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Wenn Weinthal wieder einmal
zuschlägt ...
Diesmal
will er einen Vortrag von mir in Ulm verhindern / Eine
Stellungnahme in eigener Sache
Arn
Strohmeyer
Der
Beauftrage für israelische Staatspropaganda in Deutschland,
Benjamin Weinthal (als Journalist kann man diesen
berufsmäßigen Antisemiten-Jäger wohl nicht bezeichnen,
obwohl er behauptet, Korrespondent der Jerusalem Post
in Berlin zu sein), hat ein neues Angriffsziel gefunden. Mit
allen Mitteln – Verleumdungen, Falschbehauptungen und Lügen
inklusive – versucht er, einen Vortrag von mir in Ulm zu
verhindern, zu dem mich die dortige Volkshochschule
eingeladen hat. Und das, obwohl er gerade eine schwere
Schlappe hinnehmen musste: In Bayreuth stimmte der Stadtrat
für die Verleihung des Wilhelmine von Bayreuth-Preises
für Humanität und Toleranz an die amerikanische
Bürgerrechtsgruppe Pink Code. Weinthal hatte sie als
„antisemitisch“ bezeichnet und die Bürgermeisterin der Stadt
unter Druck gesetzt, der Gruppe den Preis zu versagen.
Es scheint
inzwischen in Deutschland so zu sein, dass man über Israel
und seine Politik öffentlich nur noch sprechen und Preise
verleihen darf, wenn Benjamin Weinthal vorher seine
Zustimmung bekundet hat. Wer redet da noch von Meinungs-,
Rede- und Pressefreiheit? Das Traurige ist: Vor diesem
Israeli, der virtuos auf dem Klavier der deutschen Schuld
spielen kann, kuschen fast alle, nur wenige zeigen die
Zivilcourage, seinen erpresserischen Attacken zu
widerstehen. Es wird allerhöchste Zeit, dass das infame
Vorgehen und die perfiden Methoden dieses Mannes einer
größeren Öffentlichkeit bekannt werden, um sich dagegen
wehren zu können. Er gefährdet in Deutschland nicht nur die
Presse- und Meinungsfreiheit, sondern erweist auch seinem
Land Israel und dessen Image einen äußerst schlechten
Dienst.
In seinem
Schreiben an die Ulmer Volkshochschule stellt er die
üblichen Behauptungen auf. Vorwurf: Arn Strohmeyer
verbreitet Antisemitismus und Hass auf Israel. Antwort:
Ich gehöre zu den universalistisch und humanistisch
eingestellten Leuten, die die völkerrechts- und
menschenrechtswidrige Besatzungs- und Unterdrückungspolitik
Israels gegenüber den Palästinensern als barbarisch und
grausam ablehnen. Zudem hat diese Politik Israel in eine
tiefe Krise gebracht, die die Zukunft dieses Staates
ungewiss macht. Antisemitismus halte ich für eine
verabscheuungswürdige Form des Rassismus, der – siehe den
Holocaust – schreckliche Folgen gehabt hat. Niemand der
seinen Verstand beisammen und eine Spur von Menschlichkeit
in sich hat, kann Antisemit sein. Aus dieser humanen
Gesinnung heraus kritisiere ich Israels Politik.
Der
Antisemitismusvorwurf hat heute in den meisten Fällen nicht
das Geringste mit „Hass auf Juden“ zu tun, „weil sie Juden
sind“, sondern ist ein wesentlicher Teil der israelischen
Staatsideologie. Mit diesem Vorwurf will dieser Staat jede
Kritik an seiner völkerrechtswidrigen Politik abwehren und
unterdrücken. Dafür ist das Vorgehen von Benjamin Weinthal
selbst das beste Beispiel.
Vorwurf:
Weinthal behauptet, dass ich dem Bremer Nahost-Forum
angehöre oder zumindest mit ihm zusammen arbeite. Diese
Gruppe sei „extremistisch“ und stehe der NPD nahe.
Antwort: Ich bin nicht Mitglied dieser Gruppe, kenne
aber alle ihre Mitglieder persönlich. Die Behauptung, diese
Gruppe sei „extremistisch“ und stände der NPD nahe, ist
ungeheuerlich, erfüllt den Tatbestand der Beleidigung,
Verleumdung und üblen Nachrede und müsste eigentlich mit
einer Anzeige verfolgt werden.
Vorwurf:
Weinthal bringt mich immer wieder in Zusammenhang mit der
BDS-Kampagne, die antisemitisch sei und die Existenz Israels
bedrohe. Antwort: Die BDS-Kampagne wird heute aus der
westlichen Zivilgesellschaft heraus geführt, um Israel zur
Aufgabe seiner völkerrechtswidrigen Besatzungspolitik zu
zwingen. Dieses Vorgehen ist mit dem Staatsterror des
nationalsozialistischen Unrechtsstaates gegen Juden („Kauft
nicht bei Juden!“) überhaupt nicht zu vergleichen. Dort ging
es um die Durchsetzung einer rassistisch motivierten
Unrechtspolitik gegenüber einer Bevölkerungsgruppe, bei BDS
geht es um die Durchsetzung von Menschen- und Bürgerrechten
für Millionen Palästinenser, denen Israel diese Rechte
vorenthält. Das ist etwas völlig anderes. Da die
BDS-Kampagne von vornherein auf zeitliche Begrenzung
angelegt ist (solange, bis Israel das Völkerrecht einhält),
ist überhaupt nicht einzusehen, warum diese Kampagne Israels
Existenz gefährden soll. Was ist das im Übrigen für ein
Verständnis von Politik, das das Eintreten für
Menschenrechte und Völkerrecht als „antisemitisch“
diffamiert. Was hat das noch mit der universalistischen
jüdischen Ethik zu tun?
Es ist
interessant, dass Weinthal überhaupt nicht auf mein Buch
„Antisemitismus – Philosemitismus und der
Palästina-Konflikt. Hitlers langer verhängnisvolle
Schatten“, eingeht, das ja das Thema meiner Vorträge ist.
Offenbar ist er da in Sachen Antisemitismus nicht fündig
geworden, und versucht es nun mit dem BDS-Vorwurf.
Weinthal
stellt dann in seinem Schreiben noch einige inquisitorische
Fragen wie etwa: „Warum haben Sie eine angeblich
antisemitische Veranstaltung in der Ulmer Volkshochschule
erlaubt? Hat die Stadt Ulm Gelder für die Ulmer
Volkshochschule verwendet, um diesen Hass auf Israel und den
modernen Antisemitismus zu verbreiten? Wie viel Geld bekommt
die Volkshochschule Ulm von der Stadt Ulm? Hat die Ulmer
Volkshochschule die falsche Lehre aus dem Holocaust
gezogen?“ Zum Schluss schreibt er drohend: „Ich werde meinen
Bericht [nach Jerusalem] am Freitag um 17 Uhr abgeben.“ Mit
anderen Worten: Wenn die Volkshochschule in Ulm bis dahin
nicht klare Verhältnissen in Sachen Vortrag von Arn
Strohmeyer geschaffen hat, dann schlägt der Großinquisitor
zu und es folgt das journalistische Strafgericht. Und das
heißt: Auch in Ulm an der Volkshochschule regiert der
Antisemitismus!
Muss man sich so etwas bieten lassen?
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