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Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem besetzen Palästina die in den deutschen Medien fehlen.

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Arn Strohmeyer

Die Israel-Verteidiger in der Klemme:
Über 100 Jahre Widerstand gegen Zionismus
Getreu der zionistischen Weltanschauung
Partnerschaft zwischen Südafrika + Israel
Brief an den  Dr. Nils Minkmar - SZ
Antwort auf Aleida Assmanns Versuch - Judenhass
Habeck - Apostel der doppelten Moral
Die israelische Tragödie
Tamar Amar-Dahl - "Siegeszug des Neozionismus"
Weltbild von Mathias Döpfner
Gerechtigkeit für Roger Waters!
Israel-Politik radikal überdenken
Andenken an Toten des Holocaust missbraucht
Omri Boehm ein antisemitisches Buch?
Zionistenschreiben vor, wie an Holocaust zu erinnern.
Tragödie des Zionismus
Palästinenser dürfen in Erinnerungspolitik nicht vorkommen
Genozid wäre besser gewesen
Deutsche Erinnerungspolitik ohne Palästinenser
Plädoyer Ungleichheit der Menschen
Deutschland eine Bananenrepublik?
Situation derPalaestinenser unter zionistischer Besatzung
Ist Banksy ein Antisemit?
Israel ein Apartheidstaat wie Südafrika?
Streit um die Kasseler Documenta
Rezension - Abraham Melzer-  Ich bin (k)ein Antisemit!
Afghanische Sanndalentraeger besiegten USA
Gemeinsame Werte mit einem Apartheidstaat?
Der Welt droht ein neuer Kalter Krieg
Die Antideutschen
Chefs des Springer-Konzerns Mathias Döpfner
„Apeirogon“ des irischen Autors Colum McCann
Lapid - Imagpflege, neue Einsichten?
„1984“ - israelische Cyber-Software“
BDS -  Hoffnung der Palästinenser“
Das Ende einer Illusion
Kampf gegen Windmühlenflügel
Die grüne Kanzlerkandidatin
Palästina in israelischen Schulbüchern
Die Nakba soll zu Ende gebracht werden
Westliche Propaganda - Aufteilung der Welt in Gut+ Böse
Die Jerusalemer Erklärung - Antwort auf die IHRA
Werder Bremen übernimmt die IHRA-Definition
Joseph Melzer - Ich habe neun Leben gelebt.
Holocaustgedenktag 2021
Inhalt der BDS-Resolution nicht erwähnen
Bücher - Positionen zum israelbezogenen Antisemitismus
Kariere von Sawsan Chebli
Martialisches Erinnern
Das zynische Angebot
Omri Boehms - liberaler und humaner Zionismus!
Omri Bohm - Israel - eine Utopie
Darstellung des Zionismus  für Israels Politik Problem
Zionismus untergräbt Werte des Judentums
Gaza ist Überall!
Israel und das Apartheid-Südafrika
Fall Achille Mbembe kein Einzelfall
Eine deutsche Debatte im Jahr 2020
Achille Mbembe - Eigentor von Felix Klein
Was trägt Israel  zum Judenhass bei?
Antideutsche - Antisemitismus und Nahostkonflikt
Nirit Sommerfeld - Stimme des anderen Israel
Symbol für den Freiheitskampf
Krieg gegen das palästinensische Volk
Treueschwüre für einen Besatzerstaat
Zur Kriegsgefahr im Nahen Osten
Der  ideologische Blick auf Israels Geschichte
Kein Friedensstern über Bethlehem
G. Hanloser - Abgesang auf die Antideutschen
Bundesregierung will Hisbollah verbieten
Jürgen Todenhöfer - Die große Heuchelei
Spiegel - zu Israel-kritischer Positionen kein Wort
Gegenwärtige Hexenjagd auf „Antisemiten“
Hungert sie aus!
Das Beispiel Dr. Dr. Marcus Ermler
Hans-Jürgen Abromeit sagt die Wahrheit
Israel zieht belastende Dokumente aus dem Verkehr
Definiert Israels Regierung was Antisemitismus ist
Der Kushner-Plan -Totgeburt
Israels Politik -  zynisch, autoritär und reaktionär
Bremen verweigert Kritik an Israel
Wahlen ohne Opposition und Alternative…
Man unterscheidet zwischen "guten" und "bösen" Juden
BDS-Aktivisten auf „Krawall“ reduziert
Israel Siedlungen auf dem Mond?
Die Mauer als Symbol des Scheiterns
Wider den Mainstream
Triumph des moralischen Nihilismus
Mythos - Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern
Frieden auf Erden“ –  nicht in Palästina
Zensur der evangelischen Kirche
Lehrer nach Yad Vashem
Evangelische Kirche und Israels Unrechtspolitik
Hysterie bis zur Paranoia
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Bremer Innensenator Mäurer hat Recht
Die „Israelisierung der Welt“
Trumps "Deal" Verrat an Palästina
Wikipedia ist der Manipulation überführt
Klassischer Fall von Geschichtsfälschung
Juden und Muslime in Auschwitz
Israels Sanktionen - Iran
Zum Tod von Felicia Langer
„WerteInitiative“  - Schlag gegen Bettina Marx
Stopp gegen Antisemitismus-Hysterie
Palästina - Realität wird zum Tabu
Tom Segevs Ben Gurion-Biographie
Deutschland, Israel + der Antisemitismus:
Präsident Abbas‘ missverständliche Rede
Unterstützung Arbeit Antisemitismus-Beauftragten
Die inszenierte Hysterie
Entstehung Israels als Heldenepos
70 Jahre Israel – 70 Jahre Siedlerkolonialismus
Skandalöse Geschichtsklitterung
Heiko Maas  in Israel
Was für ein Staat!
Heiko Maas - Kniefall nach Israel
Meinungsfreiheit für Palästinenser in Bremen
Rolf Verleger - Hundert Jahre Heimat_Land
Israel hat den Frieden nie gewollt.
Weihnachten 2017
Gefängnisstrafen und Sippenhaft
Nimmt der Antisemitismus zu?
Stramm hinter Trump
Hermann Kuhn demonstriert  Nichtwissen
Deutsche Kampfflieger über Israel
„Sie weichen den wirklichen Problemen aus“
Rezension - Abraham Melzer: Die Antisemiten-Macher
Rezension - Abraham Melzer: Mit Feuer und Blut
Die kopernikanische Wende
Martin Schulz Kotau vor der Israel-Lobby
„1984“ auf israelisch
Rückfall in die Vormoderne
Michael Wolffsohn hat sich disqualifiziert
Rezension - M. Peled - Der Sohn des Generals
Analysen des antizionistischen Isaac Deutscher
Film - Der Hass auf Juden in Europa
14. Dokumenta - Ahlam Shibli
Michael Lüders Buch „Die den Sturm ernten“
Jenseits aller Wirklichkeit
„Im Gefängnis, weil  Palästinenser“
Das Lehrbeispiel BDS
DIG Aufruf gegen Kritiker
Broder - BDS + die Endlösung
Zwischen „Lügen- “ und „Lückenpresse“
Frieden auf Erden... nicht im Heiligen Land
Ist Deutschland eine Bananenrepublik?
Hat Jakob Augstein der Mut verlassen?
Israel-Berichterstattung - doppelte Standards
Propaganda-Lügen gegen den Frieden
Antisemitismus – „Missverständnis der Geschichte“?
Wann ist Kritik an Israels antisemitisch
Die Lobby schlägt zu
Geheimsache Heron TP
Claude Lanzmann -  Palästina-Konflikt
Die Israel-Lobby und die HAWK
Ein Humanist?
„Die Hamas ist an allem schuld“
Ein Krieger und Verächter des Völkerrechts
Proteste und Demonstrationen nicht Antisemitisch
Der Streit um Israels „Existenzrecht“
„Journalismus“ á la Benjamin Weinthal
„Methodisch betriebener Wahnsinn“
Dank an Benjamin Weinthal
Albert Einstein muß als Zeuge herhalten
Wenn Weinthal wieder einmal zuschlägt ...
Rezension von  Kurt O. Wyss
Noch mehr Israel-Kritiker geschafft
Interview mit Abdallah Frangi
Benjamin Weinthal verhindert Vortrag Arn Strohmeyer
„Lügenpresse“ oder kritikloser Philosemitismus?
Ein Weihnachtswunsch
Abraham Melzers Buch „Israel vor Gericht“
Rezension - Petra Wild: Die Krise des Zionismus
Gipfel der Absurdität
Daniel Killy diffamierte seinen früheren Arbeitgeber
Rezension - Die Hölle von Gaza - Spiewak
Rote Karte für Israel!
Der Antisemitismus-Vorwurf als Rufmord
Ist Israel ein verrückter Staat?
„Oslo war ein Kapitulationsabkommen“
Rezension - Ilan Pappe -  „Die Idee Israel"
Wenn eine Jüdin den Zionismus kritisiert...
Leseprobe 3 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 2 - Antisemitismus – Philosemitismus
Leseprobe 1 - Antisemitismus – Philosemitismus
Inhalt - Antisemitismus – Philosemitismus
Buch - Antisemitismus – Philosemitismus
Kontrolle über Israels Atomwaffen?
Rezension - Sven Severin: Shalom ist nicht Frieden.
Werte der USA und Europas Doppelmoral
Antwort auf Uri Avnerys Artikel Die wirkliche Nakba
Rezension - Israel – Im permanenten Kriegszustand
Zwischen Doppelmoral und Lebenslügen
Die Herren über Leben und Tod
Dauerbrenner Antisemitismus
Weglassen, vertuschen und manipulieren
Napoleoni - Die Rückkehr des Kalifats.
Presseboykott gegen  Nakba-Ausstellung Bremen?
Der Streit um die historische Wahrheit
Am besten das Völkerrecht abschaffen.
Anschläge Paris - Stunde der Heuchler
Die Legenden von den vertriebenen Juden
Linkspartei und die Verletzer der Völkerrechte
Für Israel Frieden unmöglich.
Zionismus vor seinem historischen Ende?
Antisemitismus-Gefahr als politische Waffe
Eine genau kalkulierte Kampagne
„Ein Massaker schlimmsten Ausmaßes!“
Dieter Graumann und die westlichen Werte
Willkommener Anlass
Die EU als zahnloser Papiertiger
Antisemiten überall
Uri Avnery relativiert die Nakba
H. Baumgarten - Kampf um Palästina
Ein bedeutender Schritt zur Versöhnung
Bremer Evangelische Kirche -  Frieden Nah Ost
„Warum provoziert Ihr Israel immer so?“
Interview mit  Reuven Moskowitz
Israels große Propagandainszenierung
Unkritische Unterstützung Israels.
Tumulte in der Knesset
Rezension - Israel kontrovers
Ariel Sharons brutale Gewaltpolitik
Neuerscheinung Ilan Pappes Buch?
Ilan Pappe - „Eethnische Säuberung Palästinas
Schweigen der Christen im Nahen Osten
Feldmans Film „The Lab“
Mythos - Vertreibung der Juden
Rezension - Viktoria Waltz -  „Monopoly“
Shlomo Sand - Ich steige aus.
Palästinenser Testpersonen für Rüstungsindustrie
Israel steht unter Verdacht
Rezension - Buch Ekkehart Drost
3. Israelkongress in Berlin
Die Angst vor der Wahrheit
Was kommt nach dem Zionismus?
Führt Obama Israels Krieg?
Haben nur Palästinenser „Blut an den Händen“?
Ein Bantustan-Staat für die Palästinenser?
Zionismus + arabischer Antisemitismus
Ethnische Säuberungen
Juden unerwünscht?
Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen!“
Nachruf auf Stéphane Hessel
Streit um Augsteins „Antisemitismus“ geht weiter
Zerstört Israel sich selbst?
Broders taktischer Rückzieher
Solidarität mit Jakob Augstein!
Sollen Patriot-Raketen Israel schützen?
Von der Macht der Denunzianten
Rezension Rudolph Bauer - Wer rettet Israel
Netanjau in Berlin zum völlig falschen Zeitpunkt
Mit der UNO auf Kriegsfuß
Generalangriff auf die Mythen des Zionismus
Gaza - Schweigen die Waffen?
"Sicht der Armee  kein ethisches Problem“
Erwiderung auf Charlotte Knobloch
Atmosphäre der Angst
Keine Chance für die Vernunft?
These vom Mord an Arafat
„Hier wird Israel pauschal diffamiert“
D. Barenboim:„Nur ein Psychiater kann  helfen!“
In Nibelungentreue an Israels Seite?
Merkels abenteuerlicher Kriegskurs
Der Dichter, Israel und die Denkverbote
Genug der Heuchelei! - Günther Grass
Auf Mythen keinen Frieden aufbauen
Brief an Ralph Giordano
Ilan Pappe -  Wissenschaft als Herrschaftsdienst
Nazi-Analogien in Israel
Interview mit Abdallah Frangi
Abdallah Frangi - Der Gesandte
Israeltag 2011 - Bremer Schulen
Ein Akt historischer Gerechtigkeit
Israel-Propaganda an deutschen Schulen ?
„Boykott ist eine absolute Notwendigkeit“
Rezension - Finkelstein „Israels Invasion in Gaza“
Die Partei „Die Linke“ + das Existenzrechts Israels
„Wir wollen die ganze Region befreien“
Ergänzung - Brief Bürgermeister Jens Böhrnsen
Offener Brief - Bürgermeister Jens Böhrnsen
Helmut Schmidt + R. von Weizsäcker Antisemiten?
Sind Boykottaktionen antisemitisch?
Boykott gegen Früchte aus Israel
Stéphane Hessel - Empört Euch!
Todenhöfer - Warum tötest Du, Zaid?
Arabische Aufstände düpieren den Westen + Israel
Verzweifeln an Israel
In der Falle der Stammesideologie
Wer glaubt an Friedensbotschaften
Kotau vor Merkels Nahost-Politik
Wie man Antisemiten produziert
Im Gleichschritt mit Israel?
Was ist Antisemitismus
Gibt es  "neuen" Antisemitismus? - Klug Brian
Was sind "jüdische Gene"? - Thilo Sarrazin
Zionistischer Angriff auf Wikipedia
Moshe Zimmermann: Angst vor Frieden
Verwirrung der Begriffe?
Offener Brief  Weser-Kurier-Artikel - 16. 06. 2010
Iris Hefets gewann Prozess gegen Lala Süsskind
Mordaktion nach Piratenmanier
Israel will keinen Frieden
Solidarität mit Iris Hefets!
Sieg der Spermien und Gebärmütter
Hajo Meyer - Radikale Kritik am Zionismus
Interview mit Norman G. Finkelstein
Gespräch mit Yehuda Shaul
Interview mit Yahav Zohar
Broder - Aufklärung + Untergang
„Israel streut der Welt Sand in die Augen“
„Hitler besiegen“
Interview mit Moshe Zuckermann
Bethlehem 2008
Volk ohne Hoffnung
Brief Präsidium J. G. Bremen
Interview Felicia Langer

 


 



Arn Strohmeyer

Vita
(Quelle und mehr)

Ich wurde 1942 in Berlin geboren. Aufgewachsen bin ich im Osten Deutschlands, später in Soest in Westfalen. Das Abitur habe ich in Göttingen gemacht, habe dann dort und in Bonn Philosophie, Soziologe und Slawistik studiert und 1972 das Magisterexamen abgelegt. Danach Tätigkeit als Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen und einer politischen Monatszeitschrift. Heute lebe und arbeite ich in Bremen. >>>

 

Homepage von Arn Strohmeyer >>>

 

 

BÜCHER VON ARN STROHMEYER >>>

 

 

Holocaust und Nahostkonflikt
Wie der Holocaust für fremde Zwecke missbraucht wird

Der Holocaust (bei dem nicht nur Juden ermordet wurden) war ein Verbrechen ungeheuren Ausmaßes, ein „Zivilisationsbruch“. Es versteht sich von selbst, dass sich aus seinem solchen Genozid moralische Forderungen ergeben, um die Wiederholung einer solchen Barbarei für die Zukunft auszuschließen. Der jüdisch-amerikanische Politologie Norman G. Finkelstein hat formuliert, wie ein angemessener Umgang mit dem Holocaust aussehen müsste: „Die edelste Geste gegenüber jenen, die umgekommen sind, besteht darin, ihr Andenken zu bewahren, aus ihrem Leiden zu lernen und sie endlich in Frieden rufen zu lassen.“

Genau das geschieht aber nicht. Der Holocaust und seine Opfer werden zumeist nicht absichtslos, also zweckfrei, erinnert, sondern für alle möglichen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen und Ziele instrumentalisiert. Speziell Israel geht dabei in unrühmlicher Weise voran: Der zionistische Staat rechtfertigt vor allem seine Gewaltpolitik gegenüber den Palästinensern mit der Berufung auf den Mord an den europäischen Juden. Die deutsche Politik folgt in ihrer Loyalität zu Israel diesem Vorbild. Der Gaza-Krieg 2023/24 war ein erneutes Beispiel dafür. Gegen diesen infamen Missbrauch des Holocaust wendet sich dieses Buch.

Details

ISBN: 978-3-910594-23-4
Verlag: Gabriele Schäfer Verlag Herne
Preis: 19,90 €

Es empfiehlt sich, das Buch direkt über den Verlag zu bestellen: info@gabrieleschaeferverlag.de

 

 


 

 


Arn Strohmeyer:

Müssen wir Israel lieben?

Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson
 

Gabriele Schäfer Verlag Herne
ISBN 978-3-910594-15-9
17 Euro. Cover Erhard Arendt

 

Arn Strohmeyers Buch - Müssen wird Israel lieben? Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson rezensiert von Hermann Dierkes

Das neueste Buch von Arn Strohmeyer systematisiert seine Positionen aus früheren Veröffentlichungen hinsichtlich des Dogmas, dass Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei. Eine Haltung, wie sie praktisch von allen Bundesregierungen eingenommen und von Bundeskanzlerin Merkel in der Knesset auf den Punkt gebracht worden war. Bundeskanzler Schmidt hatte vor einem solchen Dogma gewarnt – leider erst nach seiner Amtszeit. Mit ihm hat sich die deutsche Politik an einen Staat gekettet, in dessen DNA seit seiner Gründung 1948 die Vertreibung der Palästinenser, ihre Dehumanisierung, Unterdrückung und fortschreitende Annexion ihres Landes fest eingeschrieben ist.

Der laufende Vernichtungsfeldzug in Gaza ist – nach fünf massiven Angriffen auf den Küstenstreifen seit 2008/09 - der vorläufige Höhepunkt. Sein Vorwand – Vergeltung für den blutigen Ausbruch der Hamas und anderer Widerstandsgruppen aus dem „größten Freiluftgefängnis der Welt“ und der Verschleppung von rund 240 Geiseln am 7.10.23 ist angesichts von über 30.000 Toten, die meisten davon Kinder und Frauen, und der umfassenden Zerstörung fast aller Wohnungen und Infrastruktur, der kollektiven Bestrafung der gesamten Bevölkerung mit der Zerstörung bzw. dem Entzug alles Lebensnotwendigen und ihrer immer weiteren Vertreibung in den Südzipfel des Gazastreifens, wo sie weiter bombardiert und angegriffen werden, vollkommen unglaubwürdig.

Israel propagiert als Ziel seines Vernichtungsfeldzugs, die ”terroristische Hamas” - politische Hauptströmung im Gazastreifen und ihre Kampfbataillone – vollständig zu vernichten, nachdem diese nach jahrelangen Bombardierungen, umfassender Abriegelung, völliger Verarmung und vielen Tausend toten Zivilisten in das israelische Grenzgebiet eingefallen war, was rund 1.200 israelischen Soldaten und grenznahen Bewohnern das Leben gekostet hat. Dabei ist immer noch unabhängig aufzuklären, wie viele von ihnen dem palästinensischen Angriff und wie viele dem rücksichtslosen Einsatz der israelischen Armee zum Opfer gefallen sind.

Doch die Fakten, bekannt gewordene Pläne und Hetzreden israelischer Politiker und Militärs sprechen eine andere Sprache: Ziel ist die Dezimierung der Bevölkerung durch Töten, Aushungern, Dehydrierung, durch Krankheiten und die Schaffung absolut menschenunwürdiger Verhältnisse, um sie letztlich nach Ägypten und ins Exil zu vertreiben. Diese Vorgehensweise stellt die erste massive Vertreibung der einheimischen Bevölkerung (arabisch: Nakba) durch jüdische Terrorverbände im Jahr 1948 und ihre Zerstörungen bereits jetzt in den Schatten.

Israel hat mit Beginn seiner staatlichen Existenz immer wieder Menschen- und Völkerrecht mit Füßen getreten. Vertreibung, Besatzung, Unterdrückung, Apartheid und fortschreitende Annexion palästinensicher Gebiete sind Grundlagen seiner zionistischen, ausgrenzenden und rassistischen Staatsideologie. Die Nakba“, so Strohmeyer in seiner neuen Publikation, „hat bis heute kein Ende gefunden, denn die Zionisten rauben weiter Land und vertreiben Menschen von ihrem Besitz. Menschenleben spielen dabei keine Rolle. Die jüdischen Siedler rauben und töten unter den Augen der israelischen Polizei und Armee, niemand von den Tätern wird bestraft (…) Widerstand …  wird mit schweren Strafen belegt: Tausende Palästinenser sitzen unter furchtbaren Bedingungen in israelischen Gefängnissen – Männer, Frauen und sogar Kinder. Daran hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert. Im Krieg 1967 wurden noch einmal 300.000 Palästinenser vertrieben“. Doch, so der Autor, hat sich die deutsche Politik immer wieder blind gestellt, die offenkundigen Verbrechen des Zionismus gedeckt, geleugnet und „aus der historischen Verpflichtung durch den Holocaust“ offen unterstützt.

„Wie sind die Deutschen mit ihrer Schuld umgegangen?” fragt Strohmeyer. ”Nach der Katastrophe des Hitlerstaates brauchten sie bzw. die politische Elite unbedingt seelische Entlastung von der furchtbaren Vergangenheit. Man mutierte vom Antisemitismus zum Philosemitismus und glaubte so, Sühne für den Genozid an den europäischen Juden leisten zu können, indem man das zionistische Projekt bedingungslos unterstützte. Die Ermordeten konnte man nicht mehr um Vergebung bitten, also schuf man sich mit dem Staat Israel ein Ersatzobjekt für die Wiedergutmachung” Das Israel, dem man sich zuwandte, war aber nicht der Staat, der die Nakba durchgeführt hatte, sondern man konstruierte sich ein idealisiertes und abstraktes Wunschbild vom Judenstaat (…) die Verbrechen der Zionisten übersah man und schwieg dazu (…) Man sprach von gemeinsamen Werten, die es mit einem Staat, der von Anfang an einen Siedlerkolonialismus praktiziert hatte, gar nicht geben konnte. Die Beziehung der Bundesrepublik zu Israel war also von Anfang an von Unaufrichtigkeit geprägt und deshalb ein Dilemma. Denn mit der bedingungslosen Unterstützung des zionistischen Projekts macht man sich zum Verbündeten, ja zum Komplizen einer anachronistischen kolonialistischen Verdrängungs- und Unterdrückungspolitik”. Die deutsche Israel-Politik hatte u.a. den Weg geebnet für die Wiederaufnahme in die internationale Politik und das folgende „Wirtschaftswunder“. Israel ist für „den Westen“ seit Langem wichtigste Schaltstelle für Waffengeschäfte, „Sicherheitstechnologie“ und geostrategische Maßnahmen.

Ende Januar hat der Internationale Gerichtshof im Haag auf Antrag Südafrikas das israelische Vorgehen in Gaza und zahlreiche Ansagen seiner politischen und militärischen Führung als plausiblen Bruch der Völkermordkonvention von 1948 bewertet und sechs einschneidende Maßnahmen verhängt – ohne jeden Erfolg. Israel mißachtet die Anordnungen demonstrativ, bombt und mordet noch schlimmer als bisher, das Verhalten seiner Soldaten  und seiner Befehlshaber werden von mal zu mal schmutziger. Die deutsche Ampelregierung hält im Gefolge der USA, Israels Hauptstütze, dem zionistischen Regime bisher hartnäckig die Stange, leugnet den laufenden Völkermord, liefert weiter Waffen, Munition und Finanzhilfen, verteidigt Israel diplomatisch und inszeniert – analog dem McCarthyismus der fünfziger Jahre in den USA – ein Klima der Einschüchterung, Zensur und Verfolgung von Kritikern, die – im Gefolge der israelischen Mainstream-Politik – als ”Antisemiten” verleumdet werden.

Daran ändern auch gelegentliche Ermahnungen der israelischen Regierung durch die USA und Deutschland nichts, „mehr für die Zivilisten zu tun“. Es handelt sich um Wattebäuschchen zur Ruhigstellung der öffentlichen Kritik, die von dem israelischen Regime genauso aufgefasst werden und als Ermunterung, weiterzumachen, wie bisher. Harte Maßnahmen und Sanktionen, um den Alptraum von Gaza abzustellen, muss es weder von den USA noch von Deutschland befürchten. „Nirgendwo in Äußerungen deutscher Politiker und in den deutschen Mainstream-Medien“, so der Autor, „war davon die Rede, dass auch die Palästinenser ein Recht auf Schutz und Sicherheit haben. Damit hat Deutschland nicht nur die falschen Lehren aus der Geschichte gezogen, sondern es lädt sogar neue Schuld auf sich. Es ist verheerend, wenn die deutsche Schuld aus der NS-Zeit dazu führt, die Realität nicht zu sehen, die Dinge nicht bei ihrem wirklichen Namen zu nennen und neue monströse Verbrechen zu billigen“.

Arn Strohmeyer, der die komplizenhafte deutsche Mainstream-Politik in zahlreichen Schriften analysiert und ihre Hintergründe aufgearbeitet hat, widerspricht in seinem neuen Buch systematisch der sogenannten ”deutschen Staatsräson”, also dass die Verteidigung Israels aufgrund der historischen Schuld Deutschlands an den Juden nicht verhandelbar sei. Der Autor gibt einen Überblick über die bisherige Debatte zu dem Thema, an der sich neben Völkerrechtlern wie Norman Paech, Richard Falk, dem slowenischen Philosophen Slavoj Zizek, dem Historiker A. Dirk Moses, auch viele namhafte israelische bzw. jüdische Autoren und Gelehrte wie Ilan Pappe, Moshe Zuckerman, Amira Hass, Judith Butler, Gideon Levy, Daniel Blatman, Tamar Amar Dahl, Deborah Feldman, Avi Shlaim, Raz Segal und Masha Gessen beteiligt haben, die allesamt das israelische Vorgehen in Gaza als schweres Verbrechen und die deutsche Politik als Irrweg verurteilen.

Eine klare Mehrheit der UN verurteilt Israels Vernichtungsfeldzug, es gibt weltweit zahllose, oft sehr große Protestdemonstrationen für sofortigen Waffenstillstand und ungehinderte Hilfslieferungen. Das laufende Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof, das die israelische Besatzungspolitik bewerten soll und an dem über 50 Staaten mit Stellungnahmen teilgenommen haben, dürfte im Ergebnis schon jetzt feststehen. Eine Verurteilung Israels wegen Bruchs der Völkermordkonvention dürfte ebenfalls große Erfolgsaussichten haben. Das Diktum des deutschen Bundeskanzlers zu Beginn der israelischen Offensive, er habe keinerlei Zweifel, dass sich Israel an das Völkerrecht halte und seine Armee moralisch und humanitär geleitet sei, hat sich als absolut falsch und absurd erwiesen. Gaza wird in die Geschichte eingehen als eines der schlimmsten Menscheitsverbrechen der jüngeren Geschichte, Besatzung und Apartheid dürften demnächst als völkerrechtswidrig verurteilt werden.

„Die ideologischen Grundlagen der deutschen Israel-Ideologie“, so der Autor, „kommen also beträchtlich ins Wanken und sie werden dem kritischen Ansturm nicht mehr lange standhalten. Die deutsche Politik hat sich mit einem Partner zusammengetan, dem Völkerrecht und Menschenrechte nichts gelten, der in einem Apartheidstaat eine grausame Besatzung aufrechterhält und gnadenlos Kriege gegen jeden führt, der die Macht der Zionisten einschränken könnte (…) Das hat mit richtigen Schlussfolgerungen aus dem Holocaust nichts zu tun, es ist schlicht ein moralischer Bankrott. Ein Bankrott auch der sogenannten ‚Werte-orientierten Außenpolitik‘, wie sie die deutsche Außenministerin vertritt“ - und deren Pro-Israel-Politik auch im krassen Gegensatz steht zu ihrer Kritik am russischen Überfall auf die Ukraine.

Die Frage ist allerdings, wer in Deutschland das Ruder herumreißen will und kann. Strohmeyer ist skeptisch: „Es deutet nichts darauf hin, dass die politisch Verantwortlichen den Mut zu einer solchen Politik haben, die deutsche Vergangenheit rational aufzuarbeiten und die blinde Abhängigkeit von Israel aufzugeben. Sie werden weiter an ihrem realitätsfernen Katechismus festhalten und glauben, so den Opfern des Holocaust Gerechtigkeit zu verschaffen (…) Man muss (künftig) mit dem Staat Israel wie mit anderen Staaten auskommen, aber man muss ihn nicht lieben“.

Ilan Pappe, der herausragende israelische Historiker, den Arn Strohmeyer des öfteren zitiert, überschrieb einen seiner kürzlichen Artikel angesichts des Vernichtungsfeldzugs: „Bevor der Morgen anbricht, ist die Nacht am tiefsten – aber der israelische Siedlerkolonialismus geht seinem Ende entgegen”. Er sieht in Israel selbst zwei große Lager: „auf der einen Seite das säkulare, das in großen Demonstrationen vor dem 7.10. gegen den juristischen Putsch der Netanjahu-Clique gegen die Reste von Demokratie in Israel protestiert hat und das im Prinzip einen pluralistischen demokratischen Staat für möglich hält und auf der anderen Seite das Lager eines neuen Typs von messianischem Zionismus, der sich vor allem in den illegalen Siedlungen des Westjordanlands ausbreitet. Diese Richtung ist davon überzeugt, dass eine Art von zionistischer Theokratie geschaffen werden müsse und Demokratie abzulehnen ist – als einzig gangbare Vision für eine zukünftigen jüdischen Staat. Zwischen diesen beiden Vorstellungen gibt es nichts Gemeinsames bis auf die Ansicht (…): dass das Überleben Israels von der Fortsetzung der Eliminierung der Palästinenser abhänge. Dies aber kann keinen Erfolg haben. Das wird sich auflösen und von innen her implodieren, denn es ist im 21. Jahrhundert nicht möglich, einen Staat und eine Gesellschaft zusammenzuhalten, die auf der gemeinsam geteilten Vorstellung beruhen, Teil eines eliminatorischen Genozids zu sein. Das kann definitiv für einige funktionieren, aber nicht für alle“(*).

Pappe ist davon überzeugt, dass wir die ersten Monate einer finsteren Zeit durchleben, die sogar noch Schrecklicheres bringen, aber nicht mehr länger als zwei Jahre anhalten kann. Die Israel bisher gewährte Straflosigkeit gehe international dem Ende entgegen. Dies sei auch die Bilanz vieler anderer Beispiele, wie diktatorische Unrechtsregimes sich mit allen gewalttätigen Mitteln halten wollten, bevor sie abgelöst wurden. Von grösster Bedeutung sei es allerdings, dass sich politische Alternativen durchsetzten und kein Vakuum entstehe.

(*) Erstveröffentlichung: Website der Islamischen Menschenrechtskommission. Übersetzung aus dem Portugiesischen

Arn Strohmeyer: Müssen wir Israel lieben? Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson, Gabriele Schäfer Verlag, Herne 2024, ISBN 978-3-910594-15-9, 17,90 Euro


 

 

 

 

Ein Volk von Judenhassern?
Einwände gegen die deutsche
Antisemitismus-Hysterie

Arn Strohmeyer

Liebe Nahostinteressierte,

ich melde mich heute in eigener Sache – es geht um mein neues Buch. Wir alle, die wir uns für das Schicksal von Israel/Palästina interessieren und uns für eine humane Lösung des Nahostproblems einsetzen, müssen ständig damit rechnen, als „Antisemiten“ diffamiert zu werden. Das politische Klima in Deutschland ist durch diese permanenten Rufmord-Kampagnen völlig vergiftet worden, weil durch sie die Meinungs- und Informationsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird. Micha Brumlik hat dafür den Begriff eine „neuen McCarthyismus“ gebraucht. Dem kann man nur zustimmen.

Die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten tragen nicht dazu bei, die Antisemitismus-Hysterie abzubauen, sondern verstärken sie noch, weil ihrem Vorgehen ein falscher Antisemitismus-Begriff zu Grunde liegt. Ihr Antisemitismus-Begriff schützt nicht Juden, wie er vorgibt, sondern in erster Linie Israel vor der Kritik an seiner inhumanen Politik. Was heißt, Menschen, die sich für die Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten für die Palästinenser einsetzen, werden als „Judenhasser“ angeprangert. Hier wird jede politische Moral in infamer Weise auf den Kopf gestellt.

Das ist alles bekannt. Ich denke, dass wir uns gegen eine solche perverse Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfes mit allen Mitteln wehren und selbst das Thema besetzen müssen. Mit anderen Worten: Wir dürfen den Israel-Verteidigern nicht das diskursive Feld überlassen. Als Beitrag zu diesem Ziel habe ich jetzt ein Buch herausgebracht, das den Titel trägt: Ein Volk von Judenhassern? Einwände gegen die deutsche Antisemitismus-Hysterie.

Gerade weil es diese Hysterie gibt, ist es sehr schwer, für ein solches Buch einen Verlag zu finden. Die Verleger winken so gut wie alle ab, weil sie Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf haben. Ein Teufelskreis also! Der kleine Gabriele Schäfer Verlag in Herne hat aber den Mut gehabt, mein Buch herauszubringen. Kleine Verlage haben aber nicht die finanziellen Mittel, große Werbekampagnen für ein solches Werk durchzuführen. Ich möchte deshalb auf diesem Weg auf mein Buch aufmerksam machen. Es kann direkt vom Verlag bezogen werden (der Weg über den Buchhandel dauert bei kleinen Verlagen etwas länger). Publizisten können beim Verlag oder bei mir Rezensionsexemplare anfordern.

Das Buch (ISBN 978-3-910594-03-6) hat 240 Seiten und kostet 19,90 Euro. Die email-Adresse des Verlages ist: info@gabrieleschaeferverlag.de Die Postadresse ist: Schnittstraße 20, 44653 Herne. Das eindrucksvolle Cover zu dem Buch hat Erhard Arendt (Palästina-Portal) gestaltet.

Ich hoffe, dass mein Buch dazu beitragen wird, die so wichtige Debatte über das Antisemitismus-Problem zu versachlichen und auf eine rationalere Ebene zu lenken. 
Mit den besten Grüßen
Arn Strohmeyer

 

 

Arn Strohmeyer

Falsche Loyalitäten.
Israel, der Holocaust und die deutsche Erinnerungspolitik

ProMedia, Wien 2022, 180 S., 19,90 €
 

Warum die deutsche Erinnerungspolitik gescheitert ist

In seinem neuen Buch unterzieht Arn Strohmeyer das offizielle Gedenken an den Holocaust einer radikalen Kritik


Hermann Dierkes - 26. 10. 2022

Die Unterdrückung der Palästinenser durch den israelischen Kolonialstaat, die seit Monaten wieder zahlreiche Opfer und Tote fordert, seine anhaltende Unterstützung durch Bundesregierung, EU und ”westliche Welt” und ihre buchstäblich blinde Ergebenheit gegenüber der israelischen Regierungsposition noch vor den zum x-ten Male wiederholten Wahlen in diesem Land zählt mit zu den schlimmsten weltpolitischen Skandalen unserer Zeit. Umso wichtiger sind Positionierungen und Publikationen, die sich dagegenstemmen, die jeweiligen Interessen offenlegen, Verantwortlichkeiten benennen und für einen völkerrechtskonformen und moralisch haltbaren Ausweg plädieren.

Das neue Buch von Arn Strohmeyer ist wieder einmal ein hervorragender Beitrag in dieser Auseinandersetzung. Im Rahmen seiner umfangreichen Veröffentlichungen zum Thema Israel, Palästina und der diesbezüglichen Auseinandersetzungen in Deutschland hatte sich der Bremer Journalist bereits 2021 mit dem Buch Die Tragödie Palästinas und die Antisemitismus-Debatte (Gabriele Schäfer Verlag) zu Wort gemeldet. Mit seiner neuesten Publikation Falsche Loyalitäten – Israel, der Holocaust und die deutsche Erinnerungspolitik greift er seine wesentlichen Positionen wieder auf, aktualisiert, erweitert und vertieft sie.

Wie immer in seinen Schriften lässt Strohmeyer dabei wichtige kritische und oppositionelle Stimmen aus der Debatte zu Wort kommen, insbesondere israelische und jüdische Wissenschaftler, die in den deutschen Mainstream-Medien kaum Berücksichtigung finden. Anhand von gegnerischen und ”offiziellen” politischen Positionen weist er deren interessengebundene Ideologisierung und unwissenschaftliche Hohlheit nach, ihre gefährliche Tendenz zur Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie der Freiheit von Forschung und Lehre.

Ein ganz schändlicher Aspekt ist der oftmals nur noch verleumderische Gehalt der Anschuldigungen gegen Kritiker der israelischen Holocaust-Instrumentalisierung, der Gründungsmythen Israels und seiner Apartheid-Politik, wie z.B. gegen den antikolonialistischen afrikanischen Philosophen Achille Mbembe. Einen Großteil des Buches nehmen diesmal die Thesen des australischen Historikers Dirk A. Moses ein, die dieser in seinem Aufsatz Der Katechismus der Deutschen in fünf Glaubenssätzen zusammengefasst hat:

• Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit des Holocaust mit anderen Völkermorden,
• der Holocaust als Fundament der deutschen Nation,
• die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson,
• Antisemitismus als spezifisch deutsches Phänomen,
•Antizionismus gleich Antisemitismus.

Im Anschluss an Moses und viele weitere wissenschaftliche und politische Stimmen unterzieht Strohmeyer diese Glaubenssätze – die im Übrigen weitgehend der israelischen Staatsideologie entsprechen – einer fundierten und stichhaltigen Kritik. Sein Fazit: Die deutsche Erinnerungspolitik ist gescheitert. Ein angemessenes universelles Holocaustgedenken, das das wesenhaft zu Erinnern in dem Mittelpunkt gestellt hätte, wäre nicht umhingekommen, das Diktum Adornos zu erfüllen, alles zu tun, auf ”dass Auschwitz sich nicht wiederhole”. Man sollte hinzufügen: gegen niemanden.

Strohmeyer weiter: ”Es müsse bedeuten, alles zu tun, den Holocaust in allen seinen historischen, politischen und kulturellen Aspekten – auch durch Vergleiche mit anderen Genoziden – zu verstehen sowie gesellschaftliche Strukturen zu schaffen, die die Reste der alten Strukturen, die Auschwitz erst möglich gemacht haben, zu beseitigen und Strukturen hervorzubringen, die eine Wiederholung ausschließen. Stattdessen hätten die deutsche politische Elite und die Mainstreammedien das Gedenken fetischisiert, routinisiert und zu einer Ideologie ausgebaut, die den Inhalt des Katechismus gebetsmühlenartig wiederholt, ohne dabei noch echte Anteilnahme und Empathie erzeugen zu können.

Nicht das Gedenken an sich steht also in der Kritik, sondern seine staatliche Instrumentalisierung zu fremdbestimmten Zwecken, die wegen ihrer Überidentifizierung mit Israel und der Übernahme von dessen allein seinen nationalen Interessen dienendem funktionalen Antisemitismus (kurz gefasst: Wer Israel kritisiert, seine völkerrechtswidrige Unterdrückungs-, Annexions- und Apartheidpolitik, ist Antisemit, H.D.) für verheerende Folgen in Deutschland sorgt. Was diese Akteure geschaffen haben, ist ein Klima der Angst, des Misstrauens und der Denunziation, das die Öffentlichkeit weitgehend beherrscht.“

Das zurechtgestutzte, partikulare und nicht universale Holocaustgedenken und die damit verbundene bedingungslose Unterstützung Israels bilden die Hefe, so ist hinzuzufügen, auf der die Kritiklosigkeit, ja Anerkennung seiner sog. Selbstverteidigung gedeihen, ihre Finanzierung, Bewaffnung und diplomatisch-politische Inschutznahme. Die ständige Betonung der ”gemeinsamen Werte” der deutschen und israelischen Politik (von Merkel bis Steinmeier bis hin zur AfD, um nur einige zu nennen) ist folglich nicht nur ein Schattenboxen auf den offiziellen Bühnen, sondern es gibt sie tatsächlich – hinter den demokratischen Fassaden und Lippenbekenntnissen mit ganz gefährlichen Konsequenzen, wie sie sich nicht nur in Nahost zeigen, sondern durch die schleichende ”Israelisierung” der deutschen Politik (Demokratieabbau, Antiislamismus, Militarisierung usw.) nach innen wie nach außen manifest werden.
 

 

 

 

Um mehr über die einzelne Bücher zu erfahren, auf das Bild klicken

Die ersten 11 Cover Entwürfe sind von Erhard Arendt

 

 

 

 

 

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