Hügel der Schande
Bild
von Annamalt, Text Edward Naujok
Das Kriegsgebiet
wurde von der Armee abgeriegelt und der Zugang für Journalisten
untersagt. Um die Pressfreiheit dennoch scheinbar aufrecht zu
erhalten, hat das Militär einen Erdhügel mit guter Sicht auf die
Explosionswolken im umkämpften Gazastreifen als
Aussichtsplattform für die internationale Presse zur Verfügung
gestellt. Viele Journalisten aus aller Herren Länder nutzen das
freundliche Angebot der israelischen Armee und lassen sich
täglich mit Bussen zum Aussichtspunkt fahren, um von dort live
über das Kriegsgeschehen zu berichten. Doch außer Rauchwolken
und schönen farbenprächtigen Explosionen im Abendhimmel gibt es
an diesem Ort nicht viel von den Kampfhandlungen zu sehen. Damit
die Reporter trotzdem rund um die Uhr berichten können, arbeitet
die Armee mit einer ausgeklügelten Rundumbetreuung der
Medienvertreter. Die militäreigene Pressestelle serviert
reichlich ausgesuchte Interviewpartner und stellt eigene Bilder
der Luftangriffe zur freien Verfügung. Diese Inszenierung des
Krieges macht jedoch jede Berichterstattung zur Farce. Die
Reporter spielen die Rolle von Statisten und ohne großen
Widerspruch wird die Weltpresse am Gängelband geführt. Während
Militärhostessen die Journalisten mit belegten Brötchen und
Getränken versorgen, müssen die Menschen im umkämpften
Küstenstreifen Gaza um ihr Leben rennen und sich in Kellerräume
verkriechen. Nur diese Bilder kann man vom Hügel aus nicht
fotografieren und so gibt es auch keine Nahaufnahmen der
palästinensischen Opfer in den westlichen Medien. Auf dem
Aussichtspunkt reden die Kriegsberichterstatter in diesen Tagen
sehr viel vom Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel und
der Abwehr feindlicher Aggressionen. Nur die Bilanz von 17
zu 1400 Toten sagt uns deutlich etwas anderes. Edward
Naujok
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DU
böse- Bild von
Annamalt
2009 -
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Palästina ist ja auch
unser grosses leider nie endendes Thema, der wütende
(Steine werfende) Junge in der Bildmitte ist
vielleicht ein Palästinenser . Das Thema der
Bazonnale Ausstellung ist zwar Afghanistan, aber das
Bild beschreibt auch den Irakkrieg und natürlich die
Opfer der Politik der Schande. Annamalt + Edward
Naujok
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