Zionistische
Stimmen:
Zitate 26
mit dem zweiten
Schwerpunkt: Aussagen
israelischer Soldatinnen
gegenüber "Breaking the
Silence / 24. November
2011
Stimmen israelischer
Soldatinnen:
Aus der Aussage 1
einer Ersten
Unteroffizierin der
Grenzpolizei:
"Eine Soldatin muß sich
wohl mehr selbst
beweisen, auch bei den
Einsätzen. Eine
Soldatin, die zuschlagen
kann, ist auch eine gute
Kämpferin. Fähig. Eine
Knochenbrecherin. Ich
war da mit einer
zusammen, als ich dort
hin kam, die war da
schon lange. Sie war -
Wow, jeder sprach über
sie, was für Schneid sie
hatte, denn sie konnte
Araber demütigen, ohne
mit der Wimper zu
zucken. Das war es, was
man erwartete."
"Die
"Eintrittskarte"?"
"Ja, so ungefähr." ...
Aus der Aussage 24
einer israelischen
Unteroffizierin der
Grenzpolizei in Hebron,
die ausführlich die
Durchsuchung eines
palästinensischen Hauses
in den besetzten
Gebieten, in dem Waffen
vermutet wurden, nachts
um 2 Uhr beschrieb:
"Wir gingen also in das
Haus dieser Leute, der
Vater öffnete die Türe
für uns, ..., und die
Mutter und die
Großmutter und zwei
kleine Kinder wachten
auch auf. ... Die Kinder
waren total verängstigt.
Und ... die Soldaten
haben das ganze Haus auf
den Kopf gestellt. Ich
habe mir so etwas
niemals vorstellen
können. Du gehst da
hinein und du kannst
jede Schublade öffnen
und hineinschauen und du
kannst eine Schublade
öffnen und den ganzen
Inhalt herauswerfen und
alles so lassen. ... Der
Eigentümer versuchte
Fragen zu stellen, aber
keiner von uns hat mit
ihnen gesprochen. Die
Soldaten machten weiter,
öffnen und verwüsten, so
ziemlich alles im Haus
verwüsten. ... Und wir
haben nichts gefunden.
Nichts. ... Und dann
gingen wir zu dem
zweiten Haus und ich
konnte nicht verstehen,
warum wir das auf diese
Weise machten. Und
zum ersten mal verstand
ich, warum man uns so
ansah und warum man uns
so haßte. Wir gehen
da auf so widerwärtige
Art hinein, ohne
jegliche Menschlichkeit,
die Antworten, die der
Mann bekam, waren
vollkommen respektlos -
mit der Frau und den
Kindern wurde überhaupt
nicht gesprochen - man
hat sie einfach
ignoriert. Wir wurden
dann zu einem Nebenraum
neben der Küche
geschickt, um die Frauen
nach Waffen zu
durchsuchen. ...
Als ich den
Kompanieführer fragte,
ob wir den Leuten helfen
würden, alles
aufzuräumen, lachte er.
... Ich begriff, daß ich
erregt war, weil es das
erste Mal war, daß ich
so etwas sah, aber die
machten es wie
Maschinen. Die
Soldaten gehen hinein,
schütten Schubladen aus,
werfen den Inhalt aus
den Schränken,
verwüsten, verwüsten,
verwüsten, die Leute
beachten sie überhaupt
nicht und richten kein
Wort an sie. Und der
Eigentümer bittet sie
ständig: "Tut uns das
nicht an." Alles zu
verwüsten.
Der Vater ging mit uns
von Raum zu Raum. Der
Mutter, der Großmutter
und den zwei Kindern
wurde nicht erlaubt,
sich zu bewegen. Sie
mußten in einer Ecke
bleiben. Sie waren
vollkommen still. Aber
sie hatten einfach
diesen Blick. Die Kinder
haben nichts verstanden.
Ich denke, sie sahen
jetzt, was ihnen immer
erzählt wurde. Und jetzt
war da nur Haß, Haß, Haß.
... Und sie sahen uns
mit verständnislosen
Blicken an. Sie waren
noch zu klein. Ich
meine, einer war etwa
fünf oder sechs Jahre
alt und er verstand
schon etwas mehr. Das
Mädchen war jünger."
Die Soldatin schilderte
dann die Durchsuchung
der beiden Frauen, bei
der diese sich bis auf
das Hemd und die
Unterhose ausziehen
mußten. Der
Kompanieführer hätte
aber wohl erwartet, daß
die Frauen sich
vollkommen nackt hätten
ausziehen müssen.
"... Ich war politisch
links, als ich
eingezogen wurde und
hier wurde mir zum
ersten Mal bewußt, warum
sie uns hassen. Ich
würde uns auch gehaßt
haben."
Der Interviewer
fragte: "Wurde auch
geschlagen?"
"Nur getreten. Gleich
beim Hereinkommen. Sie
traten den Vater vor
seinen Kindern, ja, vor
seinen Kindern."
Aus der Aussage 33
einer Ersten
Unteroffizierin (First
Sergeant) der
Grenzpolizei:
"Es war wohl bei meiner
zweiten oder dritten
Schicht, als ich mit
einem anderen Soldaten
zusammen war, der bei
dieser Fußpatrouille
jemanden anhielt. Der
Soldat nahm ihn fest und
sagte: "Warum lachst du
mich aus?" Aber der Mann
lachte nicht. "Du
lachst? Na gut, kein
Problem." und er zog
sein Hemd aus und
sagte:"Jetzt bin ich
kein Grenzpolizist mehr,
laßt uns kämpfen."
Natürlich würde der Mann
nicht zurückschlagen -
was sollte das heißen:
kein Grenzpolizist mehr?
Das Ausziehen seines
Hemdes machte ihn doch
nicht zu irgendwem auf
der Straße. Er schlug
ihn zu Brei (to a pulp)."
"Und der
Palästinenser hat nicht
zurückgeschlagen?"
"Nein, der Soldat hat
mit voller Wucht
zugeschlagen und der
Palästinenser schlug
nicht zurück, sondern
bat ihn nur immer wieder
inständig, ihn laufen zu
lassen. Aber der
Grenzpolizist
wiederholte: "Na los, na
los, schlag zurück." Ich
denke, er wußte recht
gut, genauso wie der
Palästinenser, daß er
das nicht tun würde. Was
konnte der Palästinenser
tun? Einen
Grenzpolizisten
schlagen? Was war er,
ein Idiot? Er hätte
dafür verhaftet werden
können, obwohl es
vollkommen absurd war.
Ich erinnere mich, wie
ich dastand und er (den
Palästinenser)
aufforderte: "Na los,
zeig’ was du kannst" ...
Dann hob er sein Gewehr
auf und fing an, den
Mann damit zu schlagen.
- Du brauchst kein Hemd,
um dein Gewehr zu
halten. Das geschah
alles ganz
routinemäßig.".
Aus der Aussage 35
einer Unteroffizierin
der Sachlav-Einheit::
"Die jüdischen Siedler
in Hebron waren
schrecklich. Ich weiß
nicht, ich war
geschockt, daß sie immer
nur die Fallschirmjäger
zu Besuchen einluden,
niemals die
Nahal-Soldaten. Ich
erinnere mich an ihren
Groll, als ein gesuchter
Mann festgenommen wurde.
Es war Winter, dieser
verrückte Schnee in
Hebron. Wir haben alle
furchtbar gefroren. ...
Und die Nahal-Männer
hatten den gesuchten
Mann und jeder wußte das
über den Funk. Aus
irgend einem Grunde
waren dann die Siedler
da, direkt aus ihren
Häusern. Vielleicht
hatten sie unsere
Funkfrequenzen oder so
etwas in der Art. Als
sie kamen und den
gesuchten Mann mit einer
Decke sahen, wurden sie
furchtbar wütend. "Was
soll das - warum hat man
ihm eine Decke gegeben?"
Keiner wußte, was er
getan hatte. Die Nummer
seines Personalausweises
war lediglich für eine
Befragung angezeigt
worden." ...
"Dies geschah nicht
nach einer Verhaftung?"
"Nein, keineswegs. Es
war ein Mann, dessen
Personalausweis geprüft
und dann als "gesucht"
bezeichnet wurde. Es gab
so viele Leute, die für
eine Befragung gesucht
wurden, alle Arten von
Leuten, nicht unbedingt
Kollaborateure. Und die
Siedler waren wütend,
weil die Nahal-Leute ihm
eine Decke gegeben
hatten und deshalb
boykottierten sie die
Nahal. Alle jüdischen
Siedler dort. Richtig
gemein. Sie waren wegen
dieser Sache furchtbar
wütend. Dann kamen
Soldaten von unserer
Einheit und nahmen die
Decke weg, die die
Nahal-Männer gebracht
hatten, nahmen die Tasse
mit dem Tee, die der
Soldat ihm gegeben hatte
und schüttete den Tee
auf den Boden, ihn dabei
erniedrigend. Sie
zwangen ihn zu sitzen -
"Du wolltest dich ein
bißchen aufwärmen?" -
sie zwangen ihn, sich
auf den Schnee zu setzen
- "Da, setz dich auf das
Eis."
"Was sagten die
Nahal-Männer dazu?
"Nicht viel. Sie sagten,
das ist unser Häftling,
haut ab, oder so etwa
ähnliches. Aber wir sind
hier in Hebron für drei
Jahre und dies ist unser
Terrain."
Aus der Aussage 65
einer Unteroffizierin,
die am Erez-Übergang an
der Grenze zum
Gazastreifen eingesetzt
wurde, als hier noch
Palästinenser passieren
konnten:
"Sie würden die
Palästinenser nach
Zigaretten oder Cola
fragen, im Austausch für
.... "Du willst morgen
durchgehen? Bring mir
ein Päckchen
Zigaretten."
"War das üblich?"
"Zigaretten,
Lebensmittel. Das ist
es, was ich darüber
weiß. Das war ganz
normal." ... Und das hat
Spaß gemacht. Du
gehst zum Kontrollpunkt
hinunter und auf deiner
kugelsicheren Weste
steht geschrieben "Tod
den Arabern" (Death to
Arabs). So etwas in
der Art. ... Ja, die
meisten waren Mädchen.
Auch Süßigkeiten wurden
gefordert. Alles, was du
wolltest. ... Und am
nächsten Tag wußte er,
wenn er durchgelassen
werden wollte, mußte er
es dir bringen. ... "
"Hat niemand gesagt:
Hör mal, das ist doch
nicht in Ordnung?"
"Die Araber sind die
Feinde. Je mehr du sie
leiden läßt, um so
besser."
"Warum?"
"Habe ich das nicht
erklärt? Vor allem, wenn
ich etwas gesagt hätte,
hätte ich keine Freunde
mehr gehabt. ... Und für
alle, einschließlich für
die Kommandeure, war es
offensichtlich: Wir
standen einem Feind
gegenüber und wir sind
in Gefahr und deshalb
müssen wir unsere
Aufgabe erledigen, so
gut wir das können.
Verstanden? Das war die
grundsätzliche
Argumentation, nicht
wahr? Aber tatsächlich
gab es keinen Feind am
Erez-Übergang, sondern
nur arme Leute, die da
jeden Tag durchkamen.
Und du kennst sie und
siehst wie erbärmlich
sie sind. Ihre Kleidung
ist zerrissen und in
ihrer Tasche haben sie
dieses Fladenbrot und
Yoghurt. Und an manchen
Tagen mußt du ihnen
befehlen, selbst das
wegzuwerfen.“ ...
Aus der Aussage 16
einer Ersten
Unteroffizierin der
Grenzpolizei in Jenin:
"Einerseits fühle ich
mich schuldig, daß ich
nichts gesagt habe,
andererseits glaube ich,
daß sich dadurch auch
nichts geändert hätte.
... Da gibt es immer
eine unterschwellige
Gewalttätigkeit und ja,
"es ist so langweilig,
laßt uns deshalb mal
einen Zwischenfall
erfinden."
"Was meinen Sie
damit"
„Ich weiß nicht, einfach
einen Zwischenfall
inszenieren.
Also mal funken und
berichten: „In der
Straße wurden Steine
nach mir geworfen.“ Und
dann greifst du dir
jemanden und fängst an,
ihn zu verhören.
Schließlich wird er
freigelassen oder auch
nicht, je nach dem, ob
die Person, die den
Zwischenfall inszeniert
hatte, ihn identifiziert
oder nicht. Da gab es
diese Grenzpolizistin,
die sagte: "Ich
langweile mich. Laßt uns
mal sagen, jemand wirft
Steine nach mir." Auf
die Frage "Wer" würde
sie sagen: "Ich weiß
nicht, zwei Kerle in
grauen Hemden. Ich
konnte es nicht genau
sehen." Also wurden zwei
Kerle in grauen Hemden
gefangen genommen und
die Grenzpolizistin dann
gefragt: "Sind das diese
Kerle?" Natürlich wurden
sie auch verprügelt, als
sie gefangen genommen
wurden. "Diese Kerle?
Nein, das waren sie wohl
nicht." Nun, das war der
ganze Zwischenfall. Die
Leute werden verprügelt.
Und tatsächlich hatte
sich an dem Tag dort
überhaupt nichts
ereignet."
Aus der Aussage 14
einer Ersten
Unteroffizierin der
Grenzpolizei:
"Ich erinnere mich an
eine Patrouillenfahrt
entlang des Zaunes und
daß eine Gruppe ganz
kleiner Kinder ganz nahe
am Zaun stand und kleine
Steine gegen die
Fahrzeuge der
Zaunbau-Firma warf. Die
Mehrzahl dieser Steine
blieb aber im Zaun
stecken. Die Kinder
waren gar nicht in der
Lage, sie richtig zu
werfen. Wir fuhren dort
hin und als auch der
Jeep des Kommandeurs
dort ankam, bekam ich
den Befehl: "Ladet
Gummi-Munition." (gummi-ummantelte
Stahlkugeln). Also habe
ich Gummi-Munition
geladen. "Ich sagte
dann: "Laßt uns auf die
Beine zielen. Auf den
Boden vor ihnen." Das
reicht meistens, um sie
zu ängstigen. Natürlich
habe ich all die
Geschichten gehört, vom
Auseinandernehmen der
Gummimunition. Diese
Munition gibt es im
Dreierpack. ... Die
Grenzpolizei nimmt sie
oft auseinander, weil
das größere Schmerzen
verursacht.
"Schälen sie auch
den Gummi von den Kugeln
ab, um sie tödlicher zu
machen?"
"Einige machen das, aber
ich habe es selbst nicht
gesehen. Doch ich weiß,
daß es inoffiziell
erlaubt ist. Also, ich
habe eine Patrone
Gummi-Munition geladen
und auf den Grund
vor ihren Füßen
geschossen. Diese Kinder
bedeuteten doch keine
unmittelbare
Lebensgefahr für uns. Es
waren wohl Jungen, die
etwas mehr als 10 Jahre
alt waren. Der
verantwortliche Offizier
wurde ärgerlich. Er nahm
mein Gewehr und sagte:
"Du weißt nicht, wie man
schießt." Ich
antwortete: "Wohin soll
ich schießen?" "Laß
mich", sagte er, kam
heran und schoß. "Wohin?
Geradewegs in den
Bauch." Zum Glück hatte
er nicht getroffen. Aber
er schoß direkt auf ihre
Bäuche und natürlich
sind sie dann
weggerannt. ... Was
haben sie denn gemacht?
Kleine Steine gegen den
Zaun geworfen. Das
konnte niemanden
verletzen oder in Gefahr
bringen. Wenn man
darüber lachen und dann
wegfahren würde, würden
sie damit aufhören."
...
In der Aussage 3
schildert eine Soldatin
der Grenzpolizei, wie
Palästinenser, die sich
illegal in Israel
aufhielten (um dort
etwas Geld zu verdienen,
als es noch nicht die
undurchdringlichen
Sperranlagen gab),
gefangen genommen und
anschließend brutal
drangsaliert wurden:
"Wenn jemand lachte,
oder der Soldat
entschied, daß er
lachte, bekam er einen
Faustschlag. Warum hast
du gelacht? Bumms, eine
Faust. Wenn ich Lust
habe, ihn zu schlagen,
muß er nicht wirklich
gelacht haben, um den
Faustschlag abzukriegen.
Warum lachst Du? Bumms."
„Wie lange hat so
etwas gedauert?“
„Das kann mehrere
Stunden andauern. Es
hängt davon ab, wie
gelangweilt die Soldaten
sind. Sie können das auf
zwei Stunden ausdehnen.
Die Schicht dauert 8
Stunden und die mußt du
irgendwie herumkriegen."
In der Aussage 13
berichtet eine
Soldatenbetreuerin von
der Indoktrination der
Soldaten durch die
zionistischen
Extremisten der Siedlung
Gush Etzion und das
Verbot der Vorgesetzten,
die Motivation der
Soldaten bei ihren
Einsätzen durch Regeln
für den Umgang mit der
Zivilbevölkerung zu
beeinträchtigen:
"Der Schutz der
Menschenrechte als
Diskussionsthema? Ich
wünschte, ich könnte das
machen, aber das würde
nicht akzeptiert. Die
Kommandeure würden das
nicht erlauben,
niemals."
Aus der Aussage 91
einer Unteroffizierin,
die am Gazastreifen am
Erez-Übergang eingesetzt
wurde:
"Da war das Kind, eine
außerordentlich
schockierende Geschichte
über einen
Panzerkommandeur, den
müssen Sie unbedingt
finden. Also, es war an
einem Samstag, ungefähr
zur Mittagszeit, wenn es
besonders langweilig
ist. Er saß da in "Magen
12" in seinem Panzer und
einige Kinder warfen
Steine dagegen. Das
macht wohl Spaß, nicht
wahr. Kinder, die Steine
gegen einen Panzer
werfen. Aber das hat ihn
geärgert."
„So etwas gefährdet
sicherlich keinen
Panzer"
"Nein, aber es ärgerte
ihn. So funkte er uns:
"Hier sind Kinder, die
Steine werfen." Er
erwartete irgend eine
Art von Antwort. ...
Schließlich schoß er.
Wir hörten Schüsse. Ich
erinnerte mich, daß ich
überrascht war, Schüsse
zu hören, denn wenn bei
"Magen 12" geschossen
wird, kannst du es im
"Kriegsraum", (dem Raum
der modernen
Kriegsführung, in dem
Soldaten vor Computern
sitzen und z. B. Raketen
aus unbemannten Drohnen
auf Zielpersonen oder
bestimmte Objekte
abschießen können)
hören, obwohl es eine
Fahrtstrecke von 3
Minuten entfernt liegt,
also nicht nebenan. Aber
du kannst es hören. Und
wir hörten Schüsse. Wir
nahmen Funkverbindung
mit allen Kompanien auf.
Der Panzer hatte
gefeuert und das Kind
fiel.
"Es fiel?"
"Es fiel. Sie "fallen"
immer."
"Und du hast es
fallen sehen?"
"Ja. Und dann mußten wir
es bergen."
Andere jüdische Stimmen:
Cordelia Edvardson, die
in Berlin geboren wurde
und Auschwitz überlebte,
berichtete am 31. 10.
2002 als
Nahost-Korrespondentin:
"Das war Jerusalem, eine
Stadt, die von den
Nationalisten und
Rechtsextremen dominiert
wird. Sie machten sich
während des
Demonstrationszugs
lautstark bemerkbar.
"Tod den Arabern, Tod
den Arabern!"
schallten ihre Rufe von
einigen Balkons. Ein
anderes schlagendes
Argument gegen die
Forderung nach Frieden
war ihnen offenbar nicht
eingefallen."
Und am 18. 4. 2002
schrieb sie:
"Aus dem gelben
Judenstern ist der blaue
Davidstern auf Israels
Flagge ... geworden. Und
jetzt? Heute? Jetzt ist
das Symbol des Stolzes
wieder zum Kainsmal der
Scham geworden. ...
Wovon ich spreche, das
ist die Schändung all
dessen, was dem kleinen
Judenmädchen aus Berlin
einmal seine
Menschenwürde
zurückgegeben hat. Wer
heutzutage - nein nicht
alle, aber viel zu viele
- in den zerstörten,
wieder besetzten
palästinensischen
Städten und Dörfern
herumfährt und
triumphierend seine
Panzer und Jeeps mit
israelischen Flaggen
schmückt, und die
israelischen Siedler,
die dieses nationale
Symbol höhnisch
benutzen, um ein anderes
Volk und dessen gewählte
Repräsentanten zu
demütigen - die haben
mir etwas Unersetzliches
geraubt.
Denen vergebe ich
niemals.
Auch diesem
militärischen
Befehlshaber im
Westjordanland vergebe
ich nicht, der es als
"bedauerlichen
taktischen Zwischenfall"
abtat, dass seine
Soldaten gefangene
Palästinenser mit einer
Nummer auf dem Arm
"markierten"." (auf
Seite 78 des Buches
"Wenn keiner weiter
weiß")
Der israelische
Journalist Uri Avnery am
19. 11. 2011 zu den
Gesetzesinitiativen der
israelischen
Regierungsparteien, die
demokratischen Rechte
massiv zu beschränken:
"Israels Demokratie
steht unter Belagerung.
Keiner kann dies
ignorieren. ... Dies
geschieht nicht in den
besetzten Gebieten. Dort
hat es nie eine
Demokratie gegeben.
Besatzung ist das
direkte Gegenteil von
Demokratie: eine
Verweigerung aller
Menschenrechte, des
Rechts auf Leben,
Freiheit, Bewegung,
fairen Prozess und freie
Meinungsäußerung,
geschweige denn
nationale Rechte.
Nein, ich meine das
eigentliche Israel, das
Israel innerhalb der
Grünen Linie, "die
einzige Demokratie im
Nahen Osten."
Die Angreifer sind
Mitglieder von Binjamin
Netanjahus
Regierungskoalition, die
halbfaschistische und
offen faschistische
Elemente einschließt.
Im Augenblick greifen
die antidemokratischen
Kräfte auf breiter Front
an. Die drei
Hauptpfeiler der
Demokratie - Die
Gerichte, die Medien und
die
Menschenrechtsorganisationen
. sind unter
gleichzeitigem,
tödlichem Angriff. (Denk
an Weimar!)" ...
Der parlamentarische
Terrorismus wird von
zunehmender Gewalt der
faschistischen Banden
aus den Siedlungen
begleitet. Diese
SA-ähnlichen Banden
nennen ihre Aktionen
"Preisschild".
Gewöhnlich reagieren sie
auf Einzelfälle der
Armee, die ein paar
"illegale" Gebäude in
einer Siedlung
demolieren, indem sie
ein benachbartes
palästinensisches Dorf
angreifen, in einer
Moschee Feuer legen oder
das ausführen, was man
nur als Pogrom
bezeichnen kann. (Man
denke an Weimar!) ...
Wovon wir jetzt Zeuge
werden, ist kein
isolierter Angriff auf
das eine oder andere
Menschenrecht - was wir
sehen, ist ein
allgemeiner Angriff auf
die Demokratie als
solche. Vielleicht
können nur Leute, die
eine faschistische
Diktatur erlebten, voll
und ganz realisieren,
was das bedeutet. ... "
Gideon Levy in der
israelischen Zeitung
Haaretz am 6. 11. 11 zu
den israelischen
Kriegsdrohungen
gegenüber dem Iran:
"Falls der Iran wagt,
einen nuklearen Angriff
gegen Israel
auszuführen, wird der
Iran einen allgemeinen,
schmerzhaften
Massenselbstmord
begehen.
Israel wird antworten,
und die Welt wird nicht
ruhig sein. Jerusalem
weiß das, und was noch
wichtiger ist, auch
Teheran weiß das. Aber
in Teheran - so wird uns
vom Morgen bis Abend
gesagt - könnte die
"verrückte" Führung "die
Karten mischen". ...
Aber die augenblickliche
Debatte, die mit
erschreckender
Ernsthaftigkeit über die
Möglichkeit, den Iran zu
bombardieren, geführt
wird, läßt einen daran
zweifeln, daß dies
tatsächlich hier in
Israel ist, wo sich der
Wahnsinn durchsetzt. Der
iranische Wahnsinn muß
noch bewiesen werden; in
Israel ist es schon
sonnenklar."
„Seit Ende 1967 sind
etwa 10.000
Palästinenser,
einschließlich fast
2.000 Minderjährige von
bewaffneten Israelis
getötet worden – von der
Armee, dem israelischen
Geheimdienst, der
Polizei, dem Mossad und
den Siedlern.
Wenn man den
israelischen Standard
anwenden würde, wie er
gegenüber Palästinensern
angewendet wird, müßte
man 10.000 mal
lebenslänglich über die
verhängen, die für
dieses Töten
verantwortlich sind. Und
es wären viele.
Wenn Hamas diesen
Standard für Gilad
Shalit angewandt hätte,
dann hätte er für das
Töten von Zivilisten
durch Granaten, die von
seinem Panzer abgefeuert
wurden, mehrfach
lebenslänglich bekommen
müssen.“ – Der Israeli
Gideon Spiro am 07.11.11
in seiner Red Rag Weekly
Column.
Andere Stimmen:
Der türkische
Ministerpräsident
Erdogan in einem
Interview mit TIME:
Weshalb werden von den
USA nur dann Sanktionen
gefordert, wenn es um
Iran oder den Sudan
geht, die aber
hinsichtlich Israel ein
Tabu sind? Wenn die UN
Israel Sanktionen
auferlegt hätten, dann
wäre der Nahost-Konflikt
schon vor langer Zeit
gelöst worden, sagte er.
"Bis zum heutigen Tag
hat der
UN-Sicherheitsrat mehr
als 89 Resolutionen zu
zukünftigen Sanktionen
Israel betreffend,
verabschiedet, aber sie
wurden niemals
umgesetzt." (Quelle:
Al-Ahram Weekly Online)
Der französische
Präsident Sarkozy (in
der Annahme, die
Mikrofone seien noch
nicht eingeschaltet):
„Ich kann ihn
(Netanjahu) nicht
ausstehen. Er ist ein
Lügner!“
Und dazu der
amerikanische Präsident
Obama: „ Sie haben die
Nase voll von ihm? Ich
muß mich täglich mit ihm
befassen!“
Ein israelischer
Journalist berichtete,
die deutsche
Bundeskanzlerin Angela
Merkel habe in ihrem
Kabinett gesagt: „Jedes
Wort, das aus Netanjahus
Mund kommt, ist eine
Lüge.“
(Übersetzungen und
Zusammenstellung der
Zitate S. Ullmann)
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
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