Zionistische
Stimmen:
Zitate
15 (22.10.2010)
(Zusammenstellung der
Zitate: S. Ullmann)
Zionistische Stimmen:
Ovadia Josef, das
geistliche Oberhaupt der
orthodoxen Schas-Partei
in Israel, die der
Regierungskoalition von
Ministerpräsident
Netanjahu angehört, in
seinem wöchentlichen
Gebet in Jerusalem am
28. August 2010: "Mögen
all die Bösen, die
Israel hassen, wie "Abu
Masen" und alle
Palästinenser, von
unserer Welt
verschwinden. Möge die
Pest sie befallen." -
Was gäbe es für einen
Aufruhr, wenn ein
moslemischer Geistlicher
aus dem Iran ähnliches
in Bezug auf Netanjahu
und alle Israelis äußern
würde? "Abu Masen" ist
der Kampfname von
Palästinenserpräsident
Mahmud Abbas, der mit
Israel
Friedensverhandlungen
führen soll. (Quelle:
Spiegel online vom 29.
8. 2010)
Die
ehemalige israelische
Soldatin Edeb Abergil,
die vor gefangenen und
gefesselten
Palästinensern, deren
Augen verbunden wurden,
posiert hat und die
Bilder auf ihre
Facebook-Seite stellte,
sagte auch noch: "In
einem Krieg gibt es
keine Gesetze. Ich hasse
Araber und wünsche ihnen
nur Schlechtes." - Dies
ist sicherlich keine
Einzelmeinung in dieser
Armee "mit höchsten
ethischen Standards",
wie sie der
Pressesprecher der
israelischen
Besatzungsarmee
bezeichnete. (Quelle:
Jüdische Allgemeine Nr.
34/10)
Israels
Vize-Ministerpräsident
zu einer Gruppe von
Siedlern: "Wir werden
niemals Siedlungen
evakuieren! Wir werden
niemals Juden
vertreiben! Von keinem
Platz in Israel - die
Siedlungen waren nie ein
Stolperstein für den
Frieden!"
Der
israelische Minister
ohne Geschäftsbereich
Beni Begin während des
Parteitages der
Likudpartei in
Jerusalem: "Wir werden
unser Recht verteidigen,
in Judäa und Samaria zu
siedeln und die
großartige Entwicklung
des Zionismus in
Jerusalem erfolgreich
fortzusetzen."
Einige der
Parteientscheidungen
waren:
-Annexion der Westbank,
-sofortige Beendigung
jeder Diskussion über
einen
Palästinenserstaat,
jede
mögliche Unterstützung
für die Stadtverwaltung
Jerusalems bei der
Kolonisierung des
besetzten Ostjerusalems,
- die
Ermutigung von Juden,
weiter Land in der
Westbank zu
beschlagnahmen und
dieses zur Errichtung
neuer Wohngebiete zu
verwenden. (Mehr dazu
unter
www.freunde-palästinas.de)
Der
israelische
Parlamentarier Michael
Ben Ari sagte am 27.
September 2010 als
Reaktion auf einen
Bericht der israelischen
Menschenrechtsgruppe B'tselem,
daß im laufe der letzten
zehn Jahre 6371
Palästinenser und 1083
Israelis getötet wurden:
"Für jeden Toten auf
unserer Seite müssen 500
(Palästinenser) getötet
werden und nicht nur 6."
Außerdem äußerte er:
"Das Shalit-Problem hat
uns gelehrt, daß ein
israelischer Soldat
hundert mörderischer
Terroristen wert sei.
... Deshalb ist die
Ermordung von 6000
Feinden und ihren
Unterstützern eine
kleine Menge und nicht
genug in einem Krieg
gegen einen brutalen
Feind, für den das
menschliche Leben keinen
Wert hat." (Von
palästinensischer Seite
wurde kritisiert, daß
von der israelischen
Regierung eine derartige
rassistische Hetze
geduldet wird. In einem
Rechtsstaat wäre Ben Ari
dafür zur Rechenschaft
gezogen worden.
Andere jüdische Stimmen:
Zur
Lage in Israel schrieb
Reiner Bernstein in der
Jüdischen Zeitung
September 2010 in seiner
Analyse "Aussitzen in
Nahost?": „Wer mit den
Feinden Israels
zusammen- arbeite
verkündeten Rabbiner auf
einer öffentlichen
Veranstaltung, sei des
Todes würdig.
Gesetzentwürfe zielen
auf die Schwächung
unliebsamer Komponenten
der Zivilgesellschaft.
Kräfte haben sich breit
gemacht, denen der
Rechtsstaat und die
Demokratie fremd sind.
Extremisten sind in
Regierungsämtern, ins
Parlament, ins Militär
und in die Verwaltungen
eingerückt. Bereits in
den 1990er Jahren wurde
die Gefahr des
"jüdischen Khomenismus"
beschworen. Die
"erheblichen Risiken",
welche die Regierungen
eingehen wollen, haben
nicht die arabische
Feindschaft im Auge,
sondern bemänteln die
Angst, dass Teile der
Bevölkerung auf die
Auflösung von Siedlungen
und auf die Preisgabe
des einst arabischen
Ost-Jerusalem mit
Bürgerkrieg reagieren.
Der oberste Gerichtshof
gesteht seine Ohnmacht
gegenüber den
Sicherheitsdiensten ein.
... Die Resolutionen der
Arabischen Liga sind
ergebnislos geblieben -
und ähneln damit den
Erklärungen der
europäischen Staats- und
Regierungschefs."
Judith Bernstein
richtete einen
eindringlichen Appell an
die deutsche Politik
(siehe jüdische Zeitung
Sept. 2010), in dem es
heißt "Die deutsche
Nahostpolitik darf zu
all dem nicht länger
schweigen und sollte
stärker nicht nur die
Regierenden in Jerusalem
im Auge haben, sondern
offiziell und öffentlich
auch den Dialog mit der
politischen Opposition
und mit allen Kräften
der israelischen und der
palästinensischen
Zivilgesellschaft
suchen. Mit seiner
Bemerkung "Es ist fünf
vor 12" hat
Bundesminister Dirk
Niebel Anfang Juni Recht
gehabt. Ich würde sogar
noch einen Schritt
weitergehen: Es ist fünf
nach 12. ... Ich frage
die politisch
Verantwortlichen in
unserem Lande: Wie lange
will die
Weltgemeinschaft dieses
selbstzerstörerische Tun
tolerieren? Wenn die
Europäer die Regierung
in Jerusalem weiter
gewähren lassen, wird
diese keine Vernalassung
sehen, sich der
Notwendigkeit zu einer
grundsätzlichen Umkehr
zu stellen."
Der
jüdische Publizist
Alfred Grosser zum
Antrittsbesuch des
deutschen Außenministers
Westerwelle in Israel:
"Jedenfalls fand er
andere Worte als die
Bundeskanzlerin, die im
vergangenen Jahr vor der
Knesset so auftrat, als
sei sie ein Mitglied der
Likud-Partei."
(Quelle: Frankfurter
Allgemeine
Sonntagszeitung, 29. 11.
2009)
Alfred Grosser in einem
Interview mit der
Berliner Zeitung am 15.
August 2005: "Kritik an
Israel und
Antisemitismus haben
nichts miteinander zu
tun. Es ist vielmehr
Israels Politik, die den
Antisemitismus in der
Welt fördert. Natürlich
gibt es einen latenten
Antisemitismus sowohl
auf der extremen rechten
als auch auf der extrem
linken Seite, der
dadurch belebt wird. Es
ist Israel, das seine
Sprache und Haltung
verändern muss. Es muss
der anderen Seite sagen:
Wir schlagen euch
Zusammenarbeit vor, wir
behandeln euch als
ebenbürtig und
gleichwertig. Lasst uns
gemeinsam und brüderlich
zusammen Lösungen
suchen. Das klingt
moralisch. Aber genauso
hat man nach dem 2.
Weltkrieg mit den
Deutschen angefangen.
Anders geht es nicht.
Nur so kann man
Antisemitismus wirksam
begegnen."
Andere Stimmen:
Minister Dirk Niebel:
"Es kann auf Dauer kein
Volk gut und in Frieden
leben, wenn andere
Völker schlecht und im
Krieg leben müssen."
(Quelle: Bonner
General-Anzeiger 6. 9.
2010)
(Zusammenstellung der
Zitate: Siegfried
Ullmann)
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