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Friedlicher Widerstand in
Palästina 9
Ni’lin – Protest zum
Tag der
Gefangenen
15. 4. 2016
Am
Freitag, den 15. April 2016,
versammelten sich die Dorfbewohner
von Ni’lin zu ihrem wӧchentlichen
friedlichen Protest, der diese Woche
Teil der Demonstrationen zum Tag der
Gefangenen war, die in der Westbank
organisiert wurden. Ni’lins Bewohner
demonstrieren seit 2008
kontinuierlich gegen Israels
Apartheidsystem, den Diebstahl des
Dorflandes durch den Bau der
illegalen israelischen Mauer und der
israelischen Siedlungen auf
palӓstinensischem Land. Die Bewohner
wollen auch jeden Freitag ihre
Opposition gegen die fortgesetzte
kollektive Bestrafung des Ortes
durch die israelische Armee zeigen.
Mittagsgebet unter den Olivenbӓumen
des Dorfes
Nach dem Mittagsgebet liefen einige
der palӓstinensischen Demonstranten
in Richtung der Strasse, die zu
einem Tor in der Apartheidmauer
führt. Gleichzeitig machte sich eine
kleinere Gruppe in eine andere
Richtung auf, um die israelische
Armee durch ein Autoreifenfeuer an
der Mauer abzulenken. Die Mehrheit
der Protestteilnehmer wurde in der
Nӓhe des Dorfeingangs mit Trӓnengas
beschossen und waren trotz allem
froh, dass diese Woche keine scharfe
Munition oder Plastikstahlgeschosse
gegen sie eingesetzt wurden.
Allerdings wurden zwei Hӓuser von
Trӓnengasgranaten getroffen. Obwohl
die Hausbewohner sich nicht am
Protest beteiligt hatten, wurden sie
durch die Trӓnengaswolken kollektiv
bestraft. Internationale Aktivisten
und Israelis hatten wie immer an der
Freitagsdemonstration teilgenommen.
Angesichts der enormen
Trӓnengasdichte in der Luft verzogen
sich die Demonstranten schnell ins
Dorf und beendeten ihren Protest.
Feuer an der Apartheidmauer lenkt
IDF vom Hauptprotest ab
Fünf Palӓstinenser wurden durch die
weitreichenden Trӓnengaskanister
verletzt und die zwei Hӓuser wurden
durch diese Kanister beschӓdigt, die
Wӓnde durchschlagen und im Flug
unsichtbar sind. Ein Team von
Sanitӓtern des palӓstinensischen
Halbmondes stand bereit und half den
Verletzten. Der Einsatz von extremer
Gewalt durch die israelische Armee
verletzt das Recht auf friedliche
Proteste der Palӓstinenser und kann
–wie in der Vergangenheit geschehen-
wieder zu Todesfӓllen führen.
http://palsolidarity.org/2016/04/non-violent-protest-in-nilin-once-again-met-with-violence/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=Weekly+Digest
Kufr Qaddum,
Nabi Saleh und Beitunia: Kollektive
Bestrafung für friedliche Proteste
Am
15. April 2016 wurden die
wӧchentlichen Demonstrationen in der
besetzten Westbank in Erinnerung an
den Tag der Gefangenen durchgeführt.
Im Dorf Kufr Qaddum demonstrieren
die Bewohner gegen die Schliessung
einer wichtigen Verbindungsstrasse
zum nӓchstgrӧsseren Ort Nablus. Seit
13 Jahren ist diese Strasse für den
palӓstinensischen Verkehr
geschlossen und darf nur von den
jüdischen Siedlern aus der illegalen
Kolonie Qedumim benutzt werden.
Diesen Freitag beschoss die
israelische Armee die Demonstranten
und einen Teil des Ortes mit grossen
Mengen von Trӓnengas. Dutzende
mussten von den Sanitӓtern für die
Nachwirkungen der intensive
Trӓnengasinhalation behandelt werden.
Die kollektive Bestrafung des Dorfes
ging noch weiter: Neben dem Abfeuern
von Trӓnengaskanistern und
Plastikstahlgeschossen besprühten
die Soldaten Dorfhӓuser mit übel
riechendem chemischen Wasser, dessen
Geruch wochenlang hӓlt und sich nur
schwer entfernen lӓsst. Am frühen
Morgen hatte die IDF den Dorfeingang
gesperrt und das Dorf zu einer
“geschlossenen Armeezone” erklӓrt,
um internationale und israelische
Aktivisten von der Teilnahme am
Protest abzuhalten, eine Taktik, die
in den Dӧrfern des friedlichen
Widerstandes wiederholt und seit
Jahren eingesetzt wird, trotz der
von Tel Aviv kommenden Rhetorik,
dass die israelische Armee “die
moralischste Armee der Welt” sei und
Israel eine Demokratie.
Israelische Soldaten stehen
feuerbreit am Eingang von Kafr
Qaddum
Im
Dorf Nabi Saleh wurden die
Teilnehmer an der Demonstration
nicht nur von den Soldaten, sondern
auch von Bewohnern der illegalen
israelischen Siedlung Halamish
angegriffen. Die Israelis füllten
die Luft mit Trӓnengas und
verursachten bei mehreren
Teilnehmern extreme Atemnot durch
die Gasinhalierung.
Israelische Soldaten mit Trӓnengas
und Schaumstoffkugeln in Nabi Saleh
Israelische Soldaten vom
Militӓrgefӓngnis Ofer feuerten
Schockgranaten, Trӓnengas,
Plastikstahlkugeln und scharfe
Munition auf die unbewaffneten
Demonstranten vor dem
Gefӓngniseingang. Sie nahmen vier
Protestteilnehmer fest. Als Form der
Kollektivstrafe zogen sie dann zum
Dorf Beitunia, wo sie willkürlich
Trӓnengaskanister in den Strassen
verschossen und die Zivilbevӧlkerung
terrorisierten.
Trӓnengaswolken in den Strassen von
Beitunia
Palӓstinenser und ihre Unterstützer
begehen jedes Jahr am 17. April den
Tag der Gefangenen, um ihre
Solidaritӓt mit den
palӓstinensischen politischen
Gefangenen in israelischer Haft zu
zeigen. Mindestens 7000
Palӓstinenser werden von Israel
gefangen gehalten, 438 sind unter 18
Jahre alt und 750 Hӓftlinge werden
unter der sogenannten
Verwaltungshaft ohne
Gerichtsverhandlung oder offizielle
Anklage festgehalten. Seit Oktober
2015 wurden mehr als 1800
Palӓstinenser festgenommen [Zahlen
von Addameer]. Eine Mehrheit der
Gefangenen wird von den besetzten
Territorien nach Israel transferiert,
was gegen das Vӧlkerrecht verstӧsst.
Vor einem Besuch muss die Familie
eines palӓstinensischen Hӓftlings
eine Genehmigung beantragen, die von
den israelischen Behӧrden nur selten
bewilligt wird.
Bi’lin:
Errinnerung an Bassem
Am
15. April trafen sich die
Dorfbewohner mit palӓstinensischen,
israelischen und internationalen
Aktivisten wie in den vergangenen 11
Jahren zur Freitagsdemonstration.
Für die Demonstranten hatte dieser
Freitag allerdings eine besondere
Bedeutung, weil ein langjӓhriger
Mitstreiter und sehr guter Freund,
Bassem Abu Rahmah, am 17. April 2009
wӓrend der Freitagsdemonstration
tӧdlich verletzt wurde, als ein
israelischer Soldat eine
Trӓnengasgranate direkt auf ihn
abfeuerte.
Bassem in Aktion
Video von Abu Rahmahs Tod wurde in
den von Mitbewohner Emad Burnat
produzierten Film Five Broken
Cameras aufgenommen. Die
Filmausschnitte zeigen, dass Bassem
lediglich am Zaun stand und die
israelischen Soldaten auf der
anderen Seite in keiner Weise gefӓhrdete.
Experten, die das Videomaterial
analysierten, sagen, dass die
Hochgeschwindigkeitstrӓnengasgranate
direkt auf Bassem gezielt war und
ihn am Oberkӧrper
traf. Die Armeeregeln zum Einsatz
von Mengenkontrollmitteln fordern,
dass Trӓnengaskanister
nie direkt auf einen
Protestteilnehmer abgeschossen
werden dürfen. Sieben Jahre nach
seinem Tod wartet seine Mutter
Subhiya Abu Rahma immer noch auf
eine Bestrafung der Verantwortlichen.
Die Demonstranten trugen Fotos von
Bassem und marschierten friedlich
zur Apartheidmauer, wo israelische
Soldaten sie erwarteten und mit Trӓnengas,
Plastikstahlkugeln und
Schockgranaten eindeckten. Unter den
dutzenden von Menschen, die wegen
der Inhalation von Trӓnengas
behandelt wurden, waren auch zwei
Kinder, die zuhause waren und sich
nicht am Protest beteiligt hatten,
ein weiteres Beispiel der
kollektiven Bestrafung durch die
israelische Armee.
Sabiha Abu Rahma im für Bassem
angelegten Garten in Bilin
http://palsolidarity.org/2016/04/bilin-protest-on-the-anniversary-of-the-death-of-bassam-abu-rahma/
http://972mag.com/the-palestinian-village-that-refuses-to-give-up-on-popular-struggle/114703/
Übersetzt von M. Lauer |
Neue
Gefahren für die Demonstranten
in Nabi Saleh und Ni’lin
Die Einwohner von Nabi Saleh haben
seit Dezember 2009 wӧchentliche
Demonstrationen durchgeführt. Sie
protestieren gegen die illegal
israelische Besetzung ihres Landes
und den Verlust einer Quelle, die
sich die Siedler der nahegelegenen
illegalen Kolonie Halamish unter den
Nagel gerissen haben, obwohl
Bewohner aus Nabi Saleh die
Besitzurkunde vorweisen kӧnnen. Die
israelischen Behӧrden befahlen den
Abbau der von den Siedlern illegal
errichteten Einfassungen der Quelle.
Bis heute hat Halamish diese
Entscheidung erfolgreich ignoriert.
Im
Dezember 2011 wurde Mustafa Tamimi
bei einem der wӧchentlichen
Freitagsproteste getӧtet, als ein
Soldat einen Trӓnengaskanister
direkt in sein Gesicht schoss. Die
israelischen Soldaten liessen die
Ambulanz eine halbe Stunde warten
und forderten die Ausweise von
Mustafa und Familienmitgliedern, die
ihn in der Ambulanz begleiten
wollten, wӓhrend Mustafa blutend auf
dem Boden lag. Er starb auf dem Weg
ins Krankenhaus.
Im
August des vergangenen Jahres
filmten Aktivisten einen
israelischen Soldaten, der den
12-jӓhrigen Muhammad Tamimi packte,
zwischen einigen Steinen einklemmte
und wohl um seinen Lohn zu verdienen
gleichzeitig auf ihn einschlug. Die
Frauen von Nabi Saleh liessen sich
nicht einschüchtern und zeigten
durch ihr beherztes Eingreifen, dass
die Proteste des Ortes keine reine
Mӓnnersache sind. Das Video wurde
weltweit gesehen und ist ein Symbol
für die unverhӓltnismӓssige Gewalt
der moralischsten Besatzungsarmee
der Welt gegen gewaltlose
Demonstranten, vor allem Jugendliche
und Kinder in der besetzten Westbank.
Seit Ende des vergangenen Jahres
kommen Berichte aus Nabi Saleh und
Nilin zutage, dass die israelische
Besatzung eine neue Version von
Trӓnengaskanistern einsetzt. Die
neuen Kanister sind schwerer und im
Flug nicht sichtbar, weil sie keine
Rauchfahne hinterlassen. Sie haben
eine aerodynamische Form, wie eine
gigantische Gewehrkugel, fliegen
weiter und sind deshalb gefӓhrlicher
und potentiell auch tӧdlicher.
Im
Februar beschrieb Saeed Amireh aus
Nilin den neuen Trӓnengaskanister,
der auch bei Nilins wӧchentlicher
Freitagsdemonstration eingesetzt
wurde: “ Neben den üblichen Waffen
brachten die Soldaten diese Woche
eine neue Waffe zur Demonstration.
Die Waffe ist ein Trӓnengasgranate
aus Eisen und mindestens 100 Meter
Radius. Sie fliegt lautlos und
unsichtbar durch die Luft und
explodiert im Flug, was ihr
zusӓtzliche Schubkraft gibt. Die
Granate fliegt, bis das Trӓnengas
ausgeht. Nicht zum ersten Mal war
Nilin ein Testgelӓnde für neue
israelische Waffen. Diese neue
schwere Trӓnengasgranate erinnert
uns an die
Hochgeschwindigkeitsgaskanister, die
2009 eingesetzt wurden und den
amerikanischen
Solidaritӓtsaktivisten Tristan
Amderson schwer verletzte.” Im
gleichen Jahr wurde ein Bewohner von
Bilin mit einem der schnellen
Gaskanister tӧdlich verletzt. Im
April 2009 schoss ein israelischer
Soldat einen dieser Kanister direkt
auf Bassem Abu Rahma, der zusammen
mit anderen Dorfbewohnern gegen die
israelische Mauer bei Bilin
protestierte. Bassem starb an seinen
Verletzungen und die Familie sucht
bis heute Gerechtigkeit vor den
israelischen Gerichten.
Die neuen Trӓnengasprojektile
der IDF.
Nach dem Abschuss.
http://palsolidarity.org/2016/03/the-demonstrators-of-nabi-saleh-face-new-dangers-from-israel/
http://saeedamireh.com/2016/02/14/nilin-testing-ground-for-new-israeli-weapons-one-injured/
Übersetzt von M. Lauer |
Saeed Amireh
– Veranstaltungen zum gewaltfreien
Widerstand in Nilin
Diese Woche ist Saeed Amireh aus dem
Westbankdorf Ni’lin auf
Vortragsreise in Deutschland und der
Tschechischen Republik. Er spricht
vom 24. November bis 7. Dezember in
mehreren deustche Stӓdten und in
Prag über die jüngsten Entwicklungen
in Israel/Palӓstina und die Rolle
des gewaltlosen Widerstandes, der
seit Jahren in vielen Dӧrfern gegen
den Bau der israelischen
Apartheidmauer und die fortgesetzte
illegale Kolonisierung in der
Westbank organisiert wird.
2004 begann Israel mit dem Bau der
Mauer auf dem Dorfland von Ni’lin, aber eine gerichtliche Verfügung
des israelischen Obersten
Gerichtshofes brachte die
Bauarbeiten vorlӓufig zum Stillstand.
Die Konstruktion der Mauer wurde im
Mai 2008 wiederaufgenommen, obwohl
der Internationale Gerichtshof im
Juli 2004 entschieden hatte, dass
der Bau der israelischen Mauer in
der besetzten Westbank
internationales Recht verletzt.
Als die Bulldozer auf Ni’lins Land
zurückkehrten, begannen die
Einwohner mit wöchentlichen
gewaltlosen Demonstrationen und
direkten Aktionen. Obwohl ein von
den Dorfbewohnern begonnener
Gerichtsprozess vor israelischen
Gerichten Teilerfolge brachte und
die israelische Armee den Verlauf
der Mauer zweimal abӓndern musste,
wurde durch den Bau der Mauer
Land für zukünftige Projekte der
militärischen Besatzungsbehörde,
u.a. für einen Friedhof und eine
Industriezone annektiert. Zusӓtzlich
blockiert die Mauer den Zugang zu
den Olivenhainen des Dorfes, die für
die Bauern eine lebensnotwendige
Einkommensquelle sind.
Protestteilnehmer demontierten
wiederholt Teile des elektrischen
Zaunes, der diese unbebaute Fläche
umgibt. Folglich errichtete die
Armee eine fünf bis acht hohe
Zementmauer zusätzlich zum
elektrischen Zaun.
Seit 2008 ging die israelische Armee
gegen die unbewaffneten Proteste der
Dorfbewohner mit Tränengas,
Schockgranaten und scharfer Munition
vor. Neben den direkten Angriffen
auf Demonstranten führte die
israelische Armee Nachtrazzien und
Massenverhaftungen im Dorf durch und
verurteilte Mitglieder des
Widerstandskommitees wegen der
Planung von Protesten gegen die
Mauer zu Gefängnisstrafen, Taktiken,
die auch gegen die Aktivisten des
friedlichen Widerstandes in Bi’lin
und Nabi Saleh eingesetzt wurden.
Ibrahim Amireh, Zaydoon Srour und
Hassan Mousa aus Ni’lin wurden 2010
wegen der Organisation von
friedlichen Protesten gegen die
Besatzung zu einem Jahr Gefängnis
und 9000 Schekel Geldstrafe
verurteilt.
Ni’lin führt die 2008 begonnenen
Freitagsproteste bis heute fort,
trotz der fortgesetzten Versuche der
israelischen Armee, das Dorf von der
restlichen Westbank zu isolieren und
kollektiv zu bestrafen.
Saeed Amireh beschrieb die
derzeitige Situation in zwei
Berichten vom Ende Oktober 2015:
“Am Montag, den 20. Oktober
marschierten die Bewohner von Ni’lin
wieder zum Eingang des Dorfes.
Mit diesem
friedlichen und unbewaffneten
Protest forderten sie das Ende der
Blockade des Dorfes, die zu einer
rapiden Verschlechterung der
Situation in Ni’lin geführt hat.
Sobald die Wachen am Eingang den
Protestmarsch sahen, erӧffneten sie
das Feuer mit scharfer Munition auf
die unbewaffneten Demonstranten.
Zwei Menschen wurden in den darauf
folgenden Zusammenstӧssen verwundet:
Mohammed Nabil Qahoosh, 16 Jahre
alt, wurde von einem Kugelsplitter
am Kopf getroffen und Ahmed Mohammed
Amireh, 13, erhielt eine Kugel ins
Bein.
Weil der Dorfeingang von den
israelischen Soldaten blockiert
wurde, wurde der Krankenwagen
ausserhalb des Dorfes festgehalten.
Ahmad und Mohammed wurden in einem
Privatwagen von den Zusammenstӧssen
weggefahren. Der Versuch, beide
durch die Hauptstrasse zur Ambulanz
zu fahren, scheiterte, weil
gleichzeitig die israelische Armee
mit neun Jeeps und dutzenden von
Soldaten in das Dorf eindrang und
Jagd auf das Auto machte, um die
Insassen zu verhaften.
Glücklicherweise konnte der Wagen
entkommen.
Als die Israelis im Dorfzentrum
ankamen, blockierte die Dorfjugend
die Strassen mit Steinen und
verhinderten das weitere Eindringen
der Jeeps. Die Soldaten reagierten
mit einem verstӓrkten Kugelhagel.
Eine israelische Fusspatrouille
versteckte sich wӓhrenddessen
zwischen den Hӓusern des Dorfes, um
Demonstranten einzufangen und zu
verhaften. Sie konnten drei Kinder
auf dem Nachhauseweg von der Schule
ergreifen und nahmen Mohammed Srour,
12, Jihad Amireh, 13 und Mohammed
Nafi, 12, gewaltsam fest
.
Die Auseinandersetzungen wurden bis
neun Uhr abends fortgesetzt. Die
israelischen Soldaten feuerten
hunderte von scharfen Patronen auf
die Demonstranten und Hӓuser und
füllten das Dorf mit Trӓnengaswolken,
indem sie die Gasgranaten von ihren
Jeeps abfeuerten.
Nach dem Rückzug zum Dorfeingang
brachten die israelischen Soldaten
einen schweren Lastwagen, der grosse
Zementblӧcke transportierte, und
riegelten das Dorf ab.
Das Dorf wurde von der israelischen
Armee seit Anfang Oktober belagert,
aber jetzt scheint es, dass die
Abriegelung permanent geworden ist.
Das bedeutet, dass niemand das Dorf
im Auto verlassen kann und dass die
Aktionen der israelischen Armee als
Form der kollektiven Bestrafung für
die Proteste gesehen werden müssen.
Ni’lin ist jetzt von der Westbank
abgeschnitten, von einer
Apartheidmauer im Westen und Süden,
und durch israelische Siedlungen und
die Armee im Norden und Osten. Das
Risiko einer vollstӓndigen
humanitӓren Katastrophe im Dorf
Ni’lin wird so erhӧht.
1980 lebten 12500 Menschen in
Ni’lin, heute ist die Zahl auf 5500
gesunken. Die Isolierung des Dorfes
kann dazu führen, dass mehr Menschen
das Dorf verlassen. Von den 5800
Hektar Land, die Ni’lin gehӧrten,
hat Israel 5000 konfisziert. Dadurch
wurde es unmӧlich, hier seinen
Lebensunterhalt durch die
Landwirtschaft zu bestreiten. 3500
Olivenbӓume wurden verbrannt, aus
dem Boden gerissen oder auf andere
Weise zerstӧrt, was zur Schliessung
von zwei Verarbeitungsanlagen für
das Olivenӧl geführt hat. Das
Wirtschaftsleben des Dorfes wurde
durch die Blockade beeintrӓchtigt.
Früher war Ni’lin ein beliebtes
Einkaufsziel für Palӓstinenser aus
den umgebenden Dӧrfern und aus 48.
Die Mehrheit der Dorfbewohner
bekommt keine Arbeitsgenehmigungen
von Israel, was eine enorme
Arbeitslosigkeit brachte. Die
Belagerung des Dorfes erschwert den
Bewohnern auch die Fahrt zu ihren
Arbeiststellen in Ramallah. Die
Strassen in Ni’lin sind leergefegt
und dienen vor allem als Arena für
Zusammenstӧssen und Invasionen. Das
Schlimmste steht uns vielleicht noch
bevor, wenn uns die Nahrungsmittel
ausgehen und keine Lieferungen von
der Aussenwelt hereinkommen.
Und hier ist der
letzte Bericht vom 29. Oktober 2015:
“Am Dienstag, den 27. Oktober 2015
ersetzten israelische Soldaten und
Polizei die Zementblӧcke,
die bisher den Eingang zum Dorf
Ni’lin blockiert haben, mit einem
gelben Metalltor.
Das Tor wird zwischen 6 Uhr morgens
und 6 Uhr abends offen sein, kann
aber tatsӓchlich
je nach Wunsch der israelischen
Armee als eine kollektive Bestrafung
des ganzen Dorfes jederzeit gesperrt
werden. Kranke, Verletzte oder
Frauen in Geburtswehen müssen sich
den Ӧffnungszeiten
oder der Stimmung der Soldaten
anpassen.
Beim Betreten oder Verlassen des
Dorfes muss sich jeder ausweisen.
Die israelische Armee wird so den
gesamten Verkehr ins Dorf und aus
dem Dorf kontrollieren. Die Armee
kann auch sicherstellen, dass weder
israelische noch international
Solidaritӓtsaktivisten
zu den Freitagsprotesten oder zu
anderen Aktionen nach Ni’lin kommen
kӧnnen.
Eine Gruppe von Journalisten von
Palestine Today wurde bereits am
Eingang abgewiesen, als sie das Dorf
besuchen wollten. Die Journalisten
wurden dann als menschliche Schilder
benutzt, als es am Tor zu Zusammenstӧssen
kam.
Am
Tor steht auch ein Wachturm, der im
August 2014 errichtet wurde. Die
israelischen Soldaten im Wachturm kӧnnen
deshalb einfach das Feuer auf jeden
erӧffnen,
der den Versuch unternimmt, das Tor
selbst aufzumachen.
Am
nӓchsten
Tag erklӓrte
die israelische Armee Ni’lin zur
“geschlossenen militӓrischen
Zone” und marschierten am Abend ins
Dorf ein. Die Jugendlichen im Dorf
bewarfen die Soldaten mit Steinen,
und eine Stunde spӓter
zogen die Soldaten sich zurück, ohne
dass es zu Todesopfern unter der Bevӧlkerung
kam. Allerdings litten dutzende
unter den Folgen der Trӓnengasinhalierung.
Am
zweiten Tag nach der Installierung
des Metalltores unternahm eine
grosse Zahl von israelischen
Soldaten mit 15 Armeejeeps am frühen
Morgen einen Angriff auf das Dorf.
Sie marschierten gleichzeitig aus
der Richtung der Apartheidmauer im
Süden und dem Eingangstor im Osten
auf Ni’lin zu und rissen die
Bewohner mit Schallgranaten und Trӓnengas
aus dem Schlaf. Im Dorf drangen sie
auf der Suche nach von der Armee
gesuchten jungen Mӓnnern
des Dorfes gewaltsam in zehn Hӓuser
ein. In drei Fӓllen
waren die Soldaten erfolgreich und
nahmen Abdullah Mohammed Amireh,
15, Nasser Mohammed Amireh, 13 und
Sohaib Fihmi Srour, 16, brutal fest.
Saeed Amireh, Checkpoint established
at the entrance of Ni’lin, 29.
Oktober 2015
http://saeedamireh.com/2015/10/29/checkpoint-established-at-the-entrance-of-nilin/
Saeed Amireh, Ni’lin
sealed off from the rest of the West
Bank, 22. Oktober 2015;
http://saeedamireh.com/
http://www.nilin-village.org/
http://palsolidarity.org/
(Übersetzung von M.Lauer)
|
Ni’lin: Von der Westbank
abgeschlossen
- 28. 10. 2015 -
Saeed Amireh berichtet von einer
Invasion der israelischen Armee in
das Dorf, als gegen die zunehmende
Abriegelung des Westbankortes
demonstriert wird. Am Tagesende
bringen die Soldaten grosse Zementblӧcke,
um Ni’lin vollstӓndig zu
paralyiseren. Der 2004 begonnene
gewaltlose Widerstand steht vor
einer grossen Aufgabe, die unsere
Solidaritӓt benӧtigt.
Hier ist Saeed Amireh:
Am
Montag, den 20. Oktober marschierten
die Bewohner von Ni’lin wieder zum
Eingang des Dorfes. Mit diesem
friedlichen und unbewaffneten
Protest forderten sie das Ende der
Blockade des Dorfes, die zu einer
rapiden Verschlechterung der
Situation in Ni’lin geführt hat.
Sobald die Wachen am Eingang den
Protestmarsch sahen, erӧffneten
sie das Feuer mit scharfer Munition
auf die unbewaffneten Demonstranten.
Zwei Menschen wurden in den darauf
folgenden Zusammenstӧssen
verwundet: Mohammed Nabil Qahoosh,
16 Jahre alt, wurde von einem
Kugelsplitter am Kopf getroffen und
Ahmed Mohammed Amireh, 13, erhielt
eine Kugel ins Bein.
Weil der Dorfeingang von den
israelischen Soldaten blockiert
wurde, wurde der Krankenwagen
ausserhalb des Dorfes festgehalten.
Ahmad und Mohammed wurden in einem
Privatwagen von den Zusammenstӧssen
weggefahren. Der Versuch, beide
durch die Hauptstrasse zur Ambulanz
zu fahren, scheiterte, weil
gleichzeitig die israelische Armee
mit neun Jeeps und dutzenden von
Soldaten in das Dorf eindrang und
Jagd auf das Auto machte, um die
Insassen zu verhaften.
Glücklicherweise konnte der Wagen
entkommen.
Als die Israelis im Dorfzentrum
ankamen, blockierte die Dorfjugend
die Strassen mit Steinen und
verhinderten das weitere Eindringen
der Jeeps. Die Soldaten reagierten
mit einem verstӓrkten
Kugelhagel. Eine israelische
Fusspatrouille versteckte sich wӓhrenddessen
zwischen den Hӓusern
des Dorfes, um Demonstranten
einzufangen und zu verhaften. Sie
konnten drei Kinder auf dem
Nachhauseweg von der Schule
ergreifen und nahmen Mohammed Srour,
12, Jihad Amireh, 13 und Mohammed
Nafi, 12, gewaltsam fest
Die Auseinandersetzungen wurden bis
neun Uhr abends fortgesetzt. Die
israelischen Soldaten feuerten
hunderte von scharfen Patronen auf
die Demonstranten und Hӓuser
und füllten das Dorf mit Trӓnengaswolken,
indem sie die Gasgranaten von ihren
jeeps abfeuerten. Nach dem Rückzug
zum Dorfeingang brachten die
israelischen Soldaten einen schweren
Lastwagen, der grosse Zementblӧcke
transportierte, und riegelten das
Dorf ab.
Das Dorf wurde von der israelischen
Armee seit Anfang Oktober belagert,
aber jetzt scheint es, dass die
Abriegelung permanent geworden ist.
Das bedeutet, dass niemand das Dorf
im Auto verlassen kann und dass die
Aktionen der israelischen Armee als
Form der kollektiven Bestrafung für
die Proteste gesehen werden müssen.
Ni’lin ist jetzt von der Westbank
abgeschnitten, von einer
Apartheidmauer im Westen und Süden,
und durch israelische Siedlungen und
die Armee im Norden und Osten. Das
Risiko einer vollstӓndigen
humanitӓren Katastrophe im Dorf
Ni’lin wird so erhӧht.
1980 lebten 12500 Menschen in
Ni’lin, heute ist die Zahl auf 5500
gesunken. Die Isolierung des Dorfes
kann dazu führen, dass mehr Menschen
das Dorf verlassen. Von den 5800
Hektar Land, die Ni’lin gehӧrten,
hat Israel 5000 konfisziert. Dadurch
wurde es unmӧlich, hier seinen
Lebensunterhalt durc h die
Landwirtschaft zu bestreiten. 3500
Olivenbӓume wurden verbrannt, aus
dem Boden gerissen oder auf andere
Weise zerstӧrt, was zur Schliessung
von zwei Verarbeitungsanlagen für
das Olivenӧl geführt hat. Das
Wirtschaftsleben des Dorfes wurde
durch die Blockade beeintrӓchtigt.
Früher war Ni’lin ein beliebtes
Einkaufsziel für Palӓstinenser aus
den umgebenden Dӧrfern und aus 48.
Die Mehrheit der Dorfbewohner
bekommt keine Arbeitsgenehmigungen
von Israel, was eine enorme
Arbeitslosigkeit brachte. Die
Belagerung des Dorfes erschwert den
Bewohnern auch die Fahrt zu ihren
Arbeiststellen in Ramallah. Die
Strassen in Ni’lin sind leergefegt
und dienen vor allem als Arena für
Zusammenstӧssen
und Invasionen. Das Schlimmste steht
uns vielleicht noch bevor, wenn uns
die Nahrungsmittel ausgehen und
keine Lieferungen von der Aussenwelt
hereinkommen.
Seit 2004
demonstrieren die Bewohner von
Ni’lin jeden Freitag gegen die
israelische Kolonisierung der
Westbank und die brutalen Massnahmen
der Besatzungsarmee. - Saeed Amireh,
Ni’lin sealed off from the rest of
the West Bank, 22. Oktober 2015;
http://saeedamireh.com/
(Übersetzt von M. Lauer)
|
Freitagsproteste
in der
Westbank am 11. September
2015
Die wӧchentlichen
Demonstrationen gegen Israels
Kolonisierungspolitik im
Westjordantal werden fortgesetzt,
u.a. in den Dӧrfern Bilin, Nilin,
Nabi Saleh, Kufr Qaddum und Beit
Jala
Zahlreiche
Palӓstinenser, israelische und
international Aktivisten
versammelten sich nach dem
Freitagsgebet am 11. September
im Zentrum des Dorfes Bilin
und begannen den
wӧchentlichen Demonstrationszug
gegen die Annexionsmauer und den
Bau israelischer Kolonien in der
Westbank. Die israelische Armee
erwartete sie schon auf einem
Teil des Dorflandes, wo bis 2011
die Annexionsmauer bei Bilin
verlief. Ein Stück der Mauer
wurde 2011 nach einer
Entscheidung des Obersten
Gerichtes in Israel abgebaut und
bei der benachbarten jüdischen
Kolonie Modiin Illit
wiedererichtet. Die Soldaten
feuerten Gasbomben,
Schockgranaten und
Plastikstahlkugeln auf die
unbewaffneten Demonstranten und
jagten einige in die
palӓstinensischen Olivenhaine.
Einige Teilnehmer litten unter
den schweren Folgen der
Trӓnengasinhalierung, berichtete
das Bürgerkomitee gegen die
Mauer und Siedlungen.
Die Teilnehmer
feierten den Beschluss der
Vollversammlung, die dem Hissen
der palӓstinsischen Fahne vor
dem Hauptquartier der UNO in New
York mit überwӓltigender
Mehrheit zustimmte. Sie trugen
auch Fotos von den Mitgliedern
der Familie Dawabsha, die nach
einem von israelischen
Terroristen ausgeführten Brandanschlag
auf ihr Haus bei Nablus starben.
Die Demonstranten riefen zur
nationalen Einheit auf und
protestierten gegen die
illegalen israelischen Versuche,
die Al-Aqsa Moschee im besetzten
Jerusalem zu teilen.
Am 4. September
waren Delegationen aus
Frankreich und Polen nach Bilin
gekommen, um sich über die
Methoden des gewaltlosen
Widerstandes im Dorf zu
informieren. Seit 2005 haben die
Einwohner von Bilin ihre
Strategien im Widerstand gegen
Israels Kolonisierung des
Westjordanlandes entwickelt.
Dazu gehӧren die Demonstrationen
mit kreativem und humorvollen
Zubehӧr, er Gang vor israelische
Gerichte, Konferenzen und
Vortragsreisen im Ausland. Ein
Film über Bilins
Widerstandsbewegung, 5 Broken
Cameras, wurde 2012 für einen
Oskar nominiert und erhielt 2014
einen Emmy Award.
Ebenfalls
nach dem Freitagsgebet
marschierten die Bewohner von
Nabi Saleh gegen die
Annexionsmauer und Israels
Siedlungbau in der Westbank.
Einwohner der
benachbarten jüdischen Siedlung
Halamish haben sich eine
wichtige Wasserquelle des Dorfes
unter den Nagel gerissen und
verhindern die Benutzung durch
die rechtmӓssigen Landbesitzer.
Der Zug der Demonstranten zum
besetzten Dorfland wird von den
israelischen Soldaten jede Woche
seit Dezember 2009 mit Trӓnengas,
Schockgranaten, scharfer
Munition und Plastikstahlkugeln
blockiert.
Die israelische
Ministerin für Kultur Miri Regev
sagte in einem Kommentar auf
Facebook, dass die israelische
Armee das Feuer auf einige
Frauen aus Nabi Saleh hӓtte
erӧffnen sollen, als sie einen
Jungen vor der brutalen
Festnahme durch einen
israelischen Soldaten schützten.
Der 12-jӓhrige Mohammad Tamimi
hatte an der Demonstration am
28. August teilgenommen. Obwohl
seine Hand in einem Gipsverband
steckte, hatte der maskierte
Soldat ihn wegen Steinewerfen
verfolgt und brutal geschlagen.
Einige Frauen aus Tamimis
Familie konnten den Jungen
befreien und einVideo des
Vorfalls wurde weltweit
verbreitet. Regev rief den
Verteidigungsminister Moshe
Yaalon und Premierminister
Benjamin Netanyahu zu einer
Ӓnderung der Einsatzregeln für
scharfe Munition gegen
unbewaffnete palӓstinsisische
Demonstranten auf, weil der
Soldat “eine Demütigung”
erlitten habe.
Die israelische
Besatzungsarmee nahm die Eltern
des Jungen am darauffolgenden
Dienstag, den 1. September, fest
und verhinderte jede
Kontaktaufnahme zwischen den
Familienmitgliedern. Ein
israelischer Offizier
kritisierte den ӧrtlichen
Kommandeur, weil er nur einen
Soldaten zur Festnahme des
Zwӧlfjӓhrigen geschickt hatte,
was ein strategischer Fehler
war. In dem Interview mit
Reportern am 8. September lobte
der Offizier gleichzeitig die
Selbstkontrolle des Soldaten.
In Kufr
Qaddum marschierten israelische
Soldaten am frühen Freitagmorgen
ins Dorf und nahmen auf mehreren
Hausdӓchern Stellung , um den
Protest zur Mittagszeit zu
zerstreuen.
Ein Organisator der Proteste im
Dorf, Murad Shtewei, berichtete
Maan, dass vier Palӓstinenser
von der israelischen Armee
verletzt wurden: Yusif Shtewei,
24, wurde ins Krankenhaus
transportiert, nachdem ein
israelischer Soldat ihn mit
einer Gummikugel am Kopf
verletzt hatte. Aus Amer, 24,
Odai Sameer, 23, und Muhammad
Aqel,18, wurden mit
Plastikstahlkugeln am
Unterkӧrper verletzt und vor Ort
behandelt. Murad sagte, dass die
Israelis die Demonstranten auch
mit Rauchbomben, Trӓnengas und
Wasserwerfer mit stinkender
chemischer Flüssigkeit angriffen.
Hunderte von Teilnehmern
unterstützten den erfolgreichen
Antrag der Palӓstinensischen
Autoritӓt vor der Uno, dass die
palӓstinensische Fahne vor dem
Sitz der Uno in New York gehisst
werden soll. Nur acht Lӓnder
stimmten gegen den Antrag,
darunter Kanada, Australien und
einige pazifische Inseln.
Deutschland enthielt sich der
Stimme.
Am
Samstagnachmittag fand eine
weitere Demonstration in Kufr
Qaddum statt. Die
Protestteilnehmer marschierten
auf ein eisernes Tor zu, dass
seit der Al Aqsa/Zweiten
Intifada den Osteingang zum Ort
verschliesst.
Am
Sonntag, den 13. September,
griffen israelische Soldaten den
friedlichen Protestmarsch in
Beit Jala bei Bethlehem gegen
Israels Trennmauer brutal mit Trӓnengas
an, berichten
Augenzeugen. Munther Abu-Amira,
ein Aktivist gegen den
israelischen Siedlungsbau in der
besetzten Westbank, sagte, dass
sich dutzende von Aktivisten an
dem gewaltlosen Protest gegen
die fortgesetzte Konstruktion
der Mauer auf dem Land von Beit
Jala beteiligten. Die
Demonstranten protestierten auch
gegen Israels Angriff auf die Al
Aqsa Moschee am Sonntag morgen.
Munib Younan, der Bischof der
evangelischen Kirche in Palӓstina
und Jordanien, nahm an dem
Protest teil.
In den
israelischen Medien wurde
berichtet, dass mehrere Studien
Israels Einsatz von CS Trӓnengas
zur Auflӧsung von Protesten
infrage gestellt haben. In einem
Interview mit der israelischen
Tageszeitung Haaretz im Januar
2011 werden Verletzungen der
Augen, Lungen und
Hautkrankheiten mit dem Einsatz
von CS Trӓnengas in Verbindung
gebracht. Im Westbankort Bi’lin
starben zwei Mitglieder einer
Familie infolge des Einsatzes
von Trӓnengas: Bassem Abu Rahmah
starb 2009 an einer Verletzung
am Oberkürper, nachdem ein
israelischer Soldat eine
Hochgeschwindigkeits-Trӓnengasgranate
direkt auf ihn abgefeuert hatte,
Seine Schwester Jawaher starb,
nachdem sie wӓhrend eines
Freitagsprotestes grossen Mengen
von Trӓnengas ausgesetzt war.
http://www.imemc.org/article/72985
http://www.imemc.org/article/72879
http://www.imemc.org/article/72874
http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/.premium-1.675124
http://www.imemc.org/article/72899
Maan, 11.
September 2015;
http://www.maannews.com/Content.aspx?id=767561
Wafa, 13. September 2015;
http://english.wafa.ps/index.php?action=detail&id=29302
Stephen Lendman, Death by Tear
Gas: On West Bank, 10.1. 2011
'Calm'
http://www.palestinechronicle.com/old/view_article_details.php?id=16541
Siehe Kate für wӧchentliche
Sammlung von Artikeln zu Palӓstina/Israel:
http://mondoweiss.net/2015/09/soldiers-courtyard-worshipers#sthash.5dUPNyv0.dpuf
(Zusammengestellt
und übersetzt von Martina Lauer)
|
Nakbaproteste 2015
Aus
dem Dorf Ni’lin in der Westbank
berichtet Saeed Amireh vom
Nakbaprotest am vergangenen
Freitag:
Am
Freitag, den 15. Mai 2015, wurde
der siebenundsechzigste
Jahrestag der palӓstinensischen
Nakba begangen und deshalb
hatten sich mehr als tausend
Demonstranten in Ni’lin
versammelt, trotz der
israelischen Checkpunkte, die an
den Eingӓngen zum Dorf errichtet
wurden. Die
Militӓrkontrollstellen stoppten
allerdings mehrere Busse aus
anderen Dӧrfern, Stӓdten und
Flüchtlingslagern aus der
Westbank, die Teilnehmer zur
Demonstration in Ni’lin
transportieren sollten. In
diesem Jahr war Ni’lin zum Ort
der Hauptdemonstration zum
Nakbatag gewӓhlt worden.
Neben hunderten
von Palӓstinensern nahmen auch
israelische und international
Aktivisten am Protest teil.
Die Demonstration
begann mit einem stillen
Gedenken, 67 Sekunden für die 67
Jahre seit der Katastrophe der
Nakba im Jahr 1948, als
hunderttausende von
Palӓstinensern von zionistischen
Soldaten aus ihren Hӓusern
vertrieben und hunderte von
palӓstinensischen Dӧrfern
zerstӧrt wurden, um den Weg für
Israels Gründung und Expansion
zu bereiten. Dem Gedenken folgte
das Freitagsgebet, das seit
Beginn der Proteste in Ni’lin
vor sieben Jahren in den
Olivenfeldern des Dorfes
abgehalten wird. Das Gebet in
den Feldern ist ein Ausdruck der
Verbindung der Menschen zu ihrem
Land, das ihnen weggenommen
wurde und von der israelischen
Besatzungsbehӧrde als
geschlossene Militӓrzonen
angesehen wird.
Am Morgen dieses
Freitages hatten israelische
Soldaten Schilder auf mehreren
Feldern um das Dorf aufgestellt,
die das Gelӓnde zur
geschlossenen militӓrischen Zone
erklӓrten. Offensichtlich traf
die israelische Armee
Vorbereitungen für eine grӧssere
Veranstaltung als die
regelmӓssigen wӧchentlichen
Freitagsproteste im Dorf gegen
den Landraub und die
Annexionsmauer.
Mehrere
Überlebende der Nakba, einige
ӓltere Mӓnner, die jetzt in
Ni’lin leben, beteiligten sich
trotz ihres hohen Alters am
Protest, um das Recht auf
Rückkehr für die
Nakbaflüchtlinge zu bestӓtigen.
Andere Bauern hatten sich in
traditioneller palӓstinensischer
Kleidung angezogen, um an das
Leben vor der Nakba zu erinnern.
Für diese Bauern setzt sich die
Nakba bis heute fort, weil ihr
Land durch die israelische
Apartheidmauer annektiert wurde.
Diese Tatsache ist aufgrund des
Schweigens der Aussenwelt und
dem fehlenden internationalem
Druck auf Israel zur Aufgabe der
Besetzung von Palӓstina umso
schmerzlicher.
“Die Nakba
geschah nicht nur vor 67 Jahren,
sie geschieht bis heute! Jeden
Tag leben wir mit der Nakba und
der Unterdrückung durch die
israelische Besatzung hier in
Ni’lin und in ganz Palӓstina.
Das Tӧten wird fortgesetzt,
zusammen mit den Inhaftierungen,
der Folter und der Vertreibung
unseres Volkes aus der Negev und
aus Susya bei Hebron,” sagte
Ibrahim Amireh vom Bürgerkomitee
Ni’lin. [Er wurde vor einigen
Jahren für seine Rolle als
Organisator der Proteste
zusammen mit zwei weiteren
Ortsbewohnern von einem
israelischen Militӓrgericht mit
Gefӓngnis bestraft.]
Wӓhrend der
Demonstration erinnerten die
Teilnehmer die Welt an die
fortgesetzten zivilen Proteste
von Ni’lin trotz der Isolierung
und der brutalen
Unterdrückungsmassnahmen der
israelischen Armee gegen das
Dorf. In den vergangenen Monaten
wurden mehrere junge
Demonstranten durch
Gewehrschüsse verletzt. Seit der
Landraub 1982 begann, schrumpfte
die Bevӧlkerungszahl des Ortes
von 12 000 auf lediglich 5500.
Bevor die
Demonstranten die südlich von
Ni’lin gelegene Apartheidmauer
erreichen konnten, begannen die
israelischen Soldaten mit dem
massiven Abfeuern von hunderten
von Trӓnengaskanistern.
Zusӓtzlich waren mehrere
Armeejeeps aufgefahren, um den
Demonstranten den Weg zu
versperren. Zahlreiche
Demonstranten wurden durch
diesen ersten Gaskanisterhagel
und die Folgen der
Trӓnengasinhalierung
ausgeschaltet.
Nach
dem Trӓnengas kamen die
gummi-ummantelten Stahlkugeln
der Scharfschützen, die 18
Protestteilnehmer und den
Kameramann von Al Jazzera
verletzten. Das Feuer der
israelischen Armee hielt an und
die heissen Trӓnengaskanister
setzten mehrere Quadratkilometer
Land und dutzende von
Olivenbӓumen in Brand.
Der Protest zum
Nakbatag war nicht wie
vorhergehende Freitagsproteste,
weil zum ersten Mal seit zwei
Jahren mehrere
Nachrichtenorganisationen ins
Dorf gekommen waren, um über die
Freitagsdemonstration in Ni’lin
zu berichten. Die israelische
Armee ging brutal gegen die
Demonstranten vor, setzte aber
dieses Mal keine scharfe
Munition ein, vielleicht
aufgrund der Presse und der
zahlreichen internationalen und
israelischen Teilnehmer.
Wӓhrend der
Demonstration wurde nur die
palӓstinensische Fahne getragen,
als Aufruf zur Einheit und für
ein Ende der Trennung in der
palӓstinensischen Gesellschaft.
“Wir hoffen,
dass unsere Einheit hier in
Ni’lin der Beginn der Einheit
aller politischen Parteien und
Palӓstinenser sein kann. Diese
Einheit wird der erste
Grundstein auf dem Weg zu
Freiheit, Befreiung und
Gerechtigkeit sein,” sagte
Ibrahim Amireh nach dem Protest.
Mindestens 22
Menschen wurden bei den vom
Hohen Komitee zur Erinnerung der
Nakba in der Westbank
organisierten
Nakbademonstrationen schwer
verletzt. 67 Jahre nach dem
Beginn der Nakba, als 700 000
Palӓstinenser in ethnischen
Sӓberungsaktionen von ihrem Land
vertrieben wurden, geht die
Katastrophe für die
Palӓstinenser weiter. Die
Vertreibung ganzer Gemeinden,
Repressionsmassnahmen, Massaker
und die israelische
Kolonisierung werden fortgesetzt,
wӓhrend die Palӓstinenser ihren
Kamf um das Recht auf Rückkehr
für die palӓstinensischen
Flüchtlinge aufrechterhalten,
schrieb Stop the Wall am 21. Mai
2015.
Demonstrationen zum Nakbatag
fanden auch in Bil’in, Nabi
Saleh und Kufr Qaddoum statt.
In Betunia, Ramallah
versammelten sich die Teilnehmer
zu einem Marsch zum israelischen
Gefӓngnis Ofer, wo hunderte von
palӓstinensischen politischen
Gefangenen festgehalten werden.
Drei junge Palӓstinenser wurden
mit scharfer Munition am Unterkӧrper
verletzt, als die israelische
Armee die Demonstration angriff.
Vor einem Jahr wurden an der
gleichen Stelle zwei junge Palӓstinenser
erschossen.
In Jerusalem
kam es zu Zusammenstӧssen in der
Nӓhe der Al Aqsa Mosche in der
Altstadt, wo die
Demonstranten palӓstinensische
Fahnen und schwarze Flahnen zur
Erinnerung an die Nakba trugen.
Die Demonstranten verurteilten
israelische Massnahmen, die das
Fundament der Al Aqsa Moschee
gefӓhrden und forderten, dass
Jerusalem die palӓstinensische
Hauptstadt werden soll.
Im
Gazastreifen wurden drei Palӓstinenser
wӓhrend eines Nakbaprotestes
nach dem Freitagsgebet verletzt,
als die israelische Armee mit
scharfer Munition auf die
Teilnehmer feuerte. Der
Journalist Mohammad Yaseeer vom
Palestinian Network for Media
and Journalism wurde am Bein
verletzt.
Weitere Proteste
fanden am Freitag im al-Jalazoun
Flüchtlingslager statt und im
Dorf Silwad
Bei diesen
Protesten, wie bei der
Demonstration vor dem Gefӓngnis
Ofer, setzte die israelische
Armee scharfe Munition ein und
verletzte mehrere Demonstranten
durch Gewehrschüsse in die Beine,
berichtete das PCHR in dem wӧchentlichen
Bericht vom 14. bis zum 20. Mai
2015.
http://www.nilin-village.org/
http://www.stopthewall.org/2015/05/21/nakba-protests-face-massive-repression
www.pchrgaza.org
http://palsolidarity.org/2015/05/recollection-and-memory-al-nakba-continues/?utm_source=wysija&utm_medium=email&utm_campaign=Weekly+Digest
(Übersetzt und
zusammengestellt von Martina
Lauer) |
Bilin – In
Erinnerung an den
Tag des
Bodens
-
Beim
Freitagsprotest in Nabi Saleh
werden zwei Teilnehmer durch
scharfe Munition verletzt - Ein
Palӓstinenser wurde verletzt und
dutzende litten unter den
Nachwirkungen des Trӓnengases,
nachdem israelische Soldaten den
wӧchentlichen Freitagsprotest am
3. April 2015 in Bilin mit
Trӓnengaskanistern,
gummi-ummantelten Stahlkugeln
und Schockgranaten angriffen.
Der Protest im
Westbankdorf in der Nӓhe von
Ramallah erinnerte an den
palӓstinensischen Tag des
Bodens, der seit dem 30. Mӓrz
1976 von den Palӓstinensern
weltweit begangen wird. An
diesem Tag erschossen
israelische Soldaten sechs
palӓstinensische Demonstranten
wӓhrend der grossen Proteste
gegen Israels illegale und
grossangelegte Konfiszierung von
palӓstinensischem Land.
Israelische und
international Aktivisten
begleiteten dutzende von
Palӓstinensern auf ihrem
Protestzug zur illegalen
israelischen Mauer, die 2005 bei
Bilin gebaut wurde und zu
weiteren Konfiszierungen von
Dorfland und erheblichen
Einschrӓnkungen für die Arbeit
der Bauern führte. Die
Demonstranten riefen zur
Solidaritӓt mit den
palӓstinensischen politischen
Gefangenen auf, vor allem der
kranken Gefangenen, denen eine
angemessene medizinische
Behandlung verweigert wird.
Am 8. April 2015
berichtete IMEMC, dass ein
24-jӓhriger Palӓstinenser aus
Beit Ummar in ein Krankenhaus in
Deutschland geflogen wird,
nachdem er im israelischen
Gefӓngnis Ehil Israeli in Be’er
as-Sabe (Beersheba) keine
professionelle Behandlung
erhielt. Ja’far ‘Awads
Gesundheit verschlechterte sich,
als er im Gefӓngnis
irrtümlicherweise eine
Insulindosis erhielt. Aufgrund
seines schlechten
Gesundheitszustandes wurde er
vor drei Monaten aus der Haft
entlassen und zuerst im Augusta
Victoria Krankenhaus in
Jerusalem und dann im al-Ahli
Krankenhaus in Al Khalil
(Hebron) behandelt. Am Mittwoch
morgen fiel er in ein Koma. Die
israelische Armee entführte den
ehemaligen politischen
Gefangenen am 1. November 2013;
er hatte zuvor bereits drei
Jahre in israelischer Haft
verbracht.
Das Popular
Committee against the Wall and
Settlements, Bilins Komitee, das
den friedlichen Widerstand gegen
die israelische Besatzungsmacht
organisiert, sagte, dass die
Soldaten Plastikstahlkugeln,
Trӓnengas und Schockgranaten auf
den friedlichen, Fahnen
schwengenden Demonstrationszug
abfeuerten. Die Soldaten
versteckten sich auch in den
Olivenbӓumen, feuerten auf die
Demonstranten und verletzten
Kifah Mansou, 30, mit zwei
Plastikkugeln im Bein. Er wurde
zur Behandlung in eine Klinik
eingeliefert.
Am 30. Mӓrz 1976 beschloss
Israel die illegal Konfiszierung
von Tausenden von Dunum Land im
Besitz von Palӓstinensern, was
zu massiven Protesten, einem
Generalstreik und
Zussamenstӧssen mit der
israelischen Armee führte. Die
Proteste begannen in Galilӓa,
breiteten sich zur Negev aus und
weiteten sich dann auf ganz
Palӓstina aus. An diesem Tag
erschoss die Armee sechs
Palӓstinenser, verletzte
dutzende und entführte hunderte
Bei der
Freitagsdemonstration im Dorf
Nabi Saleh erlitt eine
Bewohnerin, Manal Tamimi, einen
Beinbruch, nachdem ein
israelischer Soldat mit scharfer
Munition auf sie feuerte. Ein
weiterer palӓstinensischer
Demonstrant, Mohammad (letzter
Name unbekannt) wurde ebenfalls
mit scharfer Munition am Bein
verletzt. Er wurde sofort nach
Ramallah transportiert und
operiert, weil die Kugel einen
Nerven m Bein verletzt hatte.
Zusӓtzlich
wurden drei Kinder von
Plastikstahlkugeln getroffen,
die von den israelischen
Soldaten gegen die unbewaffneten
Demonstranten eingesetzt wurden.
Die Bewohner von Nabi Saleh
protestieren seit 2009 jeden
Freitag gegen Israels
fortgesetztes illegaesl
Besatzungsregime und die
Kolonialisierung von verschiedenen
Teilen Palӓstinas.
Saed
Bannoura , Soldiers Attack
Bilin’s Weekly Protest Against
The Wall, 4. April 2015, IMEMC;
http://www.imemc.org/article/71129
Former Detainee
In Coma; Abbas Orders His
Transfer To A Hospital In
Germany;
http://www.imemc.org/article/71176
Five Injured As
Soldiers Attack Nabi Saleh
Weekly Protest; http://www.imemc.org/article/71128
(Zusammengefasst und übersetzt
von M.Lauer)
|
Nabi
Saleh:
Landtagprotest trotz
israelischer Gewalt durchgeführt
Am 28. Mӓrz 2015 versammelten
sich beinahe 200 Demonstranten
aus der ganzen Westbank in Nabi
Saleh, um aus Anlass des
Landtages gegen die israelische
Besatzung zu protestieren. Der
Protest wurde von der
israelischen Armee und der
Grenzpolizei mit extremer Gewalt
angegriffen, grossen Mengen von
Trӓnengas, Plastikstahlkugeln
und mehreren Runden scharfer
Munition aus den M 16 Gewehren
der israelischen Armee.
Am 30. Mӓrz 1976 wurde in den
palӓstinensischen Stӓdten und
Orten im heutigen Israel von der
Naqab bis nach Galilӓa ein
Generalstreik ausgerufen. Die
Aktionen und Massenproteste
waren eine Reaktion auf die
grossangelegte Enteignung von
palӓstinensischem Land durch die
israelische Regierung. Sechs
palӓstinensische Staatsbürger
Israels wurden durch israelische
Sicherheitskrӓfte getӧtet,
einhundert verletzt und Hunderte
ins Gefӓngis geworfen. Zum
ersten Mal seit 1948 hatten die
Palӓstinenser in den von Israel
im Jahr 1948 erklӓrten Grenzen
als nationale Gruppe gehandelt.
Seitdem haben die Palӓstinenser
jӓhrlich den Landtag in
Protesten in ganz Palӓstina
begangen. In Nabi Saleh
erinnerten die Dorfbewohner auch
an zwei Mitbewohner, Mustafa
Tamimi und Rushdie Tamimi, die
bei der Teilnahme an den
wӧchentlichen Freitagsprotesten
gegen Israels Besatzung von
israelischen Soldaten getӧtet
wurden.
Das beim Protest aufgehӓngte
Poster in Nabi Saleh zeigt
Mustafa und Rushdie Tamimihttps://www.facebook.com
Nach dem Mittagsgebet liefen die
Demonstranten vom Dorfzentrum
auf einer der Hauptstrassen zum
Dorfausgang, wo neun Jeeps der
Armee und Grenzpolizei bereits
warteten. Die etwa 60 Soldaten
feuerten Trӓnengas auf die
unbewaffneten Demonstranten und
zwangen sie zur vorlӓufigen
Rückkehr.
Demonstranten marschieren, bevor
sie von den israelischen
Soldaten mit Trӓnengas
beschossen werden
.
Trotz Atemnot und anderer
Auswirkungen der Trӓnengaswolken
liefen die Protestteilnehmer
erneut in Richtung der Armee,
diese Mal aber über die Felder,
die das Dorf umgeben. Viele
Jugendliche blieben auf den
Anhӧhen gegenüber der
israelischen Kolonie Hallamish.
Sie protestierten mit Steinen
und Schlingen und warfen die
Trӓnengaskanister an die Armee
zurück.
Die illegal israelische Siedlung
Hallamish, deren Insassen einen
wichtigen Brunnen des Dorfes
konfiszierten – Foto: ISM
Die israelischen Soldaten nahmen
einen unbewaffneten
palӓstinensischen Aktivisten
fest und bewarfen die
Demonstranten, Palӓstinenser,
Israelis und international
Aktivisten mit Schockgranaten.
Ein palӓstinensischer Fotograf
berichtete: “Sie griffen mich
zweimal grundlos mit
Schockgranaten an.”
Die Demonstranten gaben ihren
Protestmarsch trotz aller
Gegenmassnahmen nicht auf,
sammelten sich zum dritten Mal
und warfen die Gaskanister
zurück, bis die Soldaten hinter
ihren Jeeps Deckung suchten. Die
Demonstration konnte nicht
aufgelӧst werden.
Bei der nӓchsten Angriffswelle
setzten die Soldaten
Plastikstahlkugeln gegen die
Demonstranten ein und mehrere
Teilnehmer mussten verletzt
weggetragen werden. Dann hӧrten
die Teilnehmer auf den Hӓngen
das typische Gerӓusch der M 16
Gewehre und der scharfen
Munition. Der Protest wurde
trotzdem noch eine halbe Stunde
fortgesetzt, bis die Soldaten in
ihre Jeeps einstiegen und zum
Checkpunkt ausserhalb des Dorfes
zurückkehrten. Als einige
Demonstranten auf einem der
Hügel um das Dorf den Protest
fortsetzten, wurden sie von
Soldaten erneut mit scharfer
Munition beschossen. Fünfzehn
Kugeln landeten auf den Steinen,
nahe bei den Demonstranten,
obwohl sich Kinder, Frauen und
Fotografen darunter befanden.
Die Landtagproteste wurden
wӓhrend der ganzen Woche in der
Westbank fortgesetzt.
International Solidarity
Movement, Nabi Saleh Land Day
Protest met with extreme
violence and M16 live
ammunition, 30. Mai 2015,
Ramallah Team;http://palsolidarity.org/2015/03/video-nabi-saleh-land-day-protest-met-with-extreme-tear-gas-rubber-covered-steel-bullets-and-m16-live-ammunition/
(Zusammengefasst und übersetzt
von M.Lauer) |
Protest in
Ni’lin: Gewalt, Trӓnengas und
Festnahmen
20.
1. 2015“Er wird in zwei Wochen
heiraten, wenn er nicht
verhaftet wird,” so beschreibt
Saeed Amireh die Situation
seines Bruders, der von der
israelischen Armee auf eine
Liste von geplanten Festnahmen
gestellt wurde, weil er sich an
den friedlichen wӧchentlichen
Protesten gegen Israels
Besatzungsregime in der
besetzten Westbank engagiert.
Hier ist der Bericht vom Protest
am 16. Januar 2015:
Die Soldaten, die
Ni’lin umstellten, zӧgerten
nicht, sie feuerten das
Tränengas, sobald die
Dorfbewohner hinunter zu ihren
Olivenhainen liefen. Wer trotz
Kälte und Regen an Ni’lins
wöchentlichem Freitagsprotest
teilnehmen wollte, wurde zur
Umkehr gezwungen und rannte
keuchend vor den Tränengaswolken
weg, die von den Hügeln
geschickt wurden. Von der
Strasse entlang der Felder sah
das Tränengas wie eine
Nebelschicht aus, die Ni’lins
Olivenhaine zudeckte.
“Sie kamen
entweder direkt auf uns zu oder
auf die Ambulanz,” sagte ein
Mitglied der Internationalen
Solidaritätsbewegung
[International Solidarity
Movement – ISM]. Die Soldaten
feuerten die Kanister
überallhin, auf unbewaffnete
Demonstranten und auf
Aktivisten, die das Geschehen
filmen wollten.
Die Teilnehmer an
den Demonstrationen in Ni’lin,
von den palästinensischen
Sanitätern zu den jungen
Kindern, haben gelernt, dass sie
jeden Freitag rennen müssen,
Tränengas einatmen, dass sie die
Gewalt der israelischen
zionistischen Armee bei der
Kolonialisierung ihres Landes
erleben. Die palästinensischen,
israelischen und internationalen
Aktivisten sagten
übereinstimmend, dass der
Protest in der vergangenen Woche
relative ruhig war, niemand
wurde angeschossen, niemand
musste ins Krankenhaus, niemand
wurde festgenommen.
In den
vergangenen Wochen hat das Dorf
allerdings eine Kampagne der
Gewalt und der Festnahmen in den
Nachtrazzien der israelischen
Armee erlebt, die die
palästinensischen Familien in
Ni’lin terrorisierte.
Saeed Amireh, ein
Aktivist aus Ni’lin, der seit
langer Zeit über die
Unterdrückung des Dorfes
berichtet, sprach mit den
Freiwilligen der ISM über die
Situation des Westbankdorfes. In
den vergangenen zwei Wochen
wurden zehn Bewohner
festgenommen, in Razzien, die
beinahe jede zweite Nacht
durchgeführt wurden. 25 Menschen
wurden seit dem 4. November
verhaftet.
Saeed erklärte,
dass ein Gefangener aus Ni’lin
beim Verhör im Muskubiya
Gefängnis in Jerusalem ( dem
russischen Lager) ein Papier
unterschrieben hatte, in dem 36
Dorfbewohner angeklagt wurden.
Die Menschen auf dieser Liste,
die bisher noch nicht
festgenommen wurden, leben
ständig in der Furcht, dass sie
aus dem Haus geschleppt und den
brutalen Verhön in Israels
Apartheid-Gerichtswesen
unterzogen werden.
Saeed sprach von
den Bedingungen, die
Palästinenser in den
israelischen Gefängnissen
erleben: monatelange Isolierhaft
in winzigen Zellen, brutale
Behandlung durch Mitgefangene,
israelische Spione, Strategien
der Israelis, um Menschen
dazuzubringen, dass sie Dinge
zugeben, die sie nie gemacht
haben. Um endlich eine
Freilassung zu erreichen,
unterschreiben manche Gefangene
eine Liste von Namen von
Dorfbewohnern, die dann von der
israelischen Armee festgenommen
und der gleichen Behandlung
unterzogen werden. Zur Zeit
befinden sich mehr als 40
Dorfbewohner in israelischen
Gefängnissen.
Ein Mitglied der
ISM fragte, wie Leute auf der
Fahngungsliste der israelischen
Behörden landen. “Sie nehmen an
den Protesten teil,” antwortete
Saeed. Selbst wenn ein
Palästinenser vollkommen
friedlich handelt. “Sie klagen
einen an, dass man sich an
illegalen Protesten beteiligte.”
Es ist eine der Absurditäten der
Besatzung, dass die israelischen
Behörden verlangen, dass ein
Dorf eine Genehmigung von ihnen
beantragt, damit Palӓstinenser
einen Protest gegen die illegal
Konfiszierung ihres Landes
durchführen kӧnnen.
In den
Nachtrazzien umstellt die
israelische Armee das Haus des
Opfers, stürmt das Haus und
stellt die Einrichtung auf den
Kopf; israelische Soldaten haben
auch mit dem Einsatz von
scharfer Munition im Dorf
begonnen. Saeed erklärte, dass
manche Leute vor der drohenden
Verhaftung flüchten. In der
vergangenen Woche feuerten die
israelischen Soldaten mit
scharfer Munition auf einen
Mann, der nachts aus seinem Haus
entkommen wollte. “Wenn die
Leute schlafen, kommen sie
nachts und feuern Tränengas, was
bei vielen zu
Atemschwierigkeiten und
Erstickungsanfällen führt. Die
israelische Armee bringt dazu
eine auf einem Armeejeep
montierte Maschine, die grosse
Mengen von Kanistern abfeuern
kann. “Sie produziert eine Wolke
am Boden. Sie schiessen auf alle
Häuser.”
Saeeds Familie
lebt auf der süd-östlichen Seite
des Dorfes, neben den
Olivenhainen. Diese Häuser
kommenbei einer Razia zuerst in
die Schusslinie der Armee. Das
Haus seines Onkels brannte ab.
Im Haus des Nachbarn erstickte
beinahe ein einjähriges Baby.
“Sie dachten, es würde sterben,
weil das Tränengas ins Haus
eindrang.” Das Baby musste ins
Krankenhaus gebracht warden.
Einige Palästinensr mussten
ebenfalls ins Krankenhaus, als
sie bei den letzten
Demonstrationen it
gummi-ummantelten Stahlkugeln
verletzt wurden.
Die medizinische
Versorgung des Dorfes ist
angesichts der ständigen Gewalt
unzureichend. Das medizinische
Zubehör reicht nicht aus,
deshalb können nicht genung
Freiwillige den zwei Sanitätern
an der Station helfen. Die
medizinische Einrichtung des
Dorfes wird nicht vor den
Einfällen der Armee verschont.
Ein freiwilliger Mitarbeiter des
Roten Halbmondes berichtet von
einem Überfall der Armee vor
zwei Jahren, der mit einem
Einschussloch in der Station und
einem Riss in der Decke des
vierten Stocks endete. Die
Soldaten hatten das Gebäude
beschossen, obwohl sich dort nur
medizinisches unbewaffnetes
Personal befand. “Es ist ihnen
egal” sagte der Mitarbeiter.
Wenn sich jemand
aktiv an den Demonstrationen
beteiligt, schiessen die
Soldaten auf ihn, um ihn zu
verletzen und ausser Gefecht zu
setzen. Die Soldaten schossen
einen der zwei Sanitäter im Dorf
ins Bein und er musste ein Jahr
lang zur Physiotherapie gehen.
Der Widerstand
hat eine lange und stolze
Tradition im Dorf, Ni’lin
beteiligte sich an der erste ud
zweiten Intifada und am
derzeitigen friedlichen
palästinensischen Widerstand
gegen die israelische
Apartheidmauer. Die Nachtrazzien
der israelischen Aree sind ein
Versuch, um die Dorfbewohner zu
demoralisieren und zu spalten
und vom Widerstand abzuhalten.
Das Dorf hat bereits einen hohen
Preis für die Teilnahme am
Widerstand der Bevölkerung gegen
die Annexion ihres Landes durch
den Bau der Apartheidmauer und
der fünf umgebenden israelischen
Siedlungen bezahlt. Von 2008 bis
2009 wurden fünf Menschen
getötet, viele wurden durch die
Gewaltmassnahmen der
israelischen Armee verletzt und
leiden bis heute unter den
Folgen dieser Verletzungen.
Obwohl die Mauer und die
Siedlungen nach internationalem
Recht illegal sind, werden die
Teilnehmer an den Protesten
gegen diese Rechtsverletzungen
angegriffen und vor Gericht
gestellt.
Saeed
berichtete, dass in den letzten
Monaten selten internationale
Aktivisten und keine
Journalisten nach Ni’lin kamen
und die Brutalität der Armee
folglich zunahm. Die Armee
rückte dem Dorf immer näher und
bedrohte die gewaltlosen
Demonstranten: Ein
palästinensischer Journalist,
der den Regen und das Tränengas
beim letzten Protest erlebte,
berichtete von einer
vorhergehenden Demonstration,
dass ein Soldat ihm drohte,
seine Hand und seine Kamera zu
brechen, sollte er nicht mit dem
Filmen aufhӧren.
Saeed sprach von
der schweren wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Bürde der
Besetzung: “Man kann nichts
planen.” Weder Studium noch
Prüfungen, Arbeit oder
Familienleben. Saeeds Bruder
will in zwei Wochen heiraten,
aber er ist auf der
“Wunschliste” der israelischen
Behörden.”Er wird in zwei Wochen
heiraten, wenn er nicht
verhaftet wird.”
http://palsolidarity.org/2015/01/violence-in-nilin-village-repression-tear-gas-and-arrests/
Violence in Ni’lin Village:
Repression, Tear Gas and
Arrests, International
Solidarity Movement, 20.
September 2015;
http://www.imemc.org/article/70306
Related Link(s):
http://www.imemc.org/newswire?search_text=International...3E%3E
(Zusammengefasst und übersetzt
von M.Lauer) |
Besetzte
Westbank: Freitagsdemonstration
im Schneeregen, 9. Januar 2015
- Trotz Regen und Schnee
marschierten dutzende von
Demonstranten in Kufr Qaddoum in
der besetzten Westbank wie jeden
Freitag seit drei Jahren aus dem
Dorf und in Richtung einer
Strassenblockade der
Besatzungsarmee. Wind und Regen
verbreiteten das Trӓnengas, das
israelische Soldaten kurze Zeit
nach dem Beginn des
Protestmarsches auf die
Teilnehmer feuerten, und machten
ein Entkommen unmӧglich. Ein
Organisator des Protestes sprach
den Teilnehmern Mut zu: “ Selbst
im Schnee und im schlechten
Wetter werden wir fortgesetzten
Widerstand leisten, um unsere
Strasse zu ӧffen…Die Zahl der
Leute, die heute versammelt
sind, zeigt, wie stark wir
sind.” Die direkte und
lebenswichtige
Verbindungsstrasse des Dorfes
Kufr Qaddoum zum grӧsseren
Nachbarort Nablus wurde von der
israelischen Armee im Interesse
der benachbarten illegalen
israelischen Siedlung Qedumim
für Palӓstinenser geschlossen.
Alterntaive Routen verlӓngern
die Fahrt, kosten Zeit und Geld
und riskieren das Leben von
Dorfbewohnern in Notfӓllen. 2005
wurde die Strasse selbst für
Fussgӓnger geschlossen. 2011 im
Sommer begannen die
regelmӓssigen Freitagsproteste
des Dorfes nach dem Muster der
Westbankdӧrfer Bil’in, Ni’lin,
Nabi Saleh, Al Masara und
anderen Orten. Die Demonstration
am 9. Januar 2015 verlief
relativ harmlos, trotz des
kalten Wetters und der
Anwesenheit von israelischen
Soldaten, weil “nur” Trӓnengas
eingesetzt wurde, keine scharfe
Munition, Granaten oder
Wasserwerfer mit stinkender
Flüssigkeit.
Kӓlte und Eis konnten die
Motivation der Demonstranten im
Dorf Bil’in ebenfalls nicht
verringern. Teilnehmer aus
Japan, Kanada, Frankreich,
Tunesien, Belgien, Israel und
den USA forderten zusammen mit
ihren palӓstinensischen
Gastgebern, dass Israels
Landdiebstahl, die israelische
Besatzung, die willkürlichen
Festnahmen und die illegale
Besetzung beendet werden. Jamil
Barghouti, der neue
Staatsminister gegen die Mauer
nahm am Protestmarsch vom
Dorfzentrum in Richtung der
illegalen israelischen Mauer
teil. Wie immer warteten die
israelischen Soldaten bereits
auf die Demonstration und
feuerten Trӓnengas und
Schockgranaten auf die Menschen.
Bil’in protestiert seit 2005
gegen den Bau der Annexionsmauer
und gegen die israelischen
Siedlungen auf dem Dorfland.
Zwei Stunden lang kam es zu
Zusammenstӧssen zwischen
Demonstranten und Soldaten.
Anfang Januar 2015 berichtete
IMEMC über die
Freitagsdemonstrationen in
mehreren Westbankdӧrfern und die
Unterdrückungsmassnahmen der
israelischen Armee: Die
friedlichen wӧchentlichen
Proteste finden seit zehn Jahren
jede Woche statt und die
Teilnehmer haben sich zu
gewaltlosen Reaktionen auf die
Gewalt der israelischen Armee
verpflichtet. Die Armee hat die
Freitagsproteste als Testlabor
für experimentelle
Massenkontrollmittel benutzt:
Sonische Waffen, Stinkwasser
(Skunk: eine chemische Mischung,
die auf die Teilnehmer und auf
Dorfhӓuser und Strassen
versprüht wird und wochenlang
haftet, manchmal zu allergischen
Reaktionen führt), giftiges
Fӓrbemittel, das die
Identifikation von
Demonstrationsteilnehmern bei
spӓteren Dorfrazzien ermӧglicht,
experimentelle
Trӓnengaskombinationen und
gummi-ummantelte Stahlkugeln,
die zu mehreren Todesfӓllen
führten
In Nabi Saleh wurde die
Aktivistin Manal Al Tamimi am 1.
Januar 2015 zusammen mit ihrem
Mann Belal, dem Sohn Osama und
Belals Bruder Marwan auf der
Heimreise von Ramallah
festgenommen. Die israelische
Armee weiss, dass Manal eine
wichtige Rolle im Widerstand des
Dorfes und bei der Durchführung
der friedlichen Proteste seit
Dezember 2009 spielt. Manals
Familie wurde am gleichen Tag
freigelassen, Manal zwei Tage
spӓter.
Aus dem Westbankdorf Ni’lin
berichtet Saeed Amireh, dass die
Besatzungsarmee am 1. Januar
eine Nachtrazzia ins Dorf
unternahm und drei junge Mӓnner
entführte. Der siebzehnjӓhrige
Mostafa Nafi wurde mitgenommen;
er ist im letzten Schuljahr und
die Festnahme kӧnnte bedeuten,
dass er seinen Schulabschluss
nicht bekommt. Mostafas Bruder
Bahaa Nafi, 21 Jahre alt, ist
seit dem 10. Oktober 2013 im
Westbankgefӓngnis Ofer
inhaftiert.
Mohammed Hosny Khawaja, 38 Jahre
alt, wurde vor seiner Frau und
den Kindern geschlagen und die
Hauseinrichtung demoliert, bevor
er ebenfalls abgeführt wurde.
Sein Bruder Joma befindet sich
seit dem 4. November 2014 in
israelischer Haft.
Schliesslich nahmen die Soldaten
den 18-jӓhrigen Mohammed Yahya
Nafi mit. Sein Bruder Saeed
wurde am 18. Dezember 2014
festgenommen und befindet sich
immer noch in israelischer Haft.
Beim Verlassen des Dorfes
feuerten die Soldaten
Schockgranaten ab und setzten
auf den Jeeps befestigte
Lautsprecher ein, um das Dorf
aufzuwecken.
http://www.nilin-village.org/
http://palsolidarity.org/2015/01/snow-and-rain-does-not-stop-kufr-qaddum-protest/
Popular Struggle Coordination
Committee, Weekly Newsletter,
12. Januar 2015;
https://www.facebook.com/PopularStruggle
http://www.imemc.org/article/70179
(Zusammengefasst und übersetzt
von M.Lauer)
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