Leserbrief von Prof. Rolf Verleger
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Zur "Außenansicht" vom 25.1.08 ("Sonntagsreden
und Montagstaten") Süddeutsche Zeitung
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Opfer
immer, Täter nimmer - Mein Vater hatte Auschwitz überlebt, meine Mutter die KZs
im Baltikum. Sie zogen mich in der Erkenntnis auf, dass es die Wahl zwischen Gut
und Böse gibt und jeder Mensch für seine Taten verantwortlich ist: Sie erzogen
mich in der Ethik der jüdischen Religion. In seiner "Außenansicht" propagierte
der Präsident des Jüdischen Weltkongresses eine alternative Ethik. Wir Juden
seien vor allem eines: Opfer. Daran solle der Gedenktag 27.1. erinnern. Aktuell
sei unser Staat Israel das Opfer unverständlicher Hassausbrüche von Arabern und
von "selbst ernannten Gutmenschen". Ich würde gern Herrn Lauder fragen: Die
Tatsache, dass keiner meiner Großeltern das Dritte Reich überlebt hat, - gab sie
1947/48 den jüdischen Freischärlern und der israelischen Armee das Recht,
Hunderttausende Araber aus Israel zu vertreiben? Die "Arisierung" des Berliner
Grundstücks meines Urgroßvaters - gab sie dem Staat Israel das Recht, Anfang der
50er Jahre den Boden und Besitz der arabischen Vertriebenen zu konfiszieren? Die
Ermordung meiner Onkel und Tanten durch die SS - gibt sie dem Staat Israel das
Recht, seit 40 Jahren die Diktatur eines Besatzungsregimes auszuüben? Mehr
>>>
Stiftung Talat
Alaiyan
Ziel der Stiftung und ihres Fördervereins ist :
Aktive Friedensarbeit durch Förderung von Aufklärung, Begegnung,
Versöhnung und Freundschaft zwischen Kindern aus Palästina, Israel und
Deutschland
Die Organisation
International Women's Peace Service
hat zusammen mit mehreren
anderen NGOs, auf Anregung einer Amerikanerin eine neue Aktion ins
Leben gerufen: ein Gruppe von Israelis erhält in einem fünftägigen
Intensivphase und zwei Wochenenden Einblick in die Situation in den
besetzten Gebieten....
Der Name der
Initiative, "Mikarov" bedeutet im Hebräischen sowohl "in der Nähe"
wie auch "verwandt". Die Israelis leben in der Nähe der besetzten
Gebieten, und doch ist die Situation weit entfernt von der eigenen.
[Dorothy Naor - wie ich ursprünglich Amerikanerin - hat einmal die
Fahrt von dem Palästinensergebiet in eines der Siedlungen als einen
Wechsel von der dritten Welt nach Südkalifornien beschrieben. AS]
Ausländern,
die nach Palästina reisen, wird immer wieder gesagt, "Das
wichtigste, das ihr tun könnt ist, zu berichten, was hier passiert."
Israelis, die
helfen, Oliven zu ernten oder ein zerstörtes Haus wieder aufzubauen
erzählen oft nicht einmal ihren Freunden und Familien, was sie getan
haben. Viel meinen, es gibt dafür keinen Raum, sie können als
Verräter gesehen werden, oder man wird ihn einfach sagen, sie wollen
wohl Streit. Mikarov will diese Distanzierung durchbrechen.
Während des
Seminars sahen sie Wohnungen, die demoliert worden waren, weil die
Besitzer keine Baugenehmigung erhalten konnten, trafen
Flüchtlingsfrauen und besuchten die acht Meter hohe Mauer in Abu Dis
(Vorort von Jerusalem), die Familienmitglieder voneinander und
Schüler von ihren Schulen trennt. Als Grenzpolizisten plötzlich
Tränengas über die Mauer warfen, haben einige Mitglieder der Gruppe
sofort Freund angerufen, um ihn zu sagen, "Ihr werden nicht glauben,
was hier vor sich geht."
Bis zum
folgenden Wochenende erhielten die TeilnehmerInnen die
Aufgabe, einer Person, mit der sie bisher nicht darüber gesprochen
hatten, von dem ersten Wochenende zu erzählen. Manche sagten, das
sei beängstigender als das Tränengas.
In den
nächsten Tagen besuchten sie Dörfer, trafen Familien, NGO Vertreter
und Aktivisten und dokumentierten die Auswirkungen der Besatzung auf
die Bevölkerung. Sie hörten Geschichten darüber, wie die Mauer das
Leben der Menschen zerreißt und sprachen mit einer Frau, die nur
eine Woche zuvor Zwillinge totgeboren hatte, nachdem sie nicht durch
das Checkpoint gelassen wurde.
Am letzten
Wochenende wurde überlegt, was man konkretes in Israel tun würden,
um die Bewegung gegen die Besatzung zu erweitern und vertiefen. Ein
Kunstlehrer hat seine Studenten inspiriert, Bierdeckel mit Szenen
aus der Besatzung zu verzieren und sie in Bars auszulegen. Das hat
viel Diskussion entfacht, und viel mehr Menschen erfuhren davon, als
eine Zeitung zwei Telefonanrufe erhielt, einer, der die Aktion
lobte, ein anderer, der sie kritisierte. Diese Kontroverse
interessierte die Journalisten und das Projekt wurde in Israel
bekannt. Eine Immigrantin aus Amerika will sich mit amerikanischen
Juden treffen, die Israel besuchen. Sie hat einen Brief verfasst "An
alle Juden, die sich sorgen über das Schicksal des Staates Israel",
indem sie einige ihrer Erfahrungen wiedergibt.
Alle
TeilnehmerInnen schrieben in ihren Evaluationen, dass das Seminar
ihr Leben verändert hätte. Es ist zu hoffen, dass er auch die
israelische Gesellschaft verändern wird. Fotos und, demnächst, eine
deutsch Version des ganzen Berichtes auf der Webseite
http://www.womenspeacepalestine.
org/wpsreports.htm.
Sontag 12.
Oktober 2003
Mitglieder der Al Aqsa Brigaden retten Familie aus Kiryat Arba
Aktivisten
der Al-Aqsa-Brigaden, dem militärischen Arm der Fatah, haben gestern
(Sonntag) eine israelische Familie aus Kiryat Arba gerettet, die aus
Versehen mit ihrem Wagen in das südlich von Ramallah gelegene
Flüchtlingslager Qalandiya geraten war. Im Wagen saßen die Eltern
und zwei Töchter. Palästinensische Quellen berichteten gegenüber dem
online -Nachrichtendienst der israelischen Tageszeitung Yedioth
Aharonoth (y-net).
Palästinensische Jungen, die den Wagen entdeckten, begannen mit
Steinen zu werfen. Die Situation erhitzte sich. Dutzende von
Einwohner versammelten sich vor Ort zu einem regelrechten
Strafgericht. Die Palästinenser berichteten, dass Aktivisten der
Fatah zu dem Ort eilten, die Israelis aus den Händen der Menge
befreiten und an einen sicheren Ort bringen konnten.
Einer der
Fatah-Leute im Lager Qalandiya berichtete ynet: „Wir haben das
getan, was wir tun mussten. Da es sich um harmlose Zivilisten
handelte, wollten wir nicht, dass sie irgendjemand verletzt. Als ich
zu dem Ort gekommen bin, sagte ich zu der Mutter, dass sie keine
Angst haben solle und dass wir sie beschützen werden. Sie hatten
Angst, die Fenster oder die Türen zu öffnen. Also hab ich ihnen
gesagt, dass sie die Fenster nur einen spaltweit zu öffnen brauchen.
Und noch mal habe ich ihnen erklärt, dass sie keine Angst haben
sollen und dass wir sie beschützen.“
Nachdem
die Familie sich aus Angst weigerte, aus dem Wagen zu steigen,
schickten die Palästinenser einen ihrer Männer zur Straßensperre, um
den israelischen Soldaten dort Bescheid zugeben, dass sich im Lager
eine jüdische Familie befindet. Die Palästinenser behaupteten, dass
die Soldaten ihnen nicht glaubten und dass sie so gezwungen waren,
bis zum Flughafen Atarot zu gehen. Auch dort berichteten sie den
Soldaten über den Vorfall. Daraufhin kamen einige Soldaten in das
Flüchtlingslager. Als sie sahen, dass die Angaben tatsächlich
stimmten, riefen sie weitere Soldaten zu Hilfe und befreiten die
Familie. Anschließend kam einer den Tanzim-Aktivisten zurück ins
Lager und brachte den Wagen der Familie zum Flughafen Atarot.
Die
Familie habe dem Palästinenser nach ihrer Rettung gedankt, „es
handelte sich um eine menschlichen Angelegenheit, auch wenn die
gleiche Siedlerfamilie auf palästinensischem Boden lebt“, erzählte
der Tanzim-Aktivist gegenüber y-net. (Yedioth Aharonoth
Quelle: Israelische Botschaft, Newsletter vom 13.10.03
Givat Haviva – Educational Institution
Givat Haviva ist eines der größten, ältesten und führenden
Institute, das sich in Israel für jüdisch-arabische Verständigung
einsetzt, den kulturellen und religiösen Pluralismus fördert, für
demokratische Werte und Frieden wirkt und die Vergangenheit des
jüdischen Volkes in erzieherischer Arbeit der Jugend von heute nahe
bringt.
Givat Haviva wurde im Jahre 1949 als das nationale Erziehungszentrum
des Kibbuz Artzi Verbandes gegründet. Der zentrale Campus von Givat
Haviva umfaßt 15 ha und liegt in der Scharon-Ebene, ziemlich genau
in der Mitte zwischen Haifa und Tel Aviv.
Heute bietet Givat Haviva einer vielfältigen Bevölkerung formelle
und nicht formelle Erziehungsprogramme an. Givat Haviva gewann unter
anderen die Anerkennung von Akademikern, Lehrer, Pädagogen und
Sozialarbeitern auf Grund der erzieherischen Arbeit die hier
geleistet wird. Im Besonderen wird Givat Haviva für den Einsatz der
Mitarbeiter und deren Verpflichtung Wissen und kulturellen
Pluralismus zu vermitteln, geachtet.
Zehntausende Menschen nehmen jährlich an den verschiedenen
Seminaren, Kursen und Workshops, die in Givat Haviva abgehalten
werden, teil. Manche kommen nur für einen Tag, andere bleiben ein
volles, intensives Studienjahr.
Die Themen, auf die sich das Institut spezialisiert, reichen von
jüdisch-arabischer Koexistenz bis zur Geschichte des Nahen Ostens,
die Wurzeln des Zionismus, arabische Sprache und Kultur, die
Geschichte des Holocausts und des jüdischen Widerstandes bis zur
Geschichte der Kibbuz- und Arbeiterbewegung in Israel. Die im Januar
2001 eröffnete Friedensbibliothek in Givat Haviva enthält Millionen
von Dokumenten und bietet über 120.000 Bände in 5 Sprachen an. Das
Archiv und die Bibliothek dienen nicht nur den Studenten und Lehrern
des Campus, sondern auch Forschern und Doktoranden aus der ganzen
Welt.
Givat Haviva - eine Brücke zwischen zwei Völkern
Seit dem Ausbruch der zweiten Intifada im Oktober 2000 haben sich
viele die Frage gestellt, wie es mit dem Friedensprozess weitergeht.
Israel und Palästina stecken heute – und wohl nicht zum letzten Mal
– in einer Sackgasse. Trotzdem sind sich die Friedensinstitute wie
Givat Haviva einig, dass der Frieden vor allem von unten wachsen
muss. Erst, wenn die Menschen in der Region sich begegnen wollen,
fängt der Prozess der Verständigung und des Vertrauens zueinander
langsam an. Dies erfordert eine geduldige Erziehungsarbeit, die auch
im Oslo-B Abkommen vertraglich vereinbart wurde.
Nur: Diese Forderungen müssen dann auch in die Praxis umgesetzt
werden, wenn auf beiden Seiten geschossen wird, wenn sich das
politische Klima verschlechtert und es scheint, dass frühere
Versuche der Annäherung keine Resultate eingebracht haben.
Krisenzeiten können auch Gelegenheiten für bessere und intensivere
Zusammenarbeit bieten.
So hat sich gerade die langjährige Zusammenarbeit mit den
israelischen Palästinensern in Givat Haviva bewährt und bewiesen,
dass die tägliche Friedensarbeit, die Zivilgesellschaft in Israel zu
stärken und Brücken zwischen Juden und Arabern zu bauen, stärker als
die wechselnde politische Lage.
In all den 40 Jahren seit der Gründung des jüdisch-arbischen
Zentrums für den Frieden in Givat Haviva hat diese Zusammenarbeit
nicht einen Tag geruht und geht auch heute weiter.
Givat Haviva ist Trägerin des UNESCO Preises für Friedenserziehung
2001
Quelle
Rabbis for
Human Rights (RHR) -
möchten
der jüdischen Tradition der Menschenrechte eine Stimme geben. RHR
wurden 1988 gegründet, als Antwort auf den ernsten Mißbrauch der
Menschenrechte durch das israelischen Militär bei der Unterdrückung
der Intifada. Die Organisation gibt Informationen über die
Menschenrechte in Israel und in den besetzten Gebieten weiter und
organisiert Solidaritätsaktionen und -projekte für Palästinenser in
den besetzten Gebieten sowie für Beduinen.
Email:
info(at)rhr.israel.net
Web:
http://www.rhr.israel.net/
Quelle
Signale aus München
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Tagung mit Juden, Israelis, Palästinenser und Deutschen.
Tagungsbericht und Abschlusserklärung (18. November 2002)
Gottesdienst im Olivenhain
Israelische Rabbiner beschützen palästinensische Bauern vor den
Übergriffen jüdischer Siedler - indem sie ihnen demonstrativ bei der
Ernte helfen
mehr >>>
Motivation circle for founding a Peace Village in the Middle East
Hat sich zur Aufgabe
gemacht, auf die Gründung eines Friedensdorfs für Palästinenser und
Israelis in Israel/Palästina hinzuarbeiten, welches in kleinem
Maßstab die Vision der Kooperation ohne Zwang realisiert. Die
Organisation wurde September 2002 von Friedensarbeitern aus
Palästina, Israel, Europa und anderen Nationen gegründet, die sich
in Tamera/Portugal auf einem Friedenscamp trafen.
Email:
bergermo(at)pob.huji.ac.il
Web:
http://www.geocities.com/motivation_circle
Quelle
Hope Flowers School - Die Hope Flowers School in El Khadr bei
Bethlehem ist "die einzige palästinensische Schule, die sich
öffentlich dazu bekannt hat, sich einer Erziehung zu Frieden und
Demokratie widmen zu wollen". Gemeinsam mit Schulen wie der
Adam-Schule in Jerusalem, einer Waldorf-Schule, führt sie seit 1998
Gemeinschaftsprojekte für palästinensische und israelische Kinder
durch. "Hope Flowers staff and students visit Jewish schools inside
lsrael. Hope Flowers has a program of Jewish volunteers teaching
students arts, computers, and Hebrew. The school also sponsors a
series ofpeace education workshops for Palestinian and Israeli
educators."
Kontakt in Deutschland: Ruth und Uwe Rick, InterWal e.V. Mittelweg
119, 20148 Hamburg, Tel.: 040/60561024
Die Schule braucht nach eigenen Angaben dringend Spenden; es gibt
aber kein direktes Spendenkonto in Deutschland. Wer spenden möchte,
sollte also direkt mit der Schule oder mit Ruth und Uwe Rick Kontakt
aufnehmen.
Eine
Gruppe von etwa 20 Knessetabgeordneten haben eine «Eingreiftruppe»
gebildet, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Geschehen an den
Straßensperren des israelischen Militärs zu beobachten und eine
Verletzung von Menschenrechten an denselben zu verhindern. Anhand
ihres VIP-Status wollen sie Palästinensern das Passieren
erleichtern. Sie sind der Meinung, dass Zahal [israelische Armee]
die Straßensperren innerhalb der Autonomiegebiete abbauen müsse, um
den Palästinensern freien Weg zwischen den Städten dieser Gebiete zu
gewährleisten. Diese Straßensperren würden den Hass gegen Israel
schüren, jedoch nichts zur Sicherheit Israels beitragen. Nur die
Straßensperren, die direkt vor der Einfahrt in israelisches Gebiet
liegen, sollen bestehen bleiben. Quelle: Nai-newsletter vom
14.1.04
Die lebensbejahende
Einstellung der Eltern des getöteten Jungen
Achmed al-Khatib jenseits aller im Nahen
Osten üblichen Racheschwüre beeindruckte die
ganze Welt: Inge Günther über die
lebensrettende Organspende des Kindes als
Zeichen des Friedens und der Versöhnung.
Achmed al-Khatib, ein palästinensischer
Junge aus dem Flüchtlingslager Dschenin,
wurde nicht älter als zwölf Jahre. Achmed
erlag am Wochenende einem Hirntod infolge
eines Kopfschusses. Israelische Soldaten
hatten ihn drei Tage zuvor ins Visier
genommen, als sie auf der Jagd nach
Dschihad-Kämpfern etwas aufblitzen sahen -
wie sich herausstellte, eine harmlose
Spielzeugpistole. Achmeds Herz aber wird
weiterleben.
Quelle
Rabbi startet Aufruf gegen Hauszerstörung in
Jerusalem
Foto - Archiv
JERUSALEM, 08. August
2005 (WAFA) – Rabbi Arik Ascherman, Geschäftsführer der Rabbis für
Menschenrechte startete am Montag einen Aufruf an den israelischen
Innenminister, doch die Zerstörung eines Hauses in Ostjerusalem zu stoppen.
In einer
Pressemeldung teilte Rabbi Arik Ascherman mit: „Durch eine ungewöhnliche
Wende des Schicksals haben wir Informationen darüber erhalten, dass einer
Familie die geplante Hauszerstörung morgen früh bevorsteht. Während wir hier
sprechen, wird der Innenminister darüber entscheiden, ob er mit den Zerstörungen
fortfahren wird oder nicht.“
„Wir weisen
auf Folgendes hin: Die Welt schaut momentan mit einigem Wohlwollen auf Israel,
da wir im Begriff sind, den Rückzug durchzuführen – warum sollten wir eine solch
hässliche und grausame Seite von uns enthüllen? Die amerikanische Regierung ist
über die Lage unterrichtet, und ein passendes Wort aus USA könnte auch eine
Unstimmigkeit herbeiführen“, fügte er noch hinzu.
Muna Somrin ist
eine alleinstehende Mutter, die von ihrem Ehemann getrennt lebt und ihr
Möglichstes tut, um für fünf Kinder zu sorgen. Sie erhält keine
Unterhaltszahlungen. Die beiden älteren Kinder arbeiten in einem Theater bzw. in
einem Café, während Muna alles dafür tut, ihren jüngeren Kindern (17, 15, 12)
den Schulbesuch zu ermöglichen.
Die düstere
finanzielle Situation der Familie bestimmt alles, auch die Fähigkeit, ihr Heim
zu verteidigen. Bis jetzt hatten sie noch keinen Anwalt, weil sie sich keinen
leisten konnten.
Munas ältester
Sohn Ataf meint: „Wir hatten keine andere Wahl als unser neues Haus illegal
zu bauen. Ich bin ein gesetzestreuer Mensch. Jedoch blieb mir keine Wahl, weil
es unmöglich ist, eine Baugenehmigung zu erhalten, und wir nicht mehr länger bei
meinem Vater wohnen konnten. Ein demokratisches Land würde uns nicht so viele
Hindernisse in den Weg legen. Ich vergleiche uns mit den Ultraorthodoxen. Sie
profitieren, indem sie Projekte bauen, und wir sind ausgesondert; das Bauen wird
uns verboten. Wie kann es auf diese Weise Frieden geben?“ -
Beinahe täglich,
wenn man die Zeitung aufschlägt oder Nachrichten im Rundfunk oder Fernsehen
verfolgt, ist von Gewalt und Terror im Nahen Osten die Rede. Der politische
Dialog scheint an seinem Ende angekommen zu sein. Hass und Fanatismus, Wut und
Rache sind die vorherrschenden Gefühle auf beiden Seiten. Umso bemerkenswerter
ist es, dass israelische und palästinensische Künstler mutig und entschlossen
die Kommunikation zwischen den verfeindeten Nachbarn aufrechterhalten.
Auf diesem Terrain bewegt sich auch das „Pen-Pal Projekt” (Brieffreundschaften)
von Eytan Shouker & Eldad Cidor, das auf der Idee basiert, einen persönlichen
Dialog mit Hilfe eines kreativen Prozesses zwischen palästinensischen und
israelischen Jugendlichen herzustellen. Die Künstler verteilten an insgesamt
fünfhundert Jugendliche Einwegkameras, die nach einer kurzen Einweisung in das
Fotografieren und die Bildgestaltung ihre unmittelbare Umwelt dokumentierten.
Die entwickelten Fotos erhielten die Teilnehmer als Postkarten zurück, die auch
Name und Adresse des Korrespondenzpartners enthielten, der mit Hilfe eines
Fragebogens ermittelt worden war. Ohne Vermittler und unter Umgehung aller
Grenzposten wurde für viele Teilnehmer dies der erste Versuch, mit dem Anderen
freundschaftliche Beziehungen aufzunehmen.
In Suzanna Lauterbachs Projekt „Promised Land/Gelobtes Land”, das während der
zweiten Intifada im Sommer 2001 entstanden ist, hat die Künstlerin Einwegkameras
willkürlich an Israelis und Palästinenser und an in Israel lebende Ausländer
aller Altersstufen verteilt, mit der Bitte, das aufzunehmen, was für sie
persönlich das „Promised Land”, das „Gelobte Land” heute bedeutet. Eine Auswahl
der Fotos und die Texte der Teilnehmer zu ihren eigenen Bildern geben
überraschende Einblicke in die Befindlichkeit des heutigen Israel. www.calcaxy.com/disposable-eyes/enter.html
Stiftung Talat Alaiyan
Ziel der Stiftung und ihres
Fördervereins ist : Aktive Friedensarbeit durch Förderung von Aufklärung, Begegnung,
Versöhnung und Freundschaft zwischen Kindern aus Palästina, Israel und
Deutschland in Form eines Schüleraustausches. Humanitäre, soziale und
medizinische Hilfe.
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Neve Shalom/Wahat al-Salam -
(Oase des Friedens) -
Neve Shalom/Wahat al-Salam ist ein Gemeinschaftsdorf von jüdischen und
palästinensischen Israelis. Das Dorf unterhält eine inzwischen als Experimentalschule
anerkannte jüdisch-palästinensische Schule und einen Kindergarten (bilingual,
binational und interreligiös). Außerdem gibt es eine Friedensschule,
die Begegnungen für jüdische und palästinensische SchülerInnen und Erwachsene
aus Israel, sowie aus Israel und den palästinensischen Gebieten durchführt
und ein Gästehaus.
Ausschnitt aus einem Bericht von
einer USA-Tour
( März-April 2005)
von Nina Mayorek (Machsom Watch, Jerusalem zusammen
mit einer palästinensischen Christin und einer Muslimin
Während unserer Tour trafen wir auch einige muslimische und arabische Leute, die
sehr aktiv in Interfaith-Gruppen sind. Unsere Begegnung im muslimischen
Gemeinschaftszentrum in Silver Spring MD war unglaublich. Die Bemühungen, die
die lokalen Organisatoren in diese Veranstaltung gesteckt hatten, waren
bemerkenswert. Für mich persönlich war die Begrüßung besonders bewegend: ich
wurde eine Seite lang auf hebräisch begrüßt. Eine Muslimin, die kein hebräisch
kann, war zu einem örtlichen Rabbiner gegangen, der ihr geholfen hat, diese
Begrüßung aufzuschreiben.
Was heißt es, pro-israelisch zu sein? Ich denke, dass meine Aktivität
als Machsom Watch-Frau in Israel-Palästina, um Menschenrechtsverletzungen
gegenüber Palästinensern zu verhindern, und meine Teilnahme an der „Partner für
Frieden-Tour“, um die amerikanische Öffentlichkeit gegen die israelische
Besatzung Palästinas zu aktivieren, weil sie für beide Völker verheerend ist,
absolut in einer Linie mit tiefer Sorge um mein Land liegt. Wie ich in meiner
Präsentation schon betont habe: Ich denke, dass die Unterstützung der
Politik der Kolonisierung und der Vorherrschaft (Israels) gegen die
wahren Interessen des israelischen Volkes sind und deshalb betrachte ich die
Aktivitäten der christlichen Zionisten,der AIPAK (Americ. Israel Public
Affairs Committee) und der Anti-Defamation Liga als sehr, sehr anti-israelisch.
Ich möchte alle progressiven Leute dazu aufrufen, nicht in die Hände dieser
üblen Kräfte zu spielen und nicht den Terminus „pro-israelisch“ in der Weise
benützen, wie sie es tun. Die amerikanische Regierung treibt Israel in den
Wahnsinn. Heute ist Israel eine Demokratie nurfür seine jüdischen
Bürger. Es ist ein korruptes Land, weil die 38 Jahre lange Besatzung
illegal und unmoralisch ist und der durch die Besatzung verursachte Mangel an
Anstand tiefe Spuren in der israelischen Gesellschaft hinterlassen hat. Die
gegenwärtige Politik der israelischen Regierung zu unterstützen,heißt
Israel in die Selbstzerstörung zu stoßen. (dt. E.Rohlfs)
Neta Golan
- organisiert gemeinsame Demonstrationen von Isralis und
Palästinensern.
Schützt Palästinenser in den besetzten Gebieten. Email:
neta_golan(at)hotmail.com
Quelle
Givat Haviva
- Givat Haviva ist eine Bildungs- und Begegnungsstätte zwischen Tel Aviv und
Haifa, die sich aktiv für eine friedliche und tolerante Gesellschaft engagiert.
Als älteste und größte bestehende israelische Einrichtung im Bereich der
jüdisch-arabischen Verständigungsarbeit hat sich Givat Haviva der Förderung des
kulturellen und religiösen Pluralismus verschrieben.
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ZIRKUS IN JERUSALEM -
Ein Austauschprogramm -
Circolibre macht mit Kindern und Jugendlichen in Jerusalem und
Bethlehem Zirkus. In den letzten drei Wochen im August werden wir
mit über 250 Kindern und Jugendlichen Musik, Akrobatik, Jonglage,
Stelzen, Seillauf, Trapez, Tanz, Clownerie, Theater u.v.m.
trainieren und Zirkusshows aufführen. Zusammen mit Circus Jerusalem,
der mit jüdischen und arabischen Kindern und Jugendlichen arbeitet,
üben wir ein Programm ein und präsentieren die große
Abschlussvorstellung im Maabada Theater in hebräischer, arabischer
und deutscher Sprache. Unsere Partner vor Ort sind Zirkusleute und
Pädagogen. Circolibre ist eine Initiative von Trainern und Artisten
von Circus Cabuwazi und internationalen Freiwilligen vom Service
Civil International Deutschland (SCI-D). SCI-D greift auf
langjährige Erfahrungen mit internationalen Workcamps zurück. Circus
Cabuwazi ist Europas größter Jugendzirkus mit vier Standorten in
Berlin.
“Friedens- und Verständigungsportal“
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Internetportal
- Das Projekt Bremer Friedensschule,
Givat Haviva und die palästinensische Zeitung „The Jerusalem Times“
bereiten ein Friedens- und Verständigungsportal im Internet vor.
Dieses soll palästinensischen und jüdischen Jugendlichen zumindest
über Datennetze die Möglichkeit bieten, sowohl untereinander als
auch mit Gleichaltrigen in Deutschland zu kommunizieren.
Arabische und jüdische Lehrkräfte
werden im Rahmen eines gemeinsamen Treffens im Juni 2004 in Bremen
mit ihren deutschen Kollegen die Möglichkeiten des Einsatzes eines
Portals im Unterricht diskutieren.
"Ich bin als Mensch gekommen, der sich der Lehren
des zwanzigsten Jahrhunderts bewusst ist - dass nämlich jeder von
uns über seine Verantwortung nachdenken muss und dass die Menschen
als Individuen handeln und nicht auf die Politiker warten sollten."
Daniel Barenboims im Sommer 2002 im besetzten Ramallah
Re`ut Sadaka versteh sich als jüdisch-arabische Jugendbewegung. Gegründet
1982 gibt es inzwischen zahlreiche Regionalgruppen. Diese führen sowohl
wöchentliche Treffen wie auch Wochenendseminare durch. GruppenleiterInnen
werden in Seminaren ausgebildet. Mitglieder von Re`ut/Sedaka initiieren
außerdem Sozialeinsätze in jüdischen und arabischen Ortschaften oder
in Wohnbezirken mit gemischter Bevölkerung und führen öffentliche Informationsveranstaltungen
durch.
Ecopeace -
Ecopeace ist eine Dachorganisation von israelischen, palästinensischen,
jordanischen und ägyptischen Umweltschutzgruppen. Das Ziel der Organisation
ist der regionale Informations- und Erfahrungsaustausch, um wissenschaftliche
Forschung, öffentliche Aufklärung und Engagement zu unterstützen, den
Frieden in der Region zu fördern und zu nachhaltiger Entwicklung beizutragen.
Daneben soll ein regionales gemeinsames Programm im Umweltbereich entwickelt
werden, lokale NGOs sollen beraten und zur Eigenständigkeit befördert
werden. Unter anderem ist die Organisation aktiv beim Schutz des Toten
Meeres und des Golf von Aqaba.
Eine israelische
Krankenschwester in der Westbank
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"Ärzte für Menschenrechte" ist
eine Organisation israelischer Ärzte, die jedes Wochenende in die
palästinensischen Gebiete fahren, um dort die Menschen zu behandeln.
Die 80-jährige Krankenschwester Pnina ist die Älteste der Gruppe.
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Alternative Information
Center - Das Alternative Information Center ist eine seit langem bestehende
anti-zionistische Gruppe, die u.a. die Zeitschrift "News From
Within" herausgibt und eng mit palästinensischen Gruppen
zusammenarbeitet. Kontaktadresse: P.O.Box 31417, Jerusalem, Tel. 00972-2-6241159,
Fax 00972-2-6253151, e-mail:
aicmail(at)trendline.co.il,
Internet:
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