Zionistische
Stimmen:
Zitate 14 (27.8.2010)
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
Zionistische Stimmen
Der
israelische General
Matti Peled, der 1967
Mitglied des
Generalstabs war, sagte
der Zeitung Le Monde im
Jahre 1972: "Vorzugeben,
dass uns im Juni 1967
ein Genozid drohte und
dass Israel für sein
Überleben kämpfen mußte,
war nur ein Bluff ...
Alle Geschichten, die
damals liefen über die
enorme Gefahr, die uns
bedrohte wegen der Enge
unseres Territoriums,
sind nie in unseren
Plänen vor dem Krieg
einbezogen worden"
(Quelle: Alfred Grosser
"Von Auschwitz nach
Jerusalem" - Der
Sechstagekrieg, der zur
Eroberung der Golanhöhen
und des Westjordanlandes
führte, diente also nur
diesen Eroberungen und
dauerhaften
völkerrechtswidrigen
Annektierungen.
Nach
dem Angriff auf das
türkische Hilfsschiff
für den Gazastreifen mit
9 Toten dekorierte ein
israelischer Busfahrer
seinen Bus mit einem
Transparent an die
Adresse der
Marineeinheit, die die
Mavi Marmara angriff:
"Flotilla 13, schämt
euch. Warum habt ihr so
wenige getötet?"
(Quelle: DER SEMIT
4/2010)
Andere jüdische Stimmen
Der
Pianist und Dirigent
Daniel Barenboim in
einem Interview mit der
ZEIT, veröffentlicht am
10. Juni 2010: "... die
Israelis müssen sich in
der Tat verteidigen,
aber nur deshalb, weil
sie so agieren, wie sie
es getan haben und
weiterhin tun. ...
Was die Welt übrigens
vergessen hat: Hamas war
eine Schöpfung von
Israel. Um Arafat zu
schwächen. ... Mit
der Zeit ist die
israelische Regierung
mehr und mehr
kolonialistisch
geworden. Kolonialmächte
sind aber verantwortlich
für die Lebensqualität
der lokalen Bevölkerung.
Wo sind die Schulen und
Krankenhäuser, die die
Israelis in Ramallah
errichtet haben, um nur
von einer Stadt zu
reden? Warum haben Sie
keine erschwinglichen
Wohnungen gebaut für die
Flüchtlinge? ... Wenn
es so weitergeht, sind
die Tage von Israels
Existenz gezählt.
Die demografische
Entwicklung zeigt uns,
dass die Juden nicht in
der Mehrheit bleiben
werden. Was dort
passiert, das ist
Apartheid, das ist nicht
haltbar. Und was
mich wirklich wütend
macht, ist, dass viele
israelische Regierungen,
nicht nur die jetzige,
davon überzeugt sind,
sie hätten das Recht,
Leute umzubringen, weil
sie Israels
Existenzrecht nicht
anerkennen. Das kann
doch nicht sein. ... Die
Welt von 2010 ist nicht
mehr die von 1948. Und
die Zeit arbeitet nicht
für Israel. Die
Hegemonie der
Vereinigten Staaten ist
im Niedergang begriffen.
Wir sehen neue
Weltmächte aufsteigen -
China, Indien oder
Brasilien. Vielleicht
sind Sie besser
informiert als ich, aber
ich kenne keine jüdische
Lobby in Peking oder
Neu-Delhi. Wer wird in
zehn oder zwanzig Jahren
für Israel sprechen?"
Andere Stimmen:
Ludwig Markuse über den
griechischen Philosophen
Platon: "Das Erbauliche
an seinem Leben ist
nicht, was er erreicht
hat, sondern was er
versucht hat. Das
Traurige an unserer Zeit
ist aber nicht, was sie
nicht erreicht, sondern
was sie nicht versucht.
Im Versuchen aber liegt
der echte Idealismus."
In
der Ausgabe 2 von "Chain
Reaktion - Ohne
Gerechtigkeit kein
Friede", dem Magazin
des Ökumenischen
Begleitprogramms in
Palästina und Israel (EAPPI)
wird über ein Dorf in
der Nähe von Bethlehem
berichtet: "Yanoun: Die
Hügel sind Tabu ...Oben
auf dem Kamm der Hügel
stehen einige Häuser und
Ställe. Eine große
Hühnerfarm gehört dazu,
aber was außerdem dort
passiert, ist von unten
schwer auszumachen. Es
ist zwar alles Land, das
den Bauern aus dem Dorf
gehört, aber sie dürfen
es nicht mehr betreten.
Oben
sind die "Mustautenien":
ein arabisches Wort für
israelische Siedler, die
sich das Land genommen
haben, ohne dazu ein
Recht zu haben, aber von
der Armee geschützt
werden. Die
palästinensischen Bauern
haben kein Recht,
zumindest keines, das
sich praktisch
durchsetzen ließe.
Die
Schaf- und Ziegenherden
sind auf ein Zehntel
ihrer vorherigen Größe
geschrumpft, weil sie
kaum noch Weideflächen
und nur noch wenige
Äcker zum Futteranbau
haben. Yanouns Bewohner
haben ihre
Bewegungsfreiheit
verloren und müssen
weite Umwege fahren, wo
sie früher über die
Hügel, zum Beispiel nach
Nablus, gelaufen sind.
Es
gab Tage und Wochen, in
denen auch das
Schulgebäude leer stand.
Das war im Oktober 2002.
Der Lehrer hatte seine
Schüler verabschiedet.
Die Familien waren
geflohen. Der Druck
durch die jüdischen
Siedler war unerträglich
geworden. Tag und Nacht
waren die Siedler in das
Dorf gekommen, maskiert,
mit Hunden, manchmal auf
Pferden. Sie hatten die
Wassertanks der Bauern
umgestürzt, den
Generator zerstört, im
Brunnenschacht ihre
Hunde gebadet und Männer
vor den Augen ihrer
Familien geschlagen. Sie
waren mit Waffen
gekommen und hatten
geschossen. Nicht in
Yanoun, aber im Umkreis
gab es Todesfälle.
Eines
Tages hatten die Siedler
klar gemacht: "Wir
wollen Euch am nächsten
Sabbat hier nicht mehr
sehen. Verlasst das
Dorf! Geht!" Seitdem
sind sechs Jahre
vergangen. Die Familien
sind zurückgekommen,
weil engagierte Israelis
sich für sie eingesetzt
und die Geschichte in
Israel bekannt gemacht
haben. Weil Freiwillige
aus aller Welt zu ihrem
Schutz gekommen sind und
Tag und Nacht im Dorf
anwesend sind. Seit fünf
Jahren sind das die
Freiwilligen vom
Ökumenischen
Begleitprogramm." ...
„Israelische Siedler
halten seit 1996 die
Höhen rund um Yanoun
besetzt. Auf den
Hügelkuppen liegen
Außenposten der zehn
Kilometer entfernten
Siedlung Itamar, die mit
der Hauptsiedlung
verbunden sind. Die
Siedler haben Yanouns
Bauern mehr als 80
Prozent ihres Landes
weggenommen. Die Präsenz
der EAs verhindert
direkte Gewalt der
Siedler gegen Yanouns
Bewohner. Andere Orte in
der Region leiden aber
unvermindert unter
Angriffen der Siedler
von Itamar, Bracha und
Yitzhar. In dem Dorf
Burin beispielsweise
wurden im Juni 2008
Weizenfelder und
Olivenbäume
palästinensischer Bauern
sowie ein Haus
angezündet." - Das
Magazin erhält noch
weitere erschütternde
Berichte aus anderen
palästinensischen
Dörfern.
Unter "Landnahme - Der
Kern des Konfliktes" ist
in "Chain Reaction" zu
lesen:
"Resolutionen der UNO,
zu deren Mitgliedstaaten
Israel schon damals
gehörte, mit der
Aufforderung, die
Flüchtlinge in ihre
Heimat zurückkehren zu
lassen, ignoriert die
israelische Regierung
bis heute. Die nächste
Möglichkeit der
Landnahme bot sich durch
den Sieg im
Sechstagekrieg im Jahre
1967. Schon kurze Zeit
nach dem Krieg begannen
Gruppen von Israelis
damit, behelfsmäßige
Siedlungen im besetzten
Westjordanland , auf dem
eroberten Golan und im
Sinai zu errichten. Nur
wenige Jahre später war
aus dem Projekt illegal
operierender Siedler
ein staatlich
gefördertes Programm
geworden - gegen den
Protest der UNO, die
einen Rückzug aus den
besetzten Gebieten
forderte. Auch diese
Resolution wurde
ignoriert, ebenso der
Protest gegen die
Besiedlung des besetzten
Gebietes mit
israelischen
Staatsbürgern. Eine
derartige Besiedlung von
besetzten Gebieten
verbietet die Vierte
Genfer Konvention von
1949, die auch vom Staat
Israel unterschrieben
worden war." -
(Deutsches Netzwerk der
ehemaligen Freiwilligen
des Ökumenischen
Begleitprogramms in
Palästina und Israel -
www.eappi-netzwerk.de)
(Zusammenstellung der
Zitate S. Ullmann)
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