Zionistische
Stimmen:
Zitate 13 (6.08.2010)
Mit Schwerpunkt "Die
ethnische Säuberung
Palästinas"
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
Zionistische Stimmen:
Lautsprecherdurchsage
der jüdischen Miliz
Haganah an die
palästinische
Bevölkerung in der Stadt
Acco im Mai 1948 "Ergebt
euch oder begeht
Selbstmord. Wir werden
euch bis zum letzten
Mann vernichten.", nach
dem schon die
Wasserzufuhr der Stadt
mit Typhuserregern
vergiftet wurde.
(Quelle: "Die ethnische
Säuberung Palästinas"
des israelischen
Historikers Ilan Pappe)
Einer
der Einträge über
Vergewaltigungen in
Ben Gurions Tagebuch:
"Ein Fall in Akko, wo
Soldaten ein Mädchen
vergewaltigen wollten.
Sie töteten den Vater
und verwundeten die
Mutter, und die
Offiziere deckten sie.
Mindestens ein Soldat
vergewaltigte das
Mädchen." Ein anderer
Fall kam erst viel
später ans Licht: " Am
12. August 1949 nahm ein
Zug Soldaten, der im
Kibbuz Naim im Negev,
nicht weit von Beit
Hanun, am Nordrand des
heutigen Gazastreifens
stationiert war, ein
zwölfjähriges Mädchen
gefangen und sperrte es
in seiner Militärbasis
in der Nähe des Kibbuz
ein. In den nächsten
Tagen mißbrauchten die
Soldaten das Mädchen als
Sexsklavin, rasiertem
ihm den Kopf,
vergewaltigten es
kollektiv und ermordeten
es schließlich. Auch
diese Vergewaltigung
führte Ben Gurion in
seinem Tagebuch auf,
aber die Herausgeber
strichen den Eintrag bei
der
Veröffentlichung.(Gleiche
Quelle, Seiten 275/276
aus dem Kapitel
"Vergewaltigung")
Ruth
Gabison, Kandidatin für
eine Berufung an den
israelischen Oberen
Gerichtshof: "Israel hat
das Recht, das
natürliche
Bevölkerungswachstum der
Palästinenser zu
kontrollieren." (Die
ethnische Säuberung
Palästinas" Seite 326)
Andere jüdische Stimmen:
Der
israelische Historiker
Ilan Pappe beschreibt in
seinem Buch "Die
ethnische Säuberung
Palästinas" die
Vorgehensweise der
israelischen Armee in
der Stadt Lydda im Juli
1948: "Nach dem sowohl
die Freiwilligen als
auch die Legionäre sie
im Stich gelassen
hatten, suchten die
Männer von Lydda, mit
ein paar alten Gewehren
bewaffnet, Zuflucht in
der Dahamish-Moschee im
Stadtzentrum. Nach
einigen Stunden Kampf
ergaben sie sich und
wurden von den
israelischen Truppen
massakriert.
Palästinensische Quellen
geben an, dass i n der
Moschee und den
anliegenden Straßen, wo
die jüdischen Truppen
weiter mordeten und
plünderten, 426 Männer,
Frauen und Kinder
getötet wurden (176
Leichen wurden in der
Moschee gefunden). Am
nächsten Tag, gingen
jüdische Soldaten von
Haus zu Haus, holten die
Menschen heraus und
trieben etwa 50 000
Einwohner zu Fuß aus
der Stadt in Richtung
Westjordanland (über die
Hälfte von ihnen war
bereits aus umliegenden
Dörfern geflüchtet.) ...
"Die Einwohner beider
Städte (Lydda und Ramla)
wurden gezwungen, ohne
Wasser und Nahrung zu
Fuß ins Westjordanland
zu gehen, viele
verhungerten und
verdursteten."
Anmerkung: Erinnert das
nicht an das Schicksal
der Armenier, die von
Türken in die syrische
Wüste getrieben wurden?
Auf
den Seiten 149 und 150
schildert Pappe den
Untergang des Dorfes
Sirin am 12. Mai 1948: "Sirins
Muchtar hoffte, dass die
Immunität des Dorfes
auch durch die
Anwesenheit eines
kleinen christlichen
Clans gesichert wäre,
der excelente
Beziehungen zu den
übrigen Einwohnern
hatte. Einer von ihnen
war der Dorflehrer, der
in seiner Schule mit 40
Kindern die nächste
Generation ohne
Vorurteile und
politische oder
familiärte Einseitigkeit
unterrichtete. Sein
bester Freund war Shaykh
Muhammad al-Mustafa, der
Imam der örtlichen
Moschee und Hüter der
christlichen Kirche und
des Klosters im Dorf.
Innerhalb weniger
Stunden wurde dieser
Mikrokosmos religiöser
Koexistenz und Harmonie
verwüstet. Die Einwohner
des Dorfes leisteten
keinen Widerstand. Die
jüdischen Truppen
trieben die Muslims -
beider Clans - und die
Christen zusammen und
befahlen ihnen, sich auf
den Weg auf die andere
Seite des Jordans zu
machen. Dann zerstörten
sie die Moschee, die
Kirche, das Kloster und
sämtliche Häuser. Es
dauerte nicht lange, bis
alle Bäume in den
Obstgärten verwelkt und
verdorrt waren."
Pappe
beschreibt auf Seite 268
die systematischen
Plünderungen: "Unter
dem Deckmantel von
Ausgangssperren und
Sperrbezirken begingen
die Israelis in Jaffa
noch andere Verbrechen,
die beispielhaft waren
für vieles, was auch an
anderen Orten geschah.
Sehr verbreitet waren
Plünderungen , ob sie
nun systematisch von
offiziellen Stellen oder
sporadisch von
Privatpersonen begangen
wurden. Die
systematischen,
offiziellen Plünderungen
erfolgten auf Anordnung
der israelischen
Regierung und hatten die
Vorratslager mit Zucker,
Mehl, Gerste, Weizen und
Reis im Visier, die
Großbritannien für die
arabische Bevölkerung
angelegt hatte. Die
Beute erhielten jüdische
Siedlungen."
Auf
den Seiten 259 bis 261
beschreibt Pappe das
Massaker von Dawaymeh:
"Die jüdischen Soldaten,
die an dem Massaker
beteiligt waren,
schilderten ebenfalls
grauenvolle Szenen:
Babys mit gespaltenen
Schädeln, Frauen, die
vergewaltigt oder
lebendig in ihren
Häusern verbrannt
wurden, erstochene
Männer. Dabei handelt es
sich keineswegs um
Aussagen, die Jahre
später gemacht wurden,
sondern um
Augenzeugenberichte, die
innerhalb weniger Tage
nach den Ereignissen an
das Oberkommando
geschickt wurden." -
"Tausende Palästinenser
wurden bestialisch von
israelischen Soldaten
aller Schichten, Ränge
und Altersgruppen
ermordet. Trotz der
überwältigenden Beweise
wurde keiner dieser
Israelis je wegen
Kriegsverbrechen
verurteilt."
Israel hat
Palästinenser auch als
Zwangsarbeiter
eingesetzt, wie
Pappe auf den Seite 266
und 267 beschreibt:
"Schlimmer als die
Gefangenenlager waren
die Arbeitslager. Der
Plan, palästinensische
Gefangene als
Zwangsarbeiter
einzusetzen, kam vom
israelischen Militär und
fand Unterstützung bei
den Politikern. Für
diesen Zweck baute man
drei spezielle
Arbeitslager, eins in
Sarafand, ein weiteres
in Tel-Litwinski (heute
Tel-Hashomer
Hospital)und ein drittes
in Umm Khalid (bei
Netanya).Die Behörden
setzten die Gefangenen
für alle Arbeiten ein,
die zur Stärkung der
israelischen Wirtschaft
und Armee beitragen
konnten. ... Der Zeuge
schilderte den Alltag
der Zwangsarbeiter im
Lager: Sie mußten in den
Steinbrüchen arbeiten
und große Steine
schleppen; sie lebten
von einer Kartoffel am
Morgen und einem halben
Trockenfisch zu Mittag.
Sich beklagen war
zwecklos, da Ungehorsam
mit schwerer
Prügelstrafe beantwortet
wurde". - Für jüdische
Zwangsarbeiter wurde
Entschädigung gefordert
und gezahlt, aber den
palästinensischen
Zwangsarbeitern wird
jede Entschädigung
verweigert. Genauso
wenig erhielten die 1,3
Millionen Palästinenser
eine Rückgabe oder
Entschädigung für die
Gelder, die sie "noch
als Bürger des
Mandatsgebietes
Palästina in Banken und
Institutionen angelegt
hatten, die die
israelischen Behörden
nach 1948 alle
konfisziert hatten."
(Seite 278)
(Israel hat jetzt die
Archive mit Dokumenten
über die 50 bis 70 Jahre
zurückliegende Zeit
gesperrt, weil es sich
vor seiner Vergangenheit
fürchtet.)
Auf
Seite 283 ist zu lesen:
"Die Israelis
gestalteten (in den
Jahren ab 1948) die
gesamte Kulturlandschaft
Palästinas um. Sie
nahmen den Städten ihren
arabischen Charakter, in
dem sie große Teile
zerstörten, darunter den
weitläufigen Park in
Jaffa und
Gemeindezentren in
Jerusalem. Diese
Transformation war von
dem Wunsch getrieben,
Geschichte und Kultur
einer Nation
auszulöschen und durch
eine vorfabrizierte
andere Version zu
ersetzen, aus der
sämtliche Spuren der
einheimischen
Bevölkerung getilgt
waren."
Zur
zweiten Intifada nach
Ariel Sharons
provokativen Besuch auf
dem Tempelberg-Bezirk in
Jerusalem schreibt
Pappe: "Aber die Welle
tödlicher Gewalt, mit
der Israel darauf zu
reagieren beschloß, ließ
die Proteste zu einem
bewaffneten Kampf
eskalieren, zu einem
ungleichen Minikrieg, de
bis heute tobt. Die Welt
schaut zu, wie die
stärkste Militärmacht
der Region mit
Apache-Hubschraubern,
Panzern und Bulldozern
eine unbewaffnete,
wehrlose Bevölkerung von
Zivilisten und verarmten
Flüchtlingen angreift,
unter denen kleine
Gruppen schlecht
ausgerüsteter Milizen
tapfer, aber ineffektiv
Widerstand zu leisten
versuchen."
Richard Chaim Schneider
schrieb schon im Jahre
1998 in seinem Buch
"Israel am Wendepunkt -
Von der Demokratie zum
Fundamentalismus?":
"Ein nicht
unbeträchtlicher Teil
der israelischen
Wählerschaft ergeht sich
in
Expansionsvorstellungen,
die dem Irrsinn der
politischen Ideen eines
Saddam Hussein oder der
Ayatollahs im Iran nur
wenig nachstehen.
Luftaufnahmen
Jerusalems, die auf dem
Tempelberg ein Modell
des jüdischen Tempels
zeigen - also genau
dort, wo seit
Jahrhunderten die
islamischen Heiligtümer
stehen -, sieht man in
den Häusern der Siedler
immer wieder. Sie lassen
es einfach nicht zu, die
Eroberung von Damaskus
als Phantasterei
abzutun."
Zu
den Sefardim
(orientalischen Juden)
schreibt Schneider: "So
verpönt der Vergleich
sein mag: Schas (Partei
der orientalischen
Juden) ist in seiner
Vorgehensweise nicht von
der palästinensischen
Hamas-Bewegung oder der
algerischen FIS zu
unterscheiden. Man
wendet sich an
diejenigen, die die
jeweilige Gesellschaft
offensichtlich vergessen
hat."
Schneider zitiert einen
säkularen Israeli:"
Nein, die Frage, ob
Demokratie allmählich
einem Fundamentalismus
weicht, sei völlig
falsch. Die
eigentliche Frage ist
doch: War Israel jemals
eine Demokratie? ...
Wir sind eine der
letzten Kolonialmächte
auf diesem Planeten.
Daran gibt es nichts zu
rütteln und zu
beschönigen." (Seiten
139/140) Schneiders
Fazit ist: "Quo vadis,
Israel? Es gibt nur
einen Weg: hin zum
Frieden, hin zur
pluralistischen
Demokratie. Jeder andere
Weg kann langfristig nur
das Ende des dritten
jüdischen Staates in der
Geschichte bedeuten."
–
Leider haben dies die
bedingungslosen
Israelunterstützer, wie
die Kommentatoren der
Jüdischen Allgemeinen,
immer noch nicht
begriffen.
Andere Stimmen:
Die
Zeitung London Economist
schilderte im Jahre 1948
die grauenhaften Szenen
von der Vertreibung der
Palästinenser, nachdem
ihre Häuser geplündert
und ihre
Familienangehörigen
ermordet wurden: "Die
arabischen Flüchtlinge
wurden systematisch all
ihrer Habe beraubt,
bevor man sie auf ihren
Treck an die Grenze
schickte.
Haushaltsgegenstände,
Vorräte, Kleider, alles
mußten sie
zurücklassen."
Auch
der junge Arzt und
Augenzeuge Munayar
beschrieb diesen
systematischen Raub:
"Die Besatzungssoldaten
hatten Straßensperren an
allen Straßen nach Osten
errichtet und
durchsuchten die
Flüchtlinge, besonders
die Frauen, stahlen
ihnen den Goldschmuck
von Hals, Handgelenken
und Fingern und alles,
was sie in ihren
Kleidern versteckt
hatten, auch Geld und
alles andere, was
wertvoll und leicht
genug war, es zu
tragen." (Quelle: "Die
ethnische Säuberung
Palästinas" von Ilan
Pappe, Seite 226)
In
der UN-Konvention über
die Rechte der Kinder
steht: "Im Sinne dieses
Übereinkommens ist ein
Kind jeder Mensch, der
das achtzehnte
Lebensjahr noch nicht
vollendet hat. ..." -
Unter der israelischen
Militärverwaltung gelten
palästinensische Kinder
aber schon ab dem 16.
Lebensjahr als
Erwachsene und fallen
deshalb unter das
Erwachsenenstrafrecht.
Außerdem werden sie
gemeinsam mit
Erwachsenen unter
menschenunwürdigen
Bedingungen inhaftiert.
Aus
einem aktuellen Bericht
aus Gaza:
"In
Gaza leiden
59 %
der Väter,
75 %
der Mütter
und
92 % der Kinder an einem
posttraumatischen
Streßsymptom, also an
schweren seelischen
Verletzungen..
In
Gaza fühlen sich 99 %
der Kinder sogar zuhause
unsicher.
96 %
der Kinder fühlen, daß
sie sich selbst und ihre
Familienmitglieder nicht
schützen können.
69 %
der Kinder waren während
des israelischen
Angriffs "Gegossenes
Blei" gezwungen, den
Schutz ihres Hauses zu
verlassen."
23 %
der dortigen Kinder (bis
zu 18 Jahre alt) gesehen
haben, wie mindestens
ein naher Verwandter
oder Freund getötet
wurde."
José
Saramago in seinem Buch
"Das Evangelium nach
Jesus Christus" zum
Aufstand der Hebräer
(Zeloten) gegen die
römischen Besatzer in
den Jahren 62 bis 70
n.d.Z., mit der
Ermordung der römischen
Besatzung in Jerusalem
im Jahre 68: "... andere
hatten die beste Lehre
gezogen, daß ein guter
Besatzer eigens und am
besten der tote Besatzer
ist, weshalb sie zu den
Waffen griffen und in
die Berge gingen, Waffen
sagt man, und es waren
Steine, Schleudern,
Knüppel, Totschläger und
Keulen, etliche Bögen
mit Pfeilen, nicht sehr
tauglich, um damit die
Intifada zu beginnen,
... Doch ein Mann, ob
Jude oder nicht, gewöhnt
sich an den Krieg eher
und besser als an den
Frieden, besonders, wenn
er einen Anführer
gefunden hat und mehr
noch als an jenen als an
das glaubt, was jener
glaubt."
Roger
Willemsen in der ZEIT
vom 8. Juli 2010:
"Wie will man einen Weg
an den Verhandlungstisch
finden, wenn man
andernorts die
Verhandlungsführer
militärisch zu
eliminieren versucht?"
-
Dies
trifft sowohl für
Afghanistan als auch für
Palästina zu!
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
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