels
Politik der Hausabrisse und
Zwangsvertreibungen ging
Hand in Hand mit
willkürlichen Inhaftierungen
und mit dem Einsatz von
scharfer Munition gegen
Demonstranten. Mit diesen
Inhaftierungen zielt Israel
darauf ab, die
palästinensische
Zivilgesellschaft und ihren
Einfluss auf politische
Entscheidungsträger auf
nationaler wie
internationaler Ebene zu
schwächen. Die aktuelle
Zunahme von illegalen
Vorgehensweisen gegen
Menschenrechtsverteidiger,
wie etwa durch
Schikanierungen und
Misshandlungen, Drohungen,
Inhaftierungen und andere
Formen der Einschränkung der
Bewegungsfreiheit wurde
schon im letzten Bericht des
Sonderberichterstatters zur
Menschenrechtslage in den
OPT und in den
Abschließenden Beobachtungen
des Ausschusses gegen die
Folter der Vereinten
Nationen hervorgehoben.
Die genannten Praktiken
verstoßen direkt gegen die
Erklärung der Vereinten
Nationen über die Rechte und
Verantwortlichkeiten von
Personen, Gruppen und
Organen der
Zivilgesellschaft zur
Beförderung und zum Schutz
der allgemein anerkannten
Menschenrechte und
grundlegende Freiheiten
und rufen die
Verantwortlichkeiten von
Drittparteien auf wie etwa
die Umsetzung der
Richtlinien zu
Menschenrechtsverteidigern,
die unter anderem von der
Europäischen Union, den USA
und der OSZE (Organisation
für Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa)
herausgegeben wurden.
Von entscheidender Bedeutung
dabei ist, dass die
internationale Gemeinschaft
gegen Israels Versuche
vorgeht,
Menschenrechtsverteidiger
und Aktivisten zu
kriminalisieren, die
israelische
Menschenrechtsverletzungen
bekämpfen. Die israelische
Strategie, Organisatoren
unter Beschuss zu nehmen,
die fordern, dass Israel in
die Verantwortung genommen
wird, stellt eine direkte
Herausforderung an
Regierungen auf der ganzen
Welt und an globale
Institutionen wie etwa den
Internationalen Gerichtshof
(ICJ) dar, den Staat Israel
für seine Verstöße gegen
internationale rechtliche
Vorgaben zur Rechenschaft zu
ziehen.
Aus all diesen Gründen
fordern wir die
internationale Gemeinschaft
auf, dahingehend Druck auf
die israelische Regierung
auszuüben, dass Salah
al-Khawaja unverzüglich
freigelassen wird und die
illegalen israelischen
Repressionspraktiken gegen
Menschenrechtsverteidiger (MRVs)
beendet werden.
#Free
Salah Khawaja / #Freiheit
für Salah Khawaja
Update: "Salah
in schockierendem Zustand"
Die
Anhörung vor dem
israelischen
Militärgerichtshof in Petah
Tikva hat ergeben, dass
Salah al-Khawaja weitere 8
Tage lang verhört werden
darf. Bei dieser Gelegenheit
kam auch ans Tageslicht, in
welch schockierendem
körperlichen Zustand sich
Salah al-Khawaja befindet,
nachdem er schon zwei Wochen
lang fast pausenlos befragt
wurde. Beteiligen Sie sich
an unserer Kampagne unter #FreeSalah
Khawaja / #Freiheit für
Salah Khawaja
Am vergangenen Mittwoch, dem
9. November 2016 wurde Salah
al-Khawaja zu einer Anhörung
vor den Militärgerichtshof
in Petah Tikva gebracht.
Seinem Anwalt Jehad Abu Raya
ist es nach wie vor
verboten, mit seinem
Klienten zu reden. Er sagte
aber, dass das israelische
Militär durch die Anhörung
gezwungen war, Salah
al-Khawaja und seinen
körperlichen Zustand nach
15-tägiger Haft vorzuzeigen.
Abu Raya erzählte, dass er
selbst nach den ganzen
Jahren seiner Arbeit als
Anwalt und im Rahmen des
israelischen Haftsystems
schockiert war zu sehen, in
welchem Zustand sich sein
Klient befindet. Die
Gefängnisbehörden ließen
Herrn Khawaja selbst während
der Anhörung die Augenbinden
nicht abnehmen, und er „sah aus, als ob er gerade
dem Grab entstiegen wäre“.
In nur fünfzehn Tagen
führten israelische
Geheimdienstbeamte 27
Befragungsrunden mit Salah
al-Khawaja durch, was quasi
einem pausenlosem Verhör
gleichkommt. Völlig
übermüdet und sichtbar
gekennzeichnet durch zwei
Wochen lang anhaltende
Härten und Misshandlungen
hat Herr al-Khawaja schon
jetzt bedenklich an
Körpergewicht verloren.
Allerdings hat er damit
offenbar keineswegs seine
Stärke aufgeben: die Stärke
eines
Menschenrechtsverteidigers,
der weiß, dass er allein
deswegen unter Zwang ins
Gefängnis gebracht und
misshandelt wird, weil er
für eine gerechte Sache und
eine bessere Welt für uns
alle eintritt.
Am Ende der Anhörung
verlängerte der israelische
Militärgerichtshof die
Befragungsdauer für Herr
Khawaja um weitere acht
Tage. Eine weitere Woche für
die Geheimdienstbeamten,
ihre unmenschliche
Behandlung von Salah
al-Khawaja weiter
fortzuführen.
#FREESALAH – Bitte helfen
Sie uns, Israels
Repressionen gegen
Menschenrechtsverteidiger
anzuprangern und Salah
al-Khawaja jetzt aus dem
Gefängnis zu bringen.
Weitere Informationen finden
sich (auf Englisch)
hier.
|
Ungeachtet der
US-Wahl bleibt der
Kampf unverändert
Nada Elia -
10.11.2016
Ein sehr großer Teil
der amerikanischen
Bevölkerung ist
erschüttert. So sehr
kritisch wir
gegenüber Hillary
Clinton auch waren,
auch ich, haben wir
doch noch erwartet,
dass sie gewinnt.
Wir dachten, sie und
das "Establishment"
seien unbesiegbar.
Wir haben uns
geirrt. Die
Meinungsforscher
haben sich geirrt,
die neuen Analysten
haben sich geirrt,
sogar unser
Bauchgefühl hat
nicht gestimmt. Das
Establishment, der
status quo, wurde
schließlich von
seinem Podest
heruntergefegt. Und die von uns, die
(das Establishment)
nicht mochten, aber
auch alles hassten,
was Donald Trump,
dieser "gewählte
Präsident Donald
Trump" vertritt,
sind ratlos.
Offensichtlich waren
wir darauf
ausgerichtet Hillary
zu bekämpfen, nicht
Donald. Wir hatten
geplant, das
"bekannte" Übel zu
bekämpfen (ich
zögere noch immer
Clinton das kleinere
Übel zu nennen, wenn
wir auch nur wegen
ihrer Kandidatur so
weit gekommen sind),
nicht das neue Übel.
Wir wollten keinen
Kriegspräsidenten,
und Clinton ist ein
Falke. Wir wollten
keinen Zionisten,
und Clinton ist eine
Zionistin. Ich
glaube wirklich,
dass Clinton durch
und durch Zionistin
ist, nicht nur weil
sie AIPAC wegen
seiner Spenden
verpflichtet ist.
Als "Liberale" mag
sie manche
persönlichen
Vorbehalte wegen der
gröbsten
israelischen
Übergriffe auf das
palästinensische
Volk haben, aber
Hillary ist eine
echte "Freundin"
Israels und keine
Freundin der
Palästinenser.
Wir haben nicht
bekommen, was wir
nicht wollten: den
Clintonismus, die
Politik as usual,
das Imperium.
Wir haben Trump
bekommen. Den
Faschismus.
Und wir sind ratlos.
Aber wir müssen uns
selbst fragen:
hätten wir wirklich
Hillary bekämpft,
oder hätten wir uns
wieder einmal für
den "vertrauten"
Feind entschieden?
Wie viele von den
Progressiven, die
heute gegen Trump
protestieren, hätten
gegen Clinton
protestiert? Ich
schätze, dass viele
der heute
Protestierenden bei
einem Sieg Clintons
erleichtert
aufgeseufzt hätten.
Und wir hätten uns
selbst getäuscht,
wenn wir versprochen
hätten, sie unter
Druck zu setzen
(hold her
feet to the fire)
und auf eine
progressivere Agenda
zu drängen. Wie gut
hat das denn mit
Präsident Obama
funktioniert?
Wie können wir die
Tatsache vergessen
oder eher abtun,
dass Clinton als
Außenministerin die
Drohnen-Angriffe mit
dem US-"super
predator" auf
Pakistan und
Afghanistan
genehmigt hat, die
bei dem Versuch
Terrorverdächtige
außergerichtlich zu
ermorden ganze
Familien
unschuldiger
Zivilisten getötet
haben. Vergessen wir
auch, dass sie als
Außenministerin
Bündnisse der USA
mit einigen der
brutalsten Regimen
der Welt zementiert
hat, einschließlich
der Allianz mit
Saudi-Arabien in
seinem genozidalen
Krieg gegen den
Yemen? Und natürlich
immer mit Israel bei
seinen (ebenfalls
genozidalen)
Angriffen auf Gaza,
bei seiner
(illegalen)
Siedlungsexpansion
und bei ihrem
Angriff auf das von
den Amerikanern
hochgeschätzte Recht
unsere Meinung frei
zu äußern, so wie
wir hier in den USA
BDS vertreten und
praktizieren?
Denn wir sind in der
gleichen Spur
geblieben, in der
verschlafenen Spur
eines "Protest as
usual". Wir
betreiben auch
unseren Aktivismus
mit der Haltung
eines "business as
usual". Wir haben
die Demokraten zu
einer Veränderung
gedrängt, sogar noch
als wir beklagten,
dass Demokraten und
Republikaner zwei
Seiten einer
Medaille sind.
Heute sind die
Kämpfe, in die wir
investiert haben,
die gleichen,
ungeachtet des
Wahlergebnisses von
Dienstag. Für die
von uns, die sich
für das
palästinensische
Volk einsetzen:
lasst uns nicht
vergessen, was
Hillary Clinton am
16. März AIPAC
"versprochen" hat:
"Als eines der
ersten Dinge, die
ich im Amt tun
werde, werde ich den
israelischen
Premierminister in
das Weiße Haus
einladen und werde
eine Delegation des
Pentagon und den
Vereinigten
Generalstab für
erste Konsultationen
nach Israel
schicken."
Auf der anderen
Seite (oder ist es
dieselbe Seite?) hat
der israelische
Premierminister
Benjamin Netanyahu
gestern früh den
gewählten
Präsidenten Trump
angerufen, um ihm zu
seinem Sieg zu
gratulieren.
Wir müssen weiterhin
weitermachen. Das
hier ist nicht die
"Apokalypse", als
die manche den
Aufstieg Trumps zur
Macht beschreiben.
Auch mit
eskalierenden
Angriffen auf unsere
Menschen- und
zivilen Rechte ist
das nicht die
erdbebengleiche
Veränderung, die uns
den Boden unter den
Füßen wegzieht. Es
ist dasselbe Böse,
gegen das wir
gekämpft haben,
Rassismus,
Umweltzerstörung,
Profit vor den
Menschen, nur dass
diesmal die Maske
abgenommen ist.
Auf unserer
Aktivisten-Agenda
stehen dieselben
Themen, um die wir
uns schon
organisieren,
hoffnungsvoll in den
Vordergrund
geschoben, nachdem
sie zu lange in den
Hintergrund gedrängt
waren: indem wir für
die andere Welt, in
der wir leben
wollen, eine Vision
schaffen, planen und
bewußt und gezielt
arbeiten. Deshalb
fahren wir fort,
eine Welt
mitzugestalten, die
frei von Rassismus
ist – der sich gegen
Afroamerikaner
richtet, gegen die
eingeborenen Völker
in diesem Land,
gegen Araber,
Muslime und
Immigranten. Wir
arbeiten weiter für
die Gerechtigkeit
für das
palästinensische
Volk und für ein
Ende des
Siedlerkolonialismus
von North Dakota bis
Haifa. Wir fahren
fort
Frauenfeindlichkeit
aufzudecken,
anzuprangern und uns
für ihre Beendigung
einzusetzen, sei es
(die
Frauenfeindlichkeit)
in Form der
sexuellen Gewalt in
den Ankleideräumen
bei
Schönheitswettbewerben,
oder in
Regierungs-Kalkulationen
für den Umgang mit
der "demografischen
Bedrohung" für einen
rassistischen Staat.
Und die ganze Zeit
unterstützen wir
einander, stärken
wir unsere
Koalitionen, unsere
Bündnissen, haben
Verständnis für die
Kämpfe der anderen
und zeigen unsere
Solidarität.
Es liegt an uns. Es
hat immer an uns
gelegen. Wenn wir
sagen, "wir müssen
jetzt tätig werden
(organize), mehr als
je", würde das
suggerieren, dass
ein anderes Ergebnis
dieser Wahlen für
unseren Kampf einen
Unterschied gemacht
hätte.
Das ist nicht so.
Das ist nicht ein
plötzlicher Weckruf.
Es ist der
Schlummeralarm (des
Weckers), der schon
wieder angeht. Zeit
aufzustehen und an
unsere Arbeit zu
gehen, so wie wir es
gestern gemacht
haben und am Tag
davor.
Na ja, nicht ganz
"wie wir es gestern
gemacht haben".
Lasst uns von dieser
Wahl lernen und
anders arbeiten.
Nicht härter, aber
klüger. Und mit mehr
Nachdruck. Lasst uns
nicht nur gegen die
Wahl von Trump
protestieren. Lasst
uns für unsere
Anliegen tätig
werden (organize).
Standing Rock (in
North Dakota, Ü.)
und die Souveränität
der Eingeborenen
hier in den USA. Die
Heiligkeit der Black
Lives. Gerechtigkeit
für das
palästinensische
Volk. Und ein Ende
der Handelsabkommen,
die wirtschaftliche
Flüchtlinge
schaffen. Ein Ende
der Kriege, die die
globale
Flüchtlingskrise
schaffen.
Nicht trauern, tätig
werden, gestalten
(organize). Jetzt.
Es ist schon sehr
spät.
Quelle:
www.mondoweiss.net/2016/11/regardless-election-unchanged/?utm_source=Mondoweiss+List&utm_campaign=2e3002e6ab-RSS_EMAIL
Übersetzung: K.
Nebauer |
|
Federica
Mogherini,
Hohe Vertreterin der EU für
Außenpolitik, bestätigt
Recht auf BDS
28.10.2016
BDS
Movement Freedom Justice
Equality
1. END
OCCUPATION 2. END
APARTHEID 3. REFUGEES'
RIGHT OF RETURN
Federica Mogherini, Hohe
Vertreterin der EU für
Außenpolitik, verurteilt
Angriffe auf Verteidiger der
Menschenrechte und bestätigt
das Recht europäischer
Bürger auf Freiheit der
Meinungsäußerung und der
Vereinigung, einschließlich
durch Teilnahme an der von
Palästinensern angeführten
BDS-Bewegung (Boykott,
Investititionsentzug und
Sanktionen).
In Antwort auf die von MEP
Martina Anderson
eingereichte Frage, ob sich
die EU-Kommission auf die
Verteidigung des Rechtes von
BDS-Aktivisten auf Ausübung
ihres demokratischen Rechts
auf freie Meinungsäußerung
verpflichten wird, stellte
die Hohe Vertreterin fest:
"Die EU steht fest zum
Schutz der Freiheit der
Meinungsäußerung und der
Freiheit der Vereinigung in
Übereinstimmung mit der
Charta der grundlegenden
Rechte für die Europäische
Union, die im Territorium
von EU-Mitgliedsstaaten
anzuwenden sind,
einschließlich in Hinblick
auf BDS-Aktionen, die in
diesem Territorium
durchgeführt werden."
Mogherini bekräftigte auch,
dass "Freiheit der
Meinungsäußerung, wie es das
Fallrecht des Europäischen
Menschenrechtsgerichtshofs
betont, auch anwendbar ist
auf Information oder Ideen,
'die den Staat oder einen
Teil der Bevölkerung
beleidigen, schockieren oder
beunruhigen'".
Nachdem es Israel nicht
gelungen ist die wachsende
Unterstützung und die
Auswirkungen von BDS zu
verhindern, hat es eine
bisher nicht dagewesene
anti-demokratische Kampagne
gestartet, um den Aktivismus
für die palästinensischen
Rechte zum Schweigen zu
bringen und BDS zu
verbieten.
Zu den von Israel
veranlassten Angriffen auf
die BDS-Bewegung gehört (die
Ausübung von) Druck auf
Regierungen, Gesetzgeber und
Behörden, damit sie
BDS-Aktivität mittels
Anwendung repressiver
Maßnahmen bekämpfen, die die
zivilen und politischen
Rechte insgesamt bedrohen.
Auf die Frage, wie die
Kommission die Aussagen des
israelischen Ministers für
Sicherheit (und
Geheimdienste) Yisrael Katz,
dass gegen Palästinenser und
internationale Führer der
BDS-Bewegung "gezielte
zivile Eliminierung"
durchgeführt werden sollte,
beurteilt, stellte die Hohe
Vertreterin fest: "Die EU
verurteilt entschieden
Drohungen und Gewalt gegen
Verteidiger der
Menschenrechte unter allen
Umständen".
Riya Hassan, die
Verantwortliche für die
Europa-Kampagnen des
Palästinensischen Nationalen
BDS-Komitees (BNC), der
größten Koalition in der
palästinensischen
Zivilbevölkerung, die die
gobale BDS-Bewegung anführt,
kommentiert:
"Wir begrüßen die späte
Verteidigung der Rechte der
europäischen und anderer
Bürger durch die EU, sich
solidarisch mit den Rechten
der Palästinenser, auch
durch BDS-Taktiken, zu
zeigen. Aber die
palästinensische
Zivilgesellschaft erwartet,
dass die EU ihren eigenen
Verpflichtungen entsprechend
dem internationalen Recht
und ihren eigenen Prinzipien
und Gesetzen nachkommt,
indem sie zumindest ein
Rüstungsembargo über Israel
verhängt, Produkte von
Unternehmen, die in
illegalen israelischen
Siedlungen arbeiten,
verbannt und das
EU-Israel-Assoziierungsabkommen
suspendiert, bis Israel die
im Abkommen vereinbarten
Menschenrechte voll
einhält."
Ein von mehr als 30
Mitgliedern des
EU-Parlaments
unterzeichneter Brief hat
Federica Mogherini
aufgerufen, Maßnahmen zur
Sicherstellung der Freiheit
auf Meinungsäußerung
hinsichtlich der von den
Palästinensern angeführten
BDS-Bewegung (Boykott,
Investitionsentzug und
Sanktionen) für
Gerechtigkeit und
Gleichberechtigung zu
ergreifen und Omar
Barghouti, einen Mitgründer
der BDS-Bewegung, als
Verteidiger der
Menschenrechte anzuerkennen.
Dieser Brief wiederholt die
Forderungen der wachsenden
europäischen politischen und
zivilen Gesellschaft, die
Freiheit der
Meinungsäußerung von
Aktivisten und
Organisationen zu schützen,
die sich an BDS-Aktivitäten
für die Rechte der
Palästinenser entsprechend
dem Völkerrecht beteiligen.
Mehr als 350 europäische
Menschenrechts-Organisationen,
Gewerkschaften, kirchliche
Gruppen und politische
Parteien haben die
Europäische Union
aufgefordert, das Recht von
Bürgern und Organisationen
auf Boykott von Israel in
Reaktion auf seine Besatzung
und Verletzungen der Rechte
der Palästinenser zu
verteidigen.
Vertreter der schwedischen,
irischen und
niederländischen Regierungen
haben öffentlich das Recht
verteidigt, sich für die
Rechte der Palästinenser
entsprechend dem
internationalen Recht
mittels BDS einzusetzen und
zu kämpfen.
Quelle:
http://www.eccpalestine.org/
Übersetzung: K. Nebauer
|
AMOS OZ
übergibt „Breaking the
Silence“ einen Preis
Ilana Curiel, 7.11 16
Bei einer Preisverleihungs
Feier ub der Ben –Gurion-Universität
im Negev urde Breaking the
Silence“ mit einem
alternativen Geldpreis
ausgezeichnet, nachdem ihm
der Bereson Preis im
Gedenken an Yitzhak Rabin
verweigert wurde; „Manchmal
werden in der Geschichte
jene die als Verräter
tituliert wurden , in andern
Zeiten zu Wegbereitern,“
sagte Amos Oz bei der
Feier.
Oz verlieh der
umstrittenen israelischen
Menschenrechts-Organisation
Breaking the Silence am
Montag während einer
Konferenz, die in der
Ben-Gurion-Universität
stattfand einen Geldpreis.
Der alternative Preis wurde
verliehen nachdem der
Uni-Präsident Rivka Carmi
entschied, die Organisation
daran zu hindern, den
Berelson Preis für jüdisch-
arabisches Verständnis im
Gedenken an Yitzhak Rabin
zu erhalten.
Die
Menschenrechtsorganisation,
die Zeugnisse von Kämpfern
der IDF veröffentlichen,
sind von der politischen
Rechten angeklagt und
Verräter genannt worden. Der
Preis, der aberkannt wurde,
konzentrierte sich auf
Bemühungen, die sich auf den
israelisch-palästinensischen
Konflikt bezogen.
Amos Oz, der bei der Feier
sprach sagte, dass Breaking
the Silence den Preis
verdient. „ In letzter Zeit,
besonders während der
letzten paar Tage, frage ich
mich, warum die die
Organisationen Breaking the
Silence, B’tselem und Peace
Now solche Gefühle der
Angst, des Zorns und der
Feindseligkeit im Volk
verursachen. Nicht nur wegen
der Mitglieder der
Ultra-rechten, sondern auch
wegen Leuten, die sich
selbst als Mitglieder der
Mitte ansehen. Moderate
Leute. Der Grund für diese
Feindseligkeit gibt es nicht
deshalb, weil unsere Feinde
Rassisten wären. Die große
Mehrheit sind keine
Rassisten. Es ist auch
nicht, weil die meisten
unserer Feinde wollen, dass
wir schweigen. Die große
Mehrheit von ihnen versucht
uns nicht zum Schweigen zu
bringen. Die große Mehrheit
hasst die Araber nicht.
Oz fuhr fort und sagte: Die
Menschen wollen sich nur gut
fühlen und Breaking the
Silence stört dieses Gefühl.
Die Leute wollen, dass der
Staat Israel gut aussieht
und Breaking the Silence
ruiniert dieses Bild. Es ist
völlig menschlich. Ich
verachte diese Emotion
nicht. Fälschlicherweise
erscheint es ihnen dies so,
dass das, was das Land
nicht gut aussehen lässt,
sind die Leute, die die
Moral des Landes verdrehen.
Bei seinen Bemerkungen fügte
Oz noch hinzu. „ Ich
wünsche, dass unsere
Widersacher erwägen , dass
moralische Kraft kein Luxus
sondern eine existentielle
Sache ist. Ich würde gern
unsern Widersachern im Land
sagen , dass einer von
mehreren Gründen, sich als
Israeli gut zu fühlen ist
sie die Freiheit der Rede
und die Pressefreiheit hat
und dass es Organisationen
wie Breaking the Silence,
B’tselem und Peace Now gibt.
Die Dinge, die Israel jetzt
tut, lässt Israel nicht
besser fühlen. Ich möchte
ihnen ein
Geheimnisanvertrauen: Ich
liebe Israel sogar in
Zeiten, wenn ich lange
Tradition der Debatte nicht
ertragen kann. „
„Jeder schreit, aber nur
wenige hören zu. Ich höre
zuweilen zu und davon
existiere ich. Ich verstehe
unsere Opponenten und ehre
sie an diesem Abend. Der
Verteidigungsapparat, der
sagt‘ es ist unmöglich, dass
unsere Jungs dies tun‘ Jeder
Versuch, Ungerechtigkeiten
zu verschlüsseln, wird damit
enden, sich selbst zur
Detonation zu bringen. Es
ist besser, unsere Wunden
so früh als möglich und so
öffentlich zu öffnen, um
unserer Opponenten hier und
im Ausland. Diese Talk-backs
nannten den Propheten
Jeremiah einen Linken und
warfen ihn in eine Grube.
Als Begin vom Sinai
zurückkehrte, nannten ihn
seine eigenen Leute einen
Verräter. So könnte ich die
ganze Naht fortfahren. Wenn
ich ein Verräter genannt
werde, befinde ich mich in
guter Gesellschaft.“
Die Direktorin von Breaking
the Silence, Yuli Novak
antwortete auf den Preis
hin: „Es ist herzerwärmend
zu entdecken, dass wenn
man einer Herdenmentalität
begegnet, Gewalt und
Schweigen, gibt es immer
noch diejenigen , die stark
und tapfer sind, die bereit
sind, aufzustehen und sich
weigern
|
Guten
Tag vom Twitteraccount
der israelischen Armee...
"Jeden
Morgen berichtet die
israelische Armee stolz über
Twitter von den Untaten der
vergangenen Nacht": Gideon
Levy hat sie entschlüsselt!
Screenshot des offiziellen
Twitter-Accounts von Tsahal
Wie bezeichnet man eine
Regierung, die jede Nacht
Menschen aus ihrem Bett
reißt? Wie soll man
Massenverhaftungen ohne
Mandat bewerten?
Wie beschreibt man brutale
Hausdurchsuchungen mitten in
der Nacht, von denen manche
nur als Training gedacht
sind?
Wie soll man solche
nächtlichen Aktionen
bezeichnen, die jede Nacht
von der Armee, der
Grenzpolizei, und dem
israelischen
Sicherheitsdienst, Shin
Beth, ausgeführt werden?
Wie soll man einen Staat
nennen, der vorgibt, die
einzige Demokratie im Nahen
Osten zu sein? Erinnert sich
jemand an die finsteren
Zeiten lateinamerikanischer
Militärjuntas, oder wird
jemand durch die Türkei
beunruhigt?
Willkommen im israelischen
Besatzungsgebiet
Cisjordanien, Nacht für
Nacht wenige Kilometer von
Ihrem Zuhause!
"Jeden Morgen berichtet IDF
(Tsahal) stolz über Twitter
die Untaten der vergangenen
Nacht": " im Laufe der Nacht
haben unsere Einheiten
Männer verhaftet, die wegen
terroristischer Aktivitäten
und gewalttätiger
Ausschreitungen verdächtigt
werden."
"Männer werden gesucht",
"Terror", "Unruhen"- die
Sprache ist raffiniert, und
mit hebräischen Bedeutungen
besetzt, die ein Geheimnis
zu bergen scheinen.
Die Wortwahl ist vereinbart,
die Namen gibt es nicht und
sagen nichts über die
Verhafteten. Die Armee
erscheint wie ein Jäger ,
der am Morgen seine Beute
der vergangenen Nacht
vorführt.
In der letzten Woche wurden
in einer Nacht 23
Verhaftungen gezählt, 14 in
der vorherigen Woche in den
Wochen davor 10 und 11.
Nicht eine einzige Nacht
ohne Entführungen dieser
Art. Wer sind sie? Was haben
sie gemacht? Wen kümmert
es?
Es sollen Mitglieder der
"Volksterrorbewegung" sein,
jetzt sind sie alle in den
Händen der
Sicherheitsdienste.
Manchmal werden kleine
Köstlichkeiten daraus
gemacht:" Heute Nacht haben
unsere Kräfte in Nablus eine
Wohnung und ein Lager
abgeriegelt, das zur
Vorbereitung von
Sprengstoffattentaten diente
. Sprengstoffherstellung?
Eine Wohnung? Ein Lager? Wer
gibt das Recht dazu? Nablus
liegt in der Zone A und wird
von den Palästinensern
kontrolliert, aber wer
kümmert sich um solche
Details?
Manchmal geht es auch um
Geld." Während der
Operationen der
Heimatschutzbrigaden Etzion
haben unsere Kräfte Tausende
Schekel mitgenommen, die
Terror finanzieren würden.
Man hätte sie den
Sicherheitsdiensten
übergeben. Manchmal grenzt
es ans Groteske: die
Sicherheitskräfte des
Heimatschutzvereins Ephraim
haben ein Individuum wegen
des Verdachts von schlechter
Lebensführung verhaftet,
weil er vor 2 Monaten in ein
Fahrzeug gestiegen ist. Sie
haben ihn einem Verhör
unterzogen. Er ist in ein
Fahrzeug gestiegen? Soll man
lachen oder weinen?
Wer solche Operationen
kennt, weiß dass sie
überhaupt nicht spassig
sind. Sie beunruhigen!
Hunderte sind ständig
solchem Schrecken
ausgesetzt: Kinder werden zu
Bettnässern, Eltern
schließen aus Angst kein
Auge . Die Soldaten sprengen
die Haustüren und dringen
ein. Bevor Sie wissen , was
los ist, sehen Sie sich
Dutzenden von bewaffneten
Männern gegenüber, manchmal
das Gesicht verdeckt, in
Ihrem Haus, in Ihrem Zimmer,
im Kinderzimmer, im Bad! So
fängt der Alptraum an:
Durchsuchungen und
Verhaftungen ohne jegliche
Erklärung, ohne gerichtliche
Anordnung.
Manchmal zieht man die
Menschen aus ihren Häusern,
um sie auf die Straße zu
werfen, ohne daß sie sich
ankleiden dürfen. Manchmal
schlägt man einen Vater vor
seinen Kindern, persönliche
Gegenstände werden
beschädigt; alles wird von
Schikanen und Demütigungen
begleitet. Draußen sehen
sich Nachbarn oftmals
Tränengas ausgesetzt.
Traumatische Erfahrungen für
jeden Menschen.
Alle Palästinenser machen,
ausnahmslos, solche
Erfahrungen. Das kann sich
kein Israeli vorstellen. In
einem Flüchtlingscamp in
Jenin habe ich einmal eine
Nacht verbracht. Als die
Soldaten näher an das Haus
kamen, in dem ich mich
befand, bin ich fast vor
Angst gestorben. Sie sind
letztendlich nicht ins Haus
gekommen, aber ich werde
niemals diesen Schock
vergessen. Das ist nur der
Beginn eines Alptraums. Man
ergreift das "gesuchte
Individuum", fesselt es,
verbindet ihm die Augen,
bringt es zum Verhör, dessen
Ausgang nicht vorauszusagen
ist. Das kann Wochen dauern,
Demütigungen und Folter,
manchmal grundlos. Fast ein
Million Palästinenser hat
man im Laufe der Besatzung
so behandelt. Fast eine
Million!
Vergangene Woche hat die
Presseagentur Ma'an
veröffentlicht, dass es nach
einem UN- Bericht zwischen
dem 4.-17. Oktober 178
solcher nächtlichen
Überfälle gab, das heißt, 14
pro Nacht. Das war in einem
eher ruhigen Zeitraum,
abgesehen von Angriffen
einzelner Wölfe, die keiner
verhindern kann.....
Jede Nacht geschieht das,
wenn Sie schlafen. Und dann
wagen andere Israelis auch
noch zu erklären, -sei es
aus Ignoranz oder Arroganz,-
dass die Besatzung beendet
sei und, dass es ärgerlich
sei, darüber zu reden.
Übersetzung G. N. |
EU-Kommittee empfiehlt
den Staaten, von Israel die
Zahlung für die ruinierten
Westbank-Projekte zu
verlangen
Europäische Diplomaten haben
auf eine neue,
unverbindliche Resolution
aufgrund des Mangels an
Fortschritt bei den
Verhandlungen zwischen
Israel und der EU in Bezug
auf die Situation in Zone C
zurückgegriffen. - Barak
Ravid - 7. 11. 2016
Das Komitee der Europäischen
Union, das sich um
Angelegenheiten des Nahen
Ostens kümmert, empfiehlt
den 28 Mitgliedsstaaten der
EU, von Israel zu verlangen,
sie für die Zerstörung der
Gebäude und der
Infrastrukturprojekte in
Zone C der Westbank, die sie
finanziell unterstützt haben,
zu entschädigen, sagten
europäische und israelische
Diplomaten Haaretz.
Das Außenministerium war
empört über die Resolution
und hat Proteste bei der EU
und mehreren
Mitgliedsstaaten eingereicht.
Zwei israelische und zwei
europäische Diplomaten
sagten, die Resolution sei
zwei Wochen zuvor auf einer
Sitzung der Maschrik/Maghreb
Gruppe der EU, die auch als
MaMa-Komitee bekannt ist,
gebilligt worden. Das
Komitee setzt sich zusammen
aus Nah-Ost-Experten aus
allen 28 Mitgliedsstaaten.
Die Resolution des Komitees
ist unverbindlich, aber sie
kann als Basis für
verbindliche Resolutionen
dienen, die später von dem
Politischen und
Sicherheitspolitischen
Komitee oder dem Rat für
Auswärtige Angelegenheiten
der EU übernommen wird.
Die europäischen Diplomaten
griffen auf die Resolution
aufgrund des Mangels an
Fortschritt bei den
Verhandlungen zwischen
Israel und der EU bezüglich
der Situation in Zone C, in
der Israel sowohl
militärische als auch zivile
Kontrolle ausübt. Die
Verhandlungen beinhalteten
unter anderen Themen die
europäische Forderung, die
Zerstörung palästinensischer
Strukturen, von den Israel
behauptet, sie seien illegal
mit europäischen Mitteln
gebaut worden, einzustellen.
Ein paar Gesprächsrunden,
die vor einigen Monaten
stattfanden, endeten ohne
Ergebnisse.
Gemäß den europäischen
Diplomaten führte die
Einstellung der Gespräche
dazu, dass einige Staaten,
die kritischer gegenüber
Israel sind, ein Verfahren
einleiteten, um eine
Entschädigung von Israel für
die mit EU-Mitteln
finanzierten und von Israel
zerstörten Projekte zu
verlangen.
Die europäischen Diplomaten
sagten, dass Deutschland
sich kategorisch dem
Verfahren widersetzte und es
ihm gelungen sei, die
Resolution zu entschärfen,
so dass diese lediglich die
Forderung nach einer
Entschädigung empfiehlt, das
heißt, Mitgliedsstaaten
könnten dies tun, wenn sie
sich dazu entschließen.
Das MaMa-Komittee entschied
ebenso, die Art und die
Formulierung der EU-Proteste
gegen (diese Praktiken) und
die Verurteilungen der
Zerstörung der Strukturen in
Zone C, die mit EU-Mitteln
finanziert wurden, zu
verschärfen.
Obwohl dies eine
unverbindliche Resolution
eines relativ
untergeordneten Komitees
war, war Israels
Außenministerium außer sich.
Der Leiter des
diplomatischen Büros des
Außenministeriums, (laut
Shir Hever ist er Leiter des
politischen Büros im
Außenministerium/I.Ge) Alon
Uschpis und andere höhere
Beamte des Außenministeriums
hielten dem EU-Gesandten in
Israel, Lars Faaborg-Andersen,
und auch den Botschaftern
einiger führender Mitglieder
der EU problematische
Vorträge. Die Beamten des
Außenministeriums
behaupteten, die
Entscheidung stelle eine
Wiederaufnahme der
europäischen Maßnahme gegen
Israel dar, die anscheinend
ausgesetzt wurde, als die
Entscheidung bezüglich der
Kennzeichnung von Produkten,
die in den Siedlungen
produziert wurden, gefällt
worden war.
Die europäischen Diplomaten
nahmen zur Kenntnis, dass
während einigen Diskussionen,
die die in den letzten zwei
Wochen stattfanden,
europäische Botschafter
gegenüber Beamten in
Jerusalem betonten, dass sie
Israel gewarnt hätten und es
aufgefordert, seine Politik
der Zerstörungen in Zone C
einzustellen, aber Israel
habe sich geweigert. “Sie
können sich nur selbst die
Schuld zuschreiben”, sagte
ein europäischer Botschafter
zu Beamten des
Außenministeriums.
Im Mai übermittelte Faaborg-Andersen
Israel eine extrem scharfe
Botschaft bezüglich der
Zerstörung von
palästinensischen Strukturen
in Zone C, einschließlich
der von der EU finanzierten.
Während eines Treffens mit
dem Koordinator der
Regierungsaktivitäten in den
Zonen, Generalmajor Yoav
Mordechai, letzte Woche,
äußerte Faaborg-Andersen die
Warnung, dass die massiven
Zerstörungen das Verhältnis
der EU zu Israel schädigen
konnte.
Von Beginn 2016 stiegen die
Aktionen der Zivilverwaltung
gegen das drastisch an, was
Israel als illegale
Konstruktionen in Zone C
bezeichnet, insbesondere
gegen Konstruktionen, die
die EU finanzierte. Während
die EU behauptet, dass die
Konstruktionen, die sie in
Zone C finanziert hat,
humanitäre Hilfe für die
palästinensischen Einwohner
bedeute, behauptet Israel,
dass diese seien eine
politische Maßnahme, die
dazu diene, den
Palästinensern zu helfen,
Fakten vor Ort zu schaffen.
Der Hauptgrund für die
gestiegene Anzahl der
Zerstörungen war politischer
Druck durch die rechte
Gruppe Regavim, unterstützt
von Knesset-Mitgliedern,
darunter Moti Yogev und
Bezalel Smotrich von Habayit
Hayehudi.
Smotrich and Yogev haben
gemeinsam mit
Regavim-Repräsentanten das
Thema viele Male in dem
Subkomitee des Knesset-Komitees
für Auswärtige
Angelegenheiten und
Verteidigung bezüglich Judea
und Samaria diskutiert. Sie
haben verlangt, dass
Mordechai und das
Außenministerium gegen die
europäische Aktivitäten in
Zone C vorgehen sollte. Der
rechte Druck, um weiterhin
derartige palästinensische
Strukturen zu zerstören, hat
kürzlich wieder den Plan
intensiviert, den illegalen
Außenposten von Amona und
illegal errichtete
Strukturen in anderen
Westbank-Siedlungen
abzureißen.
Im Europäischen Parlament
wird Druck in umgekehrter
Richtung auf die EU-Außenministerin,
Federica Mogherini durch EU-Parlamentsmitglieder
ausgeübt, die eine härtere
Vorgehensweise gegen Israel
verlangen, aufgrund der
Zerstörung von Projekten,
die von der EU oder ihren
Mitgliedsstaaten gebaut
wurden. Außer der EU selbst,
helfen mehrere EU-Staaten
palästinensische Strukturen
oder Infrastrukturen in Zone
C direkt zu bauen, unter
ihnen einige Hauptverbündete
Israels, wie zum Beispiel
Deutschland, Italien,
Großbritannien, Frankreich
und Polen. Indem Israel
diese Strukturen zerstört
oder auch nur
Zerstörungsbefehle erteilt,
werden Israels Beziehungen
zu diesen Ländern schwer
belastet.
Entschädigungsforderungen
dieser Länder könnten zu
ernsthaften diplomatischen
Krisen führen.
(Deutsch: Inga Gelsdorf) |
Da die Welt Interesse an
Palästina verliert, wird
Israel zunehmend
herausfordernd
Michael Schaeffer Omer-Man -
02.11.2016
Vom Premierminister hinunter
hat die israelische
Regierung die Farce, die
Besatzung sei vorübergehend,
oder dass sie wegen ihrer
Unnachgiebigkeit
Konsequenzen fürchte,
tatsächlich aufgegeben.
Israels Führung hätte gern,
dass Sie denken, sie
fürchte, Obama könnte [...]
in der Zeit vom 8. November
und dem Amtsantritt seines
Nachfolgers am 20. Januar
einen mutigen Schritt tun.
Es gibt natürlich ein
überzeugendes Argument
dafür, dass es für Israel
schlecht wäre, wenn
Washington eine Resolution
des UN-Sicherheitsrates
unterstützt, die wieder
einmal bekräftigt, dass die
israelischen Siedlungen
illegal sind, oder ein
Rahmenwerk für ein mögliches
Friedensabkommen
festschreibt.
Aber die israelische
Regierung scheint wegen all
dem nicht beunruhigt zu
sein.
Ein israelischer
Premierminister, der wegen
der internationalen
Verurteilung der illegalen
Siedlungen seines Landes
beunruhigt wäre, würde nicht
erklären, dass "es hier
keine Regierung gibt, die
den Siedlungsbau mehr
fördert oder fördern wird
als meine Regierung".
Eine israelische Regierung,
die sich sorgen würde, wie
die Welt ihre
Unnachgiebigkeit aufnimmt,
würde nicht ihren
Vize-Außeminister (Netanyahu
ist technisch gesehen
Außenminister) und den
Parlamentssprecher schicken,
um die Annexion der
drittgrößten israelischen
Siedlung zu fordern. "Die
Antwort auf den
internationalen Kampf um
Jerusalem ist Ma'aleh Adumim
Souveränität zu verleihen",
sagte Vize-Außenministerin
Tzipi Hotovely am Montag.
Eine israelische Regierung,
die die Realisierbarkeit
einer Zwei Staaten-Lösung
erhalten will, würde nicht
ein ausgedehntes Bahnprojekt
zwischen Westbank-Siedlungen
und Jerusalem fördern, wie
es der Transportminister am
Dienstag angekündigt hat:
"Wenn jemand kommt und sagt,
wir müssten eine künstliche
Trennung zu den Israelis
setzen, die jenseits dessen
leben, was einmal als Grüne
Grenze definiert worden ist
– eine solche Forderung
würden wir natürlich nicht
akzeptieren", sagte
Transportminister Israel Katz
zur Verteidigung seines
Plans.
Ein israelischer
Premierminister, der der
internationalen Gemeinschaft
versichern will, dass seine
Regierung sich für eine Zwei
Staaten-Lösung verpflichtet
(hat) und das Fehlen eines
Friedensprozesses nicht dazu
benützt, vor Ort Fakten zu
schaffen, die das Entstehen
von Zwei Staaten
ausschließen, würde einen
(führenden) Minister, der
ständig erklärt, Israel
sollte mehr als 60% der
Westbank annektieren, sofort
absetzen. Naftali Bennett
sagte am Sonntag, dass eine
UN-Resolution, die die
israelischen Siedlungen
verurteilt, der Anstoß
zurAnnexion der Zone C der
Westbank sein sollte.
Die israelische Regierung
weiß, dass die Beendigung
ihrer militärischen
Besetzung Palästinas auf der
Weltliste der Prioritäten
auf einen ganz niedrigen
Platz gefallen ist. Bei dem
Krieg in Syrien und der
Flüchtlingskrise, die er
geschaffen hat, der
beschleunigten neuerlichen
Polarisierung des Nahen
Ostens in amerikanische oder
russische Einflusssphären,
dem verrücktesten
amerikanischen Wahlkampf der
jüngeren Geschichte und der
Tatsache, dass die Welt
langsam den Schaden erkennt,
den der
israelisch-palästinensische
Friedensprozess während der
letzten zwei Jahrzehnte
angerichtet hat, meint die
israelische Regierung ganz
zuversichtlich, dass die
internationale Gemeinschaft
zu sehr beschäftigt ist, um
ihren unverschämten
Positionen und Verhalten
etwas entgegenzusetzen.
Die Wahrheit ist, dass sogar
wenn der UN-Sicherheitsrat
eine Resolution
verabschieden sollte, die
wieder einmal bekräftigt,
dass die israelischen
Siedlungen illegal sind
(dazu gibt es bereits
mehrere), sind die Chancen
dafür, dass eine solche
Resolution von Sanktionen
oder fühlbaren Konsequenzen
gestützt würde, gleich null.
Netanyahu weiss auch, dass
eine Resolution, die einen
Rahmenplan für eine Zwei
Staaten-Lösung festlegt,
immer manipuliert werden
kann, sollten
Friedensgespräche jemals
wieder auftauchen, und dass
er das nicht wirklich
fürchten muss: Netanyahu hat
bei vielen Gelegenheiten
erklärt, dass er das
Entstehen eines
palästinensischen Staates
nicht erlauben würde,
solange er im Amt ist. Und
wenn er gezwungen war zu
handeln, hat er immer Mittel
und Wege gefunden,
bestehende Abkommen, die ihm
im Weg waren, zu
unterlaufen.
Netanyahu mag glauben, die
Chancen, dass Obama einen
mutigen Schritt gegen das
Siedlungsunternehmen in der
Westbank macht, seien
gering. Netanyahu scheint
auch zu glauben, dass auch
im Fall, dass seine
Einschätzung falsch ist,
Israel dem Sturm widerstehen
kann. Sogar ein böser Obama,
wie viele Israelis ihn
sehen, würde sicher nicht so
weit gehen – und nicht wagen
die Art von Druck auszuüben
oder zu erlauben, die Israel
dazu bringen könnte eine
Änderung seiner Haltung zu
erwägen, wenn so viele
andere, weit
schwerwiegendere und
dringendere Angelegenheiten
auf der internationalen
Agenda stehen als die
Beendigung der Besatzung.
Netanyahu wettet, das sieht
man eindeutig im Verhalten
seiner ganzen Regierung,
dass er, nachdem in den
letzten 50 Jahren niemand
gekommen ist und die
Besatzung beendet hat, mit
weiteren 10 und 20 Jahren
ohne signifikante
Konsequenzen durchkommen
wird.
Quelle: www.972mag.com/israel-increasingly-defiant-as-the-world-loses-interest-in
palestine/122936/
Übersetzung: K. Nebauer
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