Zionistische
Stimmen: Zitate
Zitate 11 (14.07.2010)
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
Die
frühere israelische
Ministerpräsidentin
Golda Meir: "Wir können
den Arabern vergeben,
wenn sie unsere Kinder
töten; wir können ihnen
nicht vergeben, wenn sie
uns zwingen, ihre Kinder
zu töten."
Der
New Yorker Dov Shurin,
ein Anhänger des
früheren Rabbiners Meir
Kahane, der die
Vertreibung aller
Palästinenser aus "Großisrael"
forderte, sagte: "Es
gibt zwei Arten von
Rassismus. Auf der einen
Seite der böse Rassismus
wie bei Hitler und auf
der anderen Seite der
gute, elitäre,
gottgegebene Rassismus.
Gott hat ausgewählt, er
hat die Juden ausgewählt
und das ist sein Recht.
Da ist ein gesunder
Rassismus. Ungesunder
Rassismus, das sind die
ganzen Attacken auf
Juden, nur weil sie die
Auserwählten sind."
Andere jüdische Stimmen:
Der
israelische Journalist
Gideon Levy am 6. 5.
2010 in der Zeitung
Haaretz zu den
Israel-Lobbyisten, wie
Elie Wiesel: "Es ist
deprimierend, dass
dieses Leute die größte
Rolle im jüdischen Volk
spielen .Es ist, als ob
sie dächten, dass
automatische und blinde
Unterstützung Israels
und seiner Launen wahre
Freundschaft bedeutet -
dass die Fortdauer der
Besatzung Israels Zielen
mehr dient, als seine
Zukunft gefährdet. Sie
lassen ihr Gewissen zwar
über die
Ungerechtigkeiten in der
Welt sprechen, aber wenn
man auf die
Ungerechtigkeiten
Israels zu sprechen
kommt, ist es, als
hätten sie einen
Schleier über den Augen
und ihr Mund wird
schweigsam."
Ami
Kaufmann, israelischer
Journalist und Blogger,
in einem Text für die "Huffington
Post": Ich kann nicht
sagen, worüber ich
schreibe. Wenn ich es
tue, könnte ich
verhaftet werden. Nein,
ich lebe nicht in Iran.
Ich lebe nicht in
Myanmar. Ich lebe nicht
in China. Ich lebe in
der einzigen Demokratie
im Nahen Osten" (Aus
Spiegel Online vom 8.
April 2010 in einem
Artikel von Ulrike Pütz)
Aus
dem J-Call Aufruf
"Appell an die Vernunft",
der von über 6000
europäischen Juden
unterschrieben wurde:
"Die Gefährdung
(Israels) von außen ist
nicht zu unterschätzen,
doch ist diese nicht die
einzige Gefahr. Eine
Gefährdung liegt auch in
der Besatzung und im
Auf- und Ausbau der
Siedlungen im
Westjordanland und in
den arabischen Vierteln
Ost-Jerusalems, die ein
moralischer Fehler und
ein politischer Irrtum
sind und die u. a. zu
dem inakzeptablen
Vorgang der
Delegitimierung Israels
als Staat führen.
Aus
diesem Grunde haben wir
beschlossen, uns
basierend auf folgender
Grundlage zu engagieren:
1.
Die
Zukunft Israels bedingt
notwendiger Weise die
Schaffung des Friedens
mit dem
palästinensischen Volk
und die Gründung eines
palästinensischen
Staates gemäß dem
Prinzip "zwei Staaten
für zwei Völker". Wir
alle sind uns bewußt,
daß dieses Anliegen
dringend ist. ...
2.
Es
ist daher von größter
Wichtigkeit, dass die
Europäische Union
gemeinsam mit den
Vereinigten Staaten von
Amerika Druck auf beide
Parteien ausübt und
ihnen hilft, eine
vernünftige und
schnelle Regelung des
israelisch-palästinensischen
Konflikts zu erreichen.
Trägt doch Europa
angesichts seiner
Geschichte die
Verantwortung für diese
Weltreligion.
3.
Die
endgültige Entscheidung
liegt bei den Israelis,
dennoch soll die
Solidarität der Juden
weltweit die Israelis
dazu ermutigen, die
richtige Entscheidung zu
treffen. Die
systematische
Identifizierung mit der
Politik der israelischen
Regierung ist
gefährlich, weil sie im
Gegensatz zu den echten
Interessen des Staates
Israel stehen kann. ..."
Baruch Kimmerling,
Professor für politische
Soziologie an der
Hebräischen Universität
Jerusalem beschrieb in
seinem Buch "Politizid -
Ariel Sharons Krieg
gegen das
palästinensische Volk"
schon im Jahre 2003 u.
a. die Methoden, mit
denen die Palästinenser
eingeschüchtert und zum
Verlassen des Landes
gezwungen werden sollen:
"Hungersnot
herbeizuführen, ist eine
weitere Methode, eine
solche Wirkung zu
erzielen. So haben die
israelischen
Streitkräfte Mitte
November 2002 in Beit
Lahiya, einer Stadt im
Norden des
Gazastreifens, ein
einstöckiges Lagerhaus
völlig zerstört, in dem
Mehl, Speiseöl und Reis
gelagert waren. Die
Vorräte, die dem World
Food Programm( einer
Einrichtung der UNO)
gehörten, hätten
gereicht, um 38 000
Menschen einen Monat
lang zu versorgen."
(Genauso wurde bei dem
Angriff auf den
Gazastreifen Ende
2008/Anfang 2009
verfahren)
Im
Jahre 2002 schrieb
Kimmerling: "Tatsächlich
wurde der Zaun um den
Gazastreifen herum schon
vor langer Zeit fertig
gestellt, womit dieses
Gebiet zum größten
Konzentrationslager
wurde, das es je gegeben
hat." (Die hat
sicherlich dazu
beigetragen, daß im
Jahre 2006 die Hamas
durch eine demokratische
Wahl an die Macht
gelangte)
Kimmerling zitierte auch
eine Denkschrift von
amnesty international an
den israelischen
Verteidigungsminister
vom 19. Dezember 2002,
in der es hieß:
"Angehörige der
israelischen
Streitkräfte, die
schwere Verstöße gegen
die Menschenrechte und
Kriegsverbrechen begehen
- wie die Tötung von
Kindern und anderen
unbewaffneten
Zivilisten, die
rücksichtslose
Beschießung dicht
besiedelter Wohngebiete
oder die Sprengung von
Häusern samt ihrer
Bewohner, die sie dann
unter den Trümmern
sterben lassen -, werden
nicht zur Verantwortung
gezogen. ...
Gleichzeitig werden
Rekruten und
Reservisten, die den
Wehrdienst verweigern,
gerade um nicht an
solchen Taten
teilzunehmen, zu
monatelangen Haftstrafen
verurteilen."
Der
israelische Journalist
Gideon Levy berichtete
am 30. 09. 2002 über die
Ausgangssperre in der
Stadt Nablus im
Westjordanland: " Gegen
Ende der Woche hatte die
israelische Armee (IDF)
die Überwachung der
permanenten
Ausgangssperre in Nablus
erneut intensiviert.
Wieder einmal bedeutet
es nun Gefahr, durch die
Straßen von Nablus zu
gehen. Freitag war der
zehnte Tag in Folge
einer vollständigen
Ausgangssperre über
Nablus - nicht eine
Minute war sie während
der ganzen Zeit
aufgehoben. ... Während
dieses Gesamtzeitraums
wurde sie nur selten und
wenn, dann nur
stundenweise und nach
äußerst kurzer
Vorwarnung aufgehoben.
Es ist die längste
Ausgangssperre, die je
über Nablus verhängt
wurde - also über die
größte Stadt der
Westbank. Das bedeutet,
200 000 Nabluser plus
mehrer zehntausend
Bewohner der umliegenden
Dörfer sind de fakto in
ihren Häusern
eingesperrt, und das
ununterbrochen. Kann
sich ein Israeli
überhaupt vorstellen,
was das bedeutet? Und
wie lange kann man so
etwas durchhalten - eine
ganze Großstadt in
Gefangenschaft halten
...? ... Vor zweieinhalb
Wochen äußerte sich
der Kommandant des
Fallschirmspringer-Bataillons
in Nablus,
Oberstleutnant Amir
Baram, gegenüber
Haaretz folgendermaßen:
" Wir können die
Ausgangssperre unmöglich
ewig aufrechterhalten.
Wir dürfen die
Bevölkerung nicht "hisbollahisieren".
Es kann doch nicht in
unserem Interesse
liegen, wenn Selbstmord
zur einzig blühenden
Erwerbsquelle in der
Stadt wird." Aber
seither sind, wie
gesagt, zweieinhalb
Wochen vergangen ..."
Am
18. 07. 2004 berichtete
Gideon Levy folgendes:
"Am letzten Montag haben
Israels Militärbulldozer
in Khan Yunis im
Gazastreifen das Haus
von Ibrahim Halfalla ,
einem 75-jährigen Mann
und Vater von sieben
Kindern, niedergewalzt
und ihn dabei lebendig
begraben. Umm Basel,
seine Frau, sagt, sie
versuchte den Fahrer der
schweren Maschine noch
durch Schreien
anzuhalten, aber er
beachtete sie gar nicht.
Das Militär bezeichnete
den Akt als "ein
Versehen, das nicht
passieren sollte." Über
den Vorfall wurde in der
israelischen Presse nur
beiläufig berichtet. ...
Das ist doch keine
Geschichte. Genauso wie
das Umbringen Noha
Makadamas, einer Frau,
die im neunten Monat
schwanger war, unter den
Trümmern ihres Hauses.
Es geschah vor den Augen
ihres Mannes und der
Kinder im
El-Boureij-Flüchtlingslager,
nur ein paar Monate
früher." Levy stellte
auch die Frage, was für
ein Aufschrei durch die
israelische Presse gehen
würde, wenn
vergleichbares durch ein
Sprengstoffattentat
eines Palästinensers
geschehen würde. "Die
Boulevardpresse würde
mit der üblichen, sofort
ins Auge fallenden
Schlagzeile kommen: "Mit
Rollstuhl lebendig
begraben" - die
Terroristen würde man
als "Wilde Tiere"
brandmarken." Levy
brachte ein weiteres
Beispiel:
"Was
würde geschehen, wenn
Antisemiten in
Frankreich das
Trinkwasser eine
jüdischen Stadtteils
vergiften würden? Letzte
Woche vergifteten
Siedler eine Quelle in
Atawana in den südlichen
Hebroner Bergen ..."
(Quelle: "Schrei,
geliebtes Land" von
Gideon Levy)
Die
1949 in England geborene
Jüdin Susan Nathan,
entschloß sich im Jahre
1999 israelische
Staatsbürgerin zu
werden. Sie war
geschockt, als sie sah,
wie die arabischen
Israelis ausgegrenzt und
behandelt wurden.
Schließlich zog sie in
eine kleine Stadt
arabischer Israelis und
veröffentlichte ihre
Eindrücke im Jahre 2004
in dem Buch "Man
schenkte mir Dornen -
Ausgegrenzt im Land der
Verheißung“. Hier einige
Auszüge: "Die
palästinensische Hälfte
Jerusalems wurde mit
einem Verstoß gegen
internationales Recht
dem jüdischen Staat
einverleibt. ...
Extremistische
messianische Juden habe
die Taktik fanatischer
Siedler in der Westbank
und im Gazastreifen
kopiert und brachten die
Häuser von
Palästinensern rings um
das Heiligtum (den
Tempelberg) in ihren
Besitz. Ihre Führer sind
zuversichtlich, daß sie
schon bald imstande sein
werden, die Moscheen in
die Luft zu sprengen und
den Dritten Tempel zu
errichten, der das
Kommen des Messias
ankündigt."
Die
israelische
Politikaktivistin Iris
Hefets kritisierte die
Ausladung des
US-Historikers Norman
Finkelstein durch die
Rosa Luxemburg und
Heinrich Böll
Stiftungen, also durch
nichtjüdische, deutsche
Institutionen: "Es ist
eine Frechheit der
Nichtjuden, uns hier zu
diktieren, welcher Jude
ihnen paßt oder nicht."
Der
Israeli Michael
Warschawski in seinem
Buch: "Mit Höllentempo -
Die Krise der
israelischen
Gesellschaft": "Das
Verhalten Israels auf
der internationalen
Bühne macht den
jüdischen Staat in der
ganzen Welt verhaßt, gar
nicht zu reden von den
Vorwänden, die es
Antisemiten aller
Couleurs liefert, .....
Die bedingungslose
Identifikation der
Führer der jüdischen
Gemeinden in Nordamerika
und in Europa mit Israel
droht für die Gemeinden
verhängnisvoll zu
werden, die zu vertreten
sie vorgeben."
Tsafrir Cohen von medico
international e. V. im
Juni 2010: "Die deutsche
Politik folgt dem
Prinzip der "Solidarität
mit Israel", was nichts
anderes als
bedingungslose
Unterstützung bedeutet.
.... Solidarität mit
Israel darf kein
"Vertrag zu Lasten
Dritter" sein. Darum ist
es an der Zeit, unsere
Nahostpolitik neu
auszurichten."
(www.medico.de)
Andere Stimmen:
Karl
Marx im Jahre 1870: "Die
Nation, die eine andere
Nation unterdrückt,
schmiedet ihre eigenen
Ketten."
Heinrich Böll, bei
seiner Ansprache zur
Woche der Brüderlichkeit
im Jahre 1970: "Ich
zweifle daran, ob wir
berechtigt sind,
feierlich jener Toten zu
gedenken, die Opfer des
Völkermords geworden
sind, wenn es uns
nachweislich nicht
gelingt, Völker, die in
unserer Gegenwart
sterben, über jene
Grenze hinaus
beizustehen, die unserem
caritativen Impuls durch
innen- und
außenpolitische
Rücksicht gesetzt
werden." (Quelle: 3 SAT
Fernsehbericht vom 10.
7. 2010: Heinrich Böll,
ein "anderer Deutscher")
Muhamad Sameer Murtaza
in der Jüdischen Zeitung
Juli 2010: "Wir
protestieren gegen die
Handlungen der
israelischen Regierung,
die offenbar davon
überzeugt ist, in einer
moralischen Sonderwelt
zu leben, in der sie
glaubt, sich mit stetem
Hinweis auf angebliche
Selbstverteidigung jedes
Recht herausnehmen zu
dürfen."
Nach
dem Ende der Apartheid,
also der Rassentrennung,
in Südafrika im Jahre
1994 sagte Bischoff Tutu
nach einem Blick in den
Plenarsaal des
Parlaments: "Ich liebe
diesen Traum. Du sitzt
auf dem Balkon und
schaust hinab und zählst
die ganzen Terroristen.
Sie sitzen alle da und
verabschieden Gesetze.
Es ist unglaublich."
Vielleicht werden eines
Tages auch andere
Menschen, die sich jetzt
gegen Unterdrückung
wehren und ihre
legitimen Rechte
fordern, nicht mehr als
Terroristen, sondern als
Freiheitskämpfer
bezeichnet und allseits
geachtet werden.
Frauennetzwerk Nahost
IV.
GENFER ABKOMMEN (IV.
Genfer Konvention)
vom
12. August 1949 zum
Schutze von
Zivilpersonen in
Kriegszeiten
Artikel 1
Die
Hohen Vertragsparteien
verpflichten sich, das
vorliegende Abkommen
unter allen
Umständen einzuhalten
und seine Einhaltung
durchzusetzen.
Artikel 4
Durch das Abkommen
werden die Personen
geschützt, die sich im
Falle eines Konflikts
oder einer Besetzung zu
irgendeinem Zeitpunkt
und gleichgültig auf
welche Weise im
Machtbereich einer am
Konflikt beteiligten
Partei oder einer
Besatzungsmacht
befinden, deren
Angehörige sie nicht
sind.
Artikel
47
Geschützte Personen, die
sich in besetztem Gebiet
befinden, werden in
keinem Falle und auf
keine Weise die Vorteile
des vorliegenden
Abkommens entzogen,
weder wegen irgendeiner
Veränderung, die sich
aus der Tatsache der
Besetzung bei den
Einrichtungen oder der
Regierung des in Frage
stehenden Gebietes
ergibt, noch auf Grund
einer zwischen den
Behörden des besetzten
Gebietes und der
Besatzungsmacht
abgeschlossenen
Vereinbarung, noch auf
Grund der Einverleibung
des ganzen Gebietes
oder eines Teils davon
durch die
Besatzungsmacht.
Artikel 49
[...] Die
Besatzungsmacht darf
nicht Teile ihrer
eigenen Zivilbevölkerung
in das von ihr
besetzte Gebiet
verschleppen oder
verschicken.
Artikel 147
Als
schwere Verletzung im
Sinne des vorstehenden
Artikels gilt jede der
folgenden Handlungen,
sofern sie gegen durch
das Abkommen geschützte
Personen oder Güter
begangen wird:
vorsätzliche Tötung, -
Folterung oder
unmenschliche Behandlung
einschließlich
biologischer
Versuche,
-
vorsätzliche
Verursachung großer
Leiden oder schwerer
Beeinträchtigung der
körperlichen
Unversehrtheit oder der
Gesundheit,
-
rechtswidrige
Verschleppung oder
rechtswidrige
Verschickung,
rechtswidrige
Gefangenhaltung [...],
-
das Festnehmen von
Geiseln sowie
-
Zerstörung und Aneignung
von Eigentum, die durch
militärische
Erfordernisse nicht
gerechtfertigt sind und
in großem Ausmaß
rechtswidrig und
willkürlich
vorgenommen werden.
Quelle:
Bundesgesetzblatt
Jahrgang 1954, Teil II
S. 917ff (Nr. 17 vom
1.9.1954)
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
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