„Jerusalem
Post“ verhindert Vortrag von Arn
Strohmeyer in den Bremer
Weserterrassen
Der Autor wollte sein
neues Buch zum Nahost-Konflikt
vorstellen
Am Dienstag Abend
sollte in den Weserterrassen in
Bremen ein Vortrag des Publizisten
Arn Strohmeyer zu dem Thema
„Antisemitismus – Philosemitismus
und der Palästina-Konflikt. Hitlers
langer verhängnisvoller Schatten“
stattfinden. Unter demselben Thema
hat der Autor auch ein Buch
veröffentlicht (erschienen im
Gabriele Schäfer Verlag, Herne). Die
Leitung der Weserterrassen hat die
Veranstaltung, die von der
Deutsch-Palästinensischen
Gesellschaft getragen wurde, am
Montag abgesagt, nachdem der
israelische Korrespondent der
„Jerusalem Post“ in Berlin, Benjamin
Weinthal, dem Vermieter des Raums
indirekt gedroht hat. In dem
Schreiben des Korrespondenten heißt
es, die Zeitung habe um 19 Uhr
Redaktionsschluss, bis dahin müsse
er Bescheid wissen, ob die
Veranstaltung stattfinden würde oder
nicht. Das Buch und die
Veranstaltung seien „antisemitisch“
und widersprächen dem Andenken des
Tages der Befreiung von Auschwitz am
27. Januar.
Der Autor
selbst sagt dazu, dass
die Vorwürfe gegen sein
Buch völlig absurd
seien. Seine Kriterien
der Beurteilung der
israelischen Politik
gegenüber den
Palästinensern seien das
Völkerrecht und die
Menschenrechte. Darauf
dürfe man sich doch in
Deutschland hoffentlich
noch berufen. Es könne
nicht sein, dass hier
eine kleine Gruppe von
Verteidigern der
israelischen Politik
darüber entscheiden
dürfe, was in
Deutschland in dieser
Hinsicht diskutiert und
nicht diskutiert werden
dürfe. Das sei ein
klarer Verstoß gegen die
im Grundgesetz
verankerte Meinungs- und
Pressefreiheit. Hier sei
die Freiheit des Wortes
in schlimmer Weise
bedroht. Strohmeyer
zitierte den
israelischen Philosophen
und Historiker Moshe
Zuckermann, der
geschrieben hat, dass
der Vorwurf des
Antisemitismus der
jüdischen Lobby als
Instrument diene, ihre
Kritiker mundtot zu
machen und notwendige
Debatten zu ersticken.
Er bezeichnete das als
eine „Gefahr für die
Demokratie“. Der
amerikanisch-jüdische
Politologe Noam Chomsky
nenne solches Vorgehen
„totalitär“. Strohmeyer
forderte seine Kritiker
auf, ihm nachzuweisen,
dass sein Buch in
irgendeiner Weise
„antisemitisch“ sei.
Die
Absage von Strohmeyers
Vortrag in den
Weserterrassen steht in
einer langen Reihe
ähnlicher Vorfälle: die
Nakba-Ausstellung über
die Vertreibung der
Palästinenser 1948
durfte in einigen
deutschen Städten nicht
stattfinden oder man zog
unter Druck die Zusage
für die Räume zurück.
Selbst kritischen
israelischen oder
jüdischen
Intellektuellen wie Ilan
Pappe und Norman
Finkelstein hat man in
Deutschland schon Räume
für ihre Vorträge
verweigert. Weinthal ist
bekannt für sein
Vorgehen gegen in seinen
Augen „antisemitische“
Veranstaltungen. In
Berlin ist er massiv
gegen einen Vortrag des
jüdischen Publizisten
Max Blumenthal
vorgegangen, der dann
auch abgesagt wurde.
Auch eine Vortragsreise
der
jüdisch-amerikanischen
Publizistin Lilian
Rosengarten in
Deutschland hat er mit
allen Mitteln zu
verhindern gesucht.
German cultural
center cancels
anti-Israel event ahead
of Holocaust Remembrance
Day - Benjamin
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